Let's become a Ninja! von Vei-Chan (Kapitel 38 erneuert!) ================================================================================ Kapitel 38: Entspannung ----------------------- >>Shabon!«, rief Kurai ihre Freundin, als sie sie endlich erspähte - sie sah verletzt und schwach aus, doch sie war am Leben. Kurai keuchte vor Freude und Erschöpfung und als sie ihre Teamkameradin erreicht hatte, umarmte sie die Jüngere stürmisch und riss sie auf den Hosenboden. »Ich bin so froh, dass sie dir nichts getan haben«, murmelte Kurai und drückte Shabon fest, die nur ein Schmerzensgeräusch ausstieß. »Ich auch«, gab sie dann zurück und tätschelte Kurais Rücken, »Aber wir müssen hier schnell weg.« Kurai nickte, ließ von Shabon ab und stand auf, ihre Freundin mit ins Stehen ziehend. Zabuza neben ihnen verschränkte die Arme und erst jetzt bemerkte Shabon den Shinobi. Für den Moment sah sie ihn mit großen Augen an, aber dann war ihr schon klar, warum er hier war. Sie warf ihm ein Lächeln zu und blickte dann fest zu Kurai. Mit einem Poltern schlugen Steine hinter ihnen auf und der langsam aufkommende Staub machte das Atmen zunehmend schwerer. Das Beben wurde stärker, von anfangs rhythmischen Stößen wandelte es sich in permanentes Erzittern. »Schnell jetzt«, warf Zabuza ein, »Sonst sterben wir hier.« Zu dritt stürmten die Ninja durch den Gang, aus die Geschwister ursprünglich gekommen waren. Die Zeit drängte, einige Höhlengänge begannen bereits in sich zusammenzustürzen, was man mehr als überdeutlich hören konnte und so schnell die müden Beine Shabon und Kurai noch trugen folgten sie Zabuza durch die Dunkelheit der Gänge, die Kerzen und Lichter waren längst erloschen. Es waren beinahe unendlich viele Wege, die sich immer wieder verzweigten - einige waren blockiert, andere durch die Kämpfe neu entstanden - und nirgendwo fand sich eine Spur der beiden Männer. >Kakashi... Lorrenor...<, fluchte Kurai im Innern, >Wo seid ihr?!< »Wir müssen raus«, raunte Zabuza, der mit einem simplen Hieb des Zanbato auf seinem Rücken einen Stein entzweite, der die Gruppe fast getroffen hätte, »Hier wird es zu gefährlich. Die kommen schon alleine klar.« »Auf keinen Fall«, knurrte Kurai, »Lieber sterbe ich, als die beiden hier sich selbst zu überlassen.« Shabon nickte dem zu und beeilte sich mehr, da sie leicht zurückgefallen war. Irgendwo mussten die beiden sein. Schließlich passierten sie fast achtlos einen der weiteren Gänge, als Zabuza abrupt stehen blieb und nach rechts abbog. Scheinbar hatte er ein Chakra gespürt, welches sich als richtig erweisen sollte. Lorrenor stand gebückt im Raum und je stärker das Beben wurde, desto tiefer schien er in sich selbst zusammenzusacken. Kurai und Shabon liefen sofort zu ihm und schockiert erblickte das Fuchsmädchen Lorrenors blutige Augen. »Schon gut«, keuchte er, als die beiden Kunoichi ihn stützen wollten, »Alles in Ordnung. Kakashi ist im Raum nebenan, aber der Gang ist blockiert.« Lorrenor hustete und richtete sich dann mit aller Mühe gerade auf. Sein Kopf fuhr zur Seite, wo sich bis eben noch sein Gegner gekrümmt hatte - er war verschwunden. »Scheiße!«, fluchte der Sato-Erbe wütend. Er war ihm entwischt und hatte wahrscheinlich überlebt. »Egal jetzt!«, Shabon stieß ihn an, »Komm! Wir müssen einen Umweg finden, um den Meister rauszuholen!« Lorrenor nickte und gemeinsam machten sie kehrt, nur Zabuza hielt sie ab. »Dauert zu lange!«, donnerte er, sodass die Chu-Nin reflexweise stehenblieben. Dann setzte er Fingerzeichen an und konzentrierte sich für einen kleinen Moment, in dem man deutlich merkte, wie viel Chakra Zabuza besaß. Es schlug in blauen Wehen um seinen Körper und erzeugte leises Rauschen - auch er war, wie Kakashi, ein S-Klasse-Ninja. »Suiton Suiryuudan no Jutsu!« Aus dem Nichts sammelte sich Wasser in kleinen Tropfen, er zog es einfach aus der Atmossphäre, was Kurai nur bewundern konnte - und dann formte sich aus reißendem Nass ein Drache mit leuchtend gelben Augen und scharfen Zähnen, die ebenfalls ganz aus Wasser bestanden. Mit einem Schrei stieß das Wesen den Kopf in die Felsen des verschütteten Nebengangs und als wären die Brocken nur aus Papier wurden sie hinweggespült. Kreischend suchte der Wasserdrache den Weg durch den nächsten Raum und durchbrach dort die Decke, sodass Sonnenlicht hineinfiel. Ohne ein Wort durchquerten die vier Ninja den ausgehöhlten Gang, hinter ihnen regnete es Felsgestein und ermöglichten keinen Rückweg mehr. Jetzt ging es um Sekunden, denn binnen einer Minute wären die unterirdischen Gänge in der Erde verschwunden. Sofort als Kurai in den Raum kam fiel ihr Blick auf Kakashi. An der gegenüberliegenden Wand stand, zum Kampf bereit, ein Shinobi den sie nicht kannte - er war leichenblass und ihr war schon klar, dass er gegen den Meister gekämpft hatte, welcher ziemlich zittrig auf seinen Beinen stand und sich mit einer Hand am eigenen Oberschenkel abstützte. Mit halb zusammengekniffenen Augen erspähte er jetzt sein Team. »Meister!«, rief Kurai ihn und als sie bei ihm war, nutzte sie nur für einen kurzen Augenblick den Schwung ihres Rennens, um ihre Stirn an seine Schulter zu drücken - in der gleichen Bewegung noch legte sie seinen Arm um ihren Hals. »Schnell raus hier«, keuchte das Fuchsmädchen und Lorrenor kam um Kakashi von der anderen Seite zu stützen. Zabuza sprang als erster durch das Loch ins Freie, Shabon folgte und schließlich fanden auch Lorrenor, Kakashi und Kurai den Weg hinaus, bevor der Boden mit einem krachenden Poltern absank und in sich selbst zu verschwinden schien. Bäume entwurzelten und kippten mit brecherischem Krach ins Gras, während sich knackend Risse durch Hauswände und Dächer zogen. Für den Moment erschien es, als würde der ganze Planet sich bewegen und Kurai kam nicht umhin, durch die Bewegungen auf den Hosenboden zu sacken - ihre Beine trugen sie nicht mehr und Shabon folgte ihrer Kameradin nur wenige Sekunden später. Auch Kakashi ging in die Hocke, stützte sich mit einem Knie am Boden ab, nur Lorrenor ließ seine Fassade nicht fallen und stand ein wenig gekrümmt neben ihnen. Zabuza hatte die Arme verschränkt und stumm die Szene beobachtet. Das Beben klang allmählig ab, am meisten war der Wald in Mitleidenschaft gezogen worden. Kein Haus des kleinen Dorfes war eingestürzt, nur Risse in den Fassaden und Mauerwerken waren deutlich zu sehen. Scheinbar hatte man, um solcherlei Unfälle doch zu vermeiden, die Gänge nicht unmittelbar unter Fundamente gesetzt. Kurai stieß tief die Luft aus, verschnaufte und warf ihren Kameraden dann einen deutlich glücklichen Blick zu. Zabuza aber wandte sich ab und schien sich auf den Weg zu machen. Das Fuchsmädchen beobachtete ihn, bis er sich etwas entfernt hatte, dann stand Kurai auf und folgte ihm, blieb etwa einen Meter hinter dem Mann stehen. »Warte«, sagte sie, sodass er es hören konnte und er blieb tatsächlich stehen, »Danke, dass du mir geholfen hast. So oft, meine ich.« Er sagte nichts, blickte sie auch nicht an. »Wohin gehst du jetzt...?«, traute sie sich dann zu fragen. »Weiter«, kam es nur zurück und der Kiri-Dämon schrat voran. »A-...Aber nicht zurück zu Shaku... Oder?« Wieder blieb er stehen. »Nein...«, kam es dann, »Zu Shaku werde ich nur noch ein Mal zurückkehren. Und dies ist der Tag, an dem ich ihn töte.« Ein leise rauschender Wind zog über die Umgebung und umspielte die Haarspitzen der beiden in einer sanften Ruhe. »Sei vorsichtig«, ermahnte Zabuza sie schließlich ohne sich umzudrehen. Kurai nickte. »Du auch.« Damit verschwand er vor ihren Augen und mit einem Lächeln blickte sie dem Jo-Nin hinterher. Er war kein Mann großer Gefühle. So hatte sie ihn kennen gelernt und so würde sie ihn akzeptieren... ihren großen Bruder. Langsam schrat Kurai zurück zu ihrem Team, welches noch immer an der selben Stelle verharrt hatte. »Seid ihr alle okay?«, fragte das Fuchsmädchen noch immer überglücklich über den Umstand, dass sie sich alle in einem Stück wieder hatten. Lorrenor nickte und wischte sich das getrocknete Blut von den Wangen, um nicht noch mehr Leute damit zu schockieren. Auch Shabon und Kakashi bestätigten, dass sie nicht weiter verletzt waren. Kurai sah die vielen Schnitte an den Armen ihrer Teamkollegin und wie gekrümmt sie sich hielt, auch Kakashi war sehr blass. »Ich habe nur... mein Sharingan etwas zu viel benutzt«, sagte der Jo-Nin dumpf, »Das wird mich wohl eine Woche lang außer Gefecht setzen.« Schließlich erhob sich Team 2, sie alle sahen ziemlich erschlagen aus, denn trotz der Panik, die durch das Erdbeben entstanden war, verstummte die Menge sofort, als die vier Ninja sich näherten - Kurai und Lorrenor stützten Kakashi. »Was ist passiert?« Ein bärtiger Mann schrat auf sie zu, der eine auffällige Goldkette trug - Kurai riet spontan, dass er sowas wie der Bürgermeister war, als welcher er sich kurz darauf auch vorstellte. Eher knapp erklärten überwiegend Lorrenor und Kakashi die Situation und das man illegale Forschungen unter ihnen betrieben hatte. Das Erstaunen war groß, die Ungläubigen suchten den demolierten Wald auf, um sich zu vergewissern - und mithilfe von Shabon und Kurai ergab sich schließlich, dass zwei der vier starken Shinobi überlebt zu haben schienen. Da sie den ursprünglichen Auftrag zur Zufriedenheit von Miyamoto-San ausgeführt hatten, übergab dieser ihnen den Lohn und verkündete außerdem, dass er Konoha bereits benachrichtigt hatte. So lange wie Kakashi sich ausruhen musste, würde Team 2 in seinem Anwesen wohnen und konnte dort ruhig ein wenig Urlaub machen. Völlig begeistert über diesen Fakt versanken Shabon und Kurai noch am gleichen Abend im Wasser der örtlichen heißen Quelle, um anschließend mit Lorrenor und Kakashi ein mehr als üppiges Mahl von den Köchen serviert zu bekommen. »Meine Güte... Daran könnte ich mich gewöhnen«, grinste Shabon, die neben Kurai an der riesigen Tafel platzgenommen hatte und mit fast leuchtenden Augen das Angebot überblickte, welches sich von Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch bishin zu Nachspeisen und Süßigkeiten erstreckte, »Ich weiß gar nicht, was ich essen soll.« »Esst nur so viel ihr wollt, damit ihr zu Kräften kommt«, lallte Miyamoto-San ihnen von der anderen Seite des Tisches aus zu - sichtlich angeheitert hatte sich die Haut über seiner Nase ein wenig rot verfärbt und seine Tochter neben ihm schien sich etwas für den Mann zu schämen, »Es ist alles für euch!« Kurai schlug zu wie nie in ihrem Leben und nach vier Schüsseln und einem Nachtisch musste sie es ernsthaft vermeiden, Druck auf ihren Bauch auszuüben. Shabon aß so viel, dass sie gleich darauf ein verdauungsförderndes Mittel aus ihrer Reiseapotheke einnehmen musste, allem Anschein nach spielte ihr Magen bei solch ungewohnten Mengen nicht so recht mit, was man ihr in den ersten Minuten auch deutlich ansah. Lorrenor und Kakashi wahrten wie stets ihre Fassung und aßen nicht überschwänglicher als sonst. Da man sie, wie es üblich war, nach Geschlechtern auf ihre Gästezimmer verteilt hatte, saß Team 2, als es später geworden war, in Kakashis und Lorrenors Zimmer beisammen. Lorrenor hatte sich auf dem Fensterbrett niedergelassen und lehnte am Fensterrahmen, durch den blasses Mondlicht den Raum erhellte. Einige angezündete Kerzen spendeten ebenfalls angenehmes Licht. Kakashi saß aufrecht in seinem Bett - er würde die nächste Woche meist dort verbringen und innerhalb des Hauses war er auf einer Krücke unterwegs. Shabon hatte sich auf Lorrenors Bett gewälzt und Kurai befand neben ihrem männlichen Teamkollegen auf dem Boden. In angenehmer Ruhe tauschten sie sich über ihre Kämpfe aus und Lorrenor berichtete gerade, dass sein Mangekyou-Sharingan endlich erwacht war. »Wow«, staunte Shabon, »Dafür hast du doch die ganze Zeit trainiert, oder?« Er nickte zufrieden und blickte für den Moment nach draußen. »Aber er ist mir entkommen«, Ärger klang in seiner Stimme mit. »Ich bin mir sehr sicher, dass auch Kisho noch lebt«, gab Kakashi zu bedenken, »Von einem Steinschlag lässt er sich nicht töten.« »Was bedeutet das für dieses Dorf?«, wollte Shabon wissen. »Ich weiß es nicht«, antwortete der silberhaarige Jo-Nin, »Angreifen werden sie es nicht, denn dazu gibt es keinen Grund. Wahrscheinlicher ist es, dass sie es auf uns abgesehen haben.« Shabon schluckte hörbar. »Sie werden auf eine passende Gelegenheit warten«, sagte Lorrenor, »Denn zu zweit hätten sie gegen uns vier keine Chance. Wir müssen also achtsam sein.« »Der Drahtzieher dieser ganzen Geschichte ist entweder begraben worden oder geflüchtet«, fügte Hatake hinzu, »Auch um den muss sich jemand kümmern. Wenn mehr solcher Ninjas entstehen, könnten die Nationen echte Probleme bekommen. Ich werde den Hokage dazu anhalten, die Anbus der Sache nachgehen zu lassen, wenn wir wieder in Konoha-Gakure sind.« Shabon grinste. »Na, was war denn heute mit euch los, Männer?«, fragte sie dann, »Heute hat euch ausnahmsweise mal das schwache Geschlecht gezeigt, wie man's macht.« Ohne es zu wollen machten Lorrenor und Kakashi ein betroffenes Gesicht. »Ich zähle nicht«, warf Kurai ein, »Meinen Gegner hat Zabuza erledigt. Alleine hätte ich Kenzo nie besiegen können.« Kakashi nickte. »Ich hatte befürchtet, dass ihr den Gegnern nicht gewachsen seid«, meinte er dann, »Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Ihr habt eure Sache sehr gut gemacht, Team 2.« Ein anerkennendes Nicken von Kakashi war immer etwas Besonderes und so schwiegen die drei Chu-Nin für einen Moment. Jeder genoss es auf seine eigene Art und Weise. »Und wann bist du jetzt wieder fit, Meister?«, fragte Shabon dann. »In etwa einer Woche«, gab dieser Auskunft, »Solange könnt ihr euch hier entspannen. Wir sollten innerhalb der nächste Tage nichts zu befürchten haben, aber vergesst nicht, euch ein wenig fit zu halten.« Lorrenor, Shabon und Kurai nickten. Die junge Umidame schien sich am meisten auf das Bevorstehende zu freuen. »Wir haben noch nie zusammen Urlaub gemacht!«, fiel ihr auf, »Es wird wirklich dringend Zeit, dass wir das nachholen.« Team 2 verbrachte die nächste Woche in absoluter Erholung. Vier mal am Tag lud Miyamoto-San großzügig zum Essen und fast jedes Mal war Kurai und Shabon danach schlecht, denn es war stets so viel, dass man alles probieren wollte und sich hoffnungslos überfraß. Kurai entdeckte relativ zeitig für sich, dass ein zu voller Bauch sie weniger fit machte und beherrschte sich deshalb ab dann. Hauptsächlich verbrachten Shabon und Kurai zusammen ihren Urlaub, indem sie baden gingen, über belanglose Dinge sprachen und locker miteinander übten. Shabons Schnitte heilten langsam und deshalb nahm das Fuchsmädchen Rücksicht. Lorrenor war der Einzige, der sich sofort, als seine verletzte Schulter es wieder zuließ in voller Härte weitertrainierte. Urlaub schien ihm nicht zu gefallen. Die körperlichen Übungen, mit denen er sich quälte, erschöpften einen schon vom Zusehen. Manchmal kam Kakashi-Sensei mit ihnen, um in der Sonne sein "FlirtParadies" zu lesen und seinen Schülern nebensächlich Tipps zu geben, ab Ende der Woche war auch er so fit, dass er wieder Übungen tat. »Morgen kehren wir nach Konoha zurück«, kündigte Kakashi schließlich an - er machte gerade auf einem Finger Liegestütze, während er Kurai und Shabon gebeten hatte, sich derweil auf seinen Rücken zu setzen, »Ich bin fast vollständig wiederhergestellt.« »Schade«, seufzte Shabon, »Der Urlaub war so schön. Aber gut, die Arbeit ruft mal wieder...« »Ich fand's ganz okay so«, grinste Kurai, »Der nächste Auftrag wird sicher nicht so außer Kontrolle geraten wie der Letzte.« Nachdem sich Team 2 am nächsten Tag höflich verabschiedet hatte, machten die vier sich auf den Weg zurück in ihr Heimatland. Kakashi war wieder vollkommen fit und auch Kurais Wunden waren durch Kyuubi bereits verheilt - Shabons Schnitte zeichneten sich zwar noch immer ab, einige würden sicher vernarben, aber Schmerzen bereiteten sie ihr nicht mehr. Lorrenor trug an der Schulter noch immer einen Verband, da ihn dort das Kunai erwischt hatte, ansonsten war auch er wieder bereit für den nächsten Auftrag. Eigentlich rechneten sie alle fest damit, dass Yasuo und Kisho sie angreifen würden. Vorsorglich hielten alle ein Auge offen und auch Nachtwachen wurden eingeteilt, doch überraschenderweise ließ man sie in Ruhe. Kakashi äußerte, dass die beiden sicher vorerst geflohen waren, um kein weiteres Aufsehen zu erregen - immerhin ließ Kiri sie fortan suchen und auch Konoha würde bestimmt nicht davon absehen. Ein Rückweg ohne Lebensgefahr war allerdings allen recht und so verlief eben dieser ohne weitere Vorkommnisse. Der Hokage lobte Team 2 für sein vorgehen - sie alle bekamen einen A-Auftrag in ihrer Kartei gutgeschrieben und erhielten den entsprechenden Zusatz-Lohn. Wie erwartet setzte Sandaime außerdem Kisho und Yasuo auf die Liste der gesuchten Ninja, weshalb sich ab jetzt einige Anbu um diese Angelegenheit kümmern und Kiri helfen würden. Damit verschwand zumindest diese Verantwortung und Kurai hoffte insgeheim, dass man sie schnell finden und unschädlich machen würde. Auch die nächsten drei Tage waren noch frei und danach kündigte man ihnen einen - hoffentlich diesmal wirklich einfachen - C-Auftrag an, weshalb Lorrenor sich natürlich sofort wieder ins Training stürzte - er wollte das Mangekyou bewusst einsetzen können. Shabon ließ es in dieser Zeit langsam angehen und übte nur Illusionskünste, um diese weiter zu perfektionieren. Im letzten Kampf hatte die junge Umidame bewiesen, wie gut sie in diesem Fach bereits geworden war. Kurai faulenzte den ersten Tag einfach nur, wozu auch Kakashi sich hinreißen ließ, obwohl er selbst hatte trainieren wollen. Kurai kam gerade an den Küchentisch, an dem der Meister mal wieder sein Buch las und stellte ihre Schüssel mit Eierreis ab. Mehr zufällig warf sie Kakashi einen Blick zu und bemerkte, dass er abwesend über die Seiten hinüberschaute. Für den Moment beobachtete Kurai dieses Verhalten, welches für ihn doch durchaus ungewöhnlich war und setzte sich schließlich. »Woran denkst du?«, fragte sie ihn und er legte das Buch beiseite. »Ich dachte nur kurz an Kisho«, sagte der silberhaarige Jo-Nin. »Du hast von deinem Kampf gar nichts erzählt«, bemerkte sie. Das tat er eigentlich nie, aber eigentlich hatte sie dennoch ein wenig erwartet, einfach weil die Gegner so stark gewesen waren, »Hast du mit dem Sharingan seine Künste kopiert, dass es dir danach so schlecht ging? Bisher musstest du es noch nie so viel benutzen.« Er warf ihr ein Lächeln zu. »Nicht ganz«, meinte er dann, »Aber mein Gegner hatte ebenfalls ein Sharingan und so musste ich es mit meinem kontern.« »Sharingan?«, fragte Kurai jetzt doch verdutzt, »Ich dachte, dass Lorrenor mit Yasuo gekämpft hat.« »Das stimmt auch.« »...Aber Kisho hatte doch gar keins, oder? Das hätte ich doch bestimmt bemerkt, als ich ihn kurz gesehen habe.« »Das ist richtig...«, meinte er etwas leiser, »Er hat... meinen alten Teamkamerden beschworen.« Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. »Der... Der schwarzhaarige Junge auf deinem Gruppenfoto?« Kakashi nickte. Kurai spürte, dass es ihm Schmerzen bereitete daran zu denken und deshalb wandte sie sich ihrem Reis zu und fragte nicht weiter. »Willst du nicht auch was essen?« »Nein, danke.« Die folgenden Tage verschwand Kakashi zum Training. Es verwunderte Kurai nicht, dass er dies nicht an der Gedenkwiese tat, wahrscheinlich bevorzugte er ganz andere Methoden. Sie konnte sich schon vorstellen wie und vor allem warum er sich quälte - er musste auf dem neuesten Stand bleiben und Kurai war sicher, dass es ihn wurmte, dass Kisho entkommen war. Kurai ließ ihn und schrat ihrerseits zur Gedenkwiese, wo sie natürlich Lorrenor vorfand. Der schwitzte bereits gehörig, obwohl es gerade früher Mittag war. »Machst du eigentlich auch Pausen?«, fragte Kurai ihn und gesellte sich dazu. »Ab und zu«, kam es wie immer ernst zurück und das Fuchsmädchen grinste und wärmte sich mit einigen Übungen auf. Zabuza hatte das Wasser für sein Jutsu aus der Atmossphäre gezogen - sie hatten das gleiche Element, was sie irgendwie freute - und deshalb wollte auch sie es lernen. Ihr war klar, wie schwer es war, aber immer Wasserflaschen mit sich herumzuschleppen war ja auch nicht das Wahre. Sie hatte bei Kenzos Angriff gesehen, wie schnell es manchmal gehen konnte. Kurai verbrachte die freie Zeit damit, ihre Jutsus auf dem Trockenen zu üben. Es war unglaublich schwer und auch am dritten Tag stellte sich keine Besserung ein, was sie frustrierte. Auch Kakashi kam am Abend sichtlich erschöpft nach Hause und er war es, der sie beruhigte. Wasser aus der Atmossphäre zu ziehen war sehr schwer und brauchte oft monatelanges Training. »Mach dir nichts drauß«, meinte er und lächelte Kurai wie üblich zu, »Du schaffst das schon noch. Gegen Kenzo hast du es doch schon hinbekommen.« »Ja, dank Kyuubi«, erwiderte Kurai, »Irgendwann geht es bestimmt auch so.« »Eben. Wenn du es perfektioniert hast, dann zeige ich dir Suiryuudan no Jutsu.« »Wirklich?«, fragte Kurai und kam nicht umhin zu strahlen - neue Jutsu bedeutete, gefährlicher zu werden und vor allem mochte sie den Gedanken daran, auch den schreienden Drachen heraufbeschwören zu können. Kakashi nickte. »Komm, gehen wir schlafen.« Als Kurai aus der Dusche kam, zog Kakashi gerade sein weißes Oberhemd über, welches er gewöhnlicherweise beim Schlafen trug. Das Fuchsmädchen beobachtete ihn kurz dabei und umarmte den Jo-Nin dann vorsichtig von hinten. Für den Augenblick verharrte dieser, bis er sich zu ihr drehte und seine Arme um ihre Taille legte. »Was ist?«, fragte er und blickte zu ihr hinab, da sie ihm nur knapp bis zum Kinn reichte. »Nichts«, sagte Kurai wahrheitsgemäß und lehnte ihre Wange an seine Schulter, sie hatte ihm eine Woche lang nicht nahe sein können. »Morgen ist wieder Dienst und dann geht sowas wieder nicht...« »Ja...«, meinte er nur und küsste Kurai. Diese stieg darauf ein, neigte den Kopf leicht hinauf und er zog sie etwas dichter zu sich. Jedes Mal, wenn er sie umarmte fühlte sich Kurai, als könne ihr nichts passieren. Selbst die ständige Bedrohung durch Shaku verschwand tief unten wie die morgendliche Erinnerung an einen schlimmen Traum. Sie ließ von ihm ab und errötete. »Du... sag mal...«, murmelte Kurai dann verschämt - sie hatte ihn schon die letzten Tage fragen wollen, aber er war ihr durch sein Training irgendwie etwas fern vorgekommen, »Ähm...« »Was?«, mit fragendem Gesichtsausdruck sah er sie an. Kurai senkte den Blick auf seine Anbu-Marke. »Ich... ich dachte mir, ob wir nicht... ähm... Ich... Ich würde sehr gerne auch nachts... bei dir sein«, bekam sie jetzt mit einigem Gestammel heraus, »Ich meine, ob du nicht... oder ob ich nicht... Also, ob wir nicht in einem Bett... schlafen können. W-Wenn du nichts dagegen hast, meine ich...« Kurai stellte sich an wie der erste Mensch und dies ließ Kakashi belustigt lächeln. »Ah, wenn du willst«, meinte er und kratzte sich kurz am silbernen Haarschopf, »Aber beschwer' dich nicht, wenn es dir zu eng wird.« »Nein, nein«, meinte sich Kurai, »Es ist doch ziemlich groß. Ich komme mir ganz verloren vor da drinnen.« Und damit hatte sich die Futon-Frage auch geklärt. Erfreut griff Kurai ihn und stopfte ihn in den Wandschrank, wo er auch hingehörte, Kakashi hatte sich derweil bereits hingelegt und nachdem sie das Licht gelöscht hatte, kroch sie langsam zu ihm unter die Decke. Ihr Herz hämmerte aufgeregt aufgrund dieser neuen Nähe und als er sich zu ihr wandte und eine Hand zwischen ihre Schulterblätter legte, fixierte Kurai für den Moment die Anbu-Erkennungsmarke. Kakashi trug sie Tag und Nacht und sie hatte sich bereits daran gewöhnt. Schließlich lehnte Kurai die Stirn an sein Schlüsselbein und genoss seinen Geruch, weshalb sie relativ schnell eindöste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)