Karma is a Bitch von blackNunSadako ================================================================================ Kapitel 11 Auf Anfang (Kid) --------------------------- Wir waren wieder auf unserem Schiff.   Killer hatte einen Arzt `überredet`, der sich nun um Trafalgar kümmerte.   Ich lief ungeduldig in dem provisorischen Behandlungszimmer umher.   "Mach hinne!", brüllte ich den Mediziner an. Seid drei verdammten Stunden werkelte dieser Heini jetzt an ihm rum.   "Ich...", der Typ stockte, man konnte deutlich seine Angst wahrnehmen. Klar, er war nicht gerade freiwillig hier und gnade ihm Gott wenn Trafalgar hier sterben sollte.   "..Ich... weiß nicht ob er durchkommt...", eröffnete er mir jetzt, er flüsterte beinahe, so als ob er diese Worte nicht aussprechen durfte. Das durfte er auch nicht.   Ich packte den Kerl am Kragen.   "WAS WAR DAS?!" Ich musste mich zusammenreißen, diesem Typen nicht einfach hier und jetzt die Birne zu zertrümmern.   Mein Vize legte eine Hand auf meine geballte Faust, die sich am Kittel von dem Fuzzi verkrampfte. Ich lies ihn zwar runter, lies ihn aber keinesfalls los.   Killer zog eine seiner Sicheln, hielt sie dem Kerl hin, begann ruhig zu reden.   "Stirbt er, werde ich deine ganze verschissene Familie finden.", er klang nicht monoton wie sonst, nein er war UNGLAUBLICH ruhig, das war ein Zeichen dafür, dass er die Sache todernst meinte.   Der Doktor schluckte, nickte daraufhin heftig.   "Beeil. Dich.", waren die letzten buchstabierten Worte meines Vizen. Er zog seine Sichel zurück, woraufhin ich meinen Griff lockerte.   Der Behandelnde stürzte panisch zurück zu seinem Patienten und führte seine Arbeit fort.   ---   Ein Tag war vergangen. Der Arzt wurde nach der Behandlung von Killer über Bord geworfen. Natürlich erst, als feststand, dass wir ihn nicht mehr brauchten.   Trafalgar lag in einem großen Gemeinschaftsraum, wir hatten einen Tisch für ihn aufgestellt und alles andere bei Seite geschafft.   Er schlief friedlich. Wenn der Schein nur nicht trügen würde. Der Mediziner erklärte uns, dass sein Patient wahrscheinlich unter heftigen Schmerzen litt.   Ich seufzte. Da lag er nun vor mir, man könnte meinen, die letzten Tage wären nie gewesen. Wären da nicht die vielen Bandagen, blauen Flecke und die zig Wunden, die er auf seinem Körper trug.   Killer stand in der Tür.   "Du solltest versuchen zu Schlafen, ich hab` ein Auge auf ihn.", er klang besorgt.   Natürlich war er besorgt, er selbst hatte mein Verhalten der letzten Tage prüfend mitangesehen. Sah wie ich unter Schlafmangel und Schwäche litt. Natürlich würde mein stolzer bester Freund niemals zugeben, wie sehr er sich um mich sorgte.   Er hatte darauf bestanden, ich sollte mich auch von diesem Arztheini behandeln lassen, die Diskussion artete in eine Schlägerei aus. Ja, mein Vize und ich gerieten auch ab und zu aneinander, wir hätten uns schon längst die Köpfe eingeschlagen, wenn wir es denn könnten.   Niemand von uns konnte es, dafür waren wir einfach zu gut befreundet.   Ende vom Lied war, dass ich verkloppt auf den Behandlungstisch gezerrt wurde...     Ich schnaufte nur zur Antwort, hob Trafalgar hoch und bracht ihn in mein Zimmer. Vorsichtig lies ich den leichten Körper in die Bettwäsche sinken. Wie viel Gewicht hatte er jetzt schon verloren?   Ich setzte mich auf den Bettrand, passte auf ihn auf, konnte sowieso kein Auge zu machen, wie Killer es von mir verlangte.   ---   Trafalgar gab immer noch kein Lebenszeichen von sich. Eine Woche lag er einfach nur vor mir, atmete sanft den Sauerstoff ein, bewegte keinen Muskel.   Und ich? Ich saß immernoch neben ihm, schaute ihn aufmerksam an, achtete auf jede noch so kleine Regung.   Nichts.   "Verflucht...", flüsterte ich beinahe, so als ob ich Angst hätte, ich könnte ihn versehendlich wecken.   Ich strich mir mit meiner Hand über die Stirn. Ich war einfach fertig. Scheiß auf Schlaf. Scheiß auf Hunger.   Was mich fertig machte war diese beschissene Ungewissheit.   Ich hob meinen Arm, legte meine rechte Hand auf seinen Kopf.   Er hatte eine normale Temperatur. Ja, ich Eustass Kid, hatte mich ein wenig schlau gemacht, wo ich doch sonst nicht so lernwillig war. Schlau gemacht... Ich hatte Erklärungen aus dem Medizinkerl rausgeschüttelt.   Erneut seufzte ich.   "Du bist wirklich ein Vollidiot, Trafalgar.", murmelte ich, das brachte mich zum Schmunzeln. Er war wahrscheinlich der größte Idiot der rumlief.   Trotzdem konnte ich ihn nicht im Stich lassen. Ich hatte ihm versprochen, dass ich ihn beschützen würde, damals bei diesem Sturm. Ich hielt mein Wort, es war Gesetz, auch für mich selbst.   ---   Tage später. Trafalgar hatte wohl Schmerzen. Er krümmte sich, krampfte die Muskeln und atmete hektisch.   Ich wusste nicht wie ich ihm helfen konnte und wurde panisch. Es schnürte mir einfach die Kehle zu, ihn so zu sehen.   Ich haute mit meiner Faust gegen meine Zimmerwand, dass diese daraufhin von einem Loch geschmückt war, war mir schnuppe.   Killer kam zügig ins Zimmer gerannt.   "Er scheint Fieber zu haben.", stellte er fest.   Ich schaute erst ihn an, wendete mich dann dem im Bett liegenden zu und legte sanft meinen Handrücken auf seine Stirn.   "Scheiße verdammt! Er brennt wie Feuer!", fluchte ich wütend.   Wieso? Hatte ich was falsch gemacht?   Ohne zu zögern stand ich auf, rannte zum Badezimmer, schnappte mir ein Tuch und lies kaltes Wasser drüber laufen.   Ich legte es ihm vorsichtig auf die brennende Stelle.   Ich sah rüber zu meinem Vizen, der das Geschehen stumm beobachtet hatte.   "Haben wir irgendwas wie Tabletten um das runter zu kriegen?", fragte ich ihn fordernd, ein `nein` würde ich nicht akzeptieren.   Er nickte, lief los und kam kurze Zeit später mit einer Nadel und einem komischen Beutel mit irgend einer Flüssigkeit wieder, legte sie auf den Nachttisch neben mir.   "Der Arzt hat uns was da gelassen bevor er `gegangen` ist, das Zeug ist auch schmerzlindernd. Tabletten kannst du ihm in seinem Zustand nicht geben. Du...", er zögerte, schaute kurz zur Seite, bevor er mir wieder in die Augen sah.   "Du musst ihm die Nadel in den Arm stecken und ihm das Zeug verabreichen."   Ich schluckte, ich sollte was? Ich hatte keine Ahnung von irgendwelchen Behandlungsgriffen, hatte noch nie jemanden verarztet, ich hatte ja noch nicht mal ein verdammtes Pflaster aufgeklebt.   Und ich sollte ihm jetzt eine Nadel in den Arm stecken? Mir wurde schlecht.   Killer wusste, ich würde es ihn nicht tun lassen. Das war etwas, was ganz alleine ich tun musste.   Ich lies nachdenklich meinen Blick erst zu der Nadel, dann zu Trafalgar schweifen, so als ob mir dadurch irgendeine Blitzidee kommen würde.   Trafalgar fing heftig an zu zittern.   Ich musste was tun. Jetzt!   Keine Zeit zum Nachdenken. Ich griff mir das Hygienezeug und verrieb es in meinen Händen, so schlau war ich auch, ich wusste dass meine Hände sauber sein mussten. Danach griff ich zur Nadel.   Ich schaute in das schmerzverzerrte Gesicht des vor mir Liegenden.   Ich erinnerte mich an die Zeit, in der ich selbst eine Nadel im Arm hatte. Damals nach dem Sabaody-Vorfall, als er sich um mich gekümmert hatte.   Ich rief mir in Gedanken ab, wo die kleine Eistichstelle an meinem Arm gewesen war.   Es musste durch sein Blut laufen, hieß das also, ich musste eine Ader treffen?   Trafalgar krampfte wieder heftig.   "Killer, halt ihn mal fest.", befahl ich meinem Vizen, dieser führte meine Anweisung sofort durch, drückte ihn an den Schultern ins Bett.   Ich legte eine Hand auf den linken Oberarm des Patienten.   Mein Vize tupfte die Stelle mit dem Hygienezeugs ab.   Ich holte tief Luft, suchte mit meinen Blicken die gewünschte blaue Ader.   Mein Herz schlug mir bis zum Anschlag.   Was wenn ich ihn verletze? Was wenn ich nicht treffe? Was wenn ich zu fest hineinsteche? Wenn meine Hand abrutscht? Wenn er seinen Arm krampfhaft wegzieht?   Ich schlug mir mit der abgelegten Hand einige Male ins Gesicht.   Eustass beruhig dich!   Atem beruhig dich!   Verdammt nochmal hör`doch endlich mit dem scheiß gezitter auf, blöde Griffel.   Mein Gehirn setzte aus.   Ich schloss die Augen.       Bilder schossen mir durch den Kopf, zogen mich in einen Trance-Zustand.   Der Wolf, er war verwundet, lag leblos im Staub. Er jaulte laut auf. Er hatte schreckliche Schmerzen und doch kämpfte er gegen sie an. Ich stand neben ihm, schaute auf das leidende Tier runter.   Es bemerkte mich anfangs nicht, erst als ich einen Schritt auf ihn zugehen wollte, hob es seinen Kopf. Er sah mich hilfesuchend an, seine Augen spiegelten Angst und Wut vor der eigenen Unfähigkeit wieder.   Für ihn war es zu spät.   Ich griff nach meinem Dolch, zog ihn langsam aus seiner Halterung und richtete ihn auf das sterbende Tier.   "Gleich wird es besser...", flüsterte ich ihm zu, kniete mich auf den dreckigen Boden.   Ich streichelte ihm über den Kopf, visierte mit der anderen Hand, in der ich die Waffe hielt, seine Halsschlagader an.   Ich schloss die Augen. Zählte bis drei.   Eins.   --   Zwei.   --   DREI.   Ich rammte ihm das spitze Teil in seine Ader.       Ich öffnete die Augen, schaute ungläubig auf die Nadel, die ich soeben in den Arm von Trafalgar gesetzt hatte.   Sie blieb stecken, es blutete nicht, es sah auch nicht zu tief aus. Sie steckte einfach nur in seiner Ader, so wie sie sollte.   Ich lies mich erschöpft, durch die Strapazen meiner Nerven, in den Stuhl sacken, lies meine Arme über der Stühllehne baumeln.   "Geschafft...", ermutigte ich mich selbst, ich konnte es nicht fassen, ich war wirklich mehr als erleichtert.   "Ja das hast du. Jetzt müssen wir nur noch den Beutel da dranstecken und dann abwarten."   ---   Vier Stunden später. Von Müdigkeit fehlte jede Spur.   Trafalgars Temperatur schien runtergegangen zu sein, ich prüfte dies alle zehn Minuten.   Er schlief.   Sein Gesicht verzog er öfters ängsterfüllt. Hatte er einen Albtraum?   Seine Finger zuckten. Träumte er gerade, dass er seine Kräfte einsetzte?   Ohne drüber nachzudenken griff ich nach seiner Hand, streichelte ihm mit meinen Daumen vorsichtig über seinen Handrücken.   Seine Gesichtszüge entspannten sich, seine Mundwinkel zuckten kurz nach Oben. Lächelte er?   Ich lies sie nicht mehr los. Selbst wenn ich wollte, würde sich meine Hand nicht von seiner lösen.   ---   Es war Abend geworden.   Killer schaute einige Male nach mir, um sicher zu gehen, dass ich nicht irgendwo erschöpft in der Ecke geendet war.   Er stand in der Tür, mal wieder. Ich erhob mich von meinem Wachposten und ging auf ihn zu.   "Glotz nicht immer so blöd.", knurrte ich ihn an, es nervte mich einfach tierisch.   "Ich mache mir Sorgen um dich.", erklärte er sich. Wenn mein Schädel nicht an anderen Sachen hängen würde, wäre ich in klarem Zustand sicher aus allen Wolken gefallen.   Er hatte es ausgesprochen. Er hatte seinen Stolz in den Dreck geschmissen und mir seine Gefühle mitgeteilt.   Ich seufzte, legte meine Hand auf seine Schulter.   Ich wusste es doch schon die ganze Zeit. Ich kannte ihn lang genug um zu wissen, was er dachte.   "Schon ok...", beruhigte ich ihn.   Er lies den Kopf hängen und verlies den Raum. Ich setzte mich zurück auf meinen Posten.     ---     Heute kam Killer wieder mit einer Schüssel Reis an. Ich hatte keinen Hunger, schon lange nicht mehr.   Mein Magen zog sich unangenehm zusammen, alleine bei dem Gedanken an Essen.   Er stellte mir die Schüssel vor die Nase, ich stieß sie mit voller Wucht zu Boden, sie zersprang in Einzelteile.   "Ich hab`aber keinen Hunger! Nimm den Fraß wieder mit!", schimpfte ich ihn an.   Mein Vize kniete sich auf den Boden, räumte meine Sauerei weg.   "Du musst aber was essen, du fällst mir sonst noch um.", sprach er ruhig.   Ich verschrenkte die Arme, ignorierte ihn, fixierte Trafalgar.   "Kid bitte...", versuchte er es erneut.   Er meinte es nur gut, ich wusste das, aber meine Wut hatte die Oberhand.   "Verpiss dich Killer!"   Ich wollte nur alleine sein, war das denn so schwer zu verstehen?   Er verlies wortlos den Raum.   ----   Wieder verstrichen die Tage, immernoch saß ich auf meinem Platz.   Killer hatte es aufgegeben, mich zum Essen oder Schlafen zu bewegen, hieß nicht, dass er mir von der Seite wich. Eher verdreifachte er seine Besuche, ich ignorierte ihn weiterhin, wechselte nur das Nötigste mit ihm.   Ich wollte ihn gerade wieder zusammen stauchen, als ich den leichten Ruck an der Bettdecke spürte.   Trafalgar hatte die Augen geöffnet und versuchte seine Umgebung aus zu machen.   Killer stand mittlerweile blitzartig neben mir, starrte auf den im Bett Liegenden, das ich dies auch tat, war ja mehr als offensichtlich.   Er versuchte seinen Kopf zu drehen, ich fand einfach keine Worte, wagte es nicht seinen Namen auszusprechen.   "Trafalgar...", meine Stimme klang fremd. War es eine Frage? War es eine Feststellung, die ich aussprach? Es war nicht erkennbar.   Ich bekam seine Aufmerksamkeit, er schaute mich fragend an, seine Augen funkelten in dem kurzen Moment, als seine Augen auf die meinen trafen.   Er versuchte Luft zu holen, seine Gesichtsmuskel zu benutzen.   "...Wer..?"   Mir stockte der Atem.   Was hatte er gesagt?   Ich war versteinert.   Erkannte er mich denn nicht?   War seine Sicht unkenntlich?   Mein Gegenüber sah wohl meinen überraschten Ausdruck. Überrascht, das war um Längen untertrieben, ich war geschockt!   "...Dan....ke....", keuchte er leise.   Ich schüttelte den Kopf, hielt mir die Hand an die Stirn. Ich musste mein Hirn wieder zum Denken animieren. Die letzten Wochen haben ihre Spuren hinterlassen, ich konnte einfach nicht mehr.   Meine Nerven lagen blank.   Killer ging auf Trafalgar zu, wendete seinen Blick an mich.   "Er scheint an Gedächtnisverlust zu leiden."   Ich wollte die Information nur ziemlich langsam verarbeiten.   Gedächtnisverlust? Hieß das, er wusste nichts mehr von Alldem was geschehen war?   Ich sah ihn an. "Du erinnerst dich nicht?", fragte ich ihn um sicher zu gehen.   Er schüttelte sanf seinen Kopf.   Es war vielleicht besser so. Besser für ihn.   Warum also sollte ich traurig sein? Warum war ich es?   Er war am Leben und war endlich wach. Das war die Hauptsache.   Trafalgar schien die Information ebenfalls zu verarbeiten, verzog sein Gesicht.   "Schlaf jetzt erstmal, wir können später Reden." Er musste erstmal wieder Kräfte sammeln, alles weitere konnte warten.   Kurz darauf schlief er auch schon wieder ein.       Ich ging mit Killer zu unserem Besprechungsraum, lies mich auf das Ledersofa fallen, legte mir meinen Unterarm auf meine Stirn. Das alles war einfach zu viel für mich gewesen.   Mein Vize setzte sich gegenüber von mir auf einen Sessel.   "Er ist wohl auf.", stellte er fest.   Ich schaute mit einem Auge zu ihm rüber, seufzte, schloss meine Lider wieder.   "Ich bin so froh...", flüsterte ich zu mir selbst.   "Ich weiß.", bestätigte Killer.   Er war mein bester Freund, auch wenn ich oft so fies zu ihm war und ihm am liebsten die Gurgel umdrehen wollte, er war immer für mich da und für ihn würde ich durch die Hölle gehen.   "Und wie geht es jetzt weiter?", seufzte ich. Ich hatte nicht an die Zukunft gedacht, meine Gedanken hingen an dem Hier und Jetzt.   "Wenn er wieder aufwacht werden wir ihn fragen, was er noch weiß. Er will sicher seinen Bären wiedersehen, wir werden ihn dort hin bringen. Bis dahin muss er wohl mit uns mitfahren, wenn er das denn auch will.", erklärte er mir.   Das klang logisch, wieso war ich nicht auf diese Idee gekommen? ...Stimmt ja, dafür hatte ich ja meinen Vizen.   ----   Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich eingepennt war. Shit. Da hatte die Müdigkeit dann doch gewonnen, nachdem die Last von meinen Schultern gefallen war.   Ich gähnte, grummelte und stützte mich hoch.   Ich blickte mich um, Killer war nicht mehr hier, hatte mir aber eine Decke über die Beine gelegt.   Ich rieb mir die Augen, plötzlich kam mein Vize in den Raum gerannt.   "Er ist wach!", verkündete er mir freudig.   Keine zwei Sekunden später stand ich kerzengrade und stürmte auf das Krankenzimmer, bzw. mein Zimmer, zu.   Trafalgar richtete seine Augen auf mich, ich konnte mir einfach kein blödes Grinsen verkneifen.   Ich ging zu ihm, er schien irgendwie unentschlossen und sah nachdenlich aus.   Ich staunte, als er mir seine Hand entgegen streckte.   "Mein Name ist Trafalgar Law.", sprach er.   Ich hob die Augenbrauen. Wieso jetzt diese Höflichkeiten?   Ich war verwirrt.   Mein Vize ging ohne zu zögern zu ihm, nahm seine Hand und schüttelte sie.   "Hi, ich bin Killer.", stellte sich dieser vor.   Ich zögerte, diese Geste war mir echt fremd, streckte ihm dann aber auch die Hand hin.   "Kid, freut mich!" Das tat es wirklich.       Killer brachte uns daraufhin eine Suppe.   "Ihr müsst was futtern.", erkannte er, er wirkte wie eine alte Hausfrau in der gefransten Schürze. Ich musste kichern, der Anblick war einfach urkomisch.   Ich nahm ihm das Tablett ab, stellte es zwischen Trafalgar und mich aufs Bett, sah ihn an.   "Ich werd`dich aber nicht füttern", lachte ich ihm zu.   Er lächelte, er war noch nicht ganz bei Kräften, nahm sich aber langsam den Löffel und tunkte ihn in die trübe Flüssigkeit.   "Lieber würde ich die Suppe ohne Hände mit dem Kopf im Teller essen.", zischte er.   Er hatte sein loses Mundwerk wieder.   Ich lachte, griff ebenfalls nach dem Besteck und schaufelte das Essen in mich rein.     Als wir fertig waren, Killer hatte natürlich genauestens darauf geachtet, dass wir auch wirklich Alles aßen, nahm er das Tablett wieder mit und kam kurz darauf wieder zu uns.   Er sprach Trafalgar an.   "Wie viel weißt du noch?", er stellte die Frage, die mich auch brennend interessierte.   Der Plüschträger überlegte, suchte nach Bruchstücken seiner Erinnerung.   "Ich weiß dass ich mit Bepo auf dem Weg zum Sabaody-Archipel war.", er hielt kurz inne, rief weiterhin Szenen ab. Er weiß von unserer Begegnung rein gar nichts mehr?   Er grinste, begann weiter zu erzählen, mein Blick hing gespannt an seinen Lippen, sie sahen wirklich weich aus...   WAS? Ich schüttelte den Kopf, schaute ihm jetzt in die Augen.   "...Shachi war gestolpert und hatte das komplette Frühstück mitsamt der Tischdecke vom Tisch gerissen, Penguin, wütend über seinen verschütteten Kaffee, sprang auf ihn und zerrte an dem armen winselnden Kerl rum.", er lachte.   Warum erzählte er uns das?   Wenigstens schien er guter Laune zu sein.   Killer brach kurze Zeit später auch in Gelächter aus.   Trafalgar wischte sich eine Träne von seinem Auge und begann weiter zu reden.   "Egal. Ich weiß jedenfalls das meine Crew auf mich wartet. Was war eigentlich passiert? Wo sind sie überhaupt?", fragte er.   Mein Vize und ich schluckten, es war die unangenehmste Frage, die er stellen konnte. Wir schauten uns an, dachten wahrscheinlich gerade das selbe.   Sollten wir es ihm erzählen?   Ich druckste.   "Also... deiner Crew geht es soweit eigentlich gut.", ich umging die andere Frage bewusst, wollte ihn ablenken. Jetzt gerade in diesem Moment hoffte ich inständig, dass Killer die Informationen damals nicht aus dem Teddy rausgeprügelt hatte. Mein Vize und höflich nachfragen? Schwere Vorstellung von einem blutgeilen Sichelmörder.   Ich lies mir nichts anmerken, sah zum erleichterten Todes Chirurgen und atmete auf, als ich merkte, dass er die andere Frage wohl wirklich vergessen hatte.   Jetzt öffnete Killer den Mund.   "Ich hab dein Zimmer fertig gemacht, komm` mit ich zeig`s dir.", er deutete auf die Tür. Der Plüschträger schleppte sich aus dem Bett und folgte ihm, warf mir noch einen kurzen Blick zu, bevor ich den beiden nach schaute.   Als ich Trafalgars Hinterkopf sah, fiel es mir auf. Seine Mütze fehlte.   Das Ding hatte ich ja ganz vergessen. Ich öffnete meinen Kleiderschrank und wühlte in den darin stehenden Kisten rum.   Damals hatte ich das Teil sicher verstaut, nachdem ich es als Kissen missbraucht hatte und Killer mir das dreckige Knäul mit den Worten "Das Teil stinkt zum Himmel!" aus der Hand gerissen hatte und es kurz darauf ins Waschbecken stopfte. Nachdem ich ihn als `Waschweib` abgestempelt hatte, prügelten wir uns mal wieder.     In dem letzten Karton, war ja mal wieder klar, fand ich endlich die gepunktete Kappe.   Ich schmunzelte. Trafalgar selbst, hatte sie wohl auch schon vergessen.   Ich lief zu unserem Lager, welches zu seinem Schlafplatz umgebaut wurde und lies die Mütze mit meinem Zeigefinger durch die Luft kreisen.   Ich öffnete die Tür, stand im Türrahmen und schaute auf den sich umziehenden Chirurgen. Ja sein Körper wurde echt in Mitleidenschaft gezogen, aber irgendwie hatte das was. Irgendwie hatte es seinen gewissen Reiz, der Gedanke an die damit verbundene Zeit und was ich alles mit ihm durchgemacht hatte, brachte mich zum Lächeln.   Es war eine schwere Zeit, aber sie hatte sich gelohnt. Er war jetzt hier, bei mir.   Er drehte sich erschrocken um, bemerkte jetzt erst seinen gaffenden Stalker. Trafalgar stand in Jogginghose, ohne Oberteil da.   Er schaute angesauert, öffnete seinen Mund und meckerte los.   "Hast du nix besseres zu tun als andere Leute zu begaffen du scheiß Spanner?!", zickte er.   Ich ging nicht darauf ein, mein Grinsen konnte nicht aus meinem Gesicht gewischt werden.   Ich warf ihm seine Mütze zu.   "Hab`das Teil gefunden, dachte mir du würdest es noch brauchen.", log ich scheinheilig.   Er fing sie auf, schaute sie ungläubig an. Seine Augen fingen an zu glitzern, ein breites Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.   Er sah mich strahlend an, woraufhin mein Herz einen kleinen Satz machte. Ihn glücklich zu sehen, das war das, was ich die ganze Zeit wollte.   "Danke, Kid!", fügte er mit seiner ebenfalls freudestrahlender Stimme hinzu.   Ich zuckte mit den Schultern, lies mir meine Glücksgefühle nicht anmerken und verlies das Zimmer wieder.   "Schlaf`gut!", rief er mir noch hinterher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)