I eleniël orco von abgemeldet (Die Sternentochter des Orks) ================================================================================ Kapitel 13: Eine Überraschung kommt selten allein ------------------------------------------------- In den nächsten Tagen besserte sich das Wetter tatsächlich. Zumindest regnete es nun nicht mehr fast ununterbrochen und hin und wieder brach die Sonne durch die Wolkendecke. Es wurde zwar nicht gerade angenehm warm, doch immerhin war es auch nicht mehr so nasskalt wie in den vergangenen Tagen. Wie Gildor berichtet hatte, zogen sie nach Norden und suchten dort nach Spuren. Herr Elrond hatte Späher ausgesandt, die das Land auskundschafteten und in regelmäßigen Abständen Bericht erstatteten. Erstaunlicher Weise fanden sie recht bald Hinweise auf Orks, Geflüster und Gerüchte und tatsächlich auch so manche Spur. Allmählich begannen sie, die Lage doch als ernster einzustufen, als bisher gedacht, zumal sich niemand erklären konnte, warum auf einmal wieder Orks auftauchten. Ihr Weg führte sie in karge nördliche Regionen, in denen der Winter spürbar nahte. Das Land wirkte leer, als habe es sich schon für den kommenden Winter vorbereitet. Weit und breit war kein Leben zu sehen, obgleich Legolas dennoch behauptete, dass hier viele Tiere hausten, die Gimli einfach nur nicht ausmachte. Nach einigen Tagen Wegstrecke wurden sie fündig. Elronds Fellgebirge mit dem Namen Garahû schlug plötzlich an und stürmte los. Der Herr musste seinen Hund zurückpfeifen, da er sonst auf und davon gestürmt wäre. Unruhig kehrte Garahû um, trabte aber erneut los, als Elrond ihn hieß, ihnen zu zeigen, was er gefunden hatte. Immer wieder drehte sich der Hund um und sah, ob sie ihm noch folgten oder sich schon in Luft aufgelöst hatten. Garahû führte sie zu einer steilen und zerklüfteten Felswand. Aufgeregt am Boden schnüffelnd lief er an der immer wieder selben Stelle auf und ab und scharrte im Dreck. Kläffend lief er zu Elrond und sprang freudig um sein Pferd, um sich seine Belohnung für den Fund abzuholen. Elrond musste von seinem nervösen Pferd steigen und seinen Hund beruhigen, bevor sie fortfahren konnten. Was Garahû gefunden hatte, war eine Höhle, aus der ein nur allzu charakteristischer Geruch strömte: Orks. „Wenn ich mir die Spuren hier so ansehe, scheinen wir die Wurzel des Übels gefunden zu haben“, sagte Aragorn. „Viele der Spuren sind frisch, man scheint hier regelmäßig ein und aus zu gehen.“ „Ha!“, rief einer der Zwillinge aus. Elladan oder Elrohir? Gimli konnte sie einfach nicht unterscheiden! „Das wird ein Spaß! Mit uns haben sie mit Sicherheit nicht gerechnet!“ Gimli war es egal, ob sie erwartet wurden oder nicht. Hauptsache sie waren am Ziel und er konnte endlich vom Pferd steigen. Etwas umständlich schwang er sich vom Rücken des viel zu großen Tieres und war froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Was er ebenso war, war ein Zwerg, dem die Axt in der Hand unruhig wurde und der froh war, endlich wieder Messerarbeit vor sich zu haben. Ja, das wurde mit Sicherheit ein Spaß! Vielleicht etwas gefährlicher, da sie nicht genau wussten, was sie erwartete, aber darin lag durchaus ein gewisser Reiz. Herr Elrond besah sich die Gegend, dann gab er seine Befehle. Aragorn übernahm sie stillschweigend für seine Soldaten, auch wenn sie pro forma nicht der Befehlsgewalt des Fürsten unterstanden. Jeder war in Alarmbereitschaft und stets auf Gefahren achtend betraten sie die Höhle. Dunkelheit umfing sie, doch schnell waren Fackeln entzündet. Es wurde bald ersichtlich, dass dies kein wirklich geeigneter Ort für einen Kampf war, denn der Gang war nicht allzu breit und uneben. Abzweigungen konnten sie nicht ausmachen, dafür jedoch bald Spuren von Orks. Weiter voraus hörten sie Stimmen und charakteristisches Geschrei. Elrond, sein antikes Schwert Nahtanár fest im Griff, ging mit Glorfindel, Ceomon und Rethtulu voran, gefolgt von seinen Söhnen und den drei Freunden. Bald schon sahen sie vor sich Feuerschein und eine Höhle tat sich auf. Einige Orks saßen um mehrere Feuer, doch in Anbetracht der Vorräte und Rüstteile, die an den Wänden gestapelt waren, waren dies nichts die einzigen Orks. Herr Elrond gab einen stummen Befehl, dann ging er zum Angriff über. Die Truppe folge ihm. Erschrocken sprangen die Orks auf, doch waren sie diesem unerwarteten Ansturm nicht gewachsen. Schnell waren sie erschlagen, doch blieb der Lärm des Kampfes nicht unbemerkt. Die Höhle besaß einen weiteren Ausgang, der tiefer in den Berg hinein führte. Aus diesem schienen weitere Orks zu kommen, um zu erkunden, was dieser Lärm zu bedeuten hatte. Sie formierten sich neu, um dem Angriff zu begegnen. Es war wohl ein gutes Dutzend Orks, das da herbeigeeilt kam, um sie zu begrüßen. Sie wurden von scharfen Elbenklingen und dem einen oder anderen Pfeil begrüßt. Einige von ihnen rannten wieder zurück, um Alarm zu schlagen, der Rest war schnell getötet. Dann stellten sie den Flüchtenden nach. Nach einigen Windungen des Tunnels erreichten sie eine weitere, größere Höhle. Und eine böse Überraschung. Hier waren nicht nur ein dutzend Orks, hier lauerte eine große Horde der Unholde, die ihnen zahlenmäßig durchaus ebenbürtig war. Herr Elrond zögerte keinen Moment. Schnell hatte er die Situation erfasst und seine Befehle gegeben. Gimli war zugegebener Maßen beeindruckt. Aber was hatte er anderes erwartet? Er kämpfte hier Seite an Seite mit dem Herold des Letzten Bundes. Also tat er, was er tun sollte, und schwang fleißig seine Axt. Ein hitziger Kampf entbrannte. Die Orks waren überrascht doch keineswegs wehrlos. Ihre einzige Schwäche war jedoch, dass sie sich in ungeordneten Reihen der Disziplin der Noldor stellten. Gegen die großen Breitschilde und tödlichen Schwerter der Elben kamen sie nicht an und auch Aragorns Soldaten bildeten ein allzu schwieriges Hindernis. Gimli teilte nach allen Seiten aus. Mit einem Zwerg hatten die Orks wohl nicht gerechnet, denn die wenigsten sahen auch einmal nach unten. Also stutze er sie auf seine Größe zurecht. Nur am Rande bekam er mit, wie sich ein besonders großer Ork, wohl der Anführer dieser Horde, durch die Reihen seiner Untergebenen drängte und auf Aragorn zuhielt. Da den Orks um den Zwerg herum jedoch recht bald der Mut verließ, nahm er an, dass Aragorn seinen Gegner hatte besiegen können. Bald darauf trugen sie auch den Sieg davon und die Orks waren erschlagen. Jubelrufe wurden laut und man klopfte sich lachend auf die Schultern. Sie hatten gute Arbeit hier geleistet. Gimli grinste in seinen Bart, als er Legolas auf sich zu kommen sah. „Ich hab elf“, verkündete er. „Da bist du mir wohl voraus“, gestand Legolas ein. „Gut gekämpft!“ „Canu Elerrondo!“, rief in dem Moment einer der Elben aus. „Wir haben eine Gefangene gefunden!“ Sofort eilten sie zu der Stelle, auf die der Elb deutete. Was sie vorfanden, war wohl wahrlich eine weitere Überraschung: eine dunkelhäutige Elbin, die ihnen finster entgegen sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)