I eleniël orco von abgemeldet (Die Sternentochter des Orks) ================================================================================ Kapitel 23: Nächtliche Übergriffe --------------------------------- Earenis fand lange keinen Schlaf. Zum Einen zogen immer wieder kalte Schauer von draußen unter ihre Decke, doch das war nicht das Hauptproblem. Mistaroas Unruhe hatte sie angesteckt und nun wälzte sie sich ebenfalls hin und her. Ihr Wolfshund schien mittlerweile Schlaf gefunden zu haben, doch er war anscheinend nicht allzu tief. Ein unbestimmt ungutes Gefühl hatte von Earenis Besitz ergriffen. Sie konnte es nicht genau bestimmen, aber insgeheim fühlte sie, dass etwas nicht ganz stimmte. Ihre Instinkte trügten sie normalerweise nie, doch dieses Mal konnte sie sich einfach nicht erklären, warum sie so alarmiert war. Nach einigen Stunden des unruhigen Liegens beschloss sie, dass es wohl so schnell keinen Sinn machte Schlaf zu suchen. Sie setzte sich an den Bettrand und fuhr sich seufzend über das Gesicht. Vielleicht sollte sie ein paar Dehnübungen machen, um auf andere Gedanken zu kommen. Mistaroa war von ihrer Bewegung munter geworden, doch das war nicht der Grund, warum er plötzlich tief in der Kehle zu knurren anfing. Earenis hielt inne. Und dann hörte sie das Knarren. Es war leise und kam definitiv vom Dach. Da sie direkt unter dem Dachstuhl schlief, konnte sie nicht davon ausgehen, dass sich hier ein Tier herumtrieb. Jemand lief auf dem Dach und schien bedacht zu sein kein Geräusch zu machen. Sie bedeutete Mistaroa leise zu sein und griff nach ihrem Schwert und der gefütterten Unterkleidung, die sie normalerweise unter der Rüstung trug. Sie würde ihr wenigstens etwas Schutz bieten. Dann schlich sie mit gezückter Klinge aus ihrem kleinen Zimmer, um im Gasthaus nach dem Störenfried zu suchen. Etwas ging hier eindeutig nicht mit rechten Dingen zu. Sie kam gerade an der Tür zu den Räumlichkeiten des Königs vorbei, als sie spürte, wie jemand sie fest an der Schulter packte und herumwirbelte. Sie wollte schon mit dem Schwert ausholen, als sie gerade noch rechtzeitig Legolas erkannte und inne hielt. „So ist das also“, zischte der Elb erbost. „Du bist eben doch ein Ork. Was hast du hier zu schaffen?!“ Sie schnaubte und machte sich mit einem Ruck los. „Nachsehen, was diese Geräusche verursacht.“ „Und dafür brauchst du ein Schwert?“ Sie würde ihn am liebsten für seine Arroganz schlagen, doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Laut kläffend sprang Mistaroa an ihnen vorbei und kratzte an der Tür zu König Elessars Räumen. Nur Momente später hörten sie aus diesen ein lautes Rumpeln, gefolgt von Kampfgeräuschen. Earenis schien für den Moment vergessen. Legolas stürmte an ihr vorbei, riss die Tür auf und stürmte in den Raum. Earenis konnte auf die Schnelle nicht viel erkennen, was dort vor sich ging, doch eine gebückte, dunkelhäutige Gestalt zu sehen, reichte ihr vollkommen. Das Schwert erhoben stürmte sie mit einem Kampfschrei dem laegel hinterher. Sie sah sich einen fürchterlichen Durcheinander gegenüber, das eine Handvoll Orks angerichtet hatte. In der kurzen Zeit war es dem König nicht gelungen an sein Schwert Andúril zu gelangen und half sich so lange mit den Trümmerteilen eines Stuhles aus. Auch Legolas hatte vorerst keine andere Waffe finden können als einen noch schwelenden Holzscheit aus dem Kamin. Mit einem furchterregenden Gebell stürzte sich Mistaroa auf die Orks und Earenis tat es ihm nach. Immerhin war sie offensichtlich die einzige, die im Moment eine brauchbare Waffe führte. Einer der Orks, die König Elessar bedrängten, war innerhalb eines Herzschlages tot, die anderen wandten sich überrascht dem neuen und weitaus bedrohlicheren Feind zu. Dies gab dem Menschen die Gelegenheit nach seinem legendären Schwert zu greifen und nun auch ernsthaft anzugreifen. Mittlerweile war der Tumult natürlich auch von anderen bemerkt worden. Gerade als Earenis dem letzten der Orks ihr Schwert in den Schädel rammte, kamen nun auch Elrond und seine Söhne sowie Gimli dazu. Rasch erfassten sie die Situation, doch sie kamen nicht dazu etwas zu sagen, denn schon vernahmen sie, wie sich womöglich weitere Orks am Haupteingang des Gasthauses zu schaffen machten. „Schnell, wir müssen Alarm schlagen!“, rief Herr Elrond aus und stürmte voran. Die anderen folgten. Kaum hatten sie die Treppe erreicht, die zum Schankraum hinabführte, wurde die Tür auch schon aufgebrochen und weitere Orks strömten in das Gebäude. Ein Tumult brach im ganzen Wirtshaus aus. Von all dem Lärm waren mittlerweile auch die anderen Soldaten Elronds und Elessars geweckt worden, die hier untergebracht worden waren. Auf die Befehle des Königs hin bewaffneten sie sich und schlossen sich der Verteidigung an. Es waren weitere zwanzig Orks, die das Gasthaus stürmen wollten. Ein wildes Handgemenge entbrannte, alle schrien sie wild durcheinander. In all dem Chaos gelang es erst nach einer Weile, die Orks zurückzudrängen, so dass sie den Gasthof verlassen konnten. Anscheinend hatte sich eine größere Orkhorde in das Dorf geschlichen, um das Gasthaus zu belagern. Die Feinde waren jedoch mittlerweile auch von den außerhalb lagernden Soldaten bemerkt worden, die bereits unter den Befehlen der Lagerkommandanten Jagd auf die Eindringlinge machten. Anscheinend war die Gefahr so schnell gebannt, wie sie gekommen war. Earenis spürte, wie ihr anerkennend eine Hand auf die Schulter gelegt wurde. Als sie sich nach demjenigen umsah, sah sie König Elessar neben sich stehen. „Du hast mir das Leben gerettet und Schlimmes verhindert“, sagte er. „Du beweist wirklich deinen Wert.“ Hosted by Animexx e.V. 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