Ein neues Leben von Amaruk ================================================================================ Kapitel 21: Mia --------------- Am nächsten Morgen folgte das übliche Theater. Kiba wurde von Itachi abgelöst und dieser bezog seine Stellung vor Deidaras Zimmer. Es dauerte auch nicht lange und der Blonde kam aus der Tür, murmelte ihm ein leises „Morgen“ zu und verschwand dann ihm Bad. Leichte Verwunderung macht sich in Itachi breit. Seit wann grüßte ihn sein ehemaliger Kollege denn. So weit er sich zurückerinnern konnte, hatte er das noch nie getan, nicht einmal in der Akatsuki-Organisation. War in der Nacht irgendetwas vorgefallen? Nach relativ kurzer Zeit kam der Iwa-Nin auch wieder aus dem Badezimmer heraus. Seine Haare hingen noch in feuchten Strähnen über Schultern und Rücken und sie waren noch nicht zu seinen typischen Zopf gebunden. Hatte er nur darauf vergessen, oder warum war das so, denn fertig angezogen war er bereits? Schließlich bemerkte der Lehmkünstler, dass Itachi ihm ein paar, anscheinend gelangweilte Blicke zuwarf. Irgendwie fand er das etwas merkwürdig. Der Schwarzhaarige sollte zwar auf ihn acht geben, doch das hieß noch lange nicht, dass seine Blicke an ihn kleben mussten. „Warum starrst du mich so an, hm?“, fragte er leicht genervt. Eigentlich war Deidara ja froh, dass er wieder von Itachi bewacht wurde und nicht weiter von Kiba. Auch wenn er den Uchiha nicht leiden konnte, war dieser um einiges leichter zu ertragen, besonders da er nicht befürchten musste, dass er ihm an die Gurgel sprang. Dass er auf seine Frage eine Antwort bekam, erwartete er nicht einmal und es störte ihn im Moment auch nicht so sehr. Itachi hingegen war leicht irritiert. Auch wenn die Frage etwas gereizt klang, so war sie doch ruhiger, als er gewöhnt war und auch das mürrische Knurren, nachdem er, wie so oft, nicht geantwortet hatte, fiel aus. Also war doch etwas vorgefallen, aber was? Ob es mit Kiba zu tun hatte? Vielleicht sollte er das überprüfen? Der Blonde hatte sich während dessen in die Küche zurückgezogen und damit begonnen, das Frühstück vorzubereiten. Dieses Mal machte er ein paar Pfandkuchen, wobei er für den Schwarzhaarigen auch gleich ein paar einrechnete. Außerdem musste er den Teig sowieso aufbrauchen. In dem Moment tauchte zu all seinem Übel aber auch noch Naruto auf. Genüsslich streckte er sich und gähnte dabei herzhaft. Danach sah er lächelnd zu Deidara. „Guten Morgen.“, begrüßte er ihn fröhlich, erhielt aber nur ein verstimmtes Knurren zur Antwort. „Das riecht gut. Machst du mir auch ein paar?“ Kurz hielt der Künstler in seinem Tun inne und warf den Blonden einen scharfen Blick zu, sagte aber sonst nichts. Er drehte sich einfach wieder zu der Pfanne um und gab noch etwas Mehl und Milch in die Masse dazu. Naruto konnte auf dieses Verhalten hin innerlich bloß seufzen. Hieß das nun ja oder nein? Na ja, er würde einfach abwarten, dann würde er es schon sehen. Kurze Zeit später standen auch schon drei mit Pfandkuchen gefüllte Teller und eine Flasche Ahornsirup auf dem Tisch. Das Besteck lag fein säuberlich neben den Tellern. Erfreut, dass der Blonde seiner Bitte nachgekommen war, setzte sich Naruto auf einen der Sessel, während sich Deidara auf einen anderen nieder ließ, der möglichst weit von Narutos entfernt stand. Das kümmerte den Jungen aber nicht, denn alleine die Tatsache, dass er ihm etwas zu essen gemacht hatte, zeigte, dass noch nicht alles verloren war. Er würde sich sicher irgendwie mit ihm anfreunden können, bei Itachi hatte es ja auch seine Zeit gedauert. Dieser hatte sich nun auch gesetzt und die drei begannen zu essen. Während allerdings Naruto die Pfandkuchen so schnell herunterschlang, dass sich die beide Männer ernsthaft wunderten, dass ihm nicht schlecht wurde, ließen sich Itachi und Deidara mehr Zeit. Auf eine Magenverstimmung konnten sie gut verzichten. Naruto war, was sollte man auch anderes erwarten, als erster fertig. Zufrieden strich er sich über seinen Bauch. „Du bist wirklich ein hervorragender Koch.“, meinte er glücklich. Itachi musste zugeben, dass der Junge recht hatte. Wirklich ausgebildete Köche waren sicher besser, aber für einen Mann konnte der Blonde wirklich außergewöhnlich gut kochen. Er fragte sich, woran das lag? Es sah nicht so aus, als würde er es mit Begeisterung tun, denn er gab Naruto nur ein verstimmtes Brummen als Antwort. Dass er wirklich leidenschaftlich gerne kochte, konnte er daher ausschließen. Irgendwie passte es auch nicht zu ihm. Allerdings Mediziner auch nicht und dennoch beherrschte er es. Der Künstler war für ihn wirklich ein Rätsel, das er zu lösen versuchte. Es war fast wie ein Puzzle. Aber um es zu lösen hatte er noch nicht genug Teile und er würde es wirklich leidenschaftlich gerne lösen. Der Blonde machte ihn neugierig. Schließlich stand Deidara auf und sah zu dem blonden Konoha-Nin hinüber, der sich immer noch den Bauch rieb und sichtlich zufrieden mit der Welt war. Der Künstler konnte darüber nur die Augen verdrehen. So gut war das Essen auch nicht gewesen, also sollte der Junge nicht so übertreiben. „Da ich das Essen gemacht habe, spülst du nun das Geschirr ab, un.“, meinte er, woraufhin Naruto, gegen seine Erwartungen, nur nickte und den Tisch abräumte. Eigentlich hätte er erwartet, dass der Genin sich beschweren würde oder zumindest etwas murrte. Aber dieser lächelte einfach fröhlich weiter. Unverständlich schüttelte der Blonde den Kopf und machte sich mit Itachi auf den Weg. Ino hingegen langweilte sich gerade sehr. Ihren Kopf auf ihre Handfläche stützend saß sie vor dem Fenster und sah in den Himmel empor. Die Wolken hatten sich in der Nacht fast vollständig verzogen und die Sonne lachte ihr entgegen. Nur ein paar kleine, weiße Wölkchen zogen ihrer Wege, aber die konnte man wirklich nicht ernst nehmen. Mit anderen Worten, es war ein herrlicher Tag, an dem sie alles Mögliche machen könnte. Und was tat sie? Sie hockte in ihrem verdammten Zimmer und starrte Löcher in die Luft. Wenn sie nicht schnell irgendetwas zu tun bekam, würde sie noch verrückt werden. Einfach ausbrechen konnte sie im Moment ja nicht, weil ihre Mutter jeden Moment hereinkommen könnte. Seufzend sah sie auf die Straße hinunter, wo sich gerade eine ordentliche Masse an Menschen vor dem Blumenladen herumtrieb, um sich die Wahre genauer anzusehen. Dabei entdeckte sie auch zwei bekannte Personen: Naruto und Hinata. Waren sie nur zufällig hier? Das könnte durchaus sein, auch wenn sie es nicht glauben konnte. Der Junge hatte hier zwar ab und zu Blumen für Hinata gekauft, aber da war er alleine gewesen. Zu zweit waren sie noch nie gekommen. Was wollten sie also? Neugierig verfolgt das Mädchen die beiden mit ihrem Blick. Sie gingen in den Laden hinein. Das war nun wirklich sehr merkwürdig. Das steigerte ihr Interesse gleich um einiges mehr und so stand sie auf und legte ein Ohr auf den Boden, in der Hoffnung, etwas hören zu können. Ein leises Gemurmel drang zu ihr durch, doch sie konnte nicht sagen, wer gerade sprach, geschweige denn, was er oder sie sagte. Dennoch gab sie nicht auf und presse ihr Ohr noch fester gegen das Holz, doch es blieb vergebens. Seufzend richtete sich Ino wieder auf. Sie war ein wenig enttäuscht. Nun hatte sie endlich etwas, dass sie von ihrer Langeweile ablenken konnte und dann wurde das von diesen blöden Holzplatten vereitelt. Doch plötzlich waren Schritte zu hören, die sich langsam ihrem Zimmer näherten. Schnell sprang Ino auf und setzte sich auf ihr Bett, um nicht den Eindruck zu erwecken, gelauscht zu haben. Im nächsten Moment ging auch schon die Tür auf und Hinata kam ins Zimmer. Verwundert sah sich das Schwarzhaarige Mädchen um. Irgendwie fand sie es hier auf einmal gruselig. Der Boden und das Regal waren aufgeräumt und es lagen keine einzigen Stifte mehr auf dem Schreibtisch. Das passte überhaupt nicht zu ihrer Freundin, bei der sonst immer alles kreuz und quer lag. Sie wollte gar nicht wissen, wie langweilig Ino sein musste, wenn sie das Chaos, das hier geherrscht hatte, freiwillig aufgeräumt hatte. Schließlich sah sie wieder auf und schenkte ihrer Freundin ein scheues Lächeln. „Hallo, Ino. Wie geht es dir?“ Das war eigentlich eine reine Routinefrage, denn sie konnte sich gut vorstellen, wie es ihrer Freundin ging, wo sie jetzt schon den vierten Tag hier eingeschlossen war. Dem entsprechend war auch ihre Antwort. „Wie soll es mir schon gehen? Mir ist stink langweilig.“, murrte sie. Verstehend lächelte die Schwarzhaarige Ino an und setzte sich schließlich zu ihr ans Bett. „Das kann ich verstehen, aber keine Sorge. Naruto redet unten gerade mit deinen Eltern. Ich bin sicher, er kann sie umstimmen.“ Das konnte sich die Blonde gut vorstellen. Der Junge hatte wirklich eine außergewöhnliche Gabe, was diese Dinge anging. Die besten Beispiele dafür war wohl die Begnadigungen von Deidara und Itachi. Na gut, bei Itachi war sie nicht dabei gewesen, aber immerhin lebte er wieder hier in seinem Heimatdorf, oder besser gesagt, knapp außerhalb. Allerdings waren ihre Eltern stur, es würde also nicht einfach werden. Woher wusste Naruto überhaupt, dass sie eingeschlossen war? Von Deidara? Wohl kaum. Er konnte den Blonden nicht leiden und war froh keine Worte mit ihm wechseln zu müssen, was sie so mitbekommen hatte. Von Itachi vielleicht? Schon eher, aber warum? Ihm war es doch sonst auch immer egal, wie es ihr ging, oder etwa nicht? Wer konnte es ihm noch gesagt haben? Hinata? Woher sollte sie das wissen? Na gut, sie hatte sich schon ein paar Tage nicht blicken lassen, aber als Freunde musste man ja nicht aneinander kleben. Sasuke vielleicht? Nein! Da war es ja bei Itachi wahrscheinlicher. Kiba? Der wäre wahrscheinlich eher zu Tsunade gerannt. Woher wussten es die beiden also? Mehr Leute, von ihren Eltern einmal abgesehen, wussten nichts davon. Plötzlich waren erneut Schritte zu hören und rissen Ino somit wieder aus ihren Gedanken. Im nächsten Moment stand auch schon der Blonde in ihrer Tür, die Hinata offen gelassen hatte und grinste die beiden Mädchen zufrieden an. „Es ist alles erledigt, du darfst wieder raus.“ Vor Freude konnte sich Ino nicht mehr halten und sprang vom Bett auf. Sie fiel ihrer Freundin und dem blonden Jungen so stürmisch um den Hals, dass die beiden fast nach hinten gekippt wären, und bedankte sich tausend Mal bei ihnen. Endlich konnte sie wieder bei Tageslicht das Haus verlassen und auch nachts, ohne gleich befürchten zu müssen, entdeckt zu werden. Sie konnte mit Worten gar nicht ausdrücken, wie dankbar sie den beiden war. „Wie hast du das bloß geschafft!“, fragte sie vor Freude strahlend, als sie endlich von dem Jungen abgelassen hatte. Dieser grinste sie aber nur geheimnisvoll an und meinte: „Verrat ich nicht.“ Wenige Minuten später war das Mädchen auch schon auf der Straße und sog den Duft der Freiheit genüsslich in sich ein. Es tat wirklich gut, wieder dort hingehen zu können, wo man hin wollte. Nun konnte sie auch endlich sehen, wie sich Deidara in seiner Praxis so machte. „Also dann, Ino. Wir müssen nun weiter.“, meinte Naruto plötzlich und unterbrach damit die Gedankengänge des Mädchens. Verwirrt sah sie den Jungen an. „Ihr kommt nicht mit?“, fragte sie etwas enttäuscht, woraufhin der Blonde den Kopf schüttelte und einen Arm um Hinata legte. „Wie beide wollten noch etwas Zeit für uns haben, bevor ich zur nächsten Mission aufbrechen muss.“ Naruto hatte von Tsunade schon wieder einen Auftrag bekommen und er musste morgen bereits los. Darum wollte er mit seiner Liebsten noch etwas alleine sein. Das verstand Ino auch und lächelte die beiden freundlich an. „Dann habt noch viel Spaß.“, meinte sie und stellte schmunzelnd fest, dass ihre Freundin bei dieser Aussage rot wurde und begann, verlegen mit eine ihrer Haarsträhnen zu spielen. Wenn sie das machte, würde die Blonde sie jedes Mal am liebsten fest an sich drücken. Sie sah einfach zu niedlich dabei aus, doch sie hielt sich zurück. Die beiden verabschiedeten sich von ihrer Freundin, die ihnen noch zuwinkte, bis sie hinter der nächsten Biegung und somit aus ihrem Sichtfeld verschwunden warten. Danach seufzte sie. Endlich war sie wieder frei und nun wusste sie nicht, was sie machen sollte. Sie würde zuerst Deidara besuchen gehen, aber was dann? Sie konnte ihn doch nicht einfach von der Arbeit abhalten und das wollte sie auch gar nicht. Die Ninjarin seufzte. Darüber konnte sie sich ja den Kopf zerbrechen, wenn sie dort war. Darum setzte sie sich endlich in Bewegung und ging die Straße in Richtung Dorfmitte entlang. Endlich bei der Praxis angekommen, sah sie sich erst einmal das Gebäude an. Der Mann hatte es in erstaunlich kurzer Zeit halbwegs hergerichtet. Es hing bereits ein neues Schild über der Tür, auf dem Arztpraxis stand. Seinen Namen hatte Deidara nicht hingeschrieben, was das Mädchen aber auch nicht weiter wunderte. Erstens musste er das nicht, weil das hier sowieso die einzige Arztpraxis im Dorf war und er somit auch der einzige Arzt war, was schließlich schon das ganze Dorf wusste, Tsunade hatte es ja angekündigt. Und zweitens hatte Ino gemerkt, dass es dem Künstler ziemlich missfiel, hier als Arzt arbeiten zu müssen. Außerdem klang Doktor Deidara auch ein wenig seltsam in ihren Ohren. Der Titel, so gut er sich mit Medizin auch auskannte, passte einfach nicht zu ihm. Nachdem das Mädchen das Gebäude einige Sekunden oder auch Minuten, sie konnte es nicht wirklich sagen, angestarrt hatte, ging sie zur Tür und klopfte an. Verwundert sah Deidara von seiner Arbeit, die daraus bestand, die getrockneten Blätter in Behälter zu füllen, ohne dass sie dabei zu sehr zerbröselten, auf, als er das Klopfen an der Tür vernahm. Wer klopfte denn bitte bei einem Arzt an die Tür, besonders bei den Eröffnungszeiten? Im nächsten Moment beantwortete sich aber seine Frage, als ein blondes Mädchen den Raum betrat. Ein sanftes Lächeln zierte ihre Lippen. „Hallo, Deidara-kun. Stör ich gerade?“, fragte sie und strahlte den Iwa-Nin an, der daraufhin ebenfalls ein Lächeln zeigte. Itachi nickte ihr zum Gruß kurz zu. „Nein, überhaupt nicht.“, antwortete der Mann und deutete mit einem Schwenken der Hand in den Raum, „Du siehst ja selbst, wie viel ich zu tun habe, yeah.“ Das Mädchen musste zugeben, dass Deidara im Moment wirklich nicht viele Patienten hatte. Na gut, er hatte erst vor wenigen Tagen geöffnet und es verletzte sich auch nicht jede Minute jemand so schwer, dass er zum Arzt rennen musste, aber trotzdem war es irgendwie seltsam, fand sie zumindest. Deidara hingegen wusste den Grund, seit er mit der Arbeit angefangen hatte. An Inos Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass sie es anscheinend nicht verstehen konnte, warum keiner hier war, dabei war die Antwort doch so einfach: Wer wollte sich bitte von einem Sträfling verarzten lassen? Na gut, Naruto. Aber den konnte er hier nun wirklich nicht dazu zählen. Immerhin war der schon die ganze Zeit auf ihn fixiert gewesen, oder warum ließ er ihn bei sich wohnen? Was Deidara allerdings wunderte, war, dass Ino dieser Einfall anscheinend nicht selbst kam. Immerhin schätzte er sie nicht als dumm ein. Oder vielleicht verstand sie es auch einfach nicht wegen Itachi. Der schien hier ja keine Probleme zu haben. In dem Moment öffnete sich aber erneut die Tür und ein Mädchen kam herein. Sie hatte lange, blonde Haare, die sie mit einer blauen Schleife zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Ihre kalten, braunen Augen sahen die drei Personen in dem Raum abwechselnd an. Ein dunkelbraunes Top und ein dazu passender Rock in derselben Farbe bildeten einen starken Kontrast zu ihrer hellen Haut. Verwundert sah Deidara die Fremde an. "Wer ist DAS denn?", fragte er sich gedanklich. Schließlich verweilte ihr Blick auf Itachi und ein fast schon sanftes Lächeln, das so gar nicht zu ihren kühlen Augen passte, stahl sich auf ihre Lippen. Sie setzte sich in Bewegung und kam auf ihn zu. „Guten Tag, Itachi-sensei. Tsunade möchte mit Ihnen reden.“, meinte sie, woraufhin der Schwarzhaarige innerlich seufzte, nickte dann aber. Allerdings warf er auch einen Blick zu Deidara, der ihm und seiner Schülerin neugierige Blicke zuwarf. „Keine Sorge, ich soll auf ihn Aufpassen, während Sie weg sind. Tsunade meinte, es würde nicht lange dauern, darum traut sie mir das zu.“ Erneut nickte der Konoha-Nin. Er hatte keinen Zweifel daran, dass die Blonde das schaffen würde. Immerhin verhielt sich der Künstler im Moment ruhig und Ino war ja auch noch bei ihr. Darum machte er sich auch gleich auf den Weg, allerdings nicht, ohne außen noch einmal leicht besorgt zu der Praxis zurückzusehen. Deidara hingegen sah Itachi noch nach, bis dieser aus der Tür verschwunden war, und wendete seinen Blick dann wieder der Fremden zu, die ihn ebenfalls interessiert zu mustern schien. Er wusste gar nicht, dass sein früherer Kollege als Lehrer arbeitete. Das war wirklich interessant. Der Blonde fragte sich, wer wohl die anderen Schüler waren, oder hatte er nur diese eine. „Sie sind der neue Arzt, von dem die Leute die ganze Zeit reden, habe ich recht?“, fragte die Fremde plötzlich, woraufhin Deidara aus seinen Gedanken gerissen wurde. „Ja.“, antwortete dieser knapp. Er fand die Frage überflüssig, da sie sich ja in einer Arztpraxis befand und er gerade mit einigen Pflanzen herumhantierte. Eigentlich hätte sie es sich ja denken können, denn sie hatte schließlich Augen im Kopf. „Mein Name ist Mia Yusava. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Ok. Der kühle Blick täuschte. Das Mädchen schien recht offen zu sein, was den Blonden freute. Er konnte die kühle Art der Uchihabrüder nicht leiden und auf einen weiteren ebenso kühlen Aufpasser verzichten er gerne. „Freut mich ebenfalls, Mia-san. Ich heiße Deidara, un.“, antwortete der Künstler und setzte dabei ein freundliches Lächeln auf. "Der hat ja einen Sprachfehler.", dachte sich das Mädchen im ersten Moment verwundert, "Aber irgendwie ist das drollig." Sie konnte den Blonden bereits jetzt gut leiden und die Tatsache, dass er ein Nuke-Nin war, störte sie kein bisschen. Immerhin war Itachi ihr Sensei das schon seit er nach Konoha gekommen war. Damals war es nicht einfach mit ihm gewesen und sie hatten eine menge Stress, besonders mit seinen ungewöhnlichen Trainingsmethoden. Außerdem galten sie zu der Zeit als unbelehrbar. Doch nun mischten sie bei den Gleichaltrigen ganz vorne mit. Und mit seiner kühlen Art hatten sie auch umzugehen gelernt. Wenn man nämlich wusste, worauf man achten musste, dann stellte man schnell fest, dass der Schwarzhaarige eigentlich nicht so ein Eisklotz war, wie er zu sein vorgab. Aber nun zurück zu Deidara. Warum hatte er ihr denn nur seinen Vornamen genannt? Das war doch eine etwas seltsame Art, sich vorzustellen. Allerdings, was sie so gehört hatte, war der Blonde ja etwas eigen, besonders wenn es um seine Kunst ging. Am besten, sie ging gar nicht darauf ein, obwohl es sie ja schon interessieren würde, warum er ihn nicht nannte und auch, warum er diesen Sprachfehler hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er von ihm nichts wusste. Er hätte ihn schon längst korrigieren können. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es noch zu früh war, ihn diese Fragen zu stellen, weshalb sie es unterließ. Ino hingegen bemerkte das wachsende Interesse des Mädchens an dem blonden Künstler, was ihr gar nicht gefallen wollte. Sie wusste selbst nicht einmal, warum, aber es nervte sie regelrecht, weshalb sie ihr auch unbewusst wütende Blicke zu warf. Am liebsten hätte sie ihr ein Kunai in den Rücken gerammt. Ein leichtes Kribbeln machte sich in ihren Händen breit, die sie heimlich zu Fäusten geballt hatte. Gleichzeitig stieg eine unangenehme Hitze in ihr auf, die ihr Blut zum Brodeln brachte, zumindest fühlte es sich so an. Von all dem bemerkte Mia aber nichts und setzte ihr Gespräch fort. „Und? Wie finden Sie es in Konoha?“ Deidara wusste nicht genau, was er darauf sagen sollte. Er konnte nicht behaupten, dass er sich wohl fühlte, aber schlecht ging es ihm auch nicht, zumindest NOCH nicht. Allerdings verschwieg er die Wahrheit lieber. „Es ist ganz nett hier, yeah.“ Kurz warf er dabei Ino einen unauffälligen Blick zu. Diese war seltsam ruhig für seinen Geschmack und der Gesichtsausdruck ließ ihn nachdenklich werden. War das Mädchen etwa wütend? Aber worauf? Auf Mia anscheinend, denn sie wurde gerade regelrecht von ihren Blicken erdolcht, aber warum? Er würde sie fragen, wenn die Neue wieder von Itachi abgelöst wurde. Nun war es besser, darauf zu achten, dass die Situation nicht eskalierte. Wer war hier eigentlich wessen Beschützer? Na ja, auch egal. Er ließ sich sowieso nicht gerne beschützen. Der Künstler holte wieder ein paar Blätter aus einem der Behälter und fragte dann seine beiden Besucherinnen: „Wollt ihr auch eine Tasse Tee, hm?“ Dass dieses Getränk auch noch leicht beruhigend wirkte, verschwieg er ihnen. „Ja, gerne.“, meinte Mia sofort und auch Ino nickte leicht, behielt das andere Mädchen aber im Auge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)