Carcrash von Art-is-an-explosion (Neuzeit-OS) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Braunhaarige saß niedergeschlagen am Krankenbett seines besten Freundes. Bankotsu war seit fast drei Tagen bewusstlos und die Ärzte befürchteten, dass das Koma noch lange anhalten würde. Die Infusion und die ganzen Geräte die an ihn angeschlossen waren, boten ein grausames und hoffnungsloses Bild dar. Unsicher was er tun sollte, fing Jakotsu an zu reden. Es war einfach zu still und das einzige Geräusch das die Stille unterbrach, war das beunruhigend langsame Piepen, das den Herzschlag des Schwarzhaarigen darstellte. „Renkotsu und Suikotsu waren heute nicht in der Uni... Sie suchen immer noch nach dem, der dir das angetan hat. Wir haben auch schon ein Phantombild machen lassen, aber der Kerl scheint wie vom Erdboden verschluckt... Ich hab es dir ja schon gestern gesagt, aber der Wagen war gestohlen, also half uns das Kennzeichen gar nichts. Glaub mir, großer Bruder, wenn ich den Bastard in die Finger bekomme...! Auf jeden Fall war heute kein besonderer Tag. Du hast nichts verpasst, außer, dass wir dich alle sehr vermissen. Ohne dich ist unsere Gang einfach nicht das Selbe... Irgendwie hast du uns alle zusammengehalten. Jetzt wo du niemandem mehr sagst, was er zu tun und zu lassen hat, streiten sich die Anderen immer öfter. Renkotsu hätte mich heute beinahe ernsthaft verletzt...“ Jakotsu schluckte und rieb sich automatisch über die Stelle, an der noch immer die Fingerabdrücke des Feuerspuckers zu sehen waren. „Ich soll dir alles Gute von Kagome wünschen, sie entschuldigt sich für den Stress, den Inuyasha und die anderen uns gemacht haben. Sie ist schon ein seltsames Mädchen... Naraku hackt momentan nur noch mehr auf mir herum... Ich hab das Gefühl, er will es ausnutzen, dass du uns nicht verteidigen kannst. Nicht, dass wir nicht allein klar kommen würden! Zählen ja nicht umsonst zu den berüchtigsten Leuten der Gegend! Aber ich hasse es, wenn er dich beleidigt und sich über unsere Beziehung lustig macht... Ah! Keine Sorge, davon weiß niemand! Aber er ahnt es wohl... Oder er sagt es einfach nur so, weil er weiß, dass es mich verletzt...“ Der Braunhaarige seufzte tief, als er keine Reaktion von dem Verletzten bekam. ‚Was hab ich denn erwartet... Dass er aufsteht und darüber lacht was für eine Heulsuse ich bin, als wäre nichts passiert...? Tse. Jakotsu, du Träumer...’ „Jetzt komm schon, Ja! Wir haben auch nicht ewig Zeit um nach Hause zu kommen und ich bin müde!“, grinsend klopfte ihm der Jüngere auf den Rücken. „Oi, nur noch ein bisschen, Ban! Ich hab schon lange nichts so Gutes mehr getrunken!“ Der 21 Jährige deutete leicht angetrunken auf den Sake vor ihm und Bankotsu lachte über die geröteten Wangen seines Mitbewohners. „So leid es mir tut, aber das Studentenwohnheim schließt in einer dreiviertel Stunde. Ich schlaf ganz sicher nicht noch einmal mit dir draußen!“ Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Braunhaarigen. „Willst du jetzt behaupten, meine Art uns warm zu halten, hätte dir nicht gefallen...?“ Er wackelte mit den Augenbrauen. „Kein Schamgefühl, was Ja?“-„Schamgefühl?! Was ist das? Kann man das essen?“ Jakotsu stellte sich auf den Barhocker und brüllte laut: „WISST IHR WAS?! ICH BIN SCHWUL!“, durch den Laden. Er erntete (sehr zu seiner Zufriedenheit) einige perplexe, ungläubige und zutiefst irritierte Blicke. Bankotsu prustete los, als die ersten Kommentare dazu genuschelt wurden. „Ich dachte, das wäre eine Frau...“ „Was fällt diesen Hooligans ein, hier so herumzuschreien?! Es ist kurz vor 11!“ „Meint ihr der ist echt schwul oder einfach nur besoffen?“ Einer der Kunden trat zu dem Angetrunkenen und sah ihn schüchtern an. „Ähm... Ich bin auch schwul...“ Perplex starrten ihn Bankotsu und der Braunhaarige an, bevor der Anführer der Shichinintai seinen besten Freund am Arm packte, Geld auf den Tresen legte und sich an den Schüchternen mit einem: „Sorry, aber ich teile nicht gerne!“ wandte. Kaum an der frischen Luft, brachen die Freunde in lautes Lachen aus, beinahe unfähig aufzuhören. „Ist Sake nicht was Schönes...?“ „Jakotsu, du hast definitiv einen Dachschaden!“ „Und genau deswegen magst du mich auch so, großer Bruder!“ „Träum weiter!“ Lachend liefen sie in Richtung Wohnheim und unterhielten sich über Gott und die Welt. Kurz bevor sie die Hauptstraße überquerten, verlor Jakotsu seinen Schuh und blieb stehen um ihn aufzuheben. Sein Begleiter bemerkte es zuerst nicht, erst als er in der Mitte der Straße war, drehte er sich fragend nach seinem besten Freund um, hielt allerdings nicht an. „Ja ja ich komme gleich!“ Und dann ging alles viel zu schnell. Bankotsu drehte sich wieder nach vorne, im selben Moment in dem ein Auto mit quietschenden Reifen um die Ecke bog. Die beiden jungen Männer rissen die Augen auf und in dem Augenblick ertönte das scheußlichste und ernüchterndste Krachen, das Jakotsu je in seinem Leben gehört hatte. Der Fahrer hatte nicht angehalten, war einfach weitergefahren ohne die Geschwindigkeit auch nur im Ansatz zu drosseln. Jakotsu hatte beinahe reflexartig sein Handy gezückt und sofort den Krankenwagen und die anderen angerufen. Seitdem lag Bankotsu hier und sah so klein und schwach aus, wie es von dem toughen Ganganführer nicht denkbar schien. Die Ärzte hatten mit Verwunderung gemeint, dass jeder andere Mensch sofort gestorben wäre und das hatte Jakotsu ein bisschen mit Stolz erfüllt. Bankotsu war stark und hielt so viel aus wie sonst keiner. Doch den ersten Tag nach der Operation war sein Zustand noch verdammt nah am Abgrund gewesen. Der Braunhaarige war fast dauerhaft im Krankenhaus außer in der Nacht und während des Unterrichts. Nachts schlief er mit Sango und Kagome im Zimmer, da er es nicht aushielt allein in Bankotsus und seinem Zimmer zu sein. Bei den Gangmitgliedern herrschte momentan eine gedrückte und aggressive Stimmung, weshalb er sich auch nicht zu einem von ihnen traute. Als Kagome und Sango, die im Nebenzimmer schliefen, von seinen Schreien wach wurden, hatten sie nicht gezögert ihn in ihr Appartement zu lassen. Die Beiden waren inzwischen die einzigen Frauen die er mochte und er rechnete es ihnen hoch an, dass sie ihn nicht nach seinem Albtraum gefragt hatten. Kagome hatte ihn bloß in den Arm genommen, bis er aufgehört hatte wie besessen vor sich hin zu murmeln und die unbewussten Tränen stoppten, die seine Wangen hinab liefen, und ihm angeboten bei ihnen zu schlafen. Traurig und mit einem ziehenden Schmerz in seiner Brust, starrte der sonst so aufgedrehte Braunhaarige zu seinem Freund. Verstohlen wischte er die Tränen aus seinen Augen und legte seine Stirn an die des Anführers. „Wach wieder auf, großer Bruder...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)