Varianten der Verliebheit von Filler ================================================================================ Kapitel 2: Der Brief -------------------- Der Brief Es war April, Hermine trieb sich in England rum und so kam es, dass ich alleine zur englischen Botschaft ging. Heute sollte wieder eines der klassischen Konzerte stattfinden und ich hatte mir letztendlich nun doch vor genommen dem Eisprinz den „Brief“ zu geben. Es war irgendwie einfacher und ich glaubte auch nicht recht daran, dass ich es noch irgendwann schaffen würde ihn anzusprechen und was viel wichtiger war das Gespräch länger als ein paar Minuten, wie bisher immer, aufrecht zu erhalten. Ich glaubte nicht mal daran, dass ich ihm bis jetzt in irgendeiner besonderen Art und Weise aufgefallen war, das war zumindest meine Annahme, denn ich konnte nichts der Gleichen in seinen Augen ablesen, wenn ich ihn wieder mal minutenlang betrachtete. Normalerweise sah man so etwas doch sofort, wenn sich jemand für einen interessierte, aber bei ihm sah ich nichts, weder Zu- noch Abneigung. Es war mehr eine Neutralität in seinem Blick, was mich nicht gerade ermunterte ihn noch mal anzusprechen. Es war auch egal was ich trug, ob es nun sexy oder einfacher war, nichts änderte sich an seinem Blick. Es war zum verzweifeln! Aber vielleicht gab es die unwahrscheinliche Möglichkeit, dass er in meinen Augen auch nicht mehr feststellen konnte als Neutralität und passte sich einfach nur an. Ich hatte nämlich leider die blöde Angewohnheit Personen, die ich besonders sympathisch fand nicht mehr Aufmerksamkeit zu schenken als Anderen, eher weniger, damit ich mir bestätigen konnte, dass ich ja nicht so stark auf sie fixiert sei, auch wenn ich mich innerlich nach ihnen verzerrte. Ich lächelte ihn nicht mal übermäßig oft an, gab also somit auch keine Zeichen von mir, sondern versteckte mich wie fast immer gekonnt hinter meinem Pokerface. Was doch eigentlich eine vollkommen bescheuerte Taktik war, aber ich konnte nicht anders und deswegen war ich nach vielem hin und her und so manchen Zweifeln doch zu dem Entschluss gekommen dem Eisprinz besagten Liebesbrief, wenn man ihn so nennen wollte, zu geben. Auch wenn er nicht darauf reagieren würde, hatte ich wenigstens etwas unternommen und konnte mich nicht darüber ärgern, dass ich tatenlos geblieben war. Natürlich hoffte ich nichts mehr, als auf eine Reaktion vom ihm darauf, denn mir grauste auch etwas davor ihn das nächste Mal zu sehen, wenn er nicht reagiert hätte. Ich hoffte, es dann mit Würde zu tragen, aber soweit war es ja noch nicht, also sollte ich keine Schwarzmalerei betreiben! Jetzt hieß es nur noch auf die Pause und denn passenden Augenblick zu warten und dann hinzu rennen, bevor er wieder verschwand, wozu er leider verstärkt neigte. Er war im Gegensatz zu mir wohl kein großer Anhänger klassischer Musik. Bereits als ich noch zu hause gewesen war, hatte sich schon eine Panik in mir ausgebreitet, aber jetzt während des ersten Teils des Konzertes war es noch 1000 mal schlimmer! Ab und zu warf ich verstohlen einen Blick zu ihm rüber, doch wieder wurde ich nicht übermäßig beachtet. Als es dann soweit war, hieß es tief durchatmen und allen Mut zusammen nehmen, auch wenn ich mich zum Trottel machen würde... Der blonde Eisprinz stand alleine herum, was selten vorkam und so zögerte ich nicht allzu lang und nutzte ich meine Chance. Nur wie anfangen. „Entschuldigung.“ „Ja hallo“ antwortete er mit seiner bezaubernden Stimme und sah mich fragend an. Ich lächelte verlegen und holte besagten Brief hervor. „Ich möchte ihnen gerne diesen Brief geben.“ „Für mich“ unterbrach der Eisprinz mich schwer verwundert. „Ja der ist für sie. Ich würde sie bitten ihn irgendwann nach der Veranstaltung zu lesen!“ „Ja ok“ antwortete er immer noch verwundert. „Na gut, ich möchte sie nicht länger aufhalten. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend“ bemerkte ich noch lächelnd, bevor ich verschwinden wollte. „Ja danke ihnen auch“ wünschte auch er mir, sah mich aber doch ziemlich verwirrt an, was ihn noch niedlicher machte! So, das hatte ich geschafft, jetzt hieß es nur noch beten, hoffen und den Rest des Abends durchstehen. Die Hauptsache war der Eisprinz las den Brief erst, wenn ich weg war sonst würde ich vor Scham sterben. Als ich einmal zu ihm rüber sah und ein weiß farbenes Objekt in seinen Händen erblickte an dem er rumfummelte, dachte ich es wäre der Brief und mein Puls fing sofort an zu rasen, regelrechte Panik machte sich in mir breit. Als ich es dann bei genauerer Betrachtung als Serviette identifizierte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Noch mal ohne einen drohendem Herzinfarkt davon gekommen. Letzten Endes überstand ich den Rest des Abends trotz kurzzeitiger Angstattacke recht gut. Der Eisprinz war zwar verschwunden, aber ich hatte ja meinen selbst erteilten Auftrag bereits erfüllt und somit war es nicht schlimm, aber doch schade. Als einige Tage später mein Handy klingelte und ich mich nichts ahnend mit einem: „Hallo: meldete, bekam ich einen großen Schock, als am anderen Ende der Leitung geantwortet wurde. „Hallo, spreche ich mit Harry Potter?“ „Ja“ bestätigte ich seine Frage. „Hier spricht Draco aus der englischen Botschaft.“ Er hätte gar nicht mehr sagen brauchen wer dran war, denn mir war es bereits bei seinen ersten Worten mit entsetzen klar geworden. Ich bemühte mich wieder ruhiger zu werden und die aufkommende Hysterie zu unterdrücken. „Sie haben mir doch das letzte Mal einen Brief gegeben.“ „Stimmt“ fügte ich beipflichtend hinzu. „Wie soll ich es sagen, also es ist so, dass ich einige Schwierigkeiten mit ihrer Handschrift habe, vielleicht könnten sie mir einfach erzählen was darin geschrieben steht.“ Wie bitte was wollte er?! Ich hatte mich doch extra bemüht deutlich zu schreiben! „Es tut mir leid, aber das kann ich am Telefon so nicht machen...“ „Na dann kommen sie doch einfach bei mir im Büro vorbei und lesen sie es mir vor, haben sie morgen Zeit“ unterbrach er mich. Ich hatte ihm ja eher gerade vorschlagen wollen ihm den Brief noch mal per E-Mail zu schicken, aber nach seinem Idee konnte ich ja jetzt wohl schlecht noch damit ankommen. „Ja hätte ich schon, aber...“ „Super! Wäre ihnen 13 Uhr recht? Wo die Botschaft ist wissen sie ja, melden sie sich einfach beim Portier, der wird ihnen dann mitteilen wo genau in den 1. Stock sie müssen.“ „Ja ist gut. Also bis morgen.“ „Genau bis morgen. Ich freue mich darauf.“ Danach legte ich auf und stieß einen Schrei aus. Oh nein, nein nein. Wie sollte ich ihm denn bitte einfach meinen Liebesbrief vorlesen ohne dabei einen Schaden davon zu tragen?! Ich hatte es doch grade so mit Mühe geschafft ihm den Brief überhaupt zu geben und jetzt das. Wieso hatte ich nicht einfach mit Computer geschrieben?! Eigentlich beantwortete sich diese Frage ja von selbst, weil es schlicht und einfach viel zu unpersönlich gewesen wäre, aber dafür hatte ich nun dieses scheinbar unlösbare Problem am Hals. Da Hermine immer noch weg war, hatte ich genug Möglichkeiten meine Panik in vollen Zügen auszuleben bis ich irgendwann Nachts in einen unruhigen Schlaf fiel. Die letzten Meter vor der Botschaft überlegte ich ernsthaft wieder umzudrehen und die Flucht zu ergreifen, aber ich tat es nicht und wollte mich der Herausforderung stellen. „Guten Tag zu wem möchten sie bitte“ begrüßte mich der Portier fragend. „Guten Tag ich werde von Herrn Draco erwartet.“ Ja wie hieß er eigentlich weiter? „Einen Moment bitte.“ Er griff zum Telefon und rief scheinbar bei dem Eisprinzen an um meine Aussage zu überprüfen. Da hatte ich ja Glück, das hier nicht fünf Dracos arbeiteten. „Ja ist gut vielen Dank, ich werde es ihm ausrichten“ sprach der Portier ins Telefon, bevor er auflegte und sich wieder mir zu wandte. „Sie werden oben erwartet. Fahren sie einfach mit dem Fahrstuhl in den ersten Stock dort wird Herr Malfoy sie dann abholen.“ „Vielen Dank.“ Malfoy also. Mit zitternden Händen fuhr ich nach oben und als sich die Türen des Fahrstuhls öffneten, stand mein Diplomat im Mantel vor mir und sprang in den Fahrstuhl zu mir. Lächelnd begrüßte er mich: „Guten Tag, schön sie zu sehen.“ „Guten Tag, sollte ich sie nicht in ihrem Büro aufsuchen? Ihr Mantel verwirrt mich gerade etwas“ fragte ich verwundert. „Es tut mir leid, aber ich muss wohl zugeben, dass ich sie angeschwindelt habe.“ „Wie bitte?“ „Es ist in Wahrheit so, dass ich ihren Brief wunderbar lesen konnte und ich musste feststellen, dass ich noch nie einen so süßen Brief erhalten habe.“ Entsetzt sah ich ihn an und bei seinen letzten Worten spürte ich die Röte in mein Gesicht aufsteigen. „Aber wie ich gerade bemerken muss, ist er nicht halb so süß wie sein Verfasser“ sagte er direkt heraus und streichelte mir dabei sanft über die Schulter. „Sagen sie so etwas nicht, sie machen mich verlegen!“ „Aber warum denn nicht, wenn es doch der Wahrheit entspricht?“ Ich war immer noch schwer verwirrt, denn ich verstand nicht ganz was er dann von mir wollte und deswegen beschloss ich nach zu fragen: „Aber was wollen sie denn dann von mir, wenn ich nicht zum vorlesen hier bin, was mich eigentlich doch sehr erleichtert.“ „Ich will mit ihnen zu Mittag essen gehen und das mit dem Brief war bloß ein Vorwand um sie hier her zu locken.“ „Sie hätten doch aber einfach direkt fragen können“ antwortete ich und war selbst über meine direkte Frage erstaunt. „Ja das hätte ich natürlich, aber dann wäre dieser schöne Überraschungseffekt verloren gegangen, den auch ich hatte als sie mir ihren Brief übergaben haben. Denn ich war doch sehr überrascht und als sie dann so schnell wieder verschwanden, war ich vollends verwirrt.“ Inzwischen waren wir in der Garage angekommen und er führte mich zu einem der Autos in das er mich bat einzusteigen. „Das tut mir leid, ich wollte sie damit nicht durcheinander bringen, obwohl sie mir glauben können, dass auch mindestens genauso verwirrt war wie sie, wenn auch aus anderen Gründen. Aber was hätte ich denn noch anderes sagen können, ich wusste ja nicht was sie über mich denken, das weiß ich immer noch nicht, deswegen wollte ich sie nicht allzu lang stören.“ „Sie haben mich doch nicht gestört! Ich wusste bis zu dem Brief ja auch nicht was sie über mich denken und das hat mich anfangs doch sehr erstaunt, als ich den Brief las.“ Kein Wunder, dass er ihn erstaunt hatte, ich hatte mich ja bis dahin auch sehr zurück gehalten, aber das es danach so wird, hätte ich nicht in meinen kühnsten Träumen erwartet. Durfte ich jetzt also offiziell davon ausgehen, dass er mich sympathisch fand oder war es nur Neugier die ihn trieb oder fühlte er sich einfach nur geschmeichelt durch mein Geständnis oder hatte er gar Mitleid?! Alles nur das bitte nicht! Ich betrachtete ihm mir von der Seite, als er so neben mir im Auto saß und stellte wiederholt fest wie begeistert ich von ihm war. „Verrätst du, Verzeihung verraten sie mir vielleicht auch wo genau wir jetzt hinfahren?“ „Sie können ruhig du sagen. Nein das werden sie schon noch sehen“ antwortete er mit einem zwinkern. Erstaunt zog ich die Augenbrauen hoch. Ich musste zugeben, dass ich überrascht über den Eisprinzen war, so hatte ich ihn mir gar nicht vorgestellt. Nicht das es mir nicht gefiel, ich war nur erstaunt über seine so lockere Art, aber in der Botschaft ging es wahrscheinlich immer förmlicher zu. „Na gut dann werde ich abwarten müssen, auch wenn es mich sehr interessiert wohin du mich entführst. Du kannst mich übrigens auch duzen, nenn mich einfach Harry.“ „Harry, sehr gerne.“ Ah, kreisch war das süß wenn er meinen Namen aussprach! Beinah hätte ich noch mal aufgeschrieen. Ich achtete kaum auf die Umgebung und so wusste ich auch nicht wo wir waren, als wir anhielten. Die Gegend kam mir unbekannt vor, doch was mich viel mehr wunderte war, dass weit und breit kein Restaurant zu sehen war! Wo waren wir hier? Und wo wollte er hin? War eine Mittagspause nicht normalerweise nur maximal eine Stunde, also wieso diese Fahrt ins Ungewisse? Irgendwie fand ich das alles mehr als komisch. Vielleicht arbeitete er in der Botschaft doch in der Sicherheitsabteilung und musste mich jetzt als Risikofaktor offiziell beseitigen.... „Na los komm“ forderte mich der Blonde auf und nahm mich bei der Hand. Skeptisch sah ich mich um und zögerte als er mich in einen riesigen weiß gehaltenen Hausflur zog. „Was ist vertraust du mir nicht?“ Naja, ich vertraute eigentlich keinem, aber das konnte ich ihm ja schlecht sagen. „Ich dachte du bist in mich verliebt, solltest du mir dann nicht vertrauen?“ Entsetzt über seine Aussage sah ich ihn an und statt einer Antwort, sprach die Röte in meinem Gesicht wohl schon für sich. Er grinste darauf nur und führte mich weiter zum Fahrstuhl. „Du willst bestimmt nicht in den fünften Stock laufen oder?!“ „Ach das würde mir nichts ausmachen, daran bin ich durch meine Freunde schon gewohnt. Jedoch bin ich dann immer total außer Puste und denke ich sollte mehr Sport treiben, aber bei dem Gedanken bleibt es dann auch meist.“ Wieder lächelte der Eisprinz mir zu. Oben angekommen, lief er schnurstracks auf eine der zwei Dachwohnungen zu und schloss die Tür auf. Er berührte mich an der Hüfte und schob mich in ein geräumiges Wohnzimmer. Wessen Wohnung war das? Wo waren wir hier und viel wichtiger was wollten wir hier? „Darf ich dir meine Wohnung zeigen?“ „Deine Wohnung“ wiederholte ich erstaunt. Er lachte über meine Verwirrung und teilte mir mit: „Ja genau, ich dachte ich bring dich hier her und koche dir was schönes.“ „Wie bitte? Weißt du das mir das gerade total unrealistisch vorkommt! Bestimmt träume ich nur, das kann nicht die Realität sein!“ „Du bist wirklich sehr süß. Setz dich einfach hin, willst etwas trinken?“ „Ja gerne.“ Ich setzte mich auf eine der beigen Couchen und der Eisprinz wanderte in Richtung Küche, die mit dem Wohnzimmer direkt über einen Tresen verbunden war, wie in einem Studio. Irgendwie war das alles sehr komisch. Ich meine wer hätte erwartet, dass es so ablaufen würde. Das er für mich kocht, obwohl wir uns doch kaum kannten, dass konnte nicht normal sein! Ich beschloss ihn in der Küche zu besuchen. „Na du, was wird das hier?“ „Nichts besonderes, erwarte nicht zu viel!“ „Du hast bereits alle meine Erwartungen übertroffen, auch wenn es jetzt nur Tütensuppe geben würde. Ich hatte nicht mal daran geglaubt, dass du dich meldest und jetzt stehe ich hier in deiner Küche und sehe dir beim kochen zu, dass ist so... eigentlich ich weiß nicht mal genau wie es ist.“ „Wieso hast du geglaubt, dass ich mich nicht melde?“ „Weil du mich nicht sympathisch findest, du denkst ich sei ein Stalker oder weil ich dir gar nicht aufgefallen bin.“ „Ich glaube du bist fast jedem in der Botschaft aufgefallen, spätestens als du das schmale Hemd mit der unverschämt tiefsitzenden Hose und diesen genialen Schuhen an hattest“ bemerkte er grinsend. „So so wir haben es hier mit einem Schuhfetischisten zu tun“ scherzte ich und stellte mich hinter ihn, um über seine Schulter auf den Herd gucken zu können, doch leider vergebens. „Du bist zu groß ich kann dir gar nicht heimlich über die Schulter sehen und gucken was du kochst.“ Er lachte darauf nur. Das Essen war ausgezeichnet gewesen und wir setzten uns danach noch eines der Sofas. „Musst du heute gar nicht mehr zur Arbeit?“ „Willst du mich etwa loswerden?“ „Klar und dann bleibe ich hier, da ich sowieso nicht weiß wo wir sind und stelle deine Wohnung auf den Kopf.“ „Daraus wird wohl nichts, ich muss dich enttäuschen. Den Rest des Tages habe ich frei.“ „Das hört sich doch, aber auch nicht schlecht an! Vielen Dank übrigens für das köstliche Essen, ich hoffe du kochst noch öfter mal was für mich, obwohl meine Kochkünste auch nicht allzu schlecht sein sollen.“ Ich beugte mich vor und gab ihm zur Verdeutlichung meines Dankes einen Kuss auf die Wange. „Halt verschwinde mir nicht wieder so schnell“ forderte er und bevor ich mich zurücksetzen könnte, zog der hübsche Eisprinz mich zu sich. Sein heißer Atem streifte mich leicht bei unserem Kuss, es war fantastisch! Ich kletterte rittlings auf seinen Schoß und er legte seine Hände auf meine Hüfte. Ich war in dem Augenblick sicher, dass der nächste Besuch in der Botschaft bestimmt kein beschämender werden würde, doch viel mehr ein großes Vergnügen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)