Das Blut der Seele von AliceVanBlood ================================================================================ Kapitel 7: Tears and Questions ------------------------------ Mürrisch murrte ich auf, als die Sonne mich mit ihren hellen Strahlen weckte. Langsam und nicht gewillt aufzuwachen, öffnete ich die Augen und sah mich verwirrt um. „Ach ja….“, murmelte ich matt und setzte mich auf. Verwirrt sah ich auf den Sichtschutz und legte den Kopf leicht schief. „Na ja…so sieht mich wenigstens keiner…“, murmelte ich erneut und fuhr mir leicht durchs Haar. Leise seufzend schlug ich die Decke über mir weg und setzte mich auf die rechte Seite des Bettes. Nachdenklich und unsicher sah ich über meine Schulter herunter zu Harry. Warum interessiert er sich plötzlich für mich? Warum macht er sich Sorgen? Wieder seufzte ich auf und schüttelte den Kopf. „Das darf er mir nachher erklären“, murmelte ich und stand mit der Decke auf. Auch wenn es sonst nicht meine Art war, nett zu ihm zu sein, legte ich dem Schwarzhaarigen die Decke über, damit er nicht fror. Er hatte mir nun schon wieder geholfen und langsam wusste ich nicht mehr, wie ich mich revanchieren konnte, um es aus der Welt zu schaffen. Leise murmelte Potter etwas, drehte seinen Kopf zur anderen Seite und pennte weiter. Mir das Lachen verkneifend, sah ich auf die Ablage, am Fußende des Bettes und fand meine gestrige Kleidung gewaschen und gebügelt vor. Immer noch müde ging ich zu der Ablage, als plötzlich der Sichtschutz etwas zur Seite geschoben wurde und Madam Pomfrey eintrat. In ihren Armen trug sie frische Verbände, ein kleines Töpfchen und eine Flasche mit klarer Flüssigkeit. „Guten Morgen Mr. Malfoy, Sie sehen schon viel besser aus als gestern. Würden Sie sich bitte setzen und entkleiden? Ich würde gerne die Verbände wechseln“, sagte die Krankenschwester und wies mit einem Kopfnicken auf das Bett. Ohne mich irgendwie zu äußern, nickte ich leicht, ging um das Bett und öffnete dabei die Knöpfe des Schlafoberteils. Danach zog ich mir auch die Hose aus und setzte mich auf die weiche Matratze. Innerlich geschockt, musterte ich meinen Körper, welcher fast überall mit Verbänden bedeckt war. So verletzt war ich das letzte Mal, als mich der dunkle Lord für etwas bestraft hatte. Nervös schluckte ich, als ich an die Peinigungen dachte. Zum Glück fiel Madam Pomfrey das nicht auf Es hätte mir grade noch gefehlt, dass auch Sie meine wahren Gefühle sah. Nach ungefähr zehn Minuten war Sie mit dem neuen Verband fertig. Der Inhalt des Töpfchens stellte sich als kühlende Wundsalbe heraus und die Flasche mit der klaren Flüssigkeit, als Heiltrank. „Morgen dürfte ihr Körper sich völlig genesen haben. Sie sollten sich heute noch Ruhe gönnen und erst morgen zum Unterricht gehen“, sagte Madam Pomfrey und sammelte die alten Verbände, das Töpfchen und die Flasche ein. „Damit würde ich diesen Kerlen nur zeigen, dass ich schwach wäre. Und dies bin ich garantiert nicht. Ich werde heute zum Unterricht gehen. Von Hufflepuffs und Ravenclaws lasse ich mich doch nicht unterkriegen. Wer bin ich denn?“ sagte ich murrend und konnte dabei eine gewisse arroganz nicht verbergen. Ohne ein weiteres Wort stand Ich auf und zog meine frischgewaschene Kleidung von gestern über. „Mr. Malfoy. Sie sind schwer verwundet worden, ich rate ihnen sich noch einen Tag auszuruhen“, versuchte sie es etwas hartnäckiger, doch ich blockte ab. Schließlich wusste ich ja wohl am besten, was ich meinem Körper zumuten konnte, oder? Tonlos seufzte ich auf, knöpfte mir mein Hemd zu und blickte kurz zu Harry. Dieser blickte mir mit seinen smaragdgrünen Augen entgegen und musterte mich von oben bis unten. Etwas erschrocken darüber - dachte ich doch, dass er noch schlief - wich ich ein wenig zurück und wand den Blick wieder ab. „Guten Morgen Draco. Wie fühlst du dich?“ fragte Potter mit müder Stimme, stand auf und legte die Decke wieder aufs Bett. Schon wieder…. Wann bitte hab ich ihm erlaubt mich beim Vornamen zu nennen? Wütend funkelte ich den Schwarzhaarigen an und führte den letzten Knopf ins Knopfloch. „Bis grad eben war der Tag noch schön Potter. Und hör endlich auf mich beim Vornamen zu nennen! Wir sind keine Freunde verstanden!“ knurrte ich fast ungehalten und wand mich dann meiner Krawatte zu. Geschickt band ich diese, zog noch schnell den Pullunder über und legte mir dann meinen Umhang über die Schultern. „Mal ne Frage. Hast du eigentlich schon mal was von Kämmen oder Bürsten gehört? Du siehst aus wie eine Vogelscheuche“, kommentierte ich seine, vom Schlaf noch mehr zerzausten Haare und meine Worte trieften fast schon vor Hohn und Spott. Ja ich war erwachsen… Ja ich sollte mich nicht so kindisch benehmen… Doch hatte er es einfach nicht anders verdient, was schnüffelte er auch in meiner Seele rum? Ich hatte ihn nie um Hilfe gebeten, auch nicht, als Blaise und Ich fast ebenfalls in den Flammen, im Raum der Wünsche, umgekommen wären. Nur weil er immer den Helden spielen muss?! Völlig in meine Gedanken abgedriftet, bemerkte ich nicht wie er auf mich zukam. Erst als ich seine Hand auf meiner Schulter spürte und erschrocken zu ihm blickte, nahm ich ihn war. Nervös schluckend, schlug ich seine Hand weg, drehte mich um und ging zum Nachttisch. Auf diesem lag noch immer mein Zauberstab, welchen ich an mich nahm und dessen wärme mehr als willkommen aufnahm. Tonlos seufzte ich auf, legte meinen Stab in die Innentasche meines Umhangs und drehte mich um. Wieder stand der Schwarzhaarige direkt vor mir und schien mich mit seinem Blick zu durchbohren. Das machte mich nervös und ich konnte nur hoffen, dass es Potter nicht auffiel. Zur Sicherheit machte ich einen Schritt nach hinten und stieß mit dem Steißbein gegen den Nachttisch. Warum hab ich nicht bemerkt, dass er näher kam? „Du solltest dich wirklich ausruhen, so abwesend wie du bist“, raunte er ruhig und blickte mir dabei tief in die Augen. Nervös schlug ich die Augen nieder und fixierte Potter mit einem eisigen Blick. „Ich brauche keine Ruhe und abwesend bin ich auch nicht“, sagte ich kalt, nahm meine Tasche, drückte ihn harsch zur Seite und trat hinter dem Sichtschutz hervor. Kurz blickte ich mich im leeren Krankenflügel um, wand mich dann zum Ausgang und ging auf diesen zu. Hinter mir hörte ich, wie der Kerl mir folgte. Kann er mich nicht mal in Ruhe lassen? Als ich die Tür des Krankenflügels öffnen wollte, schnellte Potters Arm vor und seine flache Hand knallte lautstark auf das Holz vor mir. Trotz des Schrecks, den er mir dabei verursachte, zuckte ich nicht zusammen und verzog keine Miene. Auch nicht, als ich seinen warmen Atem, in meinem Nacken spürte. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, als der Schwarzhaarige mir noch näher kam, und ich auch die Wärme seinen Körpers spürte. „Sei nicht so abwertend. Ich möchte dir helfen, wirklich helfen. Ich will nicht, dass du dich weiterhin quälst“, raunte Potter mir fast sanft ins Ohr und sein Atem kitzelte dieses. Fest umschloss ich den Türgriff, so dass meine Knöchel weiß hervortraten und versuchte nicht auf den warmen Atem zu achten. „Geht in deinen Schädel eigentlich auch was rein Potter? ICH. WILL. DEINE. HILFE. NICHT", knurrte ich harsch und betonte den letzten Satz besonders. Warum kapierte er das einfach nicht? Wurde er denn nicht schon genug gefeiert? „Du solltest endlich aufhören zu lügen, Draco“, raunte er leise, als Antwort kam mir wieder näher und drückte sich mit seinem Körper an mich. Sofort versteifte ich mich, meine Atmung wurde abgehackt und hektisch und meine rechte Hand klammerte sich an den Türgriff. ´Zu nah´, dachte ich panisch und schluckte schwer. „G…geh weg…“, hauchte ich kaum hörbar und blickte leicht über meine Schulter. Ein schmales Lächelnd lag auf den Lippen des Schwarzhaarigen, welches meine Panik nur steigen ließ. „Erst…wenn du dir helfen lässt“, hauchte er in mein Ohr. ´Zu nah…viel zu nah…er soll gehen…´, dachte ich wie hypnotisiert und atmete immer kurzatmiger. Meine Lunge brannte schon, von der geringen Sauerstoffmenge und ich verlor endgültig meine Nerven. „Du sollst von mir weg gehen“, fauchte ich, rammte dem Jüngeren meinen linken Ellbogen ins Gesicht und öffnete die Tür, als Potter benommen nach hinten taumelte. So schnell ich konnte rannte ich durch die Gänge, in Richtung Gemeinschaftsraum und in mein Zimmer. Keuchend rutschte ich an der Zimmertür zu Boden und blickte gen Decke. Zitternd schloss ich meine Augen und versuchte so, die aufkommenden Erinnerungen zu verdrängen. Doch drangen sie unausweichlich in mein Bewusstsein. Verzweifelt krallten sich meine Finger in mein Haar und mein Kopf sank auf meine Brust. Wieso hatte er das gemacht? Warum kam er mir so nah? Wollte er etwa…? Nein…s…so war Potter nicht…oder doch? “Er…benimmt sich…doch die ganze Zeit so…komisch…“, murmelte ich leise und spürte wie sich ein fetter Klos in meinem Hals breit machte und meine Augen feucht wurden. ´Nein…ich will das nicht…. Er…er…würde doch niemanden…so was antun…nicht mal mir…oder?´?´, dachte ich neben mir und legte meine rechte Hand auf meine Brust. Auch wenn Severus die Wunden wieder verschlossen hatte, waren doch trotzdem ein paar helle Narben zu sehen. Er hatte mich im sechsten Schuljahr fast umgebracht, also was versicherte mir das er…. „Nein hör auf! Hör einfach auf daran zu denken“, herrschte ich mich selbst an und rappelte mich langsam auf. Die noch nicht ganz verheilten Wunden, schmerzten dabei höllisch, anscheinend hatte es ihnen nicht wirklich gefallen, dass ich mich so schnell bewegt hatte. Immer noch leicht zitternd, ging ich zu meinem Schrank, holte eine frische Boxer raus und ging ins Bad, um mich fertig zu machen. Frisch gewaschen und gestylt, kam ich wieder raus, ging zur Tür wo meine Tasche lag, hob sie auf und packte sie für heute um. ´Nur einmal zusammen mit Potter. Das wird schon Draco. So wirst du nicht mit ihm reden müssen´, dachte ich nervös, hängte mir meine Tasche über und ging zum `Alte Runen´- Unterricht. Das Frühstück ließ ich aus. Ich würde eh keinen Bissen runter bekommen. *.*.*.*.*.*.*.*.*.*.* Perplex starte Harry auf die halb geöffnete Tür und hielt sich die blutende Nase. Was hatte er eigentlich gemacht? Warum hatte er Malfoy so bedrängt? Vor allem…warum war dieser plötzlich so panisch? Leise seufzend schüttelte er den Kopf und stand wieder auf. //Warum erreiche ich bei Draco immer nur das Gegenteil?//, fragte er sich wütend und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Bevor Madam Pomfrey auftauchen konnte, machte sich der Held der Zaubererwelt aus dem Staub und ging nachdenklich zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Dort angekommen, sprangen ihm auch schon Ron und Hermine entgegen und bombardierten ihn mit Fragen. „Darf ich mich erst mal für den Unterricht fertig machen? Ich erzähl euch alles gleich“, sagte der Schwarzhaarige matt lächelnd und eilte hoch zu den Jungenschlafräumen. Als er frisch gewaschen und angezogen wieder runter kam, standen seine Freunde ungeduldig vor der Treppe. Leise seufzend ging er auf sie zu und ergab sich seinem Schicksal. Schnell erzählte Harry, Ron und Hermine was in den letzen Stunden passiert war, nur den Teil mit dem Gespräch ließ er aus. .+.+.+.+.+.+.+ „Er hat dir eine verpasst?“, war das erste, was Ron sagte und ein tiefer Seufzer entrann Hermines Kehle. „Ron, das hat er aus Notwehr getan. Anscheinend hat Harry irgendeine schlechte Erinnerung in ihm geweckt. Warum bist du ihm überhaupt so nah gekommen?“, fragte Hermine verwirrt und musterte Harry. Es selbst nicht wissend, zuckte der Held mit den Schultern und schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich wollte ihn nur am gehen hindern und dann…ich weiß auch nicht…. Fand ich es irgendwie so angenehm“, murmelte der Schwarzhaarige nervös und blickte auf seine Schuhe. Perplex starrten ihn seine Freunde an und versuchten ihre Fassung wieder zu erlangen. „An-ge-nehm? Seit wann ist Malfoys Nähe angenehm? Dass du ihm überhaupt helfen willst, versteh ich schon gar nicht. Aber dass die Nähe von Malfoy angenehm sein soll, übersteigt alles.“ fand Ron zuerst seine Sprache wieder und klang leicht anklagend. Seufzend fuhr sich Harry durchs Haar und musterte seine Freunde. „Wir sollten ein andermal weiter reden, sonst bekommen wir noch Ärger. Der Unterricht beginnt gleich und ihr müsst noch den Turm hoch zu Wahrsagen.“ wand Hermine schnell ein und wechselte so das peinliche Thema. Sofort wurde der Rothaarige hektisch und schnappte sich Harrys Arm. „Verdammt, warum sagst du das denn erst jetzt Hermine? Los Harry bevor Professor Trelawney uns wieder mit ihren Wahrsagungen nervt“, sagte Ron hektisch und zog seinen besten Freund, welcher noch nichts gegessen hatte, mit sich. Seufzend schüttelte Hermine den Kopf und machte sich auf den Weg zum `Alte Runen´- Unterricht. *.*.*.*.*.*.*.*.*.*.* Entnervt stellte ich fest, dass Potters Schlammblut Freundin ja auch diesen Unterricht beiwohnte und setzte mich weit von ihr weg, an einen Fensterplatz. Immer wieder spürte ich ihre Blicke auf mir, doch ignorierte ich sie, blickte abwesend aus dem Fenster und beobachtete, wie sich der Himmel verdunkelte. Ungefähr in der Mitte der Stunde, öffnete der Himmel seine Schleusen und es regnete wie aus Eimern. Leise seufzend beobachtete ich die Tropfen, die sich einen Weg über die Scheibe bahnten und verdrängte so das Geschehen im Krankenflügel und das meiste vom Unterricht. Nach zwei Stunden war die erste Doppelstunde für heute vorbei, ich packte schnell meine Sachen zusammen und ging rasch aus dem Klassenraum. Doch kaum hatte ich diesen verlassen, hielt mich jemand an meinem linken Ärmel fest und ich entriss mich diesem schnell. Als ich mich umdrehte, um heraus zu finden wer es war, blickte ich in das Gesicht eines Mädchens. Um es genau zu sagen in das von dem Schlammblut. Haben es jetzt alle drei auf mich abgesehen? Jetzt muss mich nur noch das Wiesel vVollsülzen. Angepisst und wütend blickte ich die Braunhaarige an. „Was willst du Granger“, fragte ich ungehalten und musterte sie von oben bis unten. „Ich wollte fragen wie es dir so geht? Du bist blass, abwesend und Harry bereitet das wirklich große Sorgen. Auch wenn…“. „Halt den Mund! Was denkt ihr drei euch eigentlich? ´Der Krieg ist vorbei, kommt wir machen Malfoy fertig´, oder was? Ich will, dass ihr euch von mir fern haltet, mich zufrieden und mich dieses Schuljahr ohne Probleme beenden lasst.“ zischte ich vor Zorn, wand mich von ihr ab und ging rasch zu den Gewächshäusern. . +.+.+.+.+.+.+ Als nach zwei Stunden, das Ende der Stunden eingeläutet wurde, packte ich in aller Ruhe meine Sachen zusammen und ging als Letzter aus dem Gewächshaus. Leise seufzend ging ich durch den strömenden Regen, hoch zum Schloss und in die große Halle. Dort setzte ich mich, nass wie ich war, an den Slytherin- Tisch und blickte auf den goldenen Teller vor mir. ´Gleich hab ich wieder das Trio an der Backe…´, dachte ich genervt und tat mir etwas von den Bratkartoffeln auf. Lustlos stocherte ich in meine Kartoffeln und fragte mich, wer wohl unser neuer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste sein könnte. Nachdenklich blickte ich auf. Wie von selbst wand sich mein Blick leicht auf den Gryffindor- Tisch. Doch das Trio war noch nicht da und ein Hauch Erleichterung machte sich in mir breit. Jetzt nur noch schnell aufessen, kurz in mein Zimmer und dann zur letzten Doppelstunde. So gut es ging, würgte ich etwas von meinem Essen hinunter, um überhaupt etwas im Magen zu haben. Nach wenigen Minuten, gab ich es auf, schob den Teller von mir und stand auf. Wenn das so weiter ging, war ich bald nur noch Haut und Knochen. Ohne auf den Weg zu achten ging ich zur großen Eichentür um die Halle zu verlassen. Doch kaum war ich aus dem Raum knallte ich mit jemanden zusammen. Wütend blickte ich auf und wollte grade einen spitzen Kommentar von mir geben, als mir dieser im Hals stecken blieb. „Potter…“, brachte ich leise hervor, blickte von ihm zu seinen beiden Freunden und wieder zurück, ehe ich eilig an ihm vorbei und zu den Kerkern ging. Verdammt! Das war so klar. Warum hätte es nicht jemand anderes sein können? Warum ausgerechnet er? Wütend kniff ich die Augen fest zu und stürmte weiter durch die Gänge. „Draco! Jetzt warte doch!“, erklang plötzlich Potters Stimme hinter mir und ich blickte erschrocken über meine Schulter. Kaum zwei Meter war der Kerl hinter mir entfernt und holte immer mehr auf. Sofort stieg wieder Panik in mir auf und die Befürchtungen von heute Morgen drängten sich in mein Bewusstsein. Keuchend und mit heftigem Seitenstechen, rannte ich durch die Kerker und versuchte so Potter zu entkommen. In diesem Augenblick war es mir auch egal wie lächerlich dass alles aussehen musste. Egal wie feige es war, ich wollte und musste mich doch irgendwie schützen können. Als ich in einen spärlich beleuchteten Gang einbog, hörte ich wieder Potters Stimme, spürte dann plötzlich ein Gewicht in meinem Rücken, taumelte und fiel auf den harten Steinboden. Keuchend lag ich auf diesem und versuchte, mich wieder aufzurappeln. Das war mir jedoch nicht möglich, denn dieses Gewicht lag noch immer auf mir. Benommen schüttelte ich leicht den Kopf. Alles um mich herum schien sich zu drehen. Mein Kopf musste bei dem Sturz wohl ziemlich was abbekommen haben. Immer noch etwas benommen, blickte ich über meine Schulter und entdeckte einen Haufen schwarzen Haares auf mir. „V…Verdammt…Potter geh runter. Geh weg von mir“, stöhnte ich gequält und versuchte mich erneut zu erheben, doch vergebens. Wütend beobachtete ich ihn dabei, wie er sich langsam aufrappelte, sich mit seinen Armen, nah an meinem Kopf abstützte und mich nachdenklich musterte. „Hast du dir wehgetan?“, fragte er ruhig und beugte sich zu mir runter. Panisch versuchte ich unter ihm weg zu kommen, doch umfasste er plötzlich meine Handgelenke und nagelte mich am Boden fest. „Verdammt hör auf! Ich will nicht! ICH WILL DAS NICHT" , schrie mit den Nerven schon wieder am Ende und zappelte wie ein Fisch, an Land. Nein, nein, nein. Bei Salazar warum trifft es immer mich. Verzweifelt versuchte ich immer noch vergebens mich zu befreien. Immer wieder erklang Potters Stimme, doch nahm ich nicht wahr was er sagte und trat ihm in den Rücken. „Mir egal was du laberst, ob du der Held bist oder nicht. Das darfst auch du nicht, niemand darf das! Lass mich gehen sofort“, schrei ich so laut, wie ich es mit dem Gewicht auf mir konnte und hoffte, dass mir endlich jemand zur Hilfe kommen würde. Doch niemand kam. War ich es wirklich nicht wert, gerettet zu werden? Bin ich allen so egal? ´Warte…. Potter…gibt vor…sich Sorgen um…mich zu machen´, dachte ich unsicher, hörte auf zu strampeln und blieb geschlagen liegen. „Bitte…lass… mich gehen“ hauchte ich kaum hörbar und blickte auf den kalten Steinboden. Das war einfach zu viel. Nie wollte ich mich jemandem unterordnen und tat es nun zum zweiten Mal aus Angst. Langsam ließ Potter meine Handgelenke los, ging von mir runter und setzte sich neben mich auf den Boden. Leicht zitternd rappelte ich mich auf, zog meine Kleidung zu Recht und machte Anstalten zu gehen. Doch wiederum hielt Potter mich fest. Diesmal am rechten Handgelenk. „Bleib doch einmal stehen Draco. Ich sehe deutlich, dass du reden willst. Ich…habe dir Angst eingejagt oder? Bitte leugne es nicht, man sieht es. Du hast abgehackt geatmet und wehrst dich, als würde dein Leben davon abhängen. Was hat er dir getan?“, fragte er so ruhig, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte. Nachdenklich wand ich meinem Blick zu Boden. Ich überlegte wirklich ob ich mit ihm darüber reden sollte, schüttelte dann aber den Kopf. Es ging Ihn - verflucht nochmal – nichts an! „Ich will nicht darüber reden Potter…. Das Jahr hat nicht mal angefangen und du belästigst mich mit Fragen. Ich kann immer noch selbst entscheiden ob ich deine Hilfe will…. Lass mir doch einfach Zeit!“ meinte ich geschaffter als ich wollte, waren meine Nerven und meine Selbstkontrolle doch völlig am Ende. Ich schluckte kurz und sah dann Potter wieder an. Dieser musterte mich eingehend und stand - ohne mein Handgelenk loszulassen - auf und blickte mir in die Augen. Leise seufzend wand er den Blick ab und ließ mich los. „Einverstanden…. Du wirst mich aber nicht wirklich los sein“, sagte er ernst und ein leicht herablassendes Lächelnd legte sich auf meine Lippen. „Schade ich hatte mich schon gefreut, dass du mir nie wieder unter die Augen trittst“, sagte ich spöttisch. Wieder seufzte er leise, fuhr sich durchs Haar und blickte zu mir auf. „Lass dir einfach helfen…. Darüber zu reden ist besser als es in sich hinein zu fressen.“ „Weise Worte von einem dummen Mann“, sagte ich fies grinsend und ging langsam in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren. Langsam folgte mir Potter, eher um aus dem Labyrinth, hier unten im Kerker raus zu kommen, als mich noch weiter zu nerven. Endlich kapiert der mal was. Erleichtert seufzte ich tonlos auf. Nach fast fünf Minuten waren wir wieder in der Eingangshalle. „Dann sehen wir uns gleich im Unterricht“, meinte Potter knapp, ging an mir vorbei und in die große Halle. Ich hingegen ging zum Klassenraum, wo ich Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte und wartete, dass der Unterricht begann. .+.+.+.+.+.+.+ „Guten Tag, mein Name ist Robertson, Sophie Robertson und ich bin ab heute eure Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste“, stellte sich eine junge Dame vor. Ihr feuerrotes Haar machte selbst dem von der Wieselbrut Konkurrenz. Sie hatte grünlichbraune Augen und schneeweiße Haut. Ihr schwarzer Umhang schimmerte leicht grünlich und floss elegant zu Boden. Mal wieder eine Professorin in dem Fach. Wie uninteressant. Seufzend wand ich meinem Blick nach draußen. Noch immer trommelte der Regen gegen die Scheiben und man konnte sich kaum vorstellen, dass vor wenigen Stunden noch die Sonne hell und warm schien. „Draco Malfoy?“, fragte plötzlich Professor Robertson und ließ mich leicht zusammen schrecken. „Ja Professor?“, sagte ich etwas neben mir und blickte zum Pult. „Ich habe sie aufgerufen, wegen der Anwesenheit. Sie sollten sich auf meinen Unterricht und nicht auf den Regen draußen konzentrieren. Den können sie nach dem Unterricht bewundern“, kam es etwas ungehalten von der Rothaarigen und sie landete bei mir auf derselben Beliebtheitsstufe wie Potter. Wütend funkelte ich sie an, nickte aber nur und wand meinen Blick wieder dem Regen zu. Von wegen Unterricht, bis jetzt ruft sie doch grad mal die Namen auf. Angesäuert blätterte ich abwesend im Buch rum und hoffte ein paar interessante Texte zu finden. Als sie endlich mit der Anwesenheit fertig war, erklärte sie uns, dass sie wohl für die meisten Schüler unter uns, nur Wiederholungen machen würde und nur eventuell etwas Neues vorkam. Klasse Langeweile pur. Seufzend blickte ich wieder auf das Buch. Auf der Seite wo ich mich grade befand, ging es um Wesen namens Lethifold welche auch „Lebendiges Leichentuch“ genannt wurden. „Schön, Sie haben die Seiten schon offen Mr. Malfoy. Bitte sagen Sie doch der Klasse die Seitenzahl“, kam es plötzlich von meiner rechten Seite und ich zuckte erschrocken zusammen. Leises Gekicher und unterdrücktes Lachen waren zu hören und ein leichter Rotstrich legte sich auf meine Wangen. „Natürlich Professor. Ihr angestrebtes Thema befindet sich auf Seite fünfzig und handelt über Wesen die man mit dem Patronus- Zauberbezwingen kann“, antwortete ich ruhig und blickte sie mit einem eisigen Blick an. Aus der Nähe betrachtet wirke sie noch viel jünger, vielleicht war sie grad mal um die einundzwanzig. „Sehr gut Mr. Malfoy. Fünf Punkte für Slytherin und nun bleiben sie bitte bei der Sache. Sonst verliert ihr Haus sie wieder“, sagte Professor Robertson leicht lächelnd und ging durch die Klasse. „Professor McGonagall sagte mir bereits, dass viele diesen Zauber schon beherrschen würden. Besonders Mr. Potter ist bekannt dafür, diesen schweren Zauber in der dritten Klasse gemeistert zu haben und ihm sogar eine Gestalt zu geben“, sagte die Rothaarige ruhig, wären sie durch die Klasse ging. Lächelnd stellte sie sich vor Potters Tisch und bat ihn, sich aufzurichten. „Würden sie der Klasse bitte demonstrieren, wie der Patronus- Zauber ausgeführt wird?“, fragte sie und wies Potter an, nach vorne zum Pult zu kommen. Dieser ging etwas verlegen nach vorne, holte seinen Zauberstab aus seinem Umhang und sagte klar und deutlich die Worte: “ Expecto Patronum“.Sofort entsprang seinem Stab ein, aus Lichtnebel bestehender Hirsch, welcher durch den Klassenraum galoppierte und sich dann wieder in Luft auflöste. „Hervorragen. Zehn Punkte für Gryffindor“, sagte die Professorin begeistert und wies Potter an, sich wieder zu setzen. Lautes Jubeln und Klatschen breitete sich in der Klasse aus und ließ mich laut und genervt schnauben. Als ob das so was Tolles wäre. Genervt blickte ich wieder aus dem Fenster. Nach wenigen Minuten, war es wieder ruhig in der Klasse und Professor Robertson erklärte uns, wie der Patronus genau ausgeführt wird. Dass man eine starke glückliche Erinnerung brauchte, wusste ich schon vorher, doch…davon gab es in meinem Leben keine. Tonlos seufzte ich auf und blickte leicht trübsinnig aus dem Fenster, ehe mein Blick zu meinem linken Arm wanderte und dort hängen blieb. Leicht ballte ich meine Hand zur Faust öffnete sie wieder und wand den Blick angewidert ab. Allein schon durch das dunkle Mal, floss zu viel dunkle Magie in mir, als das ich einen Patronus heraufbeschwören könnte. Da ist es egal, ob ich eine glückliche Erinnerung haben würde oder nicht, es würde mir eh nicht gelingen. Ich schlug für einen Moment die Augen nieder und blickte dann zur Professorin auf. „Ich bitte sie nun Gruppen zu bilden und diesen Zauber zu erlernen. Am besten ist es wenn in jeder Gruppe jemand ist, der diesen Zauber beherrscht. Mr. Malfoy Sie werden in eine Gruppe mit Mr. Potter sein und bitte keine Diskussionen, ja.“ sagte sie leicht lächelnd. Diese Frau hatte es doch eindeutig auf mich abgesehen. Hatte mein Vater ihr etwas angetan? Erneut leise seufzend nickte ich nur und stand auf. Warum auch sich die Mühe machen und sich aufregen? Hatte ich heute schon genug getan. Meine Hände in die Hosentaschen vergraben, ging ich langsam zu der Fünfergruppe mit Potter und stöhnte innerlich auf. Wie erwartet, bekam ich als einziger in der Gruppe nur eine kleine Nebelwolke vor mir hin, wenn überhaupt mal etwas aus meinem Stab kam. Dass ich einmal schlechter bin als Longbottom hätte ich nicht erwartet. „Du musst dich an das schönste Erlebnis in deinem Leben erinnern und dich darauf Konzentrieren“, erklärte Potter es mir nun schon wieder und ich resignierte langsam. “Ich will nur ungern deine Vorstellungen von mir zerstören, doch es gibt keine wirklich starke und schöne Erinnerung in meinem Leben.“ knurrte ich so leise, dass nur er es hören konnte und blickte ihm in die Augen. Verwirrt musterte mich der Schwarzhaarige, ehe er sich durchs Haar fuhr und leise seufzte. „Das kann ich mir nicht vorstellen Draco. Es muss doch eine gute Erinnerung geben!? Vielleicht eine mit deiner Mutter oder mit deinem Vater“, sagte er schon fast vorsichtig und lächelte milde. Nachdenklich blickte ich zum Fenster, gab ich es doch auf, Potter wegen meines Namens zu ermahnen.´Eine…Erinnerung mit meiner Mutter….´ dachte ich unsicher und biss mir leicht auf die Unterlippe. „Vielleicht…. Keine Ahnung ob sie real ist…“, murmelte ich leise und blickte auf meinen Stab. „Versuch es doch einfach“, hörte ich den Jüngeren sagen und ein tiefer Seufzer entrann meiner Kehle. „Wag es dich zu lachen und du bist Geschichte“, sagte ich kalt, ehe ich mich auf meine Erinnerung konzentrierte und leise den Zauberspruch murmelte. Aus der Spitze meines Stabes, trat heller weißer Nebel, welcher sich langsam manifestierte und die Gestalt eines Frettchens annahm. Dieses sprang kurz durch den Raum, landete auf meiner Schulter und verschwand wieder. Mit vor Scham glühenden Wangen, blickte ich zu Boden und ließ meinen Stab sinken. Ein Frettchen…. Warum bitte ein Frettchen. Darüber mehr als beschämt, blickte ich mich leicht in der Klasse um und stellte fest, dass es keiner bemerkt hatte. Anscheinend hat niemand außer Potter gesehen welche Gestalt mein Patronus hatte. Wenigstens etwas. „Das war doch schon mal gut“, sagte der Schwarzhaarige grinsend und klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter. Sofort entzog ich mich seiner Hand und funkelte ihn wütend an. „Lass das Potter. Und was ist daran bitte gut? Ich hab ein Frettchen als Patronus“, giftete ich ihn an und wünschte mir grade mit Blicken töten zu können. „Ach komm. So schlimm ist es doch nicht. Passt doch zu dir“, sagte er immer noch grinsend und ein leichter Rotton legte sich auf meine Wangen. „Ein Frettchen passt überhaupt nicht zu mir, klar!?“, zischte ich wütend und wand mich ab. Bevor Potter noch etwas sagen konnte, beendete Professor Robertson den Unterricht. Erleichtert darüber, ging ich rasch zu meinem Platz und packte meine Sachen wieder in die Tasche. Rasch und vor allem als erster, war ich aus der Klasse verschwunden und ging schnurstracks zu den Kerkern. Ich hatte einfach keinen Nerv für ein weiteres Gespräch mit Potter. In der Eingangshalle blieb ich kurz stehen, blickte durch die offen stehende Tür nach draußen und beobachtete den fallenden Regen. Ich sollte mal etwas frische Luft schnappen. Seufzend löste ich mich von dem Anblick und ging weiter. Endlich in meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich sofort an den Schreibtisch und an meinen Hausaufgaben. Nach vier Stunden konzentriertem arbeiten, war ich mit den heutigen und gestrigen Aufgaben fertig. Die Informationen, zu den gestrigen Hausaufgaben, hatte ich bei meinen Klassenkameraden aufgeschnappt. Mich genüsslich streckend, blickte ich auf die Uhr und rollte genervt mit den Augen. Grade mal fünf Uhr, in zwei Stunden gibt es erst Abendbrot, von dem ich eh nichts runter bekommen würde. Murrend stand ich auf und ging hoch in den belebteren Teil des Schlosses. Von dort aus beobachtete ich kurz durch ein Fenster den Regen und entschied mich hinaus zu gehen. Ein bisschen Wasser brachte keinen um. Kaum war ich ein paar Schritte gegangen, war ich jedoch schon bis auf die Knochen durchnässt und mein Umhang hing schwer über meinen Schultern. Auch der Wind peitschte mir hart ins Gesicht, doch störte es mich nicht Es war sogar angenehm und befreiend. Genießend atmete ich die frische gereinigte Luft ein und blickte, als ich vom Schloss aus nicht mehr zu sehen war, gen Himmel. Kühl prasselte der Regen auf meine Haut, wusch sie und ich wünschte mir, dass der Regen auch meine Seele reinigen könnte. Noch immer wusste ich nicht, warum Potter eigentlich so besorgt und hilfsbereit tat. Was hatte er denn davon? Leise seufzte ich auf, als ich durch den prasselnden Regen plötzlich Schritte vernahm, die auf mich zukamen. „Hatten wir nicht eine Abmachung Potter? Das du mir Zeit lässt?“, fragte ich in den Regen, ahnte ich doch schon wer es war. Leicht lachte die Person hinter mir auf, ehe sie weiter auf mich zu kam und sich neben mich stellte. „Das hatten wir und die haben wir immer noch. Es ist nur so…wenn du weiterhin im Regen stehst wirst du krank“, antwortete er ruhig und ich konnte seine Blicke auf mir spüren. Seufzend senkte ich wieder meinen Kopf und blickte zu dem Schwarzhaarigen. Seine sonst so verstrubbelten Haare, hingen ihm strähnig in der Stirn und klebten leicht auf seiner Brille. Wie er mich durch diese noch sehen konnte war mir schleierhaft, doch strahlten seine Augen, plötzlich eine solche Macht aus, dass es mir Schauer über den Rücken jagte. „Was soll das eigentlich alles? Warum sorgst du dich um mich? Warum willst du mir helfen? Wo ist da der Sinn?“, fragte ich ihn und überging den Kommentar über mein Immunsystem. Etwas verblüfft musterte mich der Schwarzhaarige, ehe sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen legte. „Ich weiß es nicht“, sagte er ruhig und hielt den Blickkontakt. Bei diesen Worten, spürte ich wie die Wut, in mir hoch kochte. Wütend funkelte ich ihn an, packte ihn am Kragen und zog ihn etwas zu mir hoch. „Was soll das heißen? Wie kannst du das nicht wissen? Wer sollte es den wissen wenn nicht du? Drängelst dich einfach in mein Leben ein, fragst mich aus, bedrohst und bedrängst mich und sagst dann du weißt es nicht?“, fauchte ich aufgebracht und war kurz davor ihm eine zu verpassen. Leise seufzte er auf, wand den Blick zur Seite und legte seine linke Hand auf die meine. „Lass mich los Draco!“ „Erst wenn ich eine Antwort habe Potter. Ich bin kein Quaffel, den man hin und her werfen kann klar?! Ich bin es leid, dass ständig jemand denkt über mich herrschen zu können. Du sagst mir jetzt was dieses Spielchen hier soll, sonst vergess ich mich“, knurrte ich kalt und blickte ihn ebenso an. Es kann doch nicht angehn, dass jeder außer mir Herr über mich ist. Ich bin doch auch ein eigenes Individuum oder nicht? Ich darf doch auch so sein wie ich will. Frei sein…. Zitternd lösten sich langsam meine Finger, von Potters Kragen und ich wand mich ab. Wie viel Schmerz und Leid muss ich eigentlich noch ertragen? Kann man es nicht einmal mit mir ernst meinen? „Draco?“, hauchte Potter leise, doch reagierte ich nicht, zu tief war ich in meine Gedanken abgedriftet. Gedanken, die keinesfalls schön waren. Die mir Schmerzen bereiteten und mein Herz zusammen ziehen ließen. Leicht zuckte ich zusammen, als Potter einen Arm um meine Schultern schlang und mich an sich drückte. „Ich will dir gerade deswegen helfen. Ich will dir helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten. So dass sie dich nicht mehr quälen können, dass Er dich nicht mehr quälen kann“, murmelte er leise und strich vorsichtig über mein nasses Haar. Zu geschockt und verunsichert etwas zu tun, blieb ich einfach so stehen und hörte dem Jüngeren zu. „Wie abgemacht, werde ich dir Zeit lassen und warten bis du meine Hilfe annimmst. Ich werde dich dazu nicht zwingen. Hörst du? Die Entscheidung liegt ganz allein bei dir“, hauchte er mit ruhiger Stimme und hörte keine Sekunde auf, mir übers Haar zu streicheln. Fast schon sanft, drückte er mich mehr an sich und bettete meinen Kopf auf seine Schulter. Überfordert mit der ganzen Situation, spürte ich wie langsam Tränen über meine Wangen liefen und meine Schultern unkontrolliert anfingen zu beben. Wie erbärmlich ich mich doch benahm, schon wieder heulte ich in Gegenwart von Potter und dass wegen so was Belanglosem. Schön er ließ mir die Entscheidung, er will mir anscheinend wirklich helfen, aber warum weine ich jetzt deswegen? Bin ich wirklich schon so verzweifelt? „W…wehe…du erzählst…das jemanden. Dann…“ „Keine Sorge, dass bleibt unter uns“, fiel er mir beruhigend ins Wort und ich konnte schon fast ein warmes Lächeln aus seiner Stimme hören. Leicht zitternd hob ich meine Hände, legte sie auf Potters Schultern und verkrallte mich leicht in seinen Umhang. Ich kam mir einfach erbärmlich vor, doch fühlte es sich gleichermaßen angenehm und befreiend an. Kein Wunder, für meine Mutter musste ich stark sein und sonst musste ich auch immer das Gesicht wahren. Da konnte ich mich doch nicht gehen lassen und anfangen zu heulen, aber…warum tat ich es jetzt? Die Gedanken einfach verwerfend, ließ ich meinen Tränen freien Lauf, versuchte erst gar nicht mehr über irgendwas nach zu denken. Auch den Regen nahm ich kaum noch war, bloß das sanfte streicheln durch mein Haar und die Wärme des Körpers neben mir spürte ich noch. Nach einiger Zeit, beruhigte ich mich wieder, löste mich von Potter und drehte mich, mir über die Augen wischend, weg. Sofort nahm ich das Unwetter wieder war und mein Körper zitterte vor Kälte. Ich sollte mich schämen…wie kann ich mich jetzt noch einen Malfoy schimpfen? Ich bin einfach nur erbärmlich! Verzweifelt bemühte ich mich wieder zusammen zu reißen, doch gelang es mir nicht ganz. „Wir sollten rein. Du zitterst am ganzen Leib“, kam es plötzlich von Potter und ich nickte ergebend. Langsam gingen wir über die matschige Wiese, hinauf zum Schloss und standen dann wie begossene Pudel in der Eingangshalle. Diese schien wie leergefegt zu sein, was mir nur recht war. Wenn mich jetzt jemand, so fertig sehen würde, würde ich mich in Luft auflösen. Seufzend strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht und machte Anstalten zu den Kerkern zu gehen. Sofort hielt der Jüngere mich auf und lächelte mich leicht an. „Ich…wollte nur noch sagen. dass…ich dir gerne bei deinem Patronus helfen kann, damit er stärker ist“, sagte er ruhig und ein leichter Rotstich lag auf seinen Wangen. „Ich überlegs mir“, war alles was ich sagte, ehe ich endgültig zum Gemeinschaftsraum und in mein Zimmer ging. Dort entledigte ich mich meiner Kleidung, hing sie über verschiedene Möbelstücke und ging dann ins Bad. Dort entfernte ich die ebenfalls nassen Verbände (Bis auf den um meinen linken Arm, welcher sich immer noch trocken anfühlte)), warf sie in den Mülleimer und ging unter die Dusche. Das warme Wasser tat nach dem kalten Wetter mehr als gut und ich blieb fast eine halbe Stunde unter dem warmen Wasserstrahl. Mir die Haare trocken rubbelnd, ging ich unbekleidet aus dem Bad und setzte mich auf mein Bett. Nachdenklich blickte ich auf den edlen Mahagoni Boden, das Handtuch hatte ich auf mein Bett gelegt und meine Haare lagen etwas durcheinander und leicht klamm über meine Augen. „Soll ich…meine ganze Erziehung…vergessen…und…das Angebot von Potter annehmen? Würde ich mich dann nicht selbst betrügen? Nein…betrügen tu ich mich jetzt schon…weil ich immer noch so bin, wie andere mich sehen und haben wollen“, murmelte ich zu mir selbst und fuhr mir leicht durchs Haar. „Ich dreh mich im Kreis…am besten ist wenn ich jetzt schlafe…. Hoffentlich bekomm ich von den zwei Vorfällen mit Potter keine Alpträume“, sagte ich leise seufzend, warf das Handtuch einfach auf den Boden und legte mich so wie ich war unter die grüne Seidendecke. Noch immer prasselte der Regen hart gegen das Fenster meines Zimmers und auch Blitz und Donner mischten sich in das wilde Treiben draußen ein. Doch stören tat es mich in keinster Weise und ich schlief, tief in mein Bettzeug eingewickelt ein. Warm fließt das Blut meiner Seele, Zeigt mir, dass ich noch empfinde …. Kalt prasselt das Element des Lebens, Auf meinen geschunden Körper nieder …. Vermischt sich mit dem salzigen Seelenblut Und lässt nicht erkennen, meine Not …. Wird bald jemand kommen Und meiner verletzten Seele Trost spenden? …. Meine Tränen trocknen Und den Schmerz in meiner Seele stillen….~[/i Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)