Let's become a Ninja! von Vei-Chan (Kapitel 38 erneuert!) ================================================================================ Kapitel 51: Takashi Hatake -------------------------- Es vergingen weitere drei Tage, ohne das Kakashi zurückkam. Kurai verbrachte diese Tage fast vollständig an dem Ort, wo die Stromschnellen ihr den liebsten Menschen genommen hatten. Und es schien nicht so, als würden sie ihr Kakashi zurückgeben. Trauer. Leid. Verbitterung. Diese Dinge übernahmen innerhalb kürzester Zeit die Führung über ihre Gedanken, ihren Körper, ihr Herz. Hass auf die Welt, Hass auf alle Feinde, Hass auf den Kampf. Hass auf Shaku. Wie gern würde sie seinen Körper in Einzelteile zerlegen. Doch was würde das bringen...? Gar nichts... Und sie hatte auch nichtmehr die Kraft dazu... Die Kraft hatte sie gänzlich verlassen. Ihre Seele zerfiel in ihrem Körper und starb langsam aber sicher ab. Leid... Die Welt ist voller Leid... Wieso kann es nicht endlich ein Ende haben...? Vater... Lass mich nichtmehr allein sein... Kakashi... Bring mir Kakashi zurück... Vater... Ich leide... Siehst du, wie ich leide...? Ich habe Shaku besiegt... Wir haben Shaku besiegt... Warum nimmt man mir, statt mich zu belohnen, meinen Kakashi weg...? Vater... Warum...? Wochen vergingen. Monate vergingen. Ein Jahr verging. Kurai stand in der Küche und sah auf den Kalender. Ein Jahr war bereits vergangen? Wirklich? ...So wenig? >>Es kam mir vor wie eine Ewigkeit... Noch nie war ein Jahr so furchtbar lang... So lang ohne... Kakashi...<< Sie senkte den Blick. Ein Jahr war es tatsächlich her. Vier Monate hatte sie nichtmehr um ihn weinen müssen. Und jetzt kam es tatsächlich wieder hoch...? In der flimmernden Wärme der Sommersonne wandelte eine Gestalt müde dahin. Sie sah mitgenommen aber nicht ein bisschen verkommen aus. Iruka lief gerade den Weg entlang. Er hatte in letzter Zeit nicht sehr viel Schlaf gehabt, denn Kakashis Verschwinden nahm auch ihn mit. Sein bester Freund, einfach so weg? Aber am meisten musste Kurai leiden, dass war Iruka völlig klar. Gedankenverloren und mit den Händen in den Taschen schlenderte er in Richtung Akademie, um seinen üblichen Unterricht abzuhalten. Schlagartig hielt er inne, als er einen Mann an sich vorbeilaufen sah. Iruka rieb sich in den Augen und sah ihm nach. Das... das konnte doch nicht sein... Oder etwa doch?! Kurai saß inzwischen am Tisch und hatte den Kopf auf die Arme gestützt, welche schlapp auf dem Tisch lagen. Sie dachte an die Vergangenheit. Musste an die Nacht in der Höhle denken, in der Kakashi sie mit seinem Körper gewärmt hatte. An den Tag, an dem sie beinahe ertrunken wäre und er sie gerettet und beatmet hatte. An seine Liebeserklärung. Der erste Kuss. Das erste Mal. Sein Verschwinden... Tränen stahlen sich abermals aus Kurais Augen. In diesem Jahr hatte sie wahrscheinlich mindestens halb so viel geweint wie ein anderer in seinem ganzen Leben. Sie hörte ein leises Knarren der Tür, ignorierte es allerdings gänzlich. Wer sollte schon reinkommen? Sollte es ein Ninja sein, der sie umbringen will? Bitte! Sollte er doch. Aber sie durfte nicht sterben... Das wusste sie. Sie war zu müde und zu träge um aufzugeben. Kakashi und Kurai... hatten sich durch alle Gezeiten geschoben und sich verzweifelt geliebt. Hatte es am Ende doch nichts gebracht? >>...Kakashi...<< Flüsterte Kurai schläfrig und atmete dabei Tränen weg. >>...Ja...?<< Kurai hob langsam den Kopf. Ihr Herz hatte sich gerade zusammengekrampft wie nie in ihem Leben. Langsam wanderten ihre Augen an Ninjasandalen, einer leicht zerissenen, dunkelblauen Ninjahose hoch, lange Beine, eine kurze, grüne Weste, Mundschutz, schiefes Stirnband... silberne... nach links stehende... Haare...? >>Ka...ka...shi...?<< Stotterte Kurai und verschluckte sich an Tränen. Die Gestalt vor ihr nickte nur. Kurai stand zittrig auf. Ihr Körper vibrierte wie ein Wackelpudding, den man angestoßen hatte. >>...D-Du... B-Bist du ein G-Geist...?<< >>Also ich fühle mich ziemlich lebendig.<< Er lächelte. Er lächelte dieses süße und einzigartige Lächeln... Dieses... Kakashilächeln... Kurai sagte nichtsmehr. Sie starrte ihn nur an. >>Ich bin endlich zurück...<< Erklärte Kakashi, >>...du kannst mich ruhig erkennen.<< >>Idiot.<< Sprach Kurai nur und im selben Moment fiel sie ihm um die Brust, drängte ihren Kopf gegen den Stoff seiner Weste und kümmerte sich nicht um die Tränen. Ihre Fäuste bewegten sich von selbst und trommelten wild aber nicht mit ganzer Kraft auf seinen Oberkörper ein. >>Wo zum Teufel warst du!?<< Keuchte Kurai erstickt und verausgabte sich weiter, >>Warum hast du mich solange allein gelassen!?<< Behutsam hielt Kakashi ihre Hände fest und drückte sie nach unten. Anschließend umschlang er ihre Hüfte bzw. ihren Rücken, zog seinen Mundschutz herunter und küsste sie leidenschaftlich. Kurai spürte die Sehnsucht in sich brennen und erwiederte den Kuss nur allzu gern, sie drückte ihn fest an sich und hätte ihn am liebsten niewieder losgelassen. Nach langer Zeit ließen sie letztendlich doch voneinander ab und setzten sich an den Tisch. Kurai hielt es dort allerdings nicht lange aus, sie stand wieder auf und ließ sich auf Kakashis Schoß ziehen, welcher nach kurzer Zeit endlich zu reden begann: >>...Ich bin weggespült worden und war ohnmächtig.<< Sein Brustkorb vibrierte an Kurais Ohr und sie hörte seine Stimme dumpf, kuschelte sich eng an ihn. >>...Als ich wieder aufgewacht bin,<< fuhr Kakashi fort und strich Kurai über den Rücken, küsste sie einmal auf die Stirn, >>...war ich in dem Haus eines alten Mannes. Er hat mir erzählt, dass er mich gefunden und wieder aufgepäppelt hat. Ich habe drei Tage geschlafen.<< >>Warum bist du nicht gleich zurückgekommen...?<< >>Weil ich mein Gedächtnis verloren hatte. Ich weiß, wie komisch das klingt... Aber es ist tatsächlich die Wahrheit. Ich wusste weder, wer ich bin, noch wie ich zu dem Mann gekommen bin.<< Kurai sah ihn an. Unglaublich. Sie fühlte seine Stirn und strich ihm durch das Haar. >>Schon gut.<< Sagte er lächelnd und drückte ihre Hand an seine Wange, >>...ich weiß alles wieder. Und weißt du, wie? Ich habe ein Paar am Fluss entlanggehen sehen. Sie haben sich umarmt und geküsst. Und da hatte ich das Gefühl, dass jemand auf mich wartet, zu dem ich unbedingt zurück muss. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, habe ich acht Monate gebraucht.<< Wenn man sein Gedächtnis verlor, kam es manchmal niewieder zurück, dass wusste Kurai. Also hatte Kakashi wirklich Schwein gehabt. Sie war unbeschreiblich glücklich, ihn endlich wieder zu haben. >>Ich habe mich verabschiedet und mich auf den Weg gemacht, einfach so. In den restlichen vier Monaten bin ich gereist und habe nachgedacht. Ich habe versucht, mich zu erinnern wohin ich muss und wer auf mich wartet. Irgendwann nachts habe ich von dir geträumt Kurai... Und als ich wieder aufgewacht bin, ist mir alles wieder eingefallen. Ich bin sofort hierhergeeilt.<< >>Ich bin froh.<< Sagte Kurai und Kakashi wischte ihr die letzten Tränen aus dem Gesicht, >>...so froh, dass du noch lebst. Ich habe so unbeschreiblich gelitten in der Zeit.<< Sie kniff die Augen zusammen, >>...Ich wollte... ich konnte nicht ohne dich sein... Ich wollte sterben... Aber ich habe weiter gelebt, weil ich immer gehofft hatte, dass du zurückkommst...<< Er küsste sie abermals. >>Danke für dein Vertrauen, Kurai.<< Sie lächelte ihn süßlich an und schmiegte sich weiter an ihn, bis ihr irgendwann schlagartig etwas einfiel. Sie stand auf und zog ihn an der Hand in die Höhe. >>Ich muss dir ja noch was zeigen!<< Sagte ich und konnte endlich wieder lachen und grinsen. Seit einem Jahr hatte sie dies nichtmehr getan... Seitdem Shabon weggegangen war. Langsam zog sie den verwunderten Kakashi in sein ehemaliges und nie benutztes Arbeitszimmer. Es war mit freundlichen Farben umgestrichen worden und an der Zimmerdecke hing ein Mobile mit Wolken und Schafen - direkt über einem Kinderbett. Total baff warf Kakashi einen Blick in die Wiege. Dort lag ein Kind... Es lächelte ihn mit himmelblauen, lieben Augen an und hatte schon kurze Haare, die ihm etwa genauso abstanden wie Kakashis. Das Gesicht des Kindes war eben und seine Haut weich und hell. Er sah Kakashi äußerst ähnlich, nur die blauen Augen... >>K-Kurai...<< Murmelte Kakashi und lief erst rot und dann weiß an. >>W-Wer... Was...?<< Kurai lächelte und nahm seine Hände. >>Das ist Takashi. Und er ist unser Sohn.<< Kakashi lief einpaar Schritte zurück und stützte sich an der Wand ab. >>Oh Gott...<< >>Freust du dich gar nicht...?<< >>Doch... Doch!<< Erwiederte Kakashi hektisch, >>...aber... Ich... ich muss das erst verdauen. Hast du einen Stuhl und Kaffee für mich...?<< Kurai lachte und küsste den kleinen auf die Stirn, deckte ihn richtig zu und stieß das Mobile an. >>Natürlich, Liebster. Komm mit.<< Sie gingen in die Küche und Kakashi warf nocheinmal einen Blick in die Wiege, wo das Kind ihn nochimmer anlächelte. >>...Bin gleich wieder da.<< Grinste er und folgte Kurai schließlich. Kakashi saß also am Tisch und trank seinen Kaffee. Er sah Kurai erwartungsvoll an. >>Und? Erzähl!<< Murmelte er in der Tasse. Kurai wurde rot. >>Was gibt es... Naja... Ok... Die Magenschmerzen, die mich so gequält haben, waren Schwangerschaftsanzeichen.<< Erzählte Kurai, >>...Takashi ist jetzt fast ein Jahr alt. Ich habe erst nicht glauben können, dass ich schwanger bin... Aber Shabon hat es mir klar gemacht.<< >>Wir hatten doch zu der Zeit nur einmal...<< >>...Da hast du wohl einen Volltreffer gelandet, Kashi.<< Und so erzählte Kurai von Shabons Besuch, an den sie sich gleichzeitig selbst erinnerte und wieder ins Gedächtnis rief. ...Es war ein schöner Tag gewesen, als Shabon geklopft hatte. Zu der Zeit war Kurai im sechsten Monat schwanger und hatte langsam einen Bauch, während Kakashi seit mehreren Monaten bereits verschwunden gewesen war. Kurai hatte Shabon immer und immer wieder abgewimmelt; heute aber ließ sie sie herein. >>Wie geht es dir...?<< Fragte Shabon sofort und setzte sich unaufgefordert hin. Kurai nahm ebenfalls Platz. >>Geht so...<< >>Wirklich...? Du siehst nicht gut aus.<< >>Ich weiß... Erzähl was.<< Shabon schluckte einmal und trank ihren Tee. >>Ich werde weggehen, Kurai. Für einpaar Monate.<< Sagte sie dann langsam, ängstlich. >>Ist okay... Wohin willst du denn?<< >>In ein anderes Ninjadorf... Ich wollte dieselbe Ausbildung wie Kabuto machen.<< >>Ahja... Kabuto.<< Kurai rang sich ein Lächeln ab, >>...da hat es jetzt doch gefunkt...?<< Shabon wurde puterrot und bestritt dieses, aber für Kurai war die Sache damit klar. Sie grinste etwas. >>Wo wir gerade beim Thema sind... Du bist komisch dick geworden, Kurai.<< >>Findest du...?<< >>Ja.<< Bestätigte Shabon und begutachtete Kurai. Sie machte dann ein wichtiges Gesicht. >>...Kurai? Was war das Komischste, was du in letzter Zeit durcheinander gegessen hast? Hast du öfter Hunger als sonst? Hast du Schmerzen im Unterbauch? >>...Schmerzen: Ja. Öfter Hunger? Hmm... Ja. Was ich gegessen habe...? Chips und Gurken.<< Sagte Kurai unwissend. Shabon gab einen zischenden Laut von sich. >>Kurai... Du bist schwanger.<< >>Nein!<< >>Doch. Kann das sein?<< Kurai dachte kurz nach... Die Zeit passte. >>Ähm... ja?<< Shabon schlug sich die Hand vor den Mund: >>Wart ihr etwa unanständig?!<< Fragte sie gespielt empört und kurz darauf lachten sie beide gemeinsam. Shabon riss Kurai wirklich immer wieder aus den tiefsten Löchern... Dafür sind Freunde eben da, meinte Shabon. >>Ich kann doch nicht... schwanger sein...!<< >>Das ist ganz einfach... Da hat Kakashi ja ganze Arbeit geleistet.<< Spätestens da, als sich Zabuza bei Kurai blicken ließ und sein erster Satz "Du bist fett geworden, Schwesterherz." lautete, war sie also offiziell schwanger. Und sie fand diese Bewegungseinschränkung gar nicht gut. Aber die Geburt des Kindes und die Sozialität, sich um Takashi zu kümmern, half ihr gut über Kakashis Verschwinden hinweg. Selbst Lorrenor ließ sich einmal blicken und rief um Hilfe, als Takashi sich an ihn klammerte... So war also tatsächlich ein Jahr ohne Kakashi vergangen. Kurai dachte daran, dass Shabon eigentlich bald zurück sein müsste, denn sie hatte versprochen, mit Kurai Geburtstag zu feiern. Nachdem Kurai Kakashi alles erzählt - welchen das durchaus belustigt - hatte, beschloss Kakashi, erstmal duschen zu gehen und verließ den Raum. In Wahrheit aber, sah er erstmal nach seinem Sohn... Bevor er seinen Anblick wieder löste und wirklich unter die Brause ging. Kurai entledigte sich ihrer Klamotten und folgte ihm, stieg zu ihm in die Dusche und umarmte ihn dort. >>Ich habe dich so vermisst...<< >>Ich habe dich auch vermisst, Kurai...<< Sie schrubbten sich gegenseitig den Rücken und hatten endlich wieder Spaß zusammen. Sie küssten sich, genossen das warme Wasser und den guten Geruch des Duschbades und verbrachten schließlich eine gemeinsame und unendlich schöne Nacht miteinander. Es war, als wäre all das Glück, was bei Kakashis Verschwinden verloren gegangen, schlagartig zurückgekommen war. Kurai genoss die Nähe zu Kakashi ungemein und dies hielt auch in den nächsten Wochen an. Takashi schien sich auch zu freuen, endlich einen Papa zu haben. Er klebte ihm sozusagen ständig am Leib und dachte nicht daran, mal zu schlafen, seit er da war. Und Kurais Geburtstag rückte näher. Kakashi traf sich mit Shabon und Lorrenor, welche erst glücklich waren, dass ihr Sensei lebte. Des weiteren schmiedeten sie Pläne für eine Feier und Kakashi wusste bereits ganz genau, was er Kurai schenken würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)