Es war nur ein Unfall! von anuko-chan ================================================================================ Kapitel 3: Mittagspause ----------------------- Am nächsten Tag waren die beiden Streithähne mehr als glücklich über den Fakt, dass sie mit dem Anderen nicht denselben Klassenraum teilten. In der Mittagspause war sich Kageyama sicher, dass der Kleine trainieren sein würde, doch wollte er auch gehen und hoffte somit, dass Hinata sich nicht an die Sache vom Vortag erinnert hätte, denn dann könnte auch er selbst so tun, als wäre nichts gewesen – vermutlich. In der Turnhalle war – wie zu erwarten – der Orangehaarige bereits da und übte vor sich hin und als dieser den Setter bemerkte, trafen sich derer Augen. Der Schwarzhaarige wartete nervös ab, wie der Kleine reagieren würde und als dieser mit leicht geröteten Wangen wieder weg sah, konnte Kageyama auch seine Röte nicht zurückhalten. Also hatte Hinata wohl auch genug Zeit gehabt, um sich an die Sache zu erinnern… Unsicher wie der größere darauf reagieren sollte und ob er etwas sagen sollte, ging er sich dann einfach still einen Volleyball holen, wobei er auf dem Weg dorthin noch einmal zu seinem Teamkameraden lugte. Auch der Lockvogel war unschlüssig, was zu tun war und trainierte für sich allein weiter mit dem Ball, doch auch er entschied sich dafür noch einen kleinen Blick zum Setter zu wagen. Sie hatten sich wohl dieselbe Zeit ausgesucht, denn ihre Blicke trafen sich erneut, weshalb sie schnell wieder peinlich berührt woanders hinsahen und sich auf das konzentrieren wollten, weswegen sie herkamen – trainieren. Die anderen Teammitglieder kamen zwar auch ab und zu in der Mittagspause zum üben, aber heute wohl nicht… Heute hätten es wirklich beide geschätzt, denn die Stimmung war so nicht sehr angenehm. Beide übten mit dem Volleyball – getrennt voneinander versteht sich – und trauten sich gar nicht erst wieder einen Blick zu riskieren, aus Angst, dass sie erneut in die Augen des Anderen blicken könnten. Eine Weile herrschte Stille, doch Hinata hielt das nicht lange aus. Er verzog immer mehr das Gesicht bis er innerlich murrte und knurrte und was sonst noch für Geräusche in ihm so aufkamen. „Kage…yama?“, brachte er schließlich unsicher und leise hervor, während er vorsichtig zu diesem hinter sich lugte. Der Setter wurde aus seinen Gedanken gerissen, die auch genauso unschön waren wie die des Kleinen und blickte etwas nervös und perplex zu diesem. Jedoch sagte er nichts, sondern wartete nur gespannt, was der Orangehaarige zu sagen hatte. Doch hätte er nicht mit solch einer Fortsetzung gerechnet, denn der Lockvogel sah etwas verlegen wieder weg und meinte dann nur verzweifelt: „Ich weiß nicht was ich jetzt sagen soll…“ Der Schwarzhaarige blickte irritiert zu diesem und umfasste seinen Ball, den er die ganze Zeit über hielt, kräftiger. „Häh?“, stieß er erst fassungslos aus. Was sollte das denn?? „Und warum sprichst du mich dann an?!?!“, kam es etwas lauter und genervter von Kageyama. Jetzt hoffte er, dass der Kleine etwas sagte, damit diese dumme Stimmung besser wurde und dann kam sowas?? Hinata zuckte dabei auf und sah ängstlich wieder zurück zu seinem Teamkameraden. Er hielt doch einfach nicht die Stimmung aus und sprach deswegen auf, ohne nachzudenken! „I-ich weiß auch nicht! Aber die Spannung war einfach nicht auszuhalten!“, verteidigte er sich verzweifelt dabei. Dadurch hielt der Setter kurz inne. Stimmte schon… wenigstens hatte der Kleine versucht, irgendwas dagegen zu tun. Kageyama blickte dann etwas zwiespältig wieder weg, sagte dazu nichts, da ihm nichts Plausibles in den Sinn kam. Erneute Stille war ausgebrochen und die beiden Kameraden überlegten angestrengt, was sie denn tun könnten. Der Schwarzhaarige hatte zwar eine Idee, nur ob sie funktionierte, wusste er nicht. Aber bevor gar nichts geschah, sollte er es einfach riskieren! „Hi-… Hina… Hi-…“, … Der größere stammelte ganz leise vor sich hin, gerade so, dass der Gemeinte nichts davon hören konnte. Jetzt traute er sich nicht einmal richtig den Namen des Kleinen auszusprechen?? Kageyama schimpfte innerlich mit sich selbst, dass er sich zusammenreißen sollte! Was war denn dabei?? „Hnnnrrrgh!“, murrte er wütend über sich selbst aus. „Oi! Baka!“, rief er schließlich aus. So konnte er wohl kaum was falsch machen. Der Orangehaarige erschrak daraufhin und bekam beinahe den Volleyball ins Gesicht, den der Kleine für einen Serve in die Luft geworfen hatte. „W-was?“, schrie er ängstlich auf und blickte genauso ängstlich auch zum Setter. Doch dieser Blick hielt nicht lange an, denn Hinata sah, wie sein Kamerad ihm einen Toss zuschickte. Wie von alleine bewegte sich der Körper des Lockvogels, rannte auf den Ball zu und nahm diesen mit einem kräftigen Spike an. Erst blinzelten beide bis sie realisierten was gerade passiert war. Hinata blickte schließlich zum Setter zurück, welcher ihn triumphierend angrinste. Geht doch! Dann musste auch der Kleine überglücklich grinsen. „Heheh!“ Kageyama schnaubte daraufhin bloß und schnappte sich den nächsten Ball. „Weißt du… wir sollten die Sache gestern einfach vergessen.“, meinte der Schwarzhaarige dann, wurde dabei immer leiser, doch grinste er dann wieder sicherer zum Lockvogel. „Schließlich sind wir für Volleyball da, nicht?“ „Mhm!“, nickte Hinata glücklich lächelnd zurück und strahlte. „Stimmt!“ „Gut, dann sollten wir wieder üben gehen!“, sagte Kageyama fest, bevor er einen weiteren Toss abgab. Sich wegen eines Kusses, der noch nicht einmal eine Bedeutung hatte, verrückt zu machen und ihren geliebten Volleyball dadurch zu vernachlässigen, war doch nun wirklich idiotisch. Schön, dass beide sich anscheinend damit abfinden und weitermachen konnten, wie bisher. Sie trainierten noch bis die Mittagspause vorbei war. Jetzt würde doch wohl wieder alles normal werden. Oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)