Der Sohn von Gin Teil 2 von Arya-Gendry ================================================================================ Kapitel 32: Shins Traum ----------------------- In dieser Nacht träumte ich noch einmal von meiner Zeit bei Daiki. Traum Ich war nun schon drei Jahre bei ihm. Mit mittlerweile zehn Jahre hatte ich die Hoffnung meinen Vater je wiederzusehen bereits aufgegeben. Daiki war auch gar nicht mehr so nett wie am Anfang. Ich wusste nun auch was er beruflich machte und ich hasste es! Aber weg von hier konnte ich auch nicht mehr. Dafür hatte Daiki mich zu sehr in der Hand. Außerdem hatte ich Angst vor ihm: Nicht nur einmal hatte er mich seine Gewaltbereitschaft spüren lassen. Immerhin musste ich noch nicht richtig für ihn arbeiten, aber es würde nicht mehr lange dauern. Das machte mir Angst. Einige Leute hier hatten mir schon gesagt, dass es wehtun würde. Mir graulte es vor meinem ersten Mal. Außerdem war das nichts für Kinder. Aber wenn Daiki es mir auftragen würde, dann müsste ich es sicher tun. Die Schule hatte ich auch schon seit meiner Zeit bei ihm nicht mehr gesehen. Ab und zu machte Daiki mit mir ein bisschen Mathe und Isamu versuchte oft mit mir zu lesen, damit ich besser darin würde. Sachen zum Spielen hatte ich hier auch nie gehabt. Daiki meinte das hätte ich nicht nötig. Gerade war ich mit ihm auf dem Weg Geld einzutreiben. Normalerweise machte ich das schon alleine, aber ab und zu kam er mal mit, um selbst nach seinen Mädchen und Jungen zu sehen. Wir gingen auf eine Gruppe junger Frauen zu. Als sie uns bemerkten, rückten sie sofort auseinander. Sie durften ja nicht zusammenstehen. Daiki war dementsprechend sauer. „Was macht ihr da? Ihr habt Regeln, an die ihr euch zu halten habt. Oder wollt ihr, dass ich richtig sauer werde?“ „Entschuldigung.“ „Kommt nie wieder vor.“ antworteten sie ängstlich. „Gut so. Und nun will ich euer Geld sehen. Her damit!“ Die Mädchen kramten in ihren Taschen. Eine von ihnen tat mir richtig leid. Sie hatte weitaus weniger als die anderen. Wütend ging Daiki einen Schritt auf sie zu und zog ihr an den Haaren. „Was soll das? Soll das ein Witz sein? Wo ist der Rest?“ „Ich habe noch nicht mehr gemacht.“, wimmerte sie. „Dann mach mehr! Ich warne dich, Kleine. Wenn das heute nicht noch mehr wird, dann kann ich auch ganz ungemütlich mit dir werden, das weißt du.“ Zitternd gab sie ein Nicken von sich, ehe er sie erst noch fester an den Haaren zog und dann losließ. „Lass dir das eine Lehre sein.“ Bei den Jungen zu denen wir als nächstes kamen sah alles schon besser aus. Hier hatte Daiki nichts zu meckern, aber als wir wieder bei einer Gruppe Mädchen vorbeikamen, drehte sich mir der Magen um. Eine von ihnen hatte sogar noch weniger Geld eingenommen als das Mädchen von vorhin. Ich sah weg. Was passierte wollte ich nicht sehen. Daiki holte zuerst mit seiner Hand aus und verpasste der jungen Frau eine Ohrfeige. Dann zog er auch ihr an den Haaren und hielt sie so fest, dass sie sich nicht befreien konnte. „Hör mal, Kleines! Ich sage es auch dir: Mach sofort mehr Geld, oder du hast ein Problem! Dann war die Ohrfeige erst der Anfang. Okay?“ Das Mädchen nickte. Noch einmal wollte er sie schlagen, aber ich lenkte ein. „Daiki, hör auf! Sie hat doch schon genug.“ Wütend drehte er sich zu mir um. „Was hast du da gesagt?“ „Ich bitte dich, tu ihr nicht mehr weh.“ Mit noch gruseligerem Gesichtsausdruck kam er auf mich zu und sah mich finster an: „Seit wann hast du hier was zu sagen?“ Schon hatte auch ich eine Ohrfeige einkassiert, die mich zu Boden warf. Geschockt sah das Mädchen zu mir, während ich langsam aufstand und versuchte meine tränen zurückzuhalten. „Ich hoffe ihr habt es verstanden. Alle beide!“ Wir nickten, dann lief Daiki auf mich zu, packte meine Hand und zog mich weiter hinter sich her. Zu Hause angekommen ging Daiki direkt mit mir ins Wohnzimmer. „Was fällt dir ein, Shin? Wie oft habe ich dir gesagt wie du mit mir zu reden hast? Du hast mir nicht zu sagen was ich tun soll! Verstanden?“ rief er wütend. „Es tut mir leid. Das kommt nie wieder vor.“, versuchte ich die Situstion zu retten.“ Daiki lachte: „Du hast Glück, dass ich heute so gut drauf bin, Kleiner. Aber eine Sache muss ich trotzdem machen.“ Nun lief er auf mich zu und tat das Gleiche was er auch zuvor mit den Mädchen getan hatte. Er zog mir an den Haaren. „Aua! Lass das! Das tut weh!“, rief ich, doch er zog nur fester. „Aua! Daiki! Bitte lass das!“ Mir standen schon die Tränen in den Augen. Daiki dachte kurz nach. Dann fing er an fies zu grinsen und schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht. Ich taumelte nach hinten und das erste was ich hörte war, dass ich in mein Zimmer zu gehen hatte. Zum Glück! Noch mehr Prügel wollte ich für heute wirklich nicht bekommen. Ich setzte mich in Bewegung, aber einen Klaps auf den Hintern gab es trotzdem noch. Ich zuckte zusammen. „Was denn? Hat’s weh getan?“ Ich nickte. Dann zog er mich zu sich ran und gab mir einen Kuss. Erst dann konnte ich in mein Zimmer, wo ich erst einmal mein Gesicht begutachtete. Immerhin blutete es nicht. Ein Jahr später, kurz nach meinem elften Geburtstag, war es dann soweit. Daiki wollte mich. Der Tag hatte eigentlich angefangen wie jeder andere auch, aber als es dann abends wurde, begann für mich die Qual meines Lebens. „Shin, komm mal her.“, forderte Daiki mich auf. Um ihn nicht wütend zu machen, gehorchte ich und ließ mich von ihm auf seinen Schoß ziehen, was eigentlich nichts Neues für mich war. „Shin, hör mal. Du bist jetzt elf Jahre alt und auch schon etwas größer. Ich finde es ist an der Zeit, dass du mal einen neuen Job für mich erledigst.“ „Was soll ich tun?“, fragte ich und sah ihn an. „Das kannst du dir doch sicher denken, Kleiner. Das was alle hier machen.“ „Aber…..“, versuchte ich mich zu verteidigen: „Ich habe Angst davor. Ich will das nicht machen. Bitte lass mich.“ „Oh nein! Das werde ich nicht tun.“, sagte er finster und trug mich in sein Schlafzimmer, wo er mich auf dem Bett ablegte. „Nein! Bitte! Ich will das nicht! Das tut weh!“, rief ich verzweifelt, aber ich hatte keine Chance mich zu wehren. „Oh doch! Du gehörst mir! Und woher willst du denn bitteschön wissen, dass es wehtut?“ „Das haben mir die Anderen gesagt.“ „Ach, glaub denen kein Wort. Wenn du schön brav bist und dich nicht wehrst, dann wird es auch nicht wehtun.“, sagte er und fing an mich zu küssen und ganz langsam auszuziehen. Ich hatte noch nie solche Schmerzen gehabt wie in jener Nacht. Noch nie hatte Daiki mir so weh getan. Ich dachte ich würde das alles nicht überstehen und wollte einfach dass es vorbei geht. Schlussendlich, nachdem mich Daiki in Ruhe gelassen hatte, fiel ich eher in eine tiefe Ohnmacht als in einen sanften Schlaf. Erst am nächsten Morgen wachte ich auf und mein Körper tat an allen erdenklichen Stellen weh. Daiki kam ins Schlafzimmer und grinste mich an: „Na, wieder wach?“ Ich nickte und sah mit Schrecken an mir hinab. Meine Beine waren voller Blut. Ich wollte aufstehen, aber stieß sofort einen lauten Schmerzensschrei aus. „Was denn? Tut es so weh?“, fragte Daiki und lachte. „Ja, es tut verdammt weh!“, jammerte ich. „Das geht vorbei. Weil du so brav warst, bekommst du eine Schmerztablette. Hier nimm! Damit wird es gehen.“ Gierig griff ich nach der Tablette und einem Glas Wasser und schluckte sie hinunter. „Für heute erlaube ich dir noch etwas liegen zu bleiben. Danach geh aber bitte duschen und räum die Bude auf.“, forderte mein Hausherr mich noch auf und ich stimmte mit einem Nicken zu. Das waren doch mal angenehme Aufgaben. Dann kam Daiki auf mich zu. Vor Angst zuckte ich zusammen, doch er tat mir nichts. Er streichelte mir lediglich durchs Haar und verließ dann das Zimmer. Kaum war er draußen fing ich an meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Was er gestern Nacht getan hatte, war das Schlimmste was er je mit mir gemacht hatte. Traum Ende „Shin? Shin? Wach auf!“, hörte ich jemanden rufen. Langsam öffnete ich meine Augen und erblickte meinen Vater, meine Mutter und meinen Onkel. Erleichtert sahen sie mich an. „Endlich bist du wach.“ „Wieso? Was ist denn los?“, fragte ich verwirrt: „Was macht ihr denn überhaupt hier?“ „Du hast schlecht geträumt und immer wieder nach diesem Daiki geschrien und dass er dich in Ruhe lassen soll. Da haben wir uns Sorgen um dich gemacht.“, erklärte meine Mutter. Erst in dem Moment realisierte ich wie sehr mich dieser Traum mitgenommen hatte. Ich fühlte wieder sämtliche Ängste und Schmerzen. Dazu hatte ich Tränen in den Augen. Weinend schmiss ich mich in die Arme meines Vaters. „Papaaaa! Es tut mir so leid, dass ich so gemein zu euch war. Ich habe euch doch so vermisst.“ Er streichelte sanft über den Rücken. „Sch….. Ist doch alles gut. Das muss dir nicht leid tun. Wir haben dich lieb, Shin.“ Nun sah ich auch zu meiner Mutter und meinem Onkel. „Mama? Onkel Wodka? Es tut mir so leid, dass ich so gemein war. Ich habe euch wirklich so lieb und ich habe euch die ganze Zeit so vermisst.“ Auch meine Mutter hatte Tränen in den Augen und kam auf mich zu. Sie nahm mich meinem Vater ab, sodass ich nun in ihren Armen lag. „Du musst dich doch gar nicht bei mir entschuldigen, mein Schatz. Ich habe dich allein gelassen, als du noch ein Baby warst. Mir tut es so leid.“ Meine Mutter streichelte mir durchs Haar. Dann kam Onkel Wodka und umarmte mich auch einmal. „Mein kleiner Neffe. Ich habe dich auch sehr vermisst.“, sagte er und zum Schluss lagen wir uns alle in den Armen. Endlich waren wir wieder eine Familie. Ja, in dem Moment hatte ich ihnen allen verziehen, dass sie mich je allein gelassen hatten: Was zählte war, dass wir endlich wieder beisammen waren. Mein größter Traum war in Erfüllung gegangen und so entschied ich mich fürs erste möglichst bei ihnen zu bleiben. Vielleicht würde es uns ja eines Tages allen gelingen von hier wegzukönnen und dann würde ich auch endlich Shinichi und meine ganzen Freunde wiedersehen können, die ich im Moment ebenfalls sehr vermisste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)