face your emotions von Hamsteru ([their memory is an illusion]) ================================================================================ Kapitel 1: Achte auf deine Gedanken – sie sind der Beginn deiner Taten. ----------------------------------------------------------------------- Das Licht im Gang flackert, bringt die Unebenheiten an den Mauern erst Recht zur Geltung. Spärlich erleuchtet es ihren Weg, lässt alle paar Schritte ihren Schatten vor sich wandern, bis sie ihn wieder hinter sich lässt. Kat möchte seufzen, traut sich allerdings nicht Geräusche von sich zu geben – irgendwas fühlt sich nicht richtig an. Und sie weiß, dass es nicht zu wenig an dem stattlichen Rücken vor ihr liegt. Hör auf, ermahnt sie sich gedanklich, greift sich an den Ellenbogen und richtet den Blick wieder auf den Boden. Sie weiß, dass sie ihn noch nicht lang genug kennt, um wirklich darunter zu leiden, ihn nicht länger haben zu können. Doch ahnt sie, dass er vielleicht der Richtige hätte sein können. Und sie ahnt, dass nicht können eindeutig zu einem erst recht wollen führt. Noch immer mit gesenktem Blick bemerkt sie früh genug, wie er zum stehen kommt. Es bleibt ihr sogar genug Zeit um darüber nachzudenken, in ihn hineinzulaufen. Nein, es wäre zu berechenbar. Sie kann sich das Seufzen nun nicht mehr verkneifen, fast schon entmutigt blickt Kat - stehen geblieben – auf, blickt an seinem Körper vorbei und erspäht die eiserne Tür, die er nun öffnet. Er blickt über die Schulter, ohne, dass ihre Blicke sich treffen – Kat hält inne. Ob ihr Seufzen ihn gestört hat? „Hier rein“, vernimmt sie und registriert, dass er sich wieder nach vorne gedreht hat und weiter geht. Im Raum, der eben noch stockfinster war, flackert das Licht auf. Man kann das Surren der Glühbirnen hören und sie ist sich nicht ganz sicher, ob es wirklich so eisig ist, wie sie empfindet. Hier soll es also passieren? Hier verliert sie gleich ihre Erinnerungen? Vergil schreitet zielstrebig zu einem Bücherregal, sie malt sich aus, wie er mit seiner handschuhbedeckten Fingerkuppe über die Rücken der Bücher gleitet, fast so, als könne er den Inhalt durch die Berührung allein herauslesen. Ob er auch sie so lesen kann? Während der Nephilim, ganz in Gedanken versunken, einen der alten Wälzer hervorzieht und in diesem zu blättern beginnt, wandert sie etwas verloren an der Wand entlang und bleibt schließlich vor einem Tisch mit einem einzelnen Stuhl stehen. Einladend wirkt dieser Raum nicht gerade – aber nichts von dem, was er ihr bislang gezeigt hat, war wirklich einladend. Unwahrheit. Eine kleine Zärtlichkeit hatte ihr die Geborgenheit gegeben, die sie sich auch jetzt erhofft. Ob er hier wohnt? Kat dreht das Gesicht zur Seite, blickt an die Decke und schließt dann ergebend die Augen. Nein. So wie er aussieht ist seine Wohnung stilvoll eingerichtet – allein dieser altmodische Hut auf seinem Haupt beweist ihr das. Er will sie also wirklich nicht weiter in seine Privatsphäre eindringen lassen. Schön. Sie kann es ja nachvollziehen, aber wirklich einverstanden ist sie nach wie vor nicht damit. Sie öffnet ihre großen, blauen Augen und streicht sich eine Strähne ihres Haares zurück, klemmt sie hinter das Ohr und blickt auf die Musterung des hellen Holzes. Kat fühlt sich immer noch unbehaglich, aber wer kann ihr das verdenken? Sie ist ein Mensch. Ein Mensch, der ihr ganzes Leben lang fremdbestimmt wurde – dem man eingeredet hat, dass er ein Freak sei. Der sich eingeredet hat, nicht ganz klar im Kopf zu sein und das, obgleich er nur die Realität gesehen hat. Jemand, der die eigene Eigenwilligkeit gehasst hat und doch nicht anders konnte, als sich seinen bizarren Träumen von Tag zu Tag von Neuem zu stellen. Um ehrlich zu sein ist ihr bislang nichts so sehr entgegen gekommen wie Vergil. Er, der ihr klar gemacht hat, dass sie kein Freak ist. Dass sie sich die Autorität nehmen soll, sich einer Herausforderung zu stellen, die größer ist als alles was sie bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hat. Und dann lässt er mich einfach fallen, schimpft sie ihn einen Moment aus, als ihre Wut aufbrausend über sie herfällt. Doch genauso schnell, wie das Gefühl in ihr aufkeimt, verschwindet es wieder, ruft sie sich in den Sinn, warum ihr Gegenüber all das durchsteht. Weshalb er seinen Bruder sucht – warum er eine Widerstandsgruppe gründet und all die Arbeit auf sich nimmt. Freiheit. Sie spürt, wie ihre Mundwinkel leicht nach oben gleiten. Er macht das alles für sie – sie, und die Menschheit. Für die seines Bruders, seine eigene. Sie weiß, dass es wichtigeres gibt als ihre Sehnsucht nach einem Freund wie ihm. Fast beginnt sie sich zu schämen, doch ihr wird allzu schnell klar, dass sie sich eben nur fast schämt. Sie beißt die Zähne zusammen, sieht wieder hinab auf den Holztisch und registriert die kleine Kaffeemaschine mit den weißen Kaffeetassen, während sie – so leise wie möglich – den Stuhl etwas vorzieht und sich auf diesen setzt. Stille. Aus dem Blickwinkel, ganz vage nur, hat sie registriert, dass Vergil sie für einen Moment gemustert hat. Ob das vielleicht Einbildung war? Ganz sicher ist sie sich nicht, jetzt, wo sie ihn wieder genauer mustert, wirkt seine Konzentration aufrecht. Die Dunkelhaarige beginnt an ihrer Lippe zu nagen, beugt sich nach vorne und stützt sich auf ihren Ellenbögen ab. Hoffentlich beinhält das Vergessen auch das Verschwinden der Sehnsucht, andernfalls kann sie sich nichts Unangenehmeres vorstellen als einen Blick auf ihre Zukunft. Sie driftet ab, versucht wieder an nichts zu denken. Vergebens. Ausgeglichen sieht anders aus – fügsam drückt sie ihre Knie zusammen, verbietet ihr Kopf doch anzügliche Gedanken zu dem Weißhaarigen. Langsam wächst die Hoffnung, dass er schneller fündig wird, wonach auch immer er sucht. „Möchtest du einen Kaffee?“, sie hört Schritte, richtet sich instinktiv auf und macht sich schon bereit, sich zu erheben. Seine Hand ist schneller, deutet ihr an, dass sie sitzen bleiben soll, und mit großen Augen blickt sie vom Handschuh auf sein Gesicht. Kaffee? Sie nickt zur Antwort, richtet sich nun doch entschlossen auf und macht mit einem Kopfnicken deutlich, dass er sich setzen soll. Vergils Augenbraue hebt sich leicht fragend, erwidert er jedoch ihr Nicken und legt das Buch auf den Tisch, schaltet die Maschine ein und setzt sich dann auf den Stuhl, der mit einem leichten Knall näher an den Tisch gerückt wird. „Milch und Zucker muss ich erst holen.“ Ein Lächeln erscheint auf ihrem Gesicht und sie streicht sich eine Strähne aus diesem, während er nun doch neugierig ihre Emotion verfolgt. „Ich trink ihn auch schwarz.“, ist es nicht traurig, dass ihnen sogar die Zeit verwehrt wurde, in der sie herausfinden hätten können, wie der Gegenüber seinen Kaffee bevorzugt? Vergil scheint wohl einen ähnlichen Gedanken zu haben, denn statt eine Bemerkung über ihr mitnichten grandioses Kombinationsvermögen zu machen, nimmt er zwei Servietten von der Maschine runter und legt diese auf die Untersätze. „So siehst du gar nicht aus.“ Schweigen. Fast fragt sie, wonach sie denn aussieht – aber das einzige Geräusch im Raum bleibt das Surren der Glühbirnen gemischt mit dem Einschenken des Gerätes. Sie senkt den Blick, lehnt sich rückwärts an den Tisch und hält sich an diesem fest, schmeckt das Aroma beinahe schon und schluckt schwer. Der Nephilim schiebt ihr die Tasse zu und sie weiß, dass er darauf achten wird, dass ihre Finger sich nicht zufällig berühren. Oder bildet sie es sich nur ein? Vergil bedient die Maschine wiederholt und sie nippt an ihrer Tasse, schließt die Augen und achtet darauf, sich nicht zu verbrennen. Man möge annehmen, dass das ihre gesamte Konzentration erfordert, aber so viel Glück hat die Dunkelhaarige nicht. Unwillkürlich tauchen Gedanken vor ihren Augen auf. Szenarien, in denen sie morgens, gemeinsam nach einer schönen Nacht dasselbe Getränk zu sich nehmen – guter Dinge. Als ob nichts auf dieser Welt ihnen etwas Böses antun könnte. Schall und Rauch – der Dampf, der vor ihrer Nase in die Luft steigt, reißt die Bilder mit. Mit einem Mal hasst sie nicht sich, nicht ihn – sie hasst die Dämonen, die sie ihr Leben lang beeinflusst haben. Und nach wie vor auch beeinflussen. Ob ihm das bewusst ist? Dieses Mal bemerkt Kat nicht, dass der Nephilim sie, während er selbst einen Schluck nimmt, mustert. „Du bist so schweigsam. Schmeckt er dir nicht?“ Was genau erwartet er denn von ihr? Kat stellt den Kaffee zur Seite und schüttelt den Kopf, setzt ein Lächeln auf, welches sie nicht beherrscht und sieht ihn eindringlich an. „Nein, der Kaffee ist in Ordnung. Ich bin nur in Gedanken.“ Eisblaue Augen in blauen Augen. Blaue Augen in eisblauen Augen – oft hat sie so eine Beschreibung gelesen, doch sich nie weiter für Romanzen interessiert. Kitsch, der sie nicht interessiert – ob ihr irgendeine Novelle eines drittklassigen Autors gute Tipps hätte geben können? Sie ist sich dabei noch nicht ganz sicher. Vergil runzelt die Stirn leicht, reißt sie wieder aus ihren Gedanken. Hat er was gefragt? Es scheint jedenfalls so. Sie ist noch zu sehr damit beschäftigt, die gerunzelte Stirn in ihrer Erinnerung abzuspeichern, obgleich diese doch bald gelöscht wird. Wie facettenreich dieser Mann wohl sein kann? Sie möchte schreien, als ihr wiedereins klar wird, dass sie es niemals herausfinden wird. Zumindest nicht sie, wie sie jetzt ist. „Kat?“, nun, jetzt ist es ganz eindeutig, dass er sie etwas gefragt hat. Ob er ihren Namen nochmal ausspricht, wenn sie wieder nicht reagiert? Kat fasst innerlich Mut, reißt sich zusammen. „Entschuldige, was hast du gesagt?“, es ist zum verrückt werden. Vorallem das Gesicht, was er nun präsentiert. Er lächelt! „Ich hab gefragt, worüber du nachdenkst.“ Ist er jetzt auch noch amüsiert? Nun wird sie doch wieder leicht wütend. Macht er sich etwa über sie lustig? Auch ihm entgeht das Aufblitzen in ihren Augen nicht, und er schüttelt wieder distanziert den Kopf. „Du musst es mir natürlich nicht sagen.“ Er sieht zurück auf das Buch – und fegt damit nicht nur ihre Wut weg, sondern auch noch ihre gesammelte Fassung. Mit einem Mal bemerkt die Dunkelhaarige, dass er sich ihr für einen kurzen Moment geöffnet hatte und sie es mit einer Überreaktion vernichtet hat. Sie ist nicht enttäuscht, Enttäuschung spiegelt nicht ansatzweise wieder, was in ihr gerade vor sich geht – während diese verdammten Glühbirnen morgen und auch nächste Woche noch wissen, was hier passiert, ist sie ihrem Schicksal hilflos ausgeliefert! Diese dumme Kaffeemaschine wird auch in drei Wochen noch anhand des fehlenden Kaffees wissen, dass sie hier saßen, aber Kat wird davon keine Ahnung mehr haben! Sie spannt ihre Hand an, will sie zur Faust ballen und atmet doch schnell wieder ein und aus. „Entschuldige“, vernimmt sie ihre eigene Stimme und hofft, er weiß, was sie damit bezweckt zu sagen. Feige greift sie zurück zum Porzellan, will sich abwenden und gehen – da kann auch sein feinsinniger Blick nichts dran ändern. Für wie dumm hält er sie wohl? Der Wunsch nach Gelassenheit in ihr ist groß, nimmt sie ein – sie spürt die Röte in ihre Wangen steigen und dreht schnell das Gesicht weg. Legt die Lippen an die glatte Fläche und trinkt. Manchmal hasst sie diese sehr feminine Eigenschaft, schnell rot zu werden. Ganz gleich, wie oft Kylian ihr Herzlosigkeit nachgesagt hatte – nie hatte sie in ähnlich-aufbringenden Situation beherrscht bleiben können. Die Dunkelhaarige ist so tief in Gedanken versunken, dass sie Vergils tonloses Seufzen nicht bemerkt. Ihr ist nach Heulen zumute – er spürt das. Aber er wird sich nicht entschuldigen, er kann es nicht. Obgleich er nichts von Frauen versteht, sie reagiert sofort auf das kleinste bisschen Zuneigung, die er ihr gibt – und wenn es nur ein Lächeln ist, dass sie ärgert. So sehr sich Kat eben noch gewünscht hat, er möge doch schnell eine Lösung finden – so nervös ist sie nun, als er nicht weiter blättert, sondern zurück blättert und die Finger zwischen die Seiten legt, die er eben aufgeklappt hatte. Bemüht, sich nicht zu ihm zu drehen spürt sie, wie ihre Finger erst sehr heiß und dann feucht werden. Die verstrichenen Momente haben ihr schöne Vorstellungen von einer Zukunft gegeben. Einer Zukunft, in der ihr Partner sie nicht vergessen lässt, wie gern sie ihn hat. Ob das Herz gewillt ist, einfach so zu vergessen? Sie malt sich aus, was wohl passieren würde, wenn der Zauber oder was auch immer er gleich auf sie loslassen möchte, nur dann funktioniert, wenn keine wahren Gefühle im Spiel sind. Was würde er dann tun? Vorausgesetzt – Und mit einem Mal verschwindet die Farbe aus ihrem Gesicht – was wäre, wenn nur sie sich weiter erinnern könnte, und er sie vergessen würde? Fällt es ihm deshalb so leicht, in diesem Buch zu suchen? Die Gedanken einer Frau, welche nicht bekommt, was sie möchte, können sehr seltsam und ideenreich sein. Aus einem Lächeln zur Kellnerin, die statt 20 Cent 30 Cent vom Göttergatten bekommt, wird schnell die heimliche Affäre, die die geplante Zukunft mit den beiden Kindern und dem Haus am Fluss gefährdet. Noch bevor Mann sich versieht, hat man jahrelang eine Affäre zu einer eben kennengelernten, freundlichen Bedienung, der man eigentlich nur das Taschengeld aufbessern wollte: war es doch deutlich sichtbar, dass es sich um eine Studentin handelt, die sich ihr Geld hart erarbeitet. Frauen können in ihren Ängsten und Sorgen sehr flexibel sein – aus Gutwilligkeit wird schnell Böswilligkeit, ohne dass irgendwer der Anwesenden im Raum sich bewegt hat. Sosehr Kat also versucht, sich genau das klar zu machen – der kalte Schauer, der ihr immer wieder über den Rücken jagt, lässt sie erschauern. „Ist dir kalt?“, ist das erste, was sie nach einem sehr langen Schweigen vernimmt. Kälte ist kein Ausdruck dafür. Sie versucht schnell zu verneinen – hat sie doch verstanden, dass er sie sonst ansehen wird. Doch der Moment, in dem sie diese Information aufruft, dauert lange genug um ihn genau dazu zu verleiten – und jetzt guckt er sie nicht nur an, nein. Sie schiebt ein viel zu energisches „Nein“ hinterher. Da ist es wieder – das warme Gefühl auf ihren Wangen. Die Dunkelhaarige wendet den Blick ab, vollendet dabei das Desaster. „Hier“, abwesend zieht er sich den Mantel aus, achtet längst nicht mehr auf ihren Ausdruck und hält ihn ihr hin während seine Augen, statt ihren verlorenen Blick zu bemerken, wieder die Zeile suchen, die er eben gelesen hat. Sie ist sich sicher, dass aus ihm ein guter Tyrann werden könnte. Doch statt zuzugeben, dass ihr wirklich nicht kalt ist, greift sie sich den Mantel und legt sich diesen um. Sie bedankt sich nicht mal. Was ist, wenn ihre Sorgen stimmen? Wenn er sie durch diesen Kuss nur manipulieren wollte? Andererseits wird ihr bewusst, dass sie den ersten Schritt gemacht hatte – sie hatte ihre Hand auf seine Wange gelegt. Kat möchte ächzen, zieht stattdessen jedoch die Schultern hoch und bemerkt, dass sein Anzug angenehm nach ihm riecht. War es etwa auch ein Fehler, diesen zu anzunehmen? Sie will nicht glauben, dass er sie von Anfang an manipuliert hat! Dass eventuell sogar die Geste mit dem Mantel bereits zu Beginn geplant war! Nun gut, ihr wird bewusst, dass dieser Gedanke nicht nur abwegig klingt, sondern absurd ist. Aber was ist, wenn er jede ihrer Schwächen dankend nimmt und sie gegen sie verwendet? Sie hebt die Hand, massiert sich die Schläfe und würde sich nun doch gerne hinsetzen. Wenn dem so wäre – würde sie ihn bei seiner noblen Weltrettungsaktion unterstützen wollen? Nein, sie will nichts vergessen bei dem sie sich nicht sicher sein kann, wie viel Wahrheit dahinter steckt – obgleich es doch besser für sie wäre, es dann zu vergessen. Gewagt dreht sie sich zu dem Nephilim, der den Blick noch immer auf die Wörter gerichtet hält. „Was möchtest du sagen?“, kommt er ihr zuvor, richtet die Augen auf sie ohne aufzusehen. Sie schluckt, beißt sich auf die Lippen und legt die flache Hand auf die Tischplatte. „Meintest du es wirklich ernst?“. Es überrascht sie noch nicht einmal, dass er weiß, wie aufgewühlt sie gerade ist. „Dass deine Gefühle dir im Weg stehen würden?“ Zum ersten Mal erinnert sie sich an seine Worte, die er vor wenigen Tagen erst ausgesprochen hat. Scheinbar hat auch sein Vater einst irgendwen irgendetwas vergessen lassen – ob das seine Bücher sind? Warum genau interessiert sein Vater sie gerade? Kat weiß, dass dieser Gedanke nur der Versuch ist, sich abzulenken um dem Blick standhalten zu können. Niemand interessiert sich für Sparda. Vergils Augenbrauen ziehen sich erneut zusammen, seine Lippen öffnen sich leicht und verschließen sich wieder, senkt er den Blick gen Buch und greift zur Serviette, um diese zwischen die Seiten des nun verschlossenen Schmökers zu legen. „Worüber denkst du die letzten zehn Minuten nach, Kat?“ Schon wieder – ihr Name. Noch immer engstirnig mustert die Brünette ihn, hält den Blickkontakt auch, als er vom Tisch wegrückt und aufsteht. Sie ballt die Hand zur Faust, wissentlich, dass er es nicht erkennt. Die Ärmel des Mantels sind lang und verstecken ihre Hände. „Ist doch egal, oder, Vergil? Ich will nur eine Antwort.“ Sie wird sich jetzt nicht von ihrem Namen ablenken lassen. Sie weiß nicht genau, woher sie den Mut nimmt – sie weiß nur, dass es sie jeden Moment zerreißt, wenn sie weiter über ihn und sich und die Weltgeschichte nachdenken muss. Stolz ist sie trotzdem darauf, dass ihre Stimme nicht zittert – es fehlt nur noch, dass eine Glühbirne zerspringt. Sie erinnert sich daran, dass ihr das als Kind öfter einmal widerfahren ist. Der Weißhaarige vor ihr steht nun aufrecht, überragt sie um gut zwei Köpfe. Sein weinrotes Shirt liegt eng an dem gut trainierten Körper an, doch beachtet sie diesen nicht weiter. „Was lässt dich denn dran zweifeln“, kommt als Antwort zurück und Zufriedenheit breitet sich in ihr aus, denn Vergil scheint sich ebenfalls nicht ganz sicher zu sein, wie er nun am besten mit ihr umgehen soll. Doch das Glücksgefühl hält nicht lange an. Ja, was genau lässt Kat denn genauer genommen daran zweifeln, dass er es aufrichtig mit ihr meint? Sie weiß, dass sie mit einer Antwort nicht zögern darf, denn sie ist sich im Klaren darüber, dass er ihr Zögern gegen sie verwenden könnte, das will sie vermeiden. Kat will sich in dieser Situation nicht unterordnen – hat sie sich doch irgendwann in den von Albträumen geprägten Tagen geschworen, sich nicht mehr unterkriegen zu lassen. Obgleich sie sich auch nicht vor ihm blamieren will, in dem sie übereilt antwortet – sie sieht ihr Spiegelbild in seinen klaren Augen und stellt fest, dass sie Gewissheit über manche Dinger haben möchte, bevor sie bei irgendetwas mitmacht. „Ich bin sehr unvorsichtig dir gegenüber gewesen“, entgegnet sie ihm mit gefestigter Stimme und sieht ihm dabei zu, wie seine Mimik sich leicht verhärtet. Ein Stoßgebet gen Himmel. Bitte bestätige mich jetzt nicht, Vergil. „Versteh mich nicht falsch. So gut ich es auch heiße, etwas gegen die Dämonen zu unternehmen – ich weiß auch, dass ich jetzt ebenfalls damit zu tun hab. Nur - “, Vergil wendet den Blick von ihr ab, dreht sich leicht weg und legt die Hände auf den Tisch. „Du weißt nicht, was du damit zu tun hast, wenn du dich nicht mehr erinnern kannst?“ Sie stutzt. Für einen kurzen Moment ist die Dunkelhaarige wirklich irritiert. Sie hätte mit vielem gerechnet, aber nicht mit einem plausiblen Grund, sie aus der ganzen Sache herauszuhalten, und das vom Nephilim. „Ich hab mich auch schon gefragt, warum du das wollen solltest, wenn dich doch nichts mehr mit dieser Sache hier verbindet.“ Sein Gesicht dreht sich leicht in ihre Richtung, ohne, dass sie das Blau seiner Augen erkennen kann. Vergil hat es geschafft. Er hat es geschafft, ihr den eigentlichen Standpunkt aus den Gedanken zu verbannen und stattdessen eine leichte Wut in ihr zu entfachen, denn die Antwort auf seine Frage ist für sie so offensichtlich! „Diese Welt ist mein Zuhause, Vergil. Es ist doch natürlich, dass ich dich darin unterstützen würde, letztlich ist es doch für meine Freiheit.“ Warum sollte er sich für die Menschen in Gefahr bringen, wenn sie als Mensch nicht zu selbigem bereit war? Auf den markanten Zügen ihres Gegenübers erscheint ein leichtes Lächeln und für einen Moment von seinem Ausdruck gefangen realisiert sie im nächsten Moment auch schon, dass sie ihm die Erklärung geliefert hat, die er benötigt, um sie dabei zu haben. Hat er das jetzt absichtlich gemacht? Es ist doch absurd, regelrecht zum Haare raufen! Kat wendet mit geröteten Wangen den Blick ab, beißt die Zähne zusammen und weiß, wie ihre Schultern sich hochschieben und vor Anspannung zu zittern beginnen, während ihr Gegenüber näher kommt und seine Schuhspitzen damit in ihr Sichtfeld stellt. Sie beachtet es kaum. Ihr Ziel war es gewesen, Klarheit darüber zu erlangen, ob er sie wirklich auch so leiden kann, wie er behauptet und sie somit nicht nur ausnutzt. Und alles, was dabei herausgekommen ist, ist eine Begründung für ihn um sich ihre Einwilligung für alles reinzuholen. Wenn Vergil sie wirklich bewusst manipulieren wollte, dann hat sie ihm – so wird ihr nun bewusst – gerade noch die bestmögliche Unterstützung angeboten. Widerwillig registriert sie aus dem Blickwinkel, wie er die Hände hebt, fragt sich aber nicht weiter, was er vorhat – zu sehr ist sie abgelenkt von der Enttäuschung über ihre eigene Naivität, beschämt über ihren Leichtsinn. Weiche, vom Handschuh befreite Finger legen sich auf den dunkelblauen Stoff seines Mantels, wühlen damit ihre sowieso schon ungeordneten Gedanken erst recht auf. Sie will nicht aufblicken und kann doch nicht anders, blau trifft in eisblau. „Was meintest du denn zunächst, Kat?“, hört sie den Nephilim leise fragen, seine Gesichtszüge sind wieder vornehm und aufgeschlossen – sie erinnert sich daran, wann sie diesen Ausdruck zuletzt gesehen hat. Die Dunkelhaarige schluckt, versucht das Gesicht wieder wegzudrehen und spürt seine Hand nun an ihrer Wange. „Kein Ausweichmanöver. Rede mit mir.“ Sie fühlt sich unwohl in seinem Griff – es ist nämlich ein bisschen schwierig, jemandem, der dir nahe ist, vorzuwerfen, dass du dir gar nicht sicher bist, ob er dir nahe sein will oder dich nur ausnutzt. Noch schwieriger wird es, wenn du die Hoffnung hast, dass er es sein will. Die Wärme legt sich wie ein Schleier über ihre Haut und nervös drückt sie den Zeigefinger mit ihrem Daumen zusammen. Was ist dein Problem? Wenn nicht jetzt, wann denn dann? Kat schluckt, obgleich der Gedanke in ihr aufkeimt, dass er antworten wird. Ihre Wimpern bewegen sich mit ihren Pupillen mit, die etwas verzweifelt nach einem möglichen Beginn suchen. „Ich hab dir ja schon mein ja gegeben“, hört sie sich selbst Murmeln und weicht wieder seinem Blick aus. „Dass ich definitiv in der Sache mitmachen würde, egal welche Kat ich bin und was ich weiß.“ Sein Griff wandert wieder auf ihre Schultern, legt sich dann auf die Oberarme. „Es ist nur - …“ War das Surren der Glühbirnen die ganze Zeit über schon so laut? Ihr Herzschlag ist so schnell, dass ihr gesamter Brustkorb sich nur noch wie eine einzelne Bewegung anfühlt. „Ich will wenigstens wissen, ob das mit dir und mir wirklich was hätte sein können. Ich will nicht einfach nur meine Fragen vergessen, die ich über uns im Kopf hab.“ Versteh doch bitte, dass es mir nicht leicht fällt, Vergil. Der Nephilim lässt sie los und provoziert damit einen Anflug von Panik in dem brünetten Mädchen, das sich im selben Moment nach seinem Blick sehnt, jedoch nur in die Leere schauen kann. Missglückt. „Vergil!“, hört sich Kat rufen und noch bevor der Weißhaarige sich gänzlich eingemauert hat, überrascht sie sowohl ihn als auch sich selbst mit dem festen Griff nach seinen Fingerkuppen. Ihr Herzrasen hat sie instinktiv handeln lassen noch bevor sie sich einen klaren Gedanken gemacht hat – und es ist ihr Glück, dass der Angesprochene den Fehler begeht, in ihr Gesicht zu blicken. Es hindert ihn daran, seine Mauern wieder aufzubauen. Ihre Unterlippe zwischen den Zähnen und mit zusammengeschobenen Augenbrauen lässt Kat seine Hand wieder los und greift sich verlegen in die Haare, kämpft sie doch gerade selbst mit dem Bedürfnis, wegzurennen. „Ich hab dir doch gesagt, dass du meine Person immer mit dem Retten der Welt überzeugen kannst! Du kannst hier in dieser Situation nicht mehr verlieren. Und wenn du mich zwingst dazu, alles zu vergessen – wie soll ich mich denn wehren?“ Sie redet weiter, ohne ihn anzublicken. Bringt Wörter heraus, deren Bedeutung sie sich erst nach der Aussprache gänzlich bewusst wird. „Ich will nur nicht, dass ich all diese Fragen vergesse, die ich ihm Kopf hab, ohne - … ich-…“ Das Blau ihrer Pupillen sucht die Decke verzweifelt ab, obgleich sie weiß, dass dort keine Antwort vorzufinden ist. Nach Gott sucht sie auch nicht – was ist es also, was sie erwartet? Sie fühlt sich verloren in seinem Mantel, der sich erdrückend um ihren Körper legt. Schwerer und einnehmender als zuvor. „Ich möchte so gerne die Zeit, die ich hier hab, auch wenn es nur schwieriger wird dadurch… genießen. Mich nicht mit Fragen quälen. Mir nicht ausmalen, dass du das hier alles gestaltest, wie du es brauchst, damit du mich soweit bringst dir zu helfen. Das bin nicht ich. Ich will wissen, was du an mir magst, was ich an dir mag – ich will dich kennen lernen und dich nicht vergessen, noch bevor ich die Gelegenheit dazu hatte.“ Ihre Fingerkuppen gleiten durch ihren Ansatz des Brauns, entmutigt blickt die Dunkelhaarige ein weiteres Mal auf und sieht zur Kaffeemaschine. Sie beißt sich auf die trockenen Lippen, benetzt diese mit klebrigem Nass und geht zum Stuhl, denn noch zerbrechlicher kann sie nicht wirken. Überhaupt erstaunt es sie, dass er stehen geblieben ist und sie aus dem Blickwinkel erkennen kann, dass er in ihre Richtung schaut. „Ich weiß, das ist alles in einem sehr dumm von mir“, schiebt Kat leise hinterher und macht Anstalten, sich dabei den Mantel auszuziehen. „Aber mir ist lieber, du vergisst wie dumm ich bin, als dass ich ohne Antworten vergesse, was meine Fragen waren…“ Sie hält den Ärmel des blauen Stoffes fest, versucht ihren schlanken Arm dabei aus diesem zu ziehen und zuckt regelrecht zusammen, als sie seinen Körper hinter sich vernimmt. Ihr schießt durch den Kopf, dass er es gewiss vermeiden will, den Stoff schmutzig werden zu lassen, ist sie doch zu klein um ihn über den Boden zu heben – doch der Nephilim greift weder an den Mantel, noch an ihre Arme. Mit festem Griff berührt er ihre Schulter, dreht sie zu sich, raubt ihr den Atem und blickt in ihre weit geöffneten Augen. Herzklopfen. Tischkante am Rücken. Trockener Hals. „Was-“, setzt sie an und verstummt, als sein Zeigefinger sich auf ihre Unterlippe legt. „Warum gehst du davon aus, dass ich so durchdacht bin?“, hört sie ihn beinahe anschuldigend fragen. Kat schluckt. „Warum glaubst du mir nicht, dass ich ebenfalls nur ein Mann bin?“, man vermag es kaum so auszudrücken, geschweige denn das zu denken: aber Vergil wirkt verletzt. „Weil ich kein Mensch bin?“, seine freie Hand legt sich an ihren Rücken, sachte zieht er sie an sich und sie spürt seine Beine an ihren Hüftknochen. „Warum glaubst du mir nicht, dass ich dich und mich vergessen lassen muss, damit ich nicht von meinem Vorhaben abkomme?“ Ihre Beine werden weich, und so gern sie ihm widersprechen möchte – ihm erklären möchte, wie nichtig ihre Ängste als Frau auch sein mögen – so sehr will Kat es vermeiden, ihn mit solchen Belanglosigkeiten zu verärgern. „Ist es nicht menschlich, Schwäche zuzugeben, Kat?“, hört sie den Nephilim fragen. „Ist, in diesem Kontext, ein Gefühl wie ich es hege keine Schwäche?“ Sie drückt die Lippen aufeinander, als er ihren näher kommt und mit dem Daumen erst über ihre Wange und anschließend mit der Hand durch ihr weiches Nackenhaar gleitet. Die Dunkelhaarige will, seit sie diesen Raum betreten hat, nichts anderes erleben und jetzt, wo es doch so weit ist, sträubt sie sich – kämpft gegen den Nephilim an. Unsicherheit. Panik. Hektik. Schmerz – Frust, Sehnsucht. „Warte“, hört sich das dunkelhaarige Mädchen noch flüstern, doch er wartet nicht. Räumt ihren Kopf leer in dem seine Lippen die ihren streifen. Mit einer Mischung aus Erleichterung und Aufregung atmet sie auf, greift mit dem Gefühlschaos um seine Schultern und legt die Finger an seinen Nacken. Hier auf dem Tisch? Ihre Lippen öffnen sich, als seine es tun und sie vermag zu spüren, wie sein Griff um ihren Körper fester wird und ihrer energischer an seinen gedrückt wird – ohne Vorahnung sitzt sie im nächsten Moment auf dem Holz, dass sie nur wenige Momente zuvor trübselig angesehen hat. Kat schnappt nach Luft, nagt an der weichen Haut in seinem Gesicht, streicht über seinen Brustkorb und öffnet die Augen, als sie sich von einander lösen. Kurz fragt sich die Blauäugige, warum es schon vorbei sein soll – da bemerkt sie seinen Blick und spürt die Röte auf ihre Wangen zurückkehren. Vergil spannt seinen Kiefer an und legt die Handflächen neben ihren Körper auf den Tisch – ihn stört es wohl nicht mehr, dass er keine Handschuhe trägt. Kämpft er mit sich? Sie kann ihn nicht lesen – er wirkt so angespannt. Das gefällt ihr ganz und gar nicht. Sie greift ihm unter das Kinn, legt anschließend beide Hände an seine Wangen. Sanft zieht sie ihn etwas näher, wandert mit den Fingern über seine Rückenmuskulatur und drückt die Lippen auf seinen Schulteransatz, den Hals, die Wange. Ihre Wangen liegen aufeinander, seine ist ebenso warm wie ihre. „Ich hab dich nicht für einen Unmenschen gehalten“, flüstert Kat die Wahrheit gegen sein Ohrläppchen und lässt sich dabei gegen den stattlichen Mann fallen, den sie begehrt. Lässt sich von ihm auffangen, während sie über seinen Nacken streichelt. „Ich will nur von dir geliebt werden“, spricht sie aus und weiß, dass es nun kein Eis mehr zwischen ihnen gibt. Mag sein, dass er sie von Anfang an hat lesen können und es mag auch sein, dass er sie jetzt nur belügt: die Wahrheit jedoch ist, dass sich Frauen – so gern sie auch hysterisch sind und sich Dinge einbilden – gerne belügen lassen, wenn es solchen Momenten Vollkommenheit beschert. Die Dunkelhaarige spürt, wie seine Zähne beim nachdenken knirschen und lässt es geschehen, als seine Hände sich auf ihre Schlüsselbeine legen und sie sachte weggeschoben wird. Voll unschuldiger Erwartung blickt sie ihm entgegen und bestätigt damit, was er gleich zu Beginn befürchtet hat. Vergil schließt die Augen mit einem langen Ausatmen, legt die Stirn an ihre und spürt den brennenden Blick auf seinen Zügen. „Du hättest nicht dran zweifeln dürfen“, gibt er mit weicher Stimme zurück, eine Strähne von seinem nach hinten gegelten Haar hat sich gelöst und fällt ihm nun ins Gesicht, während er sich vollends von Kat löst. Sie schluckt, senkt den Blick dabei und nickt leicht – versteckt die Fingerkuppen unter seinem Mantel. Natürlich weiß sie immer noch nichts mit der Situation anzufangen, eher muss sie davon ausgehen, ihm gegenüber unfair gewesen zu sein. Dennoch gibt es irgendetwas, was die Kurzhaarige aufatmen lässt – was sie besänftigt und ihr Sicherheit schenkt. Ganz benommen nimmt sie den Arm hoch und tastet sich die Lippen ab, obgleich er sie dabei beobachtet. Der Nephilim wendet sich ab, streicht sich das Haar aus der Stirn und räuspert sich leicht. Sie muss die Frage nicht aussprechen, die sich in den Raum geschlichen hat. „Komm“, murmelt Vergil leise und dreht sich vollends weg, lässt das Buch auf dem Tisch unbeachtet liegen. Die Braunhaarige beginnt zu lächeln, rutscht vom Tisch hinunter und greift aus Reflex zu den Kaffeetassen, denn bis eben wollte sie ihm keinen Aufwand machen und selbst ihre Sachen wegräumen. Doch noch während ihre Finger, die nun unter dem blauen Stoff des Mantels sichtbar werden, fängt seine Hand die ihre ab und hält sie fest umklammert. Fragezeichen. Kat blickt zu ihm hinauf, wird aber mitgezogen, bevor sie Blickkontakt findet. „Du musst das nicht machen“, hört sie als einzige Erklärung und spürt eine leichte Erleichterung, denn sie scheint nichts falsch gemacht zu haben. Ohne zu stolpern folgt sie ihm, raus aus der Bibliothek. Raus aus dieser kalten Atmosphäre, obgleich die Außentemperatur doch frischer ist. Ihre blauen Seelenspiegel bleiben an seiner Hand haften, die ihre Finger umschlungen hält und ihr Herz beginnt vor Freude intensiver zu pochen, als das Licht der Abendsonne die Haut berührt. Sie stellt nicht in Frage, wie ein und derselbe Gang so unterschiedlich empfunden werden kann, kennt sie doch die Antwort darauf. Mit einem sanften Biss in ihre Unterlippe umschließt sie seine Hand und folgt seinen großen Schritten durch das Firmengelände, williger, als sie es betreten hat. Er sagt nichts, aber er lässt auch nicht los, bis sie vor einem Auto stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)