Unfreiwillig willig von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Draco starrte auf den Brief in seiner Hand und fühlte sich an den Brief aus Askaban erinnert. Das Frühstück am Samstag war ohne weitere Konversation vonstatten gegangen. Keiner von ihnen hatte Lucius Tod, die verzweifelten Küsse oder die silbernen Funken erwähnt, die immer noch durch das Zimmer trieben, als Draco sich entschloss zu gehen. Auch der Sonntag und Montag war ohne weitere Peinlichkeiten von beiden Seiten über die Bühne gegangen. Außer dass Harry das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekam, als er sah, dass Draco seinen neuen Stab fast schon zärtlich zog, um die letzten Funken aus dem Raum zu vertreiben, die sich dort noch hielten. Allerdings war die Stille nicht gerade angenehm. Draco nahm keine Silbe wahr, die in der Zeitung abgedruckt war. Was auch nicht weiter tragisch war, weil es eigentlich nur noch um die Wahlprogramme der verschiedenen Parteien ging. Harry schien drauf zu warten, dass Draco etwas sagte oder tat und Draco wusste beim besten Willen nicht, was das sein sollte. Zudem vermied er es tunlichst, Harry weder mit Vor- oder Nachnamen anzusprechen. Er versuchte gar nicht Harrys Namen zu benutzen. Immer wenn er spürte, dass Harry ihn anstarrte, und das tat er oft, ertrug er es einige Sekunden, ehe er ebenfalls den Blick hob und ihn nur kühl musterte, was seinem Gegenüber die Röte in die Wangen trieb, was wiederum Draco diebische Freude bereitete. Jedes Mal hatte er den Eindruck, als ob Harry etwas sagen wolle, aber sich unter Dracos kritischem Blick dagegen entschied. Draco las den Brief noch mal durch und brüllte dann nach seiner Elfe. Er hatte die Zeitungen vom Samstag und Sonntag mit genommen, sie aber nur in der Halle zusammen mit seinem Umhang abgelegt. Er hatte einfach nicht den Kopf frei für die effekthascherischen Artikel, über die einzelne Kandidaten. Viel lieber saß er alleine auf der Coach starrte ins Feuer und blätterte lustlos durch die Seiten seines Buches vor ihm. Seine Hauselfe erschien vor ihm und neigte ihren Kopf. Bevor sie fragen konnte, was sie für Draco tun sollte, der immer noch seinen Umhang um die Schultern liegen hatte, bellte Draco ihr auch schon einen Befehl entgegen: „Die Zeitung! Los! Hol sie!“ Lacey neigte wieder den Kopf, verschwand und brachte sie nach einigen Augenblicken. Draco riss sie ihr aus den langen dünnen Fingern und warf ihr den Umhang zu. Er überflog die Titelseite der Samstags-Zeitung und stöhnte dann gequält auf. 'Minister beschließt Registrierungs-Gesetze'. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. 'Rufus Turner, welcher nach seiner ersten Amtszeit als Minister um seine Wiederwahl bangen muss, hat die allumfassendste Registrierungspflicht für menschliche Halbwesen unterzeichnet', lautete der Untertitel. Draco legte sich eine Hand auf die Augen, aber als er wieder hinsah, stand die Schlagzeile immer noch vor ihm. Draco ersparte es sich die heuchlerischen Lügen durchzulesen, warum der Minister dies getan hatte. Es waren Wahlen und was konnte man besser ausschlachten als die Angst? Und seit der Dunkle Lord tot war, musste eben ein neues Feindbild geschaffen werden. Da kam die verstoßene Veela gerade recht, welche einen Zauberer in ihrer Wut verletzt hatte. Da konnten gleich alle Halbwesen über einen Kamm geschert werden, nur weil Eine einmal die Beherrschung verloren hatte. Draco ließ sich auf die Couch sinken, füllte sich ein Glas mit teurem Whisky und trank ihn auf Ex aus. Der Alkohol brannte in seiner Kehle, füllte seinen Magen mit Wärme, ließ ihn aber ein wenig ruhiger werden. Die Zeitungen lagen aufgeschlagen neben ihm auf dem Tisch. Der Zauberminister streckte gerade die Arme auf dem Foto in die Luft und blickte mit grimmigen Blick in die Kamera, aber Draco nahm das Pergament hoch und überflog es. 'Sehr geehrte/r Veela, wir bitten Sie am Dienstag den 14. Januar, um 13 Uhr im Ministerium, Raum 476 zwecks Ihrer Registrierung zu erscheinen. Führen Sie bitte dazu Ihren Zauberstab mit sich, insofern Sie einen besitzen dürfen. Wenn Ihr Herr wünscht Sie zu begleiten, kann er dies tun. Nichterscheinen wird gesetzliche Konsequenzen mit sich führen. Mit freundlichen Grüßen, Ava Willson Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe 2. Vorsitzende des Registrierungsausschusses' Draco musterte Harry, der sich zufrieden Marmelade auf sein Brot strich und dann hungrig hineinbiss. Er kleckerte in seine Akte, runzelte die Stirn, wischte die Marmelade mit einem Finger weg, leckte sich diesen ab und zuckte dann die Schultern, ehe er weiter kaute. Draco rührte gedankenversunken seinen Kaffee um. Harry machte nicht den Eindruck, dass er etwas von dem Gesetzt mitbekommen hatte. Wie auch? In den ganzen Berichten wurden die Veelas nur als eine von einigen anderen Halbwesen aufgeführt. Und Draco hatte den Eindruck, dass nicht nur er anderes im Kopf gehabt hatte als Zeitung zu lesen. Zudem war es ja nur eine formale Registrierung. Draco war erwachsen. Er war Harry keine Rechtfertigung schuldig. Er wollte ja nicht, dass Harry ihn wie ein Kleinkind an der Hand nahm. Das hier war seine Sache. Nicht die von Harry. Er würde alleine gehen, den Leuten seinen Namen sagen und wieder verschwinden. Er wollte sich den Auflauf gar nicht vorstellen, wenn ausgerechnet er mit Harry dort auftauchte. Zudem hatten sie beide die stille Übereinkunft, dass sie sich aus dem Leben des anderen raushielten. Immerhin wusste Harry nicht mal, wo Draco arbeitete. Sie teilten keine intimen Geheimnisse und außer dass sie in einem Bett geschlafen hatten, Harry ihn geküsst hatte, war nichts weiter zwischen ihnen passiert. Wenn Draco jetzt Harry mit der Genmutation belästigen würde, würde ihr wackliges Zusammensein entweder zusammenfallen oder in die Richtung einer Freundschaft kippen. Am Ende würden sie sich über ihre Probleme und Sorgen austauschen. Zusammen ein Butterbier trinken und mit ihren Frauengeschichten prahlen, obwohl sich Draco sicher war, in diesem Punkt besser abzuschneiden als Harry. Es schüttelte ihn kurz bei der Vorstellung, die körperlichen Beschaffenheiten der rothaarigen Ratte näher kennenzulernen. Die altbekannte Wut flammte heiß in ihm auf. Verdammte Mutation. Seltsamerweise war es nicht Harry, dem er die Nase brechen wollte, sondern der kleinen roten Ratte. Draco unterdrückte ein Seufzen. Er sollte aufhören zu grübeln. Das brachte seinen Kopf nur auf seltsame Gedanken. Was hatte er schon mit der kleinen roten Kröte zu tun? Um fünf vor eins trat Draco aus einem der Kamine und ging, mit einer Kapuze über seinem blonden Haar, zielstrebig auf die goldenen Aufzugstüren zu. Je schneller er es hinter sich brachte, desto schneller war er hier wieder draußen. Als sich die goldenen Gitter öffneten, musste Draco heftig schlucken. Kurz kamen die Erinnerungen in ihm hoch, wie er in die Aufzüge gestiegen war, als er zu den vielen Anhörungen erscheinen musste. Auch wenn er gleich am Anfang der Verhandlungen freigesprochen worden war, so musste er doch noch sehr oft herkommen und seine Aussage machen. Bei jedem Todesser aufs Neue. Dabei kannte er die Meisten nur vom Sehen. Sie hatten ihn trotz seines Einwands, antanzen lassen. Rasch drückte er auf den Knopf mit der Vier und atmete erst dann tief durch, als der Aufzug nach oben fuhr. Er hätte den Anblick des kalten, sterilen Ganges nicht ertragen, der zu den Gerichtssälen führte. Pünktlich um eins betrat er den Raum und wäre am liebsten sofort wieder umgedreht. Es schien sich um ein leeres Konferenzzimmer zu handeln und in dem Raum standen mindestens 50 Zauberer. Die meisten Veelas hatten ihren Herren neben sich stehen. Sofort machte sich Draco kleiner, als er Fleur sah, die in seine Richtung blickte und stellte sich ein wenig abseits von den ganzen Menschen an die Wand. Er musterte, nachdem ihn niemand mehr ansah, die Veelas. Der ganze Raum schien von ihre Magie leicht zu schwingen, als ob sie sich an Deck eines großen Schiffes befanden. Einigen verkniffenen Gesichtern nach, schienen es nicht alle so locker zusehen, dass sie hier sein mussten. Die weiblichen Veelas mit ihren Herrn standen meist eng zusammen und unterhielten sich leise. Ein paar Herrn hatten beschützend einen Arm um ihre Partnerin gelegt. Sie traten deutlich als Team auf und nicht als ein Herr mit seiner Sklavin. Er sah nur noch zwei andere männliche Veelas. Der Eine hatte noch keinen Herrn. Er trug eine Hufflepuff-Schuluniform und saß ganz gelassen auf einem Stuhl und blickte sich immer wieder neugierig um. Den zweiten Mann schätzte Draco auf Anfang 40. Er war fast ein Meter 90 groß und überragte die anderen Veelas und Herrn um ein gutes Stück. Er trug einen grauen Anzug, hatte seine blonden Haare zu einem Zopf geflochten, welcher ihm locker über der Schulter hing. Aber am beeindruckendsten waren die grünen Augen. Er hatte eine unwahrscheinliche Präsenz und Draco sah, wie sich einige im Raum immer wieder nach ihm umwandten. Neben ihm stand ein zwei Köpfe kleinerer Zauberer, der neben seiner wunderschönen Veela total unterging. Vielleicht hatte er eine durchschnittliche Schönheit, aber er verblasste neben seinem atemberaubenden Partner. Die Veela bemerkte Dracos Blick, grinste ihn breit an und zwinkerte ihm keck zu, dann beugte er sich zu seinem Partner und sagte leise etwas zu ihm und der Mann hob den Blick zu Draco, der schnell den Kopf senkte, dass sein Gesicht wieder im Schatten lag. Draco war nicht nur in der Zauberer-Gesellschaft etwas besonders und seltenes, sondern auch unter den ganzen Genmutationen. Da hatte er ja wirklich den Jackpot geknackt. Die Meisten die mit ihrem Partner da waren, schienen eine ganz normale Beziehung zu führen. Er sah auch zwei schwangere Veelas. Keine von ihnen schien das Band zu tragen, wenn Draco das richtig unter seiner Kapuze erkennen konnte. Die zehn Veelas ohne Partner waren teilweise jünger als Draco und trugen ihr Band deswegen noch. Einige der Veelas trugen eine Kapuze und wollten, so wie Draco, nicht erkannt werden. Nicht jeder hier drin schien stolz zu sein, dass er ein Halbblut war. Noch einige Paare erregten Dracos Aufmerksamkeit. Das eine war Fleur und eine der rothaarigen Ratten. Das Wiesel hatte ihr einen Arm umgelegt, sie begann gerade laut zu lachen und das Narbengesicht strahlte sie an. Sie legte ihm eine Hand auf die Brust und schüttelte den Kopf, ehe sie etwas erwiderte, das Draco auf die Distanz nicht verstand. Im Gegensatz zu den anderen, machte Fleur einen vollkommen gelassenen Eindruck. Auch Draco spürte, wie angespannt seinen Schultern waren und versuchte sie ein wenig zu lockern. Ganz in ihrer Nähe stand die Veela, welche Draco vor wenigen Tagen gesehen hatte. Sie starrte Draco direkt an und als sie ihn erkannte, begann sie zu grinsen und winkte ihm sogar zu. Reflexartig hob nun auch Draco die Hand um ihren Gruß zu erwidern. Allerdings ließ er sie sofort wieder sinken. Keine Aufmerksamkeit zu erregen war das Gebot der Stunde. Sie biss sich auf die Lippen, stupste ihren grimmig dreinblickenden Herrn an, der sich ihr zu wandte und dann auch zu Draco sah. Zu Dracos Überraschung, schwand der bittere Ausdruck aus seinem Gesicht und er musterte Draco mit unverhohlenen Interesse. Rasch lenkte Draco seinen Blick weiter und konnte nur schwer ein Lächeln unterdrücken, als er drei ältere Paare sah. Für Draco waren sie steinalt, auch wenn sie höchstens 60 oder 70 waren. Die sechs saßen zusammen und schwatzen angeregt. Sie schienen sich zu kennen oder ihr Alter hatte sie zusammengeführt. Die Veelas waren, trotz ihres Alters, immer noch beeindruckende Erscheinungen. Sie hatten zwar Falten, graue Strähnen in ihrem blonden Haar, aber strahlten immer noch eine Würde und Schönheit aus, die sie begehrenswert erscheinen ließ. Nicht unbedingt im sexuellen Sinne. Sie hatten eine ruhige und ausgeglichene Aura um sich, welche in Draco den absurden Drang weckte sich zu ihnen zusetzen und ihnen von all seinen Problemen zu berichten. Kurz dachte Draco daran, dass er das sein könnte. Mit Lachfalten um die Augen und mit Harry neben sich, unter dessen ergrautem Haar die Narbe hervorblitzte. Sofort schüttelte er verärgert den Kopf um das Bild zu vertreiben und wandte sich den letzten zwei Paaren zu. Den negativen Beispielen. Natürlich gab es diese auch. Und wegen diesen Herrn gab es so viele Vorurteile gegenüber der Veelas. Niemand sah den anderen Paaren an, dass einer von ihnen ein Halbblut war. Aber wenn man seiner Partnerin so öffentlich einen niedrigen Rang zuwies, bildeten sich die Zauberer darüber ihre Meinung. Der eine war ein großer dünner Mann, der mit einem gierigen Grinsen die ganzen atemberaubend schönen Frauen um sich herum musterte. Er saß auf einem der Stühle, die Beine ausgestreckt und in seiner Hand seinen Zauberstab. Seine Veela stand unbeachtet von ihm mit gesenktem Kopf, die Hände vor sich gefaltet still halb hinter ihm. Sie trug nicht nur das Band offen an ihrem Arm, auch das Kleid war alles andere als vorteilhaft. Es lag ihr hauteng an und dadurch zeichneten sich deutlich ihre weiblichen Rundungen ab. Mit Abscheu entdeckte Draco, dass der Mann eine Slytherin Anstecknadel an seinem Umhang trug. Das zweite Paar betrachte Draco nur sehr kurz. Es tat ihm selber weh, die andere Veela so zu sehen. Immerhin hätte das auch sein Schicksal sein können. Der Herr stand geradezu penetrant genervt mitten im Raum und klopfte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden. Er schien sich nicht um seine Partnerin zu scheren, die neben ihm auf den Boden kniete. Ihr Haar war militärisch kurz und ließ ihre schmächtige Gestalt noch zerbrechlicher erscheinen. Sie war eine der wenigen Veelas, welche ihr Haar nicht lang trugen. Draco sah ihre frisch aufgeplatzte Lippe und das Veilchen auf ihrer Wange. Sie trug nur ein Tanktop und einen kurzen Rock. Und das obwohl es in dem Raum nicht sonderlich warm war. Was Draco aber wirklich anwiderte, war das breite Lederband mit einer Öse, das sie um den Hals trug. Draco rümpfte die Nase und sah auf die Tür, die sich gerade öffnete. Drei Zauberer traten ein. Zwei bezogen ihre Plätze hinter dem bereitstehenden Tisch und die Dritte wandte sich strahlend zu den Anwesenden um. Sie räusperte sich, richtete ihren Zauberstab auf ihren Hals und ihre Stimme drang auch bis zu Draco durch. „Guten Morgen, meine Damen und Herrn.“ Sie strahlte in die Runde und Draco sah sehr genau, wie ihr Blick kurz an der großen gutaussehenden Veela hängen blieb. „Meine Name ist Ava Willson. Ich freue mich, dass sie es alle einrichten konnten zu kommen.“ Draco unterdrückte ein aufgebrachtes Schnauben. Einrichten konnten. Hörte sich fast danach an, als ob er die Wahl gehabt hatte. „Wie sie wissen, ist das Gesetz zur Registrierung von halbmagischen Wesen verabschiedet worden. Neben ihnen müssen sich nun auch Werwölfe noch mal registrieren lassen. Halbriesen, Halbvampire und andere Halbblüter stehen nun ebenfalls unter Registrierungspflicht. Denken sie nun aber bitte nicht, dass wir sie überwachen würden.“ Sie lachte leise auf. „Wir wollen nur eine mögliche Gefahr bannen, welche von ihnen ausgeht. Sie dürfen weiterhin unbehelligt leben.“ „Wo'er wussden sie wo wir wo'nen?“, fragte Fleur und verschenkte die Arme vor der Brust. Das war Draco noch gar nicht in den Sinn gekommen. Harry hatte ihm das Band abgenommen und er hatte sehr genau darauf geachtet, dass es niemals jemand zu Gesicht bekam. Trotzdem wussten erschreckend viele von seiner Genmutation. Schlammblut und wenn sie es wusste, dann auch die Ratte, der Zauberstabverkäufer, Mister Underwood und Harrys Vorgesetzter. Ganz zu schweigen von den ganzen anderen Freunden Harrys, denen er es bei einem Glas Butterbier gesteckt hatte. Die Frau lächelte breit zeigte dabei ihre nicht ganz gerade Zahnreihe. „Veelas haben eine sehr spezielle Magiesignatur. Unsere Experten haben sie ausfindig gemacht und an jede einen Brief geschrieben.“ Das leuchtete Draco ein. Jede Magie hinterließ ihre Spuren, auch wenn man sie normaler weise nicht sehen konnte. „Nun gut.“, sagte Willson mit leicht erhobener Stimme, um das Getuschel zu unterbrechen. „Wir werden einfach in Alphabetischer Reihenfolge vorgehen. Sie sagen ihren Namen, Wohnort, den Namen ihres Herrn, insofern sie einen haben, ob sie einen Stab besitzen, welcher registriert wird und dann können sie auch schon wieder gehen.“, zwitscherte sie. Draco wurde schlecht. Er sollte sagen, wer sein Herr war? Ganz bestimmt nicht. „Nein.“, sagte eine der Frauen und ihr Herr blickte mit festem Blick nach vorne. „Sie wollen uns ernsthaft wie das Werwolfspack in eine Liste eintragen und dann am besten noch veröffentlichen? Mein Herr nahm mir das Band ab, nachdem wir uns getroffen haben. Niemand weiß wer oder was ich bin. Mein Herr will nicht, dass man mich als Veela sieht und ich akzeptiere das. Wollen sie uns wirklich so brandmarken? Das steht ihnen nicht zu!“ „Aber nein!“ Der guten Frau brach der Schweiß aus, als mehrere Veelas ihr zustimmten und auch ihre Herrn nickten. Sie schien nicht mit so viel Widerstand von den dämlichen folgsamen Veelas gerechnet zu haben. Draco grinste unter seiner Kapuze. Er gehörte nicht hierher, auch wenn er das verkorkste Gen in sich trug. Aber wie sich die Mutationen behaupteten, gefiel ihm. Die Welt der Zauberer waren eben doch angefüllt mich Vorurteilen und falschen Legenden. Das hier war keine Horde dummer Schafe. „Diese Akte steht unter Verschluss. Niemand wird öffentlich genannt. Wir wollen nur wissen, dass sie einen Herrn haben und bei diesem geschützt sind. Einige ihrer... Artgenossen können nicht wirklich gut mit ihrer Magie umgehen, wenn sie ihr Herr nicht annimmt. Wir wollen nur weitere Unfälle verhindern.“ „'eisd das etwa, dass sie uns bespiezln'?“, kam es nun wieder von Fleur. „Aber nein!“, wiederholte die Frau wieder beschwichtigend. „Jeder Zauberer, damit auch sie, ist seit seiner Geburt registriert. Wir wollen nur weitere Daten von ihnen haben. Wenn sie jemals jemanden verletzten, können wir ihre Magiesignatur wiedererkennen. Da viele von ihnen stablos zaubern können, können wir nicht einfach nur ihren Zauberstab überprüfen, um sie eines Verbrechens zu überführen. Wir brauchen ihren magischen Fingerabdruck.“ In Dracos Ohren hörte sich das scheinheilig an, für einige andere Herrn und Veelas auch. Sie begann zu diskutieren, bis die große männlich Veela vollkommen ruhig, aber mit einer alles übertönenden Stimme sagte: „Mit anderen Worten sie haschen nur um Wählerstimmen?“ Sofort war es still und alle starrten die Frau an, die nun schal zu lächeln begann. „Hören sie. Ich führe nur die Order aus, welche ich bekommen habe. Ich kann ihnen aber versichern, dass ihre Daten mit äußerster Umsicht behandelt werden. Sie werden weder verfolgt noch sonst irgendwie ausgehorcht werden. Sie verlassen dieses Gebäude und wenn sie kein Verbrechen begehen, sehen wir uns nie wieder.“ Das schien die meisten zu beruhigen, auch wenn es Draco gar nicht gefiel, dass sein Name auf einer Veela-Liste stehen sollte. „Gut.“ Die Hexe schnaufte tief durch. „Bitte die Veelas nach vorne treten, deren Nachnamen mit A, B oder C beginnen.“ Draco war schlecht, als der Buchstabe M aufgerufen wurde. Wenn die anderen sich so behaupten konnten, dann würde er es als Slytherin, Todesser und Malfoy auch schaffen. Trotzdem hatte er einen widerlichen Geschmack von Galle und Kaffee im Mund, als er sich von der Wand abstieß und zielstrebig auf den Tisch zuging. Er wartete bis die Anderen mit den Nachnamen Masters, Moore und Mills ihre Angaben gemacht hatten, dann trat er vor den Tisch. Die Kapuze zog er sich tiefer in die Stirn. „Name?“, fragte die Angestellte, welche vor einem Pergament saß und wohl die Schriftführerin war. Sie tunkte ihre Feder in die Tinte und Draco beugte sich ein Stückchen vor. Hinter dem Tisch, mit den beiden Angestellten stand Willson und lächelte in die Runde.Aber sie hatte immer einen kritischen Blick auf die Veelas und die beiden Zauberer, welche die Namen notierten und die Zauberstäbe überprüften. „Malfoy, Draco.“ Sofort stockte ihre Hand und ihr Blick schnellte zu ihm hoch. Natürlich kannte sie ihn. So wie jeder Harry kannte, kannte jeder sein Gesicht und seinen Namen, der sich ein wenig mit dem Krieg beschäftigt hatte. Also so ungefähr alle. Sie leckte sich über die Lippen und schrieb dann ein 'M' in die Spalte, über welcher 'Gender' stand. „Wohnort?“, kam die nächste Frage. Draco rechnete ihr es hoch an, dass sie nun die Stimme ein wenig gesenkt hatte. Immerhin war der Raum hinter ihm halb leer und nur durch leises Stimmengemurmel erfüllt. „Malfoy Manor.“, antwortete Draco. „Besitzen sie einen Zauberstab?“, fragte sie weiter. Draco nickte knapp und zog ihn hervor. Nach kurzem Zögern reichte er diesen dem andern Mann, der Dracos Zauberstab sachte mit seinem Eigenen an der Spitze antippte und dann sagte: „Weißdorn, Veelahaar.“ Eifriges Gekritzel auf dem Bogen, der vor der Frau lag. Dann bekam Draco seinen Stab zurück, welchen er sofort wieder in seiner Manteltasche verstaute. „Tragen sie das Band?“, fragte sie dann freundlich weiter. Draco schüttelte nur knapp den Kopf. „Würden sie bitte ihren rechten Arm freimachen?“ Bei Merlin! Diese Frau war eine wahre Plage. Wütend biss Draco die Zähne zusammen und entblößte kurz seinen rechten Arm mit der linken Hand, wobei er es sich nicht nehmen ließ, auch kurz das Dunkle Mal aufblitzen zu lassen. Die Plage wurde kurz blass und machte schnell ein 'x' in er Spalte 'Band'. Ihre Stimme klang piepsig, als sie fortfuhr: „Sie können gleich gehen, Mister Malfoy. Wer ist ihr Herr?“ „Ich habe keinen.“, sagte er mit fester Stimme. Die Frau runzelte verwirrt den Kopf und blickte noch mal auf Dracos Handgelenk. „Wer hat ihnen dann das Band abgenommen?“ „Na wer wohl? Wohl kaum Merlin persönlich.“, spottete Draco über so viel offensichtliche Begriffsstutzigkeit. „Und wie lautete der Name ihres Herrn?“, fragte sie weiter. Draco blickte sie kalt an. „Der will nicht erwähnt werden. Sie wollen meine Daten haben. Mein...“, er schnaubte. „... Herr hat damit nichts zu tun. Er geht sie gar nichts an. Er hat mich an seiner Seite akzeptiert. Wenn sie ihn sprechen wollen, dann müssen sie ihn suchen und sich dann an ihn wenden. Von mir werden sie es nicht erfahren.“ Draco verschränkte die Arme vor der Brust und richtete sich auf. Die Schriftführerin und Willson wechselten einen Blick, dann nickte die Vorgesetzte. „Natürlich haben sie das Recht, den Namen ihres Herrn zu verweigern. Aber trotzdem wäre es besser, wenn wir ihn hier vermerken könnten, dann können wir ihn im Notfall informieren. Immerhin kann er sie beruhigen.“ Draco lächelte sie eisig an und beugte sich ein Stückchen vor, indem er beide Hände auf dem Tisch abstützte. Ihn machte das hier rasend. Er wurde vorgeführt wie ein Hündchen. Gut, das Gesetz war verabschiedet worden und er hatte keine Lust von den Auroren abgeführt und gezwungen zu werden. Aber Harry ging hier niemanden etwas an. „Miss. Ich kann ihnen versichern, dass ich mich sehr gut unter Kontrolle habe, solange ich das will. Ich wünsche den Damen noch einen schönen Tag.“ Willson musste widerwillig nicken und Draco damit gehen lassen. Er sah noch, wie sie ein x in die Zeile machte, wo jede andere Veela brav ihren Herrn genannt hatte. Draco zog seine Kapuze wieder ein wenig tiefer in seine Stirn, als er sich auf den Weg nach draußen machte und hinter ihm die Buchstaben P, Q und R aufgerufen wurde. Er sah nur, wie Fleur ihn neugierig musterte, dann riss er die Tür auf und schloss sie rasch wieder hinter sich. Er atmete tief durch, wischte sich den Schweiß vom seinem Nacken und machte sich dann auf den Weg zu den Aufzügen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)