I eleniël orco von abgemeldet (Die Sternentochter des Orks) ================================================================================ Kapitel 32: Nur immer neue Fragen --------------------------------- Legolas befand sich auf dem Weg zu seinen Räumlichkeiten, die er für die Dauer ihres Aufenthaltes in der Stadt bekommen hatte, als er bemerkte, dass Gimli ihm folgte. Er hielt inne und wandte sich seinem Freund zu. „Was gibt es?“, erkundigte er sich. „Nun, ich dachte, wir könnten ein wenig miteinander reden“, sagte Gimli. „Ist immerhin soeben einiges geschehen.“ Da dem nichts widersprach, setzten sie sich auf eine Bank, die in einer nahen Fensternische stand. „Ich bin in diesem Moment sehr hin und her gerissen“, begann Legolas sich seine Sorgen von der Seele zu reden. „Einerseits muss Vater vor der drohenden Gefahr gewarnt werden und am liebsten wäre ich es, der zu ihm reitet. Doch andererseits möchte ich hier bei Aragorn bleiben und ihm helfen.“ „Ich verstehe das“, sagte Gimli. „Doch du würdest ihm doch auch helfen, wenn du deinen Vater warnst. Wenn das stimmt, was der Ork uns sagte, dann wird Ghâshburz einen Krieg an zwei Fronten führen. Ist dein Vater gewarnt, wird er es unserem Feind bestimmt nicht leicht machen und damit einen Teil seiner Aufmerksamkeit von Aragorn abziehen.“ „Krieg …“ Legolas atmete tief durch. Dieses Wort lag ihm schwer im Magen. „Ich hatte gehofft, dass wir das nach Saurons Fall nie wieder werden erleben müssen. Zu lange hatte dieser Kampf schon gewährt.“ „Das hatte ich auch.“ Gimli seufzte. „Mir war klar gewesen, dass wir noch in so manchen Jahren Probleme mit Orks bekommen würden, aber dass sie so groß werden …“ „Mich erstaunt vor allem die Schnelligkeit, mit der es von statten gegangen war“, bemerkte der laegel. „Vor nicht einmal zwei Jahren trugen wir unseren Sieg davon, und nun schon das!“ Eine Weile schwiegen sie nachdenklich. „Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse …“, begann Gimli langsam. „Solch ein Volk wie die Orks hätte sich wohl nur so schnell so geschlossen hinter einen neuen Anführer gestellt, wenn es diesen schon lange vorher gekannt hätte.“ Legolas gefiel dieser Gedanke ganz und gar nicht, der von Gimlis Überlegung aufgetan wurde. „Entweder hatte er also seinen Aufstieg schon lange im Voraus geplant und Vorkehrungen getroffen oder er ist ein Diener Saurons, der entkommen konnte.“ „Oder beides.“ „Und keines schöner als das andere.“ Er verzog das Gesicht. „Ich sollte wohl wirklich gehen. Aragorn wird sicher nichts dagegen haben.“ „Ich werde mitkommen, wenn du willst“, bot Gimli an. „Und ich. Wenn ich darf“, vernahmen sie die unerwartete Stimme Earenis‘. Erschrocken wandte sich Legolas ihr zu. „Hast du uns belauscht?“, wollte er wissen und sofort kam das altbekannte Misstrauen in ihm hoch. Aber er riss sich zusammen. Er wollte ihr zumindest eine Möglichkeit geben sich zu beweisen, davon hatte Gimli ihn überzeugen können. „Zugegebener Maßen, ja“, erwiderte sie kühl. „Aber Ihr habt gehört, was der Ork gesagt hat: Irgendwie hänge auch ich mit in der ganzen Sache. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich hier für eine ganze Weile nur untätig sitzen werde und das mag ich nicht.“ „Nun …“ Legolas zögerte und rang mit sich. „Eigentlich spricht ja nichts dagegen, oder?“, nahm ihm Gimli munter die Entscheidung ab. Ein dankbares Lächeln legte sich auf Earenis‘ sonst so grimmiges, vernarbtes Gesicht. „Dann danke ich“, sagte sie mit einer leichten Verbeugung, womit es beschlossene Sache war. Aragorn in Kenntnis zu setzten, war nur mehr eine Formsache. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)