Chasing Demons von yezz ================================================================================ Kapitel 11: Snow Witch ---------------------- Vielleicht wachte Byakuya irgendwann in der Nacht auf, weil er den ganzen Tag geschlafen hatte. Der Himmel hatte sich aufgeklart, sodass der Mond durch die Fenster schien und ein silbriges Licht auf den Mann zauberte, der neben ihm im Bett lag. Es war eigenartig, nach so langer Zeit wieder einen konstanten Gefährten zu haben. Byakuya gewöhnte sich immer noch daran, Glieder und Haar und so viel… Person ausgebreitet in unerwarteten Orten zu finden. Er hob einen schweren Arm und schob ihn zur Seite, damit er ein wenig näher rutschen und sich etwas von der Decke nehmen konnte, die Renji hortete. Auch wenn der Mund des Vizekommandanten offen hing und er scheinbar auf die teuren Laken sabberte, war es schwierig, ihn nicht anzuhimmeln. Er war geschmeidig und kompakt wie etwas Wildes – ein Bild, was Byakuyas Atem immer zum Stocken brachte. Selbst im Schlaf ließen die Tattoos Renjis Gesicht kämpferisch und unbezähmbar aussehen. Mit diesem feuerroten Haar, das es irgendwie schaffte, selbst bei diesem kühlen Mondlicht förmlich zu glühen, sah er bemerkenswert aus wie ein Dämon. Es half nicht, dass Renji augenscheinlich einen Albtraum hatte. Er schnaubte im Schlaf, die schmalen Kämme seiner Augenbrauchen unruhig zusammengezogen. Byakuya streckte einen blassen Finger aus, um die Stelle zwischen Renjis Augen zu streicheln. Dann rieb er leicht mit seinem Daumen die Linien seiner Augenbrauentattoos entlang. Der Vizekommandant reagierte sofort darauf. Er seufzte tief und was auch immer ihn in seinem Träumen verfolgt hatte, war verschwunden. Renjis Gesicht entspannte sich und schienen sich Byakuyas Finger entgegenzustrecken, als hätte er Sehnsucht nach Liebkosungen. Der Schwarzhaarige öffnete die Hand und Renji lehnte sich gegen die Handfläche. „Kommandant“, murmelte Renji und er lächelte, während sich der Traum zu verändern schien. Es ist überraschend, wie sehr ich mir wünsche, immer der Befehlshaber einer solch prächtigen Kreatur zu sein, dachte Byakuya. Er beugte sich nach vorne und pflanzte einen sanften Kuss auf Renjis Wange. Die kurzen Haare seiner Koteletten kitzelten an seinen Lippen. Gerade, als er begann, seine Lippen über Renjis Gesicht wandern zu lassen, spürte er, wie sich seine Nackenhaare, von dem Gefühl beobachtet zu werden, aufrichteten. Jemand war in seine privaten Gemächer eingedrungen und beobachtete sie. Byakuya wirbelte mit einem Hauch Shunpō herum. Das Gestell des Bettes knarzte unter der schnellen Bewegung. Direkt neben dem Bett stand eine schimmernde Erscheinung eines Yuki-onna, einem Schneegeist. Sie trug einen weißen Beerdigungskimono mit einem langen, blassgelben Obi, welcher in einer großen Schleife auf dem Rücken gebunden war. Dünne Lippen waren fahlblau und ihre Gesichtszüge hoheitsvoll und scharf. Statt Schwarz, war ihr Haar hell Lavendelfarben. Wie frischgefallener Schnee bei Sonnenuntergang. Ihre großen, traurigen Augen schienen in einem kristallenen Blau, welches an gefrorenes Wasser erinnerte. Etwas von ihrem kunstvoll arrangierten Haar war mit einer Spange an der einen Seite ihres Gesichtes befestigt. Diese Spange war aus dunkelblauem Sternsaphir und sah aus, als würden Schneeflocken in den Tiefen herumschwirren. Byakuya runzelte die Stirn. Er hatte bereits einen Dämon in seinem Bett, sollte das nicht für den kompletten Haushalt der Kuchiki ausreichen? Doch Byakuya war besser erzogen, als dass er zu einer mystischen Kreatur unhöflich sein konnte, selbst wenn diese unangekündigt erschien. Er übernahm wieder die Kontrolle über seinen Gesichtsausdruck. Nachdem er respektvoll den Kopf beugte, so gut, wie es ihm Bett sitzend ging, vermied er es, in ihr Gesicht zu blicken. „Warum seid ihr mir ehrscheinen, ehrenwerte Yuki-onna-dono?“ „Byakuya-sama“, sagte sie und die Stimme klang wie aus weiter Ferne, als komme sie von unter Wasser. „Verlässt du mich?“ Er blickte auf, als sich ihre Erscheinung auflöste. Fast niemand nannte ihn Byakuya-sama. Heutzutage war er ‚Herr‘ oder ‚Kommandant‘. Selbst für Familie und Personal. Würde dieses Suffix verwendet werden, höchstens an seinem Nachnamen. Tatsächlich gab es nur eine Person, die jemals liebevoll und neckend diese seltsam formale Kombination eines solchen Titels und seinem persönlichen Vornamen verwendet hatte. Hisana. Doch das war niemals ihr Geist gewesen. Es war für ihn unmöglich, das Gesicht seiner Frau zu vergessen, wenn er es doch jeden Tag in Rukia sah. Nebenbei wäre Hisana niemals eine Yuki-onna geworden. Das wäre absolut unwahrscheinlich. Sie starb in seinen Armen, im jungen Frühling. Sie war nicht in einem Schneesturm verloren gegangen. „Was zum Henker war das?“ Renjis Stimme schreckte Byakuya so auf, dass er beinahe zusammengezuckt wäre. Er legte eine Hand auf seine Brust, um sein klopfendes Herz zu beruhigen. „Du hast sie auch gesehen?“, fragte er, während er sich zu dem Rothaarigen herumdrehte. „Ja“, sagte Renji. Seine Augen waren geweitet und er sah auch ein wenig durchgeschüttelt aus. Er saß aufrecht und lehnte ein wenig auf den Unterarmen. Er sah aus, als könne er jeden Moment hervorspringen, sollte der Geist noch einmal erscheinen. Dann entspannte er sich ein wenig und grinste Byakuya etwas dümmlich an. „Bitte sag mir nicht, dass das deine Mutter war.“ „Meine Mutter? Meine Mutter würde mich wohl kaum ‚sama‘ nennen“, stellte Byakuya mit Kopfschütteln klar. Nein, es war ‚Bya-kun‘ bis zu ihrem Tod gewesen, doch das könnte er Renji nicht sagen. Die Versuchung zu kleinen Neckereien wäre viel zu groß gewesen und er hasste diesen Spitznamen mit tiefer, brodelnder Leidenschaft. Seine Mutter hatte den Namen nur weiter benutzt, weil sie es liebte zu beobachten, wie sich die Farben in seinem stolzen, zu selbstsicheren Gesicht änderten, als er noch ein Teenager gewesen war. Byakuya seufzte und lenkte seine Gedanken wieder auf ihr Problem: Die Identität ihres nächtlichen Besuchers. „Auch wenn ich glaube, dass wenn jemand in meiner Familie einen unglücklichen Tod hatte, der dazu führen könnte, dass er ein Geist wird, dann wäre es meine Mutter. Nachdem mein Vater in der Schlacht gefallen ist, starb sie an einem gebrochenen Herzen.“ „Super“, murmelte Renji und schüttelte grob ein Kissen auf, bevor er sich mit einem Stöhnen zurücklehnte. „Ich wusste es. Es ist die Rache für das Jade-Sexspielzeug.“ Byakuya musste ein Lachen unterdrücken. Renji klang tatsächlich so, als würde er sich echte Sorgen darum machen, dass sich seine Mutter aus dem Grab erheben würde, weil sie ihre privaten Dinge für solch einen phänomenalen erotischen Akt verwendet hatten. Er schüttelte den Kopf. „Davon abgesehen, es war nicht meine Mutter, die mich Byakuya-sama nannte. Es war Hisana.“ „Deine Frau?“, Renji vergrub das Gesicht im Kissen, sein Stöhnen wurde lauter. „Das ist ja noch besser.“ „Das war nicht der Geist meiner Frau, Renji“, sagte Byakuya ernst. Er drehte sich zu dem Fleck zurück, wo die Erscheinung vor einigen Momenten noch gestanden hatte. Noch immer spürte er den Hauch von einem seltsam vertrauten Reiatsu in der Luft. Spielte ihm sein Kopf Streiche? Roch er tatsächlich den Duft von Pflaumenblüten? Er runzelte die Stirn und versuchte, rational zu denken. „Doch Hisana wäre nicht zu einem Yuki-onna geworden“, wiederholte er mit Überzeugung. „Ich kann mich an niemanden erinnern, der in einem Schneesturm verschwand.“ „Rukia beinahe“, sagte Renji, seine Stimme war gedämpft, da er in das Kissen mit Buchweizenfüllung gesprochen hatte. Dann rollte er sich mit einem Grunzen auf den Rücken. Er verschränkte die Arme unter dem Kopf und blickte die Decke an, als könnte er mit seinen Augen Löcher darin bohren. „Zwei Mal, wenn die erste Geschichte stimmt. Die klingt für mich aber immer noch an den Haaren herbeigezogen. Irgendein schöner Fremder, der ein Baby aus dem Schneesturm rettet und sie sicher zu Mönchen bringt?“ Er schnaubte ungläubig und drehte sich zu Byakuya, dabei fragte er sich, ob er es auch nicht glaubte. Byakuya war sich allerdings nicht sicher, was er denken sollte. Renji richtete seine finsterblickende Aufmerksamkeit wieder auf die Decke. „Woanders vielleicht, aber nicht in Inuzuri. Wir haben dort nicht viele wohltätige Engel der Gnade. Zum Teufel, die Mönche gehören entweder alle zu den Yakuza oder betreiben Bordelle.“ Er biss die Zähne fest zusammen, doch er sprach mit einem tiefen Seufzer weiter. „Alles, was ich sicher weiß ist, dass da dieser eine Winter war… Ich habe nicht geglaubt, dass einer von uns durchkommen würde.“ „Was ist passiert?“, forderte Byakuya Renji zum Weitersprechen auf, als dieser Still wurde. „Ein fürchterlicher Sturm“, sagte Renji. „Das Schlimmste, was Mutter Natur jemals aus ihrer Tasche gezogen hatte. Absolut untypisch für die Zeit und vollkommen unerwartet. Da waren wir, zusammengekauert und versuchten einen Unterschlupf zu finden, der fest genug war, um den Wind und den herunterprasselnden Hagel etwas abzuhalten. Plötzlich habe ich gemerkt, dass Rukia nicht mehr bei uns war. Ich dachte, sie wäre vielleicht auf der Straße verloren gegangen, vom Schnee geblendet. Dann habe ich mich daran erinnert, dass sie etwas von Quittenbäume kurz hinter der Grenze zu Zaraki erzählt hatte, die niemand aberntete. Die Früchte sind scheiße sauer, aber nach einem Frost schon fast in Ordnung, weißt du?“ Renji hatte schon vermutet, dass Byakuya keine Erfahrung mit zweifelbar essbaren Früchten hatte, denn er fuhr fort, ohne ihn anzusehen. „Wie auch immer, ich hatte vermutet, dass sie sich davongeschlichen hatte, um ein paar davon aufzusammeln, um uns einen Spaß zu machen… Ich weiß ehrlichgesagt nicht, was damals in ihrem Kopf vorging. Es war mehr als bescheuert, alleine zu gehen, besonders nach Zaraki. Ich war mir sicher, dass wir sie dieses Mal tatsächlich verloren hatten. Der Sturm wütete, dass es sich wie eine Ewigkeit anfühlte, bis wir sie suchen gehen konnten. Die längsten, verschissenen 12 Stunden meines Lebens. Sie war kurz vor dem Erfrieren, als ich sie unter einem Felsvorsprung gefunden habe. Aber da war sie, zu einem Ball zusammengerollt unter einem halben Meter Schnee. Immer noch diese dummen Früchte an sich gepresst, als wären sie wertvoller als ihr eigenes Leben.“ „Unter dem Schnee? Güter Gott! Wie hast du sie überhaupt gefunden?“ Renji nickte, starrte aber immer noch an einen Punkt an der Decke. „Ja, ich weiß. Es ist seltsam, wenn ich jetzt daran zurückdenke. Zu diesem Zeitpunkt war ich so dankbar, dass mir niemals in den Sinn gekommen ist, wie glücklich der Zufall war, dass diese alte Frau wie aus dem Nichts erschienen ist und mir den Weg gezeigt hat. Und bevor ich ihr danken konnte, war sie auch schon wieder verschwunden.“ „Die Yuki-onna“, keuchte Byakuya. „In einer anderen Gestalt.“ Renji drehte sich herum, als ihn diese Erkenntnis traf. Er hatte das Kissen fallen gelassen und seine Augen waren geweitet. „Natürlich! Also, warte, der Geist gehört irgendwie zu Rukia? Hängt irgendwie an ihr? Die ganze Zeit schon? Du glaubst, dass die andere Geschichte wahr ist? Über den hübschen Fremden? Könnte es auch sie gewesen sein?“ Byakuya nickte. „Vielleicht. Aber warum würde mich ein Geist von Rukia mit Hisanas Kosenamen ansprechen?“ Renji zuckte mit den Achseln. „Sie sind Schwestern, richtig? Vielleicht ist es so eine Art verbleibende Seelenverbindung?“ Byakuya war nicht wirklich überzeugt. Denn immerhin waren Rukia und Hisana mehr als eine Dekade voneinander getrennt gewesen. Sie waren ja auch keine Zwillinge gewesen, die irgendwelche geistigen Verbindungen hatten. Obwohl… Wenn man sie miteinander verglich, konnte man es nicht sagen. Aber was hatte der Geist gefragt? ‚Verlässt du mich?‘ Warum wäre Rukia darüber besorgt? Er war derjenige gewesen, der Rukia unter enormen Aufwand hierhergebracht hatte. Er hatte sich erst kürzlich zwischen ihr und dem Tod gestellt. Sie sollte sich sicher sein, dass er sie in seiner Nähe haben wollte. Sicher und beschützt. „Man“, seufzte Renji und ließ sich zurück auf das Kissen fallen. „Ich weiß nicht, ob das Besser oder Schlimmer ist. Ich war irgendwie erleichtert, dass es nicht Rukia war, doch jetzt irgendwie ist sie es ja doch.“ Byakuya runzelte die Stirn. „Worüber redest du? Hast du die Erscheinung schon einmal gesehen?“ „Ein paar Mal“, gab Renji zu, als wäre es etwas vollkommen Normales, einen Geist zu sehen. „Ich hab sogar den Hausverwalter gefragt, ob es hier spukt. Er dachte, es könnte vielleicht Rukia gewesen sein. Du weißt schon, sie selbst. Die nach uns zuschaut. An eben dieser Stelle.“ Seine Schwester, die ihn nackt sah? Was für ein fürchterlicher Gedanke. „Oh Gott!“ Renjis grinsen war breit. „Aw, komm schon. Du musst zugeben, dass wir wahrscheinlich ganz schön heiß aussehen.“ Nur Renji Abarai konnte glauben, dass er so völlig bloßgestellt großartig aussehen würde. „Durchaus.“ „Weißt du, was auch noch heiß wäre?“ Renji lehnte sich näher an ihn. Sein heißer Atem kitzelte an Byakuyas Ohr, als er flüsterte. „Du, wenn du mich ganz zärtlich küsst, während du denkst, ich würde schlafen.“ Scharf sog der Schwarzhaarige die Luft ein und brachte etwas Abstand zwischen sie. Dann schaute Byakuya Renji an und hoffte, dass sein Blick angemessen ausdrückte, was für ein unehrenhafter, gemeiner Kerl er war, da er nicht darauf aufmerksam gemacht hatte, dass er wach war. „Ich weiß“, sagte Renji, als würde er Byakuyas Gedanken lesen. Dann lehnte er sich zurück auf seine Arme und beobachtete den Kommandanten ruhig und schamlos. „Ich hätte vermutlich etwas sagen sollen. Doch ich wollte wissen, was du machen würdest, wenn du denkst, dass keiner hinschaut. Noch nicht einmal ich.“ „Aber jemand hat geschaut“, erinnerte Byakuya ihn. „Jetzt nicht mehr.“ Natürlich war das die einzige Warnung für Byakuya gewesen, bevor Renjis Lippen auf seinen lagen und er verspielt an der Unterlippe des Kommandanten saugte, damit dieser den Mund öffnete. Zähne klapperten und Zungen verwoben sich. Alle Vorsätze waren für einen Augenblick aus Byakuyas Kopf hinweggefegt und er gab für einen Moment nach. Bald schon schlossen sich große Hände um seine Hüften, zogen ihn näher. Ihre Körper krachten zusammen, unangenehm und… schmerzhaft. Byakuya versuchte es, doch er konnte das Keuchen nicht unterdrücken, welches seinem Hals, aufgrund des Schmerzes in seinem Körper, hochkroch. Renji drückte sich fast schon so grob weg, wie sie zusammengekommen waren. „Scheiße. Ah verdammt, es tut mir so leid! Verdammte Scheiße, dieses Langsammachen bringt mich noch um!“ Er warf sich so hart auf die Matratze, dass das ganze Bett wackelte. Dann zog er gereizt das Kissen über seinen Kopf und ließ ein lautes, frustriertes Stöhnen hinaus. Nach einem Moment, in dem er scheinbar leise vor sich hinlitt, hob Renji die Ecke des Kissens. „Kann ich mich wieder selbst vögeln oder glaubst du, dass deine Mutter wieder auftaucht?“ „Das war nicht meine Mutter“, sagte Byakuya, der schnippische Tonfall war mehr als nur Irritation. Renji hatte ihn kalt und verlangend zurückgelassen. „Tu, was du willst. Du weißt, wo die Sachen sind.“ Renji kam unter dem Kissen hervor, doch sein Gesicht wegen Byakuyas Worten in ein tiefes Runzeln verzogen. Dann schob er seine Unterlippe nach vorne und saß schmollend mit, vor der kraftvollen Brust, verschränkten Armen im Schneidersitz. „Ich will es mir aber nicht selbst besorgen, in Ordnung? Ich will, dass du mich nimmst.“ „Und ich wünsche mir dasselbe“, gab Byakuya genauso grummelig zurück. Renji seufzte laut und lange. Dann drehte er sich wieder, um die Decke mit seinem Blick zu durchbohren. Byakuya legte sich ebenfalls auf seinen Rücken und leistete Renji dabei Gesellschaft, die Decke finster anzuschauen. Byakuya war sich sicher, dass egal wie frustriert Renji war, es ihn viel schlimmer traf. Renji schien viel… flexibler in seinem Verlangen und gewillt, in verschiedenen Richtungen Befriedigung zu suchen. Eine Vielzahl an Dingen schienen ihm gleichermaßen Freude zu bereiten. Wonach es jedoch Byakuya verlangte, war mit viel mehr Mühen… und einer entsprechenden Menge an Kidō oder Zuhilfenahme einiger Fesseln verbunden. Und da gab es Dinge, die er einfach nicht tun konnte. Nicht mehr. Nach einigen Minuten grunzte Renji. „Ich bin mir nicht sicher, ob hier herumliegen und an all die Dinge denken, die wir machen könnten, hilft. Ich werde übelst heiß.“ Byakuya machte ein Geräusch der Zustimmung. Renji drehte sich herum, um Byakuya anzuschauen. Er legte den Kopf in eine Hand ab. „Ich weiß, dass es dir nicht so gut geht, aber können wir es versuchen? Es ist, weißt du, ganz natürlich es zu versuchen, denn du bist offensichtlich wieder stark genug für ein bisschen verschwitzte Leidenschaft.“ Während er weiterhin die kleinen Haarrisse in der Decke betrachtete, war sich Byakuya nicht wirklich sicher, wie er sein Zögern erklären konnte. Ein Teil davon war tatsächlich, dass Gin Ichimaru ihn mitten ins Herz gestochen hatte, in eben diesem Muskel, der bei einem solch amourösen Training mit am härtesten beansprucht wird. Doch da war noch mehr. Wie könnte er jemals hoffen, in seinem aktuellen Zustand Renji zu kontrollieren? Was wäre… wenn Renjis Dämon wieder an die Oberfläche tritt und erneut zu viel verlangte? Während dem scheinbar offensichtlichen inneren Aufruhr Byakuyas, entwirrte sich Renji aus den Laken. Als er sich auf die Füße stellte und das Bett verließ, konnte der Schwarzhaarige die steife Länge von Renjis Glied sehen. Der Vizekommandant erwischte ihn beim Beobachten und grinste Byakuya mit purer Verruchtheit an. „Ich habe dir gesagt, dass mich das wahnsinnig macht. Wie auch immer, ich weiß, dass du normalerweise der Kreative bist, aber ich habe nachgedacht.“ Byakuya konnte ein liebevolles und neckendes „Niemals ein gutes Zeichen“, nicht zurückhalten. Erst dachte Byakuya, Renji habe den Scherz nicht erkannt, doch dann nickte dieser kurz und grinste wissend. „Richtig“, stimmte er zu. „Aber du hast es vielleicht mitbekommen, dass ich etwas zwanghaft an Mutter kleines… ähm, eigentlich eher großes Spielzeug dachte.“ Es amüsierte Byakuya, wie Renji etwas blasser wirkte, trotz seiner nackten Prahlerei. „Also, ähm, würdest du mich etwas versuchen lassen?“, fragte Renji nervös. Unbewusst hatte er seine Hände vor der Brust ergriffen und rieb die Daumen aneinander, wie ein Schuljunge. Es war absolut fesselnder Anblick bei so einem riesigen und kraftvollen Mann, der über und über mit Tattoos bedeckt war. „Die Sache ist… Ich hoffe, dass es fast keine Mühe für dich ist, aber wir mehr… zusammen sein können. Aber… uh, nun ja, ich glaube, es ist vielleicht etwas außerhalb deiner Komfortzone. Ich schwöre dir, ich verlange nichts, was du überhaupt nicht möchtest. Denn das habe ich bereits herausgefunden. Ich meine, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich weiß, was du nicht magst.“ Oh? Byakuya hob eine Augenbraue. Es würde interessant sein, zu sehen, was Renji vorhatte. Und was er glaubte, zu wissen…. Doch dieser plappernde Narr, war sich das scheinbar wieder am Ausreden. „Zeig es mir.“ Renji schien über die schnelle Zustimmung überrascht zu sein. „Richtig. In Ordnung, nur… mach es dir schon einmal bequem, aber rutsch ein wenig aufs Bett hinunter.“ Vorsichtig, um seine Muskeln nicht noch mehr zu reizen, rutschte Byakuya ein Stück das Bett hinunter. Er war sich nicht sicher, ob es zu Renjis Plan passte, aber er zog ein Kissen mit sich. Byakuya drehte den Kopf, um Renjis Körper im Mondlicht zu bewundern. Renji war durch den Raum geschlendert, um die Dinge von der Frisierkommode seiner Mutter zu holen. Er stand da, nackt, gebeugt über dem Möbelstück. Die dunklen Linien der Tattoos auf seiner Rückseite schwangen sich sich auf jeder Seite der Beine hinauf, zogen Byakuyas Augen auf die Vertiefungen der Muskeln bis hin zu seinem Hintern. Auch diese Doppelblitze auf seinem Rücken schienen auf die Stelle zu deuten, die Byakuya nun schon viel zu verlange verwehrt geblieben war. Er musste in langen, ruhigen Zügen atmen, um sein plötzlich wild schlagendes Herz zu beruhigen und die Hitze zu verbannen, die auf einmal durch seinen Körper floss. Währenddessen kramte Renji weiterhin durch die Sachen von Byakuyas Mutter und murmelte leise vor sich hin, wie böse er doch sei, solche Dinge überhaupt in Erwägung zu ziehen und dass er sich ziemlich sicher wäre, trotz was Byakuya gesagt habe, dass sich seine Mutter in diesem Augenblick im Grabe umdrehen würde. So langsam wurde es lächerlich. Doch um fair zu sein, hatte er genau dasselbe gefühlt, bis er darüber nachgedacht hatte. Er entschied sich, dass es Zeit war, Renji zu sagen, was ihm am Vortag klar geworden war. „Während ich glaube, dass du vermutlich ein sehr, sehr unartiger Junge bist, aufgrund deiner verrückten Pläne, die du dir mit den wunderschönen Habseligkeiten meiner Mutter ausdenkst, versuche einmal nachzudenken, Renji. Es ist ein Stück feine Handwerkskunst in deiner Hand. Meine Mutter hat offensichtlich keine Kosten und Mühen gescheut, um es für ihre besonderen Freuden zu beauftragen. Das sind nicht die Taten einer Frau, die von dem enttäuscht wäre, was auch immer du… vorhast.“ „Huh“, machte Renji und blickte es an. Es war tatsächlich eine besonders feine Arbeit, musste Byakuya zugeben. Wenn ihn schon etwas vertreten musste, dann konnte er sich nichts Schöneres als dies vorstellen. Auch wenn ein Teil seines Hirn sich immer noch unter einer Frage krümmte: Basierte es irgendwie tatsächlich auf der Anatomie seines Vaters? Renji versuchte gerade scheinbar, die gleiche Frage aus seinem Kopf zu verbannen. „Ok. Jetzt sorge ich mich nur noch darum, wie qualvoll du mich dafür umbringen wirst.“ Der Rothaarige schmierte eine ordentliche Menge Gleitmittel auf den Dildo, während er wieder zum Bett kam. Er stand ungefähr dort, wo der Geist vor einer Weile gewesen war, sein Glied wippte vor Vorfreude in der Luft. Seine Hand glitt nach hinten und er begann, sich selbst zu fingern, seine Öffnung zu präparieren. Sein Kopf war in den Nacken gelegt und ein tiefes Stöhnen entfuhr ihm. Es erregte Byakuya zutiefst, Renji so eifrig zu sehen, ohne dass er ihn bisher wirklich angefasst hatte. „Denkst du an mich?“, fragte er heiser. „Oh, scheiße ja“, sagte Renji und zog seine Finger mit einem Schauder hinaus. „Du bist alles, an was ich denken kann.“ Bevor er Renjis Erklärung seiner sexuellen Hingabe genießen konnte, sah er sich gezwungen, einen erschreckten Aufschrei zu unterdrücken, als Renji auf das Bett, direkt über Byakuyas Kopf, krabbelte. Der Rothaarige positionierte je ein Knie auf Höhe von Byakuyas Schultern, setzten ihn fast schon fest. Renjis Hintern war plötzlich über dem Kopf des Schwarzhaarigen, als er begann sich in die andere Richtung auszurichten. Die Nähe von… allem schnürte Byakuya die Kehle zu. Er hatte Schwierigkeiten zu atmen, mit dem Geruch der Erregung eines anderen Mannes so nahe, besonders in Verbindung mit dem Duft von Sandelholz-Gleitmittel. Währenddessen schon Renji die Decken weg und begann, den Obi zu entknoten, der Byakuyas Kimono zusammen hielt. Byakuya hatte das Gefühl, als wollten sich seine Hoden in seinen Körper zurückziehen. Er selbst wollte am liebsten wegschrumpfen, seine Hände griffen verzweifelt in die Laken. Das war inakzeptabel. „Was glaubst du, was du da tust?“, wollte er wissen, Renjis pochender Schwanz viel, viel zu nah. Renji grunzte unverbindlich und beugte Kopf, um Byakuya unter seinem Körper hindurch anzuschauen. Ihre Augen trafen sich unter dem hängenden Sack von Renjis Eiern. Der Winkel von Renjis Kopf ließ dessen Haare gegen Byakuyas nackten Beine kitzeln. „Was hab ich gesagt, huh? Schau, ich hab’s kapiert. Alles in Ordnung. Du nimmst ihn nicht in den Mund. Das erwarte ich auch nicht von dir. Du gibst einen exzellenten Handjob, aber hey, wenn dir auch nicht danach ist, kann ich mich am Ende immer noch selbst darum kümmern. Ich bin nur in dieser Position, weil du derjenige sein sollst, der den Dildo hält und… nun ja… ich hatte nur gehofft, du würdest mitmachen“, sagte er. „Also?“ Renji wartete geduldig auf eine Antwort, seine Augen auf Byakuya gerichtet. Der Schwarzhaarige hielt den intensiven Blick nicht Stand, ein skurriler Anblick – auf den Kopf gestellt und in einer solchen obszönen Position. Sein Mund war trocken und er konnte fühlen, wie er zu zittern begann. Doch in Renjis Blick war keine Arglist, Urteil oder Forderungen. Er wollte Byakuyas Befriedigung genauso wie seine eigene. Er war gewillt, sich Byakuyas Kommando zu unterwerfen. Als wäre es notwendig, wiederholte Renji leise, was sein Gesicht so klar ausdrückte: „Hey, es ist deine Entscheidung. Da gibt es noch jede Menge andere Dinge, die wir tun können. Sag es nur, Kommandant.“ Kommandant. Die Wortwahl war absichtlich, kein Zufall der Gewohnheit. Renji sagte es, trotz ihrer Position. Byakuya war derjenige, mit der Befehlsgewalt. Es lag an ihm. Alles. Bebend atmete er aus und seine Augen schlossen sich flatternd, als er nickte. Ja. Oh Gott, er sagte ja. „In Ordnung, nur zur Information, ‚Stopp‘ ist ein tolles Sicherheitswort“, sagte Renji. „Ich vergesse eh alles andere.“ Irgendwie schaffte es Byakuya, erneut zu nicken. Er öffnete die Augen, um mit Faszination anzusehen, wie Renji sanft von Byakuyas zitternde Knie anhob. Nachdem er die Beine gerade soweit gespreizt hatte wie nötig, wanderte sein Mund hinunter, um an Byakuyas Hoden zu saugen. Einzelnd, spielte er mit ihnen, leckte an dem einen, dann an dem anderen. Genauso wie er es beigebracht bekommen hatte. Dieser Gedanke ließ eine Welle der Erleichterung durch seinen Körper schwappen und ließ ihn auf die drängenden Berührungen von Renjis Mund und Zunge reagieren. Byakuya merkte auch, dass Renjis Hände auf seinen Beinen still wie Stein waren. Heißer, fiebriger und verschwitzer Stein vielleicht, aber er kam Byakuyas entblößtem Loch keinen Milimeter näher. Auch wenn Byakuya spürte, wie seine inneren Muskel ungewollt kontrahierten. Sicher hatte es Renji, der immer nach Anzeichen für irgendwelche Reaktionen zu suchen schien, diesen demütigenden und offensichtlichen Ausdruck der Lust bemerkt. Doch die Reaktion auf das, was Renji mit Sicherheit gesehen haben musste, war, dass er sich nur ein bisschen bewegte, um mit seiner Zunge und Lippen den nun steiferwerdenden Schaft zu bearbeiten. Er bewegte sich langsam über Byakuyas Länge, bevor er die Eichel in den Mund nahm und daran saugte. Oh... so... gut. Byakuya biss sich auf die Innenseite der Wange, um sich vom Stöhnen abzuhalten. Vielleicht. Vielleicht konnte er Renji vertrauen. Denn Renji widerstand auch erstaunlicherweise, sich selbst anzufassen, auch wenn seine Not offensichtlich groß war. Stattdessen hatte er die Beine leicht gespreizt und wiegte seine Hüften im Takt seiner Saug- und Leckbewegungen, als würde er still nach dem Instrument in Byakuyas Hand betteln. Solch eine unglaubliche Diszilpin musste natürlich belohnt werden. Wenn es Renjis Wunsch war, von beiden Seiten gefüllt zu werden, dann würde Byakuya ihm helfen. Außerdem würde es sich besser anfühlen... die Kontrolle über Renjis Befriedigung zu haben. Rationale Gedanken verschwanden langsam aus Byakuya Kopf, wurden von blinder Leidenschaft überwältigt. Er musste jetzt damit beginnen oder er konnte nicht mehr hoffen, dass er noch einmal die Konzentration dafür aufbringen konnte. Zum Glück konnte Byakuya sich gut fokussieren, was ihm auch erlaubte, Kidō mitten im Schwertkampf zu verwenden. Doch seltsamerweise war dies um so vieles schwieriger. Als seine Eichel auf die Rückseite von Renjis Gaumen traf, konnte Byakuya nicht vermeiden, dass er scharf Luft holte. Das heftige Saugen danach entlockte ihm beinahe noch ein Stöhnen. Götter! Die Fähigkeiten dieses Mannes! Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Hand, hob den Arm und schlang sie um Renjis unteren Rücken, um ihn in eine einfachere Position zu bringen. Als Bonus hatte Byakyua nun, aufgrund der sehr gebeugten Position von Renji, einen Ausblick auf dessen spektakulären Hintern und nicht viel mehr. Der Rothaarige war bereits so hart, dass er sich in seinen eigenen, gekrümmten Bauch presste. Er stöhnte gegen Byakuyas Schwanz, als sein eigener anfing, zu wippen. Byakuya nahm den Dildo und begann, mit dessen Spitze Renjis unruhig zuckendes Loch zu massieren. Doch Renji hatte keine Lust auf Neckereien. Er drückte sich gegen die Jade und weitete sich sofort, fast als würde er es einsaugen. Zur gleichen Zeit machte sein Mund das gleiche mit Byakuya. Der Schwarzhaarige fühlte einen tiefen Schauder der Erregung durch seinen Körper fahren. So nah war es faszinierend zu beachten, wie Renji sich weitete, während Byakuya die harte, unflexible Länge weiter in ihn trieb. Bald schon war nur noch die Stelle zu sehen, an dem Byakuyas Hand den Schaft umschloss. Das Handhabung des Dildos erinnerte Byakuya ein bisschen zu sehr an ein Zanpakutō , doch es lag angenehm in seiner Hand. Er fühlte sich bei jeder Bewegung vollkommen in der Befehlsgewalt. Als Renjis Bemühungen hektischer wurden, zog Byakuya die Jade langsam wieder hinaus, bis fast zur Spitze und schob es wieder zurück. Renji drückte sich heftig dagegen, versuchte diese eine Stelle in seinem Inneren zu treffen. Es war gut, dass Renji anfing, zu übernehmen. Byakuyas eigene Lust begann ihn zu überwältigen. Also hielt er sich mit einer Hand an Renjis Taille fest, während die andere den Dildo umfasste. Als er anfing, ihn Renjis Mund zu stoßen, drückte sich Renji mehr und mehr gegen die Jade. Die Kombination aus körperlichen und optischen Eindrücken entlockten Byakuya endlich einen Laut. Es war ein tiefes, verlangendes Geräusch, welches Hitze in sein Gesicht steigen ließ. Doch er konnte nicht aufhören. Die Laute kamen einfach. Mit den Geräuschen wurde Renji an beiden Seiten immer hektischer. Dann hob er eine Hand. Byakuya erstarrte für einen Moment vor Angst, verlor beinahe den Rhythmus, doch Renji bewegte sich nur, um sich selbst mit kräftigen Bewegungen zu erleichtern. Byakuya verlor jegliches Gefühl für das, was dann geschah. Er war komplett in Hitze und Lust verloren. Er hatte vielleicht Renjis Namen geschrien... vielleicht sogar angefangen zu betteln. Er hatte keine Ahnung, für was. Es interessierte ihn nicht länger, denn sein Körper war genauso verloren wie sein Kopf und entblößt in einer Sturmflut der Erleichterung. Renji war vielleicht vor ihm gekommen. Byakuya wusste es nicht. Er konnte sich einfach nur an den verschwitzten Körper des Rothaarigen klammern, als wäre es sein Rettungsboot in stürmischer See. Sein Atem war harsch und flach, seine Haut errötet. Als sich eine Hand über seine schloss, ließ Byakuya den Dildo los. Bevor der Rothaarige ihn jedoch entfernte, hatte er die Geistesgegenwart, von Byakuya hinunterzukrabbeln. Er zog es mit einem Grunzen und Seufzen hinaus. „Gott verdammt, ich liebe deine Mutter.“ „Ich auch“, stimmte Byakuya atemlos zu. Renji streckte sich aus, um das Sexspielzeug dorthin zu stellen, was nun wohl sein üblicher Platz danach sein würde. „Eishirō wird es wieder saubermachen müssen", murmelte er, während er schnell einen Kuss auf Byakuyas verschwitzte Augenbraue drückte und sich danach wieder neben ihn fallen ließ. "Du solltest ihm ein großzügiges Trinkgeld geben." "Ein Hausherr gibt dem Verwalter kein Trinkgeld." "Nun ja, dieser sollte es tun", sagte Renji und rollte sich an Byakuyas Seite zusammen. Der Schwarzhaarige konnte seinen eigenen Geruch in Renjis Atem erkennen. "Dildo-Dienst geht über die normalen Pflichten hinaus." "Mhmmm", machte Byakuya, während er die Augen schloss. "Vielleicht hast du recht." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)