Drei Jahre von WANTED ================================================================================ Kapitel 2: Die Mission ---------------------- Die Zeit verstrich, Wochen auf Monate und Monate auf Jahre. Konekomaru hatte seine erste Klasse kennen gelernt, er hatte sich wirklich zu einem sehr Willensstarken Mann entwickelt und zu einem noch besseren Lehrer. Bon dagegen hatte sich nach der Zeit besonders darauf spezialisiert gesonderte Aufträge anzunehmen, oft war er zu mehreren Mann unterwegs. Er hatte sich seinen Namen als sehr starken Kämpfer sowie Exorzisten gemacht, genoss dadurch großes Vertrauen und Respekt. So kam es auch, dass man Bon zutraute eine sehr schwierige Mission zu bewältigen: es gab kaum Informationen, doch verschwanden einige sonst sehr zuverlässige Exorzisten während dem Erforschen eines neu gefundenen Tunnelsystems nahe der Wälder an den Schulgebäuden. Was da los war wusste man nicht, dass würde Bon allerdings herausfinden müssen. Er jedenfalls war mehr als zuversichtlich, dass er weitaus klüger zurück kommen würde. Also ging er zu seiner kleinen Wohnung, die in einem der Flure der Schule lag, zog seinen schweren, schwarzen Mantel an, rüstete sich aus und schaute noch einmal in den Spiegel. Nach all den Monaten seit seinem Abschluss hatte er sich kaum verändert. Der Bart war mal etwas dichter, mal weniger; der blonde Irokese setzte ab und an etwas Ansatz an, aber sonst.. es fiel ihm selbst gar nicht auf, nur seine Schultern waren deutlich breiter geworden, seine Muskeln auffälliger, die Gesichtszüge ein wenig kantiger und die Stimme war deutlich tiefer geworden. ..ob er ihm wohl so noch gefallen würde? Er ertappte sich selbst immer öfter bei diesem Gedanken, besonders lästig wurde es aber, wenn es Nachts geschah- dann sehnte er ihn sich einfach noch viel schneller wieder hier her. War sein bester Freund nicht schon etwas mehr als drei Jahre weg? Sehnsüchtig blickte er auf den Kalender, so wie er es schon viele Male getan hatte. Besonderes im ersten Jahr war es schlimm gewesen, das Vermissen. Und im Zweiten erst! Das Dritte war einfach unerträglich lange gewesen!!..eigentlich hatte er ihn immer vermisst. Und als ob er es damit heraufbeschworen hätte klopfte es an der Tür. Der gestandene Mann schreckte kurz auf, öffnete die Tür während er die Knöpfe an seinen Ärmeln schloss. “Ah, du bists.”, sagte er wenig erstaunt- es war ein Kollege der öfter mal vorbei schaute, ein alter Freund konnte man sagen; jedenfalls wusste er ziemlich viel über Bon und deswegen unter anderem auch, auf was er des öfteren zu warten schien, wenn er wieder gedankenverloren in die Ferne starrte. “Hey Suguro, ich hab 'ne super Nachricht für dich!”, grinste der recht dürre, großgewachsene Mann und rieb sich über die Nase, während er sich an die Wand neben der Tür anlehnte. “Wir haben 'ne Nachricht von deinem Kumpel, dem Shima-Sprössling erhalten. Er macht sich bald auf den Weg, in 'ner Woche will er wieder da sein!” Dieser Kerl wusste gar nicht, was er damit anstellte. Bon hatte auf keine interessante Information gehofft doch nun das. Er blickte fast erschrocken auf, konnte kaum verbergen wie er sich freute. “WIRKLICH?”, fragte er ihn ziemlich laut, räusperte sich dann aber wieder. “..in einer Woche..”, murmelte er zu sich selbst, schaute noch einmal fast entsetzt in den Spiegel. “....in einer Woche..”, flüsterte er erneut, senkte den Blick, schien fast ein wenig überfordert zu sein. “Gut. Das ist gut!”, sehr gut sogar. Er würde diese Mission erfüllen und dann würde er ihn wahrscheinlich noch am selben Tag abpassen und ihn endlich wieder sehen. Bons Kumpel grinste breit, so aus dem Häuschen hatte er ihn wohl noch nie erlebt. “Okay, können wir dann los? Desto schneller wir los fahren desto eher bist du auch wieder hier!”, wie wahr das war konnte er ja nicht wissen. Bon war bereit. Seine wenigen Sachen die er brauchte waren gepackt und in der Tasche auf seinem Rücken, die Stiefel waren geschnürt, die wichtigsten Sachen waren im Gürtel verstaut. Ein Nicken und sie brachen auf, zu dieser ungewissen Mission. Sie waren zu sechst, sechs Mann um genau zu sein. Ausgerüstet mit Taschenlampen, einem Vogel im Käfig- nur so zur Sicherheit; einem Spürhund, falls Jemand verloren ging. Gerade bei solchen unbekannten Orten musste man auf alles gefasst sein. Umsonst waren sicher nicht so viele Exorzisten verschwunden. Sie fuhren ca. eine halbe Stunde, ehe sie den versiegelten Eingang des Tunnels erreichten. Sie parkten zwischen den Bäumen, machten sich dann zu Fuß auf den Weg ins Dunkle. Kaum waren sie eingetreten rochen sie den Moder, es war feucht hier, man hörte aus der Ferne Wasser von der Decke tropfen, sonst nur den Luftzug der durch die Gänge kroch. Es war kühl, doch desto weiter sie liefen desto wärmer schien es zu werden. Die Taschenlampen zeigten eine ganze Weile nur den staubigen Boden und die steinernen Wände, ehe sie wohl in einen kleinen Raum kamen, der so schien als hätten hier vor einiger Zeit Menschen gelebt. Ihnen unbekannte Schriftzeichen und Symbole schmückten die Wände und den Boden, um sie herum waren schwere Eisentüren, mehrere Gabelungen wie es schien. Bon war der Anführer dieser kleinen Einheit. Er blickte umher, schnaubte schwer aus. “Wir werden uns um keinen Fall trennen, wir wissen nicht, was uns hier erwartet. Es ist sicherer wenn wir erst einmal zusammen bleiben.”, er überlegte kurz, spielte mit der Mala die recht lose um sein Handgelenk hing. “Wir werden dieser fragwürdigen Wärmequelle folgen, vielleicht ist Jemand oder Etwas hier unten der unsere Hilfe braucht.” Ganz war ja nun noch nicht ausgeschlossen, dass Jemand der Vermissten überlebt hatte und einfach nicht den Weg zurück gefunden hatte. Die Gänge waren lange, es wurde tatsächlich immer Wärmer, ehe man am Ende des Gangs einen dünnen Lichtstrahl unter einer schweren Tür hervor blitzen sah. Mit einem Mal blieben alle stehen, Bon schluckte schwer, griff vorsichtshalber schon einmal zu einer seiner Pistolen. Er trug sie erst seit Kurzem mit sich, hatte kaum Erfahrungen mit Ihnen sammeln können. Doch ohne Schutz würde er hier keinen Schritt weiter machen. “Seit vorsichtig..”, sagte er wachsam, packte den Griff der Tür und schob sie auf. Ihm bot sich ein seltsames Bild. Ein riesiger, in goldenes Licht gehüllter Raum. Steinerne Wände und Decken, brennende Fackeln die den Blick auf eine Art Gedenktafel richteten. Bons Griff um die Waffe wurde stärker, auch wenn in dem Raum Niemand zu sein schien. Die Anderen schienen erleichtert zu sein, schauten sich um. “Man, hier ist es echt verdammt stickig..”, fluchte einer, der sich selbst etwas Luft zu wedelte. Stickig und warm, drückend warm. Bon begann zu schwitzen. Hier war Niemand.. nicht einmal ein Toter, wieso zur Hölle brannten die Fackeln? Er schreckte auf, hörte ein lautes Jaulen, dann ein Geräusch, als würde etwas reißen, etwas auseinander brechen. Der Raum bebte, zwei aufgeregte Augen blickten umher, zu den Männern die vor Schreck ihre Waffen gezogen hatten. Was geschah hier? Er konnte es kaum fassen, so etwas hatte er noch nie gesehen. Aus den Obelisken die neben den Gedenktafeln standen brachen zwei riesige Dämonen hervor, einer der beiden griff gleich an, schmiss einen der Männer gegen die Wand, an der er nur noch bewusstlos herunter fiel. Der Andere stürmte auf die sehr nahe beieinander stehenden Männer zu. Bon hob mit zitternder Hand die Pistole, schoss dem Dämonen mit besonderer Munition mehrmals in den Kopf, doch blieb er nicht stehen. Es schien ihn nicht einmal zu kümmern. Düstere große Krallen zerfleischten zwei weitere der warmen Körper, laute Schmerzensschreie waren zu hören, sie hallten durch den ganzen Tunnel. Einer der Männer bekam Panik und floh, und da waren sie nur noch zu zweit, Bon und sein Kumpel, der einem Angriff des größeren Dämonen ausgewichen war. Hektisch griff Bon nach den Perlen an seinem Handgelenk, versuchte die beiden erneut zu versiegeln, doch schienen sie kaum beeindruckt zu sein, waren nur sichtlich geschwächt und wütend durch Bons Versuch. “Lauf weg, Ryuji!!”, schrie der verängstigte Mann, dem der Angstschweiß auf der Stirn stand, während er versuchte den Dämonen mit dem Schwert Einhalt zu gebieten. Doch Bon konnte und wollte ihn nicht zurück lassen, versuchte es mit einem anderen Spalm, wich dabei einem Angriff aus. Sein Herz dröhnte in seinen Ohren, es ging alles wahnsinnig schnell. Er hörte nur noch einen qualvollen Schrei, sah eine Menge Blut und einen völlig zerfetzten Körper, den panischen Blick in den Augen seines Freundes- seines nun toten Freundes. Im nächsten Moment sah er, wie die Perlen seiner Kette durch die Luft flogen, die eben noch um sein Handgelenk gebunden waren. Erstarrt riss er die Augen auf, blickte auf den Stummel seines Armes, an dem man ihm gerade die Hand abgeschlagen hatte. Es geschah alles so wahnsinnig schnell und doch bekam er jede Sekunde so verteufelt langsam mit. Er hob den Blick, sah in zwei wütende Augen. Er taumelte zurück, bis er mit dem Rücken an die Wand knallte, spürte seinen hektischen Atem und so viel Hitze die ihn von innen heraus zu kochen schien. Nun unterbrach das Atmen durch das Gurgeln und verschlucken von Blut, seinem eigenen Blut.Die Lider wurden schwerer, es wurde plötzlich angenehm kühl, immer kühler, ehe er noch mitbekam, dass er auf die Knie sank, einfach zur Seite wegkippte. So viel Blut..sein Blick konnte sich kaum mehr fixieren, nur diese Träne die im einsam über die angeschwollene Wange lief zeigte, dass er noch lebte. Die wenigen letzten Momente. Er hörte noch, wie sich diese Dämonen von ihm entfernten, blickte zur Tür, es wurde hell, dann war es vorbei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)