Komm, wir greifen nach den Sternen von Affodillbluete ================================================================================ Kapitel 47: Kapitel 47 - Neid ----------------------------- Kapitel 47 - Neid Mein Hals wird trocken und meine Hände beginnen zu schwitzen. Seit Jahren bin ich von Ron getrennt. Und in all der Zeit habe ich nie wieder daran gedacht ‚Was wäre wenn?‘ Und erstaunlicher weise, frage ich mich das jetzt auch nicht. Ich fühle weder Eifersucht, noch Bedauern oder Reue. Das einzige Gefühl, welches mir durch den Körper rast ist Neid. Purer, schrecklicher Neid, der sich dickflüssig durch meine Venen zieht. Nie in meinem Leben werde ich diese Frage, von dem Mann den ich liebe, gestellt bekommen. Nie in meinem Leben wird Severus vor mir knien und mich mit diesem Ausdruck in den Augen ansehen. Nie in meinem Leben werde ich ‚Ich liebe dich‘ aus seinem Mund hören. Nie in meinem Leben werde ich von ihm zu einer ehrbaren Frau gemacht. Tränen steigen mir in die Augen und nur mit Mühe schaffe ich es, sie zurück zu halten. Parvati beginnt zu weinen und ruft, „JA! Ja, ich will!“, und rennt auf ihn zu. Sie nehmen sich in den Arm und küssen sich ungestüm. Diskret ziehen wir restlichen drei uns zurück und gehen um das Haus spazieren. Plötzlich erscheint ein helles, weißes Licht vor uns. Ein Patronus. Harry wird ins Ministerium gerufen. Ginny sieht mich vielsagend an und verabschiedet sich missmutig von ihrem Verlobten. Ich gebe Harry einen Kuss auf die Wange und kurz bevor er disappiert ruft er uns zu, „Sagt den beiden alles Gute von mir. Ich hole meine persönlichen Glückwünsche nach!“ Und schon ist er verschwunden. Abrupt dreht Ginny sich zu mir um. „So, und jetzt erzähl mal“ Es ist unfassbar, dass mich diese Frau so gut kennt. Ich schaue auf meine Hände und setze meinen Weg fort. Sie läuft neben mir her. „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll“, flüstere ich. „Am Anfang wäre gut“, zwinkert sie mir zu. Mein Herz beginnt zu rasen und die Schmetterlinge in meinem Bauch schlagen Saltos. „Ich bin verliebt, Ginny. Er weiß es auch, aber er wird mich nie zurück lieben. Wir führen zwar so etwas wie eine Beziehung, aber er hat mir deutlich gemacht, dass er mir nie Gefühle zurückgeben kann“, sage ich und merke selbst, wie traurig das klingt. „Wie kann man dich nicht lieben, Mine? Du bist eine tolle Frau! Er wird schon noch merken, was er an dir hat“, sagt sie und hakt sich bei mir ein. Ich lache laut auf. „Das wird er niemals!“ „Wer ist es denn? Sieht er gut aus? Wie alt ist er?“, fragt sie neugierig. Kalter Schweiß bildet sich auf meiner Stirn. „Snape“, flüstere ich. Abrupt bleibt sie stehen und starrt mich mit weitgeöffneten Augen an. „Was?!“, flüstert sie ebenfalls. Ich nicke, senke den Blick und schaue betreten auf meine Füße. „Du willst mir ernsthaft verklickern, dass du mit unserem ehemaligen Professor vögelst und dich in ihn verliebt hast?“, fragt sie stutzend nach. Ich nicke wieder. „Ha Mine! Das hätte ich ja niemals von dir gedacht!“, ruft sie aus und beginnt zu lachen. „Du kleines, durchtriebenes Biest“, sie schlägt mir sacht auf den Rücken, hakt sich wieder bei mir ein und wir gehen weiter. „Und? Wie ist er im Bett?“, fragt sie nach einiger Zeit. „Ginny!“, rufe ich aus und sehe sie entsetzt an. „Was denn? Es ist ja nicht so, dass unser dunkler Tränkemeister nicht schon in einigen meiner Phantasien zugegen war“, lacht sie und zwinkert mir zu. Ich muss auch anfangen zu lachen und sage, „Es ist fantastisch, Ginny. Er kann so zärtlich sein, aber in den richtigen Momenten auch dominant und heftig. Einfach fantastisch!“ „Vielleicht hat der Professor ja mal Lust auch mir Nachhilfe zu geben!“, lacht sie. „Du impertinente, kleine Göre!“, zische ich und verdrehe die Augen. „Oha. Du hängst wirklich zu viel mit ihm rum. Ist ja beinahe gruselig, Mrs. Snape“, sie lacht wieder laut auf und legt ihren Kopf im Gehen auf meine Schulter. Bei ihrer Anrede zucke ich leicht zusammen. Wieder werde ich von Traurigkeit übermannt und als ich daran denke, was gerade im Haus passiert ist, ist es ein Wunder, dass ich nicht grün vor Neid werde. Als ich spät nachts in mein Bett falle, denke ich nach. Darüber, dass ich Severus liebe und ich, komme was wolle, bei ihm sein möchte. Darüber, dass ich meine Liebe zu ihm wahrscheinlich nie öffentlich bekennen kann. Darüber, dass er nie solche Gefühle für mich haben wird, wie ich sie mir wünsche. Darüber, dass er sich wahrscheinlich nicht mal sicher ist, ob er überhaupt mit mir zusammen sein will. Traurig schlafe ich irgendwann ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)