Gins Kindheit von Arya-Gendry ================================================================================ Kapitel 3: Ich hasse dich ------------------------- Als ich in die Wohnung kam, wollte ich leise in mein Zimmer gehen. Doch da ich sah dass mein Vater auch da war und es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatte, wollte ich so leise wie möglich daran vorbei gehen. Als ich dann aber die Tür meines Zimmer leise öffnen wollte, hörte ich wie mein Vater mich rief, oder besser gesagt meinen Namen laut schrie: „Hideaki? Komm sofort hierher, klar?" Ich seufzte einmal und ging dann zu ihm. „Ja Vater, was ist denn?", fragte ich leicht patzig und sah ihm direkt in die Augen. „Wo warst du schon wieder? Und wo ist dein Bruder?" „Er wird ab jetzt erst mal bei einem Freund leben. Ich glaube, das ist besser so." Ich sah wie das Gehirn meines Vaters arbeitete, bis er sich dazu entschloss mir zu antworten. „Na, na gut, umso besser einen Fresssack weniger. Doch was ist mit dir, Bastard? Hast du mir wenigstens etwas zum Trinken besorgt?" Ich schluckte, wenn ich ihm das erzählte wurde er wütend, doch es half nichts. „Ich..... nein Vater, wir haben auch kein Geld mehr, deshalb konnte ich nichts holen." Er sah mich einen Moment lang an, stand auf und kam auf mich zu. Mein Vater war recht groß, über 1,90, hatte blonde Haare, so wie ich, aber Blaue Augen und nicht wie ich, Grün. Er hatte auch recht viele Muskeln. Alles in allem sah mein Vater, wenn man es aus der Perspektive einer Frau betrachtete, echt gut aus. Meine Mutter hatte mir früher immer erzählt, dass hinter ihm viele Mädchen her waren. Aber mein Vater war mit meiner Mutter zusammengekommen. Was diese schon damals nicht verstanden hatte, denn meine Mutter war das genaue Gegenteil von meinem Vater. Sie war sehr ruhig und wahr sehr zurückhaltend. Doch scheinbar wollte er sie und durch seine Hartnäckigkeit kamen die beiden auch zusammen. Meine Großeltern, die Eltern meines Vaters, waren damit nicht einverstanden, da meine Mutter aus einer einfachen Familie kam. Mein Großvater war ein hoch angesehener Anwalt und hatte gewollt, dass mein Vater auch ein Anwalt werden würde. Doch genau das wollte er nicht. Als er mit der Schule fertig war zog er mit meiner Mutter zusammen und heirateten. Kurz darauf wurde sie mit mir schwanger, sie war gerade mal 19 Jahre alt. Mein Vater nahm zu dieser Zeit immer mal wieder einen Job an, wo er immer recht schnell rausgeschmissen wurde, da er sich immer mit seinem Chef anlag. Er fing auf solche Enttäuschungen an zu trinken. Als ich schließlich auf der Welt war wurde es immer schlimmer mit ihm. Dann wurde meine Mutter wieder schwanger, woraufhin er anfing sie zu schlagen. Meine Mutter hatte mir immer erzählt, dass er früher ein netter Man gewesen sein sollte, aber ich konnte ihr das nie so recht glauben. Obwohl schon einiges stimmen musste, denn meine Mutter hatte nie gelogen. Irgendetwas musste dran sein, an dieser schier unglaublichen Geschichte. Mein Vater sah mich an und zischte bedrohlich. „Jetzt hör mir mal zu. Ich will, dass du mir was besorgst klar? Du kleiner Bastard kannst froh sein, dass du hier überhaupt leben darfst. Du wirst mir bis morgen etwas besorgen, ist das klar? Wenn nicht kannst du dich auf Prügel gefasst machen, verstanden Hideaki?“ „Ja Vater, das habe ich", flüsterte ich kaum hörbar. Dass er mir sagte, dass er mich schlagen würde war mir nicht neu, vor allem nicht in dem Zusammen hang damit, dass ich ihm den Alkohol besorgen sollte. Ich wusste schon gar nicht mehr, wann es das erste mal gewesen war als er mich geschlagen hatte. Ich durfte nicht viel älter als drei oder vier gewesen sein. Erst waren es eher harmlose Schläge gewesen, ein Klaps auf den Po, wie es bei unartigen Kindern hierzulande sogar üblich waren. Mit der Zeit wurden es schallende Ohrfeigen. Je älter ich wurde, desto schlimmer wurden die Schläge. Zwar versuchte meine Mutter mich zu schützen, doch dafür bekam sie immer alles ab. Jeden Schlag. Mein Vater nickt und wandte sich dann von mir ab. Ich stand noch einem Augenblick an die Wand gelehnt, bis er sagte ich solle mich zu ihm setzen was ich auch tat. Nach ein paar Minuten fing mein Vater mich dann an zu streicheln. Ich hielt ganz still, denn das war das Beste was ich in diesem Fall tun konnte nichts. Mein Vater streichelte mich jetzt überall, sah mich lüstern an und gab mir einen Kuss. Am liebsten hätte ich mich gleich übergeben, aber das war nicht gut. Ich ließ ihn einfach machen, ich konnte sowieso nichts tun und bis auf streicheln und Küssen ist er noch nie weiter gegen zum Glück. Nach ein paar Minuten hörte er dann auf und ich stand auf und ging dann in mein Zimmer. Ich war so froh, dass mein Bruder weg ist, das ist einer mit der gründe wieso ich ihn hier weg gebracht hatte. Ich wollte nicht das mein Vater über ihn mal herfällt, wenn ich nicht hier bin. Ich habe gemerkt wie er ihn immer angesehen hat, es wer nur einen fragen der Zeit gewesen, bis er ihn auch angefasst hätte. Ich lang mich auf mein Bett und war nach ein paar Minuten auch fest eingeschlafen. Am nächsten Tag stand ich früh auf und machte mich erst mal für die Schule fertig und dann machte ich noch das Frühstück für den Alten. Wenn ich das nicht machte, gab es Ärger. Nachdem ich das alles getan hatte machte ich mich auf denn weg zur Schule. Als ich da ankam ging ich gleich in meine Klasse und setzte mich hin. Ich hatte hier keine Freunde. Da ich als Einziger von ihnen aus dem erbärmlichsten Viertel der Stadt kam, wollte keiner mit mir was zu tun haben. Ich machte mir da nichts draus, wenn ich ehrlich war wollte ich auch mit ihnen nichts zu tun haben. Auf Leute, die sich für etwas Besseres halten, nur weil ihre Eltern Geld hatten und sie alles bekamen was sie wollten, konnte ich gut verzichten. Ich ließ sie in Ruhe und sie mich was gut so war. Ich weiß noch, damals hatte sich ein Junge mit mir angelegt und wollte mich fertig machen, da ich ja kein Geld hatte. Ich hatte ihm gesagt, er solle mich ihn Ruhe lassen, aber er hörte nicht auf, wollte mich sogar schlagen. Aber ich war schneller wie er und mir haben uns geprügelt. Da hatte es Ärger von meinen Lehrer gegeben und meinem Vater wurde auch Bescheid gesagt. Was mir viele blaue Flecken einbrachte, aber das war es mir wert, seit dem Tag ließen mich alle in Ruhe. So als ob es mich nicht geben würde. Nach fünf Minuten klingelte es dann zur ersten Stunde, und unser Lehrer kam herein. Als wir ihm alle einen guten Morgen gewünscht hatten und wir uns setzen konnten, fing er auch sofort mit dem Unterricht an. Mir fiel das hier alles nicht so schwer, ich kam in jedem Fach gut klar, besonders in Geschichte und in Sport waren meine Note immer auf einer Eins, und auch sonst hatte ich überall eine Zwei, was viele hier nicht verstehen konnten. Wie ich besser sein konnte als sie. Nach einer kleinen Pause hatten wir dann noch Mathe und danach Mittagspause, welche ich wie sonst immer allein verbrachte. Als ich so an einen Baum gelehnt stand, und nachdachte, wo ich mir eine Arbeit suchen sollte kamen ein paar Jungs aus meiner Klasse auf mich zu. Was wollen die denn? schoss es mir durch den Kopf und plötzlich war ich gespannt. Als sie vor mir standen sah ich sie an. „Shou, was willst du?" „Ich wollte nur mal sehen, was unser Gossenjunge so tut", grinste er fies. „Shou, verpiss dich klar? Ich habe keinen Bock auf Stress, also verpiss dich okay?" „Immer cool bleiben Gossenjunge. Weißt du, ich habe gehört, das wir einen Ausflug in die Berge machen, aber so wie ich dich kenne, wirst du bestimmt nicht mitkommen. Ihr habt ja kein Geld.“ lachte er. Das wurde mir zu blöd und ich beschloss sie zu ignorieren, ohne etwas zu erwiedern ging ich weg. Zwar schrien sie mir etwas hinterher, aber ich verstand es nicht und es war mir auch egal. Als die Pause zu Ende war, ging ich wieder zurück in die Klasse und setzte mich hin. Auch Shou kam mit seinen Kumpels zurück und sie setzten sich, unser Lehrer kam jetzt auch und fing gleich an zu reden. „So Kinder, hört mir jetzt gut zu. Also, am 2 Oktober werden wir einen kleinen Ausflug in die Berge machen. Bitte seid doch so nett, und bringt bis nächste Woche das Geld mit und die Unterschrift von euren Eltern mit. Ich werde jetzt die Zettel austeilen, also denkt bitte daran, es bis morgen unterschreiben zurückzubringen. Herr Kenzo fing jetzt an die Zettel zu verteilen. Shou drehte sich zu mir und grinste mich an. „An unseren Gossenjungen müssen sie nichts austeilen. Der kann es sich sowieso nicht leisten, bei so etwas mit zumachen." Ich versuchte ihn zu ignorieren, auch wenn es stimmte. Ich konnte mir diesen Ausflug nicht leiste. Aber nerven tat es schon, dass er immer wieder versuchte mich damit systematisch fertigzumachen. „Shou, ich glaube das reicht jetzt," sagte Herr Kenzo streng. Aber Shou hörte nicht auf. „Hey Hideaki, kein Wunder, dass deine Alte abgehauen ist, bei so einer Familie, würde ich auch abhauen. Obwohl, deine Mutter war ja nicht besser als dein Vater. Da hört man doch so einiges. Für etwas Geld soll sie viel getan haben. Deine Mutter war doch eine Nutte, oder Hideaki?“ Das reichte, was man über mich sagte, war mir egal, aber niemand durfte etwas über meine Familie sagen. Noch bevor Herr Kenzo mich aufhalten konnte, war ich aufgesprungen und ließ meine Faust vorschnellen. Mit voller Wucht traf ich seinen Mund. Shou überwand seine anfängliche Überraschung schnell und holte nun ebenfalls aus, doch ich war schneller und stärker. Ich prügelte so lange auf ihn ein, bis es Herr Kenzo schaffte mich von dem völlig verheulten Shou wegzuziehen. Mit Genugtuung sah ich seine Lippe, welche blutete. Herr Kenzu sah sie sich an, aber allzu schlimm schien es nicht zu sein. Schade. Dann wurden wir zum Direktor geschleift. Man konnte sich vorstellen, dass dieser nicht sonderlich erfreut darüber war was vorgefallenen war. „Shou ich bin enttäuscht von dir, wieso musstest du Hideaki denn so provozieren? Und du Hideaki, wieso schlägst du auf ihn ein? Hier an dieser Schule dulde ich so etwas nicht. Sie beide werden bis Morgen ein Aufsatz darüber schreiben, was es heißt zusammen aus zu kommen, außerdem werde ich ihre Eltern anrufen müssen. So, und nun gehen sie zurück in ihr Klassenzimmer." Ich nickte nur und ging dann mir Herr Kenzo zurück und auch Shou folgte uns still. Er hatte wohl nicht gedacht, dass er denn selber Ärger bekommen würde. Ich grinste, auch wenn mir nicht richtig danach zumute war, denn zuhause konnte ich bestimmt was erleben. Doch ich fand, dass es das wert gewesen war. Nachdem wir wieder in der Klasse waren ging der Unterricht weiter, als wäre nichts gewesen. Nachdem der Unterricht allerdings vorbei ging ich sofort in die Stadt, denn noch immer musste ich eine Arbeit suchen. Nach einigen Stunden hatte ich aber immer noch nichts gefunden. Immer wieder hieß es ich sei zu jung, erst 14, da könnte ich noch nicht arbeiten. Enttäuscht musste ich feststellen, dass es wohl nicht so einfach werden würde wie ich gedacht hatte. Als schließlich dunkel wurde, beschloss ich dann nach Hause zu gehen. Es dauerte keine 20 Minuten und ich war schon da, schade eigentlich, ich hatte es so lange wie möglich hinauszögern wollen. Als ich die Tür aufschloss, erwartete mich schon mein Vater, welcher mich voller Zorn ansah. „Hideaki, dein Lehrer hat mich angerufen, du hast dich geprügelt, du kleiner Bastard.“ „Er hat mich provoziert,“ erwiderte ich trotzig, versuchte jedoch gleichzeitig einen Abstand zwischen mir und ihn zu schaffen, was mir aber nicht gelang. „Weißt du wie egal mir so etwas ist? Du hast ja nicht einmal etwas zu trinken für mich mitgebracht. Dir werde ich es zeigen Bastard.“ Er holte weit aus und meine Wange traf eine schallende Ohrfeige, welche mich heftig gegen die Wand stoßen ließ. Mein Vater ließ mir keine Möglichkeit mich zu fangen und packte mich am Kragen, mit seiner ganzen Kraft schleuderte er mich auf den Boden. Ich sah angestrengt auf und keuchte. „Nein Papa, bitte nicht.“ Er hatte seinen Gürtel ausgezogen. Ich wusste um die Schmerzen, die mich wie glühende Peitschenhiebe durchzucken würden. Meinem Mund entkam ein Wimmern. „Das wird dir eine Lehre sein,“ knurrte er kehlig. Mit einer schnellen Bewegung riss er mir mein Oberteil hinunter, sodass mein Oberkörper seinen Schlägen hilflos ausgeliefert sein würde. Dann holte er aus. Ich schrie, schrie aus vollem Hals. Niemand kam, hier war es jedem egal, dass hier jemand schrie. Ich könnte sterben und niemand würde eingreifen. „Es ist deine eigene Schuld, du hast es verdient.“ Mit diesen Worten schlug er weiter auf mich ein und bei jedem Treffer schrie ich gepeinigt auf. Mein Rücken musste voller Striemen sein. „Papa, bitte,“ wimmerte ich voller Flehen. Ich haste es zu heulen, ich hasste es zu betteln, doch ich wusste vorher würde er nicht aufhören. Ich konnte nicht anders. Mit seiner letzten verbliebenen Kraft schlug er noch einmal zu, dann ließ er seinen Gürtel fallen und sah mich mit verächtlichem Blick an, dann ohne noch ein Wort zu sagen ging er, als wäre nichts vorgefallen ins Wohnzimmer um fern zu sehen. Hier lag ich, zitternd, heulend, ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ein Haufen Elend auf dem Flurboden. „Ich hasse dich.“ flüsterte ich schwach, bevor mich eine wohltuende Ohnmacht umfing. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)