Du! von A_Senbonzakura (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 9 --------- „Ein Date?“, fragte mich Sasuke und sah mir in die Augen. Schwarze Haarsträhnen versteckten seine leicht geröteten Augen. Durch die eisige Kälte bildete sich ein kleiner Nebel aus der warmen Luft, die seine Lippen verließen. Unbewusst strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, die genau eines seiner wunderschönen Augen verdeckte und nahm danach seine kalte Hand. Leicht strich ich darüber, um unsere beiden Hände ein bisschen zu erwärmen. „Ja, ein Date. Willst du mit mir auf ein Date gehen, Sasuke?“, flüsterte ich und bemerkte, wie meine Stimme immer mehr an Kraft verlor. In mitten meines Satzes fiel mir wieder ein, dass wir uns an einem öffentlichen Ort befanden und in unserer unmittelbaren Umgebung ein paar Leute herumlungerten und sich unterhielten. Ich wollte nicht wirklich, dass irgendein Fremder unsere Unterhaltung belauschte. Ein Lachen entfuhr Sasuke. „Du bist so ein Idiot. Natürlich möchte ich mit dir auf ein Date gehen. Ich wäre doch ein totaler Blödmann, wenn ich Nein sagen würde“, erwiderte er und ich lächelte ihn an. In den letzten Tagen, als wir nicht miteinander geredet hatten, hatte ich ihn vermisst. Das wurde mir erst in diesem Moment so richtig klar. Am meisten hatte ich sein Lachen vermisst, dieses war auch etwas ganz neues für mich. Die früheren Zeiten mit einen emotionslosen Sasuke möchte ich nicht zurück. „Gehst du noch mit hinein? Sie scheinen dich echt vermisst zu haben, außerdem hast du ihre Blicke gesehen? Sakura hatte fast einen Herzinfarkt“, erzählte ich ihm erstaunt, währenddessen er sich aus der Hocke erhob und mich um ein paar Köpfe wieder überragte. „Ich hatte gerade einen super peinlichen Moment und bevor ich dieser verrückten Gruppe begegne, muss ich mich beruhigen. Ich komme nach hinein, nachdem ich eine geraucht habe“, erwiderte er und holte sich erneut eine Zigarette aus der viereckigen Schachtel. Die andere lag noch immer auf den Boden, nass und dreckig. „Du musst es mir aber versprechen“, teilte ich ihm mit, als ich meine Bremsen löste und wieder mich zum Eingang drehte. Sasuke folgte mir bis zur Tür und hielt sie mir offen, sodass ich ohne Probleme das Hokage wieder betreten könnte. „Versprochen“, sagte er während ich über die Schwelle für. Ich nickte ihm zu und machte mich auf den Weg zum Tisch, an dem die unsere Freunde noch immer saßen. Als ich meinen Rollstuhl wieder abstellte, landeten alle Augen auf mir. Sakura, die direkt neben mir saß, war die erste die es schaffte, den Mund aufzumachen: „Sasuke, das war Sasuke.“ Ich nickte und nahm einen Schluck von meinem Getränk. „Wie lange bleiben wir eigentlich noch hier?“, fragte ich in die große Runde, noch immer saßen alle wie angewurzelt da und niemand wagte es ein Wort zu sagen. „Eine halbe Stunde oder Stunde, wissen wir nicht genau. Dann wollten wir zu einem Club … äh, willst du da auch mitgehen?“, informierte mich Kiba und sah mich fragend an. Wollte ich in eine vollgestopfte Disko mit einem Rollstuhl? Wahrscheinlich würden dann Leute über mich krabbeln, anstatt sich durch die Menge zu quetschen. Nie in meinem Leben würde ich so einen Laden betreten. Eine Bar war ganz OK, denn hier befanden sich auch nicht so viele Leute und man hatte Sitzmöglichkeiten. Doch niemals eine Disko. Schnell schüttelte ich den Kopf bei diesem Gedanken. „Auf keinen Fall!“ „Aber Narut-“, begann Kiba seinen Satz, doch er verstummte als sein Blick hinter mich fiel. Ich drehte mich um und sah Sasuke. Er stand dort, öffnete langsam seine dicke Winterjacke, nahm sich einen Stuhl vom Nebentisch und stellte ihn zwischen Sakura und mir. „Hallo“, begrüßte Sasuke die ganze Gruppe. Sein Körper wirkte steif und seine Stimme zeigte keinerlei Gefühle, als würde er jeglicher Nähe aus dem Weg gehen wollen. Alle Augen waren auf den Schwarzhaarigen gerichtet und schienen in neugierig zu mustern. Es bildete sich ein Lächeln auf den Lippen von Sakura, die sofort ihren Stuhl näher zum Neuankömmling rückte. „Sasuke, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Willst du noch mit uns in die Disko gehen?“, fragte sie während sie sich weiter zum Uchiha vorbeugte und ihre Brüste zusammendrückte, damit man einen besseren Ausblick in ihren tiefen Ausschnitt hatte. Jeden Zentimeter, den sie näher kam, rückte Sasuke zu mir. Alle anderen wurden durch Sakuras Worten unterbrochen, sodass die Begrüßungen hinter ihrer aufdringlichen Stimme verschwanden. „Das wäre echt super, wenn du mitkommst“, meinte Ino, die links neben mir saß und versuchte näher an Sasuke ranzukommen. Bald würde ich zerdrückt, von einem Sasuke, der auf mir saß und zwei Mädchen, die ihn begrapschten. „Nein, danke. Ich werde Naru-„ begann er, doch wurde von den beiden Mädchen sofort wieder unterbrochen. „Komm schon! Das wird total lustig“, sagte Sakura, kam ihm nach ein bisschen näher und schmollte. Es wurde langsam eng und es gefiel mir nicht wirklich, dass sie sich an mein Date ranmachte. Das war zwar nicht unser Date, aber bald würden wir auf ein Date gehen. Und auch wenn ich es nicht gerne zugab, ich war eifersüchtig auf Sakura und Ino. Mir war es bewusst, dass Sasuke nur auf Männer stand, doch trotzdem fühlte ich mich in dieser ganzen Situation nicht wirklich wohl. „Mädels, hört auf Sasuke so zu bedrängen“, kam es genervt von Kiba und nahm einen Schluck von seinem Bier. Doch Ino und Sakura starrten meinen besten Freund nur wütend an und widmeten sich nach ein paar Sekunden wieder Sasuke. Mein Blick streifte Sasukes, der sehr verzweifelt wirkte. „Ich werde jetzt nach Hause gehen“, teilte ich der großen Gruppe mit. Ich merkte, wie sich Sasuke sich neben mir etwas entspannte. Es tat mir ein bisschen leid, dass ich ihn zum Treffen gebracht habe, denn anscheinend begehrten Sakura und Ino ihn wie damals. Das gefiel uns beide nicht wirklich. „Mann, Naruto! Du solltest mal so richtig die Sau rauslassen. Ein Diskobesuch wird dir schon nicht Schaden. Wir sind eh alle dabei“, warf Kiba mir wieder an den Kopf. Mich störte sein aufdringliches Verhalten. Wenn ich etwas nicht tun wollte, würde ich auch nicht tun. Mit einem Rollstuhl in eine Disko zu gehen, war einfach nur bescheuert. „Ich begleite Naruto nach Hause“, sagte Sasuke und stand sofort wieder auf. Er saß nicht einmal für fünf Minuten, aber bei so einem Andrang würde ich auch sofort wieder verschwinden wollen. „Sasuke, Süßer. Naruto findet bestimmt alleine nach Hause, aber wir brauchen deine Hilfe ganz dringend“, kam es von Sakura nun. Sie hatte sich eindeutig nicht verändert oder vielleicht war sie nur noch einen Tick falscher geworden. Den ganzen Abend hatte ich unglaublich viel Spaß mit ihr, doch ihr derzeitiges Benehmen war einfach nur schrecklich. „Nein. Tschüss“, man bemerkte eine kleine Unruhe in der Stimme von Sasuke. Seine Worte wirkten extrem kalt und ich sah wie sich der Gesichtsausdruck von Sakura veränderte. Anscheinend war sie nicht mehr so blind wie früher und bemerkte die fehlende Zustimmung der Situation von Sasuke sehr genau. „Wir sehen uns! Kiba, ich melde mich bei dir. Habt viel Spaß“, rief ich meinen Freunden zu, bevor ich von Sasuke eilig aus der Bar geschoben wurde. Auch wenn meine Hände darunter leiteten, übernahm ich wieder die Führung meines Rollstuhls, sodass Sasuke und ich nebeneinander gehen konnten. Er kramte wieder eine Zigarette aus seiner Jackentasche, steckte sie in seinem Mund und zündete sie daraufhin an. Er nahm einen großen Zug und atmete erleichtert aus. „Rauchen ist ungesund“, sagte ich, weil ich nicht wirklich wusste, was ich in diesem Moment sagen sollte. Ein Lächeln bildete sich wieder auf seinen Lippen und in dieser kurzen Zeit in der Bar hatte ich es wirklich vermisst. „Dobe“ „Hey, fang nicht wieder mit alten Gewohnheiten an! So hast du mich seit Jahren nicht mehr genannt!“, beschwerte ich mich, doch auch ich musste lachen. Aus irgendeinen Grund hatte ich den bescheuerten Spitznamen, oder eher die nett gemeinte Beleidigung, vermisst. „Teme!“ Schweigend gingen wir die Straße entlang. Sasuke raucht und schmiss die Zigarette danach auf den Boden und trat einmal auf sie. Er begab sich wieder hinter mich und schob mich, dieses Mal sagte ich nichts dagegen und steckte einfach meine kalten Hände in die Jackentaschen, wo sie sich langsam wieder erwärmten. „Sasuke?“ „Mhm?“ „Weißt du was mich traurig macht?“ „Ich kann nicht deine Gedanken lesen!“ „Wir können niemals eine Straße entlang laufen und einfach nur Händchen halten“, sagte ich starrte auf meine Beine. Er sagte nichts, schob mich einfach nur weiter. Ich konnte so vieles nicht machen, was meine Freunde tun können. Sie hatten Spaß und lebten ihre Jugend aus während ich zu Hause saß und auf meinem Laptop starrte. Meine Stimmung sank auf den Boden und nun wollte ich nur noch so schnell wie möglich nach Hause. „Naruto, wir können aber in einem Café sitzen und Händchen halten“, meinte Sasuke. Ich drehte mich so gut wie möglich um, sodass ich sein Gesicht sah. „Wir sind da“, fügte er hinzu. Verwirrt schaute ich mich um, und musste wirklich feststellen, dass wir schon am Eingang unseres Wohnhauses standen. „Danke. Komm gut nach Hause, Sasuke. Gute Nacht“, wünschte ich ihm, doch bevor ich in das warme Haus gehen konnte, nahm er meine Hand. Ohne etwas zu sagen stand er für ein paar Sekunden mit meiner Hand in seiner und dieses Mal wirkte er etwas verlegen. In diesem Moment wusste ich nicht, was eigentlich los war. „Gute Nacht, Naruto“, erwiderte er und ließ meine Hand wieder los. Sasuke versuchte mich anzulächeln und winkte mir noch einmal zu, bevor er mir den Rücken kehrte und wieder in die Richtung verschwand aus der wir gekommen waren. Bis jetzt war mir nie aufgefallen, dass er eigentlich auf der anderen Seite der Stadt wohnte. Hatte er für mich immer einen wahnsinnigen Umweg gemacht, nur um dafür zu Sorgen, dass ich gut nach Hause kam? Ich fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben und sperrte die Tür zu unserer Wohnung auf. So leise wie möglich schloss ich die Tür hinter mir, um meine Eltern nicht zu wecken, wenn sie schon schliefen. Doch in diesem Moment kam meine Mutter aus dem Wohnzimmer und lächelte verschwörerisch an. „Wie war dein Abend?“, fragte sie mich und lehnte sich an die Wand und versperrte mir den Weg zu meinem Zimmer. „Ich hatte Spaß. Wir haben gelacht und ich werde sicher wieder etwas mit ihnen machen … wenn sie das überhaupt wollen“, antwortete ich, doch sie schien noch immer nicht die Absicht zu haben, aus dem Weg zu gehen. „Was möchtest du noch wissen?“, fragte ich etwas genervt und müde vom Abend. Eigentlich wollte ich nur noch schlafen bis Sasuke und ich uns wieder sahen. Bereits jetzt fehlte mir die Wärme seiner Hand. Sie seufzte und ließ mich vorbei. „Ich lass dich durch, aber morgen musst du mir alles ganz genau erzählen, sonst darfst du nie wieder raus“, drohte sie mir und lächelte. Natürlich war die Drohung nur Spaß, denn sie war wirklich froh, dass ihr einziger Sohn sich wieder mit seinen Freunden traf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)