Ein neues Leben von Amaruk ================================================================================ Kapitel 3: Back --------------- Deidara war bereits ziemlich wütend auf sich selbst. Hätte er bloß besser auf dieses verflixte Gör aufgepasst. Er könnte in die Luft gehen, so sauer war er. Doch äußerlich blieb er ruhig und suchte weiter nach der Flüchtigen. Weit konnte sie in den paar Stunden nicht gekommen sein, denn sie kannte sich hier nicht aus. Allerdings konnte allerlei in der Zwischenzeit passiert sein. Sie war quasi schutzlos, da er ihr ihre Waffen abgenommen hatte, und ein Jutsu, das ihr wirklich nützlich in solchen Situationen war, hatte sie anscheinend auch nicht, denn sonst hätte sie es sicher bereits bei ihm angewandt. Er seufzte. „Ich habe sie wohl unterschätzt. Sie wird sich eines der Blätter genommen haben und sich schlafend gestellt haben. Ich muss mich das nächste Mal vergewissern, dass sie wirklich schläft.“ Ein plötzliches Geräusch weckte Deidara aus seinen Gedanken. Verwundert sah er etwas weiter nach vor, wo gerade ein Baum in sich zusammen brach. Schnell sumte er mit seinem Gerät näher an die Stelle heran und bemerkte gerade noch, wie einige blonde Haare im Wald verschwanden. „Da ist sie ja.“ Kurz darauf entdeckte er auch ein großes Tier, das ihr nachrannte. Es hatte die Gestalt eines Bärs mit Löwenfüßen. Laut hetzte es ihr hinterher und versuchte das Mädchen einzuholen. Kalt sah der Mann dem Treiben eine Weile zu. Das würde ihr sicher eine Lehre sein. In Zukunft würde sie es sich zwei Mal überlegen, ob sie abhauen wollte. Schließlich nahm er sich einen kleinen Klumpen seines Lehms und steckte ihn in die Mundöffnung seiner rechten Hand. Als diese schön weich geknetet war, spuckte er den Lehm wieder in seine Handfläche. Danach schloss er diese und begann einen kleinen Vogel darin zu formen, den er nun zu dem Bären fliegen ließ. Dort setzte sich die Figur auf dessen Rücken und explodierte. Dies geschah an einer relativ freien Fläche zwischen einigen Klippen. Mürrisch landete der Blonde dort. Es dauerte auch nicht lange, bis er seine Gefangene gefunden hatte. Mit weit aufgerissenen Augen lag sie auf den Boden und starrte auf den Kadaver des Tieres, das sie eben noch verfolgt hatte. Sie schien noch nicht begriffen zu haben, was geschehen war. Auch ihn hatte sie noch nicht bemerkt. Schnaubend näherte er sich der Blonden und stellte sich vor ihr hin. „Hey! Wie wäre es denn, wenn du dich bei mir bedanken würdest, dass ich dir das Leben gerettet habe, yeah?!“, giftete er sie an, worauf sie erschrocken zusammenzuckte. Verwundert hob sie den Kopf und sah den Mann vor ihr kurz unverständlich an. Sie brauchte einige Augenblicke, bis sie überhaupt realisierte, wer da vor ihr stand. Als es ihr dann endlich einfiel, setzte sie sich erschrocken auf und wich von ihm zurück. Jetzt war alles aus, da war sie sich sicher. Dieses Mal würde er sie nicht verschonen. Innerlich versuchte sie sich auf den Tod einzustellen, doch trotzdem begann ihr Körper vor Angst zu zittern. Das blieb vor Deidaras Augen natürlich auch nicht verborgen. Seufzend schüttelte er den Kopf und kam dann näher zu ihr. Schließlich sah er sehr deutlich, dass sie verletzt war. Ihr Arm war wohl von einem spitzen Stein durchbohrt worden und musste dringendste behandelt werden. Er schätzte die Wunde als nicht allzu schwer, doch trotzdem musste sie gereinigt und die Blutung gestillt werden. Sie sollte sich schließlich nicht entzünden. Als Ino bemerkte, dass der Mann sich näherte, schloss sie verzweifelt die Augen. Sie erwartete jeden Moment von einem Kunai durchstochen oder einer Explosion zerrissen zu werden. Ihr Atem hatte sich beschleunigt, genau wie ihr Herzschlag. Als sie dann eine warme Hand an ihrem verletzten Arm spürte, zuckte sie unweigerlich zusammen. Geschockt hielt sie den Atem an. Doch mehr passierte nicht. Bewegungslos ruhte die Hand auf ihrem Arm. Dann wurde sie wieder weggenommen. Nun wurde Ino doch neugierig und öffnete ihre Augen. Gerade in dem Moment wurde sie von Deidara an ihre Hüfte und ihren Kniekehlen gepackt und in die Höhe gehoben. „Was zum...?!“, war das einzige, was sie dazu zu sagen hatte. „Sei ja still, sonst sorge ich dafür, dass du es für immer bist, yeah!“, knurrte sie der Blonde an, was sie schlagartig verstummen ließ. Trotzdem fand sie das Verhalten des Mannes seltsam. Was hatte er vor? Sie wurde zu einem großen Lehmvogel getragen, auf dem sich der Künstler nun mit ihr nieder ließ und sich in die Lüfte erhob. Schweigend lag sie in den Armen des Mannes und dachte nach. Allmählich machte sich auch ihre Wunde schmerzlich bemerkbar, auch wenn sie bereits Schlimmeres kannte. Sie seufzte. Eigentlich war es gar nicht so übel, in den Armen dieses Mannes zu liegen. Sie waren kräftiger, als sie zuerst aussahen, und sein dünner Körper strahlte eine angenehme Wärme aus. Als sie aber bemerkte, was sie da eigentlich dachte, schüttelte sie sofort den Kopf, um diese Gedanken abzuschütteln. „Reiß dich zusammen, Ino! Er ist und bleibt dein Feind!“, ermahnte sie sich innerlich und sah dann nach unten. Sie erkannte, dass sie sich bereits wieder dem Berg näherten, auf dem sich Deidaras momentane „Behausung“ befand. Sie würden wahrscheinlich bald dort ankommen. Ein enttäuschter Seufzer entglitt ihr. Nun war all ihre Mühe um sonst gewesen. Noch einmal würde der Blonde garantiert nicht mehr darauf hereinfallen. Nach einigen Minuten waren sie wieder bei der Höhle, in die Deidara Ino hineintrug. Vorsichtig setzte er sie an seinem Schlafplatz ab und holte eine Tonschüssel. „Wag es ja nicht, dich von der Stelle zu bewegen, während ich weg bin, un!“, meinte er und sah das Mädchen dabei kalt an. Dieses nickte nur. Der Blonde drehte ihr den Rücken zu und verschwand aus der Höhle. Ino seufzte in sich hinein und wartete, bis er wieder auftauchte, was kurze Zeit später auch der Fall war. Er stellte die Schale, die er mit Wasser gefüllt hatte, neben dem Mädchen ab und holte nun einen kleinen, metallenen Kasten hervor. Auch diesen stellte er neben der Gefangenen ab, die das ganze Geschehen skeptisch musterte. Dieser schien das allerdings zu ignorieren und fuhr einfach fort. Er öffnete die metallische Box, in der sich Verbandszeug, saubere Tücher, Pflaster und keine Dosen aus Ton befanden. Er nahm eines der Tücher und tauchte es ins kühle Wasser. Danach wand er es aus, schnappte sich Inos Arm, die darauf hin kurz zusammenzuckte, und begann die Wunde zu reinigen. Dabei ging er so behutsam vor, als wäre ihr Arm etwas Zerbrechliches. Langsam legte sich die Anspannung in Inos Körper und sie atmete wieder ruhiger. Auch ihre Angst war nicht mehr ganz so stark wie zuvor. Schließlich war Deidara mit dem Reinigen der Wunde fertig und er legte das Tuch beiseite. Stattdessen griff er nach einer der kleinen Dosen und öffnete sie. Darin befand sich ein seltsames, grünes Gemisch, das ziemlich scharf roch. „Das wird jetzt ein bisschen brennen, un.“, warnte er das Mädchen vor, bevor er mit den Finger ein wenig der Substanz herausholte und vorsichtig auf die Wunde strich. Sofort biss Ino die Zähne zusammen. Es brannte nicht nur ein wenig, es war auch noch sehr unangenehm. Doch trotzdem hielt das Mädchen still. Der Blonde hatte nämlich bereits damit begonnen, ihr einen Verband anzulegen. Das machte er so präzise, als wäre es reine Routine. Als er fertig war, hatte auch das Brennen endlich aufgehört. Kurz betrachtete das Mädchen ihren Arm. „D-Danke.“, meinte sie leise. „Na wenigstens etwas, un.“, antwortete der Mann, während er die Sachen wieder an ihren Ursprünglichen Platz verstaute, „Du solltest den Arm übrigens die nächsten Tage schonen, yeah.“ Die Blonde nickte darauf nur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)