Gefühle auf Umwegen von Nana (Rivaille x Eren || Erwin x Rivaille (gezwungenermaßen ûu)) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Eren schrak auf. Er hockte kerzengerade im Bett und atmete schwer. "Schon wieder..." murmelte er und fiel zurück ins Bett. Er fragte sich, wann ihn dieses Ereignis endlich losließe.. Er starrte hinauf und streckte seine Hand gen Decke. Das Ganze war nun schon 7 Jahre her und dennoch ließ ihn das Ereignis nicht los. Bei dem Tod seiner Mutter war es verständlich.. und auch bei all den anderen schrecklichen Dingen die ihm bislang wiederfahren waren. Aber wieso nicht diese eine Nacht..? Er verstand es einfach nicht. Die Tür seines Zimmers flog auf. Er befand sich derzeit im Schloss der Recon Corps, der er kürzlich beigetreten war. Endlich. Rivaille kam herein. Er hatte selbstverständlich wieder sein Putzoutfit an, was aus einer Schürze, einem Kopftuch und einem Mundschutz bestand. Er ging zum Fenster und riss die Fensterbalken auf. Das warme Sonnenlicht flutete das kühle Zimmer, in dem Eren noch im Bett lag. Das Licht brannte in seinen Augen und er kniff sie zusammen. Noch ehe er etwas sagen konnte, drehte sich Rivaille zu ihm und nahm seinen Mundschutz herunter. "Oi Eren, du schläfst ja immer noch!" Eren hockte sich hastig auf und rieb sich kurz die Augen. "Nein, ich-" Rivaille unterbrach ihn. "Es ist bereits Mittag und dein Zimmer ist immer noch schmutzig." Er deutete mit einem Staubwedel, den er in seiner rechten Hand hielt, um sich. Rivaille klang jedoch keinesfalls wütend, sondern mononton. Er kniff nur etwas die Augen weiter zusammen als sonst. Eren spurtete. Er stand auf und lief zu seiner Putzkleidung. Schnell band er sich die Schürze und das Kopftuch um. Rivaille drückte ihm einen Besen in die Hand. "Schau, dass kein Staubkorn übrig bleibt." Dann verließ er wieder das Zimmer. Eren entfuhr ein tiefer Seufzer. Kaum aufgestanden, musste er jetzt erst einmal eine Stunde putzen. ... Fix und fertig kam er auf die Terrasse, die sich im Garten des alten Schlosses befand. Rivaille saß dort an einem Tisch und schlürfte eine Tasse Tee. Er stellte sie auf die Untertasse zurück und sah zu Eren, der sich soeben an den Tisch gesetzt hatte. Er beobachtete ihn dabei, wie er sich ebenfalls eine Tasse Tee einschenkte und sogleich einen großen Schluck daraus trank. "Das Zimmer ist nun sauber" begann Eren das Gespräch. "Ich schau es mir später an." entgegnete Rivaille. Eren sah um sich "Wo sind denn die anderen alle?" Rivaille richtete seinen Blick zur Seite. "Ausgeritten. Zum allwöchtetlichem Training, an dem du hättest auch teilnehmen sollen." Vorwurfsvoll sah er wieder zu Eren. Dieser erschrak. "A-aber wieso hat mich denn niemand geweckt?" Rivaille schloss die Augen und legte entspannt seine Arme auf die Rückenlehne der Bank, auf der er saß. "Keine Ahnung". Eren sank seinen Blick auf den Tisch vor sich. Er fühlte sich schlecht. Man konnte sich nicht auf ihn verlassen. Er mochte gar nicht wissen, wie Rivaille über ih dachte - bestimmt nichts gutes.. Beziehungsweise.. was dachte Rivaille wirklich? Er ist ihm die letzten 7 Jahre nicht mehr begegnet, seit Eren's verhängnisvollen Nacht und Nebelaktion in der Kaserne der Scouting Legion. Als er ihm wieder begegnet ist, gab es keine Auffälligkeiten seitens Rivaille oder Erwin. Keiner der beiden hatte ihn auf damals angesprochen. Hatten sie ihn vergessen? Oder konnten sie sich einfach nicht mehr an das Gesicht des kleinen Jungen erinnern, der sie belauscht und beobachtet hatte? Es gab Tage da fragte sich Eren ob er nicht nur alles geträumt hätte. Aber wieso wiederholte sich das so oft? Jedes Detail ist haargenau das gleiche, egal wie oft der Traum wiederkehrte. - Nein, es war kein Traum. Nach den Zweifeln, die ihn heimsuchten, setzte er diesen Abend wie Puzzlestücke zusammen und wiederlegte immer wieder die These, dass es nur ein Traum war. Es ist wirklich passiert. Es gab ihn wirklich, den Abend an denen sich Erwin und Rivaille so nah waren, wie er nie geglaubt hätte. Eren hob den Blick und sah vorsichtig zum Heichou, welcher immer noch gelassen und mit geschlossenen Augen auf der Bank saß. Er musterte jedes Detail an ihm. Seine Haare, sein Gesicht, seine Arme.. und zu jedem dieser Körperteile konnte er eine Verbindung zum damaligen Abend herstellen. Er musste sich vorstellen, wie Erwin ihn an jeder dieser Stellen berührt hatte. Was läuft da zwischen den beiden? Wie weit waren sie noch gegangen, nachdem Eren weggelaufen war? Inzwischen wusste er, was die beiden damals auf dem Sofa vorhatten. Man konnte ihm in dem Gebiet nichts mehr vormachen. Während seiner Rekrutenzeit hatte Jean so viel versaute Schmuddelwitze erzählt, dass auch das letzte Kind in seiner Einheit aufgeklärt war. Was er allerdings bis heute nich verstanden hat - wieso mit einem Mann? In den letzten 7 Jahren ist ihm nichts desgleichen mehr zu Ohren gekommen. Er fragte sich, ob er Erwin immer noch so nah ist, wie damals. Rivaille öffnete seine Augen und sah Eren an. Eren fühlte sich ertappt. "Trink aus, wir müssen los". Rivaille stand auf. Seinen Tee hatte er bereits leergetrunken. "Huh? Wohin?" Rivaille ging davon und Eren dackelte ihm hinterher. "Wenn du glaubst, du entkommst dem Training, nur weil du den halben Tag verschlafen hast, dann irrst du dich." Eren schluckte. Es war nicht seine Absicht so lange zu schlafen. Sein innerstes Ich gab sogar Rivaille die Schuld, denn der tauchte in seinen Träumen öfter auf als ihm lieb war. Rivaille betrat eine kleine Kammer und begann, sich das 3D Maneuver Gear anzulegen. Eren tat es ihm gleich. Anschließend begaben sie sich zum Pferdestall. Da ritten sie also - nebeneinander - durch einen Wald. Keiner der beiden sprach ein Wort. Jedes mal, wenn sie das Schloss verließen, hatte Eren ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Jederzeit könnte irgendwo ein Titan auftauchen und sie auffressen. Alles, was ihn dennoch nicht davon abhielt dies alles zu machen war sein unseglicher Hass gegen diese Wesen. Je mehr er erlegen konnte, umso besser. Und wenn es mit Hilfe seiner eigenen Titanenform sein musste. Er hatte sich geschworen alle Titanen auszulöschen und das geht nunmal nicht, indem man sich in ein Schloss einsperrt und Däumchen dreht. Beziehungsweise... jeden Tag stundenlang putzt. Er drehte seinen Kopf zu Rivaille. Erschrocken musste er feststellen, dass dieser wiederum ihn anstarrte und das ohne eine Mine zu verziehen. Das tut er jedes Mal. Eren drehte sich schnell wieder um. Das kann doch nicht.... starrt er ihn wirklich die GANZE Zeit an?! Er drehte den Kopf wieder zu ihm. Sein Blick war unverändert. "Heichou..?" - "Was ist?" - "Ano.. wie soll ich.. sagen" Eren überlegte sich genau, welche Wortwahl er besser verwenden und welche er besser nicht verwenden sollte. "Wieso guckst du mich durchwegs an?" Rivaille zog die Augenbrauen etwas überrascht nach oben, hatte aber schnell eine Antwort parat. "Ich habe geschworen dich nicht aus den Augen zu lassen." Eren fragte sich ob sein Heichou alles so wörtlich nahm, wie das. Er war schon ein komischer Kerl. Einerseits wird ihm nachgesagt der stärkste Mann der Welt zu sein, andererseits läuft er mit voller Putzmontur durch ein Schloss und wehe es ist auch nur eine Ecke nicht sauber genug! Die Tatsache, dass ihn der Mann, für den er im geheimsten tiefste Gefühle hegte, anstarrte, ließ ihn nicht ganz kalt. Ein angenehmer Schauer lief ihm über den Rücken. "Eren!" Rivaille sprang zu ihm und trat ihn von seinem Pferd. Eren landete mit seinem Hintern auf dem harten Boden. Ehe er realisierte was los war, sah er, wie Rivaille sich in die Luft maneuvrierte um kurz daraufhin einem Titanen den Nacken aufzuschlitzen. Anschließend landete er neben Eren, während der Titan leblos zu Boden fiel. "Steh auf!" befahl er und Eren tat wie ihm gehießen. "Wo kam der denn her?!" - "Jetzt weist du, wieso ich dich nicht aus den Augen lasse." Rivaille sah sich um. "Es war nicht der letzte.. Bleib dicht bei mir." Das war nicht zu übersehen. Vor ihnen tauchten plötzlich mindestens 10 weitere Titanen auf. Rivaille biss die Zähne zusammen. "Heichou, soll ich..?" - "Nein.. die schaffen wir so. Mach dich bereit." Eren nickte und zog seine Schwerter. Sie zogen in den Kampf und vernichteten einen nach dem nächsten. Rivaille war wahnsinnig schnell und genauso schnell gingen die Titanen zu Boden. Nachdem keiner mehr übrig war, sahen sich beide nochmal um. "Wir müssen weiter" meinte Rivaille und zog Eren am Ärmel, der noch völlig aus der Puste war. "He-Heichou.. nicht so schnell.. warte! Wieso gehen wir zu Fuß?" - "Siehst du irgendwo unsere Pferde?" - "Nein." - "Ist deine Frage somit beantwortet?" Rivaille war einfach zu schnell. Im Kämpfen, im Denken, im Laufen. Er wusste wie er sich zu bewegen hatte und wie es am besten vom Vorteil war, so viel Kraft zu sparen, wie nur irgendwie möglich. Sie gingen eine Weile vor sich her und es wurde langsam dunkel. Sie hatten den ganzen Tag damit verbracht durch die Gegend zu reiten, sich gegenseitig anzustarren und Titanen niederzumetzeln. Es war nicht nur so, dass sie viel zu weit geritten waren und es allmählich dunkel wurde, nein, es ging nun auch noch an zu regnen und zwar in Strömen. "Wir werden die Nacht hier draußen verbringen müssen." Eren schluckte. 'Wir' 'verbringen' 'eine Nacht' 'gemeinsam'?! Sein Herz klopfte wie wild. Wie sollte er das nur überleben? Es war ja nicht so dass ihn vorhin eben fast ein paar Titanen verdrückt hätten oder so, nein. Er musste hier draußen irgendwo übernachten.. mit Rivaille... Oh mein Gott! Sie fanden eine Höhle. Bevor sie diese betraten, sammelten Sie ein wenig Holz und ein paar Steine. Sie schafften es zum Anbruch der Dunkelheit ein Feuer zu machen. Eren setzte sich sogleich davor und hielt seine Hände ans feuer. Er musste nießen. "Hatschuuh!" Rivaille verzog das Gesicht. "Es ist so schmutzig hier.." Rivaille sah sich um. Gut, es war kein Haus und auch kein Schloss, in dem er stundenlang zuvor geputzt hatte. Es war eben eine stinknormale, verlassene Höhle. "Ich werde kein Auge zutun können.." Er ging die Höhle auf und ab und musterte dabei jeden Fleck auf dem Boden. Eren wusste ja, dass Rivaille einen Reinheitsfimmel hatte. Dennoch erstaunte ihn diese Extremität, in der er es auslebte, immer wieder auf's neue. Während er weiterhin manisch durch die Höhle lief und vor sich hinbrabbelte, entschied sich Eren, seinen Umhang auszuziehen und neben sich auf den Boden auszubreiten. Rivaille bemerkte, dass Eren sich bewegt hatte und sah ihn an. Er musste nichts sagen, sein Blick verriert es 'Was tust du da?'. "Heichou, hier kannst du dich hinsetzen, dort ist es sauber." Eren patete auf seinen Umhang und sah Rivaille erwartungsvoll an. Dieser war wiederum überrascht. Eren dachte nicht ernsthaft daran, dass Rivaille sich hinsetzen würde. Aber er wollte es ihm zumindest anbieten. Doch zu seinem Erstaunen setzte sich Rivaille tatsächlich auf seinen Umhang, direkt neben Eren. Der Jüngere lächelte. Einige Zeit verging, während beide wortlos das Feuer betrachteten. Rivaille ist sehr ruhig geworden. Eren linste ab und an zu ihm rüber. Emotionslos blickte er ins Feuer und schien.. nachzudenken? Irgendetwas beschäftigte ihn. Eren fing leicht an zu zittern. Die Nacht war kalt und das Feuer das einzige, woran er sich wärmen konnte. "Hatschuu!" Rivaille erschrak. Das Nießen riss ihn aus seinen Gedanken und er blickte zu Eren, der sich kurz die Nase rieb und dann wieder die Beine einzog, um sie mit den Armen zu umschließen. Rivaille stand auf, zog seinen Umhang aus, ging dann hinter Eren in die Hocke und legte ihn ihm um seine Schultern. "Das dürfte warm halten." Eren rutsche das Herz in die Hose. Hatte Rivaille ihm gerade tatsächlich SEINEN warmen Umhang um die Schultern gelegt? "Aber Heichou, frierst du denn nicht?" - "Nein, mir ist warm." Eren wickelte sich nun ganz in den Umhang ein. Er war noch total warm und roch nach dem Älteren. Rivaille rutsche ein Stück weit nach vorne und musterte Eren kurz von oben bis unten. "Deine Klamotten sind immer noch total nass." Voller Enthusiasmus griff er nach Eren's Bein und tastete es ab. "Die Hose auch.." Eren wurde rot. Ehe er sich versah, zog Rivaille ihm einen Stiefel aus. "Wenn du die hier anlässt, wirst du dich noch mehr erkälten." meinte er in ruhiger Stimmlage und griff nach dem anderen Stiefel. Eren griff nach Rivailles Hand und hielt sie fest. "Heichou, ich bin kein kleines Kind mehr, ich kann das selbst!" er kam sich vor, als würde Rivaille ihn wie ein Kleinkind behandeln. Das war ihm peinlich. Er hoffte, dass man ihm seine Röte nicht ansah. "Ich weiß dass du das kannst, aber ich möchte das trotzdem tun." Er entriss Eren seine Hand und zog den 2. Stiefel auch noch aus. Nachdem Eren seinen Versuch als gescheitert betrachtete, beobachtete er stattdessen amüsiert Rivaille, der gerade seine Hose musterte. Konnte er auch seine Hose ausziehen? Oder würde er ihn das selbst machen lassen. Es war ein merkwürdiges Gefühl so von ihm betrachtet zu werden. Er setzte sich jedoch wieder neben Eren. "Streck deine Füße zum Feuer." Rivaille griff nach einem der gesammelten Holzstücke und nährte die Flammen damit. Eren wurde wieder warm. Der Mantel, der so verlockend roch und auch die Wärme an seinen Füßen erfreuten sein Herz zutiefst. Er dachte über die Fürsorge nach, die ihm Rivaille entgegengebracht hatte. Er passte zwar immer auf ihn auf, doch das hier war etwas anderes. Er hat sich Sorgen um ihn gemacht. Ihm fielen allmählich die Augen zu. Er gähnte und blinzelte. Seine Hose wurde auch langsam trocken. Plötzlich spürte er etwas schweres auf seiner rechten Schulter. Er drehte seinen Kopf vorsichtig nach rechts. Es war Rivailles Kopf der jetzt auf seiner Schulter ruhte. "Heichou.." flüsterte er. Aber er hörte ihn nicht, denn er war eingeschlafen. Sein Gesicht sah so entspannt aus, wenn er schlief. Er sah ihn gerade das erste mal schlafen. Er hatte sich zuvor oft vorgestellt, wie das wohl aussah, wenn der Ältere schlief. Aber das hatte er sich nicht so sanft vorgestellt... Eren war inzwischen auch schon so müde, dass er nicht mehr lange darüber nachdachte und lehnte folglich seinen Kopf auf Rivaille's. Es dauerte nicht mehr lange, da fiel auch er in einen tiefen Schlaf.. --Kapitel 1 - Ende-- So.. ich hab mir eigentlich überlegt an einem spannenderen Teil aufzuhören, allerdings konnte ich nicht aufhören zu schreiben. Andererseits ist es auch sehr schwer sich zurückzuhalten die beiden sich nicht einfach direkt übereinander herfallen zu lassen x'D Aber all zu schnell sollte es auch nicht gehen.. deshalb nun nur die Fürsorglichkeit unseres schrägen, kleinen Heichous! Ich hoff euch hat das Kapitel gefallen. Kommis erwünscht ^o^~ Mata ne~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)