Der Sohn von Gin Teil 2 von Arya-Gendry ================================================================================ Kapitel 40: Zuhause ------------------- Ein paar Minuten lang war es still, bis Shinichi da Wort ergriff. „Geht es dir auch wirklich gut, Shin?“ Ich nickte. „Ja, ich bin nur ein wenig müde.“ „Dann solltest du am besten gleich ins Bett gehen.“, sagte mein Ziehvater und streichelte mir durchs Haar. „Aber ich will noch den Anderen Bescheid geben, dass ich wieder da bin!“, protestierte ich. „Ran und Conan werden aber erst morgen wiederkommen und deine Freunde schlafen doch alle. Du hast wirklich auch morgen noch Zeit sie anzurufen.“ „Okay.“, antwortete ich und kurz blieb es still. „Meinst du sie haben mich vermisst?“ „Oh ja. Alle haben sich riesige Sorgen um dich gemacht.“ „Du Shinichi?“ „Ja?“ „Was denkst du von meinem Vater, jetzt nachdem du ihn kennengelernt hast?“ Der Braunhaarige atmete kurz ein und aus, dachte nach, dann setzte er zu antworten an: „Nun ja er ist immer noch ein Verbrecher, das will ich nicht leugnen, aber tief im Inneren ist er ein guter Mensch. Wäre er niemals in die falsche Familie reingeboren worden, wäre er wohl nie auf die schiefe Bahn geraten. Ich muss ehrlich sagen, ich mag ihn sehr gerne in seiner Vaterrolle. Aus ihm kann etwas werden, wenn er jetzt wirklich von vorne anfängt und nie mehr auf die schiefe Bahn gerät. Genau wie deine Mutter und dein Onkel. Sie sind alle gute Menschen.“ Ich lächelte zufrieden. Auf diese Antwort hatte ich gehofft. Trotzdem gab es da noch etwas, das mir Sorgen machte. „Dieser Osamu wird hoffentlich nicht sobald zurück kommen.“ Besorgt sah Shinichi mich an: „Das wird er nicht. Er muss sich erst einmal so gut es geht verstecken. Dann müssen wir abwarten.“ „Hoffentlich bin ich schon erwachsen, wenn es soweit ist.“, sprach ich besorgt aus. „Du bist schon fast erwachsen. Und jetzt mach dich deswegen nicht verrückt. Das wird schon: Die Polizei wird ihn sicher finden.“ Kurz darauf waren wir endlich an der Villa Kudo angekommen. Wir öffneten das große Tor und traten ein. Lächelnd stand ich in der Eingangshalle. „Willkommen zu Hause.“, sagte Shinichi und legte mir eine Hand auf die Schulter. Es war alles noch so wie an dem Tag an dem ich das Haus verlassen hatte. Mein Zuhause. Nach all der Zeit fühlte es sich immer noch heimisch an. Ich konnte es kaum erwarten in mein Zimmer zu gehen. Schmollend stand ich vor der Tür. Shinichi sah mich an. „Shin? Was ist los? Sag schon was du willst.“ Langsam lief er auf mich zu. „Ich.....“ „Hast du keine Lust alleine zu schlafen nach allem was passiert ist?“ Ich nickte peinlich berührt. Um ehrlich zu sein, wollte ich einfach nur etwas Gesellschaft. Einschlafen würde ich von selbst wohl nicht schnell genug mit allen Gedanken, die ich im Kopf hatte. „Das muss dir nicht peinlich sein, Kleiner.“ Ich nickte wieder „Okay. Aber sag nicht immer Kleiner zu mir.“ „Solange du kleiner bist als ich werde ich aber nicht widerstehen können.“ „Das Gleiche hat Isamu auch mal gesagt.“, erinnerte ich mich. Noch jemand dem ich unbedingt sagen musste, dass ich wieder da war. Gleich morgen würde ich es tun. Später lagen wir dann beide nebeneinander in seinem und Rans Bett. Natürlich war ich immer noch zu aufgeregt, um zu schlafen, sodass ich ein wenig an ihn ran rutschte. Shinichi nahm mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. „Alles ist gut. Jetzt ist es vorbei.“ Ich nickte. „Danke für alles was du für mich getan hast.“ „Schon gut. Ich bin doch jetzt dein Vater, mein Kleiner. Solange Gin sich nicht um dich kümmern kann, ist es meine Aufgabe dir zu helfen wobei auch immer ich es kann“ „Danke.“ So schloss ich langsam die Augen in den Armen meines neuen Papas und träumte von einem besonderen Tag in meinem Leben. (Traum) Ich war gerade einmal vier Jahre alt und wieder war einer dieser Tage, an dem ich mit Papa und Onkel Wodka zum Boss musste. Nach einem anstrengenden Training, welches ich damals mehr noch als Spielerei ansah, fragte Opa mich worauf ich zur Belohnung Lust hatte „Kuchen!“, hatte ich geantwortet. „Nun ja..... ich habe leider keinen Kuchen da. Aber ich kann ja den Angestellten sagen, dass sie einen machen sollen.“ „Ich will selbst Kuchen machen! Bitte, bitte, bitte!“, hatte ich daraufhin geantwortet und Opas Reaktion darauf hatte mich schon damals überrascht. „Also gut. Dann lass uns mal in die Küche gehen. Ich muss ehrlich sagen, deine Idee ist wirklich nicht schlecht. Ich habe schon seit meiner Kindheit keinen Kuchen mehr gebacken.“ „Juhu!“, rief ich. „Aber das wird nicht zur Gewohnheit! Ich habe heute auch nur einen guten Tag.“ Es war wohl das einzige Mal in meinem Leben, dass mein Großvater einen ganzen Tag lang wirklich nur nett zu mir war. (Traum ende) Mit einem Lächeln im Gesicht wachte ich auf. Draußen war es immer noch stockduster und neben mir schlief Shinichi tief und fest. Ja, ab jetzt würde ein neues Leben für mich beginnen. Endlich. (Gins Sicht) Schon seit einer Weile saßen wir im Flugzeug und es würde noch eine gefühlte Ewigkeit dauern, bis wir in Italien ankämen. Ich fragte mich die ganze Zeit schon was Shin so machte. Sicher würde er jetzt schlafen. Es war schließlich Nacht in Japan. Aber könnte er denn überhaupt gut schlafen nach Allem was heute passiert ist? Gleichzeitig hätte ich mich selbst ohrfeigen können. Warum tat ich das schon wieder? Wieder ließ ich ihn allein, meinen Sohn. War das der Preis dafür zu versuchen nach allem was passiert war doch noch ein guter Vater zu sein? Wie dem auch sei: Ich wusste, ich würde ihn wiedersehen. Da war ich mir ganz sicher. (Shins Sicht) Als ich am Morgen aufwachte war es schon weit nach 11 Uhr. Den Schlaf hatte ich aber auch nötig gehabt. Shinichi hingegen schien schon wach zu sein, denn er war nicht mehr im Zimmer. Auf einmal ging die Tür auf. Ich dachte zu erst, dass er noch einmal nach mir sehen, oder mich wecken wollte, aber es war Ran, die auf mich zu gestürmt kam. Sofort nahm sie mich in den Arm und drückte mich an sich. „Shin, endlich bist du wieder da! Ich bin ja so froh, dass es dir gut geht.“ Ich musste lächeln. Ja, das war ich auch. Nur konnte ich es ihr nicht sagen, da sie kurz davor war mich zu erdrücken. „Vorsichtig, du erdrückst ihn ja.“, lachte Shinichi, der mit Conan auf dem Arm im Türrahmen stand. Sofort ließ Ran wieder von mir ab. Nun konnte ich die Tränen in ihren Augen sehen. „Dir geht es doch gut, oder?“, fragte sie besorgt. „Ja, alles okay.“, lächelte ich, als Conan auf mich zugelaufen kam. Sin wieder da?“ Fröhlich nahm ich ihn auf den Schoß. „Ja, jetzt bin ich wieder da.“ „Und du dehst nie wieder weg?“ „Nein, jetzt gehe ich nie mehr weg.“ Conan kuschelte sich ganz fest an mich und ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Wie sehr hatte ich meinen Kleinen vermisst. Später dann musste ich Ran alles erzählen was ich erlebt hatte, bis sie mir dann sagte, dass alle meine freunde in einer Stunde da sein würden. „Das sagst du mir erst jetzt?“, fragte ich aufgeregt und sprang so schnell es ging unter die Dusche, um mich fertig zu machen. Lächelnd hatte Ran mir noch nach gesehen, ehe sie sich wieder um Conan kümmerte. Eine Stunde später klingelten dann auch die Anderen bei uns an der Tür. Ayumi, Genta, Mitsuhiko, Rans Eltern, Shinichis Eltern, Herr Kiyoshita und auch Isamu. Sie alle hatten mich sehr vermisst, vielleicht noch mehr als ich sie. So musste ich auch ihnen alles erzählen was ich erlebt hatte. Geschockt sahen sie mich an. Ich war um meine verkorkste Kindheit nicht zu beneiden. „Es tut uns so leid.“, sagten meine Freunde. „Schon gut.“, winkte ich ab. Langsam hatte ich ein dickes Fell entwickelt. Dabei war ich gar nicht mal lange in der Organisation gewesen. Ayumi hatte ihr Kind noch nicht bekommen, es würde aber bald soweit sein. Herr Kiyoshita und Isamu waren auch immer noch zusammen, was mich sehr für sie freute. Generell redeten wir noch bis zum Abend. Dann verließen alle unser Haus wieder. Shinichis Eltern konnten leider auch nicht länger bleiben, da sie dringend zurück nach LA mussten. Ich war ein wenig traurig sie alle ziehen zu lassen, nachdem ich sie doch endlich wiedergesehen hatte, aber dazu hatte ich ja noch öfters die Gelegenheit. So kehrte langsam der Alltag wieder ein. Ich würde schon ab Montag wieder in die Schule gehen, müsste aber in einigen Wochen vor Gericht gegen die Organisation aussagen. Alle Mitglieder, die gefasst werden konnten, erhielten die in Japan übliche Todesstrafe, bis auf Shinju, dem glücklicherweise nur vier Jahre bevorstanden. Mein Versprechen ihn zu besuchen stand jedoch noch und zum Glück hatten Ran und Shinichi dagegen nichts einzuwenden. Mein Leben nahm endlich eine normale Laufbahn an, die erst einige Jahre später, mit dem Auftauchen Osamus unterbrochen werden sollte. Aber das ist eine andere Geschichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)