Die Bunde der Seelen von RinOkumura ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kaiba rieb sich genervt die Schläfen. Warum hatte er nur so unfähige Mitarbeiter eingestellt. Seit knapp 1 ½ Stunden versuchte er ein Meeting abzuhalten und war keinen Schritt weiter gekommen. Selbst seine so hoch geschätzten Geschäftspartner schienen sein Konzept einfach nicht verstehen zu wollen. Der CEO wollte gerade vom neuen beginnen, als die Tür zum Meetingsraum krachend Bekanntschaft mit der Wand machte. Kaiba sah seinen Verlobten an der mehr oder weniger stolpernd in dem Raum stürzte. „Joey! Ich bin in einem wichtigen Meeting. Was zum Teufel…“, fing der Firmenchef gerade an zu zetern, als der Blonde ihn ansah. Etwas aus dem Konzept gebracht sah er seinen Freund an der vor ihm stand und sich an sein Hemd krallte. Leicht neigte Kaiba seinen Kopf. „Weinst du?“ Joey hatte sein Gesicht von den anderen im Raum abgewandt und schwieg. Der Braunhaarige, der das Schweigen als Zustimmung auffasste, berührte den Blonden vorsichtig an den Schultern. „Entschuldigen Sie mich bitte. Ich muss mich erst mal hierum kümmern.“ Die Männer nickten, worauf Kaiba mit Joey den Raum verließ. Er trat in den Vorraum zu seinem Büro, in dem sein Sekretär gerade ein paar Telefonate tätigte. Doch als er den CEO samt Anhängsel registrierte, schwieg er kurz und sah seinen Chef an. „Ich wünsche keine Störung!“ Nachdem er das nickten des jungen Mannes vernommen hatte, fiel auch schon die Tür hinter den beiden zu. Kaiba setze seinen Verlobten vorsichtig auf die braune Couch, ehe er sich ihm Gegenüber auf den niedrigen Tisch setzte. „Was ist passiert?“ Joey der nun endlich den Kopf hob, sah den CEO aus verheulten Augen an. „Seto…“ Mehr brachte er nicht raus, bevor er wieder den Kopf hängen ließ. Sanft nahm Kaiba den Blonden in den Arm. Er hatte Joey das letzte Mal so aufgelöst gesehen, als sein Vater den Wutanfall in seiner Alkoholentziehung bekommen hatte. „Willst du mir nicht sagen was los ist?“ Kaibas Stimme war sanft. Er löste leicht die Umarmung um den Blonden besser ansehen zu können. Sanft strich er über dessen Arme. „Yami…“ Wieder brach er ab. Die Augenbraue des jungen CEO zuckte gefährlich. Was hatte dieser Penner getan? Er hätte ihn schon früher im japanischen Meer ersäufen sollen. „Was ist mit ihm?“, hackte Kaiba weiter nach. Joeys Unterlippe zitterte stark, ehe er seinem Gegenüber die Rollen zeigten. Verständnislos sah der Braunhaarige die zerschlissenen Papierrollen an. Doch dann begann Joey langsam zu reden. Kaiba hörte ihm still und gelassen zu. Zumindest nach außen hin. Doch tiefer in ihm drinnen braute sich etwas an, dass mit jedem weiteren Wort stätig wuchs. „Ich verstehe“, war das einzige was er raus brachte, nachdem der Blonde fertig war. Nur ganz leicht zitterten seine Fingerspitzen. Er musste sich beherrschen sonst würde es bald Tote geben. Ihm passte das überhaupt nicht. Joey war sein Verlobter. Yami sollte sich da bloß raus halten. Wen interessierte schon was vor 5000 Jahren war? Sie lebten im hier und jetzt. „Ich gebe dich eh nicht her“, kam es nach einer geraumen Weile von dem Braunhaarigen. Er packte Joey am Kinn und drückte seine Lippen auf die seines Freundes. Alles an dem Blonden gehörte ihm. Nichts würde etwas daran ändern. Ishizu und Marik sollten ihre Kindergeschichten gefälligst für sich behalten. Was spielte es schon für eine Rolle wer oder was Joeys Vorfahre war? Deshalb war der Blonde noch lange nicht auch jetzt für den Pharao bestimmt, nur weil dieser sich genehmigt hatte, sich mit Yugi zusammen zu tun. Kaiba löste sich langsam von dem Kleineren. Joey hatte sich beruhigt, das hatte er gespürt. Denn immer wenn den Blonden was bedrückte oder er wütend war, bebte dessen Unterlippe. „Seto, ich…“, wollte dieser auch wieder loslegen, doch als er das leichte Kopfschütteln seines Gegenübers sah, schwieg er. Der CEO nahm die linke Hand des Blonden und berührte mit seinen Lippen das kühle Metall des Ringes. „Mit diesem Ring habe ich dich als mein Eigentum markiert, jeder der versucht dich mir zu rauben wird es bereuen.“ Joey sah Kaiba an. Dessen Augen funkelten kühl. Ihm war bewusst wie Ernst sein Verlobter das eben gesagte meinte. Der Student lächelte und verschränkte seine Finger mit dem des CEO. „Ich liebe dich.“ Kaiba nickte. Er war nicht der Typ der mit diesen drei Worten um sich warf. Doch daher war Joey bewusst, wie besonders er für Kaiba war wenn dieser ihm dann doch ab und zu diese kleine Liebesbotschaft leise ins Ohr raunte. Der Blonde zog den Firmenchef an der Krawatte zu sich und küsste ihn erneut. Kaiba stütze sich mit den Armen auf der Rückenlehne ab und platzierte sein Knie zwischen Joeys Beine. Seine Geschäftskunden würden noch ein bisschen auf ihn warten müssen. Das was jetzt kommen würde entsprach eh mehr seinem Geschmack. Am nächsten Morgen saß der Blonde in der Küche der Kaibavilla. Eigentlich musste er bald los, wenn er den Bus noch erwischen wollte, doch ihm fehlte die Motivation. Er würde heute mit Kaiba in der Limousine in die Uni fahren. Daher hatte er auch genügend Zeit. Zudem waren die Vorlesungen heute eigentlich nicht mal von belangen, er hätte theoretisch sogar daheim bleiben können. Allerdings musste er sich irgendwann Yami und dem gestrigen Ereignis stellen. Doch jetzt wo er wusste, was er wissen wollte braucht er doch gar kein Ägyptologie mehr zu studieren oder? Doch ihm machte das Spaß und er war ja auch wirklich nicht schlecht darin. Allerdings würde Mokuba heute Nachmittag nach Hause kommen, spätestens dann würde Joey wohl die letzten Vorlesungen schwänzen. Es sollte jemand daheim sein sofern der Jungspund daheim eintrudelte. „Können wir?“, kam es von dem CEO der in der Küche seinen Kaffee entgegen nahm. Sein Blick viel auf Joey, der mehr schlafend als wach in seine unberührte Kaffeetasse starrte. Der Blondschopf sah gar nicht gut aus. Er war blass und man sah dezent die Ringe unter den Augen. Vermutlich hatte der Blonde sie mit etwas Make-Up überdeckt. So wie schon früher wenn er aus Angst vor seinem Vater Nächtelang nicht schlief. //Ihn macht das ganzschön fertig//, dachte Kaiba besorgt. Vielleicht wäre es besser Joey geradewegs wieder ins Bett zu schicken, doch ob er dann auch wirklich schlief war fraglich. Der CEO ging zu dem Blonden und setzte sich zu ihm. Als Joey die Anwesenheit seines Verlobten spürte, sah er diesen an. „Hm?“, kam es verwirrt von dem Studenten. „Du solltest daheim bleiben, so wird das nichts.“ Joey senkte den Blick. Ja, das wusste er. Doch er wollte Yami sehen und sich mit ihm aussprechen. Er hatte Angst davor seine enge Bindung zu seinem besten Freund zu verlieren, wenn sie dieses Thema tot schwiegen oder es versuchten zu ignorieren. „Es geht schon“, kam es schwach von dem Blonden. Seine Gedanken überschlugen sich, er schaffte es nicht lange über etwas nachzudenken und einen dieser Gedanken fest zu halten. Der Braunhaarige nickte leicht, auch wenn er nicht gerade begeistert war. „Ruf Roland an, falls es doch nicht geht und du heim willst.“ Daraufhin ein nicken seitens Joey. Die beiden erhoben sich, ehe ihnen ein Dienstmädchen jeweils einen Schirm reichte. „Für heute ist Regen gemeldet“, lächelte sie und verbeugte sich, als ihre beiden Herren das Haus verließen. In Wagen hinten schmiegte sich der Blonde an die Schulter seines Freundes. Wenn Kaiba in seiner Nähe war, hatte er das Gefühl alles bewältigen zu können. Er war wie ein Fels in der Brandung. Kaiba hatte die Augen geschlossen, er hatte zu seinem Leidwesen selber nicht sonderlich gut geschlafen. Doch ihn belastete mehr, dass sein Freund den Pharao nach dem gestrigen geschehen auf Biegen und Brechen unbedingt sehen wollte. Ihm war ganz flau im Magen. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl nicht richtig atmen zu können. An der Universität stieg der CEO zusammen mit Joey aus um sich zu verabschieden. Dass sie angestarrt wurden, war ihm wie immer egal. „Du bist also daheim wenn Mokuba kommt? Dann brauche ich nicht früher Schluss zu machen“, begann der Braunhaarige. „Klar. Habe Mokuba gestern Abend geschrieben, dass ich ihn von der Schule abhole.“ Kaiba nickte dankbar. Er gab dem Kleineren einen flüchtigen Kuss, ehe dieser sich abwandte und zu seinen Freunden ging. Kaiba stieg darauf wieder in die Limousine ein, doch vorher warf er Yami einen warnenden Blick zu. Er würde den Stachelkopf jeden Knochen einzeln brechen, wenn dieser es wagte Joey auch nur schief anzusehen. Yami hatte diesen Blick natürlich bemerkt. Er blieb ruhig. Vor Kaiba hatte er nichts zu befürchten. Nachdem der schwarze Wagen außer Sichtweite war, wendete sich der Pharao Joey zu. Dieser stand vor ihm und sah zu ihm auf. „Tut mir leid, dass ich weggelaufen bin“, fing der Blonde an. Yami lächelte. „Keine Sorge, ich war genauso erschrocken wie du.“ Joey atmete erleichtert auf. Der Größere schien sich ganz normal zu verhalten. „Diese Sache… wird aber nicht zwischen uns stehen, oder? Immerhin waren es Vorfahren, es gilt nicht für dieses Leben“, fing der Pharao langsam an. Der Blonde schaute einen Moment verdutzt, ehe er grinste. „Alter, du bist mein bester Freund. So eine scheiße wird uns doch nicht dazu veranlassen, dass sich daran etwas ändert. Oder ist es für dich ein Problem?“ Yami schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht.“ Zur Mittagszeit verabschiedete sich Joey von seiner Clique. Roland wartete bereits auf ihn und in weniger als einer halben Stunde, sollte der Bus mit Mokuba an dessen Schule ankommen. Daraufhin stieg er in den Wagen und fuhr direkt zu der Schule des jungen Kaibas. Es war die Abschlussfahrt des Schwarzhaarigen. Im April nächsten Jahres würde er die Mittelschule abschließen und auf die Highschool gehen. Auf dieselbe auf die auch Kaiba und er einst gingen. Mit einem Lächeln erinnerte er sich an diese Zeit zurück. Mit seinen alten Freunden und ihren aufregenden Abenteuern. Zu Joeys Verwunderung stand der Bus bereits vor dem Schulgelände. Er stieg aus und versuchte Mokuba in der Menge ausfindig zu machen. Doch eigentlich war das kein Problem. Mokuba war nun 16 Jahre alt und hatte fast dieselbe erstaunliche Größe wie sein älterer Bruder erreicht. Damit ragte er meist über die Menge hinaus. Kurz darauf stieg Gesuchter auch aus dem Bus, nur um sich in dem Gedränge seine Tasche zu schnappen und zu Joey zu trotten. „Bin ich froh wieder daheim zu sein“, kam es genervt von dem Kaiba Sprössling. Mokuba war erwachsen geworden. So gut er konnte half er seinem Bruder bei der Arbeit in der Kaiba Corporation. „So eine Abschlussfahrt ist ihre Erfahrung wert“, antwortete Joey. Der Schwarzhaarige seufzte dagegen nur genervt. Er schmiss seine Tasche in den Kofferraum und stieg dann mit dem Blonden in die Limousine. Die beiden saßen sich gegenüber, während Mokuba von der Klassenfahrt erzählte musterte er den Verlobten seines Bruders. „Ist etwas vorgefallen zwischen dir und Seto? Du siehst blass aus“, unterbrach der Schwarzhaarige seine Ausführungen. Joey schaute kurz erstaunt, sah dann aber aus dem Fenster. Yami hatte sich heute benommen wie immer. Nach ihrer mehr als kurzen Aussprache hatten sie das Thema nicht mehr angeschnitten. „Alles ok.“ Mokuba runzelte die Stirn. „Sieht mir aber nicht danach aus.“ Er beugte sich nach vorne. Mit seinem Daumen strich er über die leichten Augenringe. „Joey, im Gegensatz zu mir und meinem Bruder sieht man es dir an wenn du beschissen geschlafen hast und du schläfst nur schlecht, wenn dir etwas schwer auf der Seele lastet.“ Joey war erstaunt. War er wirklich so einfach zu durchschauen? Er seufzte leises und begann zu erzählen. Mokuba war nun alt genug um ihn in Probleme und Sorgen einweihen zu können. Als der Blonde fertig war, wurde es still in der Limousine. „Ich verstehe.“ Wieder trat stille ein. Joey lächelte, genauso hatte Kaiba auch reagiert. Die meisten wussten gar nicht wie ähnlich sich die Brüder doch eigentlich waren. „Hast du mit Yami gesprochen?“ Der Student nickte. „Nur kurz, danach haben wir es ruhen lassen.“ „Und Seto?“ „Weiß auch schon davon.“ Der Schwarzhaarige neigte leicht den Kopf zur Seite und begann Joey wieder zu mustern. Dann Griff er nach dessen Hand und zog ihn zu sich. Der Blonde ließ es geschehen. Er spürte wie Mokuba ihn fest an sich drückte. „Seto liebt dich, nichts wird sich daran ändern.“ Joey nickte. Ehe er die Augen schloss und in einen unruhigen Schlaf abdriftete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)