Liebesbrief von flyingwonder ================================================================================ Auswirkungen ------------ Mit flatternden Nerven stand Hinata vor der Klassentür ihrer Parallelklasse. Unsicher blickte sie sich um, in ihr drängte alles auf Flucht. Sie wusste 10.000 andere Orte wo sie lieber war als gerade hier. Wie konnte ihre Freundin nur so gemein sein und den Brief, den sie nur für sich geschrieben hatte ihrem Schwarm geben. Eigentlich hatte sie den Brief verbrennen wollen, sie hatte leider Temari vergessen, die bei ihr vorbeigekommen war. Diese hatte sich den Brief geschnappt und gelesen. Sie fand es ganzschön gemein, dass Temari den Brief eingesteckt hatte um ihn an diesen Morgen heimlich ihren Schwarm zuzustecken. Darum stand sie jetzt hier und wartete auf die Schulglocke, Temari stand keine 10 Meter weiter und beobachtete sie mit Argusaugen, drohend war der Blick ihrer Freundin, sie sollte es nicht wagen einen Schritt in die falsche Richtung zu machen. Tickend verstrich ihre Galgenfrist, mit jeder Sekunde kam das Klingeln näher und damit auch ihr Untergang. Sie konnte es nicht, sie konnte nicht einfach hier stehen, ganz locker auf den wohl süßesten Typen der ganzen Schule warten und ihn dann auch noch lässig ansprechen. Es würde ein Fiasko werden, sie würde nur wieder stottern und stammeln und rot anlaufen. Da konnte der Brief noch so herzlich und liebevoll, wortgewandt und Blumenreich geschrieben sein. Im echten Leben würde sie nicht ein Wort zustande bringen. Sie wusste noch nicht mal worüber sie reden sollte, was könnte ihn Interessieren? Unruhig starrte sie auf die Tür, hoffte dort eine Antwort zu finden. Vielleicht tauchten die richtigen Worte irgendwo auf, aber das war ein Wunschtraum, warum sollte das geschehen, war ja nicht so als ob sie Hilfe bräuchte. Ihre zitternden Hände versteckte sie unsicher hinter ihren Rücken, holte sie dann wieder hervor, knetete sie durch. Wie ein Blitz traf sie ein anderer Gedanke, was war wenn er den Brief seinen Freunden gezeigt hatte, was wenn gleich alle Jungs, die aus dem Raum kamen sie auslachten. Das würde sie nicht überleben, unbewusst machte sie sich kleiner, zog den Kopf zwischen die Schultern. Wieso konnten sich Menschen nicht in Luft auflösen, das währe jetzt wirklich Praktisch gewesen, leider lebte sie in der Realität und damit war es nur Wunschdenken. Laut, drohend und unheilvoll schrillte die Schulglocke, direkt drang ein Summen aus den Klassenräumen, wo erst nur hier und dort leise Wortfetzen der Lehrer zu hören waren schwollen die Stimmen mit einem Mal an. Ihre Herz wummerte, das Blut rauschte in ihren Ohren, die letzten Sekunden, bevor sich die erste Tür öffnete sollte sie nutzen und sich davon machen, schleunigst. Eine Hand an ihrer Schulter hielt sie auf, erschrocken auf quietschend sprang sie einige Zentimeter i die Luft. Aufmunternd lächelte ihre beste Freundin sie an, oder eher ehemalige beste Freundin, wenn das in die Hose gehen sollte. Auch wenn sie bei fremden Personen oder ungewohnten Situationen extrem Schüchtern war und es manchmal nicht schaffte auch nur zu stammeln, so konnte sie auch anders. Wenn sie sich sicher fühlte, dann war sie wie jeder andere auch, mal fröhlich und mal wütend, aber wenn sie richtig wütend war, sollte man sich besser vor ihr in Acht nehmen. Nun, war es aber zu spät den Rückweg anzutreten, die ersten Schüler kamen aus der Klasse, einige warfen ihr überraschte Blicke zu, die aufgetakelten Tussen hielten sich die Hand vor dem Mund und kicherten. Sollten die nur, auch wenn ihre Mode nicht ganz Modern war, so zog sie sich wenigstens nicht so billig an wie die. Leicht schmunzelte sie als Temari ihnen ein leises aber deutliches „Bordsteinschwalben“ hinterher warf. Im Gegensatz zu ihr selber nahm ihre blonde Freundin nie, absolut niemals ein Blatt vor den Mund. Hin und wieder musste sie Temari sogar aufhalten, da es sonst zu ziemlich heftigen Streitereien gekommen wäre. Langsam leerte sich der Flur, doch der Junge, für den der Brief (eigentlich ja nicht) bestimmt war kam und kam nicht. Vielleicht hatte sie ja Glück und er schwänzte den Unterricht, er war bekannt dafür, die Schule nicht ganz so ernst zu nehmen. Naja, Glück hatte sie nie, wenn sie es dringend brauchte. Es gab keinen Grund, warum es sich gerade jetzt ändern sollte. Als letztes kam eine Gruppe Jungen, die beliebtesten im Jahrgang und auch für einige jüngere Schülerinnen. Ganz vorne Sasuke Uchiha, fast alle Mädchen schwärmten, mal öffentlich, mal versteckter für ihn. Sie hatte allerdings nicht viel für ihn über, dass er ein Weiberheld und Schürzenjäger war, war allgemein bekannt. Er hatte noch nie eine richtige Beziehung, allerdings waren die Tussen auch selber schuld, wenn sie nach einer Nacht mit ihm heulend in die Schule kamen, er machte aus seinem Verhalten keinen Hehl. Frauen waren für ihn nicht mehr als ein Spielzeug was er für eine Nacht gebrachte und danach wegschmiss. Neben den schwarzhaarigen Uchiha lief Shikamaru Nara, er war auch beliebt, aber viele Mädchen fanden, er sei einfach zu gelangweilt. Für nichts und niemand, mal abgesehen von seinen Freunden schien er sich zu Interessieren. Leicht rot um der Nase grüßte Temari den schlauen Schüler, im vertrauen hatte ihre Freundin ihr verraten, sie stand auf den Nara. Laut und fröhlich grüßte Kiba Inuzuka sie, bevor Naruto Uzumaki an ihrer Schule gewechselt hatte, fand sie ihn toll, aber schon bei ihrer ersten Begegnung mit dem lebensfrohen Blondschopf war diese kleine Liebelei zu Ende. Nun war Kiba nur noch ein guter Freund, nicht mehr aber auch nicht weniger. Sie kannte ihn schon seit dem Sandkasten und immer stand der braunhaarige Inuzuka hinter ihr. Auch heute hatte er ein lächeln für sie über, ging aber den anderen nach, blieb nicht stehen um mit ihr zu reden. Naja, die anderen beiden Jungs hatten sie wahrscheinlich nicht mal bemerkt, gegrüßt hatten sie jedenfalls nicht. „Hinata, wartest du auf jemanden?“ Ihr Cousin Neji war der einzige, der kurz hielt. Sie wusste nicht, was sie von ihm halten sollte. Manchmal, besonders vor seinen freunden machte er sie schlecht, kritisierte ihre Schüchternheit und ihre Unsicherheit. Dann aber wieder half er ihr, so wie jetzt, sie hatte sich schon ein wenig durchsichtig gefühlt, als einfach alle an ihr vorbei gelaufen waren. „N…n…n“ Sie schluckte, verdammt, ein einziges Wort, oder in diesem Fall, ein Name, sollte sie doch ohne ihr verdammtes Stottern zu Stande bringen. „Naruto“ Irgendwie hatte sie doch Glück, denn er überging ihr Stottern ausnahmsweise einmal und Antwortete ohne bissig zu werden. „Der bekommt gerade eine Standpauke, er ist mal wieder im Unterricht eingepennt und die Hausaufgaben hatte er auch nicht.“ Sie wollte sich für die Auskunft bedanken, doch er drehte sich weg und verschwand ohne sich nochmal umzuschauen. Minutenlang standen sie zu zweit mitten im Flur, hofften Naruto würde endlich auftauchen. Zwar war es nicht verboten sich während der Pausen im Gebäude aufzuhalten, aber gerne wurde es auch nicht gesehen. Immer wieder drang aus der geschlossenen Tür eine dumpfe Stimme, wohl der Lehrer, so wie es Kang konnte es nur Herr Umino sein. Die Tür schlug gegen die Wand und der braunhaarige Lehrer rauschte an ihnen vorbei. Der sonst so freundliche Umino sah furchteinflößend und bedrohlich aus, von ihm wollte sie sich niemals einen Einlauf holen. Nicht das sie gefährdet wäre, aber es war gut zu wissen. Den Uzumaki alleine im Raum wissend wurde sie von ihrer Freundin hineingeschuppst, die Tür knallte ihr leicht in den Rücken, verschloss sich leise klickend. Hecktisch drehte sich Naruto zu ihr, den ernsten, fast finsteren Gesichtsausdruck konnte sie nur für Sekunden erahnen. Das typische Grinsen strahle ihr entgegen. „Hallo Hinata, was führt dich zu mir?“ Leicht kamen die Worte über seine Lippen, wieso konnte sie es nicht auch? Um jedes Wort musste sie Kämpfen, sie sprach einfach nicht gerne. „Hallo Naruto.“ Presste sie, zwar ohne Stottern, aber in Flüsterton heraus, nah hoffentlich hatte er sie gehört, denn wiederholen konnte sie es nicht. Sie räusperte sich, damit der nächste Satz verständlicher wurde. „D…d…d…d…d…du ha…ha…ha…ha…has…hast heu…heu…heu…heute m…m…m…m…m…m…m…m…mo….mor…mor…morgen ei…ei…ei…ei…ei…ei…ein…einen B…br…br…br…brief be…be…be…be…be…be…beko…beko…bekomme…bekommen.“ Sie atmete tief durch, hasste sich dafür nicht in ganzen Sätzen reden zu können. Er wartete einfach, schaute sie an und wartete darauf, dass sie fertig wurde. Irgendwie war es ja süß, leider half es ihr nicht von seinen eindringlichen blauen Augen gemustert zu werden. Er sollte was sagen und nicht nur schweigend dastehen. Das Pausenende rückte näher und immer noch stand der blonde Junge ahnungslos vor ihr. „Oh, der Brief.“ Sie zuckte zusammen, hatte sie doch nicht mehr mit auf einer Erkenntnis gehofft. „Der war von dir?“ Sie lief rot an, feuerrot, senkte den Kopf, nickte aber. „Ich, du, wir, äh.“ Sie blickte auf, was hatte er denn jetzt? Sein Gesicht, sogar seine Ohren hatten sich rot gefärbt, er lächelte verlegen, wusste augenscheinlich nicht, was er sagen sollte. „Danke.“ Kam es nach einigen durchatmen von ihm. „Sowas hat mir noch keiner geschrieben.“ Unschlüssig stand er vor ihr, es wunderte sie, er schien nicht zu wissen was er machen sollte. Sie wusste nicht woher es kam, aber ganz vorsichtig und langsam beugte sie sich vor, seine Lippen im Wesir. Doch auf den letzten Millimetern kamen ihr Zweifel, sie konnte ihn doch nicht einfach küssen, sowas machte sie nicht. Sanft trafen seine Lippen auf ihre, er hatte ihr die Entscheidung abgenommen, ohne zu viel zu fordern bewegten er sich zart gegen sie. Sie ließ sich fallen, blendete alles aus, nur noch er war wichtig. Ihr sanfter Kuss, der einer Schmetterlinksberührung gleichkam, die Hand, die federleicht auf ihrer roten, heißen Wange lag. Endlos, aber dennoch viel zu kurz dauerte der Kuss an. Naruto lehnte seine Stirn gegen ihre. „Willst du es mit einem Idioten wie mir versuchen?“ „Ja, nichts lieber als das.“ Sie lächelte glücklich, schaute in die funkelnden, wunderschönen blauen Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)