Drunken von Eustass_Chino (Kid/Law) ================================================================================ Kapitel 1: 1. ------------- Normalerweise glaube ich nicht an Schicksal. Alles ist Zufall. Nur momentan wünschte ich mir es würde das Schicksal geben. Nur damit ich es mächtig in den Arsch treten kann. „Eustass ~“, säuselte es neben mir. Genau deswegen. Etwas piekst mir in den Oberarm. Seit einer halben Stunde. Law. Trafalgar Law. Betrunken. Ziemlich betrunken. Wie immer wenn wir uns zufällig auf einer Insel treffen. Ich nehme noch einen großen Schluck aus der Flasche die vor mir steht. Rum oder so. Keine Ahnung. Unwichtig. Nebenbei bohrt sich hartnäckig Laws Finger weiter in meinen Arm. Ob er merkt dass ich ihn ignoriere? Oder zumindest versuche? Seufzend nehme ich einen weiteren großen Schluck und hoffe endlich auf die berauschende Wirkung des Alkohols. Verdammt ungünstig das ich so trinkfest bin. Plötzlich spüre ich etwas Feuchtes an meiner Wange. Entsetzt reiße ich den Kopf zu meinen Sitznachbarn herum. „Hast du mich gerade angeleckt?!“, bringe ich fassungslos über meine Lippen. „Vielleicht?“ Entgeistert starre ich in das dumm grinsende Gesicht von den Schwarzhaarigen. Dann wende ich mich wieder meiner Flasche zu. Womit hab ich das noch einmal verdient? Es ist nicht das erste Mal an diesem Abend, das ich bereue in diese Bar gegangen zu sein. Nur ein wenig entspannen. So war der Plan gewesen. Es war auch nicht das erste Mal das wir uns ‚zufällig‘ irgendwo treffen. Und Betrinken. Leicht schiele ich zur Seite. Beobachte wie Law mit seinen Finger den Rand seines Glases nachfährt. Law. Die Verhinderung meiner Entspannung. Kaum das ich dieses gedacht habe, spüre ich wieder den Finger der sich so nerv tötend auf die immer selbe stelle meines Armes bohrt. Wutentbrannt und mit meiner eh nicht großzügig verteilten Geduld am Ende, drehe ich mich zu ihm und zische: „Lass das verdammt nochmal!“ „Du beachtest mich aber sonst nicht“, kam es schmollend zurück. Ich unterdrücke ein Grinsen. Trafalgar Law schmollt. Niedlich. „Was wahrscheinlich daran liegt, dass du betrunken bist und mir einfach zu anstrengend bist“ Ein empörter Laut entwich meinem Gegenüber. „Ich bin nicht anstrengend. Ich bin pflegeleicht und nicht betrunken“ Ein Grinsen kann ich nun bei weiten nicht mehr unterdrücken. Wirklich erstaunlich niedlich. Ich bin nicht der Typ der Sachen niedlich findet. Aber Law ist es. Definitiv. Es ist schon fast normal geworden das wir uns aller paar Monate auf einer Insel treffen. Und betrinken. Nur das ich verdammt trinkfest bin. Law nicht. Er wird albern. Anstrengend. Nervig. Und vor allem niedlich. Auf seinem sonst so ruhigen und harten Gesicht liegt dann immer so ein seliges Lächeln. Und ab und an schmollt er auch. Was, wie erwähnt, verdammt niedlich ist. Zugeben würde ich das natürlich nicht. „Ich glaube wir sollten gehen“ „Warum?“ „Weil du betrunken bist. Ziemlich betrunken“ „Bin ich nicht“ „Law…“ knurre ich genervt. Das sollte ihm eigentlich Angst machen oder zumindest den Ernst der Lage klar machen. Tut es aber nicht. Er kichert einfach vor sich und findet das alles andere als furchteinflößend. Im Gegenteil er findet das auch noch witzig. Nun gut. Dann auf die alt bewerte Art. Es ist doch immer wieder dasselbe. „ich gehe jedenfalls“ Ich knall der Barkeeperin ein Bündel Scheine hin und zeige auf mich und Law. Sie nickt kurz und widmet sich dem Reinigen der Gläser. Dieser Trottel muss mir langsam mal eine Runde ausgeben. Jedes Mal zahl ich für ihn mit nur weil er zu betrunken ist. Einen genervten Laut gebe ich von mir. Ich bin einfach zu gutmütig, wenn es um ihn geht. Trafalgar Law verweichelt mich. Furchtbar. Langsam stehe ich von dem Hocker auf. Mache mich auf dem Weg zu Ausgang. Laws Blick auf mir bin ich mir bewusst. Vollkommen bewusst. „Hey, warte auf mi-…“ Und im nächsten Moment höre ich auch den dumpfen Knall. Ja, darauf habe ich gewartet. Es ist jedes Mal dasselbe. Law will nicht gehen. Ich bin der Meinung es ist besser. Ich gehe. Und er folgt mir wie ein braves Hündchen. Zumindest versucht er es. Meist ist er aber zu betrunken um überhaupt zu gehen. Dann kommt schon das leise Wimmern. Herzerweichend. Aber dennoch unglaublich niedlich, wenn ich mir das dazugehörende schmollende Gesicht dazu vorstelle. Ein warmes Lächeln breitet sich kurz über meine sonst so harten Gesichtszüge aus. „Eustass…“ Wieder grinsend drehe ich mich herum. Gerade versucht Law sich wieder aufzurichten. Seine Balance zu finden. Ein lustiger Anblick. Ein niedlicher Anblick. Wie kann man nur so verdammt niedlich sein. Eine Blöße die er sich nüchtern nicht gibt. Kein Pokerface. Kein sadistisches Grinsen. Sondern einfach er selbst. Einfach Trafalgar Law. Schließlich erbarme ich mich zu ihm zu gehen. Er hat sich genug abgemüht und sich lächerlich gemacht. Nicht dass es überhaupt jemand mitbekommen würde. Es ist spät. Verdammt spät. Oder verdammt früh. Wie man es sieht. Die Bar ist fast leer. Abgesehen von ein paar Alkoholleichen, die auf ihren Stühlen eingeschlafen sind. Oder in der Ecke. Oder auf den Boden. Oder irgendwo. Allein die Barkeeperin beobachtet die Szene mit einen amüsierten Lächeln, hält sich aber dezent zurück etwas dazu zusagen. Sehr charmant. Mit zwei schnellen Schritten bin ich bei ihm. Knie mich zu ihm herunter. Grinsend sehe ich ihn an. „Brauchst du Hilfe?“ „…..“ Mit einen warmen Lächeln zieh ich ihn auf die Beine. Sofort klammerte er sich an mich, um nicht wieder umzufallen. Ein leises Seufzen entweicht mir. Alles ist wie immer. Wir trafen uns. Auf einer Insel im Nirgendwo. Betranken uns. Law trank mehr als vertrug. Und ich darf ihn zu seinem Schiff bringen. Das leise Kichern der Barkeeperin lies mich rumfahren. Wütend sehe ich sie an. Sie drehte sich allerding grinsend zu den Gläsern zurück und setzt ihre Tätigkeit fort. Schnaufend wende ich mich wieder meinem Anhängsel zu. Das langsam versucht selber zu stehen. Erfolglos. „Law… das wird doch sowieso nix… du bist doch nicht das erste Mal betrunken“, meine ich genervt. Immer wieder dieselbe Leier. Stützend führe ich ihn nach draußen. Wo mir die angenehme Morgenluft in die Nase steigt. Am entfernten Horizont wird es langsam hell. Es ist doch etwas später geworden. Ohne groß auf die Proteste einzugehen, nehme ich den Kleineren Huckepack. Er ist so leicht und schmächtig. Ich hab das Gefühl er wird immer leichter. Das nächste Mal sollten wir lieber Essen gehen, statt uns zu betrinken. Vielleicht. Seine Arme schlingen sich sanft um meinen Hals. Den Kopf legt er auf meiner Schulter ab. Ein schönes Gefühl. Ich mag es wenn er so nah bei mir ist und ausnahmsweise mal nicht sarkastische Kommentare von sich gibt. In der Hinsicht ist es vielleicht gar nicht so übel das er betrunken ist. „Du trägst mich schon wieder“, kommt es leise lachend von hinten. „Ja, das tu ich. Was aber daran liegt das du keine zwei Schritte gehen kannst ohne das es dich hin brettert… So und wo ist dein Schiff?“ Ein empörter Laut entweicht den Getragenen. Ich grinse. Immer dieselbe Frage. Obwohl von vornherein klar ist, dass er eh mit zu mir kommt. Aber es gehört halt einfach dazu. „Eustass! Ich will nicht auf mein Schiff, ich will mit zu dir!“ „Weiß ich doch, dann gehen wir eben zu mir“ Und schon beruhigt sich mein Kleiner. Schmiegt sich in meine Halsbeuge. Ich lächle. Setze den Weg zu meinem Schiff fort. Nach dem die Bäume sich gelichtet haben, sehe ich auch schon die Ankerstelle. Langsam geht die Sonne auf. Beinahe romantisch. Tss, eher kitschig. Sanfte Lippen drücken kleine, unschuldige Küsse auf meinen Hals. Er hat mich total in seiner Hand. Ob er sich dessen bewusst ist? Bestimmt. „Trafalgar… du bist betrunken“ „ Du hast mich Trafalgar genannt…“ Ich spüre wie sich seine Lippen zu einem Lächeln verziehen. Er mag es wenn ich ihn bei diesen Namen nenne. Tue es aber nicht oft. Es soll etwas Besonderes bleiben. „Ich liebe dich, Eustass…“ Noch ein kleiner Kuss auf meinen Hals, bevor er seinen Kopf auf meine Schulter ablegt. Nach ein paar weiteren Schritten spüre ich den langsamen, regelmäßigen Atem an meinen Hals. Eingeschlafen. Wie immer. „Ich liebe dich auch“, flüstere ich. Wissend das er es nicht hören kann. Ich blicke auf das Meer hinaus. Die aufgehende Sonne wärmt langsam die Luft. Eine angenehme Brise weht mir um die Nase. Vielleicht ist es doch Schicksal, dass ich Law getroffen hab. Vielleicht aber auch Zufall. Egal was es ist, ich bin froh drüber. Der warme Körper schmiegt sich enger an meinen Rücken. Dieser liebenswürdige Trottel. Genießend beobachte ich den Sonnenaufgang und ein warmes Lächeln umspielt meine Lippen. Hosted by Animexx e.V. 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