Lieblos von Chi_desu ((sasu/saku)) ================================================================================ Prolog: Alles ------------- Geplagt von schlimmen Alpträumen fuhr Sasuke im Bett hoch. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf seine Hände, aber in der Dunkelheit konnte er nichts erkennen. Er glaubte, den Geruch von Blut in der Luft wahrzunehmen. Unsicher griff er nach der Nachttischlampe und das Licht flackerte grell auf. Er unterdrückte den Impuls, die Augen zu schließen, und starrte ungläubig auf seine Hände. Sie waren sauber. Er war der festen Ansicht gewesen, Blut an seinen Händen zu haben. Ungeduldig schlug er die Bettdecke beiseite und stand auf. Es war nun schon zwei Wochen her und trotzdem träumte er jede Nacht denselben Traum. Die Erinnerung an den erbitterten Kampf gegen Itachi, den er letzten Endes gewonnen hatte. Er hatte immer davon geträumt, sich an seinem Bruder zu rächen. Und nun, da er am Ziel seiner Träume zu sein schien, da fühlte er sich nur leer. Er verspürte nicht das Gefühl der Befriedigung, das er erwartet hatte. Nicht einmal eine Art von Erleichterung. Nur diese Leere. Und die Bilder, die in seinem Kopf herumspukten. Die letzten Minuten seines Bruders. Wie er versucht hatte, ihm die Morde zu erklären, kurz vor seinem Tod. Ich habe es getan, damit wir frei sein konnten, Sasuke! Sie haben mich gehasst, und auch dich fürchteten sie bereits! Weil wir zu stark waren. Ich wollte uns befreien! Es waren nur Lügen gewesen, dessen war Sasuke sich sicher. Und trotzdem gab es da die nagende Stimme in seinem Hinterkopf, die sich für immer fragen würde, ob Itachi vielleicht doch die Wahrheit gesagt hatte. Er würde es nie mit absoluter Gewissheit sagen können. Er verließ seine kleine Wohnung ohne sich die Mühe zu machen, sich etwas anzuziehen. Die Nachtluft war kühl, aber er beachtete es gar nicht. Bald würde es schneien. Der Verband um seinen Kopf störte ihn. Seit Monaten hatte er das Stirnband von Konoha nicht mehr getragen, er war das Gefühl, etwas um den Kopf gebunden zu haben, nicht mehr gewöhnt. Eigentlich hätte er noch im Bett bleiben sollen. Tsunade hatte sich nach dem Kampf um ihn gekümmert, sonst wäre er vermutlich an seinen Verletzungen gestorben. Nicht, dass ihn die Vorstellung beunruhigen würde. Jetzt, wo er sein Ziel erreicht hatte, hatte sein Leben sowieso keinen Sinn mehr. Etwas Licht schien auf ihn herab und er hob den Kopf. Die Wolken hatten sich für einen Moment geteilt und der Mond schien strahlend hell vom Himmel. Sasuke seufzte leise. Warum fühle ich mich so leer? Er hatte den Eindruck, überhaupt nichts mehr fühlen zu können. „Sasuke-kun?“ Überrascht drehte er den Kopf. „Sakura?“ Er war erstaunt, sie noch zu spät auf der Straße zu sehen. Es hatte den Anschein, als wäre sie auf dem Weg zu ihm gewesen. „Wolltest du zu mir?“, fragte er. Sie errötete leicht und nickte. „Ich wollte nach dir sehen.“ Er nickte, mehr zu sich selbst. Jetzt erinnerte er sich. In der ersten Woche, als er mit Fieber im Bett gelegen hatte, und sich von den Wunden des Kampfes erholt hatte, war sie oft an seinem Bett gesessen. Wenn er zwischendurch aufgewacht war, war Sakura da gewesen, hatte lächelnd das nasse Tuch auf seiner Stirn gewechselt, oder war leise schlafend bei ihm gesessen. Er suchte in seinem Herzen vergebens nach einem Gefühl von Wärme oder Dankbarkeit. „Du solltest nicht so allein in der Kälte rumlaufen, Sasuke-kun“, sagte sie zärtlich und kam an seine Seite. „Ich bringe dich nach Hause, bevor du dir was einfängst. Tsunade sagt, dein Körper ist noch zu schwach.“ Er ließ es sich gefallen, dass sie ihn an der Hand nahm und zurück zu seiner Wohnung führte. Ohne ersichtlichen Grund musste er an den Tag denken, als sie Kakashi kennen gelernt hatten und der sie nach ihren Träumen gefragt hatte. Ich weiß nicht, ob man es einen Traum nennen kann, hatte er damals geantwortet. Aber ich muss noch einen Mann töten. Und unseren Clan wieder neu aufbauen. Er sog scharf die Luft ein. Vielleicht war es das. Den Clan wieder aufbauen... vielleicht würden seine Gefühle dann zurückkehren. Sakura öffnete die Tür zu seiner Wohnung und machte Licht. Er schloss bedächtig die Tür, während sie bereits in der Küche verschwunden war. „Ich mach dir einen Tee“, rief sie fröhlich. Sie war immer an seiner Seite gewesen. Als Kakashi und Naruto ihn verraten und versucht hatten, seine Rache zu vereiteln, da war nur sie ihm zur Seite gestanden. Er erinnerte sich daran, was sie zu ihm gesagt hatte, als er damals zu Orochimaru gegangen war. Ich liebe dich von ganzem Herzen, Sasuke! Bitte, bleib bei mir! Und wenn du gehen musst, dann nimm mich mit dir, ich werde mit ganzer Kraft versuchen, dir zu helfen! Ich bitte dich, Sasuke! Ich würde alles für dich tun! Er ging in die Küche, während sich eine Idee in seinem Kopf formte. „Sakura...“, sagte er. Sie drehte sich um und lächelte. Manchmal wirkte ihr immerwährendes Lächeln fast aufgesetzt. Für wen spielte sie die Fröhliche? Für ihn? „Ah, Sasuke-kun! Frierst du denn nicht?“, rief sie. „Warte, ich hole dir was zum anziehen.“ Sie lief an ihm vorbei aus dem Zimmer und er schaute zum Herd, wo sie einen Kessel mit Wasser aufgesetzt hatte. Kurz darauf kam sie zurück mit einem Hemd über dem Arm. Er ließ es zu, dass sie ihm das Hemd um die Schultern legte. Sie lächelte fürsorglich. „Sakura...“, fing er noch mal an, aber sie drehte sich wieder um und bereitete zwei Tassen vor. „Sakura, weißt du noch, was du damals zu mir gesagt hast?“ Überrascht drehte sie den Kopf. „Was meinst du, Sasuke-kun? Was habe ich wann gesagt?“ „Als ich das Dorf verlassen habe“, erklärte er geduldig. Langsam nervte es ihn, dass sie sich lieber mit den Teetassen beschäftigte als ihm zuzuhören. „Du sagtest damals zu mir, du würdest alles für mich tun.“ Sie hielt inne und sagte, ohne sich umzudrehen: „Das war die Wahrheit.“ „Gilt das noch immer?“, fragte er ernst. Sie nahm eine Tasse in die Hand und er verlor die Geduld. Vorsichtig packte er sie bei den Schultern und drehte sie zu ihm um. Sein Hemd rutschte ihm von den Schultern. Sie schaute ihn überrascht an. „Ich habe eine Bitte, Sakura. Erfülle sie mir.“ Trotzdem antwortete sie ohne zu zögern: „Alles, was du willst, Sasuke.“ Sie vertraute ihm in ihrer Naivität total. „Versprichst du es?“, fragte er. „Ich verspreche es.“ Ihre Augen wurden größer. Sie spürte den Ernst in seiner Stimme. Er packte sie fest bei den Schultern. „Heirate mich, Sakura.“ Krachend fiel die Tasse auf den Boden und zerbrach in tausend Scherben. ...tbc... *** WICHTIG: Ich will NICHT, dass diese Story ohne mein Wissen oder ohne meine Erlaubnis irgendwo anders veröffentlicht, gepostet oder sonstwie weiterverbreitet wird. Links sind gern gesehen, alles andere wird Konsequenzen haben. Ist das jetzt klar?! Inzwischen hasse ich den Titel über alles, aber was soll man machen... wer mich kennt weiß eh, dass Titel nicht unbedingt meine Stärke sind. Egal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)