Gefühle auf Umwegen von Nana (Rivaille x Eren || Erwin x Rivaille (gezwungenermaßen ûu)) ================================================================================ Prolog: Damals -------------- 8 Jahre zuvor... "Sie kommen!" - "Sie sind wieder da!" Jubel brach aus. Die Menschenmenge war außer sich. Immer mehr Menschen eilten zur Hauptstraße, um Ihre Helden wieder willkommen zu heißen. Einige waren etwas weniger euphorisch, denn sie wussten, dass ein geliebter Mensch mitgezogen war. Nach draußen. Dort, wo niemand sicher war und sich niemand hintraute. Fast niemand. Doch sie waren vollzählig und man konnte die Mission zumindest aus diesem Winkel als erfolgreich betrachten. Eren sprang auf. "Hört ihr das auch?" Mikasa und Armin sahen in die Richtung, aus dem die Laute zu vernehmen waren. "Ja.. die Scouting Legion muss wieder da sein." entgegnete Armin. Die 3 Kinder saßen bisweilen an einem kleinen Fluss, der durch den äußersten Stadtbezirk floss und sich durch die ganze Stadt erstreckte. Eren war der erste der loslief. "Hey, Eren- warte doch auf uns!" Armin stolperten, nachdem auch er aufsprang, konnte jedoch gerade noch das Gleichgewicht halten. Mikasa folgte den beiden wortlos. Sie rannten so weit sie ihre Füße tragen konnten. Sie wussten, dass sie schnell sein mussten. Denn die Legion zog in das Stadtinnere zur Kaserne. "Beeilt euch, sonst schaffen wir es nicht mehr!" rief Eren, ohne sich zu den anderen umzudrehen. Da ergriff Mikasa das Wort "Wenn es so abläuft wie das letzte Mal, dann kommen sie nicht schnell voran. Die Leute schmeißen sich ihnen in den Weg als wäre es das letzte, was sie in ihrem Leben tun werden." Da hatte sie natürlich recht. Aber darum ging es nicht. Eren wusste das natürlich auch, aber je länger sie der Legion zusehen konnten, umso besser würde es sein. Endlich hatten sie die Hauptstraße erreicht. Völlig außer Atem blieben sie stehen. Vor ihnen standen Menschen. Viele Menschen. Dadurch sahen sie nichts. Sie liefen den Rand der Straße ab, aber nirgends gab es auch nur eine kleine Lücke, wo sie hätten durchschlüpfen können. Es waren mehrere Reihen von Menschen, die darauf aus waren, so viel wie möglich aufzuschnappen von der Legion, der Helden der gesamten Menschheit. "Verdammter Mist, was machen wir denn jetzt?" Armin verzog das Gesicht. Er atmete immer noch schwer und ihn erschlich das Gefühl dass der Spurt, den sie gerade hingelegt hatten, völlig umsonst gewesen war. "Keine Angst, bisher haben wir es immer geschafft.." Keine Sekunde blieb Eren, als er das sagte, mit seinen Blicken an Armin hängen. Seine Augen waren damit beschäftigt eine Lösung für ihr Problem zu finden. Sie liefen noch eine Weile den Rand ab, als Mikasa plötzlich rief "Da drüben!" Ein Wunder - dort stand ein Haus, zu dessen Tür man nur durch ein paar Treppen gelangte. Vor der Haustür war ein kleiner Balkon, der sich optimal als Ausguck eignete. Die Kinder eilten die Treppe hinauf und konnten somit endlich einen Blick auf die Hauptstraße werfen. Die Legion war nicht mehr weit entfernt, bis sie diesen Part der Straße überqueren würden. Erens Herz schlug schneller. Er sah zu nichts und niemandem so auf, wie zur Scouting Legion. Er selbst wollte auch immer jemand sein, der die Titanen ausradiert. Allerdings wusste er nicht, wie er dort jemals beitreten sollte. Zudem schätzte er sich selbst nicht stark genug ein, um diverse Aufgaben der Legion zu meistern. Aber er war ja auch noch ein Kind, natürlich war das in der jetzigen Verfassung noch überhaupt kein Thema, dass er hätte mitkämpfen können. Aber träumen durfte man und das tat Eren viel und gerne. Die Laute, die entstanden, als die Pferde mit ihren Hufen den mit Stein gepflasterten Asphalt berührten, kamen näher. Und da waren Sie plötzlich. Allem voran war Erwin, der Anführer der Legion. Ein großer, stattlicher Soldat wie er im Buche steht. Und direkt hinter ihm ritt.. "Levi.. Rivaille..." Gefreiter Unteroffizier und inoffizielle rechte Hand Erwin's. Als Eren seinen Namen flüsterte, fixierte er seinen Blick auf ihn. Kaum zu glauben dass ihm nachgesagt wird der stärkste Mann der Welt zu sein. Seine Größe lässt nicht unbedingt darauf schließen.. aber.. Größe ist ja bekanntlich nicht alles und Eren hatte keinen Zweifel daran. Denn es ist DER Mann. Er war sein Vorbild, sein Held, zu dem er ehrfürchtig aufblickte. All sein Respekt und seiner Bewunderung galten Rivaille. Er war wirklich ein Fan der Scouting Legion, aber der Unteroffizier war das Maß aller Dinge. "Oiiiiiiiiiiiiiiii RIVAILLE!!!!!!!!" Armin und Mikasa zuckten zusammen, als Eren plötzlich so laut aufschrie. Eren winkte entuhsiastisch und mit einem breiten Lächeln im Gesicht. "Rivaille! Rivaille! Wink doch mal!" Er hatte das Gefühl sein Arm fiel ihm gleich ab, so heftig wank er. Aber Rivaille hörte ihn nicht. Es waren einfach zu viele Menschen, die rumschrien und rumkreischten. Rivaille hatte seinen Kopf lediglich nach vorne gerichtet. Ab und zu schweiften seine Augen nach links und nach rechts ab, um seine Umgebung besser wahrnehmen zu können. Er war nicht sonderlich begeistert von dem Tumult, der um sie herum veranstaltet wurde. Nach so einer anstrengenden Reise wollte er einfach nur seine Ruhe haben. Er war nicht der einzige in der Legion, der das so sah, aber sie ließen sich das dennnoch nicht anmerken. Sie wussten, dass die Leute auf sie zählten und sie als Hoffnungsträger der Menschheit ansahen. Als die Legion verschwunden war, sank Eren langsam seinen Arm und das Lächeln aus seinem Gesicht schwandt. Er seufzte. Rivaille hatte ihn schon wieder nicht bemerkt. Er wusste sehr wahrscheinlich nicht einmal, dass er existierte. "Das war's schon wieder.." fügte Mikasa emotionslos an. Sie wandte ihren Blick von der Straße und sah dann zu Eren. Auch Armin sah zu Eren, welcher immer noch auf die Straße blickte. Dann wandte er sich wortlos von den anderen beiden ab und stapfte die Treppen wieder herunter. "E-eren?" Armin eilte zu ihm und ging neben ihm her. Mikasa folgte ihnen. Sie gingen eine Weile, Richtung Fluss zurück, ohne ein Wort zu sagen. Eren benahm sich merkwürdig und die 2 Freunde machten sich Sorgen. "Was ist los, was hast du?" Eren blieb aprubt stehen. Er drehte sich zu den beiden und sah sie mit einem ernsten Blick an. "Irgendwann... ja, irgendwann sieht er mich. Er wird wissen dass ich existiere. Und wenn ich groß bin, dann heiraten wir!" ??? Wovon zum Geier sprach Eren da? "Häää?" Armin war absolut verwirrt. Wer soll ihn sehn? Und wen will er heiraten? Lediglich Mikasa neben ihm kicherte leise in sich hinein. Eren hob eine Augenbraue und sah sie an. Hatte er was komisches gesagt? "Oi Mikasa, wovon spricht Eren da?" Sie lächelte "Ich denke, er meint Levi Rivaille." Armin schien noch verwirrter als vorher und sah dann wieder zu Eren, der rot angelaufen war. "Ist das wahr?" - "..Ja, ich meine ihn. Und was ist so schlimm daran, dass du mich ansiehst wie ein Pferd?!" Armin versuchte es mit aller Kraft zu unterdrücken, aber es ging nicht. Er fing laut an zu lachen. "Eren.. tut.. tut mir Leid aber ich.. hahahaha!" Eren biss auf seine Unterlippe. Armin beruhigte sich aber sehr schnell wieder und wischte sich noch eine Träne aus dem Auge. Mikasa stand nur daneben und beobachtete das Szenario. Armin fuhr fort "Du kannst ihn doch nicht heiraten.." meinte er jedoch gutmütig. "Warum denn nicht?" - "Du bist ein Junge!" - "Das weiß ich auch, na und?" Was wollte Armin damit sagen? "Nunja.. hat man dir denn nicht gesagt, dass Jungen keine anderen Jungen heiraten können?" - "Aber Hannes hat uns doch erzählt, dass die Menschen heiraten!" Jawohl, daran konnte er sich sehr gut erinnern, dass er das erzählt hatte! Seine Eltern waren schließlich auch verheiratet. "Was Armin damit sagen möchte, ist" setzte Mikasa an "Männer heiraten Frauen. Männer und Männer können nicht heiraten." beendete sie den Satz. Eren sah sie beide entsetzt an. Wie konnten sie nur so etwas gemeines zu ihm sagen? "Ach, lasst mich doch zufrieden!" rief er und rannte weg. Armin wollte gerade hinterherlaufen, aber Mikasa hielt ihn am Arm fest "Lass ihn laufen, er beruhigt sich dann schnell wieder.." Armin fühlte sich schlecht. Er wusste nicht, dass sein Freund das nicht wusste. "Aber.. wie kann es sein.. dass er das nicht wusste? Ich wusste nicht, dass er das nicht wusste.." Er senkte seinen Blick. Mikasa sah Armin an und dann in die Richtung, in die Eren gelaufen war. "Er bewundert den Unteroffizier sehr. Sobald er auf den Straßen eine neue Geschichte von ihm aufschnappt, hocken wir abends gemeinsam am Tisch und er erzählt sie uns. Bewundern und Lieben ist jedoch nicht dasselbe.. das wusste er nicht. Er ist eben noch ein Kind.." Drop. Mikasa war so alt wie sie alle, hatte jedoch den Verstand einer 16-jährigen. Eren saß am Fluss. Die Beine angewinkelt und eingezogen, mit den Armen umfassend. Sein Kinn lag auf seinen Knien auf und er blickte in das Wasser. Er wusste, dass Mikasa Recht hatte. Das hatte sie immer. Sie sagt nichts, bei dem sie sich nicht sicher war, dass es richtig ist. Er seufzte tief. Seine Vorstellung, Rivaille zu heiraten, war dahin. Schade eigentlich. Seine Mutter sagte immer es ist wichtig einen starken Mann an seiner Seite zu haben. Er wäre gerne dieser Mann gewesen, aber es fiel ihm jetzt wie die Schuppen von den Augen, je länger er darüber nachdachte. Er sah immer Männer und Frauen zusammen. Alle Ehepaare die er kannte, waren Mann und Frau. Es gab keine Männer und Männer, diese Relation exisitierte nicht. Er kam zu der Erkenntnis, dass er naiv und dumm war. Er wollte es sich nur nicht eingestehen. Er entschloss sich daraufhin, seine Schuhe auszuziehen und die Füße in den Fluss baumeln zu lassen. Das Wasser war frisch, aber nicht zu kalt - im Gegenteil, es war sehr angenehm. Eren lächelte. Es war ja egal, ob er ihn heiraten konnte oder nicht. Er könnte trotzdem in seiner Nähe sein, sobald er ein Soldat geworden war. ...Einige Tage später... "Glaubst du, dass das wirklich eine sogute Idee ist?" Armin stand vor der Mauer der Kaserne. Es dämmerte schon und wurde langsam dunkel. "Wie willst du denn dann wieder dort rauskommen?" Er blickte die Leiter vor sich hoch, auf der Eren stand. "Keine Ahnung." Jemand hatte Reparaturen an der Mauer der Kaserne durchgeführt und die Leiter dort stehen lassen. Armin und Eren hatten die Reparaturarbeiten den Tag über beobachtet und Eren war der Meinung, dass das für Außenstehende die einzige Möglichkeit war, einen Blick in die Kaserne zu werfen. "Ruf mich, wenn du Hilfe brauchst!" meinte Armin und sah Eren besorgt an. Eren war oben auf der Mauer angekommen und zeigte Armin mit einem frechen Grinsen einen Daumen nach oben. Eren setzte sich dann ersteinmal und lugte vorsichtig zum Innenhof der Kaserne. Ständig lief dort ein Soldat herum. Unweit des Haupteingangs stand ein riesiger Pferdestall. Er wusste, dass die Kaserne groß war, aber so riesig hatte er sich die nicht vorgestellt. Am Ende der Mauer entdeckte er einen Turm, bei dem es einen Eingang gab. Er stand vorsichtig auf, damit er nicht gesehen wird, und ging durch die Tür, die offen stand. Im Turm führten lediglich Treppen nach unten, denen er folgte. In der Kaserne war es relativ dunkel. An den Wänden hingen Wappen der Einheiten und zwischendrin immer eine Fackel, um die Korridore zu erhellen und nicht im Dunkeln zu tappen. Eren empfand das alles als sehr aufregend und er hatte das Gefühl sein Herz klopft ihm bis zum Hals. Bei jeder Ecke, die er einschlug, tastete er sich vorsichtig heran, denn es könnte ja sein, dass dort gerade ein Soldat entlang läuft und seine Anwesenheit bemerkt. Zu seiner Überraschung traf er dort niemanden an. Wo waren alle gerade? Sind die Soldaten schon wieder ausgeritten? Kann nicht sein, draußen im Innenhofen liefen ja auch welche herum. Vielleicht sind sie schon alle in ihren Zimmern, dachte er sich. Flink lief er durch eine große Halle mit einem großen roten Teppich. Diese führte sogleich in einen riesigen Speisesaal. Aber keine Menschenseele war zu sehen. Als er noch einmal um eine Ecke bog, bemerkte er, dass er in den Wohnbereich der Kaserne, insofern man das so nennen konnte, kam. Hier hörte er letztendlich leise Stimmen hinter den dicken Mauern. Es war also wie er vermutet hatte, die Soldaten mussten schon in ihren Zimmern sein. Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Am Ende des Ganges konnte er ein großes Licht erkennen. Vorsichtig ging er darauf zu. Er hörte diesmal deutliche Stimmen, 2 Männer unterhielten sich. Er wagte einen Blick in das Zimmer. Es war ein riesiger Bogen ohne Tür, jeder konnte also hineinsehen. Erschrocken weitete er seine Augen und sein Herz klopfte noch mehr als Vorher. Es war ein großer Raum mit einem Tisch und Stühlen. Auf dem Tisch stand eine brennende Kerze, die neben den Fackeln an den Wänden den Raum erhellten. Es war nicht übermäßig hell dort drinnen, aber auch nicht stockfinster. Am Tisch saß Rivaille. Eren konnte nicht erkennen, was vor ihm auf dem Tisch lag. Er fing an lauter zu atmen und leicht zu zittern. Damit ihn niemand hören konnte, hielt er sich eine Hand vor Mund und Nase und beobachtete das Geschehen. "Wenn wir diese Route nehmen, fahren wir definitiv am sichersten. Bislang wurden dort kaum Titanen gesichtet. Somit sollte es auch für die Neuankömmlinge zu keinen Komplikationen kommen." Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er das Stück Papier vor sich. Es musste eine Karte oder eine Art Atlas sein. Nachdenkelich rieb er sich kurz an der Schläfe. "Aber was wir ab hier machen..." Er hielt eine Feder in seiner Hand und zeichnete ein Kreuz auf die Karte. Mit wem redete Rivaille eigentlich? Eren vergrößerte seinen Blickwinkel ein wenig und konnte erkennen, dass eine große Gestalt an der Wand lehnte - Es war Erwin. Er verschränkte die Arme während er da an der Wand lehnte. Sein Kopf lag leicht schief und er beobachtete Rivaille einige Meter weiter entfernt. "Andererseits könnten wir auch diese Route nehmen ..." Erwin schwieg. Rivaille schien jedoch auf eine Zustimmung oder Ablehnung zu warten, aber es kam nichts. Nachdenklich studierte er die Karte. "Ich komm nicht drauf..." Erwin stützte sich von der Wand ab und ging zu Rivaille hinüber. Er stellt sich hinter ihn und beugte sich über seine Schultern weit hinweg, um auf die Karte sehen zu können. Rivailles Hals war somit mit Erwin's Armen eingekesselt. und er spürte den Atem des Älteren auf seinem Kopf. Sanft nahm Erwin Rivaille die Feder aus der Hand, tunkte sie in die Tinte und zeichnete ebenfalls etwas auf die Karte. Rivaille schien den Atem anzuhalten, während sein Blick Erwins Hand folgte. "Hier wäre es in dieser Formation am sichersten." Rivaille betrachtete Erwins Hinterlassenschaften auf der Karte und nickte leicht. "Ja.." entgegnete er. Erwins Mundwinkel zogen sich nach oben. Er griff nach dem Tintenglas und steckte den Korken darauf, um es zu verschließen. "So.." Erwin wollte gerade etwas sagen, da kam ihm Rivaille in die Quere "Ich bin noch nicht fertig, die Route im Osten gehört überarbeitet." Erwin richtete sich auf und legte seine kräftigen Hände auf Rivailles Schultern. "Aber nicht mehr heute. Du überanstrengst dich noch. Außerdem ist es schon spät." entgegnete er. Er fing an seine Hände zu bewegen und Rivailles Schultern leicht zu massieren. Rivaille seufzte und schloss nach kurzer Zeit die Augen. Er lehnte seinen Kopf zurück. Dieser fiel nicht nach hinten, denn Erwin's Torso war unmittelbar dahinter. Eren musste feststellen, dass dies ein sehr ungewöhnliches Bild war, dachte sich aber nichts weiter dabei. Immerhin waren sie ja Freunde und auch Mikasa hatte ihm mal die Schultern massiert. Als Erwin bemerkte, dass Rivaille sich langsam lockermachte, beugte er sich mit seinem Kopf nach unten und haucht ihm einen sanften Kuss in den Nacken. Rivaille öffnete in dem Moment die Augen und sah lediglich mit den Augen weit nach links, so als könne er Erwin hinter sich sehen. "Was soll das werden?" fragte er in einem kritischen Ton. Erwin legte seine Arme um Rivaille und vergrub sein Gesicht in Rivailles Halsbeuge. Er antwortete ihm nicht. Eren konnte nicht glauben, was da gerade ablief. Er kam sich vor wie in einem schlechten Theaterstück. Hatten Armin und Mikasa nicht gemeint, dass Männer nicht heiraten könnten? Zum Heiraten gehören doch auch solche Dinge dazu oder nicht? Eren schluckte und hoffte, dass er nicht gehört wurde. "Oi Erwin.. ich hab dich was gefragt." hakte Rivaille nach. "Du solltest dich hinlegen.." hauchte Erwin ihm nur ins Ohr und fuhr dann fort "...komm mit zu mir." ehe er leicht in sein Ohrläppchen biss. "Mein Bett ist weich und warm." fügt er noch an. "Vergiss es." raunte Rivaille nur und drehte seinen Kopf weg. "Wieso denn nicht..?" - "Darum!" Er versuchte sich zu lösen, aber Erwin ließ ihn nicht gehen. "Wir waren schon so lange nicht mehr alleine. Immer wenn wir auf langen Reisen sind, sterbe ich fast vor Begierde. Ich kann dich nicht anfassen, denn wir sind stets von anderen Soldaten umgeben." Erwin sprach in einem ruhigen, sachlichen Ton. "Also.." fuhr er fort "lass mich dich doch wenigstens hier unter 4 Augen..." Rivaille saß mehrere Sekunden regungslos da und hatte den Blick gesenkt. Was er sich wohl dachte? Doch als es Erwin am wenigsten erwartete, riss sich Rivaille los und stand auf. Erwin sah ihn nur perplex an. "Ich gehe schlafen." meinte Rivaille kurz und bündig. Er griff nach der Kerze, die auf dem Tisch stand und blies sie aus. Eren realisierte, dass er weglaufen sollte. Wenn Rivaille hier gleich rauslaufen würde, gäbe es einen Toten - und das wäre er. Aber zu gebannt war er von dem, was sich seinen unschuldigen Kinderaugen bot. Wie versteinert stand er also da und hoffte dass Rivaille nicht in die Richtung musste, in der Eren gerade stand. Als Rivaille dann an Erwin vorbeiging, packt dieser ihn am Handgelenk. "Levi..." er drehte sich zu ihm und in dem Moment packte er ihn an den Schultern und dirrigierte ihn zur Wand. Rivaille spürte die kalten Mauern an seinen Rücken. Völlig überrascht blickte er Erwin in's Gesicht. Er wehrte sich dann aber, nachdem er realisiert hatte, was gerade passiert ist, doch Erwin drückte ihn immer wieder gegen die Wand. Es war zwecklos. Zornig sah er Erwin an "Lass mich endlich ziehn, verdammt!" Erwin sah ihn ausdrucklos an "Du weißt es, nicht wahr?" Sein zorniger Ausdruck im Gesicht ließ etwas nach. "Was weiß ich?" Erwin verringerte den Abstand zwischen sich und Rivaille. In sachlicher Tonlage fuhr er fort. "Du weißt, wie es um meine Gefühle für dich bestellt ist, oder? Seit ich dich kenne.. Und obwohl du es weißt, trampelst du darauf herum. Als wäre das alles nur ein Spiel, als würde ich das was ich sage nicht ernst meinen." Rivaille sah Erwin fassungslos an. Er hätte wohl nie gedacht, dass Erwin jemals in seinem Leben so etwas zu ihm sagen würde. Er antwortete nicht. Er konnte nicht. "Ich weiß, dass du lange alleine warst.." fuhr Erwin fort. "Und dass du wohl niemandem vertraust, weil es niemanden gab, dem du hättest vertrauen können. Aber.." Erwin legte eine Hand an Rivaille's Wange, welcher seinen Blicken zur Seite auswich. "Ich bin da, Levi, und ich fange dich auf, wenn du fällst." Erwin lächelte wehmütig. "Ich will der Mann an deiner Seite sein.." Vor wenigen Minuten war Rivaille noch außer sich vor Wut gewesen und mochte das, was Erwin tut überhaupt nicht. Doch etwas in seinem Gesichtsausdruck hat sich stark verändert. War es, weil Erwin etwas aus seiner Vergangenheit erwähnt hatte? Hatte Rivailles eine schwere Kindheit? Was ist passiert? Eren hatte den Unteroffizier schon oft gesehen, aber im Grunde genommen weiß er überhaupt nichts von ihm. Wie auch? Seine Existenz war ihm nichteinmal bewusst. Er hörte nur Geschichten über ihn, aber die passten nun überhaupt nicht in das Bild, was sich ihm bot. Sein Ansehen zu Rivaille fühlte sich.. mächtiger an als zuvor. Er lernte eine Seite an ihm kennen, die er nie zu träumen gewagt hätte. Es sah so aus als hätte Rivaille sich einen Gedanken gefasst.... Und das hatte er. Er griff nach Erwin's Hand und drückte sie von sich weg. Er schaute ihn streng an. "Setz dich sofort hin..!" fügte er im rauen Ton an und zeigte zu einem der roten Sofa, welches im Raum stand. Erwin sichtlich überrascht stand zunächst nur da und sah Rivaille an, ob er das ernst meinte, aber Rivaille verzog keine Miene. Er folgte letztendlich seinen Worten und setzte sich unsicher auf das Sofa. Der Unteroffizier folgte ihm und setzte sich auf seinen Schoß. Er drückte Erwin in die Lehne und sah ihn genervt an. Erwin lächelte kokett "Ich wusste doch, dass du es auch nötig ha-" Rivaille drückte mit einer Hand in Erwin's Hals, welcher aprubt aufhörte zu reden und nach Luft schnappte. "Halts Maul!" Er drückte noch fester zu. "Du hast heute genug gesprochen!" Er ließ dann wieder von Erwin ab, welcher stumm blieb. Man möchte meinen, man sollte diese Worte nicht gegenüber seines Vorgesetzten verwenden, aber das war ihm scheinbar egal und Erwin schien es zu gefallen. Dieser grinste wieder spitzbübisch und war auf seine nächste Handlung gespannt. Eren verstand die Welt nicht mehr. Was ging hier vor sich? Wieso schrie Rivaille Erwin an? Und was tun sie da? WAS IST HIER LOS? Er konnte nicht mehr klar denken und betrachtete das Spektakel mit großen Augen. Rivaille riss Erwins Hemd auf, dieser staunte nicht schlecht. Er beugte sich zu Erwins Brust herunter und verteilte viele, kleine Küsse darauf. Erwin hatte zwischendessen seine Hand auf Rivailles Rücken gelegt und streichelte sanft darüber. Er beobachtete den Kleineren bei allem, was er tat. Er begann mit seiner Zunge die Brustwarzen seines Vorgesetzten zu liebkosen. Erwins Atem wurde schwerer. Ein leises Seuzen entfuhr seinen Lippen. Er legte seine Hand dann in Rivailles Nacken. "Levi.." Dieser blickte zu ihm auf. Als er sein Gesicht an sich zog, verschloss er seine Lippen mit denen seines Gegenübers. Beide schlossen nach kürzester Zeit die Augen und versanken in einen langen, innigen Kuss. Erwin griff währenddessen nach Rivailles Hemd und zog es langsam hoch. Er strich über die nackte Haut und fuhr mit seinen Fingerspitzen seine Wirbelsäule nach. Eren hatte genug gesehen. Er hatte eine Vorahnung, wozu das führen würde. Hannes hatte ihnen immer schmuddelige Dinge erzählt, die eigentlich niemand wissen wollte. Dennoch waren sie neugierig und hörten ihm zu. Als Eren langsam rückwärts schlich, um sich zu vergewissern, dass sie ihn auch nicht bemerkten, passierte es. Er stieß sich an einem Kerzenständer. Dieser fiel umgehend zu Boden und erzeugte einen kurzen, aber lauten Krach. Auch Eren fiel zu Boden und hielt den Atem an. Es dauerte einen kurzen Moment, dann hörte er Schritte. Jetzt ist es aus. Ich sterbe hier und sofort, dabei bin ich noch nicht einmal Soldat. Er rieb sich den Kopf, als er bemerkte, dass er scheinbar mit dem Kopf am Boden aufgekommen war und dieser nun schmerzte. "Hey, Kleiner.." er vernahm eine Stimme. Während er noch am Boden lag, blickte er auf. Vor ihm standen Erwin und Rivaille. Erwin hatte sich sein zerrissenes Hemd, sogut es ging, wieder angezogen. Rivaille war noch komplett bekleidet - Erwin hatte es wohl nicht mehr geschafft, ihm das Hemd zu entledigen. "Was hast du hier zu suchen?" fragte ihn Erwin im rauen Ton. "Das ist kein Spielplatz!" Eren war absolut überrascht worden. Mit dieser Wendung hatte er nicht gerechnet. "I-ich... ich...." mehr brachte er nicht heraus. "Steh auf" fügte Rivaille in sachlichen, aber fordernden Ton an. Eren war noch nie so schnell auf den Beinen gewesen. Rivaille verschränkte die Arme. "Was hast du gesehn? Was hast du gehört?" Eren schluckte "Nichts... ich... habe nichts gesehen.. und gehört habe ich.. auch nichts.." Rivaille musterte ihn und ging auf ihn zu. Eren ging einen Schritt zurück. Sein Verstand befahl ihm zu laufen und das tat er. Er lief weg. Erwin wollte ihm hinterher, aber Rivaille hielt ihn auf. "Levi, er wird es erzählen!" - "Und wenn schon? Es ist nur ein Kind, niemand wird ihm glauben." Das waren die letzten Worte, die Eren vernehmen konnte, ehe er außer Reichweite war. Er kannte den Weg zurück nicht mehr, aber das war egal. Das Wichtigste war, hier raus zu kommen. Irgendwie hatte er es dann auch geschafft. Armin, der immer noch vor der Mauer wartete, lief zu ihm hin "Eren, da bist du ja!" Doch Eren hörte ihn nicht. Er lief immer weiter und weiter, bis er nicht mehr konnte... Eren schrak auf. Er hockte kerzengerade im Bett und atmete schwer. "Schon wieder..." murmelte er und fiel zurück ins Bett. Er fragte sich, wann ihn dieses Ereignis endlich losließe.. Prolog Ende Ich hoffe euch hat die Einleitung zu dieser FF gefallen o.o Lasst es mich doch wissen~ über kommis freu ich mich immer ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)