Twisted Minds von Ari-pon (KaixUruha, Ruki) ================================================================================ Kapitel 1: des Dramas Anfang ---------------------------- Gestresst rannte Kai durch den Backstagebereich. Es dauerte nicht mehr lange bis das Konzert losging und bis jetzt war zum Glück auch alles gut gelaufen. Sie waren alle soweit fertig gestyled - nur noch hier und da eine Spange, die kurz vor dem Auftritt gelöst wurde - ; angezogen und geprobt hatten sie sowieso genug. Und trotzdem fühlte sich der Leader als ob noch irgendwas im Argen stand. Wieso musste er schon wieder denken, dass nun was schief lief? Vielleicht weil er seine Jungs kannte? Manchmal waren sie schlimmer als ein Sack Flöhe, aber immerhin waren sie pflegeleichter als SuG. Brummend schüttelte Kai den Kopf. "Das ist der Stress!", sagte er sich. Es musste der Stress sein, denn so langsam aber sicher kannten sie die Routine doch. //Und nie ist es das gleiche! Von wegen Routine!!//, dachte er. Etwas gelassener lief er in den Aufenthaltsraum, während er an seinem Kaffee nippte, den er sich gerade eben noch am Kaffeeautomat geholt hatte. Auch wenn das Zeug nicht wirklich schmeckte – eigentlich schmeckte es wie Wasser, in das alter Kaffeesatz getunkt worden war – hatte es den gewünschten Effekt - Koffein! „Seid ihr alle soweit?“, fragte er in die Runde, während er Jeden abwechselnd ansah. An Uruha blieb sein Blick einen Moment länger haften als sonst. Warum, konnte sich Kai nicht erklären. Seit geraumer Zeit war das jetzt schon so. Irgendwas hatte der Gitarrist momentan an sich, das ihn zu faszinieren begann. Nicht nur zu faszinieren, sondern richtiggehend in den Bann zu ziehen. Dabei schien eigentlich nichts anders als sonst. Oder etwa doch? Er konnte sich nicht vorstellen, was. Natürlich, sie hatten was in der Vergangenheit, aber nur darum konnte es ja nicht gehen. Sex hin oder her. Allein darum konnte es sich nicht drehen. Auch wenn er sich in der letzten Zeit immer wieder dabei erwischte, wie er daran zurückdachte und merkte, dass es ihm doch sehr gefallen hatte. Kaum merklich schüttelte er den Kopf, nachdem er Uruha eher angestarrt als angeschaut hatte. „Können wir nochmal alles durchgehen, bevor es nachher losgeht?“, fragte er und in seiner Stimme lag dieser Ton, der keinen Wiederspruch duldete, und wenn doch durfte diese Person gerne mal seinen Job machen! Dass Kai wieder wie ein Feldwebel durch die Gänge lief und Jeden aufscheuchte der nicht ernsthaft beschäftigt schien, war ebenso normal wie Uruhas Situps und sonstigen sportlichen Aktivitäten, bei denen sich Reita auch weiterhin die Frage stellte, wieso er nicht frühzeitig sein Bühnenoutfit vollschwitzte. Er war nervös - auch so eine Normalität die er nie richtig hatte ablegen können. Sport hatte sich dabei als die beste Lösung entpuppt, brachte er ihn doch wieder auf ein erträgliches Level an Anspannung. Einfach vorher nochmal auf der Gitarre spielen wie Aoi konnte er nicht. Er hatte schon damals nicht kurz vor Prüfungen nochmal in seine Hefte schauen können. Zu wahnsinnig hatte es ihn gemacht, zu überlegen welche Passagen noch nicht richtig saßen. Das hier war genauso, nur schlimmer. Innerlich stöhnte er genervt über seinen Mangel an Entspanntheit. Auch als Kai hereinkam nahm er das zwar durchaus zur Kenntnis, schenkte ihm aber trotzdem keine Beachtung. Stattdessen streckte er seine Arme, machte Dehnübungen. Den Verlauf durchzugehen war eindeutig deren Sache, nicht seine. Er kannte die Abfolge der Songs, ebenso wie seine Einsätze. Und dass Kai die hereinflatternden Prüfungshefte alter Horrortage darstellte, machte ihn gerade nicht sonderlich beliebter bei ihm. Auch wenn sein Gesichtsausdruck relativ entspannt dabei aussah, doch spätestens an dem vernehmlichen kontrollierten ausatmen merkte man, dass der Leadgitarrist sehr wohl nach wie vor Lampenfieber hatte. Dennoch ging er schließlich zu den Anderen, wollte so kurz vor Beginn Kai lieber nicht verärgern. Er konnte sich nicht völlig aufs Spiel konzentrieren wenn er das Gefühl hatte, der Drummer würde ihn von hinten mit Blicken erdolchen. Nein, da war dessen Orgasmus-Spiel schon besser. Ein Glück sah er die meiste Zeit zum Publikum, da bedeuteten Ruki und Aoi wenigstens die einzige Gefahr, sexuell in Verlegenheit zu kommen. Völlig ruhig erklärte der Leader nochmal den heutigen Ablauf. Jedenfalls versuchte er ruhig zu wirken. Er war sonst nicht der Typ für Lampenfieber, schließlich hatte er dazu keine Zeit! Er musste seinen Jungs eine Stütze sein und wenigstens für sie ruhig wirken, damit sie das auch blieben! Mittlerweile war es nicht mehr schwer für ihn seine kleine Nervosität zu verbergen, eigentlich glaubte er, dass er sie sich oft einfach nur noch einbildete. Trotzdem! Es konnte immer etwas schief gehen und oft malte sich Kai auch irgendwelche Worst-Case-Scenarios aus. Was wenn einer der Techniker geschlampt hatte? Oder kein Strom mehr da war? Die Halle einstürzte? Und dennoch blieb er mittlerweile ruhig. Wenn etwas passierte, dann war es halt so, dann mussten sie es halt beim nächsten Mal besser machen! "Gut... damit hätten wir den Ablauf - mal wieder - geklärt! Wir schaffen das!", beendete er seinen Vortrag, der wohl eher ein Monolog gewesen war, wenn er sich die 4 jungen Männer vor sich so ansah. Aoi schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein, Reita ebenfalls, wobei dieser sich wenigstens mehr Mühe damit gab, interessiert zu wirken. Immerhin hatte er ab und an geistesabwesend genickt. Ruki dagegen strafte ihn eher mit einem "Wir-wissen-das-du-Idiot"-Blick. Ja, sie wussten alle wie es ablief! Es war nicht das erste Mal, dass sie auf der Bühne standen und heute auch nicht das erste Mal, dass Kai den Ablauf erklärte. Uruha dagegen schien wohl zugehört zu haben, wenn er nicht gerade zu sehr damit beschäftigt gewesen wäre seine Atmung zu kontrollieren. "Und du atmest irgendwann normal weiter oder bleibt das nun während dem Konzert so?" Kai sah seinen Leadgitarristen skeptisch an. Klar, der Andere hatte Lampenfieber, das hatten Kais Mutterinstinkte schon erkannt. Aber das hatte er immer! "Kannst du noch irgendwas tun, damit du bevor wir da raus müssen ..", Kai zeigte in Richtung Bühne ".. noch irgendetwas machen, damit du ruhiger wirst? Außer Sport?" Kai war alles Recht, hauptsache Uruha war die Ruhe selbst, wenn er die Bühne betrat, was hoffentlich spätestens der Fall war, wenn das geschehen würde. Außerdem hatten sie nur noch ein paar wenige Minuten Zeit dafür, denn nicht nur die Fans wollten sie langsam sehen. Auch in dem Leader machte sich langsam aber sicher der Wunsch breit, endlich die Bühne betreten zu können und auf sein Drumset einzuschlagen als ob es keinen Morgen mehr gäbe. Er wollte da raus! Mit einer ruhigen Truppe! "Egal was du nun machst! Aber sorg dafür, dass du relaxed bist, wenn du den ersten Schritt vor Publikum wagst! Wenn du so weiter atmest, dann müssen wir noch Angst haben, dass du uns vor versammelter Mannschaft umkippst, weil du hyperventilierst!" Uruhas Brauen zuckten, ehe die Mundwinkel sich langsam aber stetig verzogen. Nicht zu einem Lächeln, eher zu einer Grimasse aus Verärgerung und Genervtheit. Als Kai endlich fertig war mit seinen 'Kannst du mal'-Kommentaren war sein Blick ebenso feindselig wie jener von dem er immer dachte, dass der Drummer ihn gleich zeigen würde, wenn während der Proben mal wieder alles schief lief. Aber der tat das nie. Warum auch immer. Uruha hingegen hatte keine Skrupel, vor den engsten Freunden zu zeigen, wie er zu solchen Aussagen stand. Dennoch besann er sich, legte den Kopf in den Nacken und schüttelte die Glieder aus, trippelte leicht auf der Stelle und atmete weiter gleichmäßig und kontrolliert. Jeder hatte seine eigenen Rituale um ruhig zu werden, das hier waren seine. Genauso wie es typisch war, dass er die Anderen vor dem Konzert immer mehr anschwieg, je näher sie der Show kamen. Er hatte dann einfach keine Nerven mehr für sowas. Ruki klapste ihm freundschaftlich auf die Schulter und erntete eine leicht gerunzelte Stirn die ihm mitteilte, dass er immer noch nicht sonderlich gut gestimmt war. Für den Moment entfernte der Jüngste sich, doch er wusste, dass das auf der Bühne nicht lange andauern würde. Als sie zum Seitenflügel der Bühne liefen war ihm die Aufregung ebenso anzusehen, aber er benahm sich ruhiger dabei. Uruha hatte sein Lampenfieber unter Kontrolle wenn er auf die Bühne ging, nur der Weg dorthin war etwas, das er partout nicht leiden konnte. Willig ging er mit in die kreisförmige Umarmung, hörte Kais letzten Schlachtrufen zu und schrie mit, schüttelte sich erneut einmal aus, ehe er sich in Bereitschaft stellte. Er hatte den längsten Weg, aber zum Glück hatten sie es sich dennoch angewöhnt, dass ihr Leader zuerst hochging. Auf das Intro lauschend beobachtete er Ruki bei seinen Respektsritualen und sah Aoi Luftgitarre spielen, als müsse dieser immer noch einzelne Fingerbewegungen einüben. Reita stand nur da, die Hände in die Seiten gestemmt und den Kopf tief gesenkt. Er wusste, dass der Blonde aufgeregter war als er. An der passenden Stelle lief er schließlich die Treppe hoch und hinter zu seinem Platz, griff sich seine Gitarre und bereitete sich auf seinen Einsatz vor. Die Fans kreischten ohne dass sie in der Dunkelheit mehr als ihre Silhouetten sehen konnten und Uruha grinste breit. Kai wusste, dass es Uruha nicht gefallen hatte, dass er ihn auf seine Nervosität angesprochen hatte. Es passte ihm nie und das sah er jedes Mal an dessen Blick. Doch dem jungen Leader war es egal. War immerhin allemal besser, als die ganze Zeit während dem Konzert auf Uruha schauen zu müssen. Kurz bevor das Konzert losging, stellte Kai sich mit den anderen vier in ihren typischen Kreis, sprach wie immer noch ein paar Worte des Mutes ehe es dann wirklich losging. Endlich konnte er auf die Bühne! Gerade erklangen die letzten Töne ihres Konzertes. Für heute war es vorbei. Kai strahlte bis über beide Ohren, während er noch einen Moment hinter seinem monströsen Drumset sitzen blieb und seinen Blick sowohl über die Fans als aus die restliche Band streifen lies. Sie hatten es mal wieder geschafft, das konnte man genau an den Reaktionen des Publikums festmachen. Allmählich setzte sich der Drummer in Bewegung, nahm sich das Handtuch, welches ihm gereicht wurde und tupfte sich damit den Schweiß von der Stirn, bevor er es sich um die Schultern legte. In aller Ruhe lief er nach vorne zum Bühnenrand. Für ihn fühlte sich das zu Beginn doch immer etwas komisch an, immerhin war er sonst normalerweise am weitesten von den Fans entfernt. Doch so nah zu sein, fühlte sich auch jedes Mal wieder super an. Neben Uruha kam Kai schließlich zum stehen. Ruki wollte wie immer noch kurz etwas sagen, ehe sie in die Luft springen würden. Zwischen diesem und dem Leadgitarristen war er nun eingeklemmt, lauschte Ruki, der irgendwie nicht zum Punkt kommen wollte und hielt währenddessen Uruhas Hand. Er hatte sie weicher in Erinnerung. Oder hatte es sich nur weicher angefühlt als sie damals übereinander hergefallen sind wie die Karnickel? Kai konnte es nicht genau sagen, aber im Moment würde er doch schon einiges tun, um das nochmal zu wiederholen. Vielleicht dieses Mal mit weniger Alkohol im Spiel. Doch wie kam man an jemanden ran, dessen Interesse daran wohl exponentiell fallend war? Allerdings war sich der Drummer auch sicher was er wollte. Und wenn er etwas wirklich wollte, dann würde er das auch bekommen, so verzogen es sich auch anhören mochte. Vor lauter Grübeln darüber, wie er eine Wiederholung schaffen konnte, verpasste Kai fast das springen. Nach der Landung zog er Uruha kurz in eine Umarmung, ehe er das bei Aoi, Ruki und Reita ebenfalls tat, dann seine benutzen Drumstick holte und begann, diese in die Menge zu werfen. Wieder einmal hatte das auch zur Folge, dass er als Letzter von der Bühne ging und somit auch als Letzter im Aufenthaltsraum ankam, wo er sich sofort auf einen Stuhl fallen ließ und einen kurzen Moment sein Gesicht in dem schwarzen Handtuch versteckte. Auch wenn er die ganze Zeit gesessen war, er war fix und alle. Und trotzdem fühlte er sich nicht ausgelastet. „Was haltet ihr davon, wenn wir noch was trinken gehen?“, fragte er in die Runde und erntete erstmal verwirrte Blicke. War die Frage etwa so abwegig? Außerdem wäre es nicht das erste Mal gewesen und er selber hatte wirklich noch keine Lust, allein zu Hause zu versauern. Ein paar Energie- und Kraftreserven hatte er immerhin noch übrig. Uruha hatte das Konzert genossen, hatte allerdings nichts geworfen. Er tat es selten, mochte er es doch nicht, seine Plektren in Massen nachkaufen zu müssen. Aoi war da anders und schien es als Sport begonnen zu haben, zumindest zog er ihn damit auf. Reita war da eher wie er, warf ebenso selten wie Uruha das tat. Und verzog sich auch meist genauso schnell wie er. Er liebte es, während des Konzerts angehimmelt zu werden, keine Frage. Aber wenn er die Gitarre abgelegt hatte kam es ihm immer so falsch vor. Kais Hand lag etwas kühler in seiner, stark wie schon seit bestimmt zwei Konzerten. Der Drummer hatte Muskelaufbau betrieben, das war niemandem entgangen. Auch den Fans nicht. Für Uruha bedeutete es, dass es ihm verstärkt auffiel wenn Kai nach seiner Hand griff. Es lag mehr Druck dahinter. Es ließ ihn männlicher erscheinen. Etwas, an dem Kai seit längerem zu arbeiten schien. Als sie sprangen wäre er beinahe zur Seite weggefallen, als Kai zu spät reagierte. Himmel, er hatte doch nun wirklich schon genug Amüsement bei den Fans hervorgerufen mit seinem offensichtlichen Talent, sich auf die Schnauze zu packen. Während Kai, Ruki und Aoi schließlich noch mit den Fans beschäftigt waren, tranken er und Reita hinter der Bühne schon was. Es dauerte nicht lange, bis die Anderen auch endlich folgten. Uruha war schon halb aus seinem Outfit raus, rieb sich gerade nochmal mit dem Handtuch über den Nacken, ehe er aufsah. "Trinken ist okay, aber ne Kleinigkeit essen will ich auch.", merkte er an und zog dann die Hose aus, ehe er zu seiner Jeans griff und diese anzog. Vor den Anderen war es keine große Sache mehr, nach all den Jahren. Vor Kai vielleicht schon, wenn er denn gewillt gewesen wäre, an die Nacht vor einigen Wochen zurückzudenken. Aber da er daran kaum Erinnerung hatte und es ehrlich gesagt auch lieber verdrängte - Hell, er war mit ihrem Leader in der Kiste gewesen! - benahm er sich genauso nüchtern und abgebrüht wie eh und je. Das war eh die beste Wahl, in Anbetracht der Tatsache dass Ruki sonst wieder Hobbydetektiv spielen würde. Er hatte wenig Lust, den Kleinen davon abhalten zu müssen, in seinem Privatleben herumzuschnüffeln. „Klar. Das kann man ja verbinden.“, antwortete Kai, während er aufstand. Er musste sich auch noch umziehen, was allerdings nicht wirklich einfach war, wenn er daran dachte, wie viel er geschwitzt hatte. Erst jetzt merkte er wie sehr seine Kleidung doch an ihm klebte. Mühevoll pellte er sich aus ihr heraus, eh er sie mehr oder weniger gut zusammenlegte und sie auf den Stuhl schmiss, auf dem er eben noch gesessen war. Nur noch mit Shorts bekleidet lief er durch den Raum direkt an Uruha vorbei – vielleicht konnte er ja eine Reaktion auslösen – zu seiner Tasche, aus der er seine neue Kleidung holte. Irgendwie musste er sich noch einen Schlachtplan überlegen, wie er wieder an den Leadgitarristen rankam. Dieser schien das Thema ja totschweigen zu wollen, es sogar gänzlich zu verdrängen. Zwar fand es Kai irgendwie verständlich – es war ja immerhin nicht alltäglich, dass man mit seinem Leader im Bett landete – aber es war Alkohol im Spiel gewesen. Und an viel erinnern konnten sich wohl eh Beide nicht mehr, wobei er selber doch an einiges erinnert wurde, wenn er Uruha so betrachtete. Ja, diese Lippen konnten eindeutig mehr als nur gut aussehen… Nachdem Kai sich fertig angezogen hatte, packte er seine restlichen Sachen zusammen in der Hoffnung, nichts zu vergessen. Er konnte sich nicht schon wieder ein neues Handy oder einen neuen Geldbeutel kaufen. Irgendwas musste man doch gegen seine Vergesslichkeit tun können! Und trotzdem checkte Kai nochmal durch, ob er alles hatte, ehe er Geldbeutel, Schlüssel und Handy in der Hosentasche verschwinden ließ. Kurz fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. Irgendwas musste er mit ihnen machen bzw. machen lassen. Zur Not musste er sich halt mal mit den Stylisten zusammensetzen, wenn ihm alleine nichts einfallen sollte. Abschminken würde er sich nun aber nicht. Einerseits hatte er keine Lust, andererseits gefiel es ihm gerade doch ziemlich gut, wie es aussah. Also war er fertig! „Können wir dann?“, fragte er dann einfach in die Runde, auch wenn es noch lange nicht so aussah, als ob sie aufbrechen konnten. Aoi lief noch halbnackt durch die Gegend, während Reita sich noch nicht einmal von seinem Sitzplatz wegbewegt hatte. Ruki war wenigstens schon dabei, seine Sachen zusammenzusuchen, wobei er selber immer noch nicht umgezogen war. „… In dem Fall nicht.. und umso länger wir brauchen, umso geringer werden meine Chancen, dass ich heute nicht alleine nach Hause muss…“, eigentlich war es eher an ihn selber gerichtet, doch wenn es um das Thema „nicht alleine nach Hause gehen“ ging, wurde nicht nur seine Band hellhörig, sondern gefühlt ihr ganzes Label. Kai konnte nur noch Rukis breites Grinsen sehen, bevor dieser sich begann umzuziehen, was ihn selbst zum grinsen brachte und ihn kurz mit eben diesem Grinsen zu Uruha sehen ließ, der wie bestellt und nicht abgeholt im Raum stand. Er war immerhin schon fertig. Ruha wich kaum merklich aus, sein Gesicht sprach für Sekunden Bände, wenn man denn die feinen Unterschiede in der Mimik richtig zu deuten wusste. Dass Kai mit offensichtlich trainiertem Körper fast nackt an ihm vorbeilief, dann auch noch so nah, war etwas das er nach ihrer Nacht scheinbar doch nicht mehr völlig nüchtern sehn konnte. Dementsprechend war er auch schnell darin, sich seiner Frisur und dem Makeup zuzuwenden, um die Spuren des Konzerts zu beseitigen. Abschminken tat er sich allerdings auch kaum, sorgte stattdessen wieder für einen perfekten Look. Ob mit oder ohne Makeup war ihm genau genommen egal, hauptsache es sah gepflegt aus. Dass er darin etwas arg perfektionistisch war, war immerhin nichts Neues. Erst als Kai wieder angezogen war, richtete Uruha sich auch wieder auf und lehnte sich rücklings an den Tisch im Raum, wartete dass die Anderen fertig wurden. Er hatte seit geraumer Zeit das Gefühl, dass Kai ihn häufiger musterte. Ob das aber wirklich der Fall oder seine paranoide Einbildung seit der Nacht war, vermochte er nicht zu sagen. Stattdessen beobachtete er die drei für ihn derzeit verträglicheren Mitglieder. Gut, normalerweise war er der Lahme. Aber nach Konzerten hatte er genug Adrenalin getankt, dass er nur liebend gern so schnell wie möglich los wollte, um das Nachtleben unsicher zu machen. Kais Hand die durch dessen Haare strich entging ihm ebenso wenig wie der Kommentar und das Grinsen, zu dem ihn offensichtlich Ruki angestachelt hatte und das seinen Mundwinkel verdächtig zucken ließ. Was zum Geier.. war das eine Provokation? Leise murrte er, rieb sich dann mit dem Daumennagel über den Oberarm. "Nimm halt zur Not dein Spielzeug.", rutschte es ihm etwas garstig heraus und augenblicklich hatte er alle Blicke auf sich gerichtet, besonders Ruki war abrupt stehengeblieben und starrte ihn an als sei er die neuste Schuhkollektion seines Lieblingsladens. "........Was?! Das wird er ja wohl haben...", versuchte er zu retten was zu retten ging und wurde Gott sei Dank durch Aoi erlöst, der lachend meinte, Kai solle aber zwischen denen fürs Bett und denen für die Wanne unterscheiden. Nicht, dass seine Begleitung irritiert aufs Quietscheentchen starren würde. Leider war das ein Satz zuviel, denn Uruha verschluckte sich spontan an dem Wasser, das er gerade zu trinken begonnen hatte. Reita brach in Lachen aus und riss fiese Witze, während Ruki sich das alles fasziniert beobachtete. Kai hatte das Gesicht eigentlich schon von Uruha abgewandt, doch sah er ihn schneller wieder an als er es erwartet hatte. Was hatte er gerade gesagt? Kai war im ersten Moment einfach viel zu perplex, um darauf reagieren zu können und auch die anderen drei ließen auf ihr Reaktionsvermögen erstmal warten. Erst als Aoi sprach konnte Kai ein kleines Lachen nicht unterdrücken. Nein… er hätte lieber ein anderes Entchen bei sich im Schlafzimmer. „Keine Sorge. Ich weiß was ich wo zu verwenden habe. Und vor allem wie!“, antwortete er zwinkernd an Aoi, ehe er sich mit in die Hosentaschen geschobenen Händen langsam in Bewegung setzte. Er steuerte geradewegs auf Uruha zu. „Aber weißt du…“, begann er an diesen gewandt. „Selbst mit Spielzeug macht das auf Dauer alleine keinen Spaß mehr.“, erklärte er mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht weiter bis er vor ihm stehen geblieben war. Langsam beugte er sich zu Uruha vor bis seine Lippen fast dessen Ohr berühren konnten. „Du kannst mir ja Gesellschaft leisten.“, flüsterte er leise. Vorsichtshalber hatte er das ‘nochmal‘ weggelassen, falls es doch einer der anderen gehört hatte. Vor allem Ruki, der gerade wieder Fledermausohren entwickelt zu haben schien. Mit einem Mal richtete sich Kai dann aber wieder auf und drehte sich zu den anderen um, klatschte in die Hände. „So! Aber wenn wir dann schon über mein momentan ziemlich langweiliges Sexleben sprechen können, können wir genauso gut endlich aufbrechen, oder etwa nicht?“ Seine Verblüffung von vorher war schon lange wieder verpufft, auch wenn er zugeben musste, dass es ihn immer noch etwas aus der Bahn warf. Eigentlich hatte er nicht erwartet, dass der Leadgitarrist so etwas kontern würde, aber sei es drum. Allerdings merkte Kai auch, dass das Gespräch von eben die Neugier eines gewissen Sängers eindeutig geweckt hatte. So lange er von ihm nicht noch verhört wurde, war es ok. Und so wie es mittlerweile aussah waren auch wirklich Alle endlich fertig. Jetzt mussten sie sich nur noch darauf einigen wohin sie gingen, auch wenn eine Bar für Kai immer noch am sinnvollsten erschien. Es gab dort Essen und Getränke im Überfluss, allerdings mussten sie eine finden in der sie möglichst wenig auffielen und nicht erkannt werden würden. „Könnt ihr euch kurz darauf einigen wohin wir gehen? Ich werde in derzeit mal Schlüssel vom Van organisieren.“, erklärte der Leader und verschwand aus dem Raum. Und in dem Zuge konnte er gleich noch jemanden organisieren, der das Gefährt wieder abholen würde, denn er zweifelte stark daran, dass einer von ihnen später noch fahren konnte. Kurze Zeit darauf kam er mitsamt Autoschlüssel und Ersatzfahrer zurück. Gut letzterer war nicht persönlich anwesend, aber sie mussten nur anrufen und sie würden abgeholt werden. //Hoffentlich haben sie sich geeinigt… und sich nicht die Köpfe eingeschlagen…//, dachte Kai, bevor er den Aufenthaltsraum betrat und die Meute erwartungsvoll ansah. „Habt ihr euch geeinigt? Denn dann können wir nun los!“ Als Kai meinte dass er wüsse was er wo verwenden konnte, schoss Uruha die Hitze förmlich ins Gesicht, als die Erinnerung an eines dieser Spielzeuge in Aktion nur zu deutlich wiederkam. GOSH, hatte er das jetzt sagen müssen?! Seine Grundierung bewahrte ihn vor der Peinlichkeit, auch optisch rot zu werden. Dennoch kribbelte sein Schritt automatisch, als würde der sich auch daran erinnern. Peinlich berührt senkte er etwas den Kopf als würde er auf seine Schuhe schaun, ruckte aber sofort wieder mit gerunzelter Stirn und alles andere als zufriedenem Gesichtsausdruck hoch. Kam der jetzt im Ernst auf ihn- oh nein, das würde er nicht! Doch, er würde. Und so selbstsicher wie er grinste war es nicht verwunderlich, dass er sich auch noch vorbeugte, bis er den etwas herberen Geruch von Kais Parfum riechen konnte, die Hitze des anderen Körpers spüren konnte. Ohne dass er es wollte zog er in Abwehrverhalten die Schultern nach hinten, als könne er damit ein körperliches NEIN geben. Helfen tat es ihm trotzdem nicht. Er wusste ebenso gut wie Kai, dass er auf dessen Anspielungen zu reagieren begonnen hatte. Und Kai machte keinen Hehl daraus, dass ihm das gefiel. Im schlimmsten Fall, ihr Leader war immerhin nicht dumm, ahnte der Drummer auch, dass Uruhas Erinnerung gerade um ein Stückchen wiederhergestellt worden war. Seine Brauen zuckten verdächtig auf der stark gerunzelten Stirn, aber das bewahrte ihn auch nicht mehr davor, dass Ruki Vermutungen anstellte und Reita in Stänkerlaune mit einstieg. Aoi hielt sich als Einziger zurück, schien das Ganze nur fasziniert und verständnislos zu betrachten. Zuckte mit dem Mundwinkel zur Seite als würde er sich darüber ärgern, dass er der Einzige war, der absolut nicht kapiert hatte, worum zum Geier es wegen Uruha überhaupt gegangen war. War nicht Kais nicht vorhandenes Sexleben das Thema gewesen? Auch Reita und Ruki schraken bei Kais Ansage wieder auf, Ruki giggelte aber trotzdem, als Kai nochmal wiederholte, wie trist sein Nachtleben daheim zu sein schien. "Ich kann dir bestimmt Kontakte vermitteln. Oder wir stecken Uruha in ein Kleid.", witzelte der Jüngere weiter und erntete einen mehr als giftigen Blick vom Leadgitarristen. Als Kai schließlich wiederkam war Uruha Derjenige, der eine Adresse nannte. Natürlich, neben Aoi kannte er sich im tokyoter Nachtleben am besten aus. Auch wenn er und Reita erst hatten überzeugt werden müssen, wirklich mitzukommen. Zwar war Reita eher Mitläufer, aber Uruha wäre nach der Aktion mit Kai lieber frühzeitig getürmt. Da das aufgrund von Aois kindischem Verhalten - und seinem dämlichen Twitter - und Rukis Penetranz nicht möglich war, hatte er sich schließlich doch in sein Schicksal ergeben, setzte sich dafür aber absichtlich auf den Beifahrersitz, damit er definitiv keinen Körperkontakt zu Kai haben konnte, selbst wenn dieser ans Steuer gehn würde. Natürlich fuhr der Leader selber. Das war ihm lieber, als einen der Anderen ans Steuer zu lassen. Nicht, dass er ihnen nicht vertraute, aber so wusste er wann und wie sie ankommen würden. Doch dass sich Uruha neben ihn gesetzt hatte wunderte ihn ein bisschen, hatte er doch gedacht, dass er hinten sitzen würde, um ihm aus dem Weg zu gehen. /Naja. Umso besser, wenn ich ihn hier vorne habe./, dachte Kai und konnte sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. Er startete den Motor nachdem Alle angeschnallt waren und reihte sich in den immer noch recht starken Verkehr Tokyos ein. „Aber Ruki. Wenn schon Kleidchen, dann bitte eins, das seine Oberschenkel betont.“, warf er dem Sänger entgegen. Er wollte dessen Kommentar von vorher nicht unbemerkt lassen. „Strapse wären nett.“, fügte er noch hinzu. Leider konnte er dieses Mal Uruhas Reaktion nicht beobachten, sonst würden sie mit Sicherheit Gefahr laufen im Kofferraum eines anderen Autos zu sitzen. Was auch beinahe passiert wäre, weil der Fahrer vor ihm abrupt bremste. Sofort fing der Leader an zu zetern und zu meckern. Er hasste es! Als er wieder einigermaßen ruhig war, waren sie auch fast schon angekommen. Allerdings war die Parkplatzsuche nicht gerade einfach, doch hatten sie Glück, sodass sie nicht ganz so weit laufen mussten. In der Bar angekommen suchten sie sich einen freien Platz. Kai setzte sich auf die Bank an der Wand, so hatte er auch gleich den ganzen Laden im Blick. Wenn Uruha eventuell nicht mitkam, dann konnte er so schonmal nach einem anderen potentiellen Betthäschen Ausschau halten. Bis jetzt hatte er allerdings noch nichts Akzeptables entdeckt, allerdings merkte er wie sie die Blicke auf sich zogen. Sie sollten wohl doch etwas unauffälliger sein. Wenn es ging. Immerhin wurden sie noch von der Musik übertönt. Als die Bedienung an ihren Tisch kam, bestellte sich Kai ein Bier. Hunger hatte er – bis jetzt – noch keinen. Kurz sah er zu Uruha, der sich natürlich nicht neben ihn gesetzt hatte. Er musste sich wohl nun etwas zurücknehmen, sonst würde es sicher kein Comeback mit dem Gitarristen geben. Momentan steuerte er da wirklich nur gegen, wenn er ihn weiter so aufzog. Auch wenn es ihm eventuell zeigte, dass Interesse bestand? Trotzdem musste er wohl feinfühliger vorgehen, aber bei solchen Vorlagen konnte er einfach nicht anders, als so in die Offensive zu gehen, obwohl das noch nicht alles war. Ein leises Seufzen entfuhr dem Leader, als er weiter vor sich hin grübelte. Uruha war eine harte Nuss, die er zu knacken hatte, aber was ihn momentan am meisten wunderte war dessen Verhalten. Sie hatten mit keinem Wort über ihr kleines Techtelmechtel gesprochen. Ob es ihm unangenehm gewesen war? Kai musste das noch im Laufe des Abends herausfinden! Sonst würde es ihm keine Ruhe mehr lassen, aber so wie es im Moment aussah, würde Uruha eh nur wieder abblocken. Vielleicht half ja etwas Alkohol nach. /Hoffentlich!/ Das saß. Nur leider nicht bei Ruki - der lachte hinten vor sich hin und spann das weiter - sondern bei Uruha, der sich nur mühsam mit geballter Faust zurückhielt, sie nicht Alle in Gefahr zu bringen indem er Kai die Abreibung verpassen würde die dieser verdiente. "Ich geb dir gleich nett. Warte nur ab... meine Rache kommt bestimmt...", knurrte er stattdessen gefährlich. Er hasste es, privat auf seine Beine reduziert zu werden. Auch Sexspiele waren dahingehend bisher ordentlich nach hinten losgegangen. Dazu war er zu sehr Mann als dass es je Jemand geschafft hätte, ihn davon zu überzeugen, dass es damit geil sein konnte. Scheiße, er war ein vollwertiger Mann! Tat sowas Not? Die befriedigten doch eh nur ihre ganz eigenen Phantasien über ihn. Was hatte ER denn davon? Bevor er noch länger drüber nachdenken konnte machte Kai fast eine Vollbremsung und fluchte stärker als er es von diesem erwartet hatte. Richtig, Mr. Right konnte es ja nicht leiden, wenn Jemand sich nicht an die Regeln hielt. Er mit seinen diversen Strafzetteln und Horrorfilmchen wegen zu rasantem fahren blieb da lieber ganz still. Es war ihm ganz recht wenn ihr Leader fluchte, war das Strapsen-Thema damit doch vorerst vom Tisch. Dass er immer mal wieder von seinen Bandkollegen aufgezogen wurde war nichts neues, aber seit dieser dämlichen Nacht war es etwas, das lieber nicht aus Kais Mund kam. Es kratzte an seinem Ego. Und nichts war so wichtig und so groß wie Uruhas Ego als Mann. Auf dem Weg in die Bar blieb er ebenso im Hintergrund wie auf dem Weg zum Tisch, allerdings fielen sie natürlich auf. Das brachte es einfach mit sich, als japanischer Mann gestyled und mit Makeup herumzulaufen. Dass die Männer ebenso schauten wie die Damen sagte ihm, dass sie unter Ersteren offensichtlich nicht nur Neider hatten, sondern auch potentielle Interessenten darunter waren. Nicht, dass er ausschließlich Männer bevorzugte, aber sexuell war er wie die meisten Japaner recht offen. Im Privaten natürlich, Niemand hätte so etwas öffentlich ausgesprochen. Er setzte sich mit Aoi und Reita zwischen sich und Kai hin, bestellte ein kleines Menü für den Abend und ein Asahi, ehe er sich zurücklehnte und die Anwesenden etwas genauer beobachtete. Die Gäste waren bunt gemischt, was für viel Abwechslung sorgte und Uruha sicher früher oder später auf die Tanzfläche treiben würde. Zu Kais Leidwesen vertrug er Alkohol allerdings in ordentlichem Maße, was man von dem Leader, Ruki und Reita weniger sagen konnte. Dessen Blicke geflissentlich ignorierend nahm er schließlich dankend sein Essen und das Bier an, begann sich das nach und nach hinterzuschieben, während er auf die 'Konzert-Nachbesprechung' lauschte, vor der die Anderen natürlich nicht hatten widerstehen können. Uruha schien Kai nun wohl wirklich zu ignorieren. Gut, der Leader musste zugeben, das mit den Beinen war wohl wirklich zu viel gewesen. Damit hatte er sich wohl sprichwörtlich ins Knie geschossen. Aber es war einfach die perfekte Vorlage gewesen, nur war er nun weiter von seinem Ziel entfernt als vorher noch im Aufenthaltsraum. Da hatte Uruha sogar positiver reagiert als Kai erwartet hatte. Aufgeregt unterhielt sich Kai stattdessen mit den Anderen über das Konzert. Er hatte hinter dem Drumset einfach den besten Überblick über die Bühne und das gesamte Geschehen, auch wenn er sonst nicht gerade viel mitbekam. Und in einem Punkt waren sie sich Alle einig: Das Konzert war super verlaufen. Und den Abend so ausklingen zu lassen hatten sie sich definitiv verdient. Immer wieder nippte Kai an seinem Bier, sodass es schneller leer war als er es gewollt hatte. Doch in der ausgelassenen Stimmung, in der sie waren, war es eigentlich nicht verwunderlich, dass der Alkohol im Strömen floss. So verging auch die Zeit. Man stand auf, um tanzen zu gehen, um die Toilette aufzusuchen oder einfach direkt an der Bar zu bestellen, sodass die Plätze wild durchgewechselt wurden und Kai schließlich neben Uruha landete. Mit ihm hatte er den ganzen Abend noch nicht wirklich gesprochen. Warum auch? Der Leadgitarrist würde ihn wohl am liebsten immer noch umbringen, wegen dem Kommentar im Auto. „Hey sorry wegen vorher! Ich weiß ja wie empfindlich du wegen deinen Beinen reagierst!“, meinte Kai dann aus heiterem Himmel – er wusste nicht einmal ob Uruha zuhörte – und strahlte den Mann vor sich an. „Nimms einfach nicht so schwer! Wir ziehen dich einfach nur gern auf!“, fügte er hinzu, während er Uruha auf die Schulter klopfte, ehe er den Arm komplett um ihn legte und ihn zu sich zog und kurz durch seine Haare wuschelte. Nüchtern hätte er das definitiv nicht gemacht – Uruha würde ihn lynchen – aber hier sprach gerade der Alkohol aus ihm, immerhin vertrug er nicht viel und die rosige Farbe seiner Wangen war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Kai eigentlich schon längst genug hatte. „Ich mach das wieder gut, versprochen! Ich weiß nur noch nicht wie… mir fällt noch was ein!“, blabberte er weiter ohne Uruha aus seiner Umarmung zu lassen. Es fühlte sich gut an – wobei sich in Kais Zustand gerade alles gut und richtig anfühlte – und außerdem wollte er nicht, dass der Andere weiterhin sauer mit ihm war, sonst würde er die Nacht definitiv nicht gut schlafen – oder gar nicht schlafen, so wie er sich kannte. Uruha hörte zwar zu, aß aber in aller Ruhe auf ehe er auf Klo und auch einmal auf die Tanzfläche ging. Tanzwillige Partner gab es da genug, aber er hatte diesen Abend nicht mehr allzu viel Bock auf enges aufreizendes tanzen, also verzog er sich recht bald wieder zum Tisch. Stattdessen brachte er sich auch endlich mit ins Gespräch mit ein, sprach über einige Fanaktionen die er beobachtet hatte und wie ihm einmal das Plek entglitten war, während auch er seiner Leidenschaft frönte, ein paar gute Getränke zu genießen. Durchweg alkoholisch, verstand sich. Dass er von seinem früheren Verhalten, angetrunken auf die Bühne zu gehn, abgewichen war hieß nicht, dass er nicht hinterher genießen konnte, was doch so gut schmeckte. Er hatte durchaus schon einen im Tee als Kai auf Kuschelkurs kam, sehr zu dessen Vorteil, denn sonst hätte dieser wohl eine schmerzhafte Abfuhr erlebt. Und zwar tatsächlich schmerzhaft, denn einen Moment schoss ihm tatsächlich durch den Kopf, dessen Arm auf rabiate Weise wieder von sich zu pflücken. Nur kurz, denn Alk und Kais Jammerblick mit den roten Wangen retteten diesem für den heutigen Abend den Arsch, während er ein "Schon gut, lass stecken...", erwiderte und dennoch den Körper von Kai wegneigte, als könne er ihn so abschütteln. Etwas, das Aoi mit reichlichem Amüsement besah, auf dem Uruha damit immerhin schon halb lag. "Gut! Ich dachte nämlich schon, dass du nun ewig sauer auf mich sein wirst!", babbelte der Drummer weiter. Zum Glück hatte er sich noch so gut im Griff, dass er nicht das erste gesagt hatte, was ihm zum Thema ‘stecken lassen‘ in den Sinn gekommen war. Denn sonst hätte er das mit der Freundschaft endgültig vergessen können. Stattdessen warf er sich regelrecht an den Gitarristen ran. Körperkontakt war gut und grad jetzt konnte Kai das vertragen, denn so langsam schien er wirklich an seiner Grenze angekommen zu sein. Der ganze Alkohol den er bis jetzt getrunken hatte, der Tag, der seiner Meinung nach viel zu früh begonnen hatte und dann das Konzert, das – obwohl es wirklich schön war – auch verdammt anstrengend gewesen war, denn mittlerweile spürte er auch wie die Müdigkeit in ihm hochkroch. Und das zeigte sich durch ein herzhaftes Gähnen. Und wenn er sich noch weiterhin an Uruha anlehnen würde, würde er definitiv Gefahr laufen hier einzuschlafen. Und das war nicht gerade der perfekte Ort dafür. Und bequem war es auch nicht! „Ich sollte heimgehen…“, sagte er leise, als er sich wieder richtig hingesetzt hatte und kurz die Hände in seinem Gesicht vergraben hatte, mit denen er sich danach gleich durch die Haare fuhr. „Geh ich halt doch allein heim! Spiel ich halt an mir selber rum!“, brummelte er gleich hinterher. Es passte ihm gar nicht, doch alleine gehen zu müssen, aber er war den ganzen Abend zu wählerisch gewesen. Er wusste was bzw. wen er wollte, aber die Person ging momentan mehr als nur auf Abstand. Wackelnd stand Kai auf, lies sich aber sofort wieder auf die Bank plumpsen. Nein, stehen war keine gute Idee. Und spätestens jetzt musste der Leader auch merken, dass er zu viel getrunken hatte. Ein seufzen entwich seinen Lippen. Würde er halt warten müssen, bis sich einer seiner Jungs dazu erbarmte ihn nach Hause zu bringen. Und Derjenige war zu seinem Bedauern sicherlich nicht Uruha. Dieser war wohl eher froh, wenn er ihn los war. Dieser Gedanke lies Kai einen Moment etwas apathisch ins Leere schauen, doch hatte er sich recht schnell wieder gefangen. Es war schlimm, was Alkohol immer mit ihm anstellte, aber immerhin wurde er nicht aggressiv. Jedenfalls nicht, wenn man ihn nicht provozierte. Allmählich schien sich die Bar zu leeren, sodass es auch langsam kühler wurde, was Kai allerdings auch wieder etwas nüchterner werden ließ. „Ich packs nun wirklich! Falls ich mich morgen nicht melde lieg ich im Straßengraben. Aber draußen dürften Taxen stehen.“, sprach er, als er dann zwar immer noch wackelnd aufstand, aber wenigstens nicht mehr hinfiel. „Wir sehen uns.“ Für heute hatte er Uruha wirklich aufgegeben. So würde das keinen Sinn haben. Er musste sich was anderes überlegen - vor allem wenn er nicht gerade eine halbe Brauerei intus hatte. Auf dem Weg nach draußen verabschiedete er sich auch von Reita, welcher ihm grad entgegen kam. Wo Ruki abgeblieben war konnte er nicht sagen, aber ihm war das gerade auch wirklich egal. Was er brauchte war ein Taxi, ein Bett und morgen früh definitiv eine Aspirin. So dicht wie Kai war zeigte sich doch wieder dessen verträgliches harmloses Wesen. Wenn man davon absah, dass er zur Klette wurde. Da Uruha vergeblich versuchte, ihn von sich abzuzupfen, gab er schließlich auf und ließ ihn halt hängen. Sehr zu Aois Amüsement, der nur mühsam davon abgebracht werden konnte, den Mist zu fotografieren und auf Twitter hochzuladen. Allerdings lenkte er genug ab, dass Ruki eben jenes machen konnte. Zwar fotografierte dieser nur bauchabwärts, doch das machte die Sache nicht besser. Auch nicht, dass er nicht hinzuschrieb, wer da an wem hing. Die Fans waren clever, die würden sich das schon austüfteln. Und Ruki tat gut darin, Uruha nicht wissen zu lassen, dass er es getan hatte. "Du bist viel zu dicht, um das zu tun..", merkte Uruha stattdessen nüchtern auf Kais weinerlichen Kommentar an. Von wegen an sich rumspielen. So wie Kai aussah würde das Maximum aus Primitiv-Blümchensex-Streicheln bestehn. Ob er da überhaupt einen hochbekäme wäre fraglich. Genervt stöhnend schüttelte er den Kopf und versetzte mindestens einen dichten Reita und den noch zumindest teilweise zurechnungsfähigen Ruki damit in Erstaunen. Bloß keine Bilder im Kopf zulassen. Kais Aufsteh-hinplumps-Aktion wurde zumindest von Reita mit lautem loslachen belohnt, der definitiv einen Babysitter brauchte, um nicht am nächsten Morgen im Wäschekorb des Nachbarn aufzuwachen. Selbiger verzog sich überraschend schnell auf Klo mit einem eleganten "Muss Pipi" und ließ zumindest Aoi und Uruha breit grinsend zurück, die noch nüchtern genug waren, um sich an dessen kindlicher Art zu erfreuen. Kai ignorierend sprachen sie sich ab, wer wen nach Hause brachte. Eine Niederlage für Uruha, hatte er dank Reita doch auch Kai an den Hacken, weil dieser näher an selbigem wohnte als Ruki. Dennoch war Uruha zu sehr Freund als dass er Reita in die Hände dieses Kindes Aoi geben wollte. Wer wusste schon, was der mit ihm machen würde, wenn Rei-Rei besoffen war. Dafür bekam er aber den Van, den Kai immerhin vor dem Bargang organisiert hatte. Es war zwar nicht leicht, Reita einzufangen und Kai auf der Straße festzuhalten, aber mit etwas Körpereinsatz und scharf gesprochenen Worten benahmen sich Beide zumindest genug, um die Wartezeit auf den Van nicht zu einer allzu großen Belastung werden zu lassen. Aoi hatte da mit Ruki mehr Glück, war der doch zwar anhänglich aber verträglich. Deren bestelltes Taxi kam auch deutlich zeitiger und Uruha kam der Zweifel auf, ob ihr Fahrer überhaupt noch wach gewesen war. Das erklärte dann wohl die Gerüchte, sie seien arrogante Diven die ihre Mitarbeiter nachts ausm Bett klingelten. Da Kai schon zugelaufen war, hatte er gar nicht mehr mitbekommen, dass die beiden Gitarristen ausgehandelt hatten, wer wen nach Hause brachte. Erst als Uruha ihn draußen einholte und – nach seinen kläglichen Versuchen einfach weiterzulaufen, weil er heim wollte – ihm weniger nett mitteilte, dass er von ihm und nicht einem Taxi nach Hause gebracht wurde, gab Kai seine Fluchtversuche auf. So kam er wenigstens wirklich nach Hause. Zusammen mit Reita wurde er hinten in den Van verfrachtet, was in Anbetracht ihres Alkoholpegels im Blut eine etwas längere Angelegenheit war, als normal. Wenn die Füße nicht so wollten, wie der Kopf konnte es nur schwer werden und Kais Füße wollten momentan überhaupt nicht mehr. Und so lagen er und der Bassist eher in dem Van, wurden nur noch von den Sicherheitsgurten einigermaßen aufrecht gehalten. Zuerst wurde Reita nach Hause gebracht, sodass Kai einige Zeit allein im Van verbrachte. Der Bassist hatte sich nämlich strikt geweigert auszusteigen und alleine in seine Wohnung zu laufen, sodass Uruha mit ihm gehen musste, was bei Reitas schwankendem Gang sehr zeitraubend war. Der Leader sah den Beiden nach und winkte – auch wenn sie das gar nicht sehen konnten, waren die Scheiben im Van ja getönt – bis sie in der Eingangstür verschwunden waren. Kai sah wieder nach vorne und schaute durch den Rückspiegel ihren Fahrer an. Der arme Mann, hatte nun wirklich mitten in der Nacht wegen ihnen aufstehen müssen. Eigentlich sollte er mehr Geld dafür bekommen, wenn er nun auch noch Fahrdienst spielen musste, was so bestimmt nie in der Stellenbeschreibung gestanden hatte. Aber er hatte sich auch bereiterklärt, dass er sie fahren würde und das hatte einfach zu jeder Zeit sein können! Nach gefühlten Stunden kam Uruha wieder zurück. Er wirkte geschafft. Reita hatte es ihm wohl auf dem Weg in die Wohnung nicht ganz einfach gemacht. Aber Kai würde lieber nicht nachfragen, denn wenn er sich seinen Zustand so betrachtete, würde er es auch nicht alleine schaffen. Als sie einige Minuten später dann schließlich an Kais Wohnkomplex angekommen waren, wurde er sowohl vom Fahrer als auch von Uruha erwartungsvoll angeschaut. Oh, er musste nun aussteigen. Mit höchster Konzentration schaffte es Kai sich abzuschnallen, sah dann aber wieder zu dem Leadgitarristen. „Bringst du mich hoch? Ich schaff das nicht allein…“, fragte er leise. Bei seinem Glück würde er sich auf dem Weg in seine Wohnung noch das Genick brechen. Außerdem war ihm mittlerweile verdammt schlecht geworden, denn ihr Fahrer schien es eilig gehabt zu haben, sodass er für sich beschlossen hatte, dass die Verkehrsregeln für ihn nicht mehr galten. Und nach einigen Sekunden, in den Uruha wohl mit sich gerungen hatte, stieg dieser wirklich aus. Gott sei Dank! So würde der Leader erst mal nicht sterben müssen. Mit Uruhas Hilfe stieg er aus dem Van aus, verabschiedete sich von ihrem Fahrer und lief mit Uruha als Stütze zum Eingangsbereich. Dem Drummer wurde dabei immer elender. Eigentlich sollte frische Luft ja helfen, aber ihn erdrückte sie gerade nur und sorgte für das schlimmste Schwindelgefühl, das er wohl je erlebt hatte. Zittrig holte er seinen Schlüssel aus der Hosentasche – ein Wunder, dass er den noch hatte!! – und drückte ihn Uruha in die Hand, damit dieser die Tür öffnen konnte. Würde er es selbst probieren, würden sie morgen Abend noch hier stehen. Während der Gitarrist die Haustüre aufschloss, schloss Kai für einen Moment die Augen, was er nach dem Öffnen aber sofort wieder bereute. Unsanft schob er Uruha von sich weg, stolperte die letzten paar Schritte an die Hecke und übergab sich mit Würde – falls das denn möglich war – vor dieser. Ein Glück waren um diese Zeit keine Paparazzis mehr unterwegs, jedenfalls musste der Drummer das hoffen, wenn er nicht spätestens übermorgen so in einer Klatschzeitschrift stehen wollte. Er hatte es eindeutig übertrieben. Vielleicht hätte er doch etwas essen sollen, immerhin war das schon vor dem Konzert zu kurz gekommen und auf leerem Magen trinken war früher schon keine gute Idee gewesen und war es heute immer noch nicht. Nachdem er seinen kompletten Mageninhalt ausgespuckt hatte, wischte er sich mit dem Ärmel kurz über den Mund und lies sich dann an der Hauswand einige Schritte daneben sinken. Nun fühlte er sich noch elender als zuvor, was auch noch zuletzt daran lag, dass er sich vor Uruha übergeben hatte. Und das war ihm mehr als nur unangenehm. Kai hielt die Augen geschlossen, hatte aber nur den Wunsch, dass der Leadgitarrist ihn nun nicht alleine lies. Uruha hatte seine liebe Mühe damit gehabt, Reita hochzubringen und ins Bett zu schaffen. Er hatte ihn sogar noch umgezogen, was etwas schwer gewesen war bei jemandem, der in akute Kuschellaune verfiel sobald er Kontakt mit einem Bett herstellte. In seinem eigenen angetrunkenen Zustand und nach mehreren Treppen war das alles andere als verträglich gewesen und so stöhnte er nur entnervt, als auch noch Kai Hilfe wollte. Da ihm aber offensichtlich nichts anderes übrig blieb, griff er ihn sich und half ihm ebenfalls zur Tür, schloss sie schließlich auf. Dafür dass Kai so maskulin geworden war hatte er aber keinen Boden zu seiner Alkoholresistenz gut gemacht. Etwas, das er spätestens dann bestätigt sah, als dieser ihn wegstieß und zur Hecke stolperte, die dessen Unverträglichkeit hilflos zum Opfer fiel. Aber selbst wenn Kai später in der Zeitschrift stehn würde, würde das nur zum Rocker-Image passen. Es würde ihn eh nur ausländischer wirken lassen und darauf standen die Leute ja genug. Auch wenn Uruha sich um sowas nie ernsthaft Gedanken machen würde. Zumindest, solange es ihn nicht selbst erwischte. Stattdessen verzog er angewidert das Gesicht. Den Ärmel würde er definitiv nicht anfassen, soviel stand fest. Stattdessen beugte er sich kurz runter. "Kannst du kurz hier warten? Stell nichts an.", meinte er und lief dann zum Wagen, um zu fragen, wieviel Zeit der Fahrer noch erübrigen konnte, da Kai hochzuschaffen und ihn zu versorgen sicher länger dauern würde. Warten? Anstellen? In seinem Zustand würde Kai gerade alles tun, um sich nicht mehr bewegen zu müssen. Und am liebsten würde er sich hier nun hinlegen und bis zum nächsten Morgen durchschlafen. Wahlweise würde er auch ein Loch buddeln in dem er sich verkriechen konnte, um sich nicht mehr an das hier erinnern zu müssen. Aber weglaufen würde er sicher nicht. Als Uruha weglief zwang sich Kai, die Augen zu öffnen. Immerhin klang es schon mal nicht so, als würde ihn dieser alleine lassen. Er hatte eine Hälfte seines Ziels erreicht. Uruha war bei ihm zu Hause, doch mehr würde spätestens jetzt nicht mehr daraus werden. Das wollte nicht mal mehr er selber. Er wollte nur noch aus diesen Klamotten raus und schlafen. Als der Gitarrist nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zurückkam, streckte ihm Kai die Hand – natürlich nicht die, mit der er sich den Mund abgewischt hatte – entgegen, damit er ihm aufhelfen konnte. Immerhin klappte das einigermaßen, auch wenn das Treppen hochgehen definitiv zu einer Herausforderung wurde. Warum in Gottes Namen schaffte es der Hausmeister nicht, den Aufzug zu reparieren? So schwer konnte das sicherlich nicht sein! Und er hätte ein Problem weniger gehabt. Mühsam schleppte er sich mit Uruha als Stütze die Treppen nach oben zu seiner Wohnung. Vor dieser lehnte sich Kai an die angenehm kühle Wand, während der Leadgitarrist seine Wohnung aufschloss, ehe er sich an diesem einfach vorbeischob, im Gang die Schuhe abstreifte – und natürlich mitten im Weg liegen ließ – um sich danach im Schlafzimmer einfach aufs Bett zu werfen. Obwohl er sonst eigentlich immer recht penibel darin war, dass seine Schuhe schön im Hausflur hingestellt waren und auch sonst die Wohnung sauber gehalten wurde, war ihm das gerade herzlich egal, was man spätestens daran merkte, dass er noch vollkommen bekleidet in seinem Bett lag. Er hörte, dass Uruha ihm noch gefolgt war, doch sich ausziehen bzw. umziehen würde er nun nicht, denn das bedeutete, dass er dem Gitarristen nochmal in die Augen schauen musste – was er heute noch zu vermeiden versuchte – und vor allem, dass er wieder aufstehen musste! Und spätestens bei seiner Hose, die an den Waden doch recht eng anlag, würde er sowieso wieder auf dem Hintern landen und eine zweite Blamage wollte er sich für diese Nacht definitiv ersparen! Uruha hatte seine liebe Mühe mit dem betrunkenen Kai. Konnte der wirklich problematischer sein als Rei? Naja gut, Reita wurde im Alk immer harmlos wie ein Baby. Genervt die Schuhe mit einem Fuß beiseite schiebend - als wäre er genauso ordentlich wie Kai gewesen - schlüpfte er aus den eigenen Schuhen und lief ihm nach. Verdammt nochmal, er hatte doch selbst einen sitzen. Dachte der echt, es wäre allzu leicht für ihn, zwei Kinder ins Bett zu bringen, die ihre Grenzen mal wieder überschätzt hatten? Dass Kai wie ein Mordopfer auf dem Bett lag wunderte ihn nicht, stattdessen griff er sich dessen Arm und stemmte ihn mit Mühe auf die andere Seite, dass Kai auf dem Rücken lag, ehe er ihm ebenso mühevoll das Oberteil über den Kopf zerrte und dabei gegen seinen eigenen rebellierenden Magen ankämpfte. Kais Hose war ein größeres Problem als er gedacht hatte und so knallte er wenig elegant rücklings auf den Boden, wo er erstmal seufzend liegen blieb. Er hatte keinen Nerv mehr. Dass Kai bei der Aktion eine Socke verloren hatte, konnte ihn dabei gerade nicht weniger stören. Vielmehr störte ihn die Hitze in dem Schlafzimmer, die in Kombi mit seinem Alk dafür sorgte, dass er sich besoffener und träger fühlte als das zuvor der Fall gewesen war. Richtig, der Idiot schlief wenn er allein war ja nackt. Genervt aufstöhnend schloss er die Augen, um seinem Alkoholpegel Herr zu werden. Als Uruha am nächsten Morgen aufwachte, war die Erinnerung an die vorige Nacht reichlich schwammig. Leise murrend grub er die Nase tiefer in die wohlriechenden Hotelkissen. Roch ja fast wie bei wem daheim. Nicht einmal die Hose kniff, also hatte er sie offensichtlich in der Nacht doch noch ausgezogen. Ein Bein stärker anwinkelnd kuschelte er sich etwas tiefer unter die weiche Decke. Am nächsten Morgen wurde der Leader durch die Sonne geweckt, die durch das große Fenster strahlte. /Fuck.. ich hab die Vorhänge nicht zugemacht!/, dachte er und atmete einmal tief durch. Auch ohne die Augen zu öffnen merkte er dass sein Kopf reichlich brummte und mit solchen Kopfschmerzen konnte er sicher nicht mehr einschlafen. Frustriert wollte er sich auf den Rücken drehen, damit er sich wenigstens schonmal aufs aufstehen vorbereiten konnte, doch als er gegen etwas Weiches stieß hielt er in seiner Bewegung sofort inne. Moment.. war er nicht alleine nach Hause gegangen? Uruha hatte ihn doch – Uruha! Sofort war der Leader hellwach und schaute in das Gesicht des schlafenden Gitarristen. Er hatte keinerlei Erinnerung daran, was in diesem Zimmer noch alles passiert war, geschweige denn konnte er sich daran erinnern, dass er sich ausgezogen hatte oder dass er ausgezogen worden war. Hatten sie nun wieder miteinander gevögelt oder nicht? /Die bessere Frage ist wohl eher, ob ich dazu überhaupt noch in der Lage gewesen bin!/ Kai verzog das Gesicht. Für ihn war es nicht so schlimm, dass er sich mit Uruha erneut das Bett geteilt hatte – egal ob mehr passiert war oder nicht. Aber wie würde Uruha reagieren? Immerhin hatte er ihre letzte kleine Affäre schon totgeschwiegen. Und darüber nachdenken würde wohl noch weniger bringen. /Wenn ich nun eh schon wach bin, kann ich auch gleich duschen gehen…/ Und mit diesem Gedanken stand Kai aus dem Bett auf – darauf bedacht Uruha nun nicht auch noch zu wecken -, sammelte die Kleidung von gestern ein, die eindeutig in die Wäsche gehörte so wie sie aussah, und verschwand aus seinem Schlafzimmer direkt in Richtung Bad. Beim Anblick seiner Wäsche war Kai auch wieder die Erinnerung gekommen, dass er der Hecke vor dem Haus sein Innerstes gezeigt hatte. Eine Erinnerung auf die er hätte eindeutig verzichten können. Das warme Wasser prickelte auf Kais Haut. Allerdings wollte er sich nicht allzu viel Zeit im Bad lassen sondern sich beeilen, damit er für Uruha wenigstens ein gutes Frühstück – ob dieser wollte oder nicht – herrichten konnte. Sozusagen als kleine Entschuldigung für die, sicher nicht ganz so einfache, letzte Nacht. Nach dem Zähne putzen verließ Kai mit noch nassen Haaren und nur in Shorts bekleidet – provozieren durfte er den Leadgitarristen ja wohl noch – das Badezimmer und machte sich daran, Kaffee und Tee zu kochen, den Tisch einigermaßen schön zu decken und ein kleines Frühstück herzuzaubern. Vielleicht wurde der Andere dadurch ja wach, sodass sie zusammen essen konnten, denn während Kai so in der Küche arbeitete merkte er erst, was für einen großen Hunger er hatte. Als der Gitarrist, aber immer noch nicht aufgestanden war, als das Frühstück fertig war, hatte der Leader wirklich keine Lust mehr zu warten. Er hatte Hunger und trotz Aspirin immer noch Kopfschmerzen. Lässig lehnte er sich an den Türrahmen, beobachtete Uruha noch einen Moment, wie er aus seinem Bett ein noch größeres Durcheinander machte. Sowas schaffte Kai nicht mal alleine. „Hey Schönheit, willst du nicht langsam mal aufstehen? Der Kaffee, wahlweise auch Tee, wird sonst noch kalt.“ Außerdem wollte er nicht als unhöflich gelten, weil er ohne ihn angefangen hatte zu frühstücken. Hätte Uruha Kais Gedankengänge geahnt, wäre er wohl aus dem Fenster geflüchtet. So hingegen hob er genervt und irritiert den Kopf, als eine bekannte Stimme ihn Schönheit nannte und ihm Kaffee in Aussicht stellte. Gut, er war leicht zu beeinflussen. Aber er hatte auch nie das Gegenteil behauptet. Als er erkannte wer da in der Tür stand wollte er schon verärgert zur Frage ansetzen, was Kai hier zu suchen hatte, unterließ es aber als ihm bewusst wurde, dass dies definitiv nicht seine eigene Wohnung war und er für die vergangene Nacht auch offensichtlich kein Hotelzimmer gebucht hatte. Wäre ja auch zu einfach gewesen. Aufstöhnend ob dieser Erkenntnis am frühen Morgen ließ er sich zurück ins Bett fallen und vergrub sich murrend nur noch tiefer unter der Decke, ehe mit starker Verzögerung ein "Komme bald...", darunter hervorklang. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Und weil Uruha seinem Erinnerungsvermögen diesen Morgen definitiv nicht über den Weg traute und ihm trotz frühmorgendlichem Kater Kais Aufmachung nicht entgangen war, schlug die Decke verdächtige Berge, als er in erschreckender Befürchtung nach unten tastete, ob er seine Unterhose noch an hatte. Kai konnte sich das Grinsen einfach nicht verkneifen. Uruha wusste also selber nicht mehr was er hier denn genau suchte. Und noch weniger schien er zu wissen, was in der Nacht passiert war – aber da war Kai genauso weit. „Es reicht auch, wenn du erscheinst.“, antwortete Kai und man konnte förmlich das Grinsen hören. „Allerdings…“, setzte er an und bewegte sich langsam auf das Bett zu. Elegant – auch wenn Uruha das nicht sehen konnte – setzte er sich neben ihn. „… wenn du das vor dem Frühstück noch bevorzugst, können wir das gerne noch reinschieben.“ Das dieser Satz doppeldeutig war, fiel Kai erst auf, als er ihn ausgesprochen hatte, doch so war es umso besser. Langsam strich er mit seiner Hand über die Bettdecke, war sich sicher, dass der Gitarrist diese Berührungen auf jeden Fall wahrnahm. Als er am oberen Ende der Decke angekommen war, unter der gerade noch so Uruhas Haare herausschauten, zog er diese soweit nach unten, dass sowohl ein Ohr als auch Nacken freilagen, worüber er dann ebenfalls wieder kaum merklich streichelte, während er sich nach unten beugte. „Also? Wie siehts nun aus?“, hauchte er leise in Uruhas Ohr. „Kaffee oder Tee?“ Und mit der letzten Frage richtete sich Kai auf, grinste immer noch breit. Schade, dass er Uruhas Gesicht nicht sehen konnte. Dafür hätte er nun alles gegeben „Ich hoffe doch du hast Hunger, denn ich verschwende nicht gerne Lebensmittel! Und angerichtet ist der Tisch schon.“, erklärte er, während er das Schlafzimmer wieder verließ. „Wenn du willst kannst du auch Kleidung von mir nehmen, solange du sie wieder zurückbringst. Und sie dir passen sollte.“ Natürlich wusste Uruha nicht, was er hier suchte. Dass er die beiden Schluckspechte nach Hause hatte bringen wollen, soweit war sein Grips schon wieder. Aber wie er in Kais Bett gelandet war, war ihm ein Rätsel. Auf Kais freche Antwort kam der obligatorische Stinkefinger unter der Decke hervorgeschnellt, kaum dass er sich versichert hatte, dass er tatsächlich noch Unterwäsche anhatte. Für seine Verhältnisse war das eine seltsame Sorge, aber man lernte ja immer dazu. Ebenso schnell wie die Hand dagewesen war war sie auch wieder unter der Decke verschwunden, sodass Uruha spürte wie sich die Matratze senkte, hörte wie Kai seine perversen Worte auch weiterhin nicht für sich behalten konnte - dass dieser es im ersten Moment gar nicht so gemeint hatte wusste er ja nicht - und er passend ein Kissen greifen konnte und es nach dem Drummer schwingen wollte, allerdings dann genervt feststellte, dass sein Kopf und die Hälfte seines Oberkörpers darauf lag, was die Sache ob seines Gewichts schließlich zum scheitern verurteilte. Was zum Geier hatte der denn für große Kissen? Wenigstens drangen aus den Tiefen der Decke gefährliche Knurrlaute, kaum dass Kai sich hatte einfallen lassen, ihn indirekt zu streicheln. WTF, gings noch?! Dass er dabei knurrte war zwar selbst ihm neu, aber er hatte Kater, was sich bei ihm immer in extremer Trägheit zeigte. Da war außer verärgert knurren nicht mehr viel drin, große Bewegungen schonmal gar nicht. Eigentlich hatte er das Gesicht wieder im Kissen vergraben wollen, doch Kais nun mehr als direkte Berührungen ließen ihn die Schultern verkrampft nach oben ziehen und eine Gänsehaut vom Feinsten kriegen. Er war empfindsam, konnte der nicht seine Griffel von ihm lassen? Das verstörte ihn! Gut, tat es nicht... wenn man mal von der Tatsache absah, dass ihr Bandleader ihn da gerade befummelte.. Er war ganz andere Sachen gewohnt, aber das brauchte er Kai wohl kaum auf die Nase binden. Ebenso wie er einen Teufel tun würde, sich zu ihm umzudrehen. "....Kaffee.", brachte er schließlich knurrend hervor, hatte sich gerade so davon abgehalten, Kai mitzuteilen dass er auch mit dessen Blut Vorlieb nehmen würde, sollte dieser ihn noch länger betatschen. Und natürlich klang der Kerl wieder, als wäre alles in bester Ordnung und selbstverständlich. Gosh, manchmal hasste er ihn. Ganz besonders jetzt, da sein Kopf zu schmerzen begann während er krampfhaft die Erinnerung aus selbigem zu kramen versuchte, was zum Geier diese Nacht passiert war. Nicht lange, ehe er stockte. "Wa- Wie, Kleidung von DIR? Wo ist denn MEINE Kleidung?!", rief er irritiert und verärgert nach. Der hatte doch wohl hoffentlich nicht seine Kleidung mit in die Waschmaschine gestopft?! Nicht dass er ihm das nicht zugetraut hätte, Kai traute er ehrlich gesagt erstaunlich viel zu, so dominant und regelsüchtig wie der Drummer nicht selten schien. Wo war er da nur hineingeraten?! Sich an den Nacken fassend um das Gefühl von Kais Fingern wieder zu vertreiben setzte er sich endlich im Bett auf, musterte es kurz gedankenversunken ehe er aufsprang. Verdammt, in diesem Bett hatten sie doch-- Und in diesem Bett schlief Kai na-- Sich schüttelnd als könne er damit die sexuellen Gedanken und jene an einen nackten Kai abschütteln fahndete er mit den Blicken nach seinen Klamotten, die ganz offensichtlich tatsächlich Beine bekommen hatten. Und er konnte sich schon ziemlich genau denken, wessen Beine es gewesen waren. "KAI! Meine Sachen?! Was ist mit denen?!" „Hör erst mal auf hier so rumzubrüllen!“, antworte Kai nicht minder genervt. Musste Uruha so rumschreien? Kai konnte ja nicht der Einzige sein, der Kopfschmerzen hatte! Und grad dafür, dass er so laut war, musste er nun mit einer Antwort warten! Gemütlich stellte Kai den schon gekochten Kaffee auf den Tisch, für ihn einen extra starken, sonst konnte man mit ihm heute wohl nicht mehr viel anfangen, und für Uruha noch ein Glas Wasser und eine Aspirin. Danach setzte er sich an den Tisch mit Blickrichtung zu seinem Schlafzimmer. Es würde wohl nicht lange dauern bis der Andere da raus kam. „Und deine Kleidung ist übrigens in der Wäsche. Ich weiß, dass ich mich übergeben hab, aber ich weiß nicht, was du getan hast. Aber deine Kleidung sah nicht nur furchtbar dreckig aus sondern hat auch noch gerochen als ob du eine Brauerei mit eigenem Tabakgeschäft besucht hast.“ Und dieses Ekel an Kleidung hatte Kai nicht länger auf seinem Schlafzimmerboden haben wollen. Nicht, dass der Geruch noch in Teppich und Vorhängen stecken blieb! „Könntest du bitte auch noch im Schlafzimmer lüften?“, fiel ihm in dem Zusammenhang ein. Vielleicht ging der Geruch so auch wieder raus. Sonst mussten andere Mittel her und auf diese hatte Kai nun wirklich keine große Lust. Genüsslich nippte der Leader an seiner Tasse Kaffee, seufzte zufrieden auf. /Süßer Nektar des Lebens… Ein Dank an den Menschen der dich entdeckt hat!/, dachte er. Wenn er erst mal die erste Tasse Kaffee getrunken hatte, würde er sicherlich besser in den Tag starten. So war es schon immer gewesen und würde es auch immer sein – außer es war das widerliche Gebräu aus dem Automaten bei ihnen im Label! Das konnte man ja keinem Menschen zumuten! Während er weiter seinen Gedanken über Kaffee nachhing, kam auch endlich Uruha aus seinem Schlafzimmer. Glücklich sah er nicht gerade aus und seine Laune war auch nicht wirklich besser. /Der benimmt sich ja grad so als ob ich ihn über Nacht ungewollt geschwängert hätte…/ Diesen Gedanken sprach der Drummer allerdings nicht aus, wollte er doch nicht Gefahr laufen, dass er heute noch ermordet wurde. Stattdessen beobachtete er Uruha nur ruhig, während er weiterhin an seinem Kaffee nippte. War der jetzt endgültig übergeschnappt? Nicht nur dass Kai gerade mit ihm umging als wenn er sein unerzogenes Kind war, er verweigerte zeitweise auch die Antwort. Und was er dann von sich gab machte es ihm nur allzu schwer, nicht doch auszuflippen. Von wegen Brauerei und Tabakgeschäft. ER war nicht Derjenige gewesen, der seine Grenzen nicht gekannt hatte. Himmel, welcher Vollidiot versenkte die Kleidung seines unfreiwilligen Gastes denn spontan in der Waschmaschine? Und wer war schon so saufrech, so unverschämt davon zu reden? Als dann auch noch die Bitte ums lüften kam, hätte er am liebsten Kais Bettzeug aus dem Fenster geschmissen. Dennoch kam er der Anweisung nach, auch wenn er mittlerweile stinksauer war. So war schon lange niemand mehr mit ihm umgesprungen, aus gutem Grund. "Ich bin nicht dein verdammter Dienstjunge...", knurrte er schließlich, als er die Küche betrat. Natürlich nur in seiner Unterhose, den Rest hatte Kai ja immerhin 'entsorgt'. Und bei dessen Benehmen würde er einen Teufel tun, Kais Sachen zu tragen. Nachher hatte er deswegen nur noch mehr Stress. Wobei ihm einfiel-- "Ist das Ding übrigens rechtzeitig fertig, oder darf ich in Unterwäsche zum Studio?", knurrte er ihn an, nur Momente nachdem er die Aspirin hintergekippt hatte. Wenigstens etwas positives an diesem Tag, von dem er sich schwor, dass er nicht noch einmal passieren würde. Kai war morgens der Teufel und das würde er rumerzählen sobald er die Gelegenheit hatte. Als Uruha genauso wenig bekleidet wie er die Küche betrat, musterte Kai ihn einen Moment lang. Ihm war nie aufgefallen wie schön Uruhas Haut war, obwohl er ihn schon öfter oben ohne oder in Unterwäsche gesehen hatte - mehr aber auch nicht, an ihre gemeinsame Nacht konnte er sich ja nicht mehr erinnern. Und an das was letzte Nacht passiert war genauso wenig. Doch Uruhas Laune überdeckte eher dessen Schönheit. Der Leader fand ihn nun eher unausstehlich als schön. Und falls er so weitermachen würde wie bis jetzt, würde Kai mit Sicherheit bald explodieren. Er musste sich ja nicht die ganze Zeit anknurren lassen und so langsam reichte es ihm auch! Mit einem lauten Scheppern stellte Kai seine Kaffeetasse auf dem Tisch ab, sodass sogar etwas Kaffee auf der Tischplatte verteilt wurde. Dass die Tasse nicht kaputt gegangen war, grenzte an ein Wunder. "Du hast nun drei Möglichkeiten! Entweder du wartest noch die paar Minuten, hältst endlich deine Fresse und ich schmeiß deine Sachen in den Trockner! Oder du ziehst etwas von mir an das dir passen könnte! Oder ich hol deine scheiß Kleidung da raus und du ziehst sie nass und halbgewaschen an!" In Kais Stimme konnte man die Wut nur allzudeutlich hören. Außerdem war er mittlerweile aufgestanden, hatte die Hände auf dem Tisch abgestützt und funkelte den Gitarristen an. Er hatte wirklich keine Lust mehr darauf den Morgen so zu beginnen. "Ich hab nicht die geringste Ahnung warum du überhaupt hier geschlafen hast und glaub mir ich war nicht minder geschockt als du plötzlich heute morgen schon wieder neben mir lagst! Aber mir war es dann einfach egal als ich aufgestanden bin, weil ich mich sowieso an nichts erinnern kann! Deine Kleidung wollte ich eigentlich gar nicht waschen, aber ich dachte mir, dass du kleine Diva das sowieso nicht so anziehen würdest. Also halt endlich deine Backen und geh mir nicht länger auf den Keks!", beendete Kai seine kleine Predigt, ehe er an Uruha direkt in sein Schlafzimmer vorbeirauschte, um sich endlich anzuziehen. Gleichzeitig nutzte er die Chance, sein Fenster zu schließen und sein Bett zu machen. Dann war wenigstens hier Ordnung! Das langte. Endgültig. War der übergeschnappt?! Wegen ihm war er doch überhaupt erst pissig geworden. Nach kurzem Suchen sein Handy findend rief er ihren Chauffer der Nacht an, der allerdings wenig gewillt schien, ihn abholen zu kommen. Dementsprechend nur noch gefrusteter auflegend wählte er Aois Nummer, der zum Glück ebenso Frühaufsteher war wie Kai, und beorderte ihn 'auf der Stelle' her, androhend, dass er nackt wie er war auf die Straße laufen würde, wenn er nicht binnen 10 Minuten unten an der Tür stehn würde. Dass dieser ebenso irritiert wie entsetzt loshastete war ihm nur Recht. Es lohnte sich, zu wissen dass Aoi genauso viel am Ego und an dem unversehrten Image lag wie ihm. Auf Kai weder antwortend noch sich die Mühe zu sonstigem machend schnappte er sich den Rest den Kai aus seinen Klamotten gefischt hatte und behielt sein Zeug in der Hand, ehe die Wohnungstür hinter ihm zuknallte - natürlich mit Kraft, damit das werte Arschloch Bescheid wusste - und er nur in Boxer die Haustreppen hinablief, um unten an der Haustür darauf zu warten, dass ihr Rhythm Guitarist den Arsch herschwang. Und er riet ihm gedanklich, sich lieber mehr zu beeilen, während er ebenso in Gedanken wild fluchend über die Arroganz Kais herzog, der ihn diesen Morgen wie ein dummes Kind und wie einen Butler von oben herab behandelt hatte, nachdem er ihn die letzte Nacht hochgeschleppt und fürs Bett ausgezogen hatte, und dann auch noch erwartete, dass er sich das gefallen ließ. Der konnte ihn mal kreuzweise. So behandelte man keinen Gast! Schon gar keinen Bandkollegen! Und schon ÜBERHAUPT nicht eine Person wie Uruha!! Dass er keine Antwort bekam, wunderte Kai nicht. Er hatte sich im Ton vergriffen, aber um das zuzugeben war er dann doch zu stolz! Außerdem verstand er überhaupt nicht, wieso Uruha so einen Zirkus wegen seiner Klamotten machte, aber mittlerweile war es ihm auch egal. Er würde sich entschuldigen, wenn es sein musste, aber auch nur, wenn Uruha es ebenfalls tat – und auf diesen Tag, dass Beide bereit waren, würden sie wohl erst mal ewig warten. Als er in seinem Schlafzimmer fertig war, konnte er noch sehen wie der Leadgitarrist seine Sachen nahm und aus der Tür rauschte. „Und tschüss…“, sagte der Drummer, als er auf die geschlossene Tür schaute. Das war mal wieder ein Abgang gewesen, den er als typisch für den Gitarristen erachtete. Kai seufzte. Das konnte nun in Zukunft was werden. Denn in so einem Verhältnis konnten die Beiden nicht bleiben, es würde nur Probleme mit sich bringen und die Band wollte Kai darunter auf keinen Fall leiden lassen. /Trotzdem werde nicht nur ich mich entschuldigen!/ Ein kurzer Blick auf die Uhr ließ ihn noch wissen, dass er noch genug Zeit hatte bis er ins Studio musste. So konnte er also noch die Wäsche, die gerade fertig geworden war, in den Trockner schmeißen, damit er sie wenigstens Uruha morgen mitbringen konnte und sie nicht als Geisel zu halten hatte. Kurz sortierte er die Sachen aus – alles was nicht seins war, gehörte in den Trockner, den er dann gleich anstellte, als er fertig war. In der Zeit konnte er nun wenigstens seinen Esstisch ab- und die Küche aufräumen, während er darüber nachdachte, wie er das alles wieder in Ordnung bringen konnte – auch wenn das wohl im Endeffekt an seinem Stolz kratzen würde. Fast pünktlich erschien Kai einige Zeit später im Studio. Es war höchst ungewöhnlich, dass ausgerechnet er zu spät kam, aber sein Trockner hatte nicht so wollen wie er, sodass die Kleidung länger gebraucht hatte und auch böses anstarren das Elektrogerät nicht dazu gebracht hatte seinen Job schneller zu erledigen. Außerdem hatte er Uruhas Sachen extra noch gebügelt – was er wirklich hasste! -, damit dieser jah nichts auszusetzen hatte. Sorgfältig zusammengelegt, hatte Kai eine Schnur darum gebunden, damit das Kleiderbündel sich nicht mehr lösen konnte, und es in eine Tüte gesteckt, die er in der Hand hielt, als er den Raum betrat. Natürlich wurde er von seinen Kollegen verwundert gemustert. „Hatte noch was zu tun.“, erklärte er, um die Sache vom Tisch zu haben, was sowohl Reita als auch Ruki wohl als Antwort annahmen. Nur Aoi musterte ihn noch. Ob Uruha erzählt hatte, was vorgefallen war? Wundern würde es den Leader nicht, hatte der Gitarrist doch schon öfter seinem Ärger sofort Luft gemacht. Und genau dieser Gitarrist schenkte ihm keine Beachtung. Oh ja.. er war beleidigt und eingeschnappt! Das würde in den nächsten Stunden sicherlich heiter werden! Trotzdem lief der Leader zu Uruha hin, tippte ihm auf die Schulter, sodass er sich umdrehte. „Hier. Hast du bei mir zu Hause vergessen!“, sagte Kai lächelnd – doch konnte man genau sehen, dass es kein freundliches Lächeln war -, während er ihm die Tüte in die Hand drückte und sich dann wieder von ihm entfernte, damit sie anfangen konnten. Kai wollte nämlich so schnell wie möglich wieder hier weg, denn Jeder der nicht blind war konnte sehen, dass zwischen den Beiden eine nicht ganz so nette Konfrontation stattgefunden hatte. Man konnte die dicke Luft zwischen ihnen fast schon schneiden. Aoi schaute nicht schlecht, als er Uruhas Drohung bewahrheitet sah. Verdammt, der stand ja tatsächlich in Unterwäsche in der Tür!! Zurück zum Wagen hechtend holte er ihm die Ersatzkleidung die er auf die Schnelle aus seinem Schrank gezerrt hatte und sah sich beschämt immer wieder nach potentiellen Zeugen um, die das Ganze nicht gutheißen konnten, während Uruha sich gefrustet und dementsprechend in der Wut nach Aois Empfinden viel zu langsam direkt neben dem Auto anzog. Aois Klamotten saßen reichlich locker, aber das nahm er für den Moment hin. Sein Zeugs schließlich im Schoß ansammelnd grummelte er nur missgestimmt, als Aoi sich nach Kai erkundigte und den Hals reckte um zu sehn ob Jener vielleicht aus dem Fenster sah. Tat er nicht und so fuhr Aoi los, hatte seine liebe Mühe, aus der zickigen Diva herauszubekommen ob er ihn heim oder zu sich bringen sollte. Nachdem auch er kurz Uruhas Wut in einem Ausbruch unfreundlicher Beschimpfungen abbekommen hatte, war Uruha zumindest ruhig genug, dass er mitteilte dass er heim wollte und Aoi mit hoch kommen sollte. Etwas das dazu führte, dass dieser etwas verloren im chaotischen Flur rumstand und nur mühsam der Versuchung widerstand, ins Badezimmer zu spähen, in dem Uruha sich ausgiebig duschte. Der hatte doch nicht etwa-- Da er nur ungern fliegenden Mordwaffen ausweichen wollte, behielt er diese Vermutung lieber für sich. Auch wenn er zeitweise schon das Handy in der Hand hielt um seine Neugier bei Kai zu befriedigen. Aber würde der ihm denn ehrlich antworten, falls die Beiden-- Gott, das musste er die Tage definitiv beobachten. Als Uruha schließlich klatschnass und - "MEINE FRESSE, ZIEH DIR WAS AN!!" - aus dem Bad und Richtung Schlafzimmer lief, blieb Aois Blick einen Moment zu lang an der Kehrseite hängen. Okay, keine Spuren. Aber das hatte nichts zu heißen. Vielleicht war Kai nicht von der wilden Sor- Gott, was dachte er da nur? Sich im Schritt kratzend versuchte Aoi seiner Gedanken Herr zu werden. Was nicht so leicht war, wenn man dachte, dass ausgerechnet dieser nackte Kör-- Uruha vielleicht vor wenigen Stunden Sex gehabt hatte. Wenn ja, dann war Aoi definitiv beleidigt. Er versuchte seit Jahren, an ihn heranzukommen. Mit welchem Recht sollte Kai es also vor ihm gescha- "Willst du noch lange Selbstgespräche führen oder können wir was zu essen besorgen?!", grollte es vor ihm und Aoi schrak auf, blickte direkt in zwei funkelnde Augen, die so einiges versprachen, aber garantiert nichts positives. Uruha war nicht dumm, er wusste längst dass Aoi nur allzu gern tätig geworden wäre wenn er ihm denn zumindest den Hauch einer Chance gelassen hätte. Aber er wollte nicht, Punkt. Kollegen waren tabu, Kai war dafür der beste Grund. Wandelnd auf zwei Beinen und einem arroganten Mundwerk. Nicht einmal zu seiner schlimmsten Perfektionszeit war Aoi so mit ihm umgesprungen. Allerdings hätte Aoi das auch niemals gewagt. Kai hingegen schien es egal. Dem Arsch. "Können wir denn dann?", wurde Uruha aus den Gedanken gerissen und blickte auf, nickte dann leicht. "Ich bring ihn um... Sissy Selbstgerecht....", knurrte er leise vor sich hin als sie das Haus verließen und Aoi sein Bestes tat, sich als unsichtbar zu präsentieren. Uruha hatte diesen Tag eine mörderische Laune und der wollte er besser nicht zum Opfer fallen. Etwas, das dazu führte, dass Aoi beschwichtigend zwei jungen Mädchen winkte, die so gar nicht verstehen konnten, wie Uruha in seiner Anwesenheit so eine Laune haben konnte und wieso der Hübsche sie partout nicht beachten wollte. Nach der 3. Zigarette und einem Frühstück das ebenso schnell wie nahrhaft ausgefallen aber nur aus dem Zweck heraus hintergeschaufelt worden war fuhr Aoi ihn schließlich zum Studio. Die Hoffnung, dass Uruha ihn freigeben würde, hatte er immerhin schon aufgegeben, als der Gitarrist verweigert hatte, mit zwei Wagen zu fahren. Was ihm wohl nichts anderes sagte, als dass Uruha sich auch auf dem Heimweg an ihn hängen würde. Nicht zuletzt wegen Kai, wie er vermutete. Den obligatorischen Twitter-Post, dass er mit Uruha frühstücken war und ihn zum Studio fuhr, konnte er sich dennoch nicht verkneifen. Einschließlich dem Anhang >nee, nee... warum hat er so miese Laune? Oioi, was mach ich nur.. (Q0Q)<. Etwas, das Uruha lieber nie zu lesen bekam. Oder zumindest nicht solange dieser in dieser Stimmung war. Im Studio angekommen ignorierte er Reita und Ruki völlig, provozierte damit, dass diese Aoi ansahen als würden sie die Antwort darin finden, was selbiger ausgefressen hatte. Nicht lange, denn der hob Hände und Schultern, um klarzustellen dass er es auch nicht verstand. Was ohne Kai vorgearbeitet wurde taten sie und Uruha hatte schon fast die Hoffnung, dass der Drummer es diesen Tag nicht zu ihnen wagen würde. Leider war diese Hoffnung vergebens und so erdolchte er ihn förmlich mit Blicken, als der ihm seine Wäsche wiedergab. "Du meinst wohl 'habe ich dir vorenthalten'!", giftete er zurück, damit auch Jeder wusste, was der Anlass seines Frustes war. Leider entkräftete ihr Verhalten Aois Theorie nicht im geringsten, wieso auf Twitter ein entsetztes >Sie werden doch nicht!!< folgte, für das Uruha ihn sicher erdolcht hätte, hätte er selbst Twitter gehabt. Ruki hingegen reagierte auf das Pling und hob mit gehobener Braue den Kopf, um Aoi anzustarren. Kapitel 2: einen Tick komplizierter ----------------------------------- Kai blieb sofort in seiner Bewegung stehen. Wie zur Hölle hatte es funktioniert, dass Uruhas Laune noch schlechter geworden war?! Und so musste er nun den ganzen Tag arbeiten? Tief holte Kai Luft und fixierte dabei einen Punkt an der Wand, ehe er sich langsam wieder zu dem Anderen umdrehte. „Hör zu, Uruha.“, begann er ruhig. „Ich hab wirklich keine Lust, dass wir den ganzen Scheiß von heute Morgen und vor allem den von vor ein paar Wochen nun auch noch mit auf die Arbeit schleppen! Darunter muss nun wirklich nicht die Band leiden! Und vor allem nicht das Bandklima. Was nach der Arbeit ist, können wir so austragen, aber ohne die Anderen da mit reinzuziehen. Ok?“ Kai versuchte seine Professionalität spielen zu lassen, allerdings merkte man ihm an, dass er sich stark zusammenriss, denn seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine Mimik stark kontrolliert. „Wenn du das allerdings anders siehst, dann können wir gerne vor die Tür gehen und das dort wohl lautstark klären!“ Auch wenn Kai es nicht aussprach, aber man merkte, dass ihm das Wohl der Band gerade vor ging. Was mit der Freundschaft zwischen ihm und Uruha war, stellte er erst mal hinten an. So schmerzhaft es auch war, denn früher oder später würde so eine Zickerei auch die Band belasten. Und genau das war das letzte was Kai wollte – die Band verlieren. „Können wir uns also wenigstens hier wie Erwachsene benehmen und den ganzen restlichen Kindergarten danach besprechen – oder auch nicht besprechen, denn du scheinst ja wirklich ein Meister darin zu sein, irgendetwas totzuschweigen!“ Letzteres hatte er nicht aussprechen wollen, denn wenn er die Sekunde danach darüber nachdachte, könnte der Satz alles noch schlimmer machen. Aber er wollte nun wenigstens für die nächste Zeit einen Kompromiss finden, auch wenn es nur eine vorübergehende Einigung werden würde. Dass die Anderen das alles auch noch mitbekamen war ihm nun auch recht egal. Sie hatten eh schon lange bemerkt, dass zwischen den Beiden etwas in der Luft lag, das sich so schnell nicht beseitigen ließ. Und wie es schien, spannen Aoi und Ruki schon Geschichten, so nah wie sie beieinander standen und leise tuschelten. Was, das konnte Kai nicht verstehen, denn er schaute Uruha immer noch fest in die Augen, wartete auf eine Reaktion. Je nachdem, wie diese ausfiel, würde die Zeit hier noch angenehm werden oder zur puren Apokalypse. Kai hatte alle Karten auf seiner Seite, bis der Begriff 'Kindergarten' fiel und Uruhas geschwungener Mund an den Mundwinkeln bedenklich zu zucken begann. Wenigstens hier wie Erwachsene?... Kindergarten?..... Der wagte es allen Ernstes, ihn vor dem Rest der Band auch noch wie einen ungezogenen Bengel zu behandeln?! Sich als der Erwachsene aufzuspielen, nur weil seine Arroganz seine eigene offensichtlich um ein Vielfaches überragte?! Ungeachtet dem Getuschel und Reitas erstaunlich konzentriertem nicht vorhandenen Melodiespiel an dem plötzlich wahnsinnig interessant gewordenen Bass bekam Kai die Antwort, die jemand nunmal bekam, wenn er jemanden wie Uruha lange genug provoziert hatte. Der Griff am Kragen war noch keine große Sache, das mitziehen dann schon eher, bei dem sogar Reita verblüfft von seinem Ich-bin-unsichtbar-Spiel aufsah. Es brauchte nur Sekunden bis Uruha mit ihm den Raum verlassen hatte und die Tür schloss. Lautstarke Klärung brauchte er nicht, definitiv nicht. Stattdessen traf Kai ein Kinnhaken, der sich gewaschen hatte. "Das war für die Bloßstellung eben....", grollte er, während er die Faust in der Hand rieb. Der nächste Schlag folgte recht schnell, danach der übernächste. Kraftvoll, keine Rücksicht auf Kai nehmend. "Für dein arrogantes Verhalten heute morgen!!.... Für deine unverschämten Kommentare als würdest du mich dir unterordnen.... FÜR DEIN BEGRAPSCHEN!!!", fluchte er in den Schlägen, ehe er die Hand erneut rieb. Scheiße, tat die weh. "Du hälst lieber die Klappe über 'vor ein paar Wochen'! Sonst schwör ich dir, dass dir mehr als dein Gesicht wehtun wird!", ranzte er, ehe er wieder die Schultern straffte, seine Kleidung glatt zog. "Du weichst mir die Tage besser aus, Uke.", sprach er hart, ehe er den Raum wieder betrat. Niemand sprang so mit ihm um. Niemand gab ihm das Gefühl, ihn zu erniedrigen. Und schon überhaupt niemand wagte es, ihn zu provozieren als wäre er dann der Schuldige. Diese Abreibung hatte Kai ebenso verdient wie sie Uruhas Wut gemindert hatte, denn genau das hatte er gebraucht. Uruhas Reaktion überraschte Kai definitiv. Er hätte nicht damit gerechnet, dass der Ältere ihn am Kragen packen, geschweige denn nach draußen ziehen würde. Und genau diese Überraschung sah man ihm an, denn seine Augen – mit denen er Uruha immer noch leicht verwirrt ansah – mussten so groß wie Autoscheinwerfer sein. Jedenfalls so lange bis ihn der erste Schlag traf, denn diesen hatte er nicht kommen sehen, sodass er ein Stück zurücktaumelte. Für einen Moment war der Leader versucht zurückzuschlagen, doch würde er das tun, würde alles nur noch schlimmer werden. Als der letzte Schlag ihn getroffen hatte, lehnte sich Kai an die Wand und rutschte an dieser herunter. Sein Gesicht schmerzte höllisch, Uruha war wirklich nicht zimperlich mit ihm umgegangen. Und wenn er dieses warme, brennende Gefühl beachtete, dann musste er sich nicht einmal mehr über das Gesicht fahren, um zu merken, dass seine Lippe blutete. /Ich glaube.. das hab ich nun verdient gehabt…/, dachte er etwas reumütig, doch als Uruha schon seinen nächsten Satz aussprach, war es damit schon fast wieder vorbei. Ihn zu schlagen war die eine Sache, aber nun auch noch respektlos werden die andere! Natürlich wusste Kai, dass er auch nicht so viel Respekt an den Tag gelegt hatte, aber so weit war er nicht gegangen! Die Tränen die sich in Kais Augen gesammelt hatten, schluckte er runter. Jetzt zu heulen würde eh nichts bringen und in seinem momentanen Gefühlschaos aus Wut, Enttäuschung, Wut auf sich selber und Schmerz wusste er eh nicht weshalb er es tat. Erst als die Tür wieder aufging und er anhand der Schuhe eindeutig erkennen konnte, dass Reita herausgekommen war, um nach ihm zu sehen, kam wieder Leben in Kai. Mit Leichtigkeit rappelte er sich auf, auch vor allem dadurch dass der Bassist ihm etwas geholfen hatte. „Danke..“, sagte er leise, ehe er mit gesenktem Kopf den Raum wieder betrat, sich dabei den Mund abwischte, damit es wenigstens nicht mehr ganz so schlimm aussah und ohne die Anderen zu beachten seine Jacke schnappte. „Ich bin draußen!“, gab er nur kund, ehe er den Raum schon wieder verließ und damit einen etwas ruhigeren Uruha, aber dafür drei andere komplett verwirrte Bandmitglieder zurückließ. Noch im Laufen fischte Kai sein Handy aus der Tasche, wählte fast schon blind die Telefonnummer, die er seit Jahren auswendig konnte. Immer wenn irgendetwas schief lief und gerade in solchen Momenten wie jetzt brauchte er die größte Stütze die er hatte – seine Mutter. Gerade als er den Hinterhof erreicht hatte, drückte er auf wählen und wartete bis das monotone Tuten endlich verklang. „Komm schon… nimm ab!“, flüsterte er einem kleinen Blatt entgegen, das vor ihm auf dem Boden lag. Und danach ließ es nicht mehr lange auf sich warten, bis das leise klicken in der Leitung ertönte und seine Mutter sich meldete. „Mama?“, begann er und ohne auf ihre Antwort zu warten, begann er ihr sein ganzes Leid zu klagen, ihr zu erzählen was er falsch gemacht und dass er nun einfach gar keine Ahnung mehr hatte, was er noch tun sollte, um das wieder richtig zu biegen. Denn mit einer Entschuldigung war das sicherlich nicht mehr getan. Und wer konnte da besser helfen, als die eigene Mutter? Denn bis jetzt hatte der mütterliche Rat immer geholfen und der Leader hoffte einfach, dass sie ihm auch dieses Mal wieder helfen konnte. Auch, wenn sie nur für etwas den Impuls setzen würde. Nach fast einer halben Stunde drückte Kai auf den roten Knopf. Durch seine Mutter hatte er sich etwas beruhigen können, auch wenn er noch keine Lösung gefunden hatte. Aber die musste her, so schnell wie möglich. Heute würde das sicherlich nichts mehr werden, so wie er die Situation einschätzte. Kurz strich sich Kai durch die Haare und über das Gesicht, sah einen Moment geradeaus, ehe er aufstand und wieder in Richtung Studio lief. Er wusste nicht ob die Anderen am diskutieren waren, ob sie probten oder was sie überhaupt taten. Zweimal klopfte er an bevor er die Tür öffnete und sofort waren vier Paar Augen auf ihn gerichtet, wobei sich Uruha auch gleich wieder von ihm abwand. Ein kleines Lächeln – Fehler! So spannte seine Lippe nur noch mehr, hoffentlich würde sie nicht anschwellen – zwang sich Kai auf die Lippen. „Ich fahr heim. Ich muss mir eine Lösung für das ganze Dilemma überlegen. Wir sehen uns morgen.“, erklärte er, ehe er auch schon wieder die Türe geschlossen hatte. Normalerweise war es nicht seine Art sich zurückzuziehen, ging er doch sonst eher sofort die Konfrontation ein, aber das hier hielt er nun für das klügste, um nicht alles noch schlimmer zu machen und vor allem die Band nicht zu gefährden. Der Blick den Reita ihm zuwarf war eindeutig und sagte soviel wie 'Wie konntest du nur', gepaart mit diesem Dackelblick, der ihm mitteilen sollte, dass er sich bitteschön schämen sollte. Uruha war gewillt, einen Schmollmund zu ziehen, unterließ es dann aber doch besser. Es wäre lächerlich gewesen in Anbetracht der Umstände. Und in Anbetracht der Tatsache, dass Ruki mit offenem Mund von Kais Anblick zu ihm wechselte und sich gerade zu denken schien, dass er das doch nicht ernsthaft getan haben konnte. Da er eh in der moralischen Minderheit war, verzog Uruha sich an den Tisch und setzte sich auf seine 4 Buchstaben ohne überhaupt den Versuch zu unternehmen, herauszufinden welche Worte Aois Blick ihm zuzusenden versuchte. Gut, vielleicht hatte er übertrieben. Aber die hatten auch nicht erlebt was den Morgen abgegangen war. Und die hatten auch nicht den Frust, zu wissen dass sie mit dem Leader ins Bett gestiegen waren, im Suff, ohne sich wirklich daran zu erinnern. Nüchtern hätte er das niemals getan. Er hatte Kai ja all die Jahre noch nicht einmal anziehend gefunden. Und seitdem wusste eh jede Kleinigkeit des Drummers ihn zu provozieren. Man spielte nicht mit dem Feuer, das musste Kai wissen. Ebenso wie er wissen musste, dass er dieses Feuer auf leicht entzündlichem Boden entfacht hatte, als er sich hatte einfallen lassen, diesen Morgen so mit ihm umzuspringen. Dazu waren Uruhas Frust über die unfreiwillige Sexnacht und sein Ego einfach zu groß. Von dem betatschen mal ganz abgesehen. Welcher Lebensmüde hätte es schon gewagt, ihn zu begrabbeln? Nachdem er mehr als eindeutig - meinte er zumindest - signalisiert hatte, dass er auf gar keinen Fall vor hatte, herauszufinden wie die verdammte Suffnacht verlaufen war. Gut, dieses komische Spielzeug war ihm wieder eingefallen. So eine Szene in der er ohne Zweifel laut gestöhnt hatte.. und gerade innig hoffte, dass Kais Wände dick genug waren, dass die Nachbarn es nicht gehört hatten. Aber was gab Kai das Recht, ihm seitdem auf die Pelle zu rücken? Hell, er hatte ja sogar schon begonnen, selbst über einen sexuell angehauchten Kai nachzudenken. Eine Entwicklung, die er eindeutig nicht gutheißen ko-- "Willst du nun Zucker oder nicht?!" Irritiert sah er auf, in das verärgerte Gesicht ihres Vocals, der ihm seit geraumer Zeit eine Tasse Kaffee hinhielt. Blinzelnd nahm er das Gesöff an, zischte und stellte es etwas zu ruckhaft auf dem Tisch ab, ehe er die Hand schüttelte. Scheiße war die Keramik heiß. "Klärst du uns mal auf, warum Kai eine blutige Lippe hat?", kam dann die grummlige Frage, die ganz offensichtlich darauf hindeutete, dass Ruki weder Kais Verletzung noch das ignoriert werden sonderlich gut hieß. Schnaufend tastete er an der Tasse herum, gab aber den Versuch fürs erste auf, sie hochheben zu wollen. Wie Ruki sie so lange nur am Griff hatte halten können, war ihm ein Rätsel. "Er hat mich provoziert, okay? Ich hab keinen Bock mehr auf die Scheiße." - +Oho. Große Töne von Mister Ice.+, ertönte Reitas verwunderte Stimme, der nur deswegen nicht beworfen wurde, weil er den Kindheitsfreund-Bonus hatte und Uruha partout nichts in seiner Umgebung fand, das geeignet gewesen wäre, die Flugbahn zu schaffen. "Stimmt... Uruha flippt selten aus, ne? Also muss es etas Großes sein. Was war denn wegen 'vor ein paar Wochen'?", fragte Ruki wieder neugierig und rückte ihm eindeutig zu sehr auf die Pelle. 2m war eindeutig nah genug und nur das Wissen um das ebenso übermäßige Ego des kleinen Vocals hielt ihn davon ab, ihn wegzuschieben und die Rache der Minis heraufzubeschwören. Stattdessen lehnte er sich zurück und lächelte leicht. "Wenn ich dir das sagen würde, müsste ich deine Mics töten.", sprach er liebreizend und sorgte damit dafür, dass Rukis Stirn eine steile Falte präsentierte. Giftzwerge mobbte man nicht, aber er hatte es ja nicht besser verdient. Sich vorläufig damit abfindend, dass Uruhas Laune kein Gespräch zuließ, verzog sich Ruki wieder an seine Notizen. Wenn die Zicke nicht reden wollte, würde er es halt aus Kai herausquetschen. Bisher hatte er noch alles erfahren, früher oder später. Und dank Aois reger Phantasie hatte er genug Theorien, die es zu überprüfen galt. Dass Kai flüchtig hereinkam und sofort wieder in den vorgezogenen Feierabend verschwand verstärkte nur sein Empfinden, dass dahinter mehr stand als ein verhunzter Morgen. Und während sich wieder alle Augenpaare an Uruhas Gestalt hefteten, verzog der sich angenervt in den Aufnahmeraum, um seine Parts durchzuspielen. Da hatte er wenigstens seine Ruhe. Dass die Qualität unter seiner Laune litt war offensichtlich und führte dazu, dass er diesen Tag nur die aggressiveren Songs bearbeiten konnte. Dafür hatten die dann aber auch die nötige Kraft hinter, die Ruki wieder milde lächelnd nicken ließ. Wenigstens ihr kleiner Vocal war also wieder gutgestimmt. Zumindest für den Moment. Dass Aoi diesem zwischendurch zuflüsterte, dass Uruha ihn zur gemeinsamen Heimfahrt zwingen würde - akkurat sagte er, er hatte ihn in der Mangel - war etwas das Uruha wie so oft an diesem Tag zum Glück nicht mitbekam. Erst auf dem Heimweg sprach Aoi ihn auf das ominöse Dilemma an, das Kai erwähnt hatte. Viel Antwort bekam er nicht, doch allmählich dämmerte es auch ihm, dass mehr als nur ein simpler Streit dahinter stand. Ob die Beiden die vergangene Nacht wirklich etwas intimes getan hatten bezweifelte er immer stärker, doch wagte er nicht, es nachzufragen. Der Leader hatte für seinen Heimweg länger als normal gebraucht. Was nicht zuletzt daran lag, dass er noch schnell etwas einkaufen gefahren war, wobei er dank seiner Lippe öfter einen komischen Blick zugeworfen bekommen hatte. Allerdings war er auch ziemlich Umwege gefahren, da ihn das meistens etwas beruhigte und ablenkte – immerhin musste er sich beim Autofahren konzentrieren. Als er dann allerdings endlich daheim war, verstaute er die Einkäufe ehe er sich ein Tuch schnappte, Eiswürfel aus dem Gefrierfach holte und sich dieses improvisierte Kühlpack an die Lippe hielt. Scharf sog er die Luft ein. Zu kalt!! Und es tat weh, aber damit würde er wohl nun erstmal leben müssen. Mitsamt Kühlpack lief er ins Bad um sich etwas bequemeres anzuziehen, sah dabei kurz in den Spiegel und rümpfte die Nase. So war er wirklich einkaufen gegangen? Kein Wunder, dass die Leute geschaut hatten. Er sah furchtbar aus! Uruha hatte wirklich keine Rücksicht auf Verluste genommen. Seufzend schüttelte Kai den Kopf. Nun war es sowieso vorbei und vielleicht hatte er es wirklich verdient, auch wenn es definitiv der falsche Weg gewesen war, sich abzureagieren. Er wollte gar nicht wissen was passiert wäre, wenn er zurückgeschlagen hätte. Immerhin hatte er – seiner Meinung nach – bestimmt mehr Kraft als Uruha, und wenn der ihn schon so zugerichtet hatte, mit den wenigen Schlägen, wäre das sicher weniger glimpflich ausgegangen wenn sie sich richtig geprügelt hätten. Langsam strich sich Kai durch die Haare, die ihn seit geraumer Zeit wahnsinnig nervten. Er hasste zwar Haarreifen und Spangen, da sie alles andere als männlich waren, aber sie erfüllten ihren Zweck. Nämlich den, dass er keine lästigen Strähnen mehr im Gesicht hatte. /Irgendwas muss ich in Zukunft daran ändern… Ich muss mich, wenn mal wieder Luft ist, mit den Stylisten auseinander setzen./ Vielleicht fiel ja denen ein, was er mit seinen Haaren machen konnte. Einige Stunden später, in denen Kai immer wieder zwischen Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer hin und hergependelt war, war er immer noch zu keinen Entschluss gekommen, wie er wieder an Uruha herankam. Dieser hatte ihm immerhin klar und deutlich – und sehr unhöflich! – zu verstehen gegeben, dass er ihn die nächste Zeit zu meiden hatte. Was nicht gerade einfach war, wenn man als Band die ganze Zeit im Studio verbrachte und somit zwangsweise aufeinander hockte. Wieder seufzte Kai, so wie er es in den letzten Stunden schon andauernd getan hatte. Ihm fiel einfach nichts anderes als reden ein! Und gerade das konnte er in der nächsten Zeit wohl wirklich vergessen. Gerade wollte er wieder vom Sofa zu seinem Bett laufen, als es an der Türe klingelte. Verwirrt blickte Kai in den Flur. Wer konnte das denn nun sein? Wobei.. wenn er auf die Uhr sah und mit einbezog, dass kaum jemand wusste, dass er schon daheim war, konnte es nur einer seiner Jungs sein. Und da es zu über 100 Prozent nicht Uruha sein konnte, war es entweder Ruki, Reita oder Aoi. Ohne nachzufragen und nachdem es nun angefangen hatte Sturm zu klingeln, betätigte Kai den Summer. So konnte nur Einer klingeln… Ruki. Er hasste es, ignoriert zu werden, und vor allem dann die Tür nicht geöffnet zu bekommen wenn offensichtlich jemand zu Hause war und da bei Kai Licht brannte, konnte er auch nicht so tun als ob er nicht zu Hause war. Als es an der Tür klopfte, öffnete er diese mit dem gefühlt 500. Kühlpack an der Lippe. So viel Eis wie heute hatte er noch nie gebraucht und neu gemacht. „Hi?“, gab er etwas unsicher von sich, als er den Sänger vor sich ansah, der ihren Bassist im Schlepptau hatte. „Was gibt’s?“, fragte er gleich hinterher, während er die Beiden in die Wohnung ließ und ihnen geradewegs ins Wohnzimmer folgte. Sie waren bestimmt nicht hier um zu plaudern und definitiv nicht, um sich wegen seiner Lippe zu erkunden. Das sah man Ruki sogar schon an. Der wollte Informationen! „Was hast du Uruha getan, dass er so ausflippt?!“, fragte Ruki gleich. Reita hingegen versuchte es erneut mit einer ‚Ich bin unsichtbar und unfreiwillig hier‘-Taktik. „Was Lapidares kann es ja nicht sein, so wie seine Laune war und so wie du nun aussiehst! Also was ist zwischen euch vorgefallen?!“ Ruki klang forsch, so als würde er kein ausweichen oder drumherumreden akzeptieren. Kai seufzte. „Wenn ich euch das verrate bringt er mich um. Und ich hänge doch noch zu sehr an meinem Leben, als dass ich das nun einfach ausplaudere.“, erklärte Kai und konnte sofort sehen, dass Ruki mit dieser Antwort gar nicht zufrieden war. In dessen Kopf schien es zu rattern angefangen zu haben, wie er die Information die er wollte aus Kai herausbekam. „Kann das wirklich so schlimm sein, es uns zu verraten?“, hakte Ruki nach und bekam als Antwort ein nicken. „War er über Nacht hier?“ Eine weitere Frage. Plötzlich fühlte Kai sich wie in einem dieser Krimis, die ständig im Fernseher liefen. Guter Bulle, böser Bulle. Und so wie Ruki vor ihm aufgebaut war, war er definitiv der Böse. „Ja, war er.“ Dem Leader gefiel dieses Spiel nicht, denn er wusste genau worauf Ruki hinaus wollte, und ehe er sich überlegen konnte, wie er dem nun ausweichen konnte, hatte der Sänger schon die Frage gestellt, vor der Kai sich gefürchtet hatte. „Seid ihr letzte Nacht in der Kiste gelandet?“ Reita schaute ihn etwas entsetzt an. Jetzt verstand er, was Aoi und Ruki da vorher die ganze Zeit getuschelt hatten! Und nun machte es auch Sinn, dass Kai heute Morgen Kleidung von Uruha dabei hatte. „Und Uruha war dann so sehr angepisst, weil er das leugnen will? Oder, so wie er sich aufgeführt hatte, weil er unten lag?“ Und sofort begannen die Beiden ihre Vermutung weiterzuspinnen, ehe sie durch einen leise kichernden Kai unterbrochen wurden. Reita schaute ihn irritiert ihn, wohingegen Rukis Augen blitzen. „Nein, wir sind nicht in der Kiste gelandet.“ Gelogen war es nicht. Gestern Nacht war immerhin wirklich nichts gelaufen. „Ich war eher komatös gestern Abend und habe mir die Drinks zweimal durch den Kopf gehen lassen. Ich bezweifle stark, dass unsere Diva da noch was mit mir angefangen hätte!“, erklärte er weiter und sofort verschwand das Blitzen aus Rukis Augen. „Dann liegt es nicht daran.. Und ich dachte wir wären so nah!“ Und damit schien der Sänger – vorerst – aufgegeben zu haben. Doch so wie Kai ihn kannte würde er es wieder versuchen, bis er wusste, was passiert war. Gefrustet ließ sich Ruki auf das Sofa neben Kai sinken, erkundigte sich dabei wie es dessen Lippe ging. Und so ging der Abend auch weiter. Sie plauderten etwas, Kai wurde von den Beiden über die heutige Arbeit informiert und was für morgen anstehen würde. Kai war sich noch nicht ganz sicher, ob er am nächsten Tag wieder ins Studio gehen wollte. Die Stimmung würde mehr als nur schlecht sein, da er und Uruha immer noch nicht miteinander sprachen und bevor nochmal was passierte, wollte er eigentlich lieber auf Nummer sicher gehen. Ziemlich spät verabschiedeten sich seine Bandkollegen auch wieder von ihm. Irgendwie war Kai erleichtert, denn er hatte mit seiner Wortwahl höllisch aufpassen müssen, denn immer, wenn es zu nah an die neusten Ereignisse kam, wurde der Vocal hellhörig und stellte durch die Blume doch recht eindeutige Fragen. Mit einem Tee auf dem Nachttisch ließ sich Kai aufs Bett fallen und sah die Decke an. Reita hatte mit einem Satz, den er irgendwann in ihrem Gespräch hatte fallen lassen, Recht gehabt. Es durfte die Band nicht zu sehr belasten und so wie es momentan aussah, war die Zukunft alles andere als rosig. Und genau deswegen schnappte sich Kai sein Handy und tippe eine kleine einfache Nachricht an Uruha. ‘Können wir bald reden? Ich möchte die Band nicht zu sehr belasten. Gerne bei dir, dann kannst du mich rausschmeißen, wenn es dir zu viel wird.‘ Eine Antwort erhoffte sich der Drummer allerdings nicht, bezweifelte sogar sehr, dass Uruha die Nachricht überhaupt lesen würde. Uruha hatte sein Bestes gegeben, Aoi geflissentlich zu ignorieren. Etwas das gehörig am Ego des so emotionalen Gitarristen kratzte und ihn teilweise in jaulen übergehen ließ. Dennoch blieb dem Älteren schließlich nichts anderes übrig, als seinen Bandkollegen ziehen zu lassen. In diesem Fall aus dem Wagen und in dessen Haus, wobei sich Uruha nicht einmal umsah. Beleidigt und geknickt drehte Aoi ab und twitterte kurz darauf, was er gerade leckeres aß um seine Laune zu heben. Nee, nee. Er würde doch niemals sagen, wo genau er saß. Aber es war folgendes Restaurant. Hehe, davon gab es mehrere. Während Aoi darin fortfuhr, ihre Fans zu trollen, hatte Uruha die zahlreichen Lieferservice-Prospekte aus dem Küchenschubfach gezupft und sich ebenfalls Essen bestellt. Dass man ihm lieber nicht den Herd überließ war ein offenes Geheimnis und so sammelte er mit gewissem Eifer monatlich die aktualisierten Heftchen aus seinem Briefkasten, um sie in diese eine Schublade zu ordnen, der man die Masse an nach Faulheit schreienden Papierbergen von außen definitiv nicht ansah. Wenig später saß er dann mit einer chaotisch auf dem Wohnzimmertisch aufgestellten Masse an vielen kleinen Essenspäckchen vor seinem seinem Ego definitiv treu bleibenden TV und zockte Games die er seines Erachtens nach schon viel zu lang nicht mehr angerührt hatte. Etwas das nicht ausblieb, wenn man von einer Tour direkt wieder ins Studio eilen musste. So entging ihm auch satte zwei Stunden die Mail, ehe ein Anruf von Reita ihn spontan Selbstmord begehen ließ und er grummelnd das Handy griff und aufs Display sah. Was zum-- Auf Rückruf stellte sich heraus, dass dieser sich einfach nur verwählt hatte. Na danke. Der blinkende Brief zog dann aber doch seine Aufmerksamkeit auf sich und schließlich schrieb er ein 'tu was du nicht lassen kannst' zurück, ehe er erneut etwas Sake hinterkippte und von den erkalteten Resten seines Abendbrots naschte. Von dem Klingelton seines Handys geweckt, schreckte Kai aus dem Schlaf. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er eingeschlafen war. Verwirrt blinzelte er das Stück Technik an, ehe er es in die Hand nahm und die Nachricht öffnete. „War ja klar…“, flüsterte er in die Stille des Raumes, ehe er eilig eine Nachricht tippte. ‘Dann wohl eher nicht so bald. Sorry für die Störung. Gute Nacht. Vielleicht bis morgen.‘, antwortete Kai daraufhin knapp und legte das Handy wieder weg. Wenn der Gitarrist schon so antwortete, war er wohl noch nicht ganz so bereit dazu, mit ihm zu reden. Verständlich. Aber trotzdem nervte es den Leader, denn umso länger sie zögerten, desto länger brauchten sie im Studio und desto anstrengender wurde es für die Band. Und das wollte er doch wirklich ums Verrecken vermeiden! Kai stand seufzend auf, streckte sich kurz und lief ins Bad. Er musste sich unbedingt die Zähne putzen und nochmal sein Gesicht anschauen. Hätte er es doch lieber nicht getan! Seine Lippe schimmerte langsam bläulich-violett. Na das zu überschminken würde spaßig werden, da war er sich sicher. Aber wenn er nochmal darüber nachdachte, dann stand – so glaubte er – in der nächsten Zeit sowieso kein Shooting an. Nachdem Kai nun auch fertig war mit Zähne putzen, lief er ins Wohnzimmer. Essen würde er sowieso nichts mehr und auf trinken hatte er nach gestern wirklich überhaupt keine Lust mehr. Also schaltete er unnötigerweise den Flimmerkasten an, der wahrscheinlich auch nichts wirkliches hergab. Das war doch um die Zeit immer so, und wenn was Richtiges lief, dann lief es zu einer Uhrzeit, zu der es kein normaler Mensch schauen konnte. Doch zu seiner Überraschung lief ein Film, den er sich schon länger mal wieder hatte anschauen wollen, sodass er auf dem Sender blieb und es sich auf dem Sofa bequem machte. Schlafen wollte er gerade erst mal nicht mehr, war er doch nach dem bisschen an Schlaf, das er eben bekommen hatte, doch wieder etwas fitter als davor. Aber wahrscheinlich würde er eh während dem Film einschlafen, so wie er sich kannte. Auch Uruha griff erneut zum Handy, las die Nachricht, ehe er trocken lachte. Kai war ein Dummkopf, der in all den Jahren immer noch nicht gelernt hatte, dass der Rest von ihnen nicht liebreizend blieb wenn sie sauer waren. Was nicht hieß, dass Kai nicht hätte kommen dürfen. Aber das war jetzt dessen Problem, Das Wunderwerk der Technik wieder weglegend zockte er weiter. Im Gegensatz zu Kai sah er die Band auch nicht gefährdet. Warum auch? Kai hatte die Grenzen überschritten und die Antwort darauf erhalten. Uruha war zwar nachtragend, aber wegen so einem Scheiß verließ er doch nicht die Band. Und selbst wenn er den Leader eine Weile schneiden wollte, so war er doch professionell genug, wenigstens in ihrer Arbeit dennoch routiniert zu arbeiten. Dass Kai mit seiner miesen Laune nicht klarkam war schließlich nicht sein Problem. Er hatte die Abreibung verdient, daran bestand kein Zweifel. Nachdem er noch zwei Stunden auf Gegner eingeschlagen hatte, die bestenfalls dem kranken Geist eines Paranoiden entsprungen sein konnten, legte er den Controller auch endlich zur Seite und verzog sich ins Bett. Vom schmollen hatte er an diesem Tag immerhin eh nichts mehr. Die Essensreste blieben dabei selbstverständlich auf dem Couchtisch zurück. Wie er es vorausgesagt hatte, war Kai auf dem Sofa eingeschlafen. Zum Glück hatte er sich damals extra eins gekauft das etwas größer war, damit man gut darauf schlafen konnte – man wusste ja nie wann man mal Besuch bekam, der nicht mit einem im Bett schlafen wollte. Immer noch müde versuchte Kai seinen Wecker auszuschalten, der erbarmungslos klingelte, doch nachdem er mehrmals in die Luft geschlagen hatte, öffnete er die Augen und blinzelte. „Achja.. Sofa..“, nuschelte er verschlafen, rieb sich den Schlaf auf den Augen und rappelte sich auf. So bequem das Sofa auch war, er bevorzugte einfach sein Bett! Nachdem er den Wecker dann endlich ausgestellt und das Fenster im Schlafzimmer geöffnet hatte, lief Kai ins Bad um sich fertig zu machen. Er hatte sich dazu entschieden doch ins Studio zu gehen, denn sonst würde er den ganzen Tag nur hier versauern und die Arbeit sich anhäufen. Und bevor er wieder Überstunden schieben musste, tat er einfach das logischste. Einige Zeit später kam er im Studio an und war der Erste – was ihn nicht verwunderte, er war immer als Erster da. Seine Tasche stellte er neben dem Tisch ab, ehe er sich den zweiten Kaffee an diesem Morgen holte - sonst würde er wirklich nicht richtig wach werden. Es war ja schon ein Wunder gewesen, dass er noch lebendig hier ankam, denn im Auto hatte er eben wohl eine Gefahr für die Allgemeinheit dargestellt. Als er wieder zurückkam war immer noch Keiner da. Gott sei Dank! Denn wenn er sich den Papierkram so ansah, dann war ihm das lieber, wenn er ihn in aller Ruhe anschauen konnte und nicht ständig davon abgelenkt wurde, wenn die anderen Vier hier auch herumrannten. Etwas unmotiviert blätterte er die Unterlagen durch, stoppte bei einem dann aber abrupt. Shooting? Hatte er was verpasst oder eher mal wieder vergessen? Wenn seine Lippe bis dahin nicht besser war, dann viel Spaß an die Stylisten und Fotografen. Aber Photoshop war ja in dem Business eh dein bester Freund, also konnten sie das sicherlich irgendwie geradebiegen. Kai war mittlerweile auch so vertieft in seine Unterlagen, dass er gar nicht merkte, wie die Anderen nach und nach eintrudelten. Auch nicht, als sich Ruki neben ihn gesetzt hatte und hier und da noch etwas an den Songtexten feilte, ihn zwar immer wieder ansprechen wollte, aber doch von Kais konzentriertem Blick auf den Papierstapel vor ihm abgeschreckt wurde. Ihn sollte man nun wohl wirklich besser seine Arbeit machen lassen und nicht stören. Nach Reitas obligatorischem Anruf morgens - es war ihm immer noch ein Rätsel, wie der ohne fremde Hilfe aufstand - machte auch Uruha sich fertig für den Tag. Dass das länger dauerte als bei anderen Männern war nichts Neues und so verzichtete er morgens fernab des naschens beim vorbeilaufen am Couchtisch weitestgehend aufs Frühstück und holte sich stattdessen unterwegs etwas. Auf diese Art kam er wenigstens nicht immer zu spät und brauchte den vormittag nicht mit knurrendem Magen verbringen. Hätte er selbständig Frühstück machen müssen, hätte das locker eine weitere Stunde in Anspruch genommen. Als er im Studio ankam wunderte es ihn nicht im geringsten, dass Kai bereits dasaß und über den Papieren zu grübeln schien. Ein gewohntes Bild das ihn dazu veranlasste, seine E-Gitarre nachzustimmen und mit Aoi ihre Parts abzuklären. Ihr ignorierter Vocal war schließlich der beste Beweis dafür, dass Kai vorläufig nicht ansprechbar war. Aoi auf die Finger hauend als dieser von seinem angeknabberten Frühstück klauen wollte, sah er schließlich auf, als Ruki doch das Wort erhob. Da war jemand offensichtlich lange genug ignoriert worden, sodass er endlich lautstark Beachtung und Gruppenarbeit verlangte. Uruha zuckte die Schultern, einem Ruki widersprach man nicht. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Kai von seiner Arbeit auf. Oh, er hatte tatsächlich Ruki ignoriert, was diesem eindeutig nicht gepasst hatte, sonst würde der Leader nun nicht so angefunkelt werden. „Hast du mit mir geredet?“, fragte er nach und konnte sehen wie Rukis Augenbraue zuckte. In dem Fall hatte er wirklich versucht mit ihm zu reden und war gegen eine Wand aus Ignoranz geprallt. Entschuldigend lächelte der Drummer – was dazu führte, dass seine Lippe wieder ziepte – und hörte sich an was der Andere zu sagen hatte. „Ihr könntet nun gut die Background Vocals für 13STAIRS aufnehmen. Sonst bekommen wir den Song nie fertig!“, meinte der Sänger. „Na dann…“, sagte Kai dazu nur und stand auf, wartete auch bis die anderen Drei sich erhoben hatten, eher er mit diesen zum Aufnahmeraum lief, nachdem Ruki ihm nochmal den Zettel mit dem Songtext gegeben hatte. /So anspruchsvoll sind die Background-Sachen ja nun auch nicht…/, dachte der Leader, als er auf den Zettel sah und sich immer noch wunderte warum sie diese jedes Mal mitnahmen. Natürlich kam es auf das Timing an, aber meckern wollte er nun auch nicht. Allerdings behagte es ihm nicht, dass er neben Uruha stehen musste. War das etwa Absicht von Reita gewesen sich auf seine andere Seite zu stellen, so dass Kai zwischen dem Bassisten und Gitarristen eingepfercht war? Aber darüber beschweren wollte er sich nun auch nicht, würde das doch nur unnötig Zeit vergeuden und wäre sowieso nur schwachsinnig. Es war nur Uruha – der ihn zwar verprügelt hatte und ihn momentan wohl mehr hasste als alles andere –, aber es würde den Drummer auch nicht umbringen, hier zu stehen. Anschauen tat er ihn allerdings nicht. Stattdessen sah er starr auf das Blatt Papier in seiner Hand und zählte im Kopf mit, wann ihr Einsatz war – zusätzlich zu seiner dummen Angewohnheit, mit dem Fuß den Takt leise mitzuklopfen. Aber es würde ja wohl nicht nur ihm so gehen. Als sie dann endlich mit der Aufnahme fertig waren verließ Kai erleichtert den Raum. Ja, es war manchmal nicht so einfach, dass vier Menschen zeitgleich waren und so hatte es auch etwas länger gedauert. Zwar übten sie es im trockenen immer wieder, doch sie waren schließlich auch nur Menschen – selbst, wenn man sie doch zu den Profis in ihrem Job zählen konnte. Der Drummer lief geradewegs zu seiner Tasche, damit er sich seine Wasserflasche holen konnte - er wusste schon warum er kein Sänger war. Danach lief er kurz aus dem Raum zu den Toiletten. Zum Glück hatten sie hier meist kaltes Wasser, denn durch die Aufnahme eben ziepte seine Lippe wieder unangenehm und er wollte nicht, dass es schlimmer wurde. Und da sie definitiv kein Eis oder Kühlpacks im Studio hatten musste halt ein Tuch und kaltes Wasser herhalten! Kurz darauf kam er wieder zurück und wurde gleich von Reita etwas mitleidig angeschaut. „Tut‘s sehr weh?“, fragte dieser und Kai schüttelte den Kopf. „Nur jetzt. Will nicht, dass es schlimmer wird oder länger zum verheilen braucht. Darum kühl ich es halt bei Zeiten immer.“, erklärte der Leader. Es sah zwar immer komisch aus und in der Verständlichkeit war er auch etwas eingeschränkt, aber es erfüllte seinen Zweck. Wenig gewillt aber in Ermangelung einer brauchbaren Ausrede raffte sich Uruha auf und folgte der Horde in den kleinen Aufnahmeraum, runzelte die Stirn, als er umrücken musste um sich mit Kai nicht gegenseitig zu sehr auf die Pelle zu rücken. Dessen Fußgetrampel störte ihn ebenso sehr wie Kais akkurat einen viertel Takt zu spät einsetzendes Brüllen. Etwas das wohl nicht vermeidbar war bei jemandem, der bei der Taktauswahl an seinem Instrument eingeschränkt war. Auch wenn er sich erhofft hätte, dass der Kerl wegen seiner Funktion als Backvocal besser darin wäre... Was er ohne Zweifel war, wenn Uruha gewillt gewesen wäre, beim zweiten Versuch herauszuhören, dass Kai nicht Derjenige war, der danebenlag. Kraftvoll ein paar Mal ins Mic gebrüllt und die Sache hatte sich zum Glück erledigt. Etwas das alle Beteiligten durch verblüffend schnelle Flucht aus dem Aufnahmeraum präsentierten, was Ruki nur tief seufzen ließ. Offensichtlich verstand er ihre Abneigung gegen sein Instrument nach wie vor nicht. Aber der hatte ja auch gut reden, mit seinen Gesangsübungen und seiner Liebe zu spontan mal allen Instrumenten der Band. Wenn sie nicht aufpassten würde der Jüngere schneller an einem dieser Instrumente wiederzufinden sein als ihnen lieb war, es sei denn sie machten ihren Job gründlich und schnell. Ruki wurde zu schnell ungeduldig und das endete selten in Positivem, höchstens in noch mehr Arbeit. Dennoch lehnte Uruha sich erstmal zurück, brauchte zumindest im Moment nicht zu den Aufnahmen. Wenn sie ehrlich war nervten diese Jeden von ihnen. Sie kosteten massig Zeit, erforderten unzählige Überarbeitungen, Wiederholungen und strapazierten die Nerven. Dass diese zumindest bei Uruha und Kai eh angeschlagen waren machte die Sache nicht gerade leichter, auch wenn der Drummer zur Übertreibung neigte wenn er ernsthaft glaubte, Uruha würde ihn hassen. Sauer, ja. Nachtragend, oh definitiv. Und ihn mit dem Tuch wieder aus dem Bad herauskommen zu sehen führte durchaus zu weiterem Frust, besonders weil Reita sich offensichtlich hatte einfallen lassen, besorgte Klette zu spielen. Verräter, elender. Weil sie sich eh schon unterhielten, hatten Kai und Reita dann gerade noch beschlossen ihre Parts zusammen nochmals durchzugehen. Also setzte er sich mit dem Bassist zusammen an einen Tisch, wieder einmal über Blätter gebeugt, und begann ihre Arbeit. Und obwohl sie schon gestresst genug waren von den Aufnahmen, den Überstunden und allem was hier gerade anstand, fanden die Beiden immer wieder Momente in denen sie lachen mussten. Für Kai war das etwas tolles, denn so konnte er seine Gedanken auch endlich mal von Uruha wegbekommen, von dem ganzen Ärger, den er sich selber eingebrockt hatte. Und schlechte Laune war eh nicht so sein Fall. Zwar tat das erneut seiner Lippe nicht ganz so gut, aber darauf achten wollte er nun einfach auch nicht. Wenn was anstand, dann konnte das ihr Styling Team sicher wieder richten. Egal wie schlimm oder weniger schlimm es aussehen würde! Die gemeinsame Besprechung war aber schneller vorbei als die Beiden es erwartet hatten, sodass sich Kai dann seinen Drums widmete, um auch dort die Aufnahme soweit beenden zu können. Er liebte zwar seinen Beruf über alles, aber er hasste es jedes Mal, wenn sie ewig im Studio sitzen mussten und so würde es auch heute sein, denn obwohl sich Kai feste vorgenommen hatte, nicht weiter über den Leadgitarristen nachzudenken, schweiften seine Gedanken immer wieder kurz ab – nur den Bruchteil einer Sekunde – aber das reichte schon, dass er einen Fehler machte und er den Teil von vorne beginnen konnte. Frustriert legte er für einen Moment den Kopf in den Nacken. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Wenn er so weitermachen würde, dann würde er vor morgen früh nicht mehr nach Hause kommen. Nachdem Kai dann aber doch endlich den größten Teil fehlerfrei geschafft hatte, blickte er auf die Uhr. Er könnte eigentlich mal etwas zum Essen gebrauchen, allerdings würde essen gehen zu viel Zeit in Anspruch nehmen. „Ich würde schnell runter an den Imbiss laufen und für uns Alle was holen.“, warf er in den Raum, was auch als gute Idee empfunden wurde. Alle hatten Hunger, was aber beim Arbeiten schnell mal untergehen und ignoriert werden konnte. Als der Leader dann alle Bestellungen auf einem Zettel bei sich hatte – er hätte sich das alles sowieso nicht merken können – packte er seinen Geldbeutel in die Hosentasche und sah nochmal in den Raum. „Und wer hilft mir nun, das alles dann hierherzutragen? Allein mach ich das sicher nicht!“ Ein schiefes Grinsen lag auf seinen Lippen. Ja, Jeder wollte essen, Keiner wollte schleppen. So war es meistens. Und ihm war es ziemlich egal wer mitkam! /Wobei, wenn unsere Diva mitkommt wird sowieso nur geschwiegen… Dann könnte ich auch gleich alleine gehen!/ Uruha hatte die Zeit damit rumgebracht, mit Ruki über die Verschmelzung der Leadgitarren-Melodie und der Gesangsmelodie zu streiten. Dass Aoi dabei vereinzelt auch dran hatte glauben müssen war nur gerecht, immerhin war der Ältere von Änderungen ebenso betroffen, glichen sie ihre Melodien doch meist anschließend so sauber wie irgend möglich aufeinander ab. Einzig Rukis dramaturgische Ausdrücke an einigen Stellen der Songs oder sogar wenigen einzelnen Worten führte meist noch zu einem Wechsel der ursprünglich überlegten Melodien, um dem Text mehr Kraft zu geben und ihn in die richtige Interpretation zu bringen, die Ruki sich erhoffte. Uruha war darin ebenso verträglich wie er genervt war sobald es seinen eigenen komponierten Songs an den Kragen ging. Es war schwierig, auf einen Konsenz zu kommen, wenn drei erwachsene Männer mit unterschiedlichen Auffassungen versuchten, die eigene dominieren zu lassen. Im Endeffekt endete Aoi wieder als der Verlierer, der sich mit erhobenen Händen aus der Diskussion ausklinkte und das Schlachtfeld den beiden Sturköpfen der Band überließ. Nicht lange, bis Uruhas melodiösere Passagen gewonnen hatten und einige seichtere Stellen sich Rukis Ausdruck unterordnen mussten und dementsprechend angepasst wurden. Dahingehend waren sowohl Uruha als auch Aoi froh, dass der Sänger sich auch mit Gitarren auskannte und damit nicht lange brauchte, um mit ihnen die Änderungen so in Einklang zu bringen, dass die Songs wieder abgerundet klingen würden. Allerdings schwieg Uruha geflissentlich beim Blick auf seine Note-Sheets, die inzwischen kunterbunt zugeschrieben waren und in deren Änderungen nur noch schwer durchzusehen war. Als Kai sich zu Wort meldete war er gerade am bereinigen der Sheets um sie sauber abzuschreiben, damit ihm beim Spiel in der Aufnahme keine Fehler unterliefen. Etwas, das bei dem Chaos dazu führte, dass er regelmäßig mit Kopfhörern an der Gitarre saß und immer wieder leise den Takt wisperte, mit dem Fuß wippte, um allen Änderungswünschen Herr zu bleiben. Erst als Reita ihn anstieß blickte er verwundert auf, nahm die Kopfhörer ab und bekam die Info erneut von Aoi mitgeteilt - natürlich, der mit dem größten Magen - ehe er selbst etwas benannte, das seinen Geschmacksknospen gerade gefallen würde. Da niemand recht gewillt schien, mitzugehen, blickte Uruha kurz in die Runde und stand dann auf. Ob ihr Leader wollte oder nicht, er war ebenso gut wie jeder Andere der Anwesenden. Im Gegensatz zu dem war seine Grundstimmung immerhin nur noch leicht verstimmt. Sich schnell die Jacke überziehend lief er an ihm vorbei. "Na komm schon.", meinte er neutral mit einem Kopfnicken Richtung Tür, während er die Jackentaschen nach den Ziggis und dem Feuerzeug absuchte. Wenn seine Lunge schonmal Freigang hatte, wollte sie auch belohnt werden. Er wusste immerhin ganz genau, dass die anderen Jungs diese kurze Pause nicht minder nutzen würden, um zu rauchen. "Oi....", meinte er schließlich mit Ziggi im Mund, während er das Feuerzeug mit zwei Fingern aus der anderen Jackentasche fischte. "Was immer deine Laune weiterhin trübe hält... lass uns die Sache vom Morgen vergessen." Kurz flammte es auf, dann zog er auch schon genießend am Glimmstängel, ehe er kurz darauf langsam ausatmete. "Ich war sauer, ja. Aber du hast deine Abreibung bekommen. Kein Grund, weiter die Stimmung zu versauen." Ein Friedensangebot. Kein unbegrenztes, denn Kai tat trotzdem gut daran, ihn nicht nochmal auf solch eine Art zu provozieren. Aber so wie er dessen Lippe besah war er sich sicher, dass ihr Drummer die Nachricht unmissverständlich verstanden hatte. Man behandelte einen Uruha nicht von oben herab. Und man präsentierte nicht vor Anderen, dass etwas sexuelles gelaufen sein könnte. Am Stand half er bei der Bestellung, änderte eine mit raschem Blick auf die Liste leicht um, als zwei Zutaten für ein Gericht nicht mehr vorhanden waren. Dabei ließ er am Ende einen Schein aus dem eigenen Portemonnaie mit über den Tresen wandern. Er gab schon selten genug was für die Anderen aus und Kai brauchte ein Zeichen, dass es ihm mit seinen Worten ernst war. Es wunderte Kai doch etwas, dass Uruha mitkam. Erwartet hätte er es definitiv nicht und noch weniger hatte er es erwartet, dass er auf dem Weg in den Imbiss auch noch ein Friedensangebot bekommen würde. Und trotzdem brachte es den Leader zum lächeln. „Immerhin weiß ich nun was ich tun muss, um dich zu provozieren. Auch wenn ich nie damit gerechnet hätte, dass du mich schlägst.“, antwortete er und sah seinen Bandkollegen an. „Trotzdem mach ich mir meine Gedanken“ Worüber, das würde er Uruha sicher nicht erzählen. Zwar war er nun fürs erste aus der Gefahrenzone raus, aber er würde immer noch einiges daran setzen, ihn nochmal bei sich im Bett zu haben – und vor allem unter sich! Und immerhin wusste Kai nun, wie er es nicht zu machen hatte. Er würde schon noch das bekommen was er wollte, er musste nur auf anderem Wege dafür sorgen. Nachdem sie bestellt hatten und der Drummer verwundert dabei zusehen musste, wie Uruha tatsächlich für Alle etwas zahlte – sowas kam schließlich nicht oft vor, aber er würde sich sicherlich nicht darüber beschweren – setzten die Beiden sich an einen der Tische. „Danke.“, bedankte er sich trotzdem dafür, dass der Gitarrist die Rechnung auf sich genommen hatte. „Und auch danke noch, dass du mich vorgestern heimgebracht hast. Ohne dich wäre ich wahrscheinlich irgendwo, aber nicht daheim gelandet.“ Auf Kais Gesicht zeichnete sich ein schiefes Grinsen ab. Er hatte sich eigentlich schon früher bedanken wollen, allerdings wusste er nicht wie gefährlich es werden würde, wobei… hätte Uruha ihm nochmal eine mitgegeben, hätte er wohl zurückgeschlagen! Zweimal würde er sich sicherlich nicht von ihrer Diva verprügeln lassen. Einmal war peinlich genug! „Trotzdem wirst du unseren Stylisten erklären müssen, warum meine Lippe so aussieht, wenn wir das nächste Mal gerichtet werden!“ Und das schien bald zu sein, wenn er den Plan richtig im Kopf hatte. „Allerdings… hab ich nach dem Streit gemerkt, dass wir uns doch nicht so gut kennen, wie ich geglaubt hatte. Ich hätte nämlich nicht gedacht, dass du wegen so ein bisschen anfummeln gleich so aus der Haut fährst.“, gab der Drummer noch zu bedenken, ehe sie auch schon aufgerufen wurden. Das liebte er so sehr an diesem Schnellimbiss! Das Essen war gut und es ging schnell! „Ach so! Und bevor ich es vergesse!“, begann Kai, drehte sich vor der Ladentür zu dem Anderen um und sah ihn eindringlich an. „Nenn mich nie wieder, wirklich nie wieder, Uke! Denn sonst könnte ich das nächste Mal ‘ausversehen‘ zurückschlagen!“ Damit war für ihn das Thema dann auch endgültig beendet. Er forderte dafür auch keine Entschuldigung oder ähnliches, er wollte es nur klargestellt haben. Es gab nur eine einzige Ausnahme, wann er ihn so nennen durfte. Und eine intimere Beziehung würden sie wohl in naher Zukunft – und in ferner genauso wenig, war Kai der Meinung – sowieso nicht anfangen. Als sie zurück im Studio waren, musste der Leader sich hinter Uruha erst mal ducken. Was war denn das gerade gewesen?! Mit großen Augen schaute er Ruki an, der besagtes Objekt geworfen hatte. „Das solltest du das nächste Mal mitnehmen!“, meinte Jener, konnte sich aber ein Grinsen im Endeffekt nicht verkneifen, da Reita schon fast vor Lachen auf dem Boden lag. Immer noch verwirrt schaute sich Kai das Wurfobjekt an. Sein.. Geldbeutel? Aber den hatte er doch eingepackt! Fast schon hektisch griff er sich an die Gesäßtasche und zog sein kleines Notizbuch heraus. „Oh…“, sagte er leise, bevor er selber anfangen musste zu lachen. Wie blöd konnte er denn sein?! „Tja.. dann hättest du wohl eh zahlen müssen, Uruha“, meinte er an den Gitarristen gewandt. Zum Glück hatte er wirklich nicht alleine gehen müssen, weil das dann mehr als peinlich geworden wäre. Für die Anderen war es auch mehr als deutlich, dass die Beiden sich wohl etwas ausgesprochen hatten und selbst wenn es nur ein bisschen war. Aber die Luft zwischen ihnen war wenigstens nicht mehr so dick wie zuvor und vor allem hatte sich Kais Laue deutlich gehoben. Eine geschwungene Augenbraue hob sich, kaum dass Kai meinte, er würde sich dennoch so seine Gedanken machen. Dass er diese aber lieber nicht wusste, war sogar ihm klar. Am Tisch verzogen sich seine schönen Lippen zu einem Grinsen. "Soll ich dem Stylisten dann die Wahrheit erzählen à la du hast mich provoziert oder soll ichs bei 'ich hab ihn verprügelt' belassen?", stänkerte er. Beides war keine sonderlich gute Option für den Drummer und würde ihn hoffentlich von dem Gedanken abbringen, eine Erklärung für die Leute zu verlangen. Er lehnte sich etwas zurück, zog wieder an der schon deutlich kleiner gewordenen Zigarette während er zuhörte. "Ich lass mich halt nicht gern ohne Vorwarnung antatschen.", knurrte er. Ja, er wirkte auf der Bühne sehr erotisch und ja, vielleicht gab er dabei auch das Bild ab, leicht zu haben zu sein. Er hätte auch gelogen wenn er behauptet hätte, dass er prüde war. Es gab schon regelmäßige sexuelle Aktionen. Aber ebenso erotisch und maskulin wie er sein konnte, ebenso wählerisch und kaltschnäuzig war er wenn es darum ging, wer ihn anfassen durfte und wer nicht. Selbst den Rahmen dessen neigte er zu bestimmen. Dass Kai ihn ohne Erlaubnis gestreichelt hatte, dann auch noch im Bett, war es definitiv wert gewesen, eine von ihm verpasst zu bekommen. Und wenn es nach Uruha ging, unterließ der lieber die Versuche, sich ihn anzunähern. Nicht nur dass er das extrem verstörend fand, er hatte auch keinerlei Interesse daran, dessen heimlichem Herrschzwang zum Opfer zu fallen. Die nett verpackten Befehle im Bandalltag reichten völlig. Zurück im Studio blinzelte er irritiert, als etwas knapp an ihm vorbeiflog. Allerdings war Ruki warnend anzustarren nicht von Nutzen, denn dieser konzentrierte sich eh nur auf Kai. Seufzend ging er also zum Tisch, packte das Essen aus das in den von ihm getragenen Tüten war und ordnete es passend zu, informierte auch über die kleinen Zutatenänderungen. Kein großes Problem, wenn man die geschmacklichen Vorlieben seiner Bandkollegen kannte. Ob die Anderen jetzt verstärkt auf ihr Verhältnis achteten, war ihm genau gesagt egal. Es war ohnehin eine Sache zwischen Kai und ihm gewesen, die die Anderen wie er fand nichts anging. Nachdem Kai seine Sachen wieder eingesammelt und verstaut hatte, gesellte er sich zu den Anderen an den Tisch. Er nahm sich sein Essen und kaum dass er die Styroporpackung geöffnet hatte, begann das typische Chaos. Nach all den gemeinsamen Jahren sollte man meinen, dass man sich daran schon gewöhnt hatte, doch es war jedes Mal wieder etwas neues. Reita versuchte wie immer, bei Allen etwas zu klauen, was Kai sich gefallen ließ, klaute er doch immer wieder mindestens die selbe Menge – meist aber noch mehr- zurück, während Ruki zeternd sein Essen verteidigte, genauso Aoi, der allerdings immer den Fehler machte, darüber zu twittern – ob es nun war, was es zu essen gab oder dass er bestohlen wurde variierte. Und er nutzte diese Chance nahezu immer aus! Das brachte Aoi meist dazu, dass er weiter von ihm wegrutschte, so dass er schon fast auf dem Schoß seines Nachbarn landete. Auch Uruha blieb von Reitas diebischer Ader nicht verschont, doch bei den Beiden schien es, dass das schon immer so gewesen war. Irgendwo waren sie halt doch noch Kinder. Der Leader grinste. Zur Schulzeit hatte er das mit seinen Freunden immer ganz einfach gehandhabt. Jeder bestellte sich etwas und nach einer bestimmten Menge wurde es über den Tisch weg durchgetauscht. So hatte Jeder etwas von Allen gehabt, aber es war auch deutlich langweiliger gewesen. Immerhin musste man sich nicht erst überlegen, wie man an seine Beute kommen würde. Als Alle mit dem Essen fertig waren, stapelte der Drummer den ganzen Müll und brachte ihn raus in die Tonne. Eigentlich konnte das auch Jeder selber machen, aber er tat das gerne – nicht immer aber meistens, er hatte ja nicht umsonst den Spitznamen ‘Bandmama‘. „So, dann können wir ja nun weitermachen!“, sagte er, während er in die Hände klatschte, wodurch Aoi und Ruki ertappt aufschreckten. Sie schmiedeten also schon wieder Rachepläne. „Keine Rache während der Arbeit!“, mahnte der Leader streng, als er an ihnen vorbeilief, allerdings so, dass nur die beiden Beteiligten es hörten. „Und je nachdem was ihr plant… nehmt Wasser! Es ist ja nicht mehr so kalt draußen, aber wehe euch er wird doch krank!“ Tipps geben durfte er ja und irgendwo hatte es der Bassist auch manchmal verdient! /Und nun.. Zurück zur Arbeit…/ Frustrierender Gedanke, wenn man wirklich keine Lust mehr hatte und nun viel lieber daheim wäre. Zurück an seinem Drumset schaute Kai nach wo er stehen geblieben war, ehe er die Aufnahme fortführte und – siehe da! – sie nun viel besser lief als davor. Als am späten Abend dann schließlich bei allen Anwesenden die Luft raus war, beschlossen sie endlich Feierabend zu machen. Kai schnappte sich seine Sachen, dieses Mal wirklich darauf bedacht das Richtige – und vor allem alles – mitzunehmen, ehe er mit seinen Jungs das Gebäude verließ. Draußen verabschiedete er sich von Allen, stoppte aber bevor er zu seinem Auto lief. Ihm kam da so spontan eine Idee. „Uruha!“, hielt er den Leadgitarristen zurück. „Sag‘ mal Bescheid, wenn dein Kühlschrank mal wieder nichts hergibt. Ich würde dann als Entschuldigung noch was für dich kochen!“, erklärte er ihm, ehe er sich endgültig verabschiedete und zu seinem Auto lief. So war schonmal sichergestellt, dass der Andere nochmal zu ihm kommen würde und sie hoffentlich auf einen komplett grünen Zweig kommen würden. Außerdem konnte Kai ihn so noch besser kennenlernen – er hatte ja gemerkt, wie wenig man sich kannte. Uruha war was das klauen der Anderen anging von der stoischen Sorte. Was geklaut werden durfte ließ er geschehen, was er selbst essen wollte wurde mit den Stäbchen gekontert, während er die Stückchen die Reita am liebsten aß schonmal wohlwollend eigenständig auf dessen Bereich stapelte, so dieser ihn denn zuvor nicht geärgert hatte. Dass Aoi dabei eher bettelte machte die Sache nicht einfacher, war Uruha doch nicht gewillt, während des Essens Verhandlungen darüber zu führen, was genau er nun bereit war, abzugeben. Nur Versuch machte klug oder in Uruhas Fall halt maulig, falls er verhinderte, dass etwas bestimmtes seine Schale verließ. Ruki ließ er selbst dabei meist in Ruhe, wurde der doch gern mal grantig wenn zuviel von seinem Essen verschwand. Ein Vorteil für ihn selbst, ließ Ruki ihn deswegen doch seinerseits auch in Ruhe. Kai war von der fragenden Sorte, was ungefähr in dieselbe Kategorie fiel wie Aoi und ihn meist nur murrend nicken ließ. Im Endeffekt klaute er ohnehin meist lieber von Aoi, meist sogar nur von Aoi. Ganz besonders deswegen, weil der so schön jaulen konnte. Ob die Minis der Band Rachepläne schmiedeten war ihm im Endeffekt auch einerlei, war er doch selten bis gar nicht davon betroffen und wenn dann nie ohne Konter. Ruki hatte ihn verständlicher Weise nicht als Ziel und bis Aoi sich mal durchgesetzt hatte.... Stattdessen ging er zurück an seine Aufzeichnungen und arbeitete pflichtbewusst weiter. Studioarbeit entsprach nicht seinem Gefallen. Umso erleichterter war er, als endlich Schluss war. Ein richtiger Schluss, nicht so wie manches Mal das sie bereits im Studio übernachtet hatten. Uruha war schon fast bei seinem Wagen angekommen, als er Kai hörte und beschwichtigend den Arm hob. "Nicht nötig.", sagte er lapidar und bewies damit erneut seine stoische Unnahbarkeit, die ihm schon oft vorgeworfen worden war. Dass Kai noch ganz anderes im Hinterkopf hatte, entzog sich ebenso seinem Bewusstsein wie es ihn überhaupt interessiert hätte. Dafür dass er so häufig mit Freunden, auch welchen aus der Musikbranche, unterwegs war, war er in Bezug auf seine eigenen Kollegen erstaunlich kaltschnäuzig wenn es um private Treffen ging. Mal bei Rei ein Bierchen trinken, mal bei Aoi ein wenig zocken. Nichts großes. Auf dem Weg nach Hause war sich Kai ziemlich sicher, dass es wirklich schwer war den Gitarristen zu knacken. Musste er wirklich alles ablehnen? So langsam ging ihm das wirklich auf den Geist, aber er würde sich unterstehen darüber etwas zu sagen, wollte er ja nicht alles wieder schlimmer machen. Er würde ihn aber trotzdem noch irgendwie dazu bekommen, dass sie zu zweit etwas machten. Nur wie blieb ihm noch ein Rätsel. Am nächsten Morgen machte sich der Leader gewohnt früh auf ins Studio. Heute mussten sie pünktlich sein und zügig arbeiten, da am Nachmittag noch ein Shooting anstand, für das sie wohl noch gleich interviewt wurden. Oder war es nur ein Interview gewesen? Verwirrt auf die rote Ampel blickend, wunderte sich Kai darüber wieso er sich nicht genau daran erinnern konnte. Natürlich war er vergesslich – das war ja bei weitem kein Geheimnis, wie man gestern noch gesehen hatte –, doch Termine vergaß er so gut wie nie! Deshalb wunderte ihn das umso mehr. Wenn er die Sache allerdings logisch betrachtete konnte es auch nur ein Interview sein. Als die Ampel auf Grün sprang schüttelte er kurz den Kopf, während er weiterfuhr. Das konnte ja noch was werden, wenn er jetzt schon so zerstreut war. Dabei hatte er diese Nacht eigentlich genug Schlaf bekommen. Im Studio angekommen war er wie immer der Erste. Es musste schon an ein Wunder grenzen, wenn mal einer seiner Jungs vor ihm da war. Allerdings konnte er diese Situation heute nutzen und nochmal in den Unterlagen nachschauen, was denn heute Mittag anstand. /Also doch mit Shooting…/, dachte er, während er die Blätter wieder weglegte. Da das dann noch besprochen werden musste, konnten sie vielleicht auch nochmal darüber nachdenken, was man bis zur nächsten Single an ihnen ebenfalls optisch verändern könnte. Zwar war bis dahin noch Zeit, aber man wusste ja nie auf welchen Ideen sie – vor allem ihr Vocal – oder die Stylisten kamen. Nachdem Alle eingetrudelt waren, schnitt er das Thema kurz an, während er an seinem Kaffe nippte – den er irgendwann zwischen Nachdenken und Warten gemacht hatte –, ging aber nicht weiter auf das Thema ein. Das hatte nachher definitiv noch Zeit, wobei er sah, dass Ruki hatte zu etwas ansetzen wollen. In dem Fall hatte er schon eine Idee. Und so früh konnte das sicherlich – er wollte nun nicht sagen ‘nichts gescheites‘, aber wenn der Jüngste jetzt schon darüber nachgedacht hatte, dann schien er was zu planen. Ruha kam wie immer auf den letzten Drücker, störte sich aber nicht wirklich daran. Die Sonnenbrille absetzend und auf den Tisch legend hörte er zu, warf hier und da mal etwas ein und sprach sich beim Thema Optik augenblicklich gegen nackte Schenkel aus. Dass Aoi dabei kindisch grinste war ihm dabei ebenso egal wie Rukis durchdringender Blick, der ihm offenbar zeigen sollte, wie wenig erfreut ihr Kleinster war - wenn er es so bedachte, hatte Ruki ganz offensichtlich einen Beinfetish. Er war heilfroh, als sie wieder aus dem Raum herauskamen und zum Shooting fahren konnten. Er mochte es, gestyled und geschminkt zu werden. Die sanften eiligen Berührungen an seinem Gesicht und seinen Haaren, während er entspannt dasitzen und vor sich hinträumen konnte. Ruki im Abstand hatte erneut Probleme, stillzusitzen. Nichts neues bei ihrem Vocal und doch nicht möglich, es auszublenden. Denn als es Ruki zu bunt wurde begann er zu reden. Von Kleidung über geplantes Merchandise bis hin zu irgendwelchem Gerede über gemeinsames Essen kochen nach Abschluss der Studioarbeit war alles dabei und ließ ihn sich wünschen, Ohropax mitgebracht zu haben. da ihm das nicht vergönnt war versuchte er stattdessen in Träumereien zu versinken. Die gnadenlos darin endeten, dass Ruki in seinen Gedanken in einem kleinen Seitenfenster aufploppte und lustig weiterredete. Reita hingegen war Feuer und Flamme. Wenn auch nicht für die Stylingkommentare, aber doch zumindest für tragbares Merchandise und die Aussicht, mit der ganzen Band einen Tag fern der Arbeit zu verbringen. Bei Reita passte das, Reita war eh so ein Kerl der es gern heimelig hatte. Der Leader hatte noch nie ein Problem mit dem ganzen Styling-Kram gehabt. Es gehörte halt einfach zu ihrem Job und auch zu ihrem Image dazu. Allerdings wurde es ihm auf dem Stuhl auch schnell langweilig, obwohl er es meistens doch sehr genoss, hergerichtet zu werden. Trotz der Langeweile hörte er dem Sänger nur zu. Die meisten Dinge die er nun erklärte, würden eh wieder mit der Zeit verworfen oder abgeändert werden, also brauchte er auch nicht so genau aufpassen. Erst beim gemeinsamen Essen wurde er hellhörig. Es klang nicht schlecht und schien auch wirklich Alle an einen Tisch zu bringen. „Wir können das dann bei mir machen. Ich hab mit Abstand die größte Küche... und da haben wir wirklich Alle drin Platz!“, warf er ein, was sofort als guter Vorschlag angenommen wurde. Allerdings war Kai sich nicht ganz so sicher, was das Ganze anging. Alle zusammen kochen? Seine Küche würde definitiv leiden. Und seine Geschmacksnerven sicherlich auch. Andererseits würde es sicherlich sehr spaßig werden, wenn sein Chaoshaufen in einem Raum vertreten war – wo er auch schon wieder bei seiner armen Küche war. „Sagt mir wann und was es geben soll, dann kauf ich bis dahin alles ein was wir brauchen!“ Alles andere war ihm dann noch recht egal, aber er wollte selber die ganzen Zutaten – und definitiv alkoholische Getränke – einkaufen gehen! Schließlich wollte er wissen, was ihm da auf den Tisch kam und es sollte nun wirklich nicht irgendwas sein. Als Kai auf den Zug mit dem gemeinsamen kochen aufsprang, wurde Uruha doch endlich hellhörig. War ja klar, dass ihr Leader sich dafür begeistern würde. Aoi war natürlich auch sofort Feuer und Flamme und auch Ruki stimmte nickend mit ein, was sowohl ihm als auch seinem Friseur gerade an die Substanz ging, der vergeblich versuchte, die Frisur weiterhin zu händeln. "Dann wenigstens etwas, das Keiner von uns versauen kann.", warf er endlich mit ein. "Irgendwas mit vielen Zutaten, die zu schneiden sind." Ein Vorschlag der sicher durchaus Sinn ergab, bei fünf Männern die dann in der Küche beschäftigt sein wollten. Noch dazu war es sicher nicht clever, ihnen etwas in die Hand zu geben was mit Maß zu tun hatte. Im schlimmsten Fall würden sie die Gerichte sonst ungenießbar machen. Als sie fertig gestyled waren ging es zum Gruppenshooting, ehe Jeder einzeln dran war und die Wartenden nach und nach zum Interview antraten. Uruha tat seinen Part so professionell wie möglich, war darin recht ruhig und lachte auch mal kurz, auch wenn es etwas unnahbar wirkte. Allein vor der Kamera reden war ihm immer noch nicht allzu geheuer. Kurz musste er lachen. Ja, viel schneiden war dann wirklich von Nöten. Wobei er dem Ein oder Anderen wirklich noch zutraute, dass er nicht mal das schaffen würde… Aber besser als wenn Einer von ihnen nach Maß arbeiten musste. Das war zum Scheitern verurteilt, das war Kai bewusst. „Wir finden sicher das richtige.“, sagte er, als er endlich aus seinem Stuhl aufstehen konnte. /Endlich!!/, war sein Gedanke, als er sich im Spiegel betrachtete. Alleine würde er das so definitiv nicht hinbekommen! Zumal auch die leichte Blessur, die noch an seiner Lippe zurückgeblieben war, wie weggezaubert wirkte. Nach dem Gruppenshooting, machte sich der Leader auch gleich auf zum Interview. Er würde sowieso noch nicht allzu schnell dran sein mit dem Einzelshooting, also konnte er das Interview hinter sich bringen, was ihm mal wieder ziemlich leicht von den Lippen ging. Er konnte stundenlang reden wenn es sein musste, allerdings war er auch jedes Mal froh, wenn er wieder fertig war. Kurz musste er allerdings noch warten, bis er zum Einzelshooting vorgelassen wurde. Ihm war klar, dass er auch der Letzte war – wie fast immer – und dass die Anderen schauen kommen würden. Aber auch das war meistens die Normalität – und stachelte ihn selbst immer dazu an, sich noch mehr Mühe zu geben, als er es eh schon tat. Ein paar Mal lasziv in die Kamera geschaut und auch diese Aufnahmen waren im Kasten. Es war zwar normalerweise nicht so sein Ding – schaute er eigentlich auch recht selten direkt in die Kamera – aber ein paar Mal durfte es sich das sicherlich auch erlauben. Uruha war Derjenige, der dabei mit gehobener Braue im Hintergrund stand, während er sich das besah. Kai und lasziv schauen? Das gelang dem Drummer nicht wirklich und so endeten die meisten dieser Fotos natürlich im Papierkorb des PCs. Uruha selbst sortierte seine Bilder wie immer selbst aus, was darin endete, dass eine Anzahl von 30 Bildern sehr schnell auf 4 reduziert war und Ruki zu fluchen begann, dass er das nicht tun konnte. Uruha war das egal, er war flink mit den Fingern und hatte die ungewollten ratzfatz dauerhaft gelöscht, sodass ihr Vocal da soviel fluchen konnte wie er wollte. Was allerdings auch bedeutete, dass er erneut vor die Lichter musste und sein Shooting wiederholen musste. Im Endeffekt kamen nur zwei Fotos hinzu die seiner Löschaktion entgingen und Reita gab sein Bestes, Ruki daran zu hindern, handgreiflich zu werden. Uruha blieb kaltherzig - zumindest laut Aois Aussage - und ignorierte den Jüngeren einfach geflissentlich. Diese Fotos wurden veröffentlicht, da durfte er löschen so viel er wollte. Nichts war ihm so wichtig wie das Bild von Schönheit zu präsentieren, auf das er sich für sein Bandimage versteift hatte. Der Leader besah sich das Spektakel nur grinsend. Es war jedes Mal das gleiche. Uruha sortierte seine Bilder und Ruki zeterte was das Zeug hielt. Warum war ihm zwar bis heute ein Rätsel, waren es doch nicht seine Bilder, aber der Jüngste von ihnen konnte auch nie still sein. Manchmal war er wirklich wie ein verzogenes Kind – ein Gedanke, den er schon lange hatte und der ihn noch breiter Grinsen ließ. Seine Bilder ließ er immer aussuchen. Früher hatte er es auch selber gemacht, aber dann immer so heftig Kritik von allen Seiten bekommen, dass es ihm mittlerweile einfach zu blöd war! Und da Ruki sowieso an allem rummeckerte – oder seine Nase mit reinstecken wollte – ließ er das meist ihn und einen der Fotografen machen. Oder wer sich sonst mit den Bildern befasste. Er schaute lediglich zu, wie die beiden Menschen neben ihm diskutierten, welche der eben aufgenommenen Fotos man nehmen konnte und welche für den Papierkorb waren. Hin und wieder gab er zwar einen Kommentar von sich – wenn ihm mal ein Bild gefiel –, aber meist wurde ihm sowieso gleich der Mund verboten, was ihn immer nur die Augen verdrehen ließ. Ja, Ruki war in seinem Element, allerdings hätte er ihn wenigstens aussprechen lassen können! Mit einem Becher Kaffee bewaffnet ließ er sich dann zu den beiden Gitarristen aufs Sofa fallen, beobachtete dabei aber immer noch Ruki mit leicht zusammengekniffenen Augen. „Irgendwann bring ich ihn ausversehen um…“, murmelte er in das heiße Gebräu, erwartete darauf aber auch nicht wirklich eine Antwort, da es eher zu ihm selbst als zu einem der Anderen gemeint war. Uruhas Lippen verzogen sich allerdings zu einem breiten Grinsen, kaum dass Kai das ausgesprochen hatte. "Und woher kriegen wir dann einen Vocal der genauso aussieht und genauso singt?", erwiderte er und beobachtete Ruki ebenfalls, der zum Glück endlich aufgehört hatte, mit ihm selbst zu streiten. "Und du sorgst dafür, dass er nicht als Rachegeist wiederkehrt." Gut, das hatte er sich nun wirklich nicht verkneifen können. Dementsprechend entsetzt war auch Reitas Blick, der sofort an Kai weiterwanderte und ihn praktisch erdolchte um ihm mitzuteilen, dass er bitte einen TEUFEL tun würde, Ruki auch nur die Chance zu geben, als Geist wiederzukehren. Aoi hingegen spielte den Antagonisten in Uruhas Schauspiel, verschränkte die Arme, ehe ein "Ah, ihr harmoniert ja wieder super! Dann kann die Zweisamkeit ja kommen ;)" seine Lippen verließ und Ruha sich im letzten Moment davon abhielt, ihm seine Accessoires um die Ohren zu klatschen. „Es gibt bestimmt irgendwo einen verrückten Wissenschaftler, der ihn klonen würde… Aber ihn weniger… nervig… macht!“, antwortete Kai darauf nur, begann daraufhin aber gleich zu grinsen. Ruki als Rachegeist… na das wäre auch was. Schlimmer wahrscheinlich als jetzt! „Man könnte ihn dann sicherlich auch irgendwo in einem Tempel bannen lassen.“ Da war sich der Leader allerdings nicht so sicher, denn ihr Vocal würde sicherlich einen Weg finden, dort auszubrechen und sie alle heimzusuchen, bis sie freiwillig mit den Männern in Weiß mitgehen würden. Auf Aois Kommentar hin musste er sich ein Grinsen verkneifen, lehnte sich dann allerdings zurück und sah zu diesem. „Na mir reicht‘s auch, wenn die Einsamkeit kommt", antwortete er dem Gitarristen und war sich durchaus der Mehrdeutigkeit seines Satzes bewusst. Grinsend nippte er an seinem Kaffe, warf einen kurzen Seitenblick auf Uruha, um dessen Reaktion zu sehen, ehe er wieder auf ihren mittlerweile aufgebrachten Sänger blickte. Entweder machte er nun alles wieder schlimmer oder ihre Band-Schönheit schluckte das nun wie ein Mann herunter – und so wie es der Leader wusste schluckte er. /Und das tut er wirklich…/, dachte er, woraufhin sein Grinsen noch ein Stück dreckiger wurde. "Das hab ich gehört!!", kams von hinten und Uruha brach in Lachen aus, beruhigte sich aber schnell wieder und winkte ab. Allerdings hielt seine Freude nicht lange, denn Kai kam schon wieder mit mehrdeutigen Sätzen. Sein Mund verzog sich zu einer Schnute, um sich einen Kommentar zu verkneifen. Verdammt, was hätte er schon darauf antworten sollen? Wenn er jetzt stinkig wurde, grub er sich nur sein eigenes Grab. Kai konnte nur froh sein, dass er dessen Gedanken nicht kannte. Sonst wäre eines der Equipments sicher mit seinem Kopf kollidiert. Seit dieser Sache war er erhöht gewaltbereit, schien ihm. Nein, das war falsch. Er war einfach nur reizbarer. Etwas das natürlich nicht nur ihm und Kai aufgefallen war und Aoi ihn mustern ließ nachdem Kai so grinsend seinen Satz ausgesprochen hatte. Reita hielt sich lieber zurück. Irgendwas ging da grad vor sich und er wollte ums verrecken nicht in die Schusslinie geraten. Natürlich merkte Kai, dass sich Uruhas Freude nicht so lang gehalten hatte, aber es machte doch einfach zu großen Spaß, ihn zu provozieren - mit dem Risiko im Nacken, dass er vielleicht eines Tages deswegen noch im Krankenhaus aufwachen würde, doch solange würde er noch seine Freunde daran haben. Seine Gedanken an sterile Krankenhauszimmer und hübsche Krankenschwestern wurden aber sofort beendet, als ein nicht sehr gutgelaunter Sänger auf sie zustapfte. „Gruppenshooting! SOFORT!“, knallte er ihnen nur vor den Latz. In dem Fall hatte ihm da kein einziges der Bilder gefallen. Leise seufzend und die Augen verdrehend, stand Kai auf. Lieber nicht wiedersprechen, sonst würde ihr Sänger wirklich noch als Rachegeist zurückkommen. Immerhin schienen die anderen Vier genauso begeistert davon zu sein wie er. Schwacher Trost, aber wenigstens etwas. Nachdem der Fotograf grünes Licht gab und sie sich wieder zurückziehen konnten – hoffentlich war der Zwerg jetzt mit den Bildern zufrieden – setzte sich Kai direkt wieder in Richtung Kaffeeautomat in Bewegung. Allerdings kollidierte er dabei mit Uruha, der wohl dieselbe Idee hatte. Kurz schaute Kai ihn verwirrt an, ließ ihm aber mit einem schnellen „Entschuldigung“ den Vortritt. Er war wohl nicht der Einzige, der heute viel Koffein brauchte. Was auch immer Ruki vor ihrem heutigen Termin über die Leber gelaufen war, es musste tiefe Fußabdrücke hinterlassen haben. Auch Uruha fügte sich in sein Schicksal und stellte sich wieder brav in üblicher Manier hin, zupfte vereinzelt an seiner Kleidung. Heilfroh als es wieder vorbei war kollidierte er auf dem Weg nach dem kostbaren schwarzen Gold ausgerechnet mit Demjenigen, dem er die Ein-Mann-Sache zu verdanken hatte. "Heute ist Einsamkeit offensichtlich nicht deine Stärke.", konterte er endlich, was er vorhin schon hatte machen wollen. Gut, vorhin hätte er ihm liebend gern irgendetwas bösartiges zugezischt, aber das hier war noch viel besser. Endlich seinen Kaffee aus dem Gerät ziehend nahm er gleich einen tiefen Schluck, wollte sich vorläufig von ihrem übellaunigen Vocal fernhalten. Kapitel 3: Provokation ---------------------- Auf Uruhas Kommentar hin grinste Kai. „Beschäftigt dich das nun so sehr?“, fragte er daraufhin, während er das Knöpfchen auf der Maschine drückte. Er hatte wohl wirklich wieder einen Nerv getroffen, aber das machte ihm nichts aus. Uruha musste damit leben – so wie er damit leben musste früher oder später nochmal eine runter geschlagen zu kriegen. Als auch sein Kaffee fertig war, nahm er den Becher aus der Maschine. Dass die auch immer so unglaublich heiß sein mussten!! Beim Weggehen legte er Uruha eine Hand auf die Schulter und blieb nochmal kurz neben ihm stehen. „Schlucks einfach runter. Ich weiß, dass du es kannst!“, sagte er grinsend zu ihm – ein Glück, dass niemand in ihrer Nähe war, sonst wäre er sicherlich gleich tot gewesen –, ehe er schnell das Weite suchte und sich zu Aoi und Reita gesellte, die wieder auf dem Sofa Platz genommen hatten. Er hätte auch zu ihrem Vocal gekonnt, allerdings war er sich nicht so sicher, ob der ihn nun willkommen hieß, bei der Laune die er hatte. "Was soll mich beschäftigen? Dass du die Zweideutigkeiten nicht lassen kannst?", erwiderte er und wollte sich gerade mit seinem Kaffee an den Lippen verziehen, als er prustete. "Wo liegt eigentlich dein Problem? Kriegst du außer Besoffenen niemanden gefickt?", fragte er garstig, ehe er sich bewusst wurde, wie eindeutig er dabei geredet hatte. Scheiße, und sogar gesagt wer welche Position hatte - Warum zum Geier hatte er unterlegen?! Ach ja richtig, er war ja sturzbetrunken gewesen. "Nüchtern wäre das nicht passiert.", setzte er dann arrogant nach um wieder auf Distanz gehen zu können, aber da war Kai schon halb weg. "Dieser....." Dass er sich nicht zu den Anderen setzte war vorläufig klar. Böse funkelte Kai indes ihren Bassisten an, der ihm einfach seinen Kaffee geklaut hatte, den er gerade hatte trinken wollte. Dem ging es wohl zu gut! Aber es kam ihm auch gelegen, denn Uruha stand immer noch bei dem Kaffeeautomaten und er hatte seine Anfeindung noch zu deutlich gehört. So schlenderte Kai in aller Ruhe zurück, drückte erneut auf das Knöpfchen, das ihm das schwarze Suchtmittel schenkte. „Doch, bekomm ich… Aber bei dir macht das einfach viel zu sehr Spaß.“, antwortete er, verkniff sich dieses Mal aber ein Grinsen. Er fand es wirklich amüsant, dass Uruha so ein großes Problem damit hatte. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum du damit solch ein Problem hast. Wir waren Beide betrunken und.. in dem Fall auch mehr als rattig. Und dann hat Eins zum Anderen geführt.“, meinte er, als er erneut dieses verdammt heiße Becherchen aus dem Automaten zog. Aber er wusste wirklich nicht, wo Uruhas Problem lag. Sowas passierte halt. Und sie waren sicherlich nicht die erste Band in welcher das passiert war und schon sicherlich nicht die erste in der PSC! Als er sich wieder zum Gehen wendete, blieb er hinter Uruha stehen. Vorsichtig legte er seine Hand auf dessen Hüfte und flüsterte leise in sein Ohr: „ Aber wenn du dir so sicher bist, dass das nüchtern anders aussieht, können wir das gerne ausprobieren.“ Und schon war der Leader wieder verschwunden, allerdings war sein Angebot wirklich ernst gemeint, auch wenn das definitiv zu einem Kampf im Bett führen würde. Aber seis drum, er mochte Herausforderungen. Es machte zu sehr Spaß? Was war das denn für ein abgedroschener Spruch? Im Gegensatz zu ihm selbst schien Kai sich ja bestens an das zu erinnern was sie getrieben hatten - gosh, er sollte seine Wortwahl gründlicher aussuchen. "Wir waren rattig? Gut wenn du dich daran noch erinnerst, ich tus nämlich nicht.", erwiderte er nüchtern und sein Blick versprach nichts Gutes, als Kai seinen Arm so selbstverständlich um ihn legte. Ihm war völlig egal, wer es in der PSC schon mit wem getrieben hatte. Das war nicht sein Bier und davon wollte er wenn er ehrlich war auch definitiv keine Details. "Wenn du das ausprobieren willst, nur zu! Aber nur weil wir allein in derselben Wohnung sind, werd ich dich noch lange nicht f-!!" Er verstummte als ihm bewusst wurde, dass er wegen Kais davonlaufen verdächtig an Lautstärke gewonnen hatte. Solch ein Gespräch war nun wirklich nichts von dem er wollte dass Umstehende es hörten. Schon gar keine Mitarbeiter oder Bandkollegen. Frustriert aber für die kühle Fassade durchatmend blieb er zurück und trank seinen Kaffee, auch wenn er sich langsam wie eine Comedyeinlage fühlte. Dass Uruha immer lauter wurde, wunderte Kai nicht. Allerdings hätte er ihm auch etwas an den Kopf schmeißen müssen, wenn er sich nicht selbst unterbrochen hätte. So lustig er das zum Teil auch fand, aber wenn es dann an diesen Punkt kam, ging es die Anderen wirklich nichts an – auch wenn er es immer noch nicht so schlimm fand, wenn sie davon erfahren würden. /Aber die Diva tickt dann aus…/ Als er sich wieder gesetzt hatte, sah er Aoi mit einem durchdringenden Blick an. „Untersteh dich!!“, brummte er ihn an, als der Rhythmusgitarrist ebenfalls dazu ansetzte, ihm den Kaffee zu klauen. Bei Reita war es die Überraschung gewesen, aber nun war er darauf vorbereitet und nochmal würde er nicht zum Kaffeeautomaten wandern. Wobei… Ohne weitere Worte drückte er Aoi seinen zweiten Becher in die Hand, worauf dieser zwar entschuldigend grinste, aber trotzdem ein großes Fragezeichen über seinem Kopf schwebte. Es war ja auch nicht zu überhören gewesen, dass Kai wieder stichelte. Zurück beim Kaffeeautomaten drückte er erneut auf das blinkende Knöpfchen, ehe er sich gelassen an die große Maschine lehnte. „Ich bin auch nie davon ausgegangen, dass wenn wir allein in einer Wohnung sind, DU mich nehmen würdest.“, warf er Uruha an den Kopf, dem das natürlich gar nicht passte. WTF machte der da eigentlich. "Du hast wohl Wiedersehensdrang.", stichelte er und bereute derweil, dass er nicht längst von dem dämlichen Automaten weggegangen war. Umso mehr nervte es ihn, als Kai noch eins draufsetzte. "Glaubst du ernsthaft, ich lass mich von dir vögeln? Weil du muskulöser bist, oder was?", erwiderte er trocken und musterte Kai dabei. Klar war der Drummer seitdem er trainierte männlicher und attraktiver geworden. Das hieß aber noch lange nicht, dass er auf ihn stand. Allgemein bevorzugte er nach wie vor Frauen. Nicht ausschließlich, aber... Und Kai passte nicht einmal in sein Beuteschema. Er hatte dieses Saubermann-Image mit gruseligem zweitem Gesicht, wenn er schlagartig wahnsinnig düster und befehlerisch wurde. Noch dazu diese Kombination aus Gesicht und Frisur, die er einfach nicht erotisch finden konnte. Schon gar nicht wenn er dann noch so nett geschminkt wurde und breit in die Kamera strahlte. Ganz davon zu schweigen, dass er dauerhaft mit ihm zusammenarbeiten musste und allein deswegen schon jede Chance auf sexuelle Eskapaden ausgeschlossen war. Nunja... ausgeschlossen gewesen war.... bevor er scheinbar so besoffen gewesen war, dass er all diese Faktoren freudestrahlend über Bord geschmissen und die größte Dummheit seit der Annahme eines kleinen Geschenkpäckchens von offensichtlich schwer perversen wenn nicht gestörten weiblichen Fans begangen hatte. "Vergiss es, Uke. Das wird nicht noch einmal passieren. Nicht solange ich bei klarem Verstand bin und wir Bandkollegen sind.", erwiderte er dann und wandte sich zum gehen. Allmählich musste dieses Thema doch mal abgehakt sein. Etwas das er hoffentlich mit diesen Worten erreichte. Dass Aoi sich mit dem Kaffee dessen Ursprung er sich denken konnte halb über die Rückenlehne der Couch verdrehte, um sie beobachten zu können, verdeutlichte ihm nur umso mehr, dass es Zeit wurde, dieses Gespräch abzuwürgen. „Naja… Einmal ist es ja schon passiert. Und ich lieg sicherlich nicht unten!“, antwortete der Leader grinsend. Uruha stieg wirklich auf alles ein! Als nun sein Kaffee – zum dritten Mal – fertig war, nahm er – ebenfalls zum dritten Mal – das heiße Becherchen aus der Halterung und auch sofort einen kleinen Schluck. Eigentlich konnte wirklich niemand dieses Gebräu trinken, aber wenn nichts anderes da war musste man wohl damit leben. Kai wollte sich ebenfalls wieder in Bewegung setzen, stockte allerdings sofort. Hatte Uruha ihn gerade schon wieder Uke genannt?! Ohne nachzudenken stellte Kai den Becher auf einen der Tische, die scheinbar immer in der Nähe von solchen Automaten standen, ab, wodurch ihm etwas von seinem Getränk über die Hand lief. Es war zwar heiß, aber ihm gerade scheißegal. Grob drehte er den Gitarristen zu sich um und packte ihn am Kragen, sodass sie nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt standen. „Ich hab es dir schonmal gesagt… und in dem Punkt wiederhole ich mich eigentlich nicht gerne! Für dich ist es weder Uke noch Yutaka!! Es bleibt bei Kai, haben wir uns verstanden?!“, zischte er Uruha an, wartete allerdings keine Antwort mehr ab, denn genauso grob wie er ihn gepackt hatte stieß er ihn wieder von sich, nahm sich seinen Kaffee und begab sich zu Ruki und dem Fotografen. Ersterer hatte das eben zwar am Rande mitbekommen, sprach ihn aber nicht drauf an – was wohl besser war, denn gerade war Kai wirklich geladen. Uruha konnte noch froh sein, dass sie hier beim Shooting waren und er deshalb nicht, wie er es ihm eigentlich letztes Mal schon spaßeshalber angedroht hatte, eine verpasst hatte. Als wenn Uruha sich freiwillig von jemandem ficken lassen würde, der so unberechenbar war und hoch auf seinem Ross saß. Dazu hatte er zuviel Stolz. Ganz davon zu schweigen, dass er sich nicht zum nachgebenden Part abstempeln lassen würde. Egal was Andere sagten, dieser Gedanke hatte den fahlen Beigeschmack der Manga-Uke, die klein und dümmlich und weinerlich waren. Vielleicht sah er das zu verbissen, aber bei Kais Verhalten dahingehend verstärkte dieser nur noch seinen Entschluss, ihm ums verrecken nicht noch einmal zu nahe zu kommen. Und wenn Kai so weitermachte, dann würde das auch an dem kollegial freundschaftlichen Verhältnis knabbern, das sie bisher gepflegt hatten. Dass Kai ihn zu fassen bekam hatte er beinahe erwartet, auch wenn es ihn wunderte, dass er es so offen vor Allen tat. Reaktion zeigte er nicht, wollte er doch nicht vor den Augen so vieler Leute eine Schlägerei entfachen oder Gerüchte in Umlauf bringen. "......Dem Bandfrieden zuliebe.", sprach er für sich, als Kai von dannen gelaufen war. Offensichtlich war er nicht der Einzige, der allmählich hitzig in diesem Thema wurde. Schade drum, dass der Drummer seinen Hinweis auf ein Ende dieser Diskussionen wegen seinem Ärger über den Namen ignoriert hatte. Umso mehr, weil er ihm unmissverständlich zu verstehen gegeben hatte, wo Uruha für ihn stand. Und das war definitiv nicht auf gleicher Augenhöhe. "....du Arsch.....", murmelte er am Kaffeebecher, ehe er den letzten Schluck trank und das Ding dann zur Seite in den Mülleimer schmiss. Eine ganze Weile stand Kai einfach nur bei den anderen beiden Männern und sah zu. Hier hatte er sowieso keine Meinung und das wusste er. Außerdem war Ruki einfach besser im Aussuchen der Bilder, war er Kais Meinung nach schon immer gewesen. Als das dann auch erledigt war und das Shooting soweit auch abgeschlossen war, gingen Vocal und Drummer zum Sofa. Kai wollte noch kurz was wegen einer eventuellen optischen Veränderung klären, im Prinzip ob sie es tun sollten oder nicht. Als allerdings Uruha keinerlei Anstalten machte sich zu ihnen zu bewegen, musste Kai stark seinen ersten Reflex unterdrücken, um nicht mit den Augen zu rollen. Das fand er nun wirklich wieder kindisch. „Uruha kommst du bitte auch her. Ich würde noch gern was mit euch besprechen“, rief er ihrem Gitarristen in einem normalen Ton zu. Glücklicherweise kam dieser dann freiwillig zu ihnen, sonst hätte Kai ihn gut und gerne auch hergezerrt. Wobei er ihn eigentlich immer noch so einschätzte, dass er nicht ganz so bockig und stur war und sich einfach weigern würde. „Ich will eigentlich nur von euch wissen, was ihr nun davon haltet, dass wir uns für die nächste Single einen neuen Look zulegen. Es ist zwar noch einige Zeit hin, aber je nachdem was gemacht werden soll braucht das Zeit. Besonders, wenn sich Haarfarbe und Schnitt wieder ändern sollen.“ Bei seinem letzten Satz wandte er sich eigentlich hauptsächlich an Ruki, der unschuldig Löcher in die Luft starrte. Kai unterließ das grinsen das sichtbar werden wollte, wusste er doch schon mit Sicherheit, dass auch bei ihm wohl eine größere Veränderung stattfinden würde. „Das klären wir dann eh am besten mit den Stylisten ab. Aber wenn ihr was Neues plant, dann vielleicht einfach früh genug mit ihnen reden. Und dann sollten wir vielleicht noch abmachen, was wir zusammen kochen wollen. Etwas das bitte meine Küche nicht zerstört. Und wann genau wir das machen wollen.“ Der letzte Teil würde definitiv entspannter und angenehmer werden, als das ganze kopfzerbrechen und besprechen eines neuen Looks. Uruha war das alles allmählich zuwider. Dieses elendige Theater nur weil Kai offensichtlich diese Scheiße nicht ruhen lassen konnte. Er selbst war kein Mensch der gern an Dingen festhielt die er nicht leiden konnte. Das was sie miteinander getan hatten gehörte eindeutig dazu und allmählich wurde Kais Verhalten danach weit lästiger als die eigentlich passierte Sache. Da war es wohl nur verständlich, dass er im Hintergrund blieb um seine Ruhe zu haben. Erst als Kai nach ihm rief verstand er, dass das offensichtlich eine außerplanmäßige Bandbesprechung darstellen sollte. Sich in einen Sessel sinken lassend hörte er zu, würdigte den Leader aber keines Blickes. Die Art auf die er ihm zu verstehen gegeben hatte was er von ihm hielt hatte ihm gereicht um Kai die nächste Zeit komplett mit Nichtbeachtung zu strafen. Nichts hasste er mehr, als jemandem untergeordnet zu werden. Es hatte immerhin seine Gründe, dass die meisten Songs die sich durchsetzten von Ruki und ihm waren. Weil sie die beiden Sturköpfe der Band waren. Da schien es ein Ding des Unmöglichen, dass Kai ihn sich unterzuordnen versuchte. Zu dem Outfitwechsel hatte Uruha tatsächlich etwas zu sagen. Umso mehr, da Kai ihn offensichtlich nicht als so männlich ansah wie ihm das recht sein konnte. "Wir haben zu viele Zusprüche bekommen dass wir so modisch aussehen würden. Das letzte Outfit ging eindeutig zu sehr in Laufsteg-Richtung und hat die Fans vermehrt zu Fanstuff verführt. Dieses Mal sollten wir wieder männlicher und cooler auftreten. Vielleicht sogar direkt in schwarz, um die vorigen bunten Farben auszugleichen.", warf er in die Runde und Aoi verzog die Lippen zu einem Grinsen. Kein Wunder bei dessen Vorliebe für schwarze Klamotten. Allerdings hielt er sich wieder penibel raus, als es ums gemeinsame kochen ging. Momentan war sein Gedanke eher, an dem Tag unerwartet etwas vorzuhaben das nicht verschoben werden konnte. Deswegen hörte er nur zu, während die Anderen diskutierten und schließlich einige Gerichte im Gespräch waren, unter anderem Okonomiyaki, in dessen Zutatenteig er seine Hände ohnehin nicht gesteckt hätte. Glibbrige Mengen waren nichts was seine Vorliebe für körperliche Reinlichkeit gut finden konnte. „Uruha hat Recht. Darauf sollten wir definitiv achten. Was die ganze Sachen dann auch zudem vereinfacht, wenn wir in einem Farbschema bleiben und nicht jeder wieder irgendeine andere Farbe aufweist.“, stimmte Kai zu. Sonst konnten sie gern so weiter machen, bis sie halb wie irgendwelche Oshare Bands rumrannten. Und das passte überhaupt nicht zu ihnen!! Dass Uruha das 'männlich' extra noch betont hatte, zeigte nur wieder seine direkte Abneigung gegen Strapse. Das würde wohl für immer ein Thema bleiben, zumal es immer einen von ihnen gab, der den Leadgitarristen dazu überreden wollte. Mit dieser Farbwahl waren wohl auch Alle einverstanden, wobei sich Kai zu 100% sicher war, dass Ruki wieder mit irgendeiner Extrawurst kommen würde. Man musste ja unbedingt als Sänger nochmals extra herausstechen. Dass er das mit seiner Größe sowieso schon tat, wollte der Drummer lieber nicht erwähnen. Als sich das Thema dann komplett dem Essen zuwandte, fühlte sich Kai in seinem Element. Doch hier und da musste er die vorgeschlagenen Speisen wirklich verneinen, denn so einfach wie sich seine Jungs das zum Teil vorstellten, war manches wirklich nicht! Okonomiyaki würde wohl gerade noch so gehen. Wobei er dann einen Tag brauchen würde um seine Küche wieder auf Vordermann zu bringen – aber was tat man nicht alles für einen Abend mit der Band, denn diese Abende waren wirklich selten. „Also gut! Dann besorg ich alles an Zutaten und Getränken! Ich denke wir brauchen dann auch was zum Anstoßen! Würdest du dich mit etwas anderem als Moet zufrieden geben oder soll ich eine Flasche kaufen?“ Bei seiner Frage hatte sich Kai direkt an Uruha gewandt, damit dieser entscheiden konnte. Ihm war alles Recht, aber bei Uruha wusste man ja nie. Und dann mussten sie nur noch einen Tag ausmachen, an dem das alles stattfinden konnte. Auch wenn Uruha es nicht wollte, so war er doch zwangsläufig etwas zusammengezuckt, als Kai ihn so direkt ansprach. Meine Fresse, konnte der ihn momentan nicht einfach außen vor lassen? "Kauf doch was du willst. Das klingt geradeso als würde ich nichts außer Moet trinken.", erwiderte er nüchtern und sah den Leuten zu wie sie das Set wieder abbauten. Er wollte heim. Heim, duschen und dann in irgendwelche Clubs fahren um abzuschalten. Der heutige Tag war wirklich genug und er hoffte inständig, dass er dieser Gemeinschaftssache noch würde entkommen können. Nicht dass er sowas generell hasste, ihm war nur gerade nicht nach heimeligem Familienzusammenhalt. Dass Ruki dabei mit zusammengezogenen Brauen und Welpenblick zu ihm sah, den Braten offensichtlich roch, konnte ihn da auch nicht erweichen. Wenn der Kleine die Band so als Familienersatz liebte, bitte. Aber das musste ihn immerhin nicht in 100% der Fälle mit einschließen. Nur konnte er das nicht offen aussprechen solange Kai noch die Möglichkeit hatte, einzugreifen. Stattdessen erhob er sich. "Dann ist ja jetzt alles gesagt.", sprach er und lief dann ruhigen Schrittes zur Garderobe, um aus dem Outfit herauszukommen. /Zicke!!/ Das war das einzige das Kai bei Uruhas Antwort dachte. Aber er würde ihm nicht wiedersprechen. Jetzt nicht! Man durfte es ihm wohl nicht einmal mehr Recht machen wollen. „Alles klar, dann kauf ich uns Moet.“, erklärte er kurz ehe er versuchte, sich mit den Anderen auf einen geeigneten Termin zu verständigen. Was zum Glück nun einfacher war, da sie nicht mehr so viel um die Ohren hatten. „Dann steht nächstes Wochenende?“, fragte Kai nochmal in die Runde, erntete Zustimmung und dann war die Sache auch schon geklärt – und schon war Uruha verschwunden. /Na der hat’s heute eilig…/ Doch genau wie der Leadgitarrist machten sich auch alle Anderen endlich auf zur Garderobe. Dort angekommen konnte Kai nur hören, wie Reita irgendwas von ‘Videospiele mitbringen‘ und Ruki von ‘Karaoke‘ redete. Nüchtern betrachtet musste der Drummer jetzt schon zu seinen Nachbarn und sich für das bevorstehende Wochenende entschuldigen. Alle auf einem Haufen mit Essen und Alkohol konnte nur im Chaos enden. Als Kai sich fertig umgezogen hatte packte er seine Sachen zusammen und wartete, dass sie zusammen gehen konnten. Abschminken würde er sich sowieso zu Hause, dann konnte er gleich unter die Dusche hüpfen und dann noch irgendwas zum Essen machen. Je nachdem was sein Kühlschrank so hergab. Ruha war es egal. Er wollte nur in Ruhe gelassen werden und diesen Abend ein wenig abschalten. Er brauchte keinen Kai um sich zu amüsieren. Die Anderen nicht mehr beachtend zog er sich um und ließ wie Kai das Makeup drauf, fuhr so heim und duschte dort, das Gesicht auslassend, ehe er Deo und Parfum auflegte und sich passende Kleidung raussuchte. Nach einem kurzen betrachten im Spiegel fuhr er schließlich zu einem seiner Lieblingsclubs, in dem an diesem Abend ein Maskenabend sein sollte. Und mit etwas Glück und Laune würde er sich vielleicht sogar eine nette Begleitung für die Nacht mitnehmen. Da er morgen frei hatte, bot sich das immerhin an. Ganz davon zu schweigen, dass er seit seinem Faux-Pas mit Kai seine eigene Sexualität schmählich vernachlässigt hatte und das dringende Bedürfnis hatte, für sich selbst klarzustellen, dass er in der männlichen Fraktion keinen Kai brauchte, um Spaß zu haben. Im Club angekommen begrüßte er den Türsteher und ließ sich den Karton mit den Masken zeigen, wählte eine hübsche weiße mit Verzierungen ehe er den Eintritt bezahlte und hineinging, um sich erstmal an der Bar etwas zu bestellen. Der Club war noch nicht allzu gut besucht - wegen der frühen Stunde waren erst vier Andere da. Doch er wusste, dass das sehr bald anders aussehen würde. Zu Hause angekommen, duschte Kai sich in aller Ruhe. Er liebte es einfach, nach einem anstrengenden Tag unter der Dusche zu stehen und den ganzen Stress von sich spülen zu können. Vor allem dann wenn sie am nächsten Tag ausnahmsweise frei hatten. Nach einer gefühlten Ewigkeit stellte er das Wasser wieder ab, stieg aus der Dusche und trocknete sich provisorisch ab, um dann nur im Handtuch bekleidet in die Küche zu gehen und seinen Kühlschrank zu plündern. Als er mit allem fertig war zog er sich etwas Gemütliches an, schnappte sich seinen Laptop und verzog sich aufs Sofa. Völlig gelangweilt surfte er im Internet, fand aber wirklich nichts spannendes was er noch machen konnte und der Fernseher gab auch nichts wirklich Gutes her. Erst eine kleine blinkende Werbeanzeige machte ihn aufmerksam. Ein Club in seiner Nähe veranstaltete einen Maskenabend. Das hörte sich gar nicht so schlecht an, wenn Kai genau darüber nachdachte. Und da der Abend noch nicht sonderlich fortgeschritten war, würde er dort noch genug Zeit verbringen können – und vielleicht Jemanden für die Nacht finden. Einige Zeit später traf er vor dem Club ein. Er hatte sich für ein ziemlich schlichtes Auftreten entschieden. Eine elegante schwarze Jeans, ein schwarzes Hemd, bei dem er die Ärmel etwas hochgekrempelt hatte und auch seine Haare hatte er nicht wirklich bearbeitet. Außer einem Föhn und einer Bürste war da nichts drangekommen, sodass sie glatt aber doch etwas voluminös sein Gesicht einrahmten. Er musste dringend etwas an seiner Frisur ändern! Das war ihm in den Minuten vor dem Badezimmerspiegel wieder aufgefallen. Make-up hatte er so gut wie keines genutzt. Etwas Abtön-Cream, damit es nicht ganz so schlimm aussah und ganz dezent seine Augen betont. Er war nicht so gut im Umgang mit dem ganzen Schminkkram, doch für was weniger auffallendes und dezentes reichte es allemal. Wenn er ehrlich war, hatte er darin sogar von seinen Bandkollegen – also Ruki und Uruha – Nachhilfe bekommen. Bevor er den Eintritt zahlte, stand er allerdings vor der Qual der Wahl was die Masken anging. Mussten die wirklich alle mit Verzierungen und sonstigem Kram sein? Nachdem er allerdings schnell die Masken mit dem ganzen Federschmuck und sonstigem unnötigen Zeug aussortiert hatte, entschied er sich für eine helle. Er konnte nicht ganz ausmachen ob es beige, Silber oder weiß war, allerdings konnte er erkennen, dass sie etwas glitzerte und mit goldener – oder gelber, er war sich nicht sicher – Stickerei verziert war. Eigentlich nicht ganz so sein Ding, aber sie war hübsch anzuschauen und gab einen netten Kontrast zu seiner übrigen Kleidung. Im Club drin wunderte es Kai ziemlich, dass noch nicht so viel los war. Es war vielleicht etwas mehr als eine Handvoll Menschen anwesend. Zehn, wenn es hochkam, aber mehr bis jetzt auch nicht. Wenn er allerdings in Anbetracht zog, wie früh es noch war, dann war es kein Wunder. Da man also noch nicht viel machen konnte, zog es ihn erstmal an die Bar, an der zwar ein paar Leute standen, aber dennoch alles überschaubar war. Immerhin gab es so kein Gedränge. Während er an seinem Getränk nippte – vorerst hatte er sich für etwas non-Alkoholisches entschieden – beobachtete er unauffällig die schon anwesenden Menschen. Schienen ja vorwiegend nur Singles zu sein, kein Wunder, denn so ein Maskenabend hatte doch irgendwo seinen Reiz, wenn man nicht erkennen konnte, wer hinter der Maske steckte. Erst an einem jungen Mann, der ein Stück weiter von ihm weg stand, blieb sein Blick hängen. Diese Gestik kam ihm bekannt vor. Sehr bekannt! Uruha hatte es sich zeitweise auf einer der bequemen wenn auch alten aber wenigstens stilvollen Couchen bequem gemacht, bis er jemanden auszumachen geglaubt hatte, den er kannte. Letztendlich war es nicht so, doch das Gespräch war trotzdem nett. Umso mehr als dass ihm durchaus auffiel, dass die heutige Gesellschaft aus flirtgewillten Leuten bestand. Da er sich immer treu war verhielt er sich nicht anders als sonst, bekam aber dennoch genug Aufmerksamkeit. Er bekam nicht wirklich mit, wie sich der Club nach einer Weile in schnellerem Tempo füllte. Stattdessen holte er sich das zweite Getränk des Abends und setzte sich wieder zu einer Gruppe Unbekannter, um ein wenig zuzuhören und hier und da etwas einzuwerfen, bis die versprochenen Shows beginnen würden. Nichts Großes, nur um die Gäste etwas anzuheitern und aufzulockern, damit der Abend ein Erfolg werden konnte. Kai beobachtete die ihm bekannt vorkommende Person eine ganze Weile. Zum Glück wurde das nicht bemerkt, starrte Kai ihn doch schon fast an. Aber nach einiger Zeit war er sich ziemlich sicher, wer das war. Die Gestik verriet ziemlich viel, konnte es doch aber Jemand sein der sich ähnlich benahm. Allerdings sprachen dann die Frisur und vor allem das Make-up für sich. Uruha war hier. Und er hatte sich in dem Fall nicht abgeschminkt gehabt, denn Kai konnte genau erkennen, dass es das gleiche Augenmake-up wie heute Mittag beim Shooting war. Allerdings konnte Kai nun auch nicht einfach zu ihm herüber gehen und mit ihm plaudern. Ob er ihn überhaupt schon erkannt hatte? /Wahrscheinlich nicht…/, dachte er, denn sonst hätte er sicherlich schon einen vernichtenden Blick oder ähnliches geschenkt bekommen. Mal sehen wie sich das heute Abend noch entwickeln würde. Als Uruha das nächste Mal an die Bar kam – Kai stand dort mittlerweile mit weiblicher Begleitung – rief er den Barkeeper zu sich. „Geben sie dem jungen Mann mit der weißen Maske was aus. Das geht auf meine Rechnung.“, sagte er zu diesem, während er sein eigenes Getränk und das seiner Begleitung erhielt. Der Mann vor ihm nickte nur – dem war es wohl eh egal wer zahlte, solang er seinen Lohn bekam – und mixte auch schon das nächste Getränk. Als Uruha seinen Drink erhielt und darauf hingewiesen wurde, dass er etwas ausgegeben bekommen hatte und der Barkeeper natürlich auf Kai zeigen musste – nur die Ruhe Kai! – prostete Kai dem Gitarristen kurz zu, ehe er von der zierlichen Dame erneut angesprochen und in ein Gespräch verwickelt wurde. Das würde wohl nun ein Test werden, ob Uruha ihn erkannte oder nicht. Und selbst wenn er ihn erkannt hatte, sah er eindeutig, dass er schon in Beschlag genommen worden war. Uruha erwartete definitiv nicht, einen seiner Kollegen hier zu treffen. Als sein Getränk kam und der Barkeeper es nicht anschreiben wollte, schaute er in die Richtung die dieser deutete und hob sein eigenes Glas zum Prost, nickte dankend, ehe er sich damit wieder zu der offenen Runde gesellte. Allmählich war er beliebt. Hauptsächlich bei den Damen des Abends, doch auch ein junger Mann hatte Interesse an ihm. Etwas das ihm ebenso imponierte wie er es auskostete, auch wenn er wusste, dass er nicht das einzige Interesse dieser Leute war. An diesem Abend wurde quergeschaut soweit es ging, damit man die Auswahl bestmöglich erforschen und sich seinen Favoriten herauspicken konnte. Der Kerl und zwei Damen schieden demzufolge schonmal für ihn aus, stattdessen genoss er die erste Show des Abends. Zwei Mädels tanzten für sie, wurden kurz darauf von zwei männlichen Tänzern unterstützt. Alles sehr erotisch, sehr gut eingeübt und Uruha lehnte sich zurück und genoss die Show in vollen Zügen, während er sein Glas allmählich leer trank. Ja, herzukommen war definitiv eine gute Idee gewesen. Die Band und ganz besonders Kai waren vergessen und er konnte sich völlig entspannen und abschalten vom normalen Alltag. Dass Uruha bis jetzt nicht bei ihm aufgetaucht war ließ Kai vermuten, dass er ihn nicht erkannt hatte. Kurz schickte er ein kleines Stoßgebet gen Himmel. Das bedeutete er konnte sich an Uruha heranpirschen, denn mittlerweile hatte er es sich zum Ziel gesetzt, dass Dieser mit ihm den Club verließ und mit niemand Anderem! Als die Show begann schaute er sich diese genüsslich an. Ja, hier kam wohl wirklich Jeder auf seine Kosten. Und mittlerweile stand nicht nur eine Frau bei ihm, die versuchte um seine Gunst zu buhlen. Und wenn er es genau betrachtete, dann waren es sogar nicht nur Frauen, sondern auch Männer, die sichtlich Interesse an ihm hatten. Wenn er das früher gewusst hätte, dann hätte er leichtes Spiel mit einem der Menschen um ihn herum. Allerdings reizte ihn die Herausforderung Uruha mehr. Einfach konnte er sonst immer haben. Immer wieder schaute er zu dem Gitarristen, doch ihn allein zu erwischen erwies sich schon als fast unmöglich. Er war heute Abend wohl genauso beliebt. Als es dann schon ziemlich spät war erwies sich zwischen den Shows dann aber doch plötzlich die Chance und Kai hätte einen Teufel getan, diese verstreichen zu lassen. Schnell orderte er zwei Drinks bei seinem potentiellen Feind heute Abend – dem Barkeeper –, der zum Glück wusste was Uruha getrunken hatte, entschuldigte sich bei seinem kleinen Harem und ging zielgerade auf Uruha zu. Zum Glück hatte er einen noch normalen Pegel an Alkohol intus, sodass er immerhin alles mitbekam was er tat. /Und untersteh dich, dich nun selbst zu verraten!/, mahnte der Drummer sich in Gedanken, ehe er das Opfer seiner Begierde erreicht hatte. „Sie scheinen heute Abend auch sehr beliebt hier zu sein. Es ist ja schon fast unmöglich gewesen, Sie einmal alleine anzutreffen.“, begann er das Gespräch, während er Uruha den Drink reichte, den dieser glücklicherweise auch annahm. „Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich Sie nochmals einladen darf.“, fügte er hinzu, blieb aber stehen. Er würde sich erst setzen, wenn er es angeboten bekam, denn dann konnte er sich ziemlich sicher sein, dass er nicht erkannt worden war. Auch wenn das was er tat mit Sicherheit ziemlich gefährlich war. Ein Spiel mit dem Feuer sozusagen und nochmals verbrennen wollte er sich nicht. Uruhas Lippen verzogen sich unterhalb der Maske zu einem breiten Grinsen. Den kannte er doch vom Anfang des Abends. Nur zu gern nahm er das Getränk an, deutete neben sich. "Ich glaube nicht, dass wir uns hier siezen müssen.", bot er das Du an und trank einen Schluck. Sein Gegenüber war gut gebaut, höflich und schien einen gewissen Intellekt zu haben. Damit fiel er also eindeutig ins weitere Beuteschema, auch wenn Uruha sexuell ohnehin nicht allzu wählerisch war. Derjenige musste nur verträglich, durchaus etwas dominant und gepflegt sein. Zumindest auf männlicher Ebene. Und vertraulich. Nichts hasste er mehr als die Sorge, dass seine Bettbekanntschaft losziehen und tratschen könnte. "Soweit ich das beurteilen kann, warst du auch recht beliebt. Die Damenwelt da hinten, die mir schmollende Blicke zuwirft...", erwiderte er und toastete ihnen grinsend zu. Sein Blick glitt zu den Händen des Anderen. Groß und ebenso kräftig wie der Rest des Mannes. "Trainierst du?", fragte er. Die Art wie der Andere sein Glas hielt versprach dennoch genug Feingefühl. Ja, allmählich zeigte er Interesse. Er erinnerte ihn zwar teilweise an Kai, aber da er den als durchschnittlichen Japaner empfand, entsprachen viele Männer die er kennenlernte mehr oder minder demselben Schema wie Jener es hatte. Kai musste sich ein Grinsen verkneifen, war er sich doch sicher, dass es ihn sonst verraten würde. „Dann das Du, wenn dir das lieber sein sollte.“ Er merkte, dass Uruha ihn musterte, dass er ihn allerdings wirklich nicht erkannte war schon traurig, sie kannten sich immerhin schon seit ein paar Jahren. „Tja.. nette Damen und Herren, aber es gibt nach einer guten Wahl immer eine bessere. Und leider scheint dieser kleine Harem, wenn ich es denn so nennen darf, sehr gesprächig zu sein. Etwas zu gesprächig für meinen Geschmack.“ Ein leichtes Lächeln umspielte Kais Lippen. Ja, sein Harem da hinten war wirklich vertratscht, denn wenn gerade Einer nicht hingehörte wurde über diese Person doch etwas abgelästert und das konnte Kai wirklich nicht vertragen! Vor allem nicht, wenn seine Identität bekannt werden würde. Durch Uruhas Frage wurde er allerdings wieder aus seinen Gedanken gerissen. „Ja. Man muss sich ja auch körperlich fit halten und nicht nur geistig.“, antwortete er, nahm dann gleich aber einen Schluck seines Drinks. So gewählt hatte er sich lange nicht ausgedrückt und wenn er das länger als nur diesen Abend durchziehen musste, dann würde ihm definitiv schlecht werden. Aber es schien bei seinem Gegenüber eindeutig Wirkung zu zeigen. Einen Moment lang musterte er Uruha. Er musste ihn etwas fragen! Irgendwas, was nicht dumm klang, aber auch Interesse zeigte. Wie fragte man jemanden etwas, obwohl man die Antwort eigentlich schon kannte? Leise räusperte sich der Drummer. „Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass ich mich heute Abend doch noch in so netter Gesellschaft wie deiner vorfinden würde. Kommst du aus der Gegend oder bist du extra für den heutigen Abend angereist?“ Er entschied sich für Plan B – er würde versuchen den Spieß so umzudrehen, dass sich Uruha für ihn interessieren würde und mit ihm den Club verlassen wollte. Natürlich würde er nicht den Unnahbaren spielen, denn Interesse würde er zeigen müssen und das hatte er ja. Kurz ließ er seinen Blick über den Körper seines Gegenübers schweifen. Die Kleidung die er trug hatte er bei gemeinsamen Clubbesuchen schon öfter getragen, Kai wusste wie sie Uruhas Körper schmeichelte und er wusste, dass Uruha das wusste! /Vielleicht kann ich da nachher noch drauf anspielen…/ Uruha neigte nicht dazu, seinen Bandkollegen oder Freunden zu lange auf die Statur zu sehen. Für ihn zählten im täglichen Miteinander eher die inneren Werte, da fiel es nicht schwer, Kai nicht zu erkennen. Umso mehr da er nicht erwartete, ihn hier vorzufinden. "Harem also.... Nicht gern der Hahn im Korb? Oder wären dir stille Hühner lieber?", schmunzelte er. "Ja, das stimmt. Ich jogge nebenher.", erwiderte er, um seinem Gegenüber auch zu vermitteln, dass er unter der Kleidung keine schwabbeligen Stellen versteckte. "Nein, ich wohne in Tokyo. Der Weg hierher dauert nur etwa 25 Minuten, das geht noch." Gut, das Gespräch hatten sie also in Gang bekommen. Ebenso wie er bemerkte, dass er bei seinem Gegenüber auch Interesse entfacht hatte. Offenbar hatte er gute Chancen, dass das heute noch was werden konnte. Auch wenn der Andere ihn weiterhin an Kai erinnerte. Aber statt weiter darüber nachzudenken - wer wollte später im Bett schon das Gesicht eines Bekannten im Kopf haben - trank er das Glas leer und stellte es wieder ab. Wenn er nicht aufpasste würde das heute wieder zuviel werden. „Still wären sie mir lieber. Aber wann sind Frauen auch mal still?“, setzte Kai hintendran. Diese Frauen waren wirklich nicht still gewesen. Er konnte auch nicht einmal mehr rekonstruieren, was sie ihm alles erzählt hatten - es war so viel gewesen! „25 Minuten? Das ist wirklich nicht weit. Dann scheinst du hier auch öfters zu sein.“, stellte Kai fest. Natürlich war er hier öfters! Dieses Spiel ging ihm jetzt schon auf die Nerven, aber er würde es weiterspielen, denn es schien Erfolg zu haben. „Da hab ich es doch schon ein Stück weiter. Aber der Weg hierher hat sich definitiv gelohnt, denn sonst wäre wohl ein Buch meine einzige Abendbegleitung geworden und nicht du.“, fügte er leicht grinsend – nicht eines seiner typischen Lächeln – hinzu. Allerdings wurde ihm bei dem Gedanken fast schon wirklich schlecht. Ein Buch? Soweit man Fernseher und Laptop Buch nennen konnte. So hatte er aber wirklich besseres Abendprogramm als zu Hause. „Kann ich dir denn noch etwas zum Trinken holen?“, fragte er Uruha, als der sein Glas weggestellt hatte. Seins war mittlerweile selbst wieder leer und den ein oder anderen Drink konnte er sicher noch vertragen, um noch einigermaßen nüchtern diese Sache durchzuziehen und vor allem in seiner Rolle zu bleiben. Jeder der ihn jetzt sehen würde hätte ihn ausgelacht, da war er sich sicher. Allerdings ohne eine richtige Antwort von Uruha abzuwarten stand er wieder auf. „Ich nehme an, du trinkst wieder das Selbe?“, folgerte er, als er – rein zum zeigen, dass er gute Manieren hatte – das leere Glas nahm und damit an die Bar verschwand, von welcher er einige Minuten später mit zwei vollen Gläsern zurückkam. Er musste nur aufpassen, dass er den Gitarristen nicht abfüllte, denn er musste sich einfach danach noch an die – Kai war sich sicher, dass es passieren würde – bevorstehende Nacht erinnern. Wenn Uruha den Braten gerochen hätte, er wäre wohl schon längst abgehauen. So hingegen kamen ihm die Verhaltensweisen seines Gegenüber zwar bekannt vor, aber er hatte zumindest schon genug Alkohol intus, dass ihn das nicht mehr kümmerte. Wozu auch? Er wollte Spaß und nicht der nächste Sherlock Holmes werden. Demzufolge nahm er im Endeffekt gern das neue Glas an, wissend dass es sein letztes sein musste, wenn er diese Nacht noch bei Verstand genießen wollte, und nahm einen Schluck. "Deine Abendbegleitung, ja?", meinte er amüsiert und blickte auf die elegante Uhr, die er auch für den Club am Handgelenk gelassen hatte. "Ich denke, das mit dem Abend dürfte nicht mehr so ganz klappen.", konterte er, auf etwas hinauslaufend. Wenn er diese Nacht wirklich noch Jemanden ins Bett kriegen wollte, hatte er nicht mehr allzu viel Zeit. Und sein Gegenüber schien ihm ein geeigneter Kandidat dafür zu sein. Dass ihm Kais vorheriger Muskelaufbau jetzt zum Verhängnis wurde, ahnte er immerhin nicht. Das war das Problem, wenn ein Kollege Formen annahm, die ihm gefielen. "Und was hast du dir für ein Getränk gewählt?", fragte er nach und ging auf Angriff, als er an Kais Hand fasste und dessen Glas damit zu sich bewegte, langsam davon trank, ehe er Kais Hand wieder freigab und ein zustimmender Laut seine Kehle verließ. Scheinbar hatte Kai sein Ziel erreicht. So hatte er Uruha noch nie gesehen und er genoss jede Sekunde, die er davon hatte. „Natürlich können wir die Abendbegleitung auch zur Nachtbegleitung befördern.“, antwortete Kai und musste nun doch grinsen. Er schien sein Ziel erreicht zu haben und hatte sogar wirklich den Spieß umgedreht. Gerade fühlte er sich einfach unbesiegbar! Als Uruha seine Hand nahm, durchlief ihn trotzdem ein Schauer, denn das hatte er nun nicht erwartet gehabt. Aber umso besser. „Gin Tonic.“, antwortete er, nun froh darüber, dass er sich etwas bestellt hatte, dass er sonst nicht so oft trank. „Und wie ich sehe schmeckt es dir.“ Während er das sagte, legte er seine Hand auf Uruhas Wange, wischte dabei mit seinem Daumen einen kleinen Tropfen an seinem Mundwinkel ab, ehe er ihm mit etwas Nachdruck über die Lippen fuhr. „Du hast wirklich schöne Lippen. Ich frage mich ja, was diese Lippen noch können, außer hübsch aussehen.“, flüsterte er. Jetzt musste er in die Vollen gehen, denn Uruha schien es wohl auch langsam zu tun. Unbemerkt rutschte er ein Stück näher zu dem Gitarristen, während er mit seiner Hand langsam Richtung Nacken streichelte, wo er begann mit ein paar Haarsträhnen zu spielen. Es lief gerade fast schon zu gut! Eben jene Lippen zuckten leicht, ehe sie sich zu einem verwegenen Grinsen verzogen. "Finds doch heraus...", raunte er dunkel zur Erwiderung, die Hand im Nacken spürend. Oh ja, Volltreffer. Der Kerl war ihm sicher. Nun musste er es nur noch hinkriegen, ihn ins Lovehotel abzuschleppen ohne dass Dieser verlangte, seine Maske abzunehmen. Er bevorzugte dahingehend Anonymität. Es war nicht gut, wenn er das Risiko einging, erkannt zu werden. Und was war da besser zum Schutz als solch eine Maske? Allerdings war da etwas, das gerade noch viel wichtiger war. Das näherrücken, der Kommentar zu seinen Lippen, die Berührungen... Nachdem er seine verlockenden Worte ausgesprochen hatte überbrückte er die kleine Distanz zwischen ihnen und griff seinerseits bestimmender in den fremden kräftigen Nacken, legte seine Lippen auf die des Anderen und verführte ihn in einen intensiven leidenschaftlichen und tiefen Kuss, samt Zunge. „Das würde ich nur zu gerne..“, säuselte Kai und konnte im nächsten Moment sein Glück nicht fassen. Uruha schmiss sich im förmlich an den Hals! Das lief wirklich besser als er es geplant hatte! Endlich hatte er ihn dort, wo er ihn haben wollte. Den Kuss erwiderte Kai natürlich nur zu gerne, drängte die fremde Zunge aber sofort in ihre eigene Mundhöhle zurück. Die Dominanz würde er ihm sicherlich nicht überlassen! Das war etwas, das er sich noch nie hatte abnehmen lassen und er würde jetzt sicherlich nicht damit anfangen. Etwas grober als gewollt packte er Uruha an der Hüfte und zog ihn noch näher zu sich, sodass er schon fast auf seinem Schoß saß. Als Entschuldigung überließ er ihm Überlegenheit in ihrem Kuss, erkämpfte sich das aber sofort wieder zurück. Dominiert werden war wirklich nicht sein Ding. Währenddessen strich er mit der Hand von Uruhas Hüfte langsam zu dessen Oberschenkel. Die Oberschenkel, die ihn schon so lange verrückt machten! Und jetzt waren sie endlich sein. Und er merkte, dass es Uruha dieses Mal wohl wirklich nichts ausmachte, dass man ihn dort berührte. Was so eine Maske und die Anonymität alles ausmachen konnten. Doch seine Schenkel konnte er nachher noch weiter berühren. Jetzt zog er ihn doch komplett auf sich drauf, unterbrach den Kuss aber nicht, während er eine Hand in den Rücken des Gitarristen legte und die andere auf dessen Hinterteil, das schon bald ihm gehören würde. „Meinst du nicht, dass wir uns einen anderen Ort suchen sollten, um das hier fortzuführen…“, hauchte er gegen die zarte Haut von Uruhas Halsbeuge, zu welcher er sich mittlerweile herunter gearbeitet hatte, ehe er mit etwas Nachdruck hineinbiss. Uruhas Gegenüber reagierte mehr als gut. Ebenso willig wie er, ebenso dominant. Nein, er versuchte sogar, sich die Dominanz völlig zu holen. Uruha grinste an den fremden Lippen, das gefiel ihm. Es würde Spaß machen, um die Dominanz zu kämpfen. Auch wenn er allmählich begriff, dass es schwer für ihn selbst werden würde. Der Andere schien einen Teufel tun zu wollen, sich unterordnen zu lassen. Sogar dass er auf dessen Schoß gezogen wurde und dieser seinen Hintern griff war mehr als eindeutig darin, wen sein Partner für diese Nacht in der gebenden Funktion sah. "Unter einer Bedingung...", raunte er angeheizt, während die Hand an seinem Bein ihn nur zusätzlich anstachelte und er genüsslich so leise wie möglich stöhnte, kaum dass die Zähne sich in seinen Hals gruben. "Die Masken bleiben drauf... dadurch... wird es interessanter, richtig?" Seine Stimme war deutlich dunkler und erotischer geworden, ließ keinen Zweifel daran, dass der Sex zwischen ihnen beschlossene Sache war. Da waren mehrere Lovehotels in der Nähe, von denen er nur zu gern eines ansteuern würde. Auf diese Bedingung ging er nur allzugerne ein. „Gerne.“ Das war Kais Antwort. Er hätte den gleichen Vorschlag früher oder später selbst noch unterbreitet, aber dass Uruha darauf kam, machte ihn einerseits als Leader stolz und andererseits unendlich froh, dass er sich deswegen nicht noch eine Geschichte ausdenken musste. Fast schon ruckartig stand Kai auf, hielt den Anderen aber so fest, dass er ihm nicht herunterfiel, ehe er ihn sanft zu Boden ließ. „Oh du bist ja größer als ich.“, lies er verlauten, ehe er Uruha an der Hand packte und ihn schon fast Richtung Ausgang zerrte. Er hatte zwar keine Angst, dass er es sich anders überlegen würde, aber man wusste nie. Man wusste vor allem bei ihm nie! Am Ausgang zahlte er für Beide die Rechnungen – alles andere würde zu lang dauern und ein Hoch auf das System mit Karten! Außerdem würde Uruha so seinen Namen nicht rauskriegen und so nicht misstrauisch werden. Als sie endlich aus dem Club draußen waren – endlich frische Luft – drückte Kai seine Begleitung gegen die nächste Wand. „Ich würde sagen wir suchen uns nun ein schickes Hotel… und um alles noch interessanter zu machen - Keine Namen?“, fragte er, während er sein Knie zwischen Uruhas Beine schob. Eigentlich war es weniger eine Frage sondern eine zusätzliche Bedingung, für die er keine Widerrede duldete, was sein Tonfall auch nur allzu deutlich machte. Uruha verzog die Lippen zu einem Grinsen. "Na wenn die Größe die Rollen festlegen sollte...", neckte er. Jetzt da es entschiedene Sache war brauchte er immerhin nicht mehr darum herumreden. Dass seine Begleitung für die Nacht für ihn mitbezahlte war ihm nur recht, auch wenn er das mitziehen an der Hand schon etwas schräg fand. Hielt er ihn wirklich für so einen kleinen Uke, den man führen und dem man alles vorgeben musste? Hoffentlich nicht, er stand nicht auf Blümchensex und zumindest beim sitzen hatte er einen anderen Eindruck von seinem Gegenüber gewonnen. Wieder musste er auflachen, diesmal sogar sichtbar, als er gegen die Wand gedrückt wurde und sein Gegenüber endgültig aufs Ganze ging. Er beugte sich mit dem Kopf näher zu ihm, ehe er nahe vor dessen Lippen ein "einverstanden" raunte. Statt erneut auf dessen mehr als offensichtliche Versuche, die Rollen bereits festzulegen, einzugehen war er es jetzt, der ihn mit sich zog. Er kannte sich hier immerhin gut aus und schon nach kurzer Zeit standen sie vor einem Lovehotel. Einige Passanten hatten verwundert geschaut, aber in diesem Stadtteil waren Masken nun nicht unbedingt das ungewöhnlichste. Er betrat mit ihm das Gebäude und blickte auf die Bildschirme, die das Interieur der Liebeszimmer zeigten. "Wie wäre es damit?", meinte er und deutete auf ein Zimmer, das in dunklem Weinrot gehalten war und offensichtlich nicht dafür gedacht war, es auf die romantische Art zu tun. Er wollte erneut verdeutlichen, dass er es nicht sanft wollte. Noch dazu gefiel ihm die Farbe sehr gut und das Zimmer strahlte Erotik aus. Kapitel 4: verlockender Fremder ------------------------------- „Ich würde sagen, dass dieses Zimmer perfekt ist.“, antwortete Kai. Ja, es war perfekt. Denn er wusste, dass Uruha ihm nicht die Zügel überlassen würde. Und er selbst hatte kein Problem damit, ihn zu fesseln. Wirklich nicht. Es gefiel ihm bei weitem sogar besser, wenn er dann so unter ihm liegen würde – und das würde er definitiv! Schnell wählte Kai das Zimmer aus, nahm den Schlüssel den sie erhielten und machte sich schnurstracks auf in Richtung Zimmer, ohne weiter auf Uruha zu warten. Er würde ihm schon folgen. Am Zimmer angekommen schloss Kai die Tür auf. „Nach dir.“, sagte er grinsend, während er dem Gitarristen die Tür aufhielt und hinter ihm das Zimmer betrat. Zwar spielte er noch mit dem Gedanken ein paar nette Toys zu kaufen, aber entschied sich dann dagegen. Wenn es Uruha gefiel, dann würden sie darauf schon noch zurückkommen. Nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte lehnte er sich grinsend dagegen, ehe er sich davon abstieß und sich auf den Älteren zubewegte. „Ich würde sagen, heute Nacht gehörst du mir...“, hauchte er lüstern, als er vor ihm stehen blieb und keine Sekunde wartete, um ihn an sich zu ziehen. Wieder hatte er den einen Arm um seine Hüfte gelegt und zog mit seiner freien Hand das Gesicht des Anderen grob zu sich herunter, damit er ihn genau wie vorher küssen konnte. Vielleicht etwas zu ruppig drängte er seine Zunge zwischen den sündigen Lippen hindurch, doch es war ihm egal. Uruha hatte ihm zu verstehen gegeben, dass er keinen langweiligen Blümchensex wollte. Und mit dem hier konnte er sicherlich leben. Ja, er hatte eine gute Wahl getroffen, fand Ruha. Sowohl mit dem Zimmer als auch dem Partner mit dem er es zu nutzen gedachte. Kurz glitt sein Blick über die gepflegte Umgebung und das gemachte Bett, ehe er auch schon wieder eingefangen wurde. "Wir gehören einander, nicht wahr?", raunte er grinsend als Antwort, ehe er die Grobheit spürte und nur allzu willig den Kuss erwiderte, dem Anderen aber kein Terrain kampflos freigab. Intensiv, tief, voller Vorfreude auf das was kommen würde. Und im ganz offensichtlichen Kampf darum, wer unterliegen würde. Seine Hand griff erneut ins Genick des etwas Kleineren, packte hart zu, während seine Lippen und seine Zunge bewiesen, dass weiches Aussehen nicht zwangsläufig sachte Küsse bedeuten musste. Dabei drängte er den Anderen näher zum Bett, blieb aber davor mit ihm stehen und pellte ihm selbstbewusst und mit mangelnder Geduld die Jacke von den Schultern, warf sie in einigem Abstand zu ihnen auf den Boden, ehe seine Finger auch schon das Oberteil hochzogen und die schlanken Finger über den warmen gut trainierten Oberkörper darunter glitten. Ohja, er würde diese Nacht definitiv Spaß haben. „So ungeduldig?“, raunte Kai in den Kuss hinein, ließ sich aber bereitwillig ausziehen. Das Hemd war also doch eine gute Wahl gewesen, denn so konnte er sicher sein, dass die Maske auch an Ort und Stelle bleiben würde. Als er Uruhas Finger auf seiner erhitzten Haut spürte, musste er sich ein leises Stöhnen unterdrücken. Er wollte ihm noch keinen Angriffspunkt geben und vor allem wollte er ihm noch nicht so deutlich zeigen, wie sehr ihn das gerade anmachte - wobei sein Körper wahrscheinlich sowieso schon Bände sprach. Während er entkleidet wurde, blieben seine Finger auch nicht untätig. Genauso wie es mit seiner Jacke geschehen war, streifte er Uruhas von dessen Schultern, musste so allerdings einen kurzen Moment auf dessen Berührungen verzichten. Allerdings ließ er die Jacke genau hinter ihm fallen, machte sich gar nicht erst die Mühe, sie weiter weg zu schmeißen. Der Mann vor ihm, der ihn wohl mehr wollte als alles andere, war gerade wichtiger. Und wegen nichts auf der Welt hätte er das verlangsamen wollen. Glücklicherweise trug der Gitarrist ebenfalls ein Hemd, sodass sie schon mal nicht durch lästiges und umständliches Kleidung über den Kopf ziehen aufgehalten wurden. Ungeduldig öffnete Kai die Knöpfe bis er ungefähr auf Höhe des Bauchnabels angekommen war. Am liebsten hätte er ihm das Hemd einfach runtergerissen, doch wusste er wie sehr Uruha seine Kleidung liebte und wie kontraproduktiv das enden konnte. Also öffnete er die letzten paar Knöpfe in aller Ruhe, ließ es sich aber nicht entgehen, ihm dabei provokativ über den Schritt zu streicheln. Das kalte Leder der Hose fühlte sich auf seiner erhitzten Haut angenehm kühl an. Als das Hemd endlich geöffnet war, packte Kai ihn am Kragen und zog ihn langsam mit sich zum Bett, bis er die Kante spüren konnte. Es gefiel ihm zwar nicht, dass er sich von den vollen Lippen lösen musste, aber er wusste was er wollte und was diese nun am besten zu tun hatten. Während er sich also Uruhas Kinn entlang über seine Wange hin zu seinem Ohr arbeitete und ihn dabei immer weiter zu sich nach unten zog, ließ er sich ohne Vorwarnung auf das Bett fallen. In seiner sitzenden Position biss er kurz in Uruhas Ohrläppchen und zog an dessen Ohrringen. „Ich wäre nun sehr dafür zu begeistern, wenn du mir endlich zeigst, was du mit deinen sündigen Lippen noch so alles anstellen kannst.“ Vorzugsweise natürlich unter der Gürtellinie, aber das war seinem Gegenüber bestimmt klar. Natürlich ungeduldig. Es ging um Sex, nicht um ein Date. Und im Gegensatz zu den meisten Frauen konnte Uruha gut und gerne auf Vorspiel verzichten. Nicht nur das, ein kurzer Blick nach unten verriet ihm auch, dass die Ausbeulung in der Hose seines Sexpartners vorhin auch noch kleiner gewesen war. Dieser verschwendete auch keine Zeit, war sogar schneller als er selbst und als er schon damit rechnete dass ihm das Hemd über die Schultern abgestriffen wurde, ließ der Andere sich einfach fallen und einen Moment ging er verwirrt mit, fand sich vornübergebeugt an dessen Lippen wieder, die er erneut heiß in Beschlag nahm. Er hatte die Berührung an seinem Schritt durchaus gespürt und war eigentlich dringend gewillt, seinem Schwanz die nötige Frischluft zu gönnen. Etwas, das sein Gegenüber offensichtlich anders sah, spürte er doch das Spiel an seinem Ohr und seinen Steckern, hörte die raunenden Worte. Gut, das konnte er gern haben. "Du bist hoffentlich geduscht...", raunte er seinerseits zurück, als er auf die Knie vor dem Bett ging und mit flinken Fingern die Hose öffnete, hineingriff und die Genitalien gerade genug daraus befreite. Ein geübter Blick, ein zurückziehen der Vorhaut - der Andere war sauber. Ein Glück; ihn in die Dusche zu schicken wäre jetzt lästig gewesen. Stattdessen glitt seine Zunge hervor und leckte direkt über die freigelegte Eichel, stupste mit der Spitze fest ins kleine Loch, ehe er nach der kompletten Spitze hapste und sie in seinen warmen feuchten Mund aufnahm, daran zu saugen und die raue Zunge dagegenzureiben begann. Es noch tiefer nehmend setzte er schließlich auch seine Zähne ein, bearbeitete es geübt und gründlich, um seinem heutigen Sexpartner Lust auf mehr zu bereiten. Wegen Uruhas Kommentar konnte Kai sich ein leises auflachen nicht verkneifen. Er selber dachte an sowas in diesen Momenten gar nicht mehr, aber Uruha war wohl wirklich Diva genug und hätte wohl sicherlich keine Scheu mehr gehabt ihn jetzt noch unter die Dusche zu stellen. Was allerdings wirklich sehr lästig und unnötig geworden wäre. Den Gitarristen so vor sich zu sehen, auf den Knien, sein Kopf der sich hob und senkte und einfach diese Lippen um sein bestes Stück, hätten Kai schon fast an den Rand gebracht – und in diesem Moment war er wirklich froh, dass er eine solche Beherrschung hatte. Diesen Moment musste er so lange auskosten wie es nur ging. Trotzdem ging sein Atem merklich schneller, ging langsam aber sicher in ein Stöhnen über. Ja, Uruha verstand wirklich was er tun musste! Eine Hand hatte der Drummer inzwischen in die Haare des Gitarristen gekrallt, drückte ihn dabei weiter in seinen Schritt, während er sich mit der anderen Hand auf dem Bett abstützte und den Kopf in den Nacken fallen ließ. Er machte ihn wirklich verrückt, wie er seine Zunge gekonnt einsetzte und auch keine Scheu hatte, seine Zähne zu nutzen. Von ihm konnten Viele definitiv noch was lernen. Wenn sie das nicht sogar schon getan hatten. Natürlich war Uruha empfindlich wenn es um die Reinlichkeit eines Sexpartners ging. Immerhin nahm er das Teil in den Mund, da hatte es gefälligst sauber zu sein. Wäre der Gesamteindruck seines Gegenübers nicht so gepflegt und intelligent gewesen hätte er ihn sogar dazu gezwungen, vorher noch ein Kondom überzuziehen bevor er ihn in den Mund genommen hätte. So hingegen verwöhnte er ihn genüsslich, lauschte auf die Laute die immer deutlicher erklangen und erfreute sich an seinem Erfolg. Natürlich wollte er ihn stöhnen hören. Wollte die Bestätigung, wie gut er darin war. Allerdings hatte er auch nicht vor, ihn verfrüht kommen zu lassen. Stattdessen knabberte er intensiv an der empfindlichen Spitze, ehe er sie plötzlich ganz freigab und kalt darüberpustete. "Mehr musst du dir schon holen.", raunte er provokativ und kam wieder hoch auf die Beine, knöpfte endlich seinerseits das Hemd des Anderen auf. Es wäre eine Lüge gewesen wenn er behauptet hätte dass er es nicht geil fand, halb angezogen sexuelle Handlungen umzusetzen. Es hatte seinen Reiz, wenn man nackt war und dennoch Stoff an sich spürte, der einen einrahmte und die Nacktheit noch betonte. Ein gefrustetes Seufzen verließ Kais Lippen. Eigentlich hätte er es ahnen müssen, dass Uruha das hier erst mal nicht zu Ende bringen würde. Allerdings sagte er nichts dazu, ließ sich einfach von ihm das Hemd aufknöpfen. Diese Aktion schrie förmlich nach einer Rache. Uruha würde heute noch betteln, da war sich Kai sicher. Nachdem sein Hemd endlich komplett offen war, stand er wieder auf – das Hemd noch über seinen Schultern – und zog den Gitarristen nahe an sich heran. „So.. du willst also spielen?“, fragte er mit gedämpfter Stimme gegen seine Halsbeuge. Diese Stelle hatte es ihm irgendwie angetan. Dabei streifte er ihm fast schon zu langsam das Hemd von den Schultern, welches er dann achtlos auf den Boden fallen ließ, ehe er ihn ohne Vorwarnung zum Bett drehte und ihn draufstieß. „Das kannst du gerne haben.“ Ein Grinsen zierte dabei seine Lippen. Spielen konnte er, doch gerade jetzt bereute er es etwas, dass er kein Spielzeug geholt hatte. Etwas, das alles noch mehr abgerundet hätte. Keine Sekunde später war er allerdings wieder über seinem Sexpartner, das eine Knie neben ihm abgestellt, das andere provokant zwischen seinen Beinen. „Das kannst du gerne haben...“, wiederholte er drängender, während er sich endlich seines Hemdes entledigte und dieses hinter sich warf, ehe er sich wieder dem Körper unter ihm widmete. Nicht gerade sanft plünderte er Uruhas Mundhöhle, während er dessen Hose öffnete – ohne sich dabei viel Zeit zu lassen, aber das verstand sich von selbst – und seine Hand sofort hineinschob. Da schien aber jemand mehr als bereit zu sein, nach dem zu urteilen was Kai da spüren konnte. Aber das war ihm mehr als nur Recht. Mit seiner freien Hand kratzte er sich seinen Weg von Uruhas Wange, über seinen Hals bis hin zu seiner Brust nach unten. An seinen schon harten Brustwarzen blieb er stehen, zwirbelte die eine zwischen seinen Fingern, ehe er sich der anderen mit Mund, Zähnen und Zunge widmete. Irgendwas an der Art wie der Andere sich verhielt, wie er dessen Hand unter seine Hose und direkt an sein Glied streichen spürte, erinnerte Ruha enorm an etwas das er so ähnlich schonmal erlebt haben musste. Nur waren sein Alkoholpegel und seine Erregung nicht gewillt, ihn tatsächlich drauf kommen zu lassen. Sein Gegenüber war heiß, ohne Frage. Nicht der Traumpartner, dazu fehlte ihm irgendwie noch etwas. Optisch? Im Verhalten? Er wirkte irgendwie noch so lieb. Aber statt weiter darüber nachzudenken räkelte er sich leicht auf dem Bett, gab der kratzenden Hand Fläche und Abwechslung, um dessen Besitzer gleich mit zu reizen. Natürlich wollte er spielen, 0815-Sex konnte Jeder haben. Und wie sich zeigte sah sein heutiger Sexpartner das ganz genauso, ließ ihn zufrieden aufkeuchen als der Schmerz der Brustwarzen direkt in seinen Schritt zog und er sich dem Mund und den Zähnen willig entgegenstreckte. Ja, unerfahren mit dem Mund war auch der Andere nicht. Ganz zu schweigen von seiner Hand in seinem Schritt, die er mit offensichtlichen Bewegungen des Beckens dazu aufforderte, ihre Bemühungen zu intensivieren. Sanft war nicht so seines, es sei denn es war eine süße Frau mit Kitschfaktor. Um nicht völlig nehmend zu bleiben zog er das Bein das zwischen denen des Anderen lag hoch und drückte es fest gegen dessen Mitte, grinste, ehe seine Finger wieder den Rücken unter dem Oberteil hinaufstrichen und sich dann deutlich kratzend an selbigem wieder herunterzogen, um sich danach unter die Hose zu graben und die feste Kehrseite zu packen, sie zu massieren und mit den Fingern warnend dazwischenzugleiten. Als er die Berührung zwischen seinen Beinen spürte, konnte Kai nicht anders als gegen Uruhas Haut zu keuchen. Allerdings hielt er in seinen Berührungen inne, als er diese Finger an einer Stelle wiederfand, an der er sie definitiv nicht haben wollte. Ruckartig zog er seine Hand aus der Hose zurück, ehe er die Hände an seinen Hintern – zwar etwas umständlich, aber es klappte – packte und sie über Uruhas Kopf festpinnte. „Oh nein.. so läuft das hier nicht“, raunte er in Uruhas Ohr, schnappte kurz danach, ehe er sich wieder seinem Mund widmete. Er brauchte nun dringend einen Plan, wie er die Hände des Anderen festmachen konnte, was zwar in Anbetracht dessen, dass sie in einem passenden Zimmer waren, nicht schwer war. Allerdings würde er das sicherlich nicht so einfach mit sich machen lassen. Seine Arme nicht loslassend – zum Glück war er stark genug, um das auch nur mit einer Hand zu schaffen – ging er mit seinen Lippen und Zähnen wieder auf Wanderschaft, analysierte dabei wie er Uruha am besten festmachen konnte. Leichtes Spiel würde er nicht haben, aber da sie sich ziemlich nah am Kopfende befanden und da schon einiges hing, das man nutzen konnte, war der Weg schon mal nicht weit. Er musste nur den richtigen Moment abpassen, wenn Uruha zu sehr abgelenkt war. Und das ging wohl am einfachsten, wenn seine Hand wieder zurück in dessen Hose wandern würde, was auch sogleich geschah. Erneut begann er ihn zu massieren, allerdings weitaus gröber als vorher noch, während er mit seinen Zähnen die Haut an seiner Brust traktierte. So lief das nicht? Wtf, wie lief es denn sonst? Uruha war kein Mann, der gern unbeteiligt im Bett blieb. Ganz davon zu schweigen, dass sich sein nächtlicher Sexpartner allmählich doch als dominanter herausstellte als er gedacht hatte. Das machte es wohl schwieriger, selbst dominieren zu können. Nein, im Grunde schloss es das fast aus, falls er diese Nacht noch zu- Er dachte nur Schund. Sein Gegenüber würde sich den Sex jetzt in jedem Fall holen, so sehr wie er sich mit ihm beschäftigte und sich darin verbissen zu haben schien, ihn zu dominieren. Blieb nur die Frage, was er selbst daraus machte. Er kam nicht umhin, zu grinsen als seine Hände festgepinnt wurden und er genüsslich seufzend die Lippen und Zähne an sich spürte. Das lästige war, dass er nicht mehr den Körper des Anderen anfassen konnte. Das Gute war, dass der eh schon stark erregt war. Wenn er geahnt hätte was sein Gegenüber vor hatte, er hätte wohl nicht so genüsslich aufgestöhnt und sich unter den Zuwendungen gewunden. Aber verdammt, die grob massierende Hand machte ihn derb geil. Und auch die Zähne machten es nicht besser, ließen ihn genüsslich keuchen. Wie es dem Drummer schien, hatte er Uruha so langsam an dem Punkt, dass er ihn ohne Gefahr für einige Sekunden loslassen konnte. Weiterhin seinen Schritt massierend ließ er seine Arme vorsichtig los, erhielt auch keine Gegenwehr. „Die stört so langsam!“, meinte er leise, zog dann aber seine Hand aus der Hose zurück, ehe er die Finger unterhakte und Hose mitsamt Unterwäsche von den Hüften zog, die der Gitarrist für den kurzen Moment angehoben hatte. Unachtsam und viel zu ungeduldig zog er ihm die beiden Kleidungsstücke ganz aus, ließ sie ebenfalls achtlos auf den Boden fallen. „...wow..…viel besser.....“ Ein Flüstern. Mehr war es nicht. Kai senkte wieder seinen Kopf, küsste kurz die Bauchdecke, ehe er mit der Zunge in den Bauchnabel eintauchte und danach mit den Zähnen daran zog, während seine Hände wieder auf Wanderschaft gingen. Zusammen mit diesen arbeitete er sich wieder aufwärts, bis er nach einigem Kratzen und Beißen bei diesen sündigen Lippen angekommen war, die er sofort besitzergreifend beschlagnahmte. Und wie zuvor hielt er mit einer Hand Uruhas Arme über dessen Kopf gepinnt fest, während er – so leise und unbemerkt wie möglich – die Handschellen, die am Kopfende bereitlagen, nahm und im nächsten Augenblick Uruha an eben diesem festgekettet hatte. Ein Grinsen konnte er sich in dem Moment nicht verkneifen, denn so wie es schien hatte sein Sexpartner damit wohl gar nicht gerechnet. Uruha ließ es sich gefallen. Immerhin wusste er um seinen Anblick und grinste nur wissend, als er endgültig des Stoffes befreit war und er das flüstern hörte. Na das hoffte er doch wohl. Die Hände einfach über dem Kopf liegen lassend räkelte er sich unter den gekonnten Kosungen. Offensichtlich hatte sein Gegenüber sehr wohl begriffen, dass er kratzen und beißen mochte. Vielmehr noch, es verführte ihn dazu, erneut nach ihm greifen zu wollen als dieser wieder einen intensiven Kuss begann. Doch da war dieser schneller, pinnte ihn erneut fest. Es war okay, konnte er sich so doch mehr darauf konzentrieren, seinen Sexpartner um den Verstand zu küssen. Er das leise -klick- und die plötzliche Enge um seine Handgelenke ließen ihn die Stirn runzeln und den Kuss brechen, um nach oben zu sehen, ehe er den Anderen wieder ansah. "Ist das deine Art von spielen? Etwas unfair, nicht wahr?", sprach er raunend. Gut, dass er unterliegen würde war ja schon zeitiger deutlich geworden. Fesselspielchen waren auch nicht übel. Dennoch wurmte es ihn etwas, dass es so schnell dazu gekommen war, dass er endgültig unterlag. Dann auch noch mit Handschellen, gegen die er nicht zu viel Kraft aufwenden durfte. „Unfair liegt hier wohl im Auge des Betrachters… Aber ein allzu großes Problem scheinst du damit nun auch nicht zu haben.“ Hätte er das, würde er wohl nicht so ruhig bleiben und Kai hatte eigentlich auch erwartet, dass jetzt die große Gegenwehr kam. Dennoch musste er sich dieses Bild genau einprägen. Uruha unter ihm, festgekettet ans Bett, nackt und sichtlich erregt. Dieses Bild würde ihm wohl noch in einsamen Stunden behilflich sein können. Allerdings brauchte er etwas anderes um den Gitarristen dauerhaft festmachen zu können. Die Handschellen würden nicht ausreichen – jedenfalls nicht für das was er noch mit ihm vor hatte. Kurz nachgeschaut konnte er in der Ecke des Bettes ein Seil erkennen, welches er sich nahm und sich dann rittlings auf den Hübschen drauf setzte. Schnell hatte er die Handschellen wieder gelöst – diese mal wieder achtlos irgendwo in den Raum geworfen – und sie durch das Seil ersetzt. „Ich denke das hält besser.“, hauchte er gegen Uruhas Lippen, auf die er dann einen Kuss drückte, um direkt danach vom Bett aufzustehen. „Ich bin gleich zurück.“, sagte er, schloss unangenehmerweise wieder seine Hose um seine Erregung, nahm den Schlüssel und verließ den Raum. Kurz schaute er nach links und rechts, bis er einen dieser Spielzeugautomaten entdeckte. Vor diesem blieb er einen Moment stehen, überlegend, was denn nun am besten für sie gedacht wäre. Da die Auswahl sowieso nicht sonderlich groß war und Kai sicherlich etwas brauchte das vibrierte, hatte er seine Wahl dann doch schnell getroffen. Zurück im Zimmer sah er Uruha grinsend an - Glücklich sah er nicht gerade aus. „Hast du mich vermisst?“, fragte Kai scheinheilig, als er sich auf dem Bett niederließ und seine neuste Errungenschaft neben den Gitarristen legte, ehe er wieder aufstand und sich selbst komplett entkleidete – denn seine Hose war schon seit einiger Zeit zu eng. Komplett nackt ließ er sich zwischen Uruhas Beine gleiten – welche er in diesem Zusammenhang noch ein Stück weiter auseinander schob –, seine Hände hatten sich schon selbstständig gemacht und erforschten wieder den heißen Körper unter sich. „Ich hoffe doch, du magst Spielzeug“, raunte er in dessen Ohr. „Und wenn nicht werde ich dich hoffentlich dazu bringen.“ Kaum war das ausgesprochen küsste er ihn forsch, während sich eine Hand wieder in seinem Schritt einfand, kurz nachdem er das Spielzeug aus seiner Verpackung geholt hatte. "Hmm.. sagen wir, du hast die Rollenverteilung schon eher festgelegt.... Nicht wahr?", erwiderte Uruha tatsächlich relativ gefasst. Wenn man nicht sinnlos hoffte brauchte man auch nicht erschrocken sein, wenn das wahrscheinlichste eintrat. Entspannt ließ er das betrachten über sich ergehen, kannte es immerhin gut. Er war ansehnlich, natürlich war er das. Und er war erregend. Zumindest bis sein Gegenüber die Handschellen durch das Seil ersetzte und er Gegenwehr leistete. Nicht viel, denn irgendwas versetzte ihm einen Stich, als dieser sich auf ihn setzte und ihn wieder dieses extreme Gefühl durchfuhr, dass er ihn kannte. Was, wenn es wirklich so war? Unsicher fluchte er dass er ihn nicht einfach so liegen lassen sollte, schimpfte sogar hinterher, dass er den Schlüssel nicht mitnehmen sollte. Er hatte wenig Lust, in Kürze unten auf den öffentlichen Monitoren ausgestellt zu sein, weil das Zimmer als frei registriert wurde. Doch seine Sorge hätte eine ganz andere sein sollen, denn als der Andere wiederkam brauchte er nicht lange zu überlegen um zu erkennen, dass es eine Toyverpackung war. Deswegen war dieser also gegangen. "Hat dein Gefühl dir also gesagt, dass ich mich dagegen wehren werde..?", raunte er leise lachend, mit diesem Klang in der Stimme der seinem Gegenüber vermittelte was er davon hielt. Nämlich aktuell nicht allzu viel. Umso weniger als dieser das Ding neben ihm hinlegte, damit klarstellend, dass sehr wohl er Derjenige sein würde, der es abbekommen würde. Verrenken half nichts, er konnte nicht erspähen, was tatsächlich drinsteckte. Aber bei der Größe würde es ihm wohl kaum gefallen. Umso mehr als dass er seinem aktuellen Sexpartner beim ausziehen zusehen durfte und ihn immer mehr das negative Gefühl befiel, dass er ihn kannte. "Sag mal.... haben wir uns schonmal irgendwo gesehen?", fragte er schließlich doch. Er musste einfach seine Unruhe loswerden. War er schon so paranoid wegen Kai? Ja, richtig! An Kai erinnerte er ihn! Das konnte doch nicht wahr sein, dass er ihren Leader jetzt sogar schon in seiner Sexbekanntschaft zu sehen glaubte. Er zuckte, kaum dass der Andere sich nackt zwischen seine Beine setzte und sie weiter spreizte, ihn damit unwillkürlich so reagieren ließ. Gut, es wäre definitiv gelogen gewesen wenn er behauptet hätte dass es ihm nicht gefiel, von einem Fremden so erniedrigt und so hilflos gemacht zu werden. Sein Herz begann verstärkt zu klopfen, während er zusah wie jener das Toy auspackte und wieder in seinen Schritt fasste. "Nunja.. an meinem Gegenüber gefällt es mir besser.", erwiderte er mit Galgenhumor, wissend, dass er um die Nummer wohl kaum noch herumkommen würde ohne sich zu blamieren. Wenn er jetzt massiv Gegenwehr leistete würde das Ding trotzdem in ihm versenkt werden. Aber dann wäre es in einer Weise, die nur noch mehr an seinem Ego kratzen würde. Gesehen? Innerlich machte sich in Kai die Panik breit. Er war so kurz vor dem Ziel, da konnte seine Tarnung nun wirklich nicht auffliegen. Wobei 'Tarnung' auch zuviel des Guten war. Er war nackt und das einzige was er trug war eine Maske! Äußerlich mimte er den Ruhigen, spielte sogar etwas verwirrt. „Schon mal gesehen? Ich wüsste nicht wo das passiert sein sollte.“, antwortete Kai. Er musste nun wirklich schnell die Kurve kriegen. „Außer natürlich wir sind zufällig irgendwo schon mal aneinander vorbeigelaufen.“ Ob er ihm das abkaufen würde? Er musste es ihm abkaufen! „Entspann dich einfach wieder.“ Und ohne weiter darauf einzugehen setzte Kai sein Werk fort. Im ersten Anflug wollte er das sogar weniger forsch machen wie davor, doch wenn er jetzt einen Rückzieher machen würde, würde das Uruha sicherlich nur noch misstrauischer machen. So setzte Kai wieder zu einem Kuss an, schob dem Anderen einfach die Zunge zwischen den Lippen hindurch. Er durfte das nun nicht zu sehr zerdenken, wie er es sonst gerne tat. Musste ihn erst mal wieder ruhiger kriegen. Denn richtig wehtun wollte er ihm wirklich nicht, doch es würde wohl dazu führen, wenn Uruha sich nicht mehr entspannen würde. Das Spielzeug war dagegen eigentlich wirklich harmloser als es die Verpackung vermuten ließ, trotzdem legte Kai es erstmal weg um sich mit seinen Händen dem Körper, der etwas bebend unter ihm lag, widmen zu können. Zärtlicher behandelte er ihn trotz allem nicht. Grob strich er über Uruhas makellose Haut, kratzte ihn hier und da, ehe er an seinem Schritt angelangt war. Ungeniert nahm er seinen Schwanz in die Hand, begann langsam zu pumpen, während seine andere Hand an der Gleitgeltube herum nestelte, um diese zu öffnen. Er konnte – und vor allem wollte – nicht mehr ewig warten oder das hinauszögern. Wenn er Uruha nun nicht vorzubereiten begann, dann konnte es doch noch zu spät sein. Als sich das Gel etwas in seiner Hand aufgewärmt hatte ließ er wieder von Uruhas Schritt ab, stellte eines der langen Beine auf, damit er besseren Zugriff auf dessen Hinterteil hatte. In aller Ruhe massierte er den Schließmuskel, ehe er sich sicher war, dass der Andere sich endlich entspannt hatte. Erst dann schob er quälend langsam einen Finger in ihn, begann somit ihn in Ruhe zu dehnen. Egal wie eilig er es hatte, aber hier musste er sich wirklich Zeit lassen. Nach einiger Zeit in der er Uruha gedehnt und vorbereitet hatte ließ er von ihm ab, verteilte Gleitgel auf jenem Vibrator, den er zuvor aus dem Automaten gezogen hatte. So groß wie ihn sich Uruha vorgestellt hatte war er wirklich nicht, Kai hatte schon weitaus größere Exemplare gesehen. Mit einem leisen Klick stellte er das Gerät an, sah Uruha nochmal kurz in die Augen, ehe er sich dessen Hals und seiner Brust widmete und den summende Gerät an Uruhas Öffnung hielt, ihn Zentimeter für Zentimeter hinein schob, immer genau dabei auf die Reaktionen, die der Gitarrist von sich gab, bedacht. Eigentlich war er weiterhin misstrauisch, aber sein Gegenüber machte es effektiv zunichte. Tat das einzige das ihn mit seinem angenehmen Alkoholspiegel von Grüblereien abhalten konnte. Er eroberte sich seinen Körper wieder dominant zurück, brachte Uruha erneut dazu, den Kuss verlangend zu erwidern. Sich leise stöhnend unter den Zuwendungen zu winden. Ja, er liebte es, härter angefasst zu werden. Eigentlich liebte er es auch, wenn er so unterworfen wurde. Es war nur seine Unsicherheit gewesen, die ihn verunsichert hatte. Doch der Andere ließ keine Chance mehr aufkommen, erneut unruhig zu werden. Seine Kosungen schienen überall, bis er den glitschigen Finger am Eingang spürte und zuckend aufstöhnte, erst zu entkommen versuchte, ehe er genervt sein Becken entgegendrängte. Hell, musste der dabei so langsam sein? "Ich bin keine Jungfrau..", stänkerte er leise stöhnend. Wenn man geil war und es so langsam voranging, frustrierte das. Als er das mit dem Vibrator dann auch noch machte, während dieser an und in ihm vibrierte, zuckte er endgültig stöhnend und wand sich unter seinem Sexpartner. "Verdammt, nun schieb das Ding schon rein!" Wenn er es so wollte, dann konnte er es gerne so haben! Ohne Rücksicht auf Verluste schob Kai den Vibrator tief in den heißen Leib. Erst einen auf unsicher machen – und damit ihn selbst auch noch verunsichern! – und sich dann beschweren wollen. Aber wenn er es so wollte, dann konnte er es gerne so haben. Immerhin schien er nun nicht mehr das Gefühl zu haben, dass er Kai kannte – was diesen wirklich erleichterte. Immer wieder schob er das technische Wunderwerk in ihn hinein, änderte hier und da den Winkel, trotzdem jede Reaktion von ihm beobachtend. Die Frage vorher hatte ihn wieder vollkommen wach werden lassen – und eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf sagte ihm nun zu allem, dass das alles hier nicht richtig sei. Nach einiger Zeit in der Uruha unter ihm zu schmelzen schien – an solche Töne konnte Kai sich im Bett wirklich gewöhnen – und er es selbst so langsam nicht mehr aushielt, legte er den Vibrator zur Seite, schnappte sich das Kondom, das er vorher schon bereitgelegt hatte und rollte es sich über. Trotzdem verteile er nochmals großzügig Gleitgel auf seiner viel zu lang nicht beachteten Erektion, ehe er sich in dem willigen Körper unter sich versenkte. Ein Stöhnen konnte er sich dabei nicht unterdrücken, war es doch viel zu gut, das nun einigermaßen nüchtern und mit allen vorhandenen Sinnen zu erleben. Immer wieder trieb er sich in den Körper unter sich, rücksichtslos. Eines von Uruhas Beinen hatte er sich mittlerweile über die Schulter gelegt, so konnte er noch tiefer in ihn stoßen, hatte ein noch größeres Vergnügen. Und seinem Sexualpartner schien das genauso zu gefallen wie ihm, jedenfalls sagten ihm das die Laute, die dieser von sich gab. GOSH, doch nicht mit einem Stoß. Dunkel und laut stöhnte Uruha auf, verkrampfte sich kurz um das Ding, ehe er zurück auf die Laken sank und sein Stöhnen dauerhaft wurde, er sich zu winden begann. Fuck, war das geil. Die Vibration zu den gekonnten Richtungsänderungen und Stoßvarianten trieb ihn nahezu in den Wahnsinn, ließ ihn den Raum mit warmem tiefem Stöhnen erfüllen, das mehr als nur lustvoll klang. Sein Gegenüber ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sich mit solchen Teilen auskannte. Und auch wenn Uruha seinerseits sehr wohl Zweifel aufkommen ließ ob er diese Dinger gewohnt war, so war ihm das gerade mehr als egal. Er wollte das hier genießen, also tat er das auch. Ein Entschluss, der nicht zuletzt durch seinen Alkoholspiegel und seine Geilheit begünstigt wurde. Sich den Kopf zerbrechen konnte er auch später. Vielmehr war sein ganzer Körper bald von Lust erfüllt und als das Toy aus ihm glitt war es ihm scheiß egal, ebenso wie der Anblick wie sein Gegenüber sich das Kondom überstreifte und er einen Moment vorm inneren Auge Kai sah, wie er sich die Handschuhe fürs Schlagzeug anzog. Scheiß egal, hauptsache er bekam die erhoffte Steigerung und konnte sich für diese Nacht das Hirn rausvögeln lassen. Das wirkte zwar mehr als primitiv, aber er wäre der Letzte gewesen, der grüblerisch über seinem Couchtisch gehangen hätte. Stattdessen erklang erneut ein kehliges warmes Stöhnen, kaum dass sein Sexpartner sich in ihm versenkte. Fuck, es war wirklich geil. Wann hatte er sich das letzte Mal nehmen lassen? Oh, falscher Gedanke. Aber da war er zu besoffen gewesen um zu kapieren was er tat oder gar hinterher zu wissen, wie die ganze Sache war. Diesmal war es anders, diesmal genoss er es bewusst, zog an dem Seil das seine Handgelenke umfasst hielt, ihn an Gegenwehr oder Mithilfe hinderte. Und sein Sexpartner dieser Nacht war nur allzu selbstbewusst in seinen Handlungen, reizte ihn damit nur noch mehr. Ja, er liebte es durchaus, wenn sie wussten was sie wollten. Ein zucken, als sein Bein den Weg auf dessen Schulter fand und er noch tiefer eindrang, das Stöhnen sich halb in Schreien wandelte. Ob ihn andere Gäste hören konnten war ihm gerade herzlichst egal. Verdammt war Uruha laut! Wenn das damals auch bei Kai in der Wohnung so gewesen war, dann wunderte es ihn nicht mehr, dass die Nachbarn die Tage danach so komisch geschaut hatten. Aber gerade war ihm die Lautstärke nur recht, war er selber doch nicht wirklich ruhig und zudem törnte ihn das ungemein an. Weiterhin versenkte er sich in dem Gitarristen, wurde darin aber immer unkontrollierte, je länger es ging. Und sehr lange würde er es wohl auch nicht mehr aushalten. Nicht nur die Enge, die er um sein bestes Stück spürte, sondern auch Uruhas Stöhnen und wie er sich unter ihm wand gab ihm schon fast den Rest. Seine Hand umschloss wieder das Glied des Gitarristen, pumpte ihn im selben – eigentlich nicht wirklich vorhandenen – Rhythmus seiner Stöße. Mittlerweile erachtete er es als eine der besten Entscheidungen, dass er diesen Abend den Club besucht hatte. Uruha brachte ihn wirklich um den Verstand und dabei merkte Kai auch, dass dieser es auch nicht mehr allzu lange aushalten würde. Kein Wunder bei den Reizungen, die er in dieser Nacht schon mitgemacht hatte. Es würde wohl nur noch einige Stöße dauern bis es soweit war, doch Kai würde sicherlich den Teufel tun und vor Uruha kommen, selbst wenn er dafür sämtliche übriggebliebenen Energien zusammen nehmen musste! Natürlich war er laut. Er hatte nie verstanden, wieso man beim Sex gezwungen sein musste, leise zu sein. Schon gar nicht in einem Love Hotel, in das die meisten Leute eben gerade deswegen gingen, weil die Wände in den Apartmenthäusern so hellhörig waren. Er lebte seine Sexualität offen aus, das hatte er schon immer getan. Und da sein Gegenüber alles andere als ein sexueller Anfänger war, konnte er doch getrost laut werden. Erst als sein Glied zusätzlich hart gepumpt wurde, war es mit dem letzten Rest an Selbstbeherrschung vorbei. Gut, also heute dann wohl keine lange Nummer. Damit konnte er leben, hauptsache er war danach befriedigt. Mit einem letzten deutlichen Stöhnen entlud er sich endlich über seinen Bauch und seine Brust, ehe er zufrieden schnaufend zurück auf die Laken sank und eine kleine Zeit die Augen geschlossen hielt, um seinen Orgasmus genüsslich nachwirken zu lassen. Ja, das hatte definitiv gut getan. Und sämtliche Kai-Visionen von dannen gespült. Als Kai spürte wie sich Uruha um ihn verengte und sich auch schon dessen Sperma über seiner Hand verteilte, konnte auch er nicht mehr lange an sich halten. Nach wenigen Stößen kam er selber, gab sich laut stöhnend seinem Orgasmus hin, genoss diesen sichtlich. Einen Moment verweilte er noch in der angenehmen Enge, nahm dann aber Ruhas Bein von seiner Schulter und zog sich aus ihm zurück. Das Kondom streifte er sich ab, machte oben einen Knoten rein – etwas, das er sich vor Jahren mal angewöhnt hatte – und beförderte es in den Mülleimer, der bei dem Bett stand. Sich das Bild vom postkoitalen Uruha einprägend, löste er das Seil um dessen Handgelenke und legte es neben ihn. Er selbst lehnte sich an die Rückenlehne des Bettes, schloss für einen Moment die Augen. Das war der Wahnsinn gewesen! Auch wenn es nur zur reinen Befriedigung gedient hatte, aber es war gut gewesen. Kurz beobachtete er Uruha, während sich seine Atmung langsam wieder beruhigte. Schaute auf die Sauerei, die sie gemacht hatten. Überall lag Kleidung verstreut, die Verpackung des Vibrators, welcher durch ihr Treiben wohl auf den Boden gefallen war – dass das die Masken überlebt hatten grenzte wohl an ein Wunder. Nur eine Frage beschäftigte Kai noch. War der Gitarrist bereit für eine zweite Runde bzw. erwartete er sie? Und wenn ja, würde er ihn doch noch erkennen, wenn er länger blieb? Es war mal wieder ein Spiel mit dem Feuer, wie so oft in der letzten Zeit, wenn es um den erotischen Mann neben ihm ging. Uruha spürte wie sein Sexpartner aus ihm glitt, schenkte dem aber keine Beachtung. Er mochte ihn jetzt nicht ansehen, sondern weiter mit geschlossenen Augen seine Glückshormone und die Befriedigung austesten. So blieb er auch entspannt liegen und ein Lächeln zierte seine vollen Lippen, als er spürte wie sein Gegenüber die Fesseln löste. Also in Sachen Vertrauen war der Andere schonmal spitze, das musste er ihm lassen. Genüsslich räkelte er sich ein bisschen, öffnete die Augen nur einen Spalt, während er sich über die Lippen leckte. Er konnte den Anderen noch immer schmecken. Vielmehr noch, er fasste nach unten und strich mit zwei Fingern etwas von seinem Sperma auf, stoppte kurz vor seinen sich öffnenden Lippen und blickte zur Seite zu ihm, ehe er grinste und sie zwischen den Lippen verschwinden ließ, selbige darum schloss, während er sein eigenes Sperma ableckte und die sauberen Finger schließlich wieder aus seinem Mund zog. Er provozierte gerne, auch wenn es in diesem Fall nur freundschaftliche Neckerei war. Wie das Zimmer aussah war ihm dabei reichlich egal, war er doch ohnehin ein Chaot. Geiler Sex forderte nunmal Opfer. Und im Gegensatz zu seinem Gegenüber interessierte es ihn auch nicht, darüber nachzugrübeln, ob sie es nochmal tun oder es hier beenden würden. Er war gerade angenehm träge und entspannt, da würde er ohnehin noch ein Weilchen liegen bleiben. Ein leises Kichern entfloh Kais Lippen, als er Uruha dabei zusah, wie er sein eigenes Sperma von sich aufwischte. „Da haben wir wohl etwas Sauerei gemacht.“, sagte er grinsend, ehe er sich dessen Oberkörper besah. Na ganz sauber war er definitiv noch nicht. Ohne weiter darüber nachzudenken lehnte er sich nach vorne, um selbst etwas von Uruhas Sperma aufzulecken. Danach richtete er sich wieder auf, leckte sich noch genüsslich über die Lippen und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Wenn es nach ihm ging, konnten sie gut und gerne noch eine zweite Runde starten. Gefährlich würde es nur werden, wenn der Gitarrist doch noch dahinter kam wer er war. Vor allem durfte er jetzt nicht in seine üblichen Gewohnheiten zurückverfallen! „Kann man dich denn noch für eine zweite Runde begeistern oder wird dir das zu viel?“, fragte er dann einfach direkt heraus, sah sein Gegenüber dabei an. Wenn er ehrlich war, dann hatte er ihn lange nicht so relaxed – und vor allem glücklich – gesehen. Woran er aber wohl selber eine große Mitschuld hatte, wenn er ihn immer so hatte provozieren müssen. Auch das entspannte Kichern kam Kou wieder bekannt vor, aber er sagte nichts mehr dazu. Es war scheiße, wenn man einen Typen für eine Nacht mit so einem Mist behelligte. Er war schließlich nicht die Seelsorge. Dennoch war er ihm sehr ähnlich. Zumindest bis zu dem Punkt in dem dieser hier so wahnsinnig dominant war und jetzt sogar sein Sperma aufleckte. Das war schon mehr als heiß und etwas, das er ihrem Leader niemals hätte zutrauen können. Eine geschwungene Augenbraue wanderte unter der Maske nach oben, ehe er spöttisch die Lippen verzog. Zuviel werden? "Wie wärs, wenn du dieses Mal unterliegst?", fragte er provozierend ohne direkt Antwort zu geben. Es entsprach irgendwie nicht seinem nächtlichen Ziel, sich zweimal vögeln zu lassen. Das kratzte doch sehr an seinem Ego. Kai lachte auf. „Sicherlich nicht.“ Dazu musste schon einiges passieren, dass er seine Dominanz hergab – und das passierte hier definitiv nicht. Nicht heute und auch nicht in der Zukunft. Er war einfach eine dominante Person – was auch nicht zuletzt an seinem Beruf lag – und das konnte er auch nicht so schnell ablegen, ließ es sich vor allem aber auch nicht nehmen. Er mochte das Gefühl der Überlegenheit, besonders wenn es um sexuelle Aktivitäten ging. „Da müssen wir dann wohl eine andere Lösung finden.“ Doch etwas besseres, als dass Uruha ihn reiten konnte, fiel ihm ehrlich gesagt auf die Schnelle nicht ein, denn sein Hintern blieb heute auf jeden Fall unberührt. Und es hatte bestimmt seinen Reiz, wenn der Gitarrist auf ihm war. Außerdem konnte er so das Tempo bestimmen. Falls allerdings auch das nicht in dessen Interesse lag und sie zu keinem anderen Ergebnis kommen würden, war die Nacht hier wohl vorbei – und das war ganz bestimmt nicht das, worauf Kai hinaus wollte. Aber genau das worauf Uruha hinaus wollte, kaum dass sein Gegenüber diese Antwort gegeben hatte. "Sorry, aber daraus wird nichts. Mein Arsch wird heute nicht nochmal gevögelt.", erwiderte er grinsend und gelassen. Der Sex war geil gewesen, ja. Aber er hatte nicht vor, sich heute noch endgültig demütigen zu lassen. Er war kein Typ, der dauerhaft unterliegen konnte. Dennoch blieb er noch entspannt liegen. Für ihn gab es keinen Grund zur Eile, immerhin störte ihn hier niemand. Er konnte sich also in Ruhe erholen, gemächlich anziehen und die Haare ordnen, ehe er wieder nach draußen treten würde. Bestenfalls mit festem selbstbewusstem Schritt der nicht verriet, was er hier wie genau getrieben hatte. Das war klar gewesen. „Das dachte ich mir dann schon“, antwortete der Drummer darauf, war allerdings genauso wenig gewillt, nun aufzustehen. Er genoss diese entspannte Atmosphäre. Musste es, bevor es bei der Arbeit alles wieder explodieren würde. Denn eins war sicher – er musste weiter provozieren, wie er es davor auch getan hatte. Nach einigen Minuten allerdings stand er dann auf. Die ganze Nacht wollte er dann doch nicht hier verbringen – zumal er immer noch die Panik im Nacken hatte, dass er sich irgendwie verraten konnte. In aller Ruhe zog er sich wieder an, wobei er seine Sachen wirklich im ganzen Raum zusammensuchen musste, packte auch den Vibrator ein. Zwar war mit dem Ding durch die Straße laufen nicht gerade eine Erfahrung, die er gerne erleben wollte, aber irgendwie konnte er die Packung sicherlich in oder unter seiner Jacke verstecken. Als er fertig war schaute er zu Uruha, der sich auch so langsam in Bewegung gesetzt hatte, und wartete auf ihn. Für ihn gehörte es noch zum guten Ton, dass er zumindest noch warten würde bis sie das Zimmer gemeinsam verlassen konnten, denn einfach abhauen war nichts für ihn. Eigentlich hatte Uruha noch etwas länger liegen bleiben wollen, doch setzte er sich an den Bettrand und beobachtete sein Gegenüber dabei, wie dieser sich anzog. Und wenn er ehrlich war bekam er auch allmählich Hunger. Der Grund, wieso er im Endeffekt amüsiert schnaufte und grinste als sein Gegenüber den Vibrator passend unter der Kleidung zu verstecken versuchte, ehe er selbst aufstand und seine Sachen zusammensuchte, sie aufs Bett schmiss und sich ganz gemütlich anzog. Es wunderte ihn schon, dass er nicht längst allein war. Aber offensichtlich schien sein ONS genauso gut erzogen wie er dominant war. "Willst du das Ding daheim an Anderen nutzen oder tust dus dann doch an dir selbst?", neckte er ein letztes Mal, während er die letzten Knöpfe seines Hemdes schloss und mit viel Sorgfalt seine Haare richtete, ehe er sich die Jacke überzog. „Du wirst nicht der Letzte gewesen sein, an dem ich das Ding ausprobiert habe.“, antwortete Kai darauf grinsend. „Und vielleicht sehen wir uns zufällig wieder und ich kann es nochmals an dir austesten“ Eine Chance die durchaus bestand, selbst wenn sie gering war. Allerdings würde Uruha dann sicherlich wissen wer er war. Als der Gitarrist dann auch endlich fertig war, verließ er mit ihm zusammen das Zimmer, welches er komplett auf seine Rechnung nahm, ohne was dazu zu sagen. Nicht, weil er Eindruck schinden wollte oder ein schlechtes Gewissen – warum auch immer er das überhaupt haben sollte – hatte, sondern einfach so. Genug Geld hatte er ja sowieso. Und vielleicht doch ein kleines bisschen deswegen, dass er sein neues Spielzeug an ihm ausprobieren konnte. „Dann bedanke ich mich bei dir für die schöne Nacht. Und vielleicht laufen wir uns beim nächsten Maskenabend in dem Club wieder über den Weg.“, bedankte er sich bei Uruha, als sie das Lovehotel schließlich verlassen hatten und davor auf der Straße standen. Eigentlich musste er in die gleiche Richtung wie der Gitarrist, doch entschied er sich dafür, einen Umweg nach Hause zu nehmen. /Ich schieb wirklich Paranoia, dass er noch rausfinden könnte wer ich bin…/, dachte Kai, als er die Straße entlang lief, darauf wartend, dass er weit genug weg war, um endlich die Maske – denn so langsam nervte sie ihn – abziehen zu können. Er musste ein ziemliches Stück gelaufen sein, bis er an einer Straßenecke ein Taxi rief, nachdem er die Maske in seiner Jacke versteckt hatte, und sich nach Hause fahren ließ. Da hatte er Uruha doch wieder früher im Bett gehabt als er erwartet hatte und es hatte ihm wohl mehr als nur gefallen. Kai erwartete sehnsüchtig den Tag, an dem er ihm das unter die Nase reiben konnte. Etwas das ihm jetzt schon ein Grinsen auf sein Gesicht zauberte. Uruhas Gesichtsausdruck würde dann sicherlich Gold wert sein! Dieses Grinsen hatte wirklich extrem viel von Kai, doch Uruha schenkte ihm keine Beachtung und so entging ihm das. Stattdessen reagierte er amüsiert auf die Übernahme der Kosten. Der Dominante bezahlte, allmählich kam er sich doch wie der Klischeeuke vor. "Angenehme Nacht.", sprach er als er sich mit einem Handzeichen verabschiedete und nach zwei Ecken auch endlich die Maske abstriff und sich flüchtig übers Gesicht fuhr. Er war froh, sie wieder los zu sein. Allerdings stimmte ihr Anblick ihn dennoch nachdenklich. Dieser Mann hatte unglaublich viel von Kai gehabt, wenn man die starke Dominanz außer Acht ließ. Ihr Drummer war eher wechselhaft. Entweder er war lieb und nett und beinahe süß, oder er schlug indirekt auf den Tisch und forderte seinen Leaderstatus ein. Bestimmte die Regeln und die nächsten Handlungen. Nein, der Typ eben hatte schon viel von ihm gehabt. Aber seine Bewegungen waren anders gewesen. Seine Art zu reden war anders. Die ruhige und selbstbewusste Art war anders gewesen als das was er von ihrem Kai kannte. Seufzend behielt er die Maske in der Hand und ging erstmal in ein kleines Restaurant in einer Seitengasse, orderte etwas zu essen und einen guten Schluck, jetzt da der Alkohol gönnerhaft etwas schneller seine Blutbahn passiert zu haben schien. Er konnte es sich leisten, nachdem er doch eben eingeladen worden war. Dafür setzte sich eine schlanke und ebenso von sich überzeugte Frau neben ihn, musterte ihn eingängig und haute dann sehr zu seinem Ärgernis ein "Du riechst nach Sex." heraus, das auch den Mann an der Bar zu verstimmen wusste, der mit gerunzelter Stirn die Gastfreundschaft wahrte. Kapitel 5: lockere Runde ------------------------ Den freien Tag nutzte Kai wirklich nur zum ausspannen. Er hatte ein Bad genommen, gekocht, Videospiele gespielt und was man alles so tat, wenn man ausnahmsweise frei hatte und nicht gewillt war, die Wohnung zu verlassen. Später hatte er noch mit seiner Mutter telefoniert. In allem also ein ziemlich ereignisloser Tag – etwas, das man in seinem Leben ab und an mal brauchte. Zwar hatte er durch die nächtliche Aktivität, an welche er ab und an hatte denken müssen, bis mittags geschlafen – eine Seltenheit für ihn –, aber das hielt ihn trotzdem nicht davon ab, einigermaßen zeitig ins Bett zu gehen. Am nächsten Tag stand ja wieder Studioarbeit an, auf die er eigentlich nicht wirklich viel Lust hatte, aber die gemacht gehörte. Warum hatten sie nicht zwei Tage ausgehandelt? Und trotzdem stand er am nächsten Morgen überpünktlich im Studio – natürlich als Erster, aber was anderes erwartete er gar nicht mehr. In Ruhe machte er etwas Kaffee, nahm sich seine Tasse mit an den Tisch, wo er auf die Anderen wartete. Mit dem Album waren sie fast fertig. Es fehlten nur ein paar Kleinigkeiten, aber die waren schnell gemacht. Sie würden ihren Zeitplan also richtig gut einhalten können. So langsam trudelten dann allmählich auch die Anderen ein, ehe Kai sich mit Ruki über ihren freien Tag zu unterhalten begann. Der hatte bei ihrem Vocal zwar genauso ereignislos ausgesehen wie bei ihm, aber in dem Punkt waren sie sich wohl Alle recht ähnlich. An solchen Tagen wurden die Füße hochgelegt. Es hatte sich wahrscheinlich eh jeder von ihnen einen faulen Tag gemacht – eigentlich kein Wunder nach der ganzen Arbeit, die sie die letzte Zeit geleistet hatten. Nach einem üppigen Mahl und einem guten Tropfen verzog Uruha sich die vorige Nacht ebenfalls ins Bett, konnte allerdings nicht schlafen. Zuviel Aufregung die letzten Tage, zu sehr erinnerte ihn sein Hintern an das vorher geschehene, zu intensiv war noch das Gefühl, davon aufgeputscht zu sein. Also vergrub er sich unter und zwischen seinen zahlreichen Decken und Kissen, ehe er bis zum Sonnenaufgang zockte - mit Kopfhörern, damit sich kein Nachbar belästigt fühlte - und schließlich hundemüde zwischen Gamehüllen, Controller und dem vom Kopf gerutschten Headset eingeschlafen war, kaum dass die ersten Sonnenstrahlen sich in sein Zimmer geschlichen hatten. Der freie Tag verlief entspannt wie es Ruhas Art war. Viel zu spät aufstehen, lange und ausgiebig duschen, Körper rasieren und Lotion auftragen, ehe er den Nagellack erneuerte und Frisur und Styling in den Griff bekam, schließlich einige Mails schreibend wer heute nachmittag oder Abend Zeit für ihn hatte und eine Idee hatte, wo sie hin konnten. Im Endeffekt bestellte er sich etwas zu essen und ging anschließend los, um sich mit zwei Freunden zu treffen und durch die Straßen zu ziehen. Kaufte einige Sachen, unter anderem neue Armbänder und eine neue Sonnenbrille, und verbrachte den frühen Abend dann mit ihnen in einem urigen familiär betriebenem Gasthaus, wo sie in ihrem Separé saßen, tranken und lachten. Nicht lange, denn zur Nacht hin verabschiedete er sich, wusste er doch, dass er den nächsten Tag wieder früh raus musste. Und natürlich kam er zu spät. Die leichten roten Male am Hals auch am Morgen zu überschminken vergessen, enterte e schließlich den Raum und grüßte Alle knapp, setzte sich mit dem unterwegs gekauften Snack und einem Coffee-to-go hin und stellte sein restliches Zeug neben sich. Keiner von ihnen wollte so richtig anfangen bis Uruha da war. Und der verspätete sich gnadenlos! Als Reita schon kurz davor war ihn anzurufen, kam er allerdings endlich hinzu. „Morgen“, antwortete Kai ihm lächelnd, bevor er wie die Anderen genauso unmotiviert mit der Arbeit begann. Scheinbar hätten sich Alle noch einen weiteren freien Tag gewünscht. Für ihn war es heute fast ausschließlich irgendwelcher Papierkram, den er zu erledigen hatte. Nicht gerade seine Lieblingsarbeit, aber etwas das getan werden musste. Nach ein paar Stunden Blätter durchwälzen und mehreren Tassen Kaffee, war er langsam davor, den ganzen Stapel einfach durch den Raum zu werfen. Genervt seufzend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und schloss für einen Moment die Augen. Noch mehr von dem braunen Getränk konnte er nicht mehr trinken, sonst würde er heute Nacht definitiv nicht mehr schlafen können. Und ihr Kaffeeautomat gab außer Kaffee, einigen Variationen davon und Kakao nichts her. Und letzteres konnte man nicht trinken, da konnte er genauso gut Spülwasser zu sich nehmen. Ein großer Unterschied bestand darin nicht. Also blieb ihm nur noch Wasser. Gemütlich stand er auf, um sich seine Flasche zu holen. Endlich wieder Bewegung! Als er an Aoi und Uruha, die gerade zusammenarbeiteten, vorbeilief, musterte er den Leadgitarristen einen Moment. Fit sah auch anders aus. Allerdings ließen die kleinen, fast nicht mehr erkennbaren Male an seinem Hals ihn kurz grinsen. Kamen die etwa von ihm? Und scheinbar war er nicht der Einzige der sie entdeckt hatte, denn Ruki schaute ihn immer wieder mit einem Blick an, der nur so vor Neugier triefte. Wohl den richtigen Moment abwartend, ihn darauf ansprechen zu können. Und auch Aoi schaute hin und wieder darauf. /Was er dann wohl zu erzählen hat?/ Gar nichts, denn Uruha schien nicht gewillt, sich darauf ansprechen zu lassen. Er arbeitete konzentriert und gründlich, sodass Aoi nichts anderes übrig blieb, als mitzuziehen. In jedem anderen Fall hätte er die Male eh überdeckt, hatte es schon unzählige Male gemacht ohne dass den Anderen etwas aufgefallen war. Und es war auch nicht das erste Mal, dass sie mal Spuren von vorigen Nächten zu sehen bekamen. Er war ein Mann, er hatte Sex. Seiner Meinung nach war da nicht allzu viel dabei. Stattdessen prüfte er Abmischungen, beriet sich mit Ruki wenn ihm etwas nicht gefiel und strapazierte die Nerven der Techniker, weil er mehrfach reinging und einzelne Parts nochmal aufnehmen und abmischen ließ. Seine Perfektion in seinen eigenen Songs war bekannt und verhasst, aber das störte ihn nicht. Vielmehr amüsierte er sich, wenn die Anderen dann anfingen, ihn stänkernd Sensei zu nennen. Als die Arbeit sich dem Ende neigte waren allerdings auch seine Kraftreserven am Ende. Gestresst und erschöpft aufstöhnend zog er die Arme nach oben über den Kopf und streckte sich ausgiebig nach hinten, ehe er die Muskeln wieder entspannte und der Körper wieder auf die Polster sank. "Wie lange noch? Wie weit sind wir?", fragte er, sich nicht drum kümmernd wer ihm Antwort gab, solange denn Einer der Anderen darüber Auskunft geben konnte. Es enttäuschte Kai schon etwas, dass Niemand fragte, aber Uruha schien das einfach auch gut abblocken zu können. Er selbst würde den Teufel tun, zu fragen. Obwohl er schon ganz gerne hören wollte, dass er in der Nacht gut gewesen war! Eine Zwickmühle, aber vielleicht würde der Gitarrist irgendwann von selbst was dazu sagen. Mittlerweile hatte er auch seine Blätter weggelegt und war zusammen mit Reita nochmals einige ihrer Parts durchgegangen, hatte einen auch nochmal neu aufgenommen. Als er Uruhas Frage hörte, warf ihn das im ersten Moment komplett aus dem Konzept. Aufhören? Sie hatten doch vorhin erst angefangen! Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm allerdings, dass es schon später war als er gedacht hatte. Und das hob seine Laune – die sich so langsam wirklich im Keller vergraben ging – nicht gerade, denn vorher erst waren noch ein paar Dokumente herein geflattert, die scheinbar neue Termine beinhalteten. Er hatte nicht genau draufgesehen, weil er gerade mit Abmischen beschäftigt gewesen war, allerdings würde er sie nachher sicherlich nochmal durchschauen müssen. „Wenn du nichts mehr zu tun hast, kannst du ja gehen.“, antwortete er schulterzuckend. Ihm war das wirklich egal, was die Anderen taten, solange sie den Zeitplan einhielten und ihre Arbeit gewissenhaft umsetzten. Und wenn man Niemandem mehr helfen konnte und gerade wirklich nichts mehr zu tun war, was sollte man dann noch hier sitzen und Däumchen drehen? Zwar wäre er auch am liebsten nach Hause gegangen, aber er hatte sich vorgenommen, die Sachen wenigstens noch kurz durchzugehen. Denn daheim wollte er die Sachen wirklich nicht rumliegen haben. Bei seinem Glück würde er sie noch vergessen! Und Hunger hatte er auch so langsam. Der Blick sagte ja wohl alles, ihr Leader hatte offensichtlich in der Arbeit noch weniger Zeitempfinden als er selbst. Aber da Aoi sich auch schon über einen knurrenden Magen beschwerte zog Ruha es vor, ihm Nahrungsbeschaffung zu versprechen und sich aus dem Staub machen zu können. Sein Hintern zog nach dem langen sitzen eh etwas, auch wenn er es sich nicht ansehen ließ. Die Jacke und seine Materialien greifend verabschiedete er sich also und lief zur Tür, realisierend, dass Kai offenbar Doppelschicht schieben wollte. Kurz blieb er nachdenklich stehn, ehe er endlich zur Tür raus verschwand. Im Endeffekt fuhr Reita heim, während Aoi und Ruki ihn zu einem nahegelegenen Imbiss begleiteten wo sie Essen to Go orderten. Aoi war damit vollends zufrieden - bei der doppelten Menge auch kein Wunder - und verabschiedete sich dann auch. Nur Ruki wollte nicht weichen, sondern ihn zurück zu Kai begleiten. Natürlich, er hatte für ihren Leader auch etwas bestellt. Wenn Kai nicht eigenständig etwas zu essen für sich organisierte musste er das halt tun. Zurück im Raum lief er zu ihm und stellte ihm die kleine Tüte auf den Tisch an einen noch freien Platz. Keine leichte Sache, bei all dem Papier. "Nichts Großes, nur Nudeln mit Gemüse und Huhn.", erklärte er und stellte das Getränk daneben. Zwar nur eine Dose, aber sicherlich besser als der 10. Becher Instantkaffee. Dass Ruki dabei lauernd im Hintergrund stand war ihm egal. Wenn ihr Vocal schaun wollte ob sie sich wirklich wieder vertrugen, war das den sein Bier. Allmählich fühlte er sich wirklich mal wieder wie der große Bruder der Band. Kai verabschiedete sich nur kurz von seinen Kollegen, rechnete auch gar nicht damit, dass überhaupt Einer nochmal zurückkam. Deswegen war er umso überraschter, als Uruha plötzlich die kleine Tüte mit Essen vor ihm abstellte. Wann waren die denn wieder in den Raum gekommen? „Eh… danke!“, sagte er. Dass er überrascht war konnte man ihm ansehen, hatte er immerhin nicht erwartet, dass er nun doch noch so schnell etwas zu essen bekam – vor allem nicht von dem Gitarristen. „Wie viel bekommst du dafür?“, fragte er gleich hinterher, während er etwas umständlich seinen Geldbeutel aus seiner Gesäßtasche fischte. Allerdings wartete er nicht wirklich drauf, dass Uruha ihm antwortete, sondern drückte ihm einfach Geld in die Hand. Das würde so ungefähr schon hinkommen, wenn nicht würde er sich schon melden. Sein Portemonnaie ließ er daraufhin einfach auf dem Tisch liegen – nur durfte er es nachher nicht vergessen. „Ihr wisst aber schon, dass ihr hier nun nicht bleiben müsst, ne?“, stellte er klar, während er schon zu essen begann. Er fühlte sich als ob er wochenlang nichts gegessen hatte! Er würde selbst wohl auch nicht mehr so lange hier brauchen – hoffte er zumindest, aber bis jetzt sah es gut aus. „Wir haben übrigens in der nächsten Zeit noch einiges zu tun. Jedenfalls sind hier Auftritte geplant…“, sagte er mit einem kurzen Seitenblick auf die ganzen Unterlagen. Doch Uruha gab ihm das Geld wieder zurück. "Lass mal, geht auf mich. Ich bin gestern schon eingeladen worden.", erwiderte er und Ruki bekam ganz offensichtlich Lauscher und hing kurz darauf an seiner Seite, strich mit der Zeigefingerkuppe über die Male an seinem Hals, während er ein 'Soso.... eingeladen... davor oder danach?' säuselte. "....Dafür.", erwiderte Uruha trocken und grinste dann fies, als Ruki irritiert schaute. Oh ja, immerhin hatte sein Sexpartner spontan das Lovehotel-Zimmer bezahlt. 'Nee, nee, Ruha. Ich dachte, du wärst nicht käuflich... Schlimm ist das.', kam verspätet die Antwort und nun war es doch an ihm, ebenso irritiert zu schaun. Dafuq?! Meinte der das ernst? Doch anhand des fiesen Grinsens konnte er sehen, dass Ruki sich nur gerächt hatte. "Vielleicht hast du bisher einfach nur zu wenig geboten.. Oder ich habe dir die nackten Oberschenkel zu übel genommen.", konterte er und hob kurz zum Abschied die Hand ehe er sich endlich verzog. Nicht ohne einen murrigen Vocal bei Kai zurückzulassen. Die Terminpläne konnte er sich auch später noch von Kai holen, wenn dieser seine Durchsichten abgeschlossen hatte. Kai nahm das Geld wieder an sich, bedankte sich dann nochmals dafür und stopfte es einfach ohne darauf zu achten in seine Hosentasche. Gerade noch so konnte er sich allerdings ein Grinsen verkneifen, sah deswegen auch erst mal in eine andere Richtung. /Nichts anmerken lassen!!/, dachte er, drehte sich dann wieder zu den anderen Beiden. „Ach und wie viel muss man für dich dann zahlen?“, fragte er deswegen provokant. Jetzt konnte er wenigstens grinsen, ohne dass es auffiel! Als er dann mit Ruki allein gelassen wurde, blickte er diesen nachdenklich an. „Willst du nicht lieber auch heim gehen?“, fragte er ihn direkt, während er weiter aß, bevor er dann wirklich noch mit ihrem Vocal anfangen musste zu diskutieren, dass er das hier allein auch schaffen würde, dass es allein sogar einfacher und schneller ging. Allerdings ließ sich der Jüngste der Band nicht so einfach von ihm abwimmeln, sodass er ihn einfach irgendwann Richtung Tür schob. „Geh heim! Ich schaff das wirklich alleine!“, sagte er zum tausendsten Mal, war erleichtert, als Ruki dann endlich den Heimweg angetreten hatte. Etwas skeptisch sah er ihm nach. Vielleicht wirkte das nun paranoid – es wirkte definitiv paranoid –, aber konnte es sein, dass Ruki etwas ahnte? Wieso auch immer? Sofort schüttelte Kai den Kopf. „Dreh nicht durch...wie sollte er das auch rausfinden?“, murmelte er, während er wieder zurück an den Schreibtisch ging und sich wieder auf die Arbeit stürzte. Trotzdem zierte ein schwaches Grinsen seine Lippen. Irgendwie hatte er Uruha wirklich für den Sex bezahlt. Uruha hörte die letzten Worte von Kai nicht mehr, machte sich stattdessen auf eine kleine Einkaufstour und anschließend an den Heimweg. Hätte er Kais Gedanken geahnt dass er ihn für Sex bezahlt hatte, er hätte ihm wohl die Einkaufstüten um den Kopf geschlagen. In dem Punkt war er weibisch, sowas wollte er nicht hören. Vielmehr verstaute er die Lebensmittel, ehe er sich gemütlich auf seine Couch fallen ließ und ein wenig die TV-Programme durchzappte. Was wirklich spannendes war nicht dabei und wenn er ehrlich war war ihm wahnsinnig langweilig. Also, in Ermangelung einer besseren Idee, griff er zum Handy und schrieb Kai eine Mail, ob er ihm die Aufgabenliste mailen würde. Er wusste ja nicht einmal, was die nächsten Tage anstand. Außer dem ominösen gemeinsamen kochen beim Leader natürlich, vor dem er sich immer noch drücken wollte. Mitten in der Arbeit klingelte plötzlich Kais Handy. „Wer ist denn das nun?“, fragte er murrend zu sich selbst, bis er überhaupt erst realisierte, dass es nur eine Mail von Uruha gewesen war. Mit einem kurzen ‚Klar‘ antwortete er ihm, entschied sich dazu, dass er dann gleich eine Rundmail an Alle schreiben konnte. Nach fast zwei Stunden weiterer Arbeit – es ging dann doch schneller als er gedacht hatte – konnte er endlich seine Sachen einpacken. /Endlich…/ Müde streckte sich der Leader, schnappte sich dann seine Taschen und die Termine, die er sich noch auf einen Extrazettel geschrieben hatte, und konnte endlich das Studio verlassen, schloss die Türe ab und verließ das Gebäude. Die frische Luft tat wirklich gut! Und zum Glück waren die Straßen im Vergleich zu sonst recht leer, sodass der Drummer ziemlich schnell zu Hause war. Seine Sachen schmiss er nur achtlos in eine Ecke, schnappte sich schnell seinen Laptop und schrieb die E-Mail an die Jungs. Das wichtigste für sie war sowieso erstmal der Auftritt, der nach ihrem gemeinsamen Essen stattfand. Allerdings mussten sie sich davor definitiv nochmal im Studio treffen, um sich zu beraten. Der Rest hatte danach noch Zeit. Danach schaltete er das Gerät aus – um diese Zeit brauchte er wirklich nicht mehr auf Antwort warten –, schleppte sich noch schnell ins Badezimmer, um sich fürs Bett fertig zu machen, in welches er danach endlich gehen konnte und sich zwischen den Kissen und der Decke vergrub. Von wegen klar, die Infos kamen einfach nicht. Genervt holte sich Uruha einen guten Wein und hörte drei Stunden später das leise Geräusch seines Handys, das ihn über den Erhalt in Kenntnis setzte. Im Endeffekt hatte er nur noch gefaulenzt und darüber gerätselt, was er mit dem kommenden freien Tag anfangen sollte. Ihm war akut langweilig und sogar seine Wohnung aufklaren war eine Idee gewesen. Fürs erste zog er es aber vor, sich verfrüht ins Bett zu begeben und etwas Schlaf nachzuholen. Ein dummes Unterfangen, denn im Endeffekt zeugten die Bewegung der Decke und sein leises Stöhnen davon, dass er ganz gewiss nicht schlief. Zwei Tage später war endlich Samstag. Kai war an dem Tag extra früh aufgestanden, damit er noch in Ruhe duschen und sich richten konnte. Danach räumte er noch ein bisschen seine Wohnung auf – auch wenn die später sicherlich wie nach einem Bombenanschlag aussehen würde. Zwei Stunden bevor seine Gäste kamen, rief er Uruha an. Er würde ihn abholen kommen, da er noch einkaufen musste und da erstens Hilfe beim Tragen der Taschen brauchte und er sich zweitens mit dem ganzen Champagner einfach nicht auskannte. Als Dieser den Hörer abnahm, schilderte der Leader ihm kurz sein Attentat und legte, ohne auf eine Antwort zu warten, auf. Nachdem er dann Geldbeutel, Handy und Schüssel in den Hosentaschen verstaut hatte, verließ er seine Wohnung und machte sich auf den Weg zu Uruha, kam natürlich in den Stau. Wieso war er auch auf die Idee gekommen, ausgerechnet an einem Samstag zur Mittagszeit mit dem Auto durch Tokyo fahren zu wollen?! Leicht genervt einige Zeit später endlich bei dem Gitarristen ankommend fand er wenigstens einen Parkplatz recht nah an dem Wohnkomplex, stieg aus und klingelte, damit der Ältere runterkommen konnte. Nur dass mit runterkommen nicht allzu viel war. Uruha hatte weder erwartet dass Kai ihn anrufen würde, noch konnte er nachträglich noch absagen. Und zu allem Übel war er erst vor kurzem aufgestanden und musste erstmal duschen und allgemeine Körperpflege betreiben. Als Kai klingelte fluchte er leise und betätigte einfach den Summer. Sie konnten es sich nicht leisten, dass Einer von ihnen ewig wie bestellt und nicht abgeholt auf der Straße herumstand. Während er also erwartete dass Kai die Treppen nahm spielte er noch Chaot in seiner eigenen Wohnung, zog ein anderes Hemd an und schmiss die restlichen Klamotten halbwegs ordentlich in den Schrank zurück, ehe er Kai öffnete und direkt in die Küche zurücklief, um noch etwas vom Frühstück zu essen und noch einen Schluck zu trinken. Er hasste Hektik. Und bei seinem Tempo war auch ein Stau nichts, was diese vermieden hätte. /Natürlich…/, dachte Kai als der Summer betätigt wurde. Das konnte eigentlich nur eins heißen: Uruha war noch nicht fertig. Mit schnellen Schritten lief er die Treppe nach oben und klopfte an der Wohnungstür, die ihm auch sogleich geöffnet wurde. „Dir auch einen guten Morgen!“, begrüßte Kai seinen Kollegen lächelnd, zog sich die Schuhe aus und folgte ihm in die Küche. Dort setzte er sich zu Uruha an den Tisch, stützte den Kopf in die Hand und musterte ihn. „Hab ich dich etwa geweckt?“, fragte er ihn, darauf wartend dass Uruha ihm einen Kaffee einschenkte. Das war bis jetzt immer so gewesen und sollte sich auch bis jetzt nicht geändert haben. Genauso wenig wie es sich bis jetzt geändert hatte, dass der Gitarrist nie pünktlich sein konnte und man dementsprechend immer auf ihn warten musste. Ob nun im Auto, im Studio oder bei ihm am Küchentisch. Verspätet goss er Kai auch endlich eine Tasse ein und stellte sie bei ihm ab, ehe er schon wieder aus der Küche verschwunden war und weiter räumte. Hätte man versucht herauszufinden was er da noch anstellte, man wäre wohl eher verwirrt gewesen. Es dauerte eine weitere Viertelstunde, ehe er endlich soweit war, dass sie los konnten. Das war auch der Moment, den er endlich wieder in die Küche zurückkehrte und Kai verblüfft ansah, wieso der immer noch am Tisch saß. Offenbar war er in seiner Schneckenhektik der Einzige, der überraschender Weise endlich zum Aufbruch läutete. Zwischenzeitlich hatte er seine kompletten Klamotten nochmal gewechselt, den Stapel an Lead Sheets geordnet ohne allzu genau zu wissen warum und sonstiges Zeug gemacht, bei dem Kai wohl die Augen gerollt hätte. Aber es war wichtig für ihn gewesen. Er brauchte sein Chaos an für Außenstehende unlogischen Taten, um wach zu werden und guten Gewissens das Haus verlassen zu können. Genüsslich trank Kai seinen Kaffee, während Uruha wohl in seiner Wohnung herumwuselte. Er hatte wirklich keine Ahnung was er da tat, aber scheinbar war es nötig. Als der Gitarrist dann aber endlich fertig war, stellte er die Tasse ins Spülbecken. „Dann können wir ja los!“, sagte er, während er auch schon seine Schuhe anzog und vor ihm durch die Tür trat. Auf dem Weg zum Supermarkt sprach Kai ziemlich wenig, was auch nicht zuletzt daran lag, dass sie mal wieder im Stop-and-Go standen und ihn das mehr als nur aufregte. Konnten die Menschen denn heutzutage kein Auto mehr fahren?! „Am besten suchst du den Moet aus. Ich denk du kennst dich mit dem besser aus als ich. In der Zeit kann ich dann noch die anderen Sachen zusammen suchen.“, erklärte er nochmal, als sie es dann endlich geschafft hatten, den Wagen auf dem zugehörigen Parkplatz zu parken. /Endlich! Die Menschen drehen am Wochenende einfach durch!/ Im Laden selber fand der Drummer alles schnell, was er suchte. Er wusste ja was er brauchte. Als er alles in seinen Einkaufskorb gepackt hatte, begab er sich zu Uruha, der immer noch vor dem Regal mit dem Champagner stand und wohl den richtigen suchte. Uruha störte es nicht, er war eh nicht von der wachen Sorte, die ersten paar Stunden nach dem aufstehen. Nungut, wach schon - gesprächig allerdings nicht. Und so störte es ihn auch nicht, dass er zur Moet-Auswahl geschickt wurde. Wirklich zufrieden war er aber nicht, beziehungsweise beäugte noch einige andere Weine und Sekt-Varianten. Man konnte nie zu viel Wein im Haus haben, nur zu wenig. Ein guter Tropfen ließ sich immer trinken, auch wenn er erstmal liegen blieb. Kai war verblüffend schnell wieder bei ihm, aber das störte ihn nur periphär. Stattdessen verbrachte er noch 10 Minuten vor den Regalen, ehe er eine Auswahl zusammengestellt hatte und zufrieden nickte, zeigend dass sie wieder gehen konnten. Warum gerade er das Opfer für Kais Einkaufstour geworden war wusste er nicht, aber er hatte den Verdacht dass es an ihren Streits die letzte Zeit und an der Essensbesorgung letztens lag. Kein Essen mehr für Kai besorgen, der klingelte einen sonst frühs aus dem Bett und zwang einen zu verfrühter Aktivität. Mit diesen Gedanken im Kopf lief er ihm nach zur Kasse. Etwas irritiert schaute Kai auf den Korb voller Wein. Versuchte Uruha damit eine ganze Armee zu versorgen? Aber er sagte lieber nichts. Er würde schon das richtige machen. An der Kasse legte er alles auf das Band. „Danke, dass du mir hilfst.“, sagte er lächelnd, während die Sachen über den Scanner gezogen wurden. „Nur müssen wir uns langsam beeilen! Die Anderen werden zwar nicht pünktlich sein, aber eng wird es nun langsam trotzdem.“ Der Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm nämlich wirklich nichts Gutes. Zwar hatten sie noch eine halbe Stunde bis zur ausgemachten Uhrzeit, aber bei seinem Glück heute würden sie sowieso wieder im Stau stehen. Nachdem er gezahlt hatte und sie alles in Einkaufstüten gestopft hatten, machten sie sich auf den Weg zu Kais Wohnung. Dank Uruha reichte es, einmal zu laufen – alleine wäre er sicher zwei bis dreimal zurück ans Auto gegangen. Was in den Kühlschrank gehörte wurde auch gleich in diesen verfrachtet, allerdings ließ er das im Endeffekt den Gitarristen machen, da es an der Tür klingelte. Wow, die Anderen waren ja doch einigermaßen pünktlich. Grinsend öffnete er seine Tür einen Spalt, damit er wieder zurück in die Küche konnte und er nicht ewig warten musste. "Viel Wahl hatte ich ja nicht, ne?", grinste Ruha zur Erwiderung etwas unglücklich und half ihm tragen, ehe er sich im Sitz bequem zurücklehnte. Im Gegensatz zu Kai störte Stau ihn nicht im Geringsten, solange er nicht am Steuer saß. Dazu war er als Beifahrer zu bequem. Bei Kai daheim half er auspacken, stellte kalt was Kälte benötigte und ignorierte gekonnt die ersten Ankömmlinge. Er war schon genug damit beschäftigt, seine Aufgabe als Helfer zu erfüllen. Zwar grüßte Aoi und kurz darauf auch Ruki, aber außer Murren und einer gehobenen Hand bekamen sie keine Reaktion. Wenn es nach ihm ginge wäre er immerhin nicht einmal hier gewesen. Als dann wirklich Alle da waren und es durch das Geplapper in der Wohnung schon um einiges lauter geworden war als normal, stellte sich Kai zu den Anderen in seine Küche. Zwar wurde es nun doch etwas enger als gedacht, aber es würde funktionieren. Und das Chaos konnte beginnen. Natürlich war es am einfachsten, wenn Jeder das machte, was er auch essen wollte, allerdings artete das schon fast aus, da man sich schon gegenseitig die Zutaten wegschnappte. Dabei hatte Kai wirklich nicht zu wenig eingekauft, sondern eher so gewirkt, als ob er für eine Armee kochen wollte! Während Ruki und Reita sich also gegenseitig ärgerten, grinste Kai vor sich hin. Ja, er hatte sich schon gedacht, dass es so aussehen würde! Aber es machte definitiv jetzt schon Spaß! Gerade als er das Mehl aus dem oberen Teil seines Schrankes holen wollte, hörte er Ruki nur noch fiepen, ehe dieser wohl gegen ihn stolperte. Dadurch verlor auch der Leader das Gleichgewicht, geriet ins straucheln und wäre fast zur Seite gefallen, wenn er sich nicht noch rechtzeitig festgehalten hätte. Allerdings führte das dazu, dass das Mehl langsam ins kippen geriet und zu fallen drohte. Sowohl Vocal als auch Drummer schauten die Packung mit weit aufgerissenen Augen an, schienen Beide das Beste zu hoffen aber auch das gleiche zu denken. Als dann schließlich Beide danach griffen, passierte was passieren musste. Das Mehl kippte um, und ehe man schauen konnte, war erstmal alles weiß. Nachdem sich der feine Staub soweit gelichtet hatte, konnte Kai erst das Ausmaß dieses kleinen Unfalls betrachten. Uruha, der die ganze Zeit daneben gestanden und sein Zeug gemacht hatte, war von oben bis unten weiß – was Kai dazu brachte vorsichtig zu dem Sänger zu schauen, der nicht minder geschockt auf den Leadgitarristen schaute und dann zu dem Leader sah. „Oh oh…“, machte er nur leise, hatte wohl auch gemerkt, dass das Opfer dieses Unglücks heute nicht die beste Laune hatte. Hatte es allerdings nicht. Und da er sehr wohl wusste, dass Kai mehltechnisch vorgesorgt hatte, folgte seine verspätete aber gnadenlose Rache. Die Mehlpackung greifend machte er damit eine rasche weite Armbewegung im Halbkreis um sich, sodass das Mehl sämtliche anwesenden Personen traf. Sagen tat er dazu nichts weiter. Er strich sich mehrmals übers Haar, schüttelte kurz den Kopf und klopfte und schüttelte seine Klamotten notdürftig aus, ehe er ungerührt weiter seine Zutaten in seine Schüssel schnitt als sei nichts passiert. Es war allerdings besser, wenn ihm jetzt Keiner dumm kam. Er konnte es gar nicht haben, dass seine Klamotten jetzt voller Mehl waren. Umso weniger, weil alle 3 Optionen nicht erstrebenswert waren. Seine Kleidung würde nicht sonderlich begeistert vom ausbürsten sein, hätte danach garantiert Schäden. Nichts zu tun außer ausklopfen würde ihn weiß bleiben lassen, da wohl kaum alles rausgehn würde. Und sie auszuwaschen würde Stunden dauern und darin enden, dass er zwischen halbnackt sein oder Kais Klamotten anziehn wählen konnte. Beides Dinge die nicht sehr hoch im Kurs standen. Aoi sah völlig verdutzt auf das was sich ihm da bot. Sein Reaktionsvermögen war darin beinahe langsamer als Uruhas und so dauerte es auch ein Weilchen, ehe er endgültig realisierte, was dieser gerade getan hatte. Dann allerdings lachte er und warf eben jenem ein Paprikastückchen an den Kopf. Offensichtlich hatte zumindest er Spaß an der Sache. Sowohl Kai als auch Ruki versuchten sich noch in Sicherheit zu bringen, doch ehe sie sich versahen, waren sie schon voller Mehl. Der Leader begann zu lachen, nicht nur weil er die Aktion an sich lustig fand, sonder auch weil ihr Vocal wie verrückt versuchte das Mehl von seiner Kleidung und aus seinen Haaren zu kriegen. Was natürlich nicht ganz so klappte. Doch bevor Ruki selbst noch mehr von dem weißen Pulver Richtung Uruha schmeißen konnte, schob Kai ihn in die andere Ecke der Küche. So konnte er schlimmeres definitiv verhindern – und seine Küche schützen, wenn nun sogar schon mit dem Essen rumgeschmissen wurde. Kurz funkelte er Aoi an, doch dieser achtete wohl gar nicht darauf. Grinsend wandte er sich selber wieder seinem Essen zu, das immer noch relativ ungeschnitten an seinem Platz lag. Allerdings war das ziemlich schnell erledigt, sodass es schon bald für Alle weitergehen konnte. Und wenn er ehrlich war, bekam er langsam ziemlich Hunger, was nicht zuletzt daran lag, dass er heute Morgen kaum was runtergebracht hatte – warum konnte er nicht sagen. Während er sich dann so langsam an den Teig machte und darauf wartete, dass er auch die Sachen der Anderen in die Pfanne hauen konnte – er würde sie sicherlich nicht an seine Pfannen lassen! –, schickte er Ruki mit Uruha ins Esszimmer, damit di Beiden sich beim Tischdecken austoben konnten. Der Kleinste der Band hatte daran seinen größten Spaß, auch wenn er sich in Kais Wohnung dumm und dämlich an Sachen suchte, die man als Dekoration verwenden konnte, aber es ließ sich noch einigermaßen was herrichten. 'Warum warst du eigentlich als Erster hier? Du kommst doch sonst immer zu spät!', fragte er den Leadgitarristen dann skeptisch, war es ja wirklich nicht normal, dass Uruha früher als alle Anderen vor Ort war. Uruha kümmerte sich auch kaum um Kais Reaktionen, feuerte stattdessen mit einem Möhrenstück zurück, das Aoi an der Stirn traf. Das triumphierende Grinsen zu verhindern suchend drehte er sich wieder seinem eigenen Essen zu, ehe etwas in seinen Haaren landete und er wutentbrannt eine ganze handvoll Kleingeschnittenes nach dem Ältesten warf, der davon irritiert genug war, dass er es lieber sein ließ. Uruha war gefährlich, dessen Reaktion fiel immer schärfer aus als die eigene Aktion gewesen war. Allerdings verzögerte sich Uruhas Teig, wollte er doch ums verrecken nicht die Hände dort reinstecken. Es ekelte ihn an, diese Mischung aus Gemüse, Fleisch, Mehl, Wasser und Ei zwischen seinen Fingern entlangglitschen zu spüren. Stattdessen machte er so lange Terz bis Reita nachgab und ihm das Ekelgemisch anständig vermengte. Dass Uruha ihm dabei ebenso angeekelt wie dankbar über die Schulter sah versuchten die Anderen lieber zu ignorieren. Vielmehr lief er dann los und half beim Tisch decken, auch wenn Ruki geradezu akribisch Kais Wohnzimmer nach Deko absuchte, sodass selbst Uruha schon lachen musste. Auch ein "Lass gut sein" brachte da keine Wende, ehe Ruki einsah, dass nichts brauchbares zu finden war. Wenn man von Kais Kunstblumen absah, die kurzerhand aus der Dekovase gezogen und auf dem Tisch verteilt wurden. "Leader-san hat sich einfallen lassen, mir die Aufgabe als Einkaufs-Träger zuteil werden zu lassen..... zwei Stunden zu früh.", erwiderte er wenig begeistert. Dass er das niemals freiwillig getan oder vorgeschlagen hätte, war wohl offensichtlich. "Wie gesagt... nie wieder dem Leader Essen bringen...", murmelte er noch, ehe ihr Essen allmählich fertig wurde. 'Soso... also konntet ihr noch traute Zweisamkeit genießen.', antwortete der Vocal grinsend. Irgendwie musste er einen der Beiden abfüllen. Er wollte endlich die Antworten auf seine Fragen wissen, die ihn schon so lange beschäftigten. Denn so langsam platzte er vor Neugier. Einige Minuten später kam dann auch Kai mit den anderen Beiden aus der Küche, für Jeden das Essen in der Hand. Wahllos stellte er die beiden Teller die er in der Hand hatte auf den Tisch, was nun im Endeffekt dazu führte, dass er gegenüber von Uruha saß, welcher selbst neben Ruki sitzen durfte. Dieser grinste ihn daraufhin nur an. Der Leader allerdings beachtete das gar nicht, lief auch sofort wieder zurück in die Küche um gekühlte Getränke und auch schon mal was zum Anstoßen – also Moet – zu holen, was er dann alles auf den Tisch stellte. Gedeckt war immerhin schon richtig, was Kai allerdings wunderte, weil er eigentlich nicht erzählt hatte wo er seine Wein- und Sektgläser aufbewahrte. Ruki hatte wohl seine Wohnung durchsucht, was er nicht zuletzt daran erkannte, dass seine Dekoblumen auf dem Tisch lagen. Als er sich dann gesetzt hatte – nachdem er schon erwartungsvoll angeschaut wurde, da er wohl nicht der Einzige war, der Hunger hatte – konnten sie endlich anfangen zu essen. "......Wäre Kai nicht solch ein Ordnungsfanatiker, würd ich dir jetzt ein Couchkissen um die Ohren schlagen, Mini....", kam die nüchterne Antwort, ehe Ruha vom eintreten der Anderen erlöst wurde und gekonnt ignorierte, dass der traute Zweisamkeit erzwingende Drummer direkt Gesicht zu Gesicht zu ihm saß und das neugierige Frettchen zu seiner Rechten. Stattdessen griff er nach den Soßenflaschen und malte mit akribischer Genauigkeit Gitter auf sein Okonomiyaki. So konzentriert, dass Aoi dreimal bitten durfte, ehe er die Mayoflasche gehändigt bekam. Natürlich erst als Uruha fertig war. Essen tat er ohnehin noch nicht, erst musste der Moet geliefert und verköstigt werden. Etwas das er mit viel Genuss tat, nachdem er Jedem eingegossen hatte der haben wollte. Dass die Anderen nicht wirklich Kostverächter darin waren wusste er, deswegen fiel es auch nicht schwer, zu sehen, dass der Moet natürlich nicht mit nur einer Flasche für die erste Runde reichte. Kai würde ihm noch dankbar sein, dass er die Getränke so umfangreich eingekauft hatte. In Gesellschaft tranken sie viel, das wusste er. Jeder zwar nach seinem Geschmack, aber definitiv viel. Er nahm nicht den ersten Happen und er würde auch sicher nicht der Erste sein der fertig war. Uruha war auch darin wie in allem von der langsamen Sorte. Umso mehr als dass er alles tat um nicht auf die Teller der Anderen zu schielen. Er brauchte den Blick gar nicht zur Seite schweifen zu lassen um zu wissen, dass Ruki seinen Anteil mit einem Kanji zupinselte und Reita die Soße achtlos kreuz und quer drüberkippte und später sicher eisern darum kämpfen würde, nicht das Gesicht zu verziehen wenn er bemerkte, dass es zuviel des Guten gewesen war. Schneller als der Leader gucken konnte, war die erste Flasche Champagner auch schon leer. Doch eigentlich durfte ihn das nicht wundern. /Wie auch immer ich nur annehmen konnte, dass eine Falsche reicht…/, dachte er, während er auch schon die nächste aus dem Kühlschrank holte und in den Flaschenkühler auf dem Tisch stellte. Er wusste gar nicht, dass er sowas jemals gehabt hatte. Es war halt doch immer wieder eine Überraschung, wenn man nach etwas suchte und dann plötzlich sowas in seinen Schränken fand. Aufgemacht hatte er sie allerdings noch nicht und er würde das auch sicherlich nicht tun, denn bei seinem Glück schäumte das wieder über – und auf dem Boden bzw. im Teppich wollte er das bestimmt nicht haben. Während dem Essen sprach er selber nicht viel, hörte viel lieber zu, wie sich seine Kollegen unterhielten und sich Ruki darüber beschwerte, dass man in dieser Wohnung keine richtige Dekoration fand. „Dann kauf mir halt welche!“, brummte Kai daraufhin nur. Ihm reichte das was er hatte, denn echte Blumen würden früher oder später sowieso kaputt gehen, so selten wie er eigentlich zu Hause war und sonst hatte er es lieber schlicht. Allerdings bereute er auch sofort wieder was er gesagt hatte, denn die Augen des Vocal blitzen sofort auf. „Ok! Wir kaufen dir was! Uruha hilft mir dabei!“ Letzteres hatte der Zwerg einfach beschlossen und würde zur Not auch so lange betteln und nerven bis er dem Gitarristen auf den Zeiger ging. Ruki starrte den Drummer an – was dieser nicht weniger intensiv zurückgab – musste dann aber anfangen zu lachen. „Ich werde mich hier austoben, glaub mir!“, drohte er nochmals, als er sich wieder beruhigt hatte und der Leader konnte nur den Kopf schütteln. Wenn Ruki sich hier wirklich austoben wollte – und das eventuell auch noch mit Uruhas Hilfe – dann konnte das gar nicht gut für seine Wohnung enden. Dabei mochte er es, so wie es war! „Was machen wir eigentlich dann nun nach dem Essen?“, warf der Jüngste der Band dann aber mit vollem Mund ein, als sie so langsam aufgegessen hatten. Immerhin waren sie nicht nur wegen dem Essen hier – seiner Meinung nach jedenfalls. Uruha scheute nicht lange, die nächste Flasche auch zu öffnen und den Anderen einzuschenken sobald das Glas nur noch halb gefüllt war. Er stand währenddessen sogar auf, holte weitere Gläser und Getränke je nach Wunsch und stellte sich als sehr aufmerksam heraus was die Getränke betraf. Währenddessen aß er gewohnt langsam aber genießend, auch wenn er an einem Punkt die Krise bekam und mit den Stäbchen Reitas Berge an Pampe verrührte und die Übermengen abtrug und in eine kleine Schale füllte. Als dieser dann auch endlich wieder entspannt wenn auch beschämt von Uruhas Aktion essen konnte, schaltete der Gitarrist völlig ab und sah erst wieder verblüfft auf, als die Hälfte seines Tellers leer und sein Name gefallen war. "Ich helfe hier niemandem mehr. Das führt dazu, dass ich zu nachtschlafender Zeit aus meiner Wohnung geschmissen werde.", erwiderte er, ehe er sich das nächste Stück zwischen die Lippen schob. Rukis Blick hielt er eiskalt stand, ehe er ungerührt davon zu seinem Glas griff und nachspülte. Er würde einen Teufel tun, sich schon wieder mit einplanen zu lassen. "Wie wärs mit Kagome!", haute Reita heraus und sofort richteten sich alle Augenpaare auf ihn. "N-nicht...gut? Dieses Spiel.. wo man im Kreis sitzt und die Anderen laufen außen her---..... okay, also nicht." Aoi grinste breit, pattete ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Flaschendrehen!" - "Wo hast du das denn her?", fragte Uruha wenig begeistert. Eine Stimmung die sich auch nicht besserte nachdem Aoi erklärt hatte, was er mit diesem Begriff meinte. Wahrheit oder Pflicht war noch nie seins gewesen, er hasste beide Auswahlmöglichkeiten wie die Pest. Besonders mit solch einem Haufen. Unsicher betrachtete Kai den Bassisten. Kagome? War das nun sein Ernst oder wollte er sie nun alle verarschen? So bedröppelt wie er dann aber schaute, hatte er wirklich erwartet, dass sie das spielen konnten. Als Aoi dann aber mit ‘Flaschendrehen‘ ankam, war er genauso verwirrt wie eben noch. Ihm sagte der Begriff etwas, irgendwo hatte er das schon mal gehört, aber er konnte sich nicht erinnern, um was es ging. Nach der Erklärung war er allerdings schlauer. Er war sich nicht sicher, ob er das wirklich spielen wollte, immerhin war der Vocal noch voller Neugier und würde dementsprechende – und sicherlich auch unangenehme – Fragen stellen. Früher oder später würde es darauf hinauslaufen. Als es dann stimmtechnisch doch drei gegen zwei stand – klar, dass Uruha das genauso wenig wollte wie er –, mussten sich wohl Drummer und Gitarrist fügen. Spielten sie nachher halt Flaschendrehen. /Kindergarten… sowas spielt man doch als Teenie../, dachte Kai, während er langsam begann den Tisch abzuräumen. „Dann besorg mal eine leere Flasche, Aoi!“, rief er dem Rhytmusgitarristen dann zu. Finden würde er hier definitiv was, schließlich hatten sie schon mehr als eine Flasche geleert. Wie auf Stichwort stand auch Uruha auf und ging neuen Vorrat holen. Das Sammelsurium schließlich strategisch günstig in seiner Nähe anordnend schenkte er Jedem ein alkoholisches und ein alkoholfreies Getränk nach Wahl in je zwei Gläser und setzte damit endgültig um, was er während des Essens schon begonnen hatte. Ruki verdrehte ob so viel Perfektionismus' wegen Getränken nur die Augen, was Uruha allerdings nicht von seiner genialen Logik abhielt. Auch wenn sogar Reitas breites hinterhältiges Grinsen geradezu nach dem Kommentar über sein chaotisches Zuhause schrie, den er sich offenbar verkniff weil er meinte, das Grinsen würde Uruha schon genug ärgern können. Tat es, aber da der Bassist ja todesmutig mitgestimmt hatte für dieses Flaschendrehen würde der Gitarrist ihn über kurz oder lang eiskalt auflaufen lassen und sich seine Rache holen. Kapitel 6: Truth or Dare ------------------------ Langsam fragte sich der Leader, warum er sich nicht doch geweigert hatte. Nachdem er den Couchtisch freigeräumt hatte war er sich sicher, dass das hier noch sehr peinlich und bestimmt auch nervenaufreibend werden würde – vor allem, wenn man das hinterhältige Grinsen sah, das so gut wie Jeder der Anwesenden im Gesicht trug. Die Flasche wurde gedreht und zeigte zu allererst auf den Vocal. Der hatte allerdings wenig Lust sich nun zu bewegen und wählte Wahrheit. Aber was fragte man den Zwerg? Zumal man ja am Anfang nicht übertreiben wollte und sich die ‘besten‘ Fragen doch für den Schluss aufheben wollte, wenn Jeder der Anwesenden nicht mehr ganz klar im Kopf war. So bekam man dann auch wirklich die Wahrheit – jedenfalls in den meisten Fällen. Ruki öffnete empört den Mund, als Reita ihn fragte, wann er sich denn zum letzten Mal beim Sale geprügelt hatte. „Als ob ich das nötig habe! Ich streite mich doch nicht um… ok das eine Mal schon. Aber da wollte ich das Oberteil auch haben und niemand anderes! Aber.. Aber trotzdem, das zählt nicht! Und das neulich auch nicht, weil ihr hättet genauso gehandelt, wenn ihr die Hose gesehen hättet und… Hör auf zu lachen!!“ Er redete sich um Kopf und Kragen, doch der Bassist hatte schon längst zu kichern angefangen – wofür er einen leichten Schlag auf den Oberarm erntete und natürlich böse Blicke des Jüngsten. Grummelnd nahm Ruki die Flasche und drehte sie. Sie landete bei Uruha, der nicht gerade glücklich deswegen aussah und abwartend von Allen angesehen wurde. Ruha besah sich das Ganze und nickte mit verschränkten Armen. Kay, das war klar gewesen. Ruki würde wenn nötig um Klamotten kämpfen, das war wohl Jedem zuvor klar gewesen. Allerdings verzog er die Lippen, als der Jüngere ausgerechnet ihn erwischte. "Pflicht.", sprach er knapp. Er würde einen Teufel tun, dem Chibi die Chance zu geben, ihm intime Fragen zu stellen. Etwas, das sogar Aoi und Reita zu verstehen schienen. Von Kai erwartete er dieses Verständnis ohnehin. Er war auf ihn angewiesen. Wenn Dieser Mist baute, dann konnte trotzdem alles offengelegt werden.Wobei ihm einfiel, dass sie auch jemand zwingen konnte, es nachzustellen. Verdammt, in diesem Spiel war er in keinem Fall sicher. Leise fluchte Ruki. Pflicht?! Wieso nahm er Pflicht? Er wollte doch nur endlich Antworten auf die ganzen brennenden Fragen haben. Aber so musste er sich erstmal überlegen, was er Uruha antat. Leicht abwesend blickte er sein ‘Opfer‘ an, die Lippen dabei zusammengepresst und die Augenbrauen zusammengezogen, nachdenkend. „Du…. musst….“, begann er in der Hoffnung, dass ihm etwas einfiel – doch es kam nichts. Immernoch abwesend musterte er den Leadgitarristen weiter, sah von oben nach unten. Etwas ausziehen? Nein, das war langweilig und einfallslos. Doch plötzlich war der Einfall da! Ein breites, verschlagenes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Wie wäre es eigentlich mal wieder mit Hotpants? Und Strapsen?“, fragte Ruki. Wenn Uruha gekonnt hätte, hätte er ihn nun wohl erwürgt. „Mir ist es egal wann, solang es innerhalb der nächsten…“, Ruki musste kurz nachdenken. Eine Zeitspanne musste her und ein gutes Event. „… in den nächsten 3 Jahren! Spätestens zu unserem 10-Jährigen musst du das wieder tragen!“ Bereit für eine Diskussion war er nicht, denn das war nun Uruhas Pflicht – selber schuld! „Du darfst dann nun drehen.“ Ruhas Brauen zuckten schon misstrauisch, als Ruki nur zu grinsen begann. Das hieß nichts Gutes. Und erneut zuckten die Brauen, als das leidige alte Thema wieder aufgebauscht wurde. Natürlich. Ihr Pimp und sein Wadenfetisch. "Spinnst du? Du kannst das doch nicht auf solch eine Zeit ausdehnen! Find gefälligst was, das man heute Abend machen kann!", beschwerte er sich und fragte sich im selben Moment, warum er nicht schon zeternd aufgesprungen war, als diese Schnapsidee von Spiel überhaupt aufgekommen war. "Ich kill dich, Zwerg!", knurrte er und wedelte mit der Flasche in der Luft in seine Richtung. „Doch, das kann ich, wie du siehst!“, kicherte Ruki. „Du wolltest Pflicht also hast du deine Pflicht! Du kannst das natürlich gerne im nächsten PV schon tragen oder aber auch erst zum Jubiläum.“, fügte er grinsend hinzu. Kai beobachtete das nur stumm – innerlich aber grinsend und Ruki dankend für die Idee. „Vielleicht hat Ruki das bis dahin vergessen?“, versuchte er Uruha zu beruhigen, doch das glaubte er selber nicht. Das würde der sich merken, das war sicher. „Als ob ich das jemals wieder vergessen würde!“, fuhr dieser im auch gleich in die Tour, ehe er Uruha erneut aufforderte, die Flasche zu drehen. "Der hat nen Wadentick, der wird irgendwann an meinem Grab stehn und sagen 'Aber er hatte geile Schenkel'..!!", grollte Ruha Kai als Antwort zu. Und er wusste sehr wohl, dass Ruki mit seinem Wahn nach seinen Schenkeln nicht allein dastand. Alles Verräter! Murrend drehte er die Flasche und erwischte Aoi, der jetzt definitiv seinen Frust abbekommen würde. Kai kicherte zur Antwort, während Ruki nur lässig ‘Nein, das wird gleich in den Grabstein gemeißelt‘ kommentierte, dabei aber immer noch breit grinste. Endlich würde man mal wieder diese sündigen Schenkel sehen und so wie Kai nun doch grinste, war er nicht der Einzige der sich freute. Und die anderen Beiden hatten sicherlich ebenfalls nichts dagegen. Aoi blickte unsicher die Flasche an. Wieso er? Erst musste ihr Zwerg Uruha auf die Palme bringen und dann musste er es ausbaden? „Danke!“, murrte er Ruki an, entschied sich dann aber souverän für die Wahrheit. Wer wusste, was der andere Gitarrist ihm bei Pflicht nun angetan hätte. Allein für diesen Kommentar bekam Ruki eine auf den Hinterkopf verpasst. Dem traute er zu, dass er das irgendwo heimlich tat. Und sei es mit Krakel-Hiragana auf der Seite in extra-klein. Kais Grinsen konnte man auch als Amüsement über ihr Angezicke werten und so blieb er vorerst vor Ruhas Rache verschont. Aoi hingegen.... naja. Auf Uruhas Lippen legte sich ein hinterhältiges Grinsen. "Stell dir vor, du müsstest Ruki im Kleidchen zu einem Date ausführen und er würde danach mit dir händchenhaltend durch die Straßen ziehen wollen und von dir verlangen, dass du verliebt tust und als sei er ein Mädchen.", sprach er drängend und musterte Aoi dabei. Verwirrt musterte Aoi Uruha, während dieser sprach, brach dann erstmal in Gelächter aus, ehe dieses unsicher wurde. Was zur Hölle hatte er vor? „Ja?“, sagte er, duckte sich unbewusst vor dem Kommenden weg. Ruki sah ihn genauso verwirrt an – mit einem kleinen bisschen Misstrauen. Es war klar gewesen, dass er nun mit reingezogen werden musste, aber wie, das wollte er noch nicht ganz verstehen. Zumal er sich so nie benehmen würde! Uruha verzog keine Mine, auch wenn ihm die Reaktionen schon verdammt gut gefielen. "Und dann wachst du auf und Ruki liegt nackt neben dir im Bett und flüstert dir glücklich ein "es war schön" zu.", endete er mit einer unausgesprochenen Frage. Es ging ihm mehr um das allgemeine Entsetzen das er damit auslösen konnte und darum, sie vorzuwarnen, dass sie das Thema bei ihm und Kai lieber nicht anschnitten, wenn sie nicht bittere Rache von ihm erleben wollten. Jetzt war es an Ruki, zu lachen. Um Aoi noch mehr zu ärgern, leckte er sich einmal kurz über die Lippen und zwinkerte ihm zu. Schade, dass dieser das nicht wirklich mitbekam, denn der starrte den Leadgitarristen an. „Eh…“ Was würde er tun? Ihn rausschmeißen? Noch eine Runde schieben? „Ich würde… twittern?“, antwortete er intelligent. „Nachdem ich ihn rausgeschmissen hab?“ Diese Antwort empörte Ruki. Uruha würde dafür noch seine Rache bekommen! Und Aoi war doch recht zufrieden mit seiner überforderten Antwort, weshalb er sich einfach die Flasche schnappte und drehte. Wieder Ruki. Ruki schnappte nach Luft, verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. "Wahrheit.", sprach er überzeugt. Nicht, ohne Uruha und Aoi giftige Blicke zuzuwerfen. Wie hatte das so schnell gegen ihn verlaufen können? Dass Uruha ganz offensichtlich alle Freude an dem Ausgang seiner Aktion hatte, wurmte ihn umso mehr. Na warte, da war noch mehr drin als nur nackte Oberschenkel! Damit hatte Aoi gerechnet. Aber eine Frage hatte er dennoch nicht. Aber da es jetzt schon langsam dreckig wurde, konnte er auch gleich alles fragen. Überlegend nahm er sein Handy zur Hand, scrollte durch sein Twitter. Spannend war das nicht, nichts gab ihm irgendeine Anregung, was er fragen konnte. Außer dieser blöden Standardfrage, die gerade in seinem Kopf spukte. Und da ihm nichts Besseres einfiel würde er sie wohl stellen. „Mit wem würdest du am ehesten in die Kiste springen, wenn wir schon mal beim Thema Bett sind. Auf die Company bezogen, also nicht nur unsere Band.“, fragte er Ruki, nachdem er kurz getwittert hatte, wie überfordert er sich im Moment fühlte. Rukis Handy gab ein PLING von sich und alle Blicke hefteten sich wenig erfreut auf Aoi, ehe Reita stumm die Hand ausstreckte, um es ihm abzunehmen. Ruki selbst stellte sein Handy aus, ehe er ohne überhaupt nachzudenken mit Überzeugung "Uruha!" aussprach und selbigen damit zucken ließ, ehe dieser kapierte, dass er nicht gerufen worden war, sondern das die Antwort war. "Was zum....", wollte er sich gerade beschweren, aber da hatte Ruki auch schon die Flasche gedreht und Reita erwischt. Kai grinste wegen dieser Antwort. Ja, das konnte er gut nachvollziehen, wobei er ja schon in den Genuss gekommen war und Ruki wohl weniger. Als die Flasche wieder nicht auf ihn zeigte, atmete er erleichtert aus. Wenn es nach ihm ging, konnte es so weitergehen. Reita hingegen schaute weniger begeistert. „Pflicht!“, war seine Antwort. Er würde hier sicherlich nicht irgendwas erzählen, wobei sich zum Affen machen sicherlich auch nicht besser war. Ruki spitzte die Lippen, leckte sich dann gedankenverloren darüber. Reita eine Aufgabe geben? Seine Finger glitten nach oben und tippten gegen die Lippen, ließen Uruha die Augen verdrehen ob so viel verstecktem Lippenfetish. War der Kleine überhaupt fähig, einen seiner Fetishe zu verstecken? "Hmm.... mach mal Daumen zeigen und zwinger dabei, während du begeistert "marvellous!" sagst.", meinte er dann und grinste zufrieden. Ja, das war eine tolle Aufgabe. Wie geschaffen für Reita. Erleichterung machte sich in Reita breit. Das war machbar und nicht irgendwie arg peinlich und etwas, nachdem er seinen Kollegen in die Augen sehen konnte – noch. Der Abend war noch jung. Mit völliger Begeisterung brüllte er ‘marvellous‘ in mehr schlechtem als rechten Englisch durch Kais Wohnung, während er den Daumen hob und danach zwinkerte. Ja das war nicht so schwer gewesen. Nachdem Reita gedreht hatte zeigte die Flasche erneut auf Aoi. „Wahrheit oder Pflicht?“, fragte der Bassist, sah den Ältesten der Band dabei an. Vielleicht nicht schwer gewesen, aber Uruha brach trotzdem in Lachen aus. Reita war dabei einfach zu genial und Rukis Gesicht zierte ein glückliches Grinsen, das da wohl einige Runden bleiben würde, solange er nicht wieder gemobbt wurde. "Wahrheit.", sprach Aoi, war sich bei Reita relativ sicher, dass er sicher war. Reita war ein Kumpel-Typ, der würde nicht gemein sein. Wenigstens nicht zu ihm. Hoffentlich nicht zu ihm. "SEI LIEB ZU MIR!", sprach er aus und klatschte in die Hände die er anhob, den Kopf theatralisch senkend, während Uruha das Bein streckte, um ihm leicht gegens Bein zu treten. "Spinner." Reita musste lachen. Er konnte jetzt nicht böse zu ihm sein, vor allem weil er schon Uruhas Frust abbekommen hatte und einen Freund musste man in diesem Spiel definitiv haben. „Was würdest DU ohne Handy und speziell ohne Twitter machen?!“, fragte er, grinste danach breit. Bei Aoi war das immerhin eine berechtigte Frage, denn die App mit dem kleinen blauen Vogel, war für ihn wohl lebensnotwendig. Dementsprechend entgeistert sah Aoi ihn auch an. "Ich würde..... meine Fans persönlich mobben!", sprach er dann mit Siegerpose und lachte seltsam. "....und alles vergessen. ALLES.", fügte er dann ergeben an. Reita war echt lieb. Schreckliche Vorstellung, aber wenigstens keine gemeine Aktion. Er drehte die Flasche und landete auf Kai, grinste breit. Damit waren also Alle endlich mal drangekommen. "Wahrheit oder Pflicht, Leader-san?" Als die Flasche dann schließlich auf ihn zeigte, ließ Kai kurz den Kopf hängen. Früher oder später hatte es ja so kommen müssen. „Wahrheit.“, sagte er, sich aber noch nicht ganz sicher, ob das die richtige Entscheidung war. Vor allem Aois Grinsen gefiel ihm nicht, doch solange es nicht Ruki war, der ihm Fragen stellte, schien das alles noch in Ordnung zu gehen. Innerlich betete er trotzdem, dass nun nichts schlimmes kam – vor allem nichts, dass es etwas mit Uruha zu tun hatte! Doch Aoi mochte es lieber allgemeiner. "Wenn der Rest von uns Mädchen wären... Mit wem würdest du auf ein Date gehen wollen und warum?", fragte er und strahlte übers ganze Gesicht dass man sich nicht sicher sein konnte, ob Aoi verdorben war oder einfach nur kindlich naiv. Ruha war jedenfalls froh, dass er selbst nicht das Opfer von dessen Frage geworden war. Einen Moment schaute Kai den Rhythmusgitarristen entgeistert an, ehe er zu grinsen begann. „Moment.. Ich muss erst das Bild von Reita in einem Kleid aus meinem Kopf bekommen.“, meinte er, ehe er begann, über die Frage nachzudenken. Würde er nun Uruha sagen, wäre er definitiv des Todes! Und es würde Zündstoff geben, vor allem für Ruki. „Weder Ruki noch Uruha.. ich glaub mit den Beiden würde man bei einem Date nur irgendwann durchdrehen… wobei das sicherlich auch irgendwie ganz nett werden könnte...“ Hatte ihm Aoi denn unbedingt so eine Frage stellen müssen? Allein sich einen der Anderen als Frau vorzustellen fand er schon schwierig genug – wobei das bei Uruha eventuell etwas leichter fiel. „Ich glaub doch eher Ruki.“, sagte er dann schließlich. „Mit ihm wäre es dann wohl noch am unkompliziertesten und er sieht als Mädchen sicherlich niedlich aus!“ Letzteres schien Ruki nun doch nicht zu passen - obwohl er bis jetzt noch relativ stolz geschaut hatte –, sodass das geworfene Kissen Kai nur knapp verfehlte. Als Kai dann wieder die Flasche drehte, zeigte diese erneut auf den Vocal. Oha. Ruhas Glare traf Kai ganz besonders hart, ehe dieser ihn ausschloss und er sich ein empörtes "Oi!", nicht verkneifen konnte. Wieso war er ein stressiges Date? Reita war viel schlimmer. Reita würde ihn sicher durch die halbe Stadt schleppen. Im Grunde musste er aber wohl doch eher erleichtert sein, dass Kai die Frage so gerettet hatte, dass nichts auf sie Beide fiel. Er lehnte sich zurück, stellte sich vor, wie Ruki ihn in wirklich jedes Klamottengeschäft zerren würde und Kai am Abend mit wund gelaufenen Füßen jammernd im Wannenbad stehen und die Striemen der eingeschnittenen Einkaufstüten begutachten würde. Ein amüsiertes wenn nicht sogar leicht fieses Grinsen zeigte sich auf seinen Lippen, ehe Aoi ihn anstieß, um ihn in die Realität zurückzuholen. "Pflicht.", meinte der Jüngste überzeugt, schien keine Angst zu haben, dass ihm irgendwas passieren konnte. Pflicht klang Kais Meinung nach schon mal nicht schlecht. Er könnte Ruki nun wirklich alles tun lassen, allerdings durfte er nicht zu fies sein, denn sonst würde er sich rächen. Und das würde wohl weder für ihn noch für Uruha gut ausgehen, das war dem Leader klar. Einen Moment sah er den Vocal an, ehe ihm doch etwas einfiel. „Wie du ja vorher gezeigt hast, dekorierst du ja gerne, was eigentlich Frauensache ist. Und du schmeißt gerne meine Kissen nach mir. Und wir hatten es ja von dir schon als Frau. Also wirst du nun in weiblicher Anmut meine Wohnung in den nächsten 3 Runden wieder auf Vordermann bringen! Und vergiss dabei bitte nicht - anmutig und grazil!“, stellte er seine Aufgabe. So musste er später wenigstens nicht alles was hier an Dekoration rumlag selber aufräumen. Man konnte richtiggehend sehn, wie sich Rukis Mund verzog. Hatte der ihn gerade weiblich genannt?! Dennoch drehte er die Flasche und stand dann auf, während er Aoi, den es erwischt hatte, nach Wahrheit oder Pflicht fragte. Nicht ohne Kai einen giftigen Blick zuzuwerfen, als er das Kissen von dessen Seite wegzupfte, um es wieder an seinen Platz zu bringen, ehe er die sonstigen leeren Flaschen und leer gewordenen Snackteller griff, um sie in die Küche zu bringen. Der Leader grinste nur. Sollte sich Ruki nur aufregen, aber wahrscheinlich würde er das nachher noch zu spüren bekommen. Aoi indes überlegte nun gut, was er tun sollte, entschied sich dann aber doch für Pflicht, was er Ruki noch hinterherrief. Hoffentlich bekam nicht wieder er schmerzhaft den Frust zu spüren, wie vorher schon bei Uruha. Ruki war schon fast gewillt, Aoi dazu zu zwingen, ihm zu helfen. Da Kai das aber wohl kaum gut geheißen hätte, musste er sich etwas anderes überlegen. "Stell dich auf Kais Balkon und hüpfe herum und verhalte dich, als sei es wahnsinnig kalt und du aufm Balkon ausgesperrt.", sprach er, als er wieder zurückkam, einen Lappen in der Hand, und Kai nochmal anglarete. Einfach schon, weil diese Runden länger wurden als ihm lieb war. Ruha hielt nur mühsam ein Grinsen zurück. Ruki war ohnehin sehr ordentlich, da konnte das doch keine allzu große Hürde sein. Aber es schien ihn zu wurmen, dass er für jemand Anderen aufräumen musste. „Was?“, fragte Aoi nur, stand dann aber auf. Diskutieren würde er sicherlich nicht und es war ja sogar noch recht harmlos. Nachdem er sich auf den Balkon gestellt hatte und die Türe zugezogen hatte, legte er die Arme um sich, um so zu tun als ob er versuchte sich aufzuwärmen. Währenddessen hüpfte er von dem einen auf das andere Bein und begann zu meckern, die anderen sollten doch gefälligst die Türe wieder öffnen, an welche er danach auch begann zu klopfen, sodass Kai fast Angst haben musste, dass er bald eine neue Scheibe benötigte. Eine Weile tat er das, ehe er von selbst die Türe wieder aufmachte und hinein linste. „Gut so? Kann ich wieder aufhören?“, fragte er den Vocal, der immer noch durch die Wohnung lief und aufräumte. Nach einem Nicken von diesem setzte er sich wieder an seinen Platz und drehte die Flasche, die schließlich auf Reita zeigte. Reita schaute erst verdutzt als Aoi gegen die Scheibe zu hämmern begann, ehe er nach einer Weile einfach nur fröhlich vor sich hinlachte. Das war zu gut, oh das war viel zu gut. Von Ruki erntete er dafür ein breites zufriedenes Grinsen, auch wenn Uruha etwas unglücklich das beobachtete was sich ihm da bot. Ob Kais Nachbarn das auch so lustig fanden? Zumindest passte es zu dem Ältesten, nach ihnen zu jammern und zu hämmern. Er ging wieder zu seinem Getränk über, als Aoi wieder reinkam. Nahm noch schnell die letzten paar Nüsse aus dem Schälchen, bevor Ruki es sich krallte und von dannen trug. Himmel, als Putze war der schnell. "Wahrheit.", sagte derweil Reita, der scheinbar nicht wirklich gewillt schien, sich mit irgendeiner Aktion zu blamieren. „Nach einer Nase brauch ich dich leider nicht zu fragen.. Die hast du offensichtlich!“, sagte Aoi nachdenklich, piekte währenddessen dem Bassisten auf diese. Er trug ja sein Band heute nicht. Es wäre hier drin wohl auch das erste Stück Stoff gewesen das gefallen wäre, hätte er das getan. Also musste eine andere Frage her. „Hm…. Gibt es jemanden den du im Moment datest? Eine nette junge Dame von der wir nichts wissen?“, fragte er dann einfach, weil ihm nicht besseres einfiel und er sich das nun schon länger gefragt hatte. "Oi!", beschwerte sich selbiger und hielt sich sofort die Hände vor die Nase, als müsse er sie beschützen. Ruki musterte das Ganze misstrauisch, verrichtete aber weiter seine Aufgabe. Wie viele verdammte Runden waren das jetzt eigentlich? Erst die Zweite? Das dauerte eindeutig zu lange. Reita hingegen schaute verwundert, ehe er die Hände sinken ließ und ernsthaft nachzudenken schien. "Ich... date ab und an mal. Aber irgendwie ist das nie so das Richtige.", erwiderte er dann. Dank der Band blieb eh nicht viel Zeit und wenn, dann sprachen ihn die Frauen an statt umgekehrt. Dass die ihm dann zu forsch waren, war bei Reitas zurückhaltender Art wohl nicht verwunderlich. Das machte es schwer, die Richtige zu finden. "Bin ich fertig?", fragte er treudoof in die Runde, ehe er sich vorbeugte und die Flasche drehte. Aoi nickte. Er traf sich hin und wieder also wirklich mit jemandem – allerdings nicht mit derselben Frau. „Und ich dachte du triffst dich nur mit einer.. Na gut nun weiß ich es ja!“, war die Antwort des Rhythmusgitarristen. Kai hatte genauso interessiert zugehört, aber er wusste es ja selber. Mit ihrem Job war es nicht einfach, eine Familie zu gründen oder sich über längere Zeit mit jemandem zu treffen. Und oft war da noch das Misstrauen das noch etwas mitpfuschte. Man wusste ja nie, ob es um Geld und die Bekanntheit ging oder wirklich nur um einen selbst. Obwohl sie oft genug auf Frauen trafen die keine Ahnung zu haben schienen, wer sie waren. Bei einer Musikrichtung die in Japan ein Schattendasein neben dem populären Pop fristete wohl auch nicht allzu erstaunlich. Ganz zu schweigen von dem Makeup, ohne das sie privat meist nicht einmal von einigen Fans erkannt wurden. Reita erwischte Uruha und lächelte sacht. Das ersparte ihm wenigstens biestige Blicke von Ruki oder Gejammere von Aoi. Ruha spitzte die Lippen, ehe er sich für Pflicht entschied. Reita wusste eh fast alles über ihn, also war Wahrheit bei ihm nicht wirklich eine anzustrebende Option. Reita lächelte immer noch, während er überlegte was Uruha tun könnte. Als ihm etwas einfiel, wurde sein Lächeln zu einem dümmlichen Grinsen. Er fand die Idee dumm und göttlich zugleich. Aber so würde sich auch der Leadgitarrist schön zum Affen machen, sodass beide Gitarristen das für heute getan hatten. „Du nimmst dir nun einen von Kais Stühlen und unterhältst dich schön mit ihm! Und tu so als ob er dir antwortet!“, stellte er seine Pflicht. Das war so typisch Reita. Uruhas Mund verzog sich praktisch in Zeitlupe zu den Seiten, um seinem Unmut Ausdruck zu verleihen. Elendiges Drecks-Spielkind. Da er an der Aufgabe aber eh nichts mehr ändern konnte, stand er auf und schnappte sich einen der dummen Stühle. "Keine Pflicht mehr für dich!", murrte er Reita damit an, klarstellend, dass dieser ab sofort mit Frage Vorlieb würde nehmen müssen, ehe er die Arme verschränkte und den Stuhl anstarrte. "....Ja ich kann auch nichts dafür.... bedank dich bei dem Baby da.", sprach er und deutete auf Reita. "Ja.... denk ich auch..... So gemein würd ichs nun nicht sagen....... Hehe, ja, das kommt gut...... Oh, Rache ist immer gut....... Aber definitiv.......", sprach er mit gehässigem Grinsen. Reita hatte sich eine Aufgabe ausgesucht, die sich wunderbar gegen ihn selbst wenden ließ. Als er es als genug erachtete trat er mit einem Fuß auf die Sitzfläche, ehe er mit immer noch verschränkten Armen in die Runde sah. "Langt das?!" Auf einträchtiges Nicken - etwas anderes hätte er auch nicht geduldet - rollte er die Flasche und landete auf Kai, der von seinem Blick geradezu erdolcht wurde. Gut, er war nachtragend. Und das extrem. Und zu Kais Leidwesen war er noch dazu unfair, wenn ihn jemand verärgert hatte. Im Gegensatz zu Aoi und Reita scheute er nicht davor zurück, seinen Frust an jemand Anderem auszulassen. Kai musste Lachen, als er sah, dass Reitas Gesichtszüge immer mehr entgleisten. Tja, das hatte er nun davon. Als Uruha sich wieder zu ihnen setzte und die Flasche schließlich auf ihn zeigte, erstarb sein Lächeln allerdings allmählich – nicht zuletzt wegen dessen Blick. Egal was er nahm, es würde wohl nicht wirklich gut enden. Da er sich aber nicht wirklich entscheiden konnte, wohl wirklich alles in eine falsche Richtung laufen konnte, rief er einfach das hinaus, das ihm als erstes in den Sinn kam – Pflicht. Ob das eine gute Idee war bezweifelte er, aber immerhin konnte Uruha ihn nicht über den einen Abend ausfragen in dem sie im Love Hotel gewesen waren, sofern er etwas ahnte. Uruhas Lippen verzogen sich auf eine Weise die ein Grinsen darstellte, aber definitiv nichts Gutes versprach. "Wie wärs denn, wenn du das Fenster im Schlafzimmer aufmachst und unsere stinkende Wäsche wäschst? Vielleicht sogar mit der Hand, da du ja solch ein Interesse an Reinlichkeit hast? Vielleicht... im besten Fall unsre Shorts?! Dabei kannst du deine gleich mitwaschen und - OH! - danach nass anziehen. Und dann hälst du drei Runden deine 'Klappe'.", haute er raus und verschlug damit allen Anwesenden buchstäblich die Sprache. Offensichtlich war doch nicht alles okay und Uruha auch weiterhin in Rachelaune. Der Morgen war ihm mehr als offensichtlich im Gedächtnis geblieben und dank seinem spontanen Ausbruch, nach dem er sich beängstigend ruhig wieder auf seinen Platz setzte, wussten nun auch die Anderen Bescheid, wieso Kai den einen Morgen von ihm verprügelt worden war. Entgeistert starrte der Leader Uruha an. Hatte er das wirklich richtig verstanden? „Soso.. du bist also immer noch sauer.“, antwortete Kai und stand auf. In aller Ruhe lief er in sein Schlafzimmer, öffnete dort sein Fenster, schloss danach die Tür, damit es nicht ziehen würde. „Bringt ihr mir dann die Sachen ins Bad? Zieht die Shorts einfach nacheinander im Schlafzimmer aus, aber macht danach bitte die Türe wieder zu.“, rief er ins Wohnzimmer, während er sich selbst auf ins Badezimmer machte und dort Wasser in die Wanne einließ. Nacheinander trudelte dann auch eine Shorts nach der anderen zu ihm ins Badezimmer – seine lag schon dort – und auf jedem Gesicht konnte man ablesen, dass Keiner davon begeistert war. Außer Uruha, der hatte gerade wohl den Höhepunkt des Abends, was man definitiv an seinem Grinsen sehen konnte. Nachdem Kai nun auch Waschmittel in die Wanne vor ihm gegeben hatte, kniete er sich hin und begann zu waschen. Schweigsam, denn er würde Uruha nicht die Genugtuung geben und meckern. Das musste er über sich ergehen lassen wie ein Mann. Hintereinander wusch er gründlich die einzelnen Shorts, bis er der Meinung war, dass es gründlich genug war. Er hatte noch nie mit Hand gewaschen – warum auch? – also würde das so gut sein müssen. Fertig mit waschen, hängte er die Sachen seiner Bandkollegen auf den Wäscheständer – sie mussten ja nicht auch noch unter Uruhas Rache leiden – während er etwas widerwillig seine nasse Shorts, die er davor so gut es ging ausgedrückt hatte, anzog. Gut, nun war er halbnackt. Und darauf hatte er es heute Abend sicherlich nicht angelegt – genauso wenig wie er je hatte in den Genuss kommen wollen, die Unterwäsche seiner Jungs zu waschen. Schnell holte er aus dem Schlafzimmer noch ein Shirt, welches er gleich anzog und warf sich noch seinen Morgenmantel über, ehe er wieder zu den anderen stieß. „So zufrieden?“, fragte er an den Gitarristen gewandt, bevor er sich setzte. Kurz schüttelte es ihn dabei durch. Auf nasser Kleidung zu sitzen war nichts Schönes! Und kalt war ihm deswegen auch schon. Seine Aufgabe hatte er nun also gemeistert, allerdings schien nun die Schlammschlacht zu beginnen, denn Uruha hatte damit definitiv eine Grenze überschritten. Die Flasche zeigte auf eben diesen. Oh, das kam sogar wie gerufen. Wenn er es genau bedachte hatte er damit die ganze Band bestraft statt nur Kai. Dennoch verschaffte es ihm Genugtuung, besonders weil es auch spaßig war, zu sehen wie die Gesichter verkniffen aussahen, weil niemand allzu happy über die neuen Gefühle in der Hose schien, in der sie jetzt erstmal ohne Unterwäsche steckten. "Solange du die nächsten 3 Runden die Klappe hälst...", meinte er simpel. Kai hatte die Abreibung bekommen die er plötzlich so dringend hatte machen wollen. Aber er ahnte durchaus, dass der Kerl sich rächen würde sobald er die Chance hatte. Zu seiner fehlenden Begeisterung war das ausgerechnet sofort und Uruhas Blick sprach Bände, dass es Bereiche gab, die der Bandleader lieber unangerührt ließ. "Pflicht...", sprach er nachdrücklich, während er ihn anstarrte. In Wahrheit hätte er ihm keinen Meter über den Weg getraut, aber Pflicht erschien ihm ebenso gefährlich. Ruki besah sich das Ganze interessiert, während Aoi offenbar heimlich seinem Phone nachtrauerte, auf dem er jetzt so wunderbar hätte twittern können, was hier vor sich ging. Reita schien allerdings nicht gewillt, ihm das Teil wiederzugeben. Dass Uruha nun keine Wahrheit nahm, war für Kai klar gewesen. Das war zu gefährlich – vor allem in der Stimmung, in der sich der Leader nun befand. „Gut. Dann Pflicht. Ich finde es aber nun nicht ganz nett, allein hier halbnackt und nass rumsitzen zu müssen.“, begann er während er aufstand. Bevor er weiter sprach zog er seinen Morgenmantel wieder aus, den er sogleich Uruha hinschmiss. „Darum bin ich nun sehr dafür, dass du dich nun ebenfalls bis auf die Unterwäsche ausziehst. Oh, ich vergaß, du hast ja keine an!“, erklärte er, nachdem er sich gesetzt hatte und lächelte den Anderen süffisant an. Zwar wollte er ihn nicht ganz nackt hier sitzen haben – darum der Morgenmantel –, aber er würde sich diese Chance nun auch nicht entgehen lassen. Das hier würde in einem Kampf enden, das war sicher. Und während er darauf wartete, dass Uruha sich endlich auszog, konnte man in Rukis Gesicht erneut die Neugier lesen. Jeder Blinde sah, dass zwischen den Beiden etwas vorgefallen war und so langsam wurde – jedenfalls für den Vocal – auch deutlich was es gewesen sein könnte. Wenn es an der Zeit war, dann würde er sicher nachfragen, sonst würde er vor Neugier sicher noch platzen. Genervt blickte er dann aber auch zu Aoi, der immer noch versuchte sein Wunderwerk der Technik zurückzuergattern. „Kannst du nicht 5 Minuten ohne Twitter leben?“, zischte er diesem dann zu, in der Hoffnung, dass er wirklich aufhörte. "E-Eh? NEIN!", jammerte der Angesprochene und bekniete Reita, ihm sein Baby wiederzugeben. Etwas, was Jenen nun wieder reichlich wenig interessierte. In dem Punkt konnte er störrischer sein als sie Alle zusammen. Uruhas Blick fraß sich derweil in den Drummer, ehe er aufstand und mitsamt Bademantel ins Bad verschwand. Natürlich dauerte es lang, natürlich kam er dann mit perfekt geschnürtem Bademantel und Wäschehaufen wieder aus selbigem hervor. "Vergiss nicht, die nächsten 3 Runden die Klappe zu halten, Uke-kun.", merkte er dann an und setzte sich penibel so hin, dass er mit dem Bademantel gut sitzen konnte, ohne dass etwas verrutschen konnte. Was nicht bedeutete, dass Rukis Blick sich nicht trotzdem darauf festheftete. Die Flasche zeigte auf Aoi, der von ihm erwartungsvoll angesehen wurde. Zufrieden grinste der Drummer, würde aber für die nächsten drei Runden schweigen. Schade, denn den einen oder anderen Kommentar hätte er schon gerne abgegeben. Aoi hingegen starrte auf die Flasche. „Warum eigentlich immer ich?!“, fragte er seufzend. Das war doch nicht fair, er durfte immer die Wut und Rache der Anderen ausbaden! Und dann bekam er nicht mal mehr sein Handy. Die Welt war einfach unfair zu ihm. Sehr unfair! „Wahrheit.“, schmiss er Uruha dann an den Kopf und wartete auf seine Frage. Doch Ruha grinste nur amüsiert. "Was war das peinlichste Date das du bisher hattest?", fragte er etwas wahnsinnig unspektakuläres, um ihren Ältesten mal wieder zur Ruhe kommen zu lassen. So ein emotionaler Chaot wie dieser war, war die Frage sicher wirklich keine große Herausforderung. Reita schien erleichtert dass Aoi dran war, zumindest entspannte sich dessen Haltung etwas. Ruki hingegen schien enttäuscht, dass Ruha seine Bademantel-Aufgabe so locker wegsteckte. Erleichtert atmete der Bandälteste aus, überlegte einen Moment, was er erzählen könnte. "Hm das war wohl in der Schulzeit... wann denn sonst! Ich bin damals mit einem ganz süßen Mädchen ausgegangen und wir waren was Essen.", begann er zu erzählen. "Und irgendwas war in dem Essen und ich musste dann die ganze Zeit so furchtbar pupsen. Und ja.. danach haben wir uns nicht mehr getroffen.. bzw sie wollte nicht mehr..." Es war vielleicht nicht das peinlichste Date gewesen, aber definitiv eines das ihm unangenehm gewesen war. Heute fand er es eher lustig. Außerdem war ihm auf die Schnelle nicht besseres eingefallen. Ruki hatte daraufhin seine Hand gegen die Stirn geschlagen, musste aber trotzdem leise kichern. Kai grinste ebenfalls. Peinliche Dates... das hatte wohl jeder von ihnen schon durchgemacht. Nachdem sich dann auch Reita von seinem Lachen erholt hatte drehte Aoi die Flasche, welche auch gleich auf diesen zeigte. Im Lachen japsend verstummte Dieser darin, ehe er "Wahrheit" entschied. Auch wenn Aoi eigentlich sein Kumpel war und nett war, waren die Aufgaben heute beängstigend schnell in negative Richtungen abgeglitten. Und weder wollte er mit nasser Hose dasitzen, noch sich irgendwie blamieren. Uruha hingegen hatte den Mund zur Seite verzogen, schien nicht ganz zufrieden mit Aois Antwort. Nur ein mit pupsen getötetes Date? Das sollte das schlimmste gewesen sein? Er hätte sicher besseres erzählen können, aber erzählt war erzählt. „Ach jetzt schau nicht so! Mir fiel grad echt nichts Besseres ein auf die Schnelle!“, lachte Aoi, während er dem anderen Gitarristen ein Kissen anwarf. Mit der Antwort musste er nun einfach leben, ob er wollte oder nicht. „Hm.. Wenn es hier drin nun plötzlich anfangen würde zu brennen und du könntest nur die Person links oder rechts von dir retten. Wen würdest du mitnehmen?“, fragte er Reita dann. Geschickt fing Uruha das Kissen auf, nahm es auf seinen Schoß und sah dann erwartungsvoll neben sich. Ihn oder Kai? Wehe, Reita sagte das Falsche. Der schrak etwas zurück, blickte nach links und nach rechts, ehe er entschuldigend grinste. "Ich würde Kouyou retten. Kai schafft es schon selbst, aber Kouyou würde bei seiner Geschwindigkeit sonst verloren gehen.", erwiderte er und bekam augenblicklich das Kissen gegen den Kopf gepfeffert. Richtige Antwort, falsche Erklärung. "Was soll das heißen, uh? Dass ich dir zu langsam bin?" Statt darauf zu antworten versuchte Reita mit der Hand das Kissen abzuwehren und zu beschwichtigen, während er die Flasche drehte. Ruki. Kai fing an zu lachen – das durfte er ja hoffentlich. Sagen konnte er zwar dazu nichts, aber die Erklärung fand er gut. Ruki besah sich die Flasche. „Damit das hier nicht zu langsam wird, nehm ich Pflicht!“, antwortete er, wartete dann auf seine Aufgabe. Es konnte alles sein, solang er nicht schon wieder aufräumen musste oder sich ebenfalls ausziehen. Reita schaute etwas ratlos um sich. Welche Aufgabe sollte er ihm schon geben, er war doch eh so einfallslos. "Bring mal neue Süßigkeiten.", meinte er dann während er auf den Tisch zeigte. Eigentlich hätte er gern ein Rennen zwischen ihm und Uruha gehabt, aber dann wären Beide sauer auf ihn gewesen und er wollte sich ersparen, in das Schussfeld des heutigen Abends zu geraten. „Ok….“ Das war wohl die einfachste Aufgabe des Abends gewesen. Mit den leeren Schüsseln bewaffnet, lief der Vocal in die Küche. Dort suchte er den ganzen Süßkram zusammen, verteilte es auf die Tupperware und kam zurück. „Fertig.“, meinte er, während er eine Schüssel direkt vor Reita abstellte. So entkam er wenigstens schonmal einer Peinlichkeit. Ruki drehte die Flasche, die schließlich vor Uruha zum Stehen kann. „Wahrheit oder Pflicht?“, fragte er unschuldig lächelnd. Reita schnappte sich auch tatsächlich sofort die ganze Schüssel. Diese Süßigkeiten waren verdammt lecker und er gedachte nicht wirklich, sie zu teilen. Zumindest nicht seine soeben beanspruchte Ration. Ungeachtet der Tatsache, dass sie für den ganzen Abend gereicht hätte. Uruha derweil zog die Stirn kraus und starrte Ruki an. Der plante was, die kleine Ratte. So sehr er ihren Vocal schätzte, so sehr erkannte er, wenn was im Busch steckte. Und da der schon vor geraumer Zeit Lauscher bekommen hatte und mit Reita bereits seine eigenen Verschwörungstheorien diskutiert hatte würde er einen Teufel tun, mit ihm Frage-Antwort zu spielen. Nein, diesen Moment wollte er ihrem Hobbydetektiv noch voraus sein. Zwar schien Ruki sich seiner Sache verdammt sicher, aber Pflicht schien immer noch sicherer als eine Frage von ihm wahrheitsgemäß beantworten zu müssen. Weswegen er todesmutig Pflicht wählte und Ruki dabei drohend ansah. Wehe, Knirps...... Innerlich fluchte der Vocal. Wieso traute er ihm nicht? Warum konnte er nicht Wahrheit nehmen? Gut, an Uruhas Stelle würde er sich selbst auch nicht trauen. Warum musste er seine Neugier nur so offen tragen? Dann musste er einfach warten, warten bis sich nochmal die Chance ergab und Uruha wirklich Wahrheit nahm, in der Hoffnung, er würde es noch tun. „Hm…. Zieh dir deine Unterwäsche wieder an, binde dir ein Handtuch um. Und dann rennst du durch die Wohnung in Superman-Pose und rufst du seist Superman!“, erklärte er grinsend. So tat er ihm sogar noch einen Gefallen, da er wenigstens nicht mehr ganz nackt war. Und vielleicht, vielleicht würde er nächstes Mal vertrauen. Ruhas Braue zuckte nach oben. Superman? Aber da sein Knirps lieb zu ihm geblieben war, stand er auf, holte seine Shorts aus dem Bad und zog sie etwas umständlich hinter der Couch wieder an. Nicht ohne zu fluchen, dass gefälligst niemand gucken sollte. Aoi tats trotzdem und bekam augenblicklich eine gelangt, was er jammernd kommentierte, samt Zusatz dass sie doch eh unter Männern waren. Dass das für Uruha keinen Unterschied machte, war offensichtlich. Und spätestens nachdem Aoi darauf hingewiesen hatte, wie weich und hell Ruhas Kehrseite aussah, hatte er tatsächlich eine gerötete Wange vom erneuten Schlag. "Idiot...", brummte Ruha, als er an ihm vorbei zum Badezimmer ging und ein Handtuch suchte, es sich schließlich umband und etwas ratlos herumstand, ehe er eine selten passende Superman-Pose hinlegte und es laut ausrief, sich allerdings schwer darin tat, herumzurennen. Das erledigte dann Reita für ihn, der seinem Kumpel zu Hilfe kam indem er den nächsten dämlichen Kommentar über zu enge feuchte Shorts in weiß und super Durchblick brachte und den Rest der Zeit damit verbrachte, hysterisch lachend vor einem wild fluchenden Ruha im Kreis durchs Wohnzimmer zu flüchten, während dieser was von Gerechtigkeit und "Warte, wenn ich dich kriege!!", schimpfte. Da die Beiden zeitweise verhindert waren, erledigte Aoi das drehen für den Leadgitarristen. Spätestens nach Reitas Kommentar konnte sich keiner mehr halten. Ruki schien sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen. Auf das hatte er es nicht anlegen wollen und woher sollte er auch wissen, dass Uruha weiße Unterwäsche trug? Das hatte außer ihm eigentlich nur Kai wissen können. Und zu Kais Unglück zeigte die Flasche auf ihn. Jetzt durfte er wieder Uruhas Frust ausbaden – oder war wahrscheinlich wieder das Opfer einer Racheaktion. /Verdammt…/, dachte er. Bei Pflicht würde wieder irgendetwas richtig fieses passieren und bei Wahrheit... Das war sowieso gefährlich, aber Uruha würde ihn nicht in Richtung ihrer Bettgeschichte fragen. „Ich nehm Wahrheit…“, entschied er sich dann, erzählte das dem Leadgitarristen nochmals, als dieser sich wieder zu ihnen setzte, nachdem er Reita doch noch erwischt hatte. Reita rieb sich nachdem er sich wieder gesetzt hatte den Hinterkopf als wäre er sicher, dass das eine Beule geben würde. Uruha hingegen sah verdutzt Kai an, nachdem er sich den Bademantel wieder über den Schritt gelegt hatte. Genaugenommen saßen sie jetzt Beide mit mehr oder minder nasser Unterwäsche da. Wirklich kein schönes Gefühl, aber Knirps halt. "Woher hast du deinen Perfektionismus?", stellte er eine erstaunlich unspektakuläre Frage, die aber wohl zeigte, dass er allmählich mit dem Drama des einen Morgens abschloss. Wenn schon, dann wollte er wenigstens auch wissen, warum Kai so tickte wie er es tat. Kai überlegte kurz einen Moment. „Ich will einfach immer alles so gut wie möglich machen… aber das beantwortet das glaube ich nicht wirklich… Meine Eltern sind nicht so... keine Ahnung woher das kam? Wird wohl eine Eigenart von mir sein, die ich mir von klein auf angewöhnt habe.“, antwortete er schließlich. Er war mit der Antwort selber nicht ganz zufrieden, aber er konnte auch nicht wirklich erklären woher es kam. Es war einfach so, dass er alles gut machen wollte und in allem wenn es ging auch der Beste war. Kurz zuckte er noch entschuldigend mit den Schultern. „Zufrieden mit der Antwort?“, fragte er dann – ihm fiel auch jetzt erst auf, dass er eigentlich wieder reden durfte –, drehte auch gleich selber die Flasche, die nach einigen Runden vor Aoi stehen blieb. Uruha nickte leicht. Er hatte gedacht dass Kai den Ursprung vielleicht genauer kannte, aber irgendwie passte es dennoch zu ihm. Sich und allen Anderen nachschenkend lehnte er sich mit seinem Glas wieder zurück, zupfte nochmal an dem Bademantel. Peinlich, dass man es durchschimmern gesehn hatte. Aber dafür hatte es erstaunlich wenig peinliche Bemerkungen dazu gegeben. Aoi wählte ebenfalls Wahrheit und Uruha stellte sich schon darauf ein, dass der Abend allmählich gemütlicher werden konnte. Nicht zuletzt, weil der Alkoholpegel beständig wenn auch langsam anstieg und Alle etwas entspannter werden ließ. „Wenn wir grad bei Angewohnheiten sind. Gibt es irgendwelche die du früher hattest und heute auch noch hast?“, fragte Kai dann. Immerhin gab es bestimmte Dinge, die man sein Leben lang behielt. Bei ihm war es seit dem Kindergarten, dass die Kleidung am Abend vorher gerichtet wurde und vor dem zu Bett gehen gelüftet werden musste. Das machte der Leader bis heute noch und es würde sich sicherlich auch nicht ändern. Verdutzt sah Aoi auf Kai, ehe er auf seine Hände blickte. "Hmmmm....... ja. Wenn ich nach Hause komm geh ich immer zuerst in die Küche. Und wenn Zeit ist, räume ich immer erst auf und säubere meine Wohnung, ehe ich zur Freizeitgestaltung übergeh. Das hat sich nie geändert." - "Noch ein Perfektionist..", ätzte Uruha wenig begeistert und führte das Glas erneut an die Lippen. Reita meldete sich diesmal nicht, bei dem sah es immerhin genauso chaotisch aus wie bei ihm selbst. Aoi drehte die Flasche erneut und grinste freudig, als sie auf Ruki stehen blieb. Ruki brauchte einen Moment bis er realisierte, dass er dran war. Sein Getränk war gerade einfach spannender gewesen. „Auch Wahrheit.“, sagte er. Er wollte nun nicht schon wieder aufstehen müssen und irgendetwas holen. Oder sich zum Idiot machen. Lieber erzählte er nun peinliche Details aus seinem Leben. Wahrheit kam Aoi ganz gelegen, er war eh wahnsinnig neugierig und zu faul um sich eine Aufgabe einfallen zu lassen. "Wenn du die Wahl hättest bei wem du heute übernachten könntest, wer wäre das und warum?", fragte er und griff wieder zum Knabberzeug. Er mochte bunte Fragerunden, die waren spannend und entspannend zugleich. Uruha sagte dazu lieber nichts, genauso wenig wie Reita, in dessen Kopf Phantasien darüber kreisten, wie er lieber ein süßes Mädchen mit heim nehmen würde. „URUHA!!“ Ohne nachzudenken, hatte der Vocal das gesagt. „Einerseits weil er ein toller Gastgeber ist und man sich bei ihm einfach breit machen kann und andererseits trägt er grad durchsichtige Unterwäsche und sonst nichts“, erklärte er daraufhin, verfiel dabei in breites Grinsen, ehe er zu kichern begann. Ja, er hatte mittlerweile schon ein bisschen was intus, aber das hielt ihn noch nicht vom klar denken ab. Außerdem, wer würde nicht mit Uruha mitgehen, wenn der halbnackt vor ihm saß. Zufrieden mit seiner Antwort nickte Ruki, hörte auf zu kichern und drehte an der Flasche. Das führte allerdings nur dazu, dass er wieder anfing zu lachen. „Also Uruha. Wahrheit oder Pflicht?“, fragte er. Karma schien ihn heute einfach zu lieben – jedenfalls jetzt im Moment. What the- "Gehts noch, Mini?!", entrüstete der Angesprochene sich auch prompt und zog den Bademantel fester in den Schritt. Knallten denn jetzt bei Jedem hier die Gehirnzellen durch? Er würde mit ihm mitgehn, weil seine Unterhose durchsichtig war? Ruki traf ein Kissen direkt am Kopf, ehe er grummelte und die Arme verschränkte. "Wahrheit!", verlangte er. Bei Rukis momentaner Freude würde ders hinkriegen, dass er sich mit seiner so 'tollen' durchsichtigen Shorts noch präsentieren musste oder ähnlichen Mist. Dass er noch vorhin einen Teufel getan hätte, bei Ruki Wahrheit zu sagen, war in dem Moment aus dem Gehirn gestrichen. Was nicht hieß, dass ihr Vocal diesen fatalen Fehler nicht auf krasseste Art würde ausnutzen können. Kurz lag der Jüngste auf dem Rücken und zappelte wie ein Käfer, während er lachte. Als er sich wieder aufgerafft hatte und das Kissen kuschelte, sah er Uruha an. „Wahrheit? Ok.“, sagte er und tat so als ob er überlegte. Dann linste er wieder zurück zu dem Leadgitarristen. „Erzähl doch mal mit wem du zuletzt Sex hattest und wie es war.“, forderte er dann in der Hoffnung, endlich Antworten zu bekommen. Der Leader konnte sich daraufhin gerade noch so beherrschen, seinem Gegenüber nicht das Getränk anzuspucken. Was wollte Ruki wissen? Wobei… für ihn wurde das ganze sicherlich nicht uninteressant und offiziell war er es gar nicht gewesen. Innerlich dankte er dem Zwerg dafür, war sich sicher, dass er sich irgendwie dafür noch revanchieren musste. Uruhas Lippen zuckten sichtbar in Missgefallen. Es dauerte einen Moment, ehe er mit der Sprache herausrückte. "Es war ein Kerl, recht muskulös gebaut. Hab ihn in nem Club aufgegabelt.", haute er trocken raus, um Ruki den Wind aus den Segeln zu nehmen. "Es war intensiv.", sprach er und griff zur Flasche um sie zu drehen. Mehr Infos würde ihr Vocal erstmal nicht bekommen, soviel stand fest. Die Antwort frustrierte Ruki. Er hätte gerne mehr Infos gehabt. Viel mehr Infos! Das war gemein. Schmollend schaute Ruki seinen Bandkollegen an. Der sollte es nochmal wagen Wahrheit zu nehmen, wenn er ihm die Aufgaben und Fragen stellen musste! Kai schaute Uruha währenddessen nur an. Auf die Beschreibung konnte er passen – musste aber nicht. Und eigentlich hatte er auch gehofft, dass hier mehr Informationen auf den Tisch kamen, allerdings tat er seine Enttäuschung nicht so kund wie Ruki, der wohl die nächste Zeit nicht mehr aufhören würde zu schmollen. Die Flasche hatte sich in der Zeit aufgehört zu bewegen und zeigte mal wieder auf Aoi. Irgendein Gott schien ihn heute zu hassen, denn er war fast immer nach Uruha dran – und vor allem fast immer dann, wenn er nicht mehr sonderlich gut gelaunt war. „Eh… ich hab echt keine Lust mehr! Warum bin ich immer nach Uruha dran!“, sprach er die Gedanken laut aus. Ouh! Uruhas Blick erdolchte Aoi förmlich, ehe er zur Flasche griff und erneut drehte, wieder Ruki traf. Na toll, das machte die Sache nun auch nicht besser. Nachdem der logischer Weise Wahrheit genommen hatte, verzogen sich Ruhas Lippen diesmal zu einem gehässigen Grinsen. "Dann erzähl DU uns doch mal, mit wem du zuletzt Sex hattest und was genau er oder sie mit dir angestellt hat. Bitte in Einzelheiten.", erwiderte er dessen vorige Frage. „Boah sei doch nicht einfach gleich so zickig! Wenn du auf solche Fragen keine Lust hast, dann spiel halt nicht mit!“, war Rukis Antwort daraufhin, ehe er die Arme verschränkte und einen Punkt an der Wand gegenüber fixierte. „Das war vor keine Ahnung.. ich glaub zwei Wochen oder so. Oder länger, ich bin mir nicht ganz sicher, weil ich getrunken hatte. Jedenfalls hatten wir am nächsten Tag aber frei und ich war deswegen weg, weil ich keine Lust hatte daheim zu versauern. Also bin ich in eine Disco gegangen. Dort halt getrunken, gefeiert, getanzt. So halt, und irgendwann kam dieser Typ auf mich zu. Soweit ich weiß war er Europäer, konnte aber Japanisch. Er war groß, muskulös und hatte verdammt schöne blaue Augen und war Brünett. Ich glaub er war auf Geschäftsreise oder Auslandssemester, irgendwie sowas. Hatte mich nicht wirklich interessiert, weil er gut aussah und wohl dieselben Dinge im Sinn hatte wie ich. Jedenfalls hat er mich nicht erkannt gehabt, das war schon mal gut. Wir haben dann zusammen gefeiert und irgendwann war es spät, er und ich rattig wie Nachbars Hund, sodass wir in ein Love Hotel gegangen sind. Wir haben uns dort ein nettes Zimmer mit geeignetem Spielzeug gesucht, also was zum Fesseln und sonstwas und unterwegs muss er an dem Automaten noch was besorgt haben. Im Zimmer gings dann halt zur Sache mit allem drum und dran. Blowjobs, Handjobs und keine Ahnung was alles. Er war auch in beidem sehr begabt. Im Endeffekt hatte er mich am Bett festgemacht, zwar etwas grob, sodass mir die Handgelenke etwas wehtaten, aber passiert schon mal. Ich lag dann also unten, nichts wofür man sich schämen muss, und er hat dann angefangen sein Spielzeug auszuprobieren. Was es war konnte ich nicht sehen, weil er mir die Augen verbunden hat, aber es hat vibriert. Meine Güte, ich hab gedacht ich explodier gleich! Wenigstens hat er mir dann die Arme wieder freigemacht, während er mich durchgenommen hat, sodass ich ihm den Rücken etwas zerkratzen konnte. Selber schuld, wenn er meint mich beißen zu müssen. Danach sind wir eine Weile liegen geblieben, bis es dann zu Runde Zwei ging. Es war auf jeden Fall schon morgens. Mein Handywecker hat nämlich geklingelt, weil ich ihn vergessen hab auszumachen. Danach ging’s dann weiter. Ich war wieder nehmend, konnte aber Tempo und alles vorgeben, weil ich geritten bin. Das wurde ihm wohl zu blöd irgendwann, sodass er die Stellung gewechselt hat und ich also wieder unten lag. Danach war es dann aber wirklich vorbei und wir haben die Kosten aufgeteilt und ich hab dann daheim den ganzen Tag mit einem wunden Arsch geschlafen und mehr tot als lebendig Koron Gassi geführt, wenn es Zeit dafür war. Das ist das an was ich mich noch erinnern kann.“, beendete Ruki seinen kleinen Vortrag, mit einem mittlerweile doch mehr als rotem Gesicht. Das war nichts was er der Band hatte erzählen wollen. Jedenfalls nichts so im Detail! „Reicht das oder willst du noch wissen wie ich mich gefühlt habe als ich gekommen bin?“, fragte er gleich noch provozierend hinterher, drehte allerdings schon an der Flasche, die auf Reita zeigte. Ruhas Braue zog sich nach oben. Och, er selbst hatte seinen Spaß. Wer nicht mit der Retourkutsche leben konnte war derzeit ganz offensichtlich eher ihr Kleinster. Dass dieser sich dann doch fürs reden entschied, lobte er mit einem zufriedenen schmunzeln und einem Kopfnicken. Allerdings stellte er schnell fest, dass ihm das doch zuviel des Guten war. Während er ernsthaft mit dem Gedanken spielte, zu flüchten, setzte Aoi das in die Tat um und verließ mit beinahe bildlich rauchendem Kopf - zumindest versprach das sein entnervtes Gesicht - den Raum hin zum Balkon, wo er sich erstmal eine anzündete. Uruha sah ihm sehnsüchtig nach und betete gedanklich für Ohropax, als es an die zweite Runde ging und er begriff, dass es zur Flucht schon zu spät war. Reita zeigte zudem auch ein erhöhtes Maß an Zuckerzufuhr, die er in sich schaufelte als wolle er sie zur Verteidigung nutzen. Gosh, welcher normale Mensch erzählte denn SO vom Sex?! Als Ruki endlich fertig war atmete nicht nur er erleichtert auf, auch wenn Reita sofort hochzuckte und verunsichert ein "W-Wahrheit..?", stotterte. Der Blick zum Balkon verriet zumindest, dass Aoi nicht bemerkt hatte, dass Ruki fertig war. Für Kai schien das ebenfalls zu viel des Guten gewesen zu sein, jedenfalls hatte er gerade das dringende Bedürfnis, sämtlichen Alkohol in sich zu schütten, wenn er schon von dem Süßkram nichts mehr abbekam. Allerdings exte er nur sein Glas, das aber prompt nachgefüllt wurde. Zum Glück hatte es keine dritte Runde gegeben, von der ihr Gnom hätte erzählen können. Ruki grinste nur breit. Das hatte wohl Keiner erwartet gehabt. Aber damit mussten sie nun leben. Wer Details wollte bekam sie auch. „Hattest du schonmal das Vergnügen, mit mehr als einer Person im Bett zu landen und wenn ja wann und welche Konstellation?“, fragte er dann heraus. Wenn es schon sexuell war, dann konnten sie dabei auch bleiben! OMG, warum zum Geier mussten sie jetzt auf der sexuellen Schiene bleiben? War das Rukis Rache? Uruha schlug entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen und machte ein entnervtes Stöhnen, das sogar Aoi auf dem Balkon aufschreckte und wieder nach drinnen lockte. Sehr zum Leidwesen von Kais Balkon, in dessen Blumenkübel der die halbgerauchte Ziggi ausgedrückt hatte. Reita entgleisten spontan alle Gesichtszüge und Aoi fragte aufgeregt, was er verpasst hatte. "Du meinst abgesehen von Rukis Runde 2 des Verderbens?", ätzte Uruha und spürte wie sich der Blick des Jüngeren förmlich in ihn fraß. Reita druckste derweil herum, ehe er gedehnt "Njjjjeeeeeeeiiiiiiinnnn~.....", sagte und hoffnungsvoll nach der Flasche griff. Bevor Reita allerdings die Flasche erreichte, hatte Ruki diese schon weggenommen. „Ja oder nein?“ Njein ist keine akzeptable Antwort!“, warf er ihm an den Kopf, wartete auf Antwort. Einen Reim daraus konnte er sich allerdings nicht machen. Hatte er nun oder nicht? Halb konnte das ja wohl nicht gehen. Oder hatte er nun nebendran gelegen und geschaut? Kai erachtete diese sexuelle Schiene mittlerweile als gefährlich. Wenn er nach seinem letzten Mal gefragt wurde, dann kam er in Erklärungsnot. Außer er würde es irgendwie verziehen können, was allerdings nicht den Spielregeln entsprechend war. Reita ließ sich einen Moment unglücklich hängen, ehe er sich verlegen an der Wange kratzte. "Naja, sie war ja ganz süß.... aber dann meinte sie ich solle warten und ging zur Tür. Und als sie wiederkam war da noch Eine und die war plötzlich so dominant und redete gruseliges Zeug. Und als Beide mit aufs Bett kamen und .. naja.... da haute dann die Zweite raus wie sie.... Sie nannte mich Hund und sprach von Peitsche und so. Da bin ich aus dem Bett getürmt und mit halb runtergelassener Hose aus der Wohnung geflüchtet. Und musste dann nen Kumpel anrufen, damit er mir den Wohnungsschlüssel vorbeibringt, weil ich den in der Jacke hatte. Und zurück konnte ich ja schlecht.", murmelte er peinlich berührt und stand sogar extra auf, um sich die verdammte Flasche endlich zu angeln und sie zu drehen. Das hatte wohl niemand erwartet! Mit großen Augen und offenem Mund schaute Ruki den Bassisten an, gab ihm freiwillig die Flasche. Und auch Kai war nicht minder geschockt. Eine schöne Erinnerung war das definitiv nicht. „‘Tschuldigung“, sagte Ruki dann leise. Hätte er das irgendwie geahnt, dann hätte er nicht weiter gefragt, sondern das so hingenommen. Aber dafür schämen musste sich Reita auch nicht. Bei sowas wäre wohl wirklich jeder geflüchtet, da schien sich nicht nur der Vocal sicher zu sein. Die Flasche kam vor Kai zum Stehen, der daraufhin ebenfalls Wahrheit wählte. So langsam schien Keiner mehr Lust auf Pflicht zu haben, geschweige denn, sich mehr als nötig bewegen zu wollen. "Ja... meine Jacke musste ich nachkaufen...", erwiderte Reita sentimental, was Uruha dann doch wieder grinsen ließ. Dieses Kind.. Reita blickte Kai breit lächelnd an, ehe er überlegte. "Hmm.... was war dein schönstes Erlebnis mit jemandem?", fragte er, um offen zu lassen, ob es wirklich sexuell bleiben musste. Dabei war er wieder dazu übergegangen, die Süßigkeiten weiter zu vernichten. Sehr zu Uruhas Ärger, der feststellte, dass ihr Bassist sich eine ganz bestimmte Sorte Süßigkeiten gekrallt hatte, von denen er auch gern etwas abgehabt hätte. Einmal über den Tisch lehnen brachte Gefluche vom Gitarristen, während Reita sich weit nach hinten lehnte und die kleine Schale weit nach hinten über seinen Kopf hielt. Damit stand zumindest fest, dass er tatsächlich nicht vor hatte, zu teilen. „Mein schönstes Erlebnis mit jemandem?“, fragte der Drummer nochmal nach. Das war eine gute Frage. Es gab viele schöne Erlebnisse. Sein erstes Drumset, die erste Beziehung, aber auch Zeit mit der Familie. Es gab vieles. Zu vieles. Aber mit jemand Bestimmten? „Ich glaub da kann ich mich nicht beschränken. Da gibt es zu viel, was ungefähr den gleichen Effekt hat. Die erste Freundin zum Beispiel und natürlich alles was dann damit zu tun hatte, aber auch wie wir das erste Mal im Budokan gespielt haben.“, nannte er nur zwei Dinge. Entscheiden konnte er sich nicht, aber diese beiden waren auf jeden Fall weit oben in der Liste der schönsten Erlebnisse. „Ist die Antwort so in Ordnung?“, fragte er dann aber doch unsicher. Er hatte nicht gerade das Gefühl, dass er heute wirklich präzise Antworten gegeben hatte. Trotzdem nahm er sich die Flasche, drehte sie. Vor Uruha blieb sie stehen, weshalb dieser abwartend von Kai angesehen wurde. Uruha war noch fasziniert davon, dass ihr Drummer privat genauso antwortete wie bei Interviews. Das sagte wohl genug, wie natürlich Kai sich auch öffentlich gab. "Ah, Wahrheit.", meinte er dann, hatte das Gefühl, dass sie mittlerweile auf sicherem Boden waren mit den freundlicheren Fragen. Allerdings sprang er zwischenzeitig auf und lief eilig zu Reita, schnappte sich zwei Süßigkeiten aus der Schale, welche wild umkämpft wurde, und kehrte damit triumphierend zu seinem Platz zurück. Reita zog gespielten Flunsch und schloss die Arme um seinen Schatz. Über Reitas und Uruhas Verhalten musste Kai erstmal den Kopf schütteln und grinsen. Diese Beiden waren manchmal wirklich weit davon entfernt, sich wie Erwachsene zu benehmen. Eigentlich hatte er den Gitarristen noch etwas harmloses fragen wollen, als er allerdings Rukis fordernden Blick sah und von ihm andauernd in die Seite gepiekst wurde – seit wann saß er eigentlich neben ihm? – änderte er seine Meinung. „Erzähl doch mal mehr von dem Typen aus dem Club. Wie sah der denn aus? Und was ist alles passiert?“, fragte er dann. Der Vocal neben ihm grinste dankend. So funktionierte Teamarbeit! Ruki bekam seine Antworten und Kai konnte sich sicher sein, ob er der Letzte war oder nicht. Uruhas Gesichtsregungen waren eindeutig. Er wusste nicht, ob er zuerst den Knirps oder den Drummer hauen sollte. Dennoch, wenn Kai es drauf anlegte würde er dem natürlich gern mitteilen, dass er nicht der Letzte gewesen war. Uruha lehnte sich zurück, allerdings nicht bevor er sich nachgeschenkt hatte. "Hmm.. genauso delikat wie Ruki?", fragte er mit süffisantem Grinsen. Aoi zeigte sofort wieder Fluchtgedanken, aber Uruhas Blick sprach Bände, dass er es lieber nicht wagte. Er trank einen großen Schluck, ehe er ansetzte. "Ich hab einen ausgegeben bekommen, er saß in Entfernung mit.. zwei Mädchen? Ich dachte, vielleicht will er mich zur Hilfe um sie klarzumachen. Aber dann hab ich den Abend doch anderweitig verbracht und ihn schon wieder vergessen gehabt. Nur kam er dann selbst mit Nachschub und suchte das Gespräch. Ja... Er war muskulös, aber nicht zu sehr. Relativ dominant und intelligent in seiner Art und er wusste was er wollte. Als er mich anzugraben begann hab ichs erwidert und dann sind wir ab zum Lovehotel.", erklärte er und ignorierte Aois Ausspruch, dass das wie beim quasseln unter Freundinnen klang. "Wir haben sofort im Zimmer losgelegt, uns wild geküsst und auf dem Weg zum Bett schon halb ausgezogen. Ich mags wild.", grinste er breit und ließ Aoi endgültig entnervt stöhnend aufspringen. Sowas schien ganz und gar nicht seinem Gefallen zu entsprechen. Allerdings war offensichtlich, dass ihr Ältester neugierig in hörbarer Entfernung blieb. Uruha zuckte die Schultern. "Ich hab ihm einen geblasen, was ihm mehr als nur gefallen zu haben schien. Dann gings auf dem Bett weiter und ich war plötzlich gefesselt und er hat sich die Dominanz geholt. Er hat mich im Zimmer allein gelassen und ich dacht schon er kommt nicht wieder. Aber er hatte dann nur Spielzeug geholt. Naja, nur ist gut... ich habs zu spüren bekommen...", murmelte er leise, nahm einen weiteren Schluck. "Er hats einfach mit einem Mal reingerammt, der Arsch.", kommentierte er und brachte Reita dazu, das eben Getrunkene fast wieder auszuspucken. "Und dann hat er mich halt gefickt. Und danach mein Sperma gekostet." An der Stelle stellte Reita sein Glas etwas zu laut ab und Uruha grinste fies. "Er wollte sich selbst nicht nehmen lassen und ich hatte nicht vor, ihn nochmal ranzulassen. Also wars das dann für die Nacht und wir sind getrennte Wege gegangen." Aoi verzog sich in die Küche und tat so, als wäre er die Zeit über nicht anwesend gewesen. Doch Uruha wusste ganz genau, dass er gelauscht hatte. Umso mehr, als der Älteste mit Getränken wiederkam, die sie eh noch stehen hatten. Es war lustig zu sehen wie Aoi und Reita auf das Erzählte reagierten, während die anderen Beiden gespannt zuhörten. Es musste wirklich wie bei einer Pyjama-Party unter Teenies aussehen, aber es war egal. Kai wusste nun wenigstens, wie Uruha zu der Nacht stand, der aber wirklich nicht geahnt zu haben schien, dass er es gewesen war. Und er sollte wegen dem Vibrator bloß nicht meckern, schließlich hatte Kai ihm die Zeit lassen wollen, aber wenn ihre Diva so ungeduldig war, konnte er auch nichts dafür. „Interessant…“, meinte Kai leise, schaute dabei aber nicht zu Uruha. In seinem Kopf hatte es wieder etwas zu rattern begonnen. /Ich hätte mir also gar nicht solche Gedanken drum machen müssen, dass er mich erkannt hat. Naja, gut war’s trotzdem./, dachte er, konnte sich ein Grinsen aber nicht mehr verkneifen, als er weiter darüber nachdachte. Vor allem als ihm einfach wieder diese Lippen in den Sinn kamen. Gefallen hatte ihm das definitiv. „Ja und Alter? Name? Aussehen? Seine Telefonnummer?“, fragte Ruki weiter nach, während er gekonnt die Spielregeln ignorierte. Er wollte mehr Informationen über den Typen. Es konnte ja sein, dass er ihm mal zufällig begegnete und dann würde er eine gelungene Partie für die Nacht haben. Kais Grinsen sah er durchaus, was ihn dazu brachte, eben jene Lippen über die dieser nachdachte zu verziehen. "Nur damit dus weißt, vereinzelt dachte ich echt er wäre du. Hätte deswegen fast keinen hochgekriegt.", warf er Kai entgegen, ehe er sich Ruki zuwandte als hätte er das gerade nicht ausgesprochen. "Woher soll ich das wissen? Wir hatten Masken auf und wen interessieren Namen oder Alter, wenns um Sex geht? Er war ein Mann und er war gebildet und leicht muskulös. Dunkle kurze Haare.", erwiderte er und trank sein Glas aus, lehnte sich vor, um sich erneut nachzuschenken. Allmählich spürte er den konsumierten Alk. "Ich geh selten zweimal mit Demselben ins Bett, also was hätte mich seine Nummer interessieren sollen? Hauptsache er ist sauber und der Sex ist gut.", fügte er dann noch an und nahm sich von dem Knabberzeug, ehe er die Flasche drehte. Sofort sah Kai zu dem Leadgitarristen. Fast hätte er angefangen zu lachen, konnte dieses aber hoffentlich noch rechtzeitig genug als Husten tarnen. „Achso.“, war Kais knappe Antwort darauf. Wenn er nur wüsste. Eigentlich wäre es ein guter Zeitpunkt ihm alles zu erzählen, aber er wollte warten. Ein guter Zeitpunkt war noch lange kein perfekter. Und dieser würde wohl noch kommen. „Ich würde den Mund ja trotzdem nicht zu voll nehmen.“, fügte er dann doch noch hintendran, lächelte Uruha lieb an, ehe er aufstand, um den restlichen Süßkram aus der Küche zu holen. Jedenfalls das was Reita von seinem selbsterklärten Schatz noch nicht gefuttert und gefunden hatte – etwas wollte er davon immerhin auch noch haben! Der Vocal nickte auf die Erklärung hin nur, wunderte sich aber trotzdem über Uruhas ersten Satz. Wie lange wollten sie sich eigentlich noch hassen? „Aber kein Wunder, dass du an Kai denken musstest. Kurze dunkle Haare hat er und muskulös und gebildet ist er auch, behaupte ich. Und unser Leader ist dominant! Aber das ist sowieso kein Geheimnis. Ich hätte wohl auch an ihn denken müssen.“, sagte er nachdenklich, während er wieder von ihrem Leader wegsah und stattdessen die Flasche beobachtete die vor Aoi zum Stehen kam. Kai indes unterdrückte das Verlangen Ruki etwas in den Nacken zu schmeißen. Musste er den Gitarristen nun tatsächlich auf die Fährte bringen, dass er es doch gewesen sein könnte? "Er ist nicht dominant, er ist penetrant. Da liegt ein Unterschied.", grummelte Uruha als er Kai nachsah. Und ja, Ruki hatte Recht. Art und Aussehen entsprachen ihrem Leader und der schien es auszukosten, dass Uruha dabei an ihn denken musste. "Vereinzelt hat er sogar wie er gelacht und gesprochen. Aber bewegt hat er sich anders.", meinte er und schüttelte den Kopf. "Ein paar Mal fand ich es echt blockierend, mir das vorzustellen. Aber so nen Gedanken schüttelt man nicht einfach ab, wenn man ihn erstmal hat." Reita empörte sich, wie negativ das zu Kai klang, was Uruha ihn nur verwundert ansehn ließ. "Würdest DU es denn positiv empfinden, wenn du mit wem Sex hast und ständig an Einen von uns denken musst? Oi, Aoi! Hast du schonmal beim Sex mit jemandem ständig an Einen von uns denken müssen?", gab er die Frage an den Ältesten weiter ohne sich darum zu scheren, dass er ihm damit die Entscheidungsgewalt entriss. „Ach Reita lass gut sein, er wird die Antwort darauf schon noch bekommen.“, meinte Kai nur, winkte aber ab als der Bassist ihn fragend ansah. Allerdings fand er es weniger angenehm, wie Uruha nun über ihn sprach – es ging ihm ehrlich gesagt sogar ziemlich gegen den Strich. Natürlich fand es niemand sehr toll, wenn man während dem Sex an einen Kollegen denken musste, aber so abwertend musste man es auch nicht zur Schau tragen. Und der Meinung schien nicht nur er zu sein, trotzdem wollte er das nun nicht breittreten, denn sonst würde er für heute nichts mehr garantieren können. „Heh, ich hab noch gar nicht gewählt!“, empörte sich Aoi, war aber insgeheim auch froh, dass er damit weitaus unangenehmeren Fragen ausweichen konnte. „Nicht das ich wüsste. Und das ist auch gut so!“, antwortete er schließlich. Nicht einmal wenn es zu langweilig mit der Person im Bett war, dachte er an seine Bandkollegen. Das wollte er auch gar nicht. Da ging es um ihn und den jeweiligen Bettpartner und um niemand Anderen. Für den Gitarristen war die Frage damit geklärt und er drehte an der Flasche, die schließlich auf Ruki zeigte. "Wenn man in meiner Situation ist isses nunmal abartig, sorry.", murrte Uruha. "Ich sag damit ja gar nicht dass Kai abartig ist. Aber nach den Problemen mit ihm beim Sex an ihn denken zu müssen hat definitiv nichts angenehmes.", empörte er sich und verzog sich mit dem aufgefüllten Glas wieder tief in die Couchpolster, trank das Ding aber eh sofort wieder leer. Frust war kein guter Gefährte, wenn er Alk an der Hand hatte. Ruki besah sich das alles kritisch, während er verfluchte, dass er Kai und Ruha nicht häufiger zu fassen bekommen hatte. Irgendwas war doch da im Busch! Besonders Kais Meldung frischte diesen Gedanken wieder auf. Wollte Kai sich rächen? "Wahrheit.", sprach er überzeugt, waren doch eh schon Alle dazu übergegangen und er hoffte darauf, dass es auch dabei blieb, damit die Wechsel schneller stattfanden und er nochmal die Chance hatte, nachzuhaken. Mittlerweile war es wirklich ein Wahrheits-Spiel geworden, was die Frage wohl mittlerweile überflüssig machte. Aber so sollte es sein. Eigentlich wollte Aoi fragen, ob es dem Vocal nicht auch langsam auf die Nerven ging, dass sich Uruha und Kai andauernd so anzickten, aber das war genauso eine schlechte Idee wie Benzin ins Feuer zu gießen. „Was würdest DU denn tun, wenn du ausversehen mit Einem vom uns im Bett gelandet wärst?“, formte er das einfach um. Dass er damit auch noch einen leichten Hint in Richtung dessen, was zwischen Uruha und Kai passiert war gab, ahnte er im ersten Moment gar nicht. Uruhas erster Impuls war es, Aoi mit Wucht ein Kissen an den Kopf zu schmeißen. Leider tat er das tatsächlich, bevor sein Hirn feststellen konnte, dass das eine beschissene Idee gewesen war. Ruki schaute ihn völlig perplex an, ehe er fies zu grinsen begann. "Najaaaaa.... wenn ICH mit Kai im Bett gelandet wär, würd ich das Beste draus machen, ne? Er ist doch heiß. Jeder von uns ist heiß. Ich würd wenn ichs spitzkrieg ne zweite Nummer bei vollem Bewusstsein einlegen und schaun obs wenigstens geil war.", lachte er und bekam das nächste Kissen von Uruha ins Gesicht gepfeffert, der hörbar aufknurrend die Alkflasche die ihm am nahesten stand schnappte und sie hinterzukippen begann, was von Reita beobachtet wurde als würde er gerade einem Alien beim Blümchen pflücken zuschaun. Kapitel 7: Eskalation --------------------- „Wenigstens einer, der meiner Meinung ist!“, antwortete Kai darauf trocken. Jetzt war es wohl sowieso raus, dass die beiden was miteinander gehabt hatten. Und er war nicht mal Schuld daran – was ihn gerade noch mehr freute. „Aber danke für die Blumen.“, fügte er grinsend hinzu. Warum hatte er nicht einfach mit Ruki betrunken vögeln können? Das wäre viel einfach und weniger stressig gewesen. Als er allerdings sah, dass Uruha davon weniger begeistert schien, klaute er ihm die Alkoholflasche einfach vom Mund weg. „Das macht’s auch nicht wieder rückgängig. Es würde eventuell eher dafür sorgen, dass es wiederholt wird!“, sagte er währenddessen. Falsche Wortwahl, aber mittlerweile war es ihm auch egal. „Außerdem kennst du doch unseren Zwerg. Wenn der etwas wissen will, dann bekommt er es auch raus. Egal wie.“ Das war manchmal sicherlich praktisch, aber auch nervig, wie sie selbst hatten feststellen müssen – und es noch oft genug würden tun müssen. Da damit die Frage auch beantwortet war, drehte Ruki und erwischte Kai. „Wahrheit.“, antwortete auch dieser. Für Pflicht war es mittlerweile eh zu spät und alles was der Vocal wissen wollte, wusste er nun wohl. Na toll, dank Kais Aussagen konnte Uruha jetzt endgültig vergessen, es abstreiten zu wollen. Mit einem gewaltsamen Ruck holte er sich die Alkflasche zurück und trank weiter, nicht ohne Kai beim absetzen anzufunkeln. "Glaub mir, das wiederholen wir nicht. Ich war eh zu besoffen um mich an was zu erinnern. Und ich bin überzeugt genug es nicht zu wiederholen, um selbst im Suff von deinem Bett fernzubleiben.", knurrte er. Ruki hingegen verzog die Lippen zu einem diebischen Grinsen. "Erzähl uns doch mal alles an was du dich noch vom Sex mit Uruha erinnern kannst. Man ist ja neugierig. Und ich bin neidisch.. warum hattest du ihn vor mir?" Wieder traf Ruki ein Kissen am Kopf, diesmal allerdings nicht geworfen sondern in der Hand gehalten gepfeffert, damits auch nachwirkte. Der Jüngere ächzte auf, ehe er Uruha anzickte. "Glaubst du, die halbe Band wäre nicht scharf auf deinen Arsch gewesen?! Mal ehrlich!!" Uruha grollte dunkel. "Stell uns nicht Alle als notgeile Schwule dar. Mindestens die Beiden da sind hetero und wolln mir BESTIMMT nicht an den Arsch!", ätzte er zurück und wedelte in Aois und Reitas Richtung. Wie zum Geier hatte das so rasch eskalieren können? „Ich würde mal sagen, dass ich ihn vor dir hatte war großes Glück!“, sagte Kai grinsend. „Und übrigens Uruha WARST du danach nochmal in meinem Bett. Als wir nämlich Alle zusammen noch weg waren und weswegen du mich dann verprügelt hast.“, fügte er beiläufig hinzu, während er aufstand und gemütlich in sein Schlafzimmer zuckelte. Zurück kam er mit einer kleinen Kiste – etwa die Größe eines Schuhkartons. „Ich kann mich auch an so ziemlich nichts mehr erinnern. Schade eigentlich, diese Lippen können bestimmt einiges.“, erzählte er beim zurückkommen. Nachdem er sich gesetzt hatte stellte er seine Spielzeugkiste in der Mitte ab. „Aber an was ich mich erinnern kann ist das hier! Außerdem musste ich die ganzen netten Sachen hier wieder sauber machen, also waren sie definitiv in Gebrauch gewesen.“ Anders konnte er es sich auch nicht erklären, warum sie in seinem Schlafzimmer verstreut gewesen waren. In seiner Kiste hatte er eine ausreichende Auswahl an Sexspielzeugen, darunter auch einen Vibrator, den Uruha kennen dürfte, vor allem weil Kai ihn nach dem Säubern wieder in die Verpackung getan hatte. "Was heißt hier vor ihm? Hier hatte mich niemand vor irgendwem. Das war ein Ausrutscher in der Band, der wird nicht fortgeführt..", murrte Ruha allmählich ernsthaft genervt. Umso genervter, als Kai die Sache mit der Übernachtung ansprach. Hatte sich hier schon wieder Jeder gegen ihn verschworen? "Oi, bleib hier!", rief er noch, nicht wissend wohin zum Geier der Drummer wollte, wenn es doch nur um die Beantwortung der Frage ging. Allerdings schwante ihm Böses, als Kai mit der kleinen Kiste wiederkam. Eben die angesprochenen Lippen zuckten bei ihrer Erwähnung, ehe sie sich spalteten und das nächste Gefluche von sich gaben. "Das reicht, das geht zu weit!", rief er und schlug auf die Kiste um zu verhindern dass sie geöffnet wurde, war dabei aufgesprungen. Nicht ohne Grund, denn in einer fließenden Bewegung schnappte er sich sie und trug sie wieder davon und in Kais Schlafzimmer. Was zuviel war, war zuviel. Die mussten nicht noch sehn was benutzt worden war und Phantasien anstelln, wer was in welcher Art abbekommen hatte. Er wollte nicht, dass die Band ihn sich sexuell mit Kai vorstellte. „Hey!“, rief Kai noch aus, sprang ebenfalls auf und lief dem Gitarristen nach. „Noch stärker ging’s nicht, damit auch wirklich was kaputt geht, oder was?“, brummte er ihn an, während er ihm wieder die Kiste aus der Hand nahm und sie zurück unter sein Bett schob. Nicht gerade der kreativste Platz dafür, aber er hatte auch nichts zu verstecken. Dass er aber gerade mit Uruha alleine war, war ihm recht. „Ok, das ging vielleicht wirklich zu weit. Ich hätte die Kiste nicht holen brauchen. Tut mir Leid. Aber ich kann nichts dafür, wenn Ruki solche direkten Fragen stellt. Vielleicht auch blöd gelaufen, dass unsere Bettgeschichte nun rausgekommen ist, aber früher oder später wäre es das sowieso.“, sagte er zu ihm, während er noch vor seinem Bett stand. Ob es Früchte trug, konnte er nicht sagen. Er rechnete nun allerdings mit allem – wirklich mit allem. Außerdem war er gerade froh, dass er heute Morgen die Maske noch weggeräumt hatte, sodass sie nicht - wie die letzten Tage - achtlos in seinem Schlafzimmer herumlag, denn wenn Uruha diese noch gesehen hätte, dann wäre hier nun die Hölle los. Trotzdem wollte Kai den Abend nicht wieder in einem Streit enden lassen, schließlich war es als gemütlicher Abend geplant gewesen. Uruha lehnte sich gegen den Nachtschrank, sah Kai zu. "Wozu brauchtest du die Kiste dann überhaupt? Damit die die Bilder vom Spielzeug im Kopf haben, während sie sich vorstellen wie wir gemeinsam aussahen?" Dass er nicht sonderlich begeistert war, war wohl offensichtlich. Wirklich sauer war er aber auch nicht mehr, allein das unfreiwillige Sexouting hatte genug gesessen, um von neueren Ereignissen weniger geschockt zu sein. Gut, hätte er davon gewusst, dass er freiwillig mit Kai wiederholt hatte was er definitiv nicht hatte wiederholen wollen, hätte die Sache sicher auch nochmal anders ausgesehen. Ganz besonders dann, wenn die ganze Band gleichzeitig davon erfahren hätte. Kai hatte Glück, dass Uruha es unbewusst verhindert hatte. Kai seufzte. „Ich hab einfach nicht nachgedacht. Ich erinner mich doch auch an nichts mehr was passiert ist und wenn das ganze Zeug am Morgen nicht rumgelegen wäre, dann hätte ich gar nichts mehr gewusst.“, versuchte Kai sich zu erklären. Nochmals seufzte er, während er sich auf sein Bett fallen ließ. Wenn diese ganze Zickerei ein Ende haben sollte, musste Kai ihre zweite Nacht mit ins Grab nehmen. Das würde Uruha ihm sonst nie verzeihen. „Und ich glaub auch nicht, dass sie sich das überhaupt vorstellen wollen. Ok Ruki vielleicht, aber Ruki ist auch in der Hinsicht nicht normal! Aber die anderen Beiden sicherlich nicht.“ Es war ein Versuch das einfach alles zu retten und wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. „Kann das nicht einfach alles ein Ende haben?“, fragte der Leader, als er Uruha schließlich wieder ansah. So konnte es schließlich nicht weitergehen, dass sie sich bei jeder Gelegenheit die Köpfe einschlugen, während die restlichen Drei das alles immer wieder mitbekamen. Uruha hörte aufmerksam zu, ehe er leicht nickte. Ja, er war das Thema eindeutig auch leid. "Ich würde meine Antwort noch kriegen.... was hattest du damit gemeint?", griff er trotzdem etwas auf, das ihn beschäftigt hielt. "Du hast jetzt schon mehrmals so geredet, als hätten wirs doch nochmal getan. Warum?" Gut, so ganz kam Kai wohl nicht aus der Sache raus. Uruha war nicht auf den Kopf gefallen, auch wenn er manchmal etwas länger für seine Erkenntnisse brauchte. Und da sie ohnehin gerade mal unter sich waren, konnte er das wenigstens in Erfahrung bringen, bevor noch mehr unliebsame Überraschungen gegenüber der Anderen kommen konnten. Merklich zuckte der Leader zusammen. Warum hatte er nicht einfach seine Klappe halten können. Warum musste er sich immer provozieren lassen? Aber er hatte nur zwei Möglichkeiten. Ihm alles gestehen oder später dafür gerade stehen, was bestimmt noch schlimmer werden würde. Er seufzte. Uruha würde so oder so ausrasten. Jetzt vielleicht noch weniger als später. /Ich hab mich nun richtig in die Scheiße geritten…/, dachte Kai, fasste seinen Entschluss. „Versprich mir, dass du nicht ausrastest. Versprich es mir bitte.“, bat er Uruha, ohne ihn direkt anzusehen, während er an seine Kommode ging. Ob der Leadgitarrist es halten würde war die eine Sache, aber ohne dieses Versprechen würde Kai es wohl weiter vor ihm verheimlichen. Langsam zog sich eine Augenbraue nach oben. "Was soll das heißen, ich soll dir sowas versprechen? Was kommt jetzt? Ne installierte Kamera in meiner Dusche?", fragte er, ohne das Versprechen abzugeben. Allmählich rechnete er mit so einigem. Derweil musste Ruki davon abgehalten werden, lauschen zu gehen. Er ging in die Küche, wurde aber beim rausgehen von einem breit grinsenden Aoi abgefangen, der ihn freundlich wieder ins Wohnzimmer mitnahm, während der Jüngste leise grummelte. Die waren erstaunlich lange weg, für so ein Spielzeugkästchen. Kai stand immer noch vor seiner Kommode, drehte sich nun aber wieder zu dem Gitarristen um. „Versprich es oder ich nehme es mit ins Grab.“, wiederholte er nachdrücklicher. Es war wirklich sein Ernst. Würde ihm Uruha das nicht versprechen, würde er es nicht erfahren und der Drummer hatte kein Problem damit, es ihn niemals wissen zu lassen. Eigentlich war das alles anders geplant gewesen. Er wollte sich ursprünglich nicht wie ein geprügelter Hund fühlen müssen, wenn er es Uruha beichtete. Und nun? Standen sie beide in seinem Schlafzimmer, während ihr Jüngster wohl vor Neugier platzte, ihnen wohl am liebsten die Tür einrennen würde und alles live miterleben wollte. Okay, das reichte nun wirklich. "Raus mit der Sprache. Ich werde überhaupt nichts versprechen, wenn ich Grund habe, um wütend zu werden.", erwiderte er trocken und nachdrücklicher. Dieses herumgeeiere ging ihm langsam gehörig auf den Sack. Wenn Kai ihm etwas zu beichten hatte, hatte er doch ein Recht darauf, es zu erfahren. Oder etwa nicht? "Wenn es wegen dieser Suffnacht ist, kann es mir doch wohl eh egal sein. Ich kann es eh nicht mehr ändern und verkloppt hab ich dich dafür schon.", meinte er dann erstaunlich nüchtern. Allerdings erklärte das nicht, warum Kai solch ein Aufheben um seine Kommode machte. Allmählich zehrte das an seinen Nerven. Er war in letzter Zeit dank diesem ganzen Mist so aggressiv rübergekommen, dabei war er normalerweise der Ruhigste nach Reita. Er wollte endlich zu alten Zeiten zurückkehren können, in denen er unnahbar und entspannt gewirkt hatte. Wieder ein Seufzen. Gut, so hatte es keinen Wert. Und verheimlichen würde er es ihm auch nicht mehr lange können. „Ok. Ich bin nicht mehr stolz darauf, im Übrigen.“ Während er das sagte, drehte er sich wieder zur Kommode, öffnete die Schublade und zog die Maske zwischen einigen anderen Utensilien hervor. Bevor er sich allerdings umdrehte, atmete er nochmals tief ein. Heute war sein Todestag. Oder der der Band. Und egal was passierte, er musste dafür geradestehen und die Konsequenzen tragen. Er hatte einfach Mist gebaut und sich immer tiefer in die Scheiße geritten. „Hiervon rede ich.“, sagte er, als er sich umgedreht hatte, den Gummi der Maske zwischen den Fingern, sodass sie etwas herunterbaumelte und die Applikationen durch das Licht seiner Lampe etwas glitzerten. Kai konnte dem Gitarristen dabei nicht in die Augen sehen. Es war ihm mittlerweile zu unangenehm, obwohl es einem kleinen Teil in ihm gar nicht leid tat – was er dem Anderen aber sicherlich nicht mitteilen würde. Entgegen dem was wohl hätte passieren müssen, war Uruha einfach nur fassungslos. Er griff nach der Maske, zog sie Kai aus der Hand ehe er sich mit ihr auf dessen Bett setzte und sie zwischen den Händen bewegte. Nein, oder? Nein, das konnte nicht sein. Unmöglich. Aber er hatte es doch selbst schon gedacht. Er hatte es nur nicht glauben wollen- "Wusstest du es? ........Währenddessen... wusstest dus?", fragte er erstaunlich ruhig. Sein Verstand wollte nicht wirklich einsehen, was ihm da gerade präsentiert wurde. Umso weniger weil er wusste, wie sehr es ihm gefallen hatte. Es wirkte so sinnlos, jetzt auszuflippen, wenn er sich gleichzeitig dafür hätte verantworten müssen, wieso er dabei so willig und lustvoll gewesen war und Kai jetzt wieder ablehnen wollte. Nein, das biss sich. Alles biss sich. Alles war verdammt nochmal total verquer und scheiße. Nie wieder Sex mit Maske. "Verdammt nochmal......", sprach er schwer seufzend, als er die Maske ohne einen weiteren Blick neben sich aufs Bett legte. Was zum Geier hatten sie da getan? Warum zum Geier hatten sie es getan? Das konnte doch nicht wahr sein, dass sie nach 7 Jahren Bandzeit in nur wenigen Wochen gleich zweimal im Bett landeten ohne dass es auch nur eines dieser Male mit dem Anderen gewollt war. Das war zu weit hergeholt. Das war- Uruhas Kopf zuckte hoch. "Hast du es schon im Club gewusst?! Der erste Drink?!", sprach er einen Zacken schärfer. „Ich wusste die ganze Zeit wer du bist. Darum auch der Drink. Ich wollte wissen, ob du mich erkennst.“, gestand Kai. Er stand immer noch an der Kommode, traute sich auch nicht wirklich, seinen Platz zu wechseln, geschweige denn sich zu Uruha auf das Bett zu setzten. „Eigentlich hatte ich fest damit gerechnet, dass du mich erkennst. Hast du aber nicht, was mich in dem Moment auch erleichtert hat und dann war es einfach irgendwann zu spät, um aufzuhören.“, erklärte er weiter. Trotzdem wunderte es den Leader, dass er noch keine Ohrfeige oder ähnliches bekommen hatte. Wunderte sich, dass Uruha überhaupt so ruhig geblieben war bis jetzt. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Okay, das langte. Das war doch echt die Höhe! "Wie wäre es denn damit gewesen, nach dem ersten Drink zu stoppen?! Du hättest erst gar nicht wiederkommen brauchen, dann wäre auch nichts 'zu spät' gewesen! Was ist das für eine beschissene Ausrede, Yutaka?!", wurde er nun doch allmählich lauter. Er brüllte nicht, aber er wurde sauer. "Du hast also in purer Absicht versucht, mich anzugraben. Du WOLLTEST, dass es nochmal passiert, richtig?", gab er knurrend von sich. Nicht, ohne die Maske nicht doch wieder fest zu greifen. Was sollte die ganze Scheiße? Hatte einmal nicht gereicht? Und seine Abweisungen? "Ich dachte ich hätte dir genug zu verstehen gegeben, dass ich nicht will!" Kai fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Was sollte er denn nun sagen? Alles wurde schließlich gegen ihn verwendet – zu Recht. „Natürlich wollte ich es! Ich hab dir das auch oft genug gezeigt. Da war das einfach die perfekte Chance und ich bin wirklich nicht mehr stolz darauf. Ich wollte wissen wie die Nacht davor war, so wie Ruki es vorher auch beschrieben hat. “ Er versuchte ruhig zu bleiben, schließlich würde es nichts bringen, wenn sie sich nun gegenseitig anschrien. Außerdem hatte er sowieso kein Recht dazu, auszurasten. Immerhin war das alles seine Schuld, die sie in diese Situation gebracht hatte. Der Leader wusste wirklich nicht, was er noch tun sollte. Es lag klar auf der Hand warum er es getan hatte und dass es ein Fehler gewesen war. Aber er konnte die Zeit nicht mehr zurückdrehen, konnte es nicht mehr ändern. Es war nicht Uruhas Art, alle Erkenntnisse fünfmal zu wiederholen. Kai hatte sehr wohl gewusst dass er keinen Sex mit ihm wollte. Kai hatte gewusst, dass er ihn nicht erkannt hatte. Und er hatte nur allzu gern Sex mit ihm gehabt, wissend dass Uruha das niemals getan hätte wenn ihm klar gewesen wäre mit wem er es tat. Und dann noch anzufragen, ob er eine zweite Runde mitmachte? Ja, ganz offensichtlich. Kai hatte es gefallen. Und entgegen allem was er gern gesagt hätte, das hatte es ihm auch. Und das war etwas, das ihm gerade jede Grundlage nahm, um ihm die Abreibung zu verpassen, die er für die Missachtung seiner Wünsche eigentlich verdient gehabt hätte. "Ich gehe. Ich brauch Zeit zum nachdenken.", sprach er stattdessen fest und drückte Kai etwas rabiat die Maske in die Hände, als er das Schlafzimmer verließ und in dessen Flur lief, um seine Schuhe und seine Jacke anzuziehen. Nicht ohne dass Ruki angelaufen kam und sofort nachfragte, was passiert war. Ein Nicken. Mehr bekam Kai gerade nicht zustande. Es war wohl auch besser so, obwohl ihn diese Reaktion mehr traf als eine Abreibung. Ablehnung war schon immer schlimmer als eine direkte Konfrontation gewesen – jedenfalls für ihn. Erst als er hörte, wie die Tür ins Schloss fiel, bewegte er sich wieder, legte die Maske zurück in die Kommode und liess sich auf das große Bett fallen. Seufzend vergrub er sein Gesicht in seinen Händen. Wie dumm war er eigentlich? Wieso musste er wegen Sex, nur wegen Sex, eine Freundschaft gefährden, vielleicht sogar zerstören? War es das wirklich wert gewesen? Ruki hatte von Uruha natürlich nichts erfahren und auch von ihrem Leader bekam er nichts raus außer dem leisen Satz, dass er einen Fehler gemacht habe. Als Kai ins Wohnzimmer zurückkehrte, war Ruki schon bei Aoi am quasseln. Reita war da nüchterner und hielt mit fragendem Blick die Flasche hoch. Ging das Spiel jetzt weiter oder nicht? Im Gegensatz zu der Infotüte Ruki und dem wissbegierigen Tratsch-Pendant Aoi war es ihm völlig schnuppe, ob Ruha gegangen war und wieso. Genaugenommen war es ihm auch reichlich egal, ob er mit Kai geschlafen hatte. Das war deren Sache und ging ihn nichts an. Aber die Süßigkeiten waren alle und er noch nicht gewillt, den Abend zu beenden. Dass Ruki und Aoi schon am Tuscheln waren, interessierte Kai herzlich wenig. Es war ja andauernd so. Umso glücklicher war er, dass Reita das wohl alles kalt ließ. Wenigstens Einer, der sich nicht gleich das Maul darüber zerreißen würde. Etwas lächelte der Leader, als er die Flasche in dessen Hand sah. „Ich glaub nicht, dass wir weiter spielen. Ich hab jedenfalls keine Lust mehr dazu.“, sagte er zum ihm, nahm die Flasche an sich und lief in die Küche, aus welcher er mit dem restlichen Vorrat an Süßkram zurückkam. „Was wollt ihr denn jetzt noch machen?“ Eine Frage an Alle, denn ihm war es egal. Wenn sie gehen wollten konnten sie das tun, wenn sie bleiben wollten, war es ebenso recht – wobei er ehrlich sein musste, dass er jetzt nicht gerade allein sein wollte, sonst würde er sich nur den Kopf weiter zerbrechen. Das schien auch Ruki zu ahnen, denn der widmete sich sofort wieder Kai als dieser sich wieder setzte. Nicht ohne trotzdem nochmal nachzufragen, wieso Uruha wortlos gegangen war. Aoi war da schon dezenter. Zwar neugierig, aber zumindest lauschte er nur, während Reita sogar die Süßigkeiten erneut geschnappt hatte, um sie kontinuierlich in den Mund zu befördern und in Aoi die Frage aufkommen zu lassen, warum zum Geier der Kerl trotzdem so schlank blieb. Mit Uruha war es dasselbe Phänomen. "Nee, warum könnt ihr essen was ihr wollt?", maulte er unglücklich und griff an seinen nicht vorhandenen Bauchspeck. Der Leader schüttelte auf Rukis erneute Nachfrage nur den Kopf. „Ich an seiner Stelle wäre auch gegangen.“, sagte er dazu nur noch, denn die Details brauchten seine Jungs wirklich nicht wissen. Allerdings war er mehr als nur froh, dass sie noch hier blieben, denn sonst wäre er nur in Grübeleien verfallen – oder in Wut auf sich selbst. So war er nicht allein und hatte auch gar keine Zeit dazu, in seinen Gedanken zu versinken. Schon allein, weil das hier niemand zulassen würde. Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete er dann den übriggebliebenen Gitarristen. „Du willst nun aber nicht behaupten, dass du dick bist und alles was du isst gleich an dir ansetzt, oder? An dir ist kein Gramm Fett dran!“, sagte Kai dazu, schüttelte leicht grinsend den Kopf. Aoi war manchmal wirklich furchtbar, wenn er auf solche Ideen kam. Nicht zuletzt deswegen, weil er dann die größte Drama-Queen auf der ganzen Welt sein konnte, was sie dann ausbaden durften – und auf Aois Midlife-Crisis Anfälle hatte wirklich Niemand Lust. Eigentlich drängte es Ruki danach, mehr aus Kai herauszubekommen. Aber nach dessen Satz ahnte er schon, dass ihn unter Druck zu setzen jetzt nur schaden würde. Also galt es, ihren Drummer abzulenken. Während Aoi und Reita ganz sie selbst waren, zupfte er an den Kunstblumen, die er auf den Tisch gelegt hatte. "Was an Deko willst du eigentlich? Farblich abgestimmt, auf jeden Fall. Stilvoll? Nüchtern? Oder verspielt....", sprach er schon fast wieder in Gedanken und fummelte weiter an den Blüten herum, was Aoi nach einer Weile ebenso fasziniert wie verstört beobachtete. Ihren Vocal sprach man besser nicht an, wenn in dessen Kopf Designideen ratterten. Diese Frage warf Kai für einen Moment aus der Bahn. Ruki löcherte ihn nicht weiter? Eine Seltenheit für den Vocal, aber er war ihm dankbar dafür, denn er würde es sicherlich nicht erzählen. Er konnte das auch mit ins Grab nehmen, wenn es sein musste. „Ehm.. Stilvoll und nüchtern?“, fragte er dann eher, als dass er es bestimmte. Er war noch nie wirklich der Typ zum dekorieren gewesen, aber er war sich sicher, dass es schlicht sein musste. Und stilvoll. Es dem Jüngsten der Band zu überlassen war zwar eine gute Idee – war das immerhin eher sein Ding – aber ganz wollte er ihm noch nicht trauen. Ruki war alles zuzutrauen. Wirklich alles. Allerdings würde er seine Wünsche wohl berücksichtigen. „Es sollte aber in erster Linie schlicht sein. Was anderes würde wohl auch nicht ganz passen.“, sagte er dann. Es war faszinierend zu beobachten, wie sich wohl gerade alles in Rukis Kopf zusammenschob, welche Ideen er wohl schon hatte und wie er was umsetzen würde. Rukis Stirn zog sich zu einer Falte, während er auf seiner Unterlippe herumkaute und sich praktisch vor seinem Gesicht zu manifestieren schien, woran er augenblicklich dachte. Gedankenversunken griff er zum Handy, rief Uruha an, ehe er realisierte dass das gerade sicher sinnlos war und er wieder auflegte. Reita schien verblüfft, stand aber nur auf um sich von Kai etwas Obst aus der Küche zu erklauen, um dem näherrückenden Zuckerschock etwas entgegenzusetzen. Dass richtiges Essen besser gewesen wäre schien ihn nicht zu kümmern, Hauptsache das Obst hatte viel Flüssigkeit. Uruha sah unterdessen verwirrt auf sein Handy. Ruki? Warum rief der ihn so verspätet an? Er ließ es erstmal liegen, fuhr über die Kreuzung und den restlichen Weg heim, ehe er parkte und endlich aus dem Wagen stieg, draußen Richtung Haustür Ruki zurückrief um zu erfahren was dieser von ihm wollte. Vor Schreck hätte Ruki bei dem Rückruf fast sein Handy fallen lassen, hatte er schließlich nicht erwartet, dass Uruha ihn noch zurückrufen würde. Noch leicht überrascht nahm er ab. „Hi…ehm. Wann gehen wir Dekozeug für Kais Wohnung kaufen? Morgen? Übermorgen? Wir müssen das bald machen sonst hab ich alles wieder vergessen. Wir brauchen auch nicht so viel, aber auf jeden Fall etwas Stilvolles. Und elegantes! Also eigentlich haben wir freie Hand! Wann treffen wir uns?“, plapperte er dann nach kurzer Zeit drauf los. Wenn es nach ihm ging, konnten sie jetzt schon gehen – was allerdings aufgrund der Uhrzeit nicht mehr möglich war. Dennoch wollte der Vocal so schnell wie möglich anfangen, sein Werk zu gestalten. Kai schaute nicht minder verblüfft, als das Handy klingelte und Uruhas Name darauf zu lesen war. Es wunderte ihn, dass er so schnell zurückrief, obwohl man bei dem Zwerg eigentlich davon ausgehen musste, dass er sofort unangenehme Fragen stellte. Als Ruki dann allerdings davon berichtete, dass sie freie Hand hatten, um die Wohnung zu dekorieren, begann der Leader sofort zu protestieren, was mit einer Handbewegung des Anderen aber sofort unterbunden wurde. Zwar wusste Kai nicht, seit wann er sich denn etwas von Ruki sagen lassen musste, doch hielt er seine Klappe, ging nun eher dazu über, ihn gespielt böse anzuschauen. Natürlich hatten sie viel Freiheit was seine vier Wände anging, denn eine Veränderung war sicherlich nicht falsch, allerdings hatte er doch immer noch Angst vor dem Ergebnis. Es war immerhin mitunter ihr Sänger, der dekorieren würde! Etwas verblüfft war Uruha schon, dass Ruki so losplapperte. Aber da er das schon von Reita und Aoi kannte, ließ er ihn einfach fertigplappern, während er nachdachte. "......Willst du grundlegend umdekorieren? Ich dachte, es ging nur im Kleindeko....", gab er dann zu bedenken. Wenn Kai plötzlich neue Bettkästen und Wäschekörbe, Handtücher, Wohndecken etc. hätte würde dem das sicher nur bedingt Begeisterung abringen können. Dass er seine Aufgabe erledigen würde stand wohl außer Frage, er überlegte sogar, wie er Kais bereits vorhandene Dinge aufwerten konnte. "Wir können uns übermorgen treffen. Morgen ist Sonntag.", erinnerte er den Vocal. Nicht dass man dort nicht einkaufen konnte, doch wirklich wollen tat er nicht. „Naja nicht alles.. aber manches würde nicht zusammenpassen und wir müssen ja auch schauen, dass es zu den Möbeln passt, weil neue kauf ich unserem Leader sicherlich keine!!“, erklärte Ruki. Natürlich würde einiges weichen müssen, allerdings keine Möbel, denn das wäre wirklich übertrieben. „Das meiste ist allerdings definitiv Kleindeko, was wir brauen. Und dann gehen wir Montag. Morgen wäre es sicher nicht so von Vorteil, wenn man uns Beide beim Deko shoppen zusammen sehen würde.“ Während er sprach, blickte er grinsend in das nicht gerade begeistert schauende Gesicht ihres Leaders. „Dann machen wir morgen mal eine Zeit aus, wann wir uns treffen. Und natürlich in welchem Farbschema wir bleiben. Ich muss nun erst mal Kai davon abhalten, mir an den Hals zu springen. Bis dann~.“ Und damit legte der Vocal wieder auf. „Was soll das heißen, dass nur das meiste Kleindeko ist? Was zur Hölle hast du mit meiner Wohnung vor?!“, fragte der Drummer sofort, als Ruki sein Handy weglegte. Mittlerweile war er sich gar nicht mehr sicher, ob er ihm das überlassen wollte. Uruha war sich darin ebenso unsicher. Was zum Geier hatte der Kleine vor? Manches würde nicht zusammenpassen? Kais Wohnung war farblich und stilvoll recht gut abgestimmt, ließ halt nur einige wohnliche Accessoires vermissen. Was es da rauszuschmeißen gab war ihm ein Rätsel, aber er ahnte jetzt bereits, dass er Ruki würde stoppen müssen, damit ihr Leader später nicht völlig entsetzt war. Seufzend legte er das Handy endlich weg und zog die Jacke aus um sie aufzuhängen, ehe er in die Küche lief. Beim hochlaufen und hereinkommen Rukis Redeschwall abzukriegen war tatsächlich mehr Arbeit gewesen als er erwartet hatte. Nachdem Kai Ruki nochmal deutlich klargemacht hatte, dass nicht zu viel an seiner Wohnung passieren würde und dieser sich wiederwillig damit zufrieden gegeben hatte, saßen die vier Jungs noch einige Zeit beisammen, redeten, tranken und ließen Kai sein momentanes Gitarristen-Problem vergessen. Zwischendurch musste er aber immer wieder Ruki bremsen, der die wildesten Dekoideen in den Raum warf. Was er allerdings mit einem T-Rex auf dem Balkon sollte, verstand er nicht – aus Ruki sprach wohl langsam der Alkohol. Als es dann doch ziemlich spät geworden war, verließ Einer nach dem Anderen die kleine Runde – Ruki als letzter, der nochmals sein Glück mit dem T-Rex versucht hatte – und Kai war allein. Natürlich mit dem Großteil der Sauerei, die er noch etwas aufzuräumen begann. Er würde heute Nacht zwar nicht alles machen können – seine Nachbarn würden ihn hassen, wenn er nun beginnen würde zu saugen –, doch wenigstens das Gröbste konnte er aufräumen. Schüsseln, Flaschen und Gläser waren schnell in der Küche, die Dosen fanden ihren Weg ebenso schnell in den Mülleimer. Es war manchmal wirklich ein Wunder, wie viel Müll fünf erwachsene Männer machen konnten. Nachdem er auch die ganzen leeren Tüten in den Müll gebracht hatte, entschied sich der Leader, für den Abend Schluss zu machen. Der Rest würde sowieso zuviel Krach machen und mitten in der Nacht war das wirklich keine gute Idee. Also machte er sich fürs Bett fertig, was ihm nur zeigte, dass er definitiv das Badezimmer morgen putzen musste, aber er hatte ja eh Zeit. Am nächsten Tag wachte Kai für seine Verhältnisse spät auf. Kein Wunder, denn seine Nacht war nicht sonderlich ruhig gewesen, aber daran war er auch einfach selber schuld gewesen. Verschlafen stand er auf und machte sich auf ins Bad. Er musste erstmal duschen, sonst würde er heute nichts zustande kriegen und nur auf dem Sofa rumliegen. Und das ging nicht! So wie die Wohnung noch aussah, würde er sich eh nicht wohl fühlen. In aller Ruhe duschte er sich, zog sich bequeme Kleidung an und sprühte schonmal seine Duschkabine ein, damit das einwirken konnte. In der Zeit konnte er frühstücken und sich einen Schlachtplan für heute machen. Erst das Bad putzen, dann konnte er sich dem Wohnzimmer widmen und zuletzt der Küche. Das würde am meisten Sinn machen, seiner Meinung nach. „Und vielleicht sollte ich mit Uruha reden…“, sagte er in die Stille seiner Wohnung. Er war in der Nacht noch zu dem Schluss gekommen, dass er sich damit nicht zuviel Zeit lassen sollte, sonst würde mehr kaputt gehen als nötig war. Nachdem der Leader dann gefrühstückt hatte, lief er zurück ins Badezimmer und brauste zuallererst die Dusche ab, ehe er sich dem Waschbecken widmete. Danach war der Spiegel – Kai liebte den Menschen der diesen riesigen Spiegel in seinem Badezimmer angebracht hatte, erstreckte er sich doch fast über die ganze Wand – und die Toilette dran. Glücklicherweise war es hier nicht ganz so dreckig, wie er sich letzte Nacht ausgemalt hatte. Als auch das fertig war zog er noch schnell den Boden nass auf. Kurz sein Werk bestaunend fuhr sich der Drummer durch die Haare, ehe er mit Telefon bewaffnet ins Wohnzimmer lief und sich dort aufs Sofa setzte. Er würde Uruha anrufen, auch wenn er davor hatte eine SMS schreiben wollen – und insgeheim hoffte dass die Mailbox dran ging. Aber das war zu unpersönlich und würde wohl nur in die falsche Richtung laufen, auch wenn er etwas Angst vor dem Gespräch hatte. Gestern war der Gitarrist zwar noch ruhig gewesen, aber heute konnte das auch schon ganz anders sein – der Grund weshalb er nicht direkt zu ihm fuhr. Nervös lauschte er dem monotonen Tuten, hoffend, dass Uruha überhaupt abnehmen würde, immerhin kannte er die Nummer. Uruha hatte sich daheim zurückgezogen und vor sich hingegrübelt. Etwas das leider nicht viel gebracht hatte, außer dass er sich schalt, wie dumm er gewesen war. Aber was er aus diesen Ereignissen nun mitnehmen sollte, das wusste er einfach nicht. Wie er dazu stehen sollte. Er hatte mehr als eindeutig seine Meinung vertreten. Es war eine moralische Entscheidung gewesen. Keinen Sex mit einem Bandmitglied. Um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Schwierigkeiten gab es seitdem genug und zu allem Übel schien es Kai reichlich egal gewesen zu sein, ob Uruha um die Sicherheit der Band fürchtete. Sie hatten sie erschüttert, definitiv. Die Frage war nur, womit. Mit dem Sex oder doch mit dem Streit wegen unterschiedlichen Moralvorstellungen? Hätte der Sex an sich vielleicht gar nichts bedeutet? Keinen Stress hineingebracht, wenn er nicht so negativ darauf reagiert hätte? Am nächsten Morgen war er auch nicht schlauer, nur entnervter. Seine Grübeleien brachten ihn nicht voran, waren sie doch nur Überlegungen zu seiner Seite. Dass Kai die Dinge anders sah war zwar offensichtlich gewesen, aber was genau in dessen Kopf vorging entzog sich dennoch seinem Verständnis. Umso überraschter war er nachdem er sich stundenlang mit proben abgelenkt hatte, als er auflauschte und dem Klingelton zum Handy folgte, Kais Namen stehen sah. Ah, sein Gegenüber hatte also offensichtlich genauso Klärungsbedarf. Da er allein eh nicht voran kam, hob er ab. „Uruha?“, fragte Kai nach, als er das Klicken in der Leitung hörte. Ein Stein fiel ihm in diesem Moment vom Herzen, denn das bedeutete, dass es noch eine Chance auf ein Gespräch gab und sie alles wieder richtig biegen konnten. Kurz holte der Leader noch Luft. Er hatte keine Ahnung was er sagen sollte, aber irgendwie musste er es versuchen. „Uruha… ich weiß, dass ich das mit einem ‘Tut mir Leid‘ nicht gut machen kann, ich weiß auch, dass ich das eigentlich gar nicht mehr gut machen kann… Aber ich bereu das so sehr. Das musst du mir einfach glauben.“, begann er ohne auf eine Reaktion zu warten. Dennoch irritierte es ihn sehr, dass Uruha noch nichts gesagt, ihn unterbrochen oder angeschrien hatte. Letzteres wäre ihm sogar am liebsten, denn das wäre nicht so schmerzhaft wie die Abweisung die er gerade erhielt. „...Können wir uns vielleicht treffen? Und dann reden? Richtig reden?“ Den Gitarristen dann vor sich zu sehen, würde zwar noch schwerer werden, aber so konnte er sehen wie er reagierte, denn das konnte er momentan nicht einschätzen. Und das fand er einfach schrecklich. Doch wieder schlug ihm nur Stille entgegen. Überlegte er? Hörte er überhaupt zu? Oder hatte er das alles schon längst aufgegeben? „Bitte sag was… Irgendwas!“ Er seufzte. „Ich hab Angst um die Band, wenn sich das nicht wieder ändert Kouyou… aber noch mehr hab ich Angst um unsere Freundschaft…“ Uruha hatte tatsächlich seine Mühe, mit Kais Gerede mitzuhalten. Dass er langsam und stumm nachdachte, war nichts Neues und so fühlte sich der Leader offensichtlich abgewiesen. Doch er brauchte noch einen Moment und statt dann antworten zu können sah er sich mit dem nächsten Mini-Wortschwall konfrontiert. "Ah..... lass uns bei mir reden.", meinte er dann. In der Öffentlichkeit wollte er das nicht tun, dafür war das zu delikat. Und bei Kai schied ohnehin aus. Allerdings wusste er auch nicht, was er noch weiter anfügen sollte. Es war nicht leicht, am Telefon weiter irgendwas zu sagen, wenn man grad das Gespräch offiziell auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hatte. „Ich bin so schnell wie möglich da!“ Damit legte Kai auf. Erleichterung machte sich in ihm breit. Uruha wollte reden. Das konnte schonmal ein gutes Zeichen sein. Allerdings musste er sich sputen, denn so wie er aussah konnte er nicht auf die Straße! Kapitel 8: Eklat ---------------- Ungefähr eine dreiviertel Stunde später parkte der Leader sein Auto vor dem Gebäude, in dem der Gitarrist wohnte. Er stieg aus, lief an die Eingangstür und betätigte die Klingel – etwas das er auch blind finden würde, so oft wie er schon hier war. Als die Tür sich öffnen ließ, drückte er diese auf, lief die Treppen zu Uruha nach oben. Er war nervös. Sehr nervös. Aber da musste er durch, egal wie unangenehm es war, schließlich war er selbst schuld an der ganzen Situation. Oben angekommen lächelte er den Älteren der an der Tür wartete kurz an, ehe er ein leises ‘Hi‘ zustande brachte und die Wohnung betrat. Uruha trat ihm genauso wie immer gegenüber. Es war ohnehin schwer, in seinem Gesicht abzulesen, was er dachte. Es blieb immer offensichtlich entspannt, zeigte nicht seine Grübeleien, die dahinter meist wirre Kreise zogen. Kai hereinlassend schloss er die Tür wieder und trat den einen Schritt auf die erhöhte Wohnungsebene, sah ihm beim ausziehen der Schuhe und der Jacke zu, ehe er voran in die Küche lief um ihm die Entscheidung zu überlassen was er trinken wollte. Eigentlich hatte er sowohl Zeit als auch Gedanken daran gehabt, es schon vorzubereiten, war dann aber davon abgekommen als er darüber nachgedacht hatte, dass es so ein ungezwungener Start war. Etwas das bei Kais plötzlicher Unterwürfigkeit sicher nicht verkehrt war. Sein Getränkesortiment konnte sich immerhin sehen lassen, auch wenn der Großteil davon nach wie vor alkoholisch war, aufgrund seiner Sammlung, die er pflegte. Nachdem Kai Jacke und Schuhe an die dafür vorgesehen Plätze getan hatte folgte er dem Gitarristen in die Küche, wo er sich auf einen der Stühle setzte. „Wasser bitte.“ Kaffee konnte er fürs erste keinen mehr sehen, hatte er zum Frühstück doch mehr als nur eine Tasse getrunken, damit er wirklich richtig wach für den Tag war. Und er wollte es wirklich nicht darauf anlegen die Nacht nicht schlafen zu können. Leicht abwesend beobachtete er Uruha dabei, wie er ihm das Wasser richtete und brachte. Wütend schien er wohl nicht zu sein, dafür benahm er sich viel zu normal – mehr konnte der Leader allerdings nicht ausschließen. Dankend nahm er das Glas an, wusste allerdings auch sonst nicht was er sagen sollte. Mehr als entschuldigen konnte er sich im Moment nicht, immerhin wusste er nicht wie Uruha nun darüber dachte, was er ihm noch zu sagen hatte und was er selbst überhaupt tun konnte, damit der Gitarrist ihm verzeihen würde. Nur war Uruha in solchen Punkten kein gesprächiger Typ. Was hieß, dass er Kai zwar etwas irritiert ob dessen Wahl sein Wasser brachte, aber sich dann trotzdem nur schweigsam mit dem eigenen gemischten Longdrink vor ihn setzte und ihn musterte. Kai wollte immerhin reden, also wartete er darauf, was er zu sagen hatte. Von sich aus wollte er jedenfalls keine Aussagen treffen, solange er nicht wusste, in welche Richtung sich dieses Gespräch tatsächlich entwickeln sollte. Schweigen. Kai wusste nicht wie lange sie schon schwiegen, aber es fühlte sich an wie Stunden. Irgendwann ergriff er dann doch wieder das Wort, sonst würden sie am nächsten Tag noch hier sitzen und waren immer noch nicht weiter. „Ich weiß eigentlich gar nicht was ich jetzt sagen soll… wie gesagt, ich weiß, dass ich das nicht mehr gut machen kann… so gerne ich es auch tun würde.“, fing er an. Es wunderte ihn, wie schwer ihm das gerade alles fiel, hatte er sonst eigentlich nie große Probleme mit Entschuldigungen gehabt, doch das hier war einfach anders. Nicht nur weil es um Sex ging, sondern weil es um Uruha ging. Die Freundschaft zu ihm und zuletzt auch um die Band. Es war ein großer Fehler gewesen, doch auch wenn er es bereute, es hatte ihm gefallen – sehr sogar. Trotzdem war es damit nicht zu entschuldigen. „Ich bin einfach dumm genug gewesen, mich dazu verleiten zu lassen… und ich weiß das ist keine Entschuldigung. Ich kann es einfach nicht erklären. Ich will aber auch nicht, dass deswegen nun alles anders wird.“ Kai hatte seinen Kopf auf den Händen abgestützt, konnte Uruha bei seinem wirren Gerede – denn so kam es ihm vor – auch nicht direkt ansehen, sondern fokussierte die Tischplatte. "Hmmmmm.......", erwiderte Uruha gedehnt, während er nachdenklich an seinem Glas nuckelte. ".....warum eigentlich ich? Warum nicht Einer der Anderen? Weil wirs nunmal waren, bei denen es passiert ist?.. Hättest dus mit den Anderen dann auch wiederholt? Auch gegen deren Willen?", fragte er erstaunlich ruhig. Offensichtlich versuchte er sich immer noch ein Bild davon zu machen, was in Kais Kopf vor sich ging. Dessen Entschuldigungen schienen ihm dabei gerade reichlich egal, zumindest kommentierte er sie nicht im geringsten. Darauf wusste er erstmal keine Antwort. Hätte er es mit den anderen auch wiederholen wollen? Hätten sie es gewollt? Warum eigentlich ausgerechnet Uruha? „Ich weiß es nicht… ich weiß es wirklich nicht. Ich weiß auch nicht ob es da anders gewesen wäre, weil Jeder nunmal unterschiedlich reagiert. Mit Ruki wäre das wohl komplett anders abgelaufen, bei Reita kann ich mir das alles noch nicht mal vorstellen.. dass ich je mit ihm in der Kiste landen hätte können. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.“, antwortete er ehrlich. Wenigstens sprach Uruha aber endlich mit ihm. „Und warum du? Das weiß ich genauso wenig. An die erste Nacht können wir Beide uns nicht erinnern, nur dass es passiert ist. Ich wollte einfach wissen, ob es gut war, so primitiv das klingt… Es klingt nicht nur primitiv, es ist primitiv.“ Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann hatte er den Gitarristen schon immer ziemlich attraktiv gefunden und gerade nach dieser Nacht hatte es ihn besonders gereizt, ihn nochmals für sich haben zu wollen. Den ersten Moment half Ruha das überhaupt nicht weiter - den zweiten umso mehr. Man sah richtiggehend, wie Uruha stockte und dann dieser Hauch der Erkenntnis über seine Gesichtszüge glitt. "Ich hätte mir auch niemals vorstellen können, mit dir Sex zu haben. Also muss es im Suff von dir ausgegangen sein........ Und nach dem was du da heimtückisch fürs zweite Mal veranstaltet hast, kann ich mir denken, wieso du erfolgreich warst.", erwiderte er. Es war schwer, ihn ernsthaft besoffen zu machen. Aber wenn er es war, sank seine Hemmschwelle wie bei jedem Anderen rapide ins Bodenlose. Dass er darin Kai mit dessen dominanter Art sexuell erlegen war, erschien ihm da nicht mehr allzu abwegig. Das einzige was Kai momentan wieder Kopf und Kragen kostete war die Bemerkung, er hätte wissen wollen wies gewesen war. Die vollen geschwungenen Lippen spitzten sich, ehe er Kai abschätzend musterte. "Du wusstest ganz genau wie es gewesen war. Wir Beide hatten keinen völligen Filmriss, wir haben uns Beide später an Einzelheiten erinnert.", strafte er seine Worte Lügen. Das war es also? Kai stand auf die Art wie sie Sex gehabt hatten? Deswegen hatte er es erneut getan? Die Freundschaft und den Bandzusammenhalt riskiert? Wenn er ehrlich war, sah er das alles inzwischen deutlich nüchterner. Mit herabwertendem Verhalten konnte er nicht umgehn, mit Beutefang-Verhalten ihm gegenüber wenn er offensichtlich abgelehnt hatte auch nicht. Aber der Sex an sich war, jetzt da er allmählich die Hintergründe verstand, auch nicht problematischer als der Sex mit jedem beliebigen Anderen. Wenn man mal davon absah, dass sie Beide ein ernstes Problem in ihrer zwischenmenschlichen Beziehung hatten, wenn Kai ihn gegen seinen Willen vögeln wollte und es ihm auch noch gefiel. Halt, falsche Gedanken! „Das klingt gerade so, als ob ich damals den Abend mit dem Gedanken ‘Heute Nacht leg ich Uruha flach‘ begonnen hab.. und das hab ich definitiv nicht.“, antwortete Kai. Zwar hatte er schon nach einer Begleitung für die Nacht gesucht, dass es aber Uruha war lag am Alkohol. Da war er sich sicher, denn sonst wäre es sicherlich nicht dazu gekommen. „Und nur weil wir keinen völligen Filmriss hatten, bedeutet das nicht, dass der Sex auch gut war. Er kann auch grottenschlecht gewesen sein, was ich allerdings bezweifelt hatte.“, fügte er dann noch hinzu. Außerdem hätte er es nicht geschafft den Gitarristen abzufüllen, da er sonst wahrscheinlich vor ihm betrunken gewesen wäre und dann sowieso nichts mehr hinbekommen hätte. Bis auf die kleinen Episoden, an die er sich erinnern konnte, wusste er wirklich gar nichts mehr. Es war ihm bis heute ein Rätsel wie sie überhaupt nach Hause gekommen waren, geschweige denn wie das bei ihnen damals angefangen hatte. Allerdings war das gerade auch weniger wichtig. Wichtiger war eher, dass sie das Problem, das sie offensichtlich hatten, endlich beseitigen konnten – was für den Drummer nach wie vor ein Rätsel war, wie das geschehen sollte. Uruha zeigte eine seltene Regung, in seinem Fall ein ausgeprägtes Stirnrunzeln. "Nein...... Nein, das unterstelle ich dir gar nicht. Ich glaube schon, dass es wegen dem Alk war. Aber das zweite Mal..... Das zweite Mal hast du definitiv getan, weil das an was du dich erinnert hast gut war, oder nicht?", verlangte er zu wissen. Er konnte nicht erahnen, welchen Teil der Nacht der Drummer als Erinnerung zurückbehalten hatte, doch das woran er selbst sich erinnerte war gut gewesen. Schlecht für sein Ego, noch viel schlechter für seine Moralvorstellungen, aber definitiv gut. Zumindest hatte ihm das das Bild von ihm gesagt, wie er auf dem Bett gelegen und offen gestöhnt hatte, weil Kai dieses dämliche Toy - "Meine Fresse nochmal, ständig diese Bilder!", fluchte er entgegen seiner Art und kippte den Longdrink hinter. Das war zwar entgegen jeder Logik - besonders der des Gesöffs - aber allmählich hatte er genug von diesen Flashbacks, in die es ihn immer wieder zog. "Für mich war das ein Desaster..... Nicht zwangsweise wegen der Art, wegen dem an was ich mich erinnern kann, aber wegen der Sache an sich. Es hat immerhin Gründe, warum man nicht mit den Bandkollegen fickt.", erwiderte er und murrte dabei das Glas an, als wolle er dem die Schuld dafür geben, leer zu sein. In Ermangelung einer klügeren Idee mischte er sich das Zeugs neu, allerdings nur mit Fruchtsäften und ohne Alk. Er wollte lieber nüchtern bleiben. Zumindest so nüchtern wie möglich, um nicht wieder irgendeinen Scheiß zu veranstalten. Auf Uruhas fluchen hin zog Kai eine Augenbraue in die Höhe, konnte sich gerade so noch ein Grinsen verkneifen. „Bilder?“, fragte er trotzdem, während er an seinem Glas nippte. Sein Gegenüber wurde also auch ständig von irgendwelchen Bildern verfolgt und nicht nur er, wobei ihn das wohl weniger störte. „Natürlich gibt es genug Gründe, warum man das nicht tut. Allerdings sind wir auch nicht die erste Band, in der das passiert und solange das Management keinen Wind davon bekommt, wird es auch keine Konsequenzen für uns geben. Solange wir uns jedenfalls irgendwann in naher Zukunft wieder verstehen, was ich wirklich hoffe, denn sonst könnte es sich etwas schwierig gestalten.“ Während er das sagte, lehnte er sich bequem in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Seiner Meinung nach wäre es nie so weit gekommen, wenn sie von Beginn an nicht so eine große Sache daraus gemacht hätten, denn umso mehr Uruha es verweigert hatte, desto mehr hatte es ihn selbst gereizt den Sex nochmals zu wiederholen. Rückgängig machen war sowieso nicht mehr möglich. "Hmmm..... Im Grunde kümmert es mich jetzt erstaunlich wenig, so im Nachhinein. Ich mag dich als Menschen und als Drummer, das wird von der Sexsache nicht berührt. Du hast dich wie ein Arsch verhalten, aber dir daraus dauerhaft einen Strick zu drehen wäre auch idiotisch. Das einzige was mich nervt ist deine Penetranz, die du an den Tag gelegt hast.", erwiderte er. Ihm die Schuld dafür zu geben, dass er eine Wiederholung verweigert und Probleme mit dem unfreiwilligen Suffsex gehabt hatte war definitiv nicht die richtige Wahl, um sich selbst aus der Schuld reinzuwaschen, ihm nachgestellt zu haben. Er selbst war einfach nur geschockt und pissig gewesen. Wie das hatte passieren können, warum es ausgerechnet Kai hatte sein müssen. Und ja, wenn er ehrlich war wurmte es ihn umso mehr, weil Kai der Bandleader war. Und weil er von Allen am wenigsten zu kontrollieren war. Aoi hätte er ganz einfach zum schweigen verdonnern und abschmettern können. Reita wäre davon selbst so geschockt gewesen, dass er freiwillig bis ins Grab geschwiegen hätte. Und Ruki.. Ruki hätte es wohl ohne Skrupel herausposa- nein, Ruki wäre genauso schwer zu händeln gewesen. Aber mit dem hätte er sich ursprünglich wenigstens Sex vorstellen können. Und mit dem hätte sein Ego als Mann nicht so enorm gelitten wie mit Mr-Ich-bestimme-die-Regeln. Nichts was Kai nicht selbst wusste. Natürlich war er ein Arsch gewesen, das konnte er nicht bestreiten. Dass er so penetrant gewesen war, das hatte er allerdings nicht gemerkt. Allerdings wollte er sich die alleinige Schuld – denn die hatte er definitiv nicht – nicht eingestehen. Es gehörten immer Zwei zu so einer Situation. Trotzdem musste er zugeben, dass er wohl die größere Schuld daran hatte. „Es sollte eigentlich auch nicht die Sichtweise ändern. Ich seh dich ja auch nicht anders, nur weil wir Sex hatten. Dass ich so penetrant war hab ich ehrlich gesagt gar nicht gemerkt, aber umso mehr du mich abgewiesen hast, desto mehr hat es mich auch gereizt. Das ist zwar keine Entschuldigung dafür, aber… es war halt so.“, gab er dann zu, wobei er sich eigentlich schon dachte, dass Uruha so etwas ahnte. Was Kai allerdings nicht bedachte war, dass es so sehr an Uruhas Ego gekratzt hatte. Seines wäre in so einer Situation zwar auch nicht heil geblieben, aber da er sich in dieser nicht befand, spielte es für ihn keine Rolle. Natürlich hatte es an seinem Ego gekratzt, sehr sogar. Kai hatte Uruha teilweise ja scheinbar nur noch als Fickobjekt statt als fähigen Musiker und ernstzunehmenden Mann gesehen. Er trank einen großen Schluck, ehe er das Glas wieder absetzte. "Ein Nein ist nunmal ein Nein. Und weitere Annäherungen provozieren stärkere Abweisung.", erwiderte er simpel und lehnte sich ebenfalls zurück. So wie sie jetzt geredet hatten empfand er es als okay. Gab es noch mehr Klärungsbedarf? Er wollte nur ungern über die zweite Sexaktion reden, wollte es lieber wie das erste Mal handhaben und es totschweigen. Die Frage war nur, ob das bei Kai auch ging. Denn wenn dieser sich erneut angespornt sehen sollte, endeten sie über kurz oder lang wieder am selben Punkt. Kai nickte. Natürlich war ein Nein ein Nein, aber er hatte es schon gesagt. Ihn hatte das noch mehr gereizt – und im Endeffekt hatte er ja auch bekommen was er wollte. Würde er das aber wiederholen, würde er es wohl nur wieder schlimmer machen. „Was hältst du davon, wenn wir ins Wohnzimmer gehen und da weiterreden? Das ist eindeutig gemütlicher als hier. Ich frag mich ja immer noch wie du die Stühle bequem finden kannst..“, schlug er dann vor, während er schon unbequem auf seinem Stuhl herumrutschte. „Wir können ja auch was zum Essen kommen lassen oder ich koch schnell was.. ohne deine Küche in Brand zu stecken..“ Letzteres fügte er noch schnell hinzu, immerhin hatte er das schon einmal geschafft und wunderte sich nicht, wenn Uruha dann etwas misstrauisch war, wenn er hier kochen wollte. Außerdem ließ es sich so dann besser reden, da es so dann doch gemütlicher, entspannter und vor allem bequemer war. Denn Kai wollte wirklich nochmal auf das zweite Mal zu sprechen kommen, was der Gitarrist wohl mit allen Mitteln verhindern wollte. Ruhas Braue zuckte nach oben. "Die sind nicht dafür gemacht, gemütlich zu sein.... Es ist die Küche......", erwiderte er etwas ratlos. Anders als Kai war die Küche für ihn nur ein Durchgangsbereich. Kühlschrank, Geschirr, wieder raus. Deswegen waren Tisch und Sitzplätze eher stylisch modern statt gemütlich. Umso mehr, da er so morgens schneller wach wurde, wenn er auf einem der Stühle saß und kurz was trank oder aß ehe er losging. Bei Kais Küchenkommentar samt kochen und in Brand setzen begannen sogar seine Mundwinkel kurz zu zucken. "Nuuuuun.... bestellen reicht.", merkte er dann an und stand auf, um in den kleinen Stapeln an hochgebrachten Zeitungen nach Bestellzetteln zu fahnden. Kochen war nicht, soviel bot sein Sortiment an Lebensmitteln auch gar nicht an. Dass Kai dabei noch ganz andere Hintergrundgedanken hatte, daran wollte er im Moment lieber nicht denken. Stattdessen hielt er ihm schließlich drei Zettel hin. "Wo bestellen wir?" „Du traust mir nur nicht, oder? Ein zweites Mal steck ich die Küche sicher nicht in Brand!“, sagte Kai grinsend, während er die Zettel in die Hand nahm. Regionales hatten sie erst vor kurzem bei der Probe, also fiel das schonmal weg. Allerdings hörte sich Pasta gut an. Pasta war seiner Meinung nach sowieso immer gut. „Wie wäre es hiermit? Hat auch wohl erst neu eröffnet, dann kann man das gleich mal ausprobieren. Oder hast du an Pasta etwas auszusetzen?“, fragte er während er den Zettel vor Uruhas Gesicht hielt und so die Rückseite betrachtete. Getränke. „Wir können auch Wein dazu bestellen, falls du keinen da hast. Merlot passt soweit ich weiß zu Pasta.“, erwähnte er beiläufig, während er weiter die Getränke durchlas. Der Laden schien auch preislich soweit in Ordnung zu sein, sodass sie seinetwegen gerne dort bestellen konnten. Verwundert war Ruha schon, nahm Kai dann die Karte ab nachdem er losgeprustet hatte. Er und keinen Wein dahaben? Er hatte ein ganzes fein geordnetes Sortiment. "Ein Italiener... das ist neu....", stellte er nebenbei fest. Nicht, dass er noch nie etwas aus anderen Ländern probiert hatte - er tat es nur einfach sehr selten, da die meisten Restaurants und kleinen Bistros eh japanisches Essen anboten und ihm die umfangreiche Auswahl dort meist reichte. Kai entpuppte sich wenigstens als gewisser Gourmet, zumindest klang seine Wahl eines Weins nicht allzu schlecht. Oder besser, er rechnete ihm an, dass er einen Wein dazu trinken wollte. "Also dort.", erwiderte er ohne eine eigene Aussage dazu zu treffen, sondern ging mit dem Blatt ins Wohnzimmer und schnappte auf dem Weg zur Couch das Telefon, während er las was er auswählen könnte. Nachdem sie bestellt hatten holte er noch zwei Gläser für den Wein, ehe er den Tisch im Wohnzimmer soweit deckte, dass auch das bestellte Essen nicht völlig lieblos aussehen würde. Er war zwar gern mal faul, aber wenn Besuch da war bewies er trotzdem Stil. „Lach nicht! Hätte ja sein können.“, schmollte Kai gespielt, als Uruha begann zu lachen. Klar, der Gitarrist hatte immer irgendwelchen Alkohol zu Hause und auch Wein war für gewöhnlich in seiner Sammlung zu finden, aber meist war es doch so, wenn man welchen brauchte, dann gab es keinen. Und hier hätte es den Drummer nicht gewundert, wenn es so gewesen wäre. Kai folgte ihm ins Wohnzimmer, setzte sich auch gleich neben ihn, um selbst in die Karte schauen zu können. Schnell war ausgesucht was sie wollten und so ließ er Uruha bestellen. Zum Glück brachte dieser Teller, denn aus einer Aluschale zu essen wäre hier wirklich nicht das Gelbe vom Ei gewesen. Und so hatte das Ganze noch Stil. „Jetzt noch eine Kerze und das Candle-Light-Dinner wäre perfekt!“, neckte Kai seinen Gastgeber, während er aufstand und ins Badezimmer lief, aus dem er kurze Zeit späterauch wieder herauskam. Eins musste er Uruha lassen, was das dekorieren anging war er sogar besser als Ruki, denn wenn er sich das Badezimmer so ansah, konnte man darin sicherlich romantische Stunden verbringen. Mit Kerzen, die schon bereit standen, leiser Musik und Champagner ließ es sich zu zweit in der großen Badewanne sicher gut aushalten. Ließ es sich allerdings. Uruha liebte es, in aller Ruhe zu baden. Am liebsten nachts, wenn alles völlig ruhig war und die Meisten schon schliefen. Wenn er völlig abschalten und entspannen konnte. Den Duft eines seiner Badezusätze einatmen und sich treiben lassen. Rukis Stil hatte ihm noch nie gefallen und obwohl er als sehr unordentlich galt, waren die Orte an denen er sich wohlfühlte penibel sauber und stilvoll dekoriert. Etwas das zwar nur für die Badewanne, die Couchecke und sein Bett galt, aber seiner Meinung nach auch reichte. Er lebte immerhin in dieser Wohnung, da durfte es unordentlich sein. Kai hatte sicher nicht damit gerechnet, doch als er wieder aus dem Bad kam war der Wohnzimmertisch tatsächlich um stilvolle Deko und mehrere Kerzen bereichert. In weiß, cremefarben und schwarz war Uruha besonders stilsicher, weswegen es auch umso besser wirkte, mit dem kleinen warmen Seitenlicht das er dafür statt dem Deckenlicht angeschalten hatte. Er würde sich sicherlich nicht in seiner eigenen Wohnung nachsagen lassen, nicht die perfekte Atmosphäre hinbekommen zu können. Das war zwar etwas verrückt, ausgerechnet bei Kai solche Geschütze aufzufahren, doch anders als dieser dachte er dabei nicht an weitere intime Momente. Der Leader staunte nicht schlecht als er zurück ins Wohnzimmer kam, schließlich hatte er nicht damit gerechnet, dass Uruha wirklich mit Kerzen ankam. „Also doch Candle-Light-Dinner?“, fragte er leicht grinsend, während er sich wieder aufs Sofa setzte. Die Situation musste schon fast lächerlich wirken. Bis vor kurzem hatten sie sich nur in der Wolle und jetzt wirkte es so als ob sie romantische Stimmung aufbauen wollten, wie bei einem Date – was es definitiv nicht war. Dennoch wirkte es auf ihn beruhigend, ließ auch den Stress, den ihre ganze Sache mit sich gebracht hatte, von ihm abfallen. Wann er allerdings zuletzt in solch einer romantischen Atmosphäre gesessen hatte, wusste er nicht mehr, es musste auch schon eine Weile her sein, denn es war bestimmt nicht während der Bandzeit gewesen. Dafür blieb bei ihrem Job auch gar keine Zeit. Umso mehr genoss er das hier auch. Es würde aber wohl nicht so enden wie in den ganzen Kitsch-Filmen, die abends immer im Fernseher liefen. „Ich denke ich kann euch wirklich auf meine Wohnung loslassen… jedenfalls wenn du es schaffst, Ruki im Zaum zu halten..“ Gegen das hier wirkte es bei ihm im Wohnzimmer kalt, was wohl wirklich an der mangelnden Dekoration und der wenigen Farbe lag. Trotzdem fühlte er sich wohl – was hoffentlich auch nach dem umdekorieren der Fall war. "Na dann... auf sinnlose Deko in deinem Heim.", erwiderte er und hob sein Glas, um mit Kai anzustoßen. Wirklich romantisch empfand er die Atmosphäre nicht, nutzte er sowas doch recht gern um mal zu entspannen oder auch um jemanden rumzukriegen. Aber da er es halt auch durchaus für sich allein machte, war es mit Kai gerade nichts allzu romantisches für ihn. Solche Gefühle hätte er augenblicklich eh nicht zugelassen. Es war gemütlich, ja. Stilvoll und entspannend auch. Von daher passte es gut, um entspannter reden zu können und den Groll der letzten Zeit auszuklammern. "Bei dir sollte aber vielleicht mehr Farbe rein.", merkte er dann trotzdem an. In seinem Heim regierten maximal 4 Farben, auch wenn sie gut aufeinander abgestimmt waren. Kai hingegen hatte seine Wohnung beinahe themenbezogen umgesetzt. Er konnte im Schlafzimmer nicht dieselben Farben und denselben Stil nutzen wie im Wohnzimmer oder in der Küche. In dem Punkt war er sehr gewissenhaft. „Ja, das meiste wird wirklich sinnlos sein, wenn der Zwerg es anschleppt.“, stimmte er dem Gitarristen zu, während er mit ihm anstieß und auch gleich einen Schluck Wein nahm. So langsam konnte seiner Meinung nach auch das Essen geliefert werden. „Wahrscheinlich schon. Aber das überlasse ich dann lieber euch, sonst mach ich es im Endeffekt nur noch schlimmer.“ Dekorieren war einfach nicht sein Ding, war es noch nie gewesen und würde es auch nie sein. Wieso auch, denn so viel Zeit verbrachte er bei sich zu Hause auch nicht, dass es ihn groß kümmerte. Trotzdem würde die Veränderung gut tun und er könnte sich auch zu Hause mehr entspannen, wenn sie mal wieder einen stressigen Arbeitstag hinter sich hatten. Was für eine Farbe allerdings in seine Wohnung passte – und vor allem zu ihm passte – war ihm bis jetzt noch schleierhaft. Während sie sich so unterhielten, klingelte es auch endlich an der Tür. Ihr Essen war also da, so wie es aussah. Mit einem schnellen Handgriff zog er seinen Geldbeutel aus der Hosentasche und drückte diesen Uruha in die Hand. „Ich zahl.“, sagte er nur, ließ auch keine Wiederrede zu. Das letzte Mal hatte schon der Gitarrist gezahlt, also konnte er dieses Mal die Rechnung übernehmen – und so vielleicht schon einen kleinen Teil wieder gutmachen. Ruki wäre wohl empört und verletzt gewesen wenn er gewusst hätte, dass sie ihn ständig in Gesprächen und in Gedanken als klein bezeichneten. Etwas das eigentlich gar nicht böse gedacht war, aber Uruha wusste, dass es an Rukis Ego gekratzt hätte. Allerdings war er umso irritierter, als er plötzlich Kais Portemonnaie in der Hand hielt. Okaaaaay... Im Endeffekt zuckte er nur die Schultern und ging ihre Bestellung entgegennehmen und bezahlen, nur um kurz darauf mit den Tüten ins Wohnzimmer zurückzukehren und das Essen bestmöglich appetitlich auf das bereitgestellte Geschirr zu verteilen. Italienisch machte die visuelle Sache etwas schwierig, bot es doch nicht so viele kleine Zusätze und Töpfchen wie japanisches Essen. Kai fand es irgendwie belustigend, wie Uruha versuchte das Essen bestmöglich anzurichten. Er selbst wäre da aber kein bisschen besser gewesen, hätte er wohl auch das Beste draus machen wollen. Als der Gitarrist das dann aber endlich geschafft hatte – was Kai viel zu lange gedauert hatte, so Hunger wie er hatte – konnten sie endlich essen. „Itadakimasu“, sagte er Leader noch, bevor er zu Essen begann. Es schmeckte sogar besser als er erwartet hatte, doch fehlte ihm dabei auch irgendwas, was er nicht genau benennen konnte. Aber es schmeckte und dabei beließ er es auch. Während sie aßen, überlegte Kai immer wieder, wie er das Gespräch über ihr zweites Mal anfangen konnte. Allerdings fiel ihm nicht ein, wie er das machen konnte, ohne den Gitarristen zu verärgern. Also musste er entweder warten, bis mehr Alkohol geflossen war – was bei Uruha ewig dauern konnte, bis er einen gewissen Pegel erreicht hatte – oder er musste es geschickt anstellen. Uruha ahnte nichts von Kais Grübeleien, auch wenn es offensichtlich war, dass ihn etwas beschäftigte. Wenn er ehrlich war wollte er aber lieber nicht wissen, worum es ging. Zumindest nicht, solange sein Magen nicht gefüllt worden war. Im Gegensatz zu ihm blendete er alle lästigen Gedanken also aus, lehnte sich bequem zurück und legte die Beine auf die Couch, während er genüsslich sein Bestelltes aß. In der umgesetzten Atmosphäre war es ohnehin noch gemütlicher und entspannender. Umso mehr mit dem Wein, den er ausgesucht hatte. Kai kam auf keinen Nenner wie er das anstellen sollte, also würde er es wohl doch auf die unsensible Art machen. Aber erst nach dem Essen, denn das wollte er noch genießen, und die Stimmung die gerade herrschte war wirklich entspannend, auch wenn sie gerade nicht miteinander sprachen. Nach dem Essen half er Uruha, das verschmutzte Geschirr in die Küche zu bringen. Es war zwar eigentlich nicht üblich, dass der Gast dabei half, aber der Leader tat sowas gerne, konnte es sowieso nicht leiden, wenn er Andere die Arbeit machen lassen musste, die er genauso gut auch erledigen konnte. Allgemein nahm er lieber alles selber in die Hand. Eine schlechte Angewohnheit von ihm, wie er zugeben musste, aber er war auch nicht umsonst Leader der Band. Zurück im Wohnzimmer setzte er sich auf die Couch, nahm einen Schluck von seinem Wein und wartete darauf, dass auch der Gitarrist zurückkam. „Findest du es wirklich so schlimm? Dass wir ein zweites Mal miteinander im Bett waren? Jetzt mal einen Moment ignorierend, wie es passiert ist….“, fragte er dann direkt heraus. Wie Uruha darüber dachte, wie es passiert war, das wusste er. Ihn interessierte es aber allgemein betrachtet. Er selbst hatte nie darüber nachgedacht, was wohl passieren würde, wenn er mit einem seiner Kollegen im Bett landen würde, denn für ihn machte das keinen Unterschied, sah er die Person doch dann immer noch genauso wie vorher. War ja klar gewesen, dass Kai dieses Thema nochmal aufgreifen würde. Einen Moment sah Uruha ihn nur an, ehe er sich wieder auf die Couch setzte und die Lippen aneinander bewegte. ".......Nein.", kam dann die verspätete aber erstaunlich nüchterne Antwort. Eigentlich wollte er darauf nicht näher eingehen, es war immerhin peinlich genug, dass er so willig mitgemacht und es so genossen hatte. Ausgerechnet bei Demjenigen den er auf keinen Fall nochmal sexuell hatte erleben wollen. Aber neutral betrachtet war Kai gepflegt, gebildet und hatte einen wenn auch nicht makellosen aber doch zumindest guten Charakter. Es gab also keinen Grund, den Sex mit ihm ernsthaft zu bereuen. Zumal er gut gewesen war, das stand im Raum und das wussten sie Beide. Was ihn störte war die Sache, dass es mit dem Bandkollegen passiert war. Er hasste es, Privates und Beruf zu kreuzen. Der Grund, wieso er ein reges gesellschaftliches Leben hatte, dieses aber beinahe nie die eigenen Bandmitglieder einschloss. Für ihn stand nach wie vor fest, dass das Risiko von Komplikationen den Versuch nicht wert war. Auch jetzt nicht, da das mit Kai passiert war. "Wir sollten es mit diesem zweiten Mal offiziell beenden, bevor es doch unabschätzbare Folgen verursacht.", sagte er deswegen, ohne seine vorherigen Gedankengänge preis zu geben. Etwas, das nicht nur Kai in den letzten Jahren massiv an dem Leadgitarristen gestört hatte. Es war eben schwer, Uruhas Überlegungen nachzuvollziehen, wenn dieser seine Gesprächspartner immer nur vor seine Resultate stellte, ohne sie zu erklären. Wie immer. Uruha stellte ihn vor vollendete Tatsachen ohne, dass man seinen Gedankengang irgendwie nachvollziehen konnte. So war der Gitarrist schon immer gewesen und nicht nur die Band wartete auf den Tag, an dem sich das ändern würde – aber da würde wohl noch der Sankt Nimmerleinstag eher kommen. „Was hättest du denn gemacht, wenn das nicht ich gewesen wäre, sondern irgendjemand anders, der dich erkannt hätte. Und eventuell plaudern würde. Das hätte genauso seine Folgen gehabt, vielleicht sogar weitaus schlimmere. Es macht also keinen wirklich großen Unterschied, ob es bandintern ist, meinetwegen auch innerhalb der Company, oder ob es jemand fremdes ist, der dich erkennt.“ Für Kai war das eine berechtigte Frage, denn falls sowas ans Licht kommen sollte, dann musste er wieder schauen, wie er seine Jungs aus dem Schlamassel zog. Da war es zwar egal wer es war, es würde sowieso unangenehme Fragen und Folgen mit sich ziehen.. Allerdings würde von ihnen niemand reden, soviel stand fest, weshalb er es mit einem Arbeitskollegen weitaus weniger gefährlich fand. Und solange keine großen Gefühle mitspielten, würde es auch nicht in einem Rosenkrieg enden. Uruhas Stirn tat das, was sie neuerdings gern tat - sie zog sich in Falten. Was zum Geier redete der Kerl da? ".....Wir sind in Japan.", erwiderte er trocken. Das war kein komischer europäischer oder amerikanischer Staat, sie waren im Land der sexuellen Verschwiegenheit. Kein Mensch würde ausplaudern dass er mit ihm im Bett gewesen war. Man genoss und schwieg, weil es ohnehin Niemand wissen wollte. Sex praktizieren ging in allen erdenklichen Formen. Darüber zu reden - nicht. Es war nicht gesellschaftstauglich, es war nicht einmal freundschaftstauglich. Niemand wäre so dumm gewesen, sein Sexleben ins allgemeine Gespräch zu bringen. Auch nicht wegen einem vermeintlichen Nischenstar. Selbst nicht, wenn es ein Star war den man toll fand. Dann erst recht nicht, man hätte sich damit immerhin lächerlich gemacht als ein Fan dem es nur darum ging, seinen Star ins Bett zu kriegen. Was Kai da für Sorgen hatte, war ihm ein Rätsel. Am liebsten hätte er noch einen bissigen Spruch rausgehauen, dass er sicherlich niemanden aus der Company vögeln würde, aber diese Geschmacklosigkeit verkniff er sich dann doch. Im Gegensatz zu Kai wog für ihn die Gefahr von Bandproblemen - wie sie sie dank eben Jenem ja wohl mehr als deutlich zu spüren bekommen hatten - weit mehr als die Gefahr, dass sich jemand Fremdes freiwillig lächerlich machte und sich selbst bloßstellte, um mit dem Sex mit ihm anzugeben. „Was du nicht sagst… Du weißt aber auch, dass da draußen genug Irre rumlaufen, die das trotz allem ausplaudern würden. Klar sie würden nicht sehr weit damit kommen, aber es steht als Risikofaktor fest. Oder wenn das so wie bei Ruki passiert, dass er sich einen Ausländer angelt. Die haben weniger die Hemmung etwas frei auszuplaudern. Egal ob jetzt bei sich im Freundeskreis oder im Internet.“, erklärte sich Kai. Er wusste ja selbst wie das hier war, trotzdem wäre er vorsichtig, denn egal was man auf die Gesellschaft projizieren konnte, schwarze Schafe gab es immer und man musste nur an die falsche Person geraten, damit alles den Bach runter gehen konnte. „Was ich damit eigentlich sagen will ist, dass Japan hin oder her und Gesellschaft hin oder her, wir trotzdem aufpassen sollten, wenn wir mit Fremden in die Kiste steigen.“ Ihr Bandjüngster war damit ja schon lasch genug umgegangen und nun im Nachhinein würde Kai ihm gerne deswegen eine an den Hinterkopf klatschen. Der Leader lehnte sich zurück. Jetzt war es doch in die falsche Richtung gelaufen. Aber bei Uruha hätte er das eigentlich erwarten müssen – und selbst mehr nachdenken hätte er auch können. „Was ich aber nicht verstehe… warum lässt du das so nah an dich ran? Eigentlich war es nur Sex, der an sich auch nichts kaputt gemacht hätte, wenn ich nicht so penetrant gewesen wäre. Wir wissen ja Alle, dass du gerne deine Freizeit und das Berufliche trennst. Ich versteh auch die Sorge um die Band, aber ich versteh einfach nicht genau, wieso es für dich so ein großes Problem bedeutet hat.“ Das war eigentlich der Punkt an der er hatte kommen wollen. Und er verstand es wirklich nicht, immerhin war es nur Sex ohne große Gefühle und Liebesbekundungen, einfach nur Sex und fertig. Uruha musterte Kai eine lange Zeit, ehe er tonlos lachte. "Du bist dominant..... Auf eine ziemlich unerträgliche nervige Art.... Du willst alles regeln und änderst fünfmal das Konzept um. Dann noch deine Charakterschwankungen... Den einen Moment bist du fröhlich und entspannt, den nächsten stutzt du Staffs zusammen, weil etwas nicht so umgesetzt worden ist wie du es wolltest. Du bist gruselig. Niemand aus der Band würde dich nüchtern im Bett haben wollen.", haute er ihm eiskalt an den Kopf. Ob es seine Verärgerung über Kais Verhalten der letzten Zeit oder seine Worte waren, konnte er nicht sagen. Aber Kai hatte neuerdings einen Nerv bei ihm getroffen, der ihn tierisch nervte und ihn dazu verführte, ihm fern jeden japanischen Anstands die Meinung zu geigen. "Sieh es so wie es ist, Kai..... Du bist einfach nicht die beliebteste Wahl.", fügte er dann an, während er sich nachschenkte. "Weder wollte ich Sex in der Band haben, noch ausgerechnet mit dir. Ich respektiere dich als Musiker und ich mag dich als Kollegen, aber so intim wollte ich nie mit dir werden." Der Gitarrist hätte ihm auch einfach nochmal ins Gesicht schlagen können, es hätte dieselbe Wirkung gehabt. Kais Miene änderte sich nicht während Uruha gesprochen hatte, innerlich war er aber alles andere als ruhig. So dachte er also über ihn. In Ruhe trank er sein Glas leer, ehe er es auf den Tisch stellte und sich mit verschränkten Armen zurücklehnte. „Gut, wenn ich so unerträglich für dich bin, reicht es ja, wenn wir uns auf der Arbeit sehen. Du kannst aber auch gerne mal meine Arbeit machen, wenn es dich so stört, dass ich die Staffs zurechtweise, wenn sie nicht so arbeiten wie es sein soll. Weil vielleicht dadurch die Bühnenshow nicht klappt und ich sicherlich nicht will, dass Einer von euch anderen Vier mit Verbrennungen oder ähnlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden muss.“, sprach er dann nach einigen Minuten, während er seinen Geldbeutel zurück in die Hosentasche steckte, der bis eben noch auf dem Tisch gelegen hatte. Danach stand er auf, sah Uruha mit ausdrucksloser Miene von oben herab an. „Und so schlecht kann der Sex nüchtern nicht sein, denn sonst wärst du sicherlich nicht so stöhnend unter mir gelegen. Und gegen meine Dominanz hattest du wohl auch nichts einzuwenden. Du hast es offensichtlich also auch genossen, nicht nur ich.“ Kais Stimme klang ruhig, allerdings konnte man die Kälte, die darin lag, eindeutig heraushören. Sauer war er nicht, eher verletzt dadurch, wie der Gitarrist über ihn dachte. Eigentlich hatte er bis vor kurzem noch gedacht, dass sie ein gutes Bandklima hatten, Jeder gut mit den Anderen auskam, aber dem war wohl nicht so, denn es würde wohl nicht nur der Leadgitarrist sein, der so dachte. „Wir sehen uns zur Besprechung. Pünktlich! Sonst kannst du danach noch Papierkram erledigen.“ Mit diesen Worten wand er sich ab, verließ das Wohnzimmer in Richtung Flur, um sich die Schuhe anzuziehen. Jetzt war für ihn der Moment gekommen, in dem er erst mal in Ruhe über das hier nachdenken musste, bevor es wieder eskalierte. Dass der Drummer sich auf den Schlips getreten fühlte wunderte ihn nicht, dennoch hatte Uruha nichts Neues gesagt. Kai hatte diese zweite Seite an sich, die auch jetzt nur allzu deutlich hervorkam. Diese dunkle beinahe bösartige Seite, die einem das Gefühl gab, dass man dem Typen lieber nicht zu nahe stehen wollte. Er mochte ihn. Er mochte ihn nur nicht genug, um mehr als die Bandaktivitäten mit ihm zu erleben. Umso mehr weil Kai längst bewiesen hatte, was für ein Arsch er sein konnte, indem er von oben herab sprach oder ihn wie ein Kleinkind behandelte. "Du vergisst, dass ich zuvor Bandleader war.", erwiderte er nüchtern, ehe sich seine Miene verhärtete. Dass Kai kackdreist die Sexkarte vom zweiten Mal ausspielen würde hatte er zwar überlegt, aber nicht für möglich gehalten. Das hieß also, dass sie an diesem Tag Beide nur allzu gern unter die Gürtellinie getroffen hatten. Aber Kai war ein Idiot wenn er glaubte, dass Uruhas Worte eine Beleidigung gewesen waren. Ablehnung, ja. Distanz verlangend, ja. Aber im Grunde hatte er nur ausgesprochen, was der Leader auch schon vorher gewusst hatte. Dessen unangenehme Seite war ihm sehr wohl bekannt, das hatte Kai schon vor geraumer Zeit in einem Interview eingeräumt. Damals hatte er noch gemeint, er wolle nicht so sein und wolle daran arbeiten, es einzudämmen. Stattdessen war er noch viel ernster und verschlossener geworden. Niemand legte sich mit ihm an, wenn er etwas festzulegen oder abzuändern hatte. Das einzige was Uruha sich vielleicht vorzuwerfen hatte war, dass er es ihm so gnadenlos ins Gesicht gesagt hatte. Aber wenn er es ihm nicht sagte, wer hätte es sonst tun sollen. Es wurde Zeit, dass der Drummer aufwachte und realisierte, wie sehr er sich verändert hatte. Der süße entspannte Musiker, den man in Entfernung lachen hörte war er schon lange nicht mehr. Seine Arbeit bei dieser so umstrittenen Company fraß ihn allmählich auf und bis jetzt schien ihm das nicht einmal bewusst gewesen zu sein. Was das anging empfand Uruha definitiv keine Reue. Umso weniger, als er ihn einfach ziehen ließ. Er hatte gesagt was er hatte sagen wollen. Kai hatte gesagt, was er ihm hatte mitteilen wollen. Jetzt endete es wohl wieder in gegenseitigem anschweigen und nachdenken über die Worte, die gefallen waren. Demnach hatte Uruha dem nichts mehr hinzuzufügen und so liess Kai dessen Wohnungstür ins Schloss fallen und ging. Zu Hause angekommen – Kai konnte nicht sagen, wie er daheim gelandet war, so abgelenkt war er von seinen Gedanken gewesen – zog er sich sofort wieder bequemere Kleidung an. Eigentlich hatte der Abend so gut angefangen, sie hatten sich wieder relativ gut verstanden und dann endete es in so einem Desaster. Er verstand nicht mal was Uruha für ein Problem hatte. Natürlich war er dominant, das musste er als Leader auch sein, genauso wie es wohl verständlich sein musste, dass er selbst gern alles regelte, so wusste er wenigstens, dass es getan wurde. Verständnislos schüttelte Kai den Kopf. Wohin das noch führte konnte er wirklich nicht sagen und genau das wurmte ihn. Selbst während dem Putzen kam er nicht von diesen Gedanken los, die für ihn weiterhin schleierhaft blieben. Und natürlich war Uruha vor ihm der Leader gewesen, aber er selbst machte nun wohl auch schon deutlich länger diesen Job. „Mach das so lang wie ich und wir reden weiter…“, knurrte er in die Stille der Wohnung hinein, als er gerade den letzten Rest Müll in eine Tüte packte. Den konnte er dann morgenfrüh gleich wegtun. Als er dann mit allem fertig war, setzte er sich auf sein Sofa, einen Stapel Zettel in der Hand, die er noch hatte durcharbeiten wollen. Dass er die Arbeit schon mit nach Hause nahm, war nichts neues mehr, tat er das in letzter Zeit sogar besonders oft. Immerhin musste er die Termine geregelt bekommen, wenn das neue Album draußen war und sie Interviews geben mussten. Radio- und Fernsehauftritte. Alles. Außer ihm machte das ja Keiner und er arbeitete dann lieber in seinen eigenen vier Wänden, als in der Company, die dann nur irgendwie bedrückend auf ihn wirkte. Wahrscheinlich würde er aber genau in diesem Gebäude früher als geplant stehen, wenn er die Termine heute noch arrangiert bekam und das morgen ins Reine brachte und mit dem Management besprach – es bedeutete definitiv, dass er morgen wieder früher auf der Arbeit erscheinen würde, als es ihm lieb war. Uruha hasste solche Auseinandersetzungen. Er konnte dann auch nicht daheim bleiben, fiel ihm dort doch die Decke auf den Kopf. Stattdessen zog er sich um und war kurz darauf auch schon aus der Tür raus, um auszugehn, was trinken zu gehn, vielleicht noch wen zu treffen. Ihm lag nicht daran, Anderen zu schaden. Weder durch Handlungen noch durch Worte. Zwar hatten letztere ordentlich gesessen, aber im Grunde wollte er damit auch nur einen Denkanstoß geben, der in seinen Augen schon lange nötig war. Jenen, dass Kai sich selbst kaputt machte mit seiner Arbeit. Alles selbst machen zu wollen, alles noch perfekter und noch viel perfekter umsetzen zu wollen. Natürlich machte ihn das unliebsam. Es ließ Ruha und andere Menschen auf Distanz gehen, um nicht von Kais Regime-Wahn überrollt zu werden. Seufzend betrat er schließlich einen seiner Lieblingsclubs, hatte sich unterwegs mit zwei Freunden verabredet. Er brauchte Ablenkung. Kapitel 9: Überfall Deluxe -------------------------- Am nächsten Morgen war Kai, wie er es vorausgesagt hatte, wirklich früh aufgestanden. Nachdem er im Bad war und gefrühstückt hatte, machte er sich auf in die Company, welche er kurz nach Beginn der Rush Hour auch erreichte. Tokyo war einfach furchtbar um diese Zeit, sodass Kai auch meistens versuchte, vorher oder danach aus dem Haus zu gehen. Etwas das natürlich nicht immer klappte, je nachdem was bei ihnen auf dem Terminplan stand, aber heute war nicht einer dieser Tage und er hatte diesen frühmorgendlichen Stressfaktor vermeiden können. Nachdem er seine Tasche im Studio abgestellt hatte, machte er sich gleich auf den Weg, ihren Manager zu suchen, damit sie die Termine abgleichen und absegnen konnten. Den Rest würden sie dann mit der gesamten Band besprechen - Immerhin wollte Kai, dass seine Jungs bei sowas ein Mitspracherecht hatten und er nicht einfach beschloss wer mit wem ein Interview zu führen hatte. Mit Kaffee bewaffnet machte er es sich schließlich mit dem Manager im Studio einigermaßen gemütlich, während sie auf den Rest der Bande warteten und dabei noch einige weitere Sachen wegen des kommenden Album-Release besprachen. So war er wenigstens abgelenkt und musste nicht weiter über das Gespräch mit Uruha nachdenken, so wie er es den halben gestrigen Tag, die ganze Nacht und auch am Morgen beim Frühstück getan hatte. Uruha hatte den ganzen Abend und die Nacht damit zugebracht, sich so effektiv wie möglich abzulenken. Es war gut gewesen. Lustig, unterhaltsam und zwei Flirts hatte es auch gegeben. Mehr war jedoch nicht drin gewesen, denn er hatte wenig Lust, seine Bettbekanntschaft dann früh morgens rechtzeitig rausschmeißen zu müssen, um zum Gebäude kommen zu können. Stattdessen kaufte er sich auf dem Weg in aller Ruhe Frühstück - er war immerhin nicht wirklich talentiert in der Küche, auch nicht dafür - ehe er im Hinterhof saß und eben jenes erstmal entspannt genoss, danach zur Zigarette griff. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er um 5 bis 10 Minuten zu spät in den Raum kommen würde und trotz dass es nicht nett war verzog sich sein Mund zu einem süffisanten wenn auch kurzen Grinsen, ehe er aufstand und sich dorthin auf den Weg machte. Als Uruha den Raum – zu spät, wie man es eigentlich immer erwartete – betrat, zuckte Kais Augenbraue nach oben. Eigentlich dachte er, dass er sich gestern klar und verständlich ausgedrückt hatte, aber wenn der Leadgitarrist so gerne Dokumente durcharbeitete, dann durfte er das gerne machen. Mit verschränkten Armen trat der Drummer auf ihn zu, wollte gerade dazu ansetzen etwas zu der Verspätung zu sagen, als er etwas gröber als gewollt von Ruki zur Seite geschoben wurde, der sich in voller Größe vor Uruha aufbaute. „Wo warst du gestern?! Ich hab dich bestimmt hundert Mal versucht anzurufen wegen heute, aber du hast weder dein Telefon noch dein Handy abgenommen! Wozu hast du dieses blöde Teil überhaupt? Falls du es vergessen hast, wollten wir heute shoppen gehen, damit wir Kais Wohnung neu einrichten können!“, begann der Bandjüngste sofort zu meckern. Dem Leader war das allemal recht, war ein verärgerter Ruki doch schlimmer als er. „Und außerdem, was fällt dir ein zu spät zu kommen? Du hättest wie wir alle vor 10 Minuten schon da sein müssen! Wir haben immerhin Besprechung, sogar unser Manager sitzt schon hier! Ich bin sogar extra früher gekommen, damit wir das noch zu zweit in Ruhe bereden können, wohin wir heute einkaufen gehen. Aber du kommst ja wie immer zu spät! Irgendwann kommst du noch zu spät zu einem Konzert!“ Und so ging es weiter mit dem Gezeter bis der Vocal sich irgendwann wieder einigermaßen beruhigt hatte. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, Uruha auch weiterhin anzufunkeln. „Und wir gehen heute shoppen, egal was du noch anderes vor hast!“, waren seine letzten bissigen Worte, die keine Widerrede duldeten. Kai grinste indes in sich hinein. Uruha würde wohl einen anstrengenden Tag vor sich haben. „Ist wohl die größere Strafe, einen verärgerten Ruki bei sich zu haben, als Dokumente durchzuschauen.“, meinte er nur leise, als der Leadgitarrist an ihm vorbeilief, ehe er selbst zu seinem Platz ging damit sie die Termine und Interviews so schnell wie möglich geklärt bekamen. Äußerst perplex ließ Uruha den Wortschwall über sich ergehen, musste sich im Endeffekt aber mühsam ein Grinsen verkneifen. Rukis Redeschwall bestand zwar aus Geschimpfe, aber wirklich ernst nehmen konnte er ihn nicht. Es ging um nichts wichtiges und es war nicht das erste Mal, dass der Jüngste ihn zurechtstauchte. Umso amüsanter fand er es, dass er wegen solchen Dingen so in Eifer kam. Seine Lippen zuckten amüsiert auf Kais Aussage hin. Nein, ganz im Gegenteil. Ruki zum shoppen zu begleiten war nicht solch eine Qual wie der Drummer sich das ausmalte. Man musste ihn halt nur zu händeln wissen, wobei ihm seine beinahe stoische Ruhe ohnehin enorm half. Deswegen störte er sich auch nicht an dieser Situation und ging stattdessen dazu über, seine Arbeit für den heutigen Tag zu absolvieren, damit er bald mit Ruki weg konnte und danach nach Hause, wo definitiv seine Wanne auf ihn warten würde. Zusammen mit dem Manager teilte Kai derweil die Interview-Termine auf. Es würden stressige Wochen werden, aber sie kannten das alles immerhin schon. Auch teilte er den Anderen mit wer wann und wo ein Interview zu führen hatte – und vor allem mit wem. Am wichtigsten war aber das Release ihres Albums, das in einigen Tagen sein würde. „Eigentlich ist das soweit nichts Neues und es bleibt auch alles so wie wir es beim letzten Mal besprochen hatten. Nur die Zeit wann wir uns treffen hat sich geändert, aber ich schick sowieso nochmal die Mail rum.“, erklärte der Leader. Auf Wunsch ihres Managers würden sie sich einfach nur früher treffen. Warum war ihm immer noch ein Rätsel, aber er würde dagegen auch nichts sagen, solange es keine allzu großen Änderungen bedeutete – und diese wollte Kai definitiv so kurz vor dem Release noch vermeiden. Am Ende der kurzen Besprechung angelangt, legte er den Stapel Papier zur Seite. Die Anderen konnte nun gehen, wenn sie denn wollten- Er selbst würde noch hier bleiben und den Rest erledigen, der noch anfiel. Ob alleine oder mit Manager war ihm egal, beides war Recht, wirkte es sich immerhin nicht kontraproduktiv auf die Arbeit aus. Der Sänger packte in der Zeit schnell seine Sachen zusammen – warum hier überhaupt so viel von ihm herumlag war dem Drummer ein Rätsel –, ehe er sich seine Tasche umhängte und Uruha ansah. „Können wir dann los? Dann haben wir genug Zeit zum schauen. Und Ka,i bist du nachher daheim? Weil dann bringen wir dir das alles und vielleicht können wir dann auch schon anfangen!“ Angesprochener schaute verdutzt. Sie wollten heute schon anfangen? Musste das wirklich sein? „Weiß ich nicht. Sonst ruf halt einfach davor an.“, antwortete Kai. Egal was sein würde, er war sicher nicht zu Hause, denn heute musste das wirklich nicht mehr sein. Das war klar gewesen. Uruha nahm seine Infos entgegen, gab sie ins iPhone ein um sie nicht zu vergessen und griff dann ebenfalls zu seiner Tasche. "Wir nehmen beide Wagen.", entschied er. Weder wollte er sein Baby heim fahren und stehen lassen, noch war er so naiv, zu glauben dass sie NICHT beide Wagen brauchen würden, um Rukis Einkaufsmanie irgendwo unterzubringen. Denn dass Kai sie heute Abend freudig hereinlassen würde war etwas, das sogar er als unwahrscheinlich empfand. Dementsprechend fuhr er mit Ruki mehrere Stationen ab, diskutierte mit ihm was in Kais Wohnung am besten passen konnte, auch ungeachtet der Tatsache, dass sie auffielen, weil sie zwischen Dekoartikeln stritten, welche Stilrichtungen und Farben in Frage kamen und wie sie kombiniert werden sollten. Ruha setzte sich durch, zumindest bei den Richtlinien wonach sie suchen wollten. Bei der Deko selbst kam dann Rukis Dickkopf vollends durch und Ruha kapitulierte mehrmals bei Dingen, die er als nicht perfekt genug ansah, aber bei denen Ruki die 'Dann find was besseres oder sei still'-Keule schwang. Als sie schließlich Beide der Auffassung waren, dass sie alles gefunden hatten, seufzten Beide geschafft auf. Das war stressig gewesen und wurde mit einem gesunden Imbiss und dem obligatorischen Kaffee belohnt. Kai würde sowohl Vasen als auch Wohndecken, Kissen, zwei Wohnteppiche und noch so einige weitere Deko-Artikel bekommen. Zu Uruhas Erleichterung war Ruki dabei tatsächlich im Rahmen der vorgegebenen Farben geblieben, was zumindest seine Nerven geschont hatte. Etwas das spätestens dann wieder futsch war, als alles verladen war und Ruki eiskalt mit einer riesigen Sonnenbrille auf der Nase in den nächsten Sexshop stiefelte. WTF?! Er würde einen Teufel tun, da nachzulaufen. Konnte der Pimp das nicht machen, wenn er allein shoppen war? War der überhaupt jemals allein shoppen? Seufzend blieb er am Wagen lehnen. Er würde keinen Fuß in diesen Laden setzen. Wer wusste, welche geheimen perversen Phantasien ihres Vocals er dabei aufdecken würde? Das war mehr Info als er wollte. Der Sänger konnte immer noch nicht verstehen, was für ein Problem Uruha genau mit dem Kerzenständer gehabt hatte. Gut, er war extravagant gewesen und ja extravagant war untertrieben, aber er hatte todschick ausgesehen! Das jedenfalls war seine Meinung. Wenigstens hatte er sich bei anderen Sachen durchsetzen können. Während er so durch den Sex-Shop schlenderte, überlegte er wie er Kai seinen Plan schmackhaft machen konnte. Für den Leader gab das Ganze schließlich nur Vorteile und für ihn selbst auch. /Ach… der lässt sich bestimmt darauf ein../, beendete er seine Grübeleien, als er an der Kasse stand und für diverse Sachen bezahlte. Am meisten angetan hatten es ihm die roten Handschuhe, die er bei den Lack – und Ledersachen gefunden hatte, hatte er immerhin einen Faible für diese und wer hätte schon bei einem solchen Preis nein sagen können? Noch dazu hatte er einige Kleinigkeiten gekauft, die sich später sicher als nützlich erweisen würden. Draußen vor dem Laden fand er Uruha immer noch an seinen Wagen gelehnt vor. Warum er nicht mit in den Shop gekommen war blieb Ruki schleierhaft, denn so schlimm war die Tatsache nun auch nicht. Erkannte sie ja sowieso Keiner und den Verkäufern war das eh egal, solange sie ihre Ware an den Mann brachten. Oder wäre es ihm peinlich gewesen, wenn man sie für ein schwules Paar gehalten hätte? „Gut, ich bin fertig. Wir können nun zu Kai fahren.“, meinte er, als er vor ihm stehen blieb. Er würde den Drummer von unterwegs aus anrufen, damit er sich auch sicher sein konnte, dass er zu Hause war. Hätte Uruha geahnt dass Ruki da offensichtlich für ne Sexnacht mit Kai einkaufte, er hätte wohl einen Teufel getan, vor dem Laden auf ihn zu warten. Umso mehr, weil die Bedienung als Ruki herauslief kritisch auf ihn schaute, als würde sie denken, dass das Zeug für ihn bestimmt war. Sie waren kein Paar, auch wenn er auf den Idioten wartete! Dass Ruki eben jene Gedanken ebenfalls hatte, hätte ihn wohl nur innerlich frustriert stöhnen lassen. "Können wir dann?", fragte er nach und stieg dabei aber schon in seinen Wagen. Offensichtlich war dem so, auch wenn er sich ernsthaft frage, mit welcher Überzeugung Ruki davon ausging, dass Kai ernsthaft zugeben würde, daheim zu sein. Ihr Leader hatte schon mehr als deutlich klargemacht, dass ihm die Neugestaltung seit Rukis Erklärungen nicht mehr behagte. Der Grund, wieso er davon ausging, dass Kai es hinauszögern würde. Ruki stieg ebenfalls in sein Auto, verband sein IPhone mit der Lautsprecheinrichtung und startete den Motor. Er war sich sicher, dass Kai zu Hause sein würde oder sich zumindest nach dem Gespräch auf den Weg machte. Bevor er hinter Uruha die Parkbucht verließ, wählte er die Nummer und wartete. Als das Handy bei dem Leader klingelte schaute er dieses argwöhnisch an. Er war wirklich daheim, soviel stand fest, aber er konnte es immer noch leugnen, selbst wenn sein Wagen vor der Tür stand. Trotzdem hob er ab. „Hey… ich bin noch nicht zu Hause und ich bin mir auch sicher, dass ich es in den nächsten Stunden nicht schaffen werde.“, begann er hoffend dass Ruki es ihm abkaufen würde, doch dieser lachte nur. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du gleich nach Hause fährst. Ich hätte da nämlich ein Angebot, das du unmöglich ausschlagen kannst.“, antwortete der Vocal und grinste dabei breit. Ja, Kai würde es nicht ausschlagen, dafür würde er seine Hand ins Feuer legen. „… und dieses Angebot wäre?“ Das machte den Leader dann doch neugierig. Wie konnte sich Ruki so sicher sein, dass er es nicht ablehnen würde? Und was sollte dieses ominöse Angebot überhaupt sein? Denn solang es mit seiner Wohnung zu tun hatte, würde er mit Sicherheit nicht einwilligen. Wusste er doch, dass Kai Interesse zeigen würde. Die Art wie Kai nachfragte ließ also erahnen, dass der Leader in Wirklichkeit sehr wohl daheim sein konnte wenn sie eintrafen. "Nuuun.... ich hab hier ein paar nette Sachen gekauft. Latexhandschuhe, diverse kleine Spielzeuge und Hilfsmittel....... Ich dachte, da du Ruha ja schonmal hattest könntest du es vielleicht... erneut tun?", deutete er an und grinste breit, was der Fahrer neben ihm auf sich münzte und zurückgrinste. "Weißt du... Er wird es vielleicht nicht freiwillig tun, aber ich wollte schon immer mal Beauty mit gespreizten Beinen bei Doktorspielchen beobachten. Und ich glaube, dass DU dominiert hast, nicht wahr? Alsoooo.... wenn ICH dir helfe, ihn unter Kontrolle zu bringen und so festzubinden dass er nicht mehr flüchten kann...... dann kannst DU das Zeug nutzen was ich dir mitbringe. Und als kleine Entschädigung lässt du mich zugucken. Aber dann sorgst du lieber dafür, dass es geil wird.", lachte er, während er jemandem abwinkte, dem er fast die Vorfahrt genommen hätte. Ruha indes war vorgefahren und wunderte sich, mit wem Ruki während der Fahrt telefonierte. Er schien gute Laune zu haben und wenn er geahnt hätte, wie nahe er an der Wahrheit war als er daran dachte, dass Ruki sein Sexdate klar machte, dann hätte er wohl einen Teufel getan, diese Strecke weiterzufahren. „Wie bitte?!“, fragte Kai sofort nach. Er glaubte sich verhört zu haben. Das konnte doch nicht Rukis Ernst sein. „Ruki! Wie kommst du auf sowas! Das… das kann man nicht machen. Weißt du was das für Konsequenzen hat? Du weißt was passiert ist, als ich das erste und das zweite Mal mit ihm geschlafen habe. Er wird uns den Kopf abreißen! Und nicht nur das.“, begann der Leader. Er wollte nicht wissen, was in dessen Kopf vorgehen musste, dass er auf solche Ideen kam. Immer noch geschockt ließ sich Kai auf sein Sofa fallen, überlegte. Wenn er ehrlich war, dann lockte es ihn. Aber die Konsequenzen, die definitiv folgen würden, auszubaden...? Das würde qualvoll werden. „...Was für Spielzeug hast du alles dabei?“ Die Neugier war geweckt, das konnte er nicht leugnen. Trotzdem schien das etwas gefährlich. „....Ruki, du hast doch echt nicht mehr alle Tassen im Schrank…“, sprach er dann leise, im Kopf schon durchgehend, mit was er Uruha wehrlos machen konnte. Natürlich hatte er ein gewisses Sammelsurium an Spielzeug in seinem Schlafzimmer. Egal ob Toys oder Fesselsets, mit der Zeit hatte es sich angehäuft. Und die Oberschenkelgurte hatte er schon lange nicht mehr genutzt. „Aber Alkohol. Er muss so willig werden.“ Das war die einzige Bedingung die Kai stellte. Wenn sie Uruha ohne diesen ins Schlafzimmer bekamen, dann würden sie ihn auch ohne ins Bett bekommen. Ruki stutzte. Ohne Alkohol? "Er wird es nie im Leben freiwillig machen. Wie willst du ihn dann ohne Probleme ins Schlafzimmer und aufs Bett bekommen?", fragte er verwundert, stoppte den Wagen vor der roten Ampel und wühlte auf dem Beifahrersitz ein wenig in der Tüte. "Hmm.... SM-Kerzen... Du weißt schon, die die die Haut nicht verbrennen.... Anal-Untersuchungsset.... Ein Untersuchungsset ums ihm in den Schwanz zu - Oi! Komm mir mit deinem Fahrrad nicht so nahe!! Der Lack war teuer!!!.......... Wo war ich? Ah! Also Kerzen, Anal, Glied... Ne Creme die auf der Haut heiß wird und die Muskeln entspannt...... Ich hab auch so nen Minivibrator fürs Glied mit. Wenn er dann nicht stöhnt, ist er sexuell scheintot.", grinste er und griff an die Kupplung, um sich auf die beginnende Grünphase vorzubereiten. "Wir sind in etwa 10 Minuten da, schaffst du das? Wie wollen wir ihn eigentlich überwältigen und wann? Sofort?", fragte er, während er Uruha folgend abbog. „Natürlich wird er das ohne Alkohol nicht machen! Ehrlich.. deine Gedankengänge möchte ich nicht verfolgen. Ich stell kalt was man kaltstellen muss…“ Was er auch sofort tat, während er noch mit ihrem Terrorzwerg telefonierte. Und mit dem Zeug das er gekauft hatte konnte man definitiv etwas anfangen. „In den 10 Minuten kann ich ein paar Sachen schon vorbereiten… denke ich. Das wichtigste. Versuch aber trotzdem so lang wie möglich am Auto zu brauchen, in Ordnung?“ Jetzt machte er sogar schon freiwillig mit. Jeder, der das hier mitverfolgen würde, musste sich sicher sein, dass Kai nicht mehr ganz sauber war. Zweimal hatte er es sich mit Uruha schon verscherzt, zweimal wegen Sex und nun plante er mit Ruki am Telefon das dritte Mal. Er würde seinen 28. Geburtstag nicht mehr erleben. „Und nein, nicht sofort.. Da flüchtet er doch gleich. Fangt an mit dekorieren, wenn es unbedingt sein muss. Davon abhalten kann ich euch ja nicht mehr. Nebenbei versuchen wir ihn irgendwie abzufüllen, damit er zumindest angetrunken ist. Und falls ihr was fürs Schlafzimmer habt an Dekoration, dann macht das als letztes… und da können wir es dann irgendwie versuchen.“ Wie, das war selbst ihm noch unklar, aber sie würden es zu zweit hinbekommen. Und wenn er dann das nötigste schon angebracht hatte, dann war Uruha schneller auf dem Bett, als er es realisieren konnte. "Hä?.. Achso... Na deine Worte ergaben irgendwie keinen Sinn, deswegen dachte ich, du hättest ohne Alk gemeint.", erwiderte Ruki und lachte dann. So schnell bekam man Kai also dazu, Mittäter zu sein. "Dann gib ihm Hochprozentiges. Wie wärs mit ner Augenbinde? Vielleicht kann ers einfacher akzeptieren, wenn er es nicht sieht? Und empfindsamer ist er dann auch. Du weißt schon, was kommt als nächstes, kann ich was hören, so... Denk dran dass wir seine Klamotten nicht kaputt machen dürfen. Wir sind tot, wenn wir seine Klamotten ruinieren." Was nichts anderes hieß als dass es noch schwieriger werden würde. Immerhin mussten sie ihn dann vorher auch noch ausziehen. Ruki stöhnte auf, wie sollten sie das schaffen? Einen kämpfenden Uruha entkleiden? Und ihn dann noch zum Bett zwingen, wenn er sich mit aller Kraft zur Wehr setzen würde? So besoffen bekamen sie ihn nie im Leben, dass Uruhas Gegenwehr oder dessen Kräfte geringer sein würden. Kai verlor sich in Tagträumen, wenn er so etwas erhoffte. "Hast du nicht irgendein Zeug, das ihn vorübergehend von den Beinen holt?" Er hatte zwar nicht so viel an Alkohol daheim wie Uruha, aber er hatte doch einiges mit dem sie ihn abfüllen konnten. Und das stand mittlerweile bereit. „Augenbinde klingt gut. Ich hab eine hier.“, antwortete er, während er in seinem Schrank nach den richtigen Sachen suchte. Fesseln? Check. Augenbinde? Check. Sämtliche andere Sachen, die man noch gebrauchen könnte? Check. Als Ruki allerdings fragte, ob er nicht etwas da hatte, um Uruha kurze Zeit die Lichter auszuknipsen, fiel ihm die Kinnlade runter. „Ich mag ja einiges an Sachen hier haben, aber sowas nicht! Schütte ihm einfach was über die Hose. Rotwein oder sowas. Dann muss er sie schon fast ausziehen und über seine Unterwäsche wird er hoffentlich dann nicht heulen.“ Das war eine bessere Lösung, als irgendwelche anderen Mittel, die man dem Gitarristen verabreichen konnte. Und wirkte weitaus weniger kriminell. Gerade als Kai seinen Schrank wieder schließen wollte, fiel ihm etwas Weißes ins Auge. Grinsend zog er es zwischen den Sachen hervor. „Oh.. ich hab sogar etwas Nettes für dich gefunden.“, teilte er mit Schadenfreude in der Stimme mit, während er das Häubchen ebenfalls aufs Bett legte. Irgendwo musste noch das passende Kleidchen sein und Ruki würde es bestimmt passen. „Gut, ich bereite nun das Schlafzimmer vor… klingel zweimal, wenn ihr hier seid.“, sagte er noch und legte dann auf. Während er aufbaute brauchte er den Quälgeist sicher nicht am Telefon. Okay, war vielleicht etwas weit hergeholt, dass Kai solch ein Zeugs haben könnte. Aber Ruha etwas über die Hose zu schütten würde auch einem schnellen Tod recht nahe kommen. Besonders, wenn Kai auch noch vorhatte, Uruhas Unterhose zu zerschneiden. Zumindest klang es gewaltig danach. Beim Oberteil hatten sie vielleicht Glück, wenn sie es ihm so überzogen, dass Ruha kurz seine Arme nicht gegen sie nutzen konnte. Ruki hatte keine Skrupel, so zu denken. Er bekam immer was er wollte und in diesem Fall würde es auch nichts daran ändern, dass er routiniert sämtliche wichtigen Dinge vorausplante, damit nichts schiefging. Allerdings blinzelte er unweigerlich, als Kai sich amüsierte. Etwas nettes? "Ja aber- HAST DU AUFGELEGT?! OI!!", rief er in den Wagen hinein, aber natürlich kam da keine Antwort mehr fern des gleichmäßigen tutens. Durchatmend legte auch er auf und bremste etwas ab, damit die nächste rote Ampel die Seine war. Kai wollte mehr Zeit, die konnte er haben. Kai schaute auf die Uhr. Wenn der Kleine nun wirklich noch Zeit schinden würde, dann hatte er maximal noch 10 Minuten. Das sollte reichen. Sich beeilend, aber dennoch sorgfältig, brachte er die Fesseln am Bett an. Nützliches wie Toys, die Augenbinde und anderer Kleinkram kam zu den Kondomen und dem Gleitgel in die Schublade vom Nachtschrank. Die kleine Überraschung für Ruki wollte er erst im Badezimmer verstauen, allerdings würden die Beiden auch darin wüten, weshalb es doch im Schlafzimmer in der Kommode blieb – außerdem wollte er was zu sehen haben, wenn der Jüngste sich umziehen würde. Pünktlich war er fertig geworden, denn als es zweimal klingelte breitete er gerade die Bettdecke aus. Eine reine Vorsichtsmaßnahme falls Uruha doch in sein Schlafzimmer lief. In Ruhe öffnete er die Tür, wartete bis seine beiden Gäste oben waren und begrüßte sie, staunte aber nicht schlecht als er sah, was sie alles dabei hatten. „Was habt ihr mit meiner Wohnung vor?“, fragte er nachdem er sie eingelassen hatte. Dass sie keine Möbel mitgebracht hatten, war wohl reines Wunder. "Sei froh, dass es nur das ist.", ächzte Uruha, der sehr wohl wusste, dass Ruki Möbel durchzusetzen versucht hatte. Die einzig größere Neuerung war im Endeffekt aber ein neuer Wäschekorb, der farblich gut in Kais Badezimmer passen und nicht mehr so unangenehm auffallen würde wie sein jetziger. Die beiden Teppiche waren das erste, was er umsetzte. Einer kam direkt ins Badezimmer vor die Wanne, der andere mit etwas arg Mühe ins Wohnzimmer zu der Couchecke, wo er zwischen Couch und Couchtisch weichen kuscheligen Untergrund in stilechter Cremefarbe bildete. Kais bereitgestellten Alkohol nahm er dabei nur allzu gern an, tat es doch unglaublich gut, während dem herumhieven der Couch und dem verschieben des Teppichs, bis der so lag wie er es wollte. Danach zog er weiter durch die Gegend, verteilte ihre mitgebrachten Artikel stilsicher, stritt sich teilweise mit Ruki um bestimmte Aufstellorte oder Kombinationen, während er immer wieder gern das nachgefüllte Glas von Kai annahm und nebenbei nachfragte, ob die Sachen okay für ihn waren. Ruki indes warf Kai immer wieder Blicke zu. Wenn es nach ihm ging, würde es wohl eher früher als später beginnen. So hatte der Jüngere auch absolut nichts dagegen, Uruha direkt mit ins Schlafzimmer zu folgen, in dem er verblüffender Weise ebenso selbstsicher Deko verteilte. Nicht, ohne die Stirn zu runzeln bei den komischen Dellen in der Bettdecke. Da an der Seite, doch er würde sich unterstehen, bei Kai noch die Decke zurechtzuzupfen. Ruki verkniff sich dabei den Kommentar, woher Uruha so gut wusste, wie er Kais Schlafzimmer aufwerten konnte. Dass dieser ein gutes fotografisches Gedächtnis hatte spielte dabei ja keine Rolle. Kai beobachtete das Treiben argwöhnisch. Manches hätte er selbst nie gekauft, doch zum Glück musste er das nicht ewig behalten. Bei der Couch half er allerdings sofort mit, zu zweit war es doch etwas schwer. Beim Rest hatte er dann aber kein Mitspracherecht mehr. Selbst wenn er nur etwas anmerken wollte, wurde ihm sofort der Mund verboten. Etwas das ihm gar nicht passte und das Beide noch zurückbekommen würden. Ruki hatte sich nämlich geirrt, wenn er dachte, dass er nachher nur zuschauen würde. „Das meiste ist in Ordnung. Bei dem einen oder anderen Teil müsst ihr aber mit rechnen, dass es bei eurem nächsten Besuch irgendwo in einem Karton oder einer Schublade verschwunden ist. Wenn überhaupt.“, antwortete Kai, während er Uruha ein weiteres Glas reichte. Was musste er auch so trinkfest sein! Schweigend folgte er Beiden ins Schlafzimmer, beobachtete den Gitarristen dabei, wie er hier und da etwas veränderte und dekorierte. Würde er hier rauslaufen, würde er so schnell nicht mehr zurückkehren, das war sicher. Kurz sah er zu dem Vocal, der neben ihm durch die Tür lief. Sein Blick sagte eigentlich schon alles. Jetzt mussten sie etwas tun, sonst war alles für die Katz‘. „Gewaltlos geht das nicht mehr..“, meinte er so leise wie möglich zu Ruki, ehe er dann auf Uruha zulief, der gerade dabei war etwas auf seinem Nachttisch herzurichten. „Wenn du noch putzen willst musst du das nur sagen.“, sagte Kai lächelnd und legte ihm die Hände auf die Oberarme, nachdem dieser sich zu ihm umgedreht hatte. Ohne nun noch darauf zu achten, was der Größere ihm antworten würde, drehte Kai ihn ruckartig um, hielt ihm hinter dem Rücke die Hände fest, vielleicht etwas gröber als er wollte. Aber er wusste auch, dass er mehr Kraft hatte als ihr ‘Opfer‘, sodass dieser große Mühe haben würde, sich aus seinem Griff zu befreien. Mit einem kurzen Kopfnicken bedeutete er Ruki, die Bettdecke zurückzuschlagen und ihm dann zu helfen, den sich mittlerweile wehrenden Uruha auszuziehen. Er selbst nestelte schon mit der einen Hand am Gürtel herum, verstärkte seinen Griff um Uruhas Handgelenk dabei noch, während er kurz zu Ruki sah, der die Bettdecke gleich ganz vom Bett schmiss und damit die Fesselkonstruktion zum Vorschein brachte. Das Ausziehen musste er dann allerdings komplett dem Vocal überlassen, denn ihr Gitarrist schien ab da noch mehr Kraft darin zu verwenden von hier wegzukommen. „Beeil dich!“ Wenn sie Uruha erst einmal festgemacht hatten, würde es einfach werden, dann konnte er nämlich toben wie er wollte. Aber erst musste Ruki Oberteil und Hose soweit ausgezogen bekommen, dass sie nichts kaputt machen mussten. Wobei Kai das Oberteil jetzt schon leiden sah. Gewaltlos war es von Anfang an nicht gegangen, wie Ruki fand. Wenn Kai das wirklich gehofft hatte, war er wohl eher naiv gewesen. Ruha schaute nicht schlecht als Kai ihm so nahe kam und er kurz darauf die Arme schmerzhaft auf den Rücken verdreht bekam. "Was zum-- Kai! Was soll das, lass mich los!!", beschwerte er sich rauh, versteifte sich und versuchte sich daraus zu befreien. Umso mehr als Ruki die Bettdecke wegriss und sich seine Augen weiteten. WHAT THE-- "NEIN!! KAI, NEIN!!", rief er aufgebracht und begann sich ernsthaft zur Wehr zu setzen, sodass Kai nicht anders konnte als auch die zweite Hand wieder zu nutzen um beide seiner Arme hinter dem Rücken hochzuziehen, damit der Schmerz und die Verrenkung ihn an zuviel Gegenwehr hindern würden. Ruki realisierte seinen Fehler schnell und war dabei umso schneller auch bei den Beiden, hatte Ruhas Hose erstaunlich schnell geöffnet und heruntergezogen, ungeachtet der Unterhose beides auf einmal, einschließlich der Socken an den nach ihm tretenden Füßen. "Woah! Pass doch besser auf! Du verletzt mich noch!" - "Halt die Klappe, Ruki!! Halt einfach die Klappe!!", herrschte Uruha ihn an und kämpfte nur noch mehr. "Ihr spinnt!!", schnauzte er und traf auf einen erstaunlich unberührten Ruki, der sich vor ihm aufs Bett stellte, um ihm das Oberteil so weit wie möglich hochziehen zu können, ehe Kai ihm half, Ruha völlig daraus zu befreien. Nicht ohne dass Ruha die Chance zu nutzen versuchte, aus den Griffen zu türmen, indem er von Kai wegzurennen versuchte. Zumindest weit genug, um wieder etwas mehr Kontrolle über die Situation zu bekommen und zumindest von dem verdammten Bett wegzukommen. Damit hatte er Drummer gerechnet. „Sicher nicht!“, sagte er sofort, hatte Uruha auch schon innerhalb von Sekunden erneut im Griff. „......glaubst du wirklich, dass wir nicht damit gerechnet hätten, dass du versuchst zu flüchten..?“ Mehr als ein leises Flüstern in Uruhas Ohr, in welches er danach hineinbiss, war es nicht. Während er den Gitarristen weiter Richtung Bett schob, bahnten sich seine Lippen weiter Richtung Halsbeuge. Dabei ließ der Drummer aber auch Ruki nicht aus den Augen. „Das hier wird dir noch viel Spaß machen. Glaub mir..“, hauchte er nochmals leise, während er den sich immer noch wehrenden Uruha aufs Bett drückte, die Arme dabei über seinem Kopf festhielt. „Mach ihn fest Ruki, dann wird er auch allmählich aufhören sich zu wehren.“, befahl er dem Vocal. Bitten war hier definitiv fehl am Platz und wenn der Jüngste zuschauen wollte, würde er auch nach seiner Pfeife tanzen müssen. Als Uruhas Hände dann auch befestigt waren und Kai sich wirklich sicher, war dass er diese nicht mehr losbekam, kümmerte er sich um seine Beine, damit er sich auch mit diesen nicht mehr zur Wehr setzen konnte und vor allem damit sie gespreizt bleiben würden, so wie Ruki es gerne haben wollte. Fertig mit seinem Werk, richtete er sich auf, betrachtete Uruha von oben bis unten. An den Anblick konnte er sich eindeutig gewöhnen und es rief definitiv gute Erinnerungen zurück. Sie würden diesen Abend definitiv genießen. Nachdem er den mittlerweile wehrlosen Körper eingehend betrachtet hatte, fiel sein Blick auf Ruki. „Ausziehen! In der oberen Schublade der Kommode liegt deine Überraschung. Das kannst du anziehen. Alles was darin liegt. Mach das in einem angemessenen Tempo. Uruha soll noch etwas zum gucken haben, solang er noch kann ....Und ich möchte die Show auch genießen.“ Seine Stimme liess keine Wiederrede zu und Ruki tat gut daran ihm zu gehorchen, denn sonst wäre er schneller in derselben Situation wie Uruha als er glaubte. Genau neben diesen setzte er sich, sodass Beide einen guten Blick zur Kommode hatten. „Schau gut hin, solange du noch etwas sehen kannst.“, meinte er leise, während sich sein Blick wieder auf den Vocal legte. Woah, Ruha wurde schlagartig heiß bei den geflüsterten Worten und dem Biss in sein Ohr. Er war sich sicher, dass seine Wangen automatisch rot geworden waren. Etwas das mehr als peinlich war, aber so überrumpelt war er noch nie worden. Nicht auf solch eine Art. Es war aufregend, stressig, machte ihn unruhig. Umso mehr wegen der beinahe positiven Drohung die Kai aussprach und die ihn sich wünschen ließ, dass er sie negativer empfinden würde. Wir.... Wollte der Sänger etwa mitmischen?! Ruki hatte indes Platz auf dem Bett gemacht, hockte darauf um Uruhas Handgelenke anständig ans Kopfende zu fixieren. Nicht ohne dass Uruha austestete ob sie ernsthafter Gegenwehr wirklich Stand hielten. Taten sie, sehr zu seinem Leidwesen. Nicht weil er sich gerade losreißen wollte, sondern weil etwas in ihm Blut für dies hier geleckt hatte. Etwas, das ihn mehr beschämte als seine Nacktheit vor den Kollegen oder die anstehenden Aktivitäten. Sexuell prüde war er sicher nicht, vielleicht wurde gerade das seinem Ego jetzt zum Verhängnis. Etwas das allerdings nicht hieß, dass er sich nicht massiv zur Wehr setzte, als seine Beine gespreizt fixiert werden sollten. Bei der Sache wurde er dann doch nochmal wild und fluchte Beide an. Seine Beine waren fernab seiner Lippen und seiner Intimzone der intimste Bereich für ihn und sie so weit zu spreizen war eine absolute Bloßstellung, die ihn umso mehr beunruhigte, weil er nicht wusste, was mit ihnen oder den empfindsamen Bereichen dazwischen gemacht werden würde. Ganz besonders, weil er sich nicht dagegen würde wehren können. Diese Scham wollte er sich dann doch ersparen. Verdammt, das waren immer noch seine Bandkollegen, die das hier gerade mit ihm anstellten! Etwas das er auch spontan in einem neuen schimpfen herausließ, um es ihnen nochmal vor Augen zu führen. "Och, aber das kümmert mich nicht, Kou-chan.... Ich wollte dich schon lange mal so sehen.", schmunzelte Ruki verwegen und streichelte über die Innenseite eines Oberschenkels, was Ruha sofort zucken ließ. "Ah, empfindlich, hm? Das gefällt mir.....", war die gehauchte Reaktion, bei der sich Ruki tiefer beugte und mit der Zungenspitze den Weg der Hand nachstrich, was Uruha sichtlich erzittern ließ. "Knirps!!", fluchte Uruha drohend, was Rukis Augen sich verengen ließ, ehe dieser ihn in denselben Oberschenkel kniff und damit ein zischen und weiteres Gefluche provozierte. Auf Kais Aufforderung hin sah der Jüngste verblüfft auf. Ruha war doch schon- "Eeh?" Verwundert stand er vom Bett auf, griff an die Schublade, ehe sein Mund verdächtig zuckte. "Du versuchst mich zu verarschen.......", sprach er, während Frust in seiner Stimme mitschwang. Er war doch keine Krankenschwester. Schon gar nicht in knappem Röckchen. Dass Uruhas Lippen sich mühsam zu einem Grinsen verzogen hatten um das Lachen zurückzuhalten war da nur noch der Gipfel, bei dem er sich mühsam davon abhielt, ihm Drohungen fürs zukünftige Spiel zuzuzischen. Allerdings kapierte er sehr wohl, dass das hier Kais Territorium und Kais Regeln waren. Auch wenn es ihm nicht passte, er war hier nur Gast. In der Wohnung ebenso wie bei diesem Spiel. Und da er ungern vor die Tür gesetzt werden wollte, fügte er sich in Kais Aufgabe. "Wo hast du das Ding überhaupt her?", murrte er, als er das Zeug ans Bettende trug und sich langsam und dann doch erstaunlich männlich und lasziv auszuziehen begann. Vielleicht hatte er ein Problem mit seiner Größe, vielleicht auch mit seinem Alter. Aber er war trotzdem ein Mann und er wollte sich und seinen Körper behaupten. Stumm beobachtete Kai das ganze Schauspiel vor ihm, fragte sich dabei warum er es bei Ruki nicht eher schon versucht hatte, was, wie er es sich schon so oft gedacht hatte, um einiges unkomplizierter gewesen wäre. Trotzdem war Uruha für ihn die bessere Wahl, ließ er sich zwar auch ungerne etwas sagen und war erst einmal aus Prinzip dagegen und verfluchte sie, doch verriet ihn sein Körper zu deutlich. Heute, aber auch schon im Love Hotel. Kais Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Die Frage ob nun Ruki oder Uruha besser war konnte er ignorieren, denn für heute hatte er Beide. Als der Sänger mit seiner kleinen Show vorbei war – Ruki sah fast schon entzückend in diesem Outfit aus -, stand Kai auf und bewegte sich mit verschränkten Armen auf ihn zu. „Nein, ich verarsche dich nicht. Aber du wolltest Doktorspielchen und jeder Doktor braucht eine hinreißende Assistentin.“, meinte er schließlich als er hinter dem Sänger stand. „Aber eins hast du vergessen.“ Während er das sagte zupfte er an Rukis Shorts, die er immer noch drunter trug. „Ausziehen!“, wiederholte er erneut streng, lief langsam wieder von dem Sänger weg. „Außerdem wirst du Uruha nicht mehr anfassen! Außer ich erlaube es dir. Oder willst du dich zu ihm aufs Bett gesellen?“ Natürlich könnte er den Spieß auch einfach umdrehen, denn der Gitarrist würde ihm wohl auch noch helfen, ihren Sänger zu züchtigen. „Jetzt darfst du dich aber erstmal um unseren Patienten kümmern, während ich draußen deine Spielzeugtüte hole. Wenn ich wiederkomme, will ich eine Diagnose haben!“ Mit diesen Worten war Kai aus dem Raum verschwunden, schloss die Tür und atmete kurz durch. Das klappte ja besser als er erwartet hatte, vor allem dass sich ihre Bandschönheit mit dieser Situation abgefunden zu haben schien. Gefallen tat es ihm jedenfalls, das verriet sein Körper. Nicht deutlich, aber Kai kannte ihn doch etwas besser, konnte er doch die Bandkollegen auch oft genug eingehend studieren, während sie vor ihm auf der Bühne herumrannten und spielten. Als Drummer hatte man von dort einfach die perfekte Sicht. Und wenn Uruha es wirklich nicht gewollt hätte, hätte er sich mehr gewehrt und ihm so dermaßen die Bude zusammengeschrien, dass die Polizei mit Sicherheit schon seine Wohnungstür eingetreten hätte. Sicherheitshalber schloss er diese ab, ließ den Schlüssel stecken, denn es gab ein paar seiner Kollegen und Freunde, die einen Schlüssel hatten – kein Wunder, so oft wie er diesen verlor – und die kein Problem damit hatten einfach hereinzukommen. Und genau das konnten sie gerade am allerwenigsten gebrauchen. Nachdem er die Tüte im Wohnzimmer eingesammelt hatte, ging Kai zurück ins Schlafzimmer, wo er mit erwartungsvollem Blick an der Tür stehen blieb. „Diagnose?“, fragte er an den Sänger gewandt, während er ans Bett lief, sich darauf niederließ und in aller Ruhe den Inhalt der Tüte auspackte, damit auch Uruha sehen konnte, was noch alles auf ihn zukam. Rukis Gesichtszüge sprachen Bände darüber, was er von der Position der hinreißenden Assistentin hielt. Umso mehr, als er auch noch seine Boxer aufgeben musste und es da unter dem viel zu kurzen Rock etwas arg zugig wurde. Verärgert starrte er ihm nach, zeigte der Tür den Stinkefinger, kaum dass sie geschlossen war. Der konnte ihn mal kreuzweise. Uruha nicht anfassen? Er steckte in einem verfickten Krankenschwestern-Outfit mit Minirock! Dafür verlangte er mehr als nur am Rande Kommentare abzugeben. Etwas das er auch augenblicklich in die Tat umsetzte, indem er Uruha auf die Hüfte stieg und diesem den Mund zuhielt. "Du hälst die Klappe, sonst sorg ich dafür, dass du uns danach nicht mehr in die Augen sehn kannst!", zischte er ihm drohend zu, was allerdings von einem Stirnrunzeln beantwortet wurde das ihm unmissverständlich zu verstehen gab, dass diese Drohung nicht zog. "Ach..... sei einfach still falls er fragt.", murrte er dann und rutschte mit dem nackten Hintern auf Uruhas Genitalien herum, grinste dabei hintergründig. "Du könntest ja vielleicht eine Belohnung dafür kriegen..... Hmm... warum haben wir eigentlich nie gefickt? Achja, du tust es ja nicht mit Bandkollegen....", plauderte er stänkernd und schlüpfte mit der Hand zwischen ihre Becken, packte fest an Uruhas Glied, der einen erstickten Laut von sich gab, um nicht aufzustöhnen. "So ists gut... wir wollen doch nicht, dass der Doktor weiß was wir hier tun....", raunte er intim, nah zu ihm vorgebeugt, während er ihn fest und gleichmäßig massierte. "Sei ein lieber Patient, Ruha-chan.... Dann versprech ich dir, dass es gut wird." Mit diesen Worten stieg er wieder von ihm herunter, zog den Rock wieder tiefer und grinste überhaben, als Kai schließlich wieder hereinkam. "Ooooh.... Ich tippe auf aufgestaute Geilheit, Doc. Das verlangt nach drastischen Untersuchungen, nicht wahr?" Dass Ruhas Blick ihn dabei zu erdolchen versuchte kümmerte ihn nicht im geringsten. Viel zu verführerisch war es, ihn so hilflos mit weit gespreizten Beinen liegen zu sehen. Noch dazu so delikat rasiert. „Hm…..“, machte Kai gespielt überlegend, während er sich wieder von dem Bett erhob und Uruha eingehend betrachtete. „Das muss wirklich untersucht werden.“ Eine Antwort die Jeder erwartet hätte. „Da eine Narkose für diese Art von Untersuchung nicht förderlich wäre, reicht es, wenn wir unserem Patienten einen Sinn rauben.“ Grinsend holte Kai die Augenbinde aus der Schublade, drückte sie Ruki in die Hand. „Mach ihn blind!“, befahl er ihm, blieb danach auch gleich hinter ihm stehen und beobachtete ihn bei seiner Arbeit. Allerdings blieb es für ihn ein Rätsel wie er Uruha so schnell geil machen konnte, zwar sprang dieser auf ihre Behandlung an, doch hatte der Sänger wohl seine ganz eigenen Tricks – und das war dem Leader nur Recht. Als der Gitarrist dann endgültig seiner Sehkraft beraubt war, was ihm nicht gerade zu passen schien, legte er die Hände wie vorher bei Uruha auf Rukis Schultern. „Leider gibt es aber vor Untersuchungen immer diese unerträglich langen Wartezeiten, in denen einfach nichts passiert und man warten muss bis man endlich an der Reihe ist.“, flüsterte er nahe an Rukis Ohr, sodass es ihr Patient gerade noch hören konnte, der Mann vor ihm aber deutlich, zog danach weniger sanft an einem von den Piercings, während er seine Hände tiefer gleiten ließ. Er wusste einigermaßen wie Uruha auf sowas reagierte, der Sänger allerdings war Neuland und diesen galt es nun zuerst zu erforschen. Ohne Vorwarnung packte er an dessen bestes Stück unter dem Mini, das wohl vorher gar nicht so unbeteiligt gewesen war, und begann zu massieren, grinste dabei, während er mit der anderen Hand an Rukis Oberkörper hängen blieb. „Wir finden aber mit Sicherheit ein nettes Spielzeug damit unsere Schönheit nicht ganz leer ausgeht und den Spaß verliert, während wir uns noch um ein paar andere Dinge kümmern werden, meinst du nicht auch?“ Und damit ließ er von dem Jüngsten wieder ab, holte seine Spielzeugkiste aus dem Schrank und verteilte sie zusammen mit den Einkäufen auf einer seiner hygienischen Unterlagen, die er sich extra für solche Anlässe besorgt hatte. Auffordernd sah er Ruki an, sollte er aussuchen, mit was sie dem Leadgitarristen Freude und Lust bescheren konnten, während sie sich vorerst umeinander kümmerten. Wenn Kai schonmal die Chance hatte seinen Vocal bei solchen Aktivitäten bei sich zu haben, dann wollte er sie auch richtig genutzt haben – und das bedeutete, dass er auf Uruha vorerst keine Rücksicht nahm. Ruki stand nun in seinem Interesse und er wollte wissen was er konnte, denn große Töne konnte Jeder spucken. Was dahinter war, war das ausschlaggebende und das galt es zu erforschen. Während also die Qual der Wahl auf Rukis Schultern lastete, bewegte sich Kai langsam auf den Ledersessel zu, den er in der Ecke beim Fenster stehen hatte, ließ sich darauf nieder und schloss mit einem kurzen Handgriff den Vorhang komplett, wartete bis der Zwerg bei Ruha fertig sein würde und er sich dann gerne zu ihm gesellen durfte. „Handschuhe nicht vergessen!“, fügte er noch hinzu. Uruha sollte erst einmal keinen direkten Hautkontakt bekommen und die roten Handschuhe waren sicherlich nicht einfach so gekauft worden. Uruha war schon bedient von dem was er da aus der Tüte kommen sah, da konnte der Begriff Untersuchung auch nicht mehr viel verschlimmern. "Ihr wollt das doch nicht allen Ernstes verwenden. Ruki, was bist du für eine perverse Sau?", knurrte er provozierend und erntete dafür ein breites Grinsen. "Eine die es dir heftig besorgen wird, wenn du nicht langsam dein loses Mundwerk hälst." Nur allzu gern kam Ruki der Aufforderung nach und verband Uruha die Augen. Etwas das nicht allzu leicht war, weil dieser allmählich erneut in Frust überzugehen schien und den Kopf wehrhaft bewegte. Als er das Tuch schließlich fest genug gezurrt und mit Doppelknoten gesichert hatte musste er sich doch mühsam davon zurückhalten, den so verführerisch verzogenen Schmollmund nicht doch zu küssen. Er vertraute auf Kais vorige Drohung und er würde einen Teufel tun, das Eingekaufte am eigenen Leib zu spüren zu bekommen. Etwas das ihn aber nicht davon abhielt, ihn anzugiften, dass er fast geahnt hatte, als die dumme Krankenschwester sexuell belästigt zu werden. Etwas, das Uruha dann doch wieder schadenfroh prusten ließ. Rukis Augen verschmälerten sich abschätzig, ehe er sich wieder seinem neusten Problem zuwandte. "Der Doc will also die Nurse begatten, ja? Wer von uns ist jetzt der Notgeile...", provozierte er, während er schon in Kais Umarmung war und er nur allzu zufrieden grinste als Kai ertasten konnte, dass Rukis Schwanz definitiv nicht von der verschlafenen Sorte war. "Stimmt etwas nicht, Doctor?", fragte er scheinheilig, brummte dann aber genüsslich auf. Gegen eine kleine Massage an delikater Stelle hatte er eindeutig nichts einzuwenden. Mehr noch, Kai befriedigte den Rachedrang in ihm, was ihn nur noch hinterhältiger grinsen ließ. "Selbstverständlich, Doctor.", erwiderte er und trat an das Spielzeugsortiment heran, zog hörbar die roten engen Lackhandschuhe an, ehe sein Grinsen alles andere als Positives verriet. Eines musste er Kai lassen, er war sehr gründlich und hygienisch beim Spiel. Ob er beim Alksex mit Ruha auch erst die hygienischen Unterlagen ausgebreitet hatte? Ein amüsanter Gedanke. "Wieso haben wir eigentlich nicht viel früher daran gedacht, jemanden aus der Band zu ficken?", fragte er mal spontan in den Raum und sah dabei zu, wie sich Uruhas Mundwinkel verzogen. Nicht nur verzogen, er glaubte, erkennen zu können wie der Gitarrist ihm das absolut nicht abkaufte. Richtig so, Ruha-chan, Ruki hatte es schon verdammt lange tun wollen. Aber mit einem so wechselseitigen Leader und einer verkappten Dramaqueen die sich nicht einmal am Arsch anpacken ließ hatte er diese Gedanken dann wieder nach hinten verschoben. Aoi war einfach nicht sein Typ und Reita glaubte er eindeutig im Blümchensex wiederzufinden, was nun wirklich nicht seinen Interessen entsprach. Und da Uruha ihn zuvor mehr als genug provoziert hatte, kostete er seine Rache jetzt umso mehr aus. Es war schon witzig anzusehen gewesen, wie der Größere bei dem Geräusch der leicht an die Haut klatschenden Handschuhe zusammengezuckt war. Etwas das er auskosten musste und ihn dazu veranlasste, als erstes zu den Nippelklemmen zu greifen. Zwei behandschuhte Finger griffen nach einer Brustwarze, kniffen und zwirbelten sie und ließen Uruha erschrocken aufzucken und sich beschweren, was nur einen Finger auf dessen vollen Lippen verursachte und Ruki ein amüsiertes kichern entlockte, als die Lippen sich vor dem Leder zurückzuziehen versuchten. Also entweder stand er darauf, oder er fand es ganz schrecklich. Beides würde dem Vocal so einigen Spaß bescheren. Der Nippel war schnell verhärtet und Ruki setzte mit erstaunlicher Konzentration die Klemme, ließ Ruha vernehmlich aufzischen als sich die Kunststoff-Zähne in die kleine harte Kugel bissen. Mit der zweiten Seite verfuhr er ebenso, zog aber eine Braue hoch als Ruha ihm nicht genug reagierte, was ein erneutes setzen und schmerzerfülltes aufstöhnen zur Folge hatte, das Rukis Herz beflügelte. Ooh ja, genauso liebte er das. Ruha mit der behandschuhten rechten Hand gegen die Wange pattend griff er mit der anderen nach dessen Glied. Wieder zucken, hach wie süß. "Unser Patient ist überempfindlich, Doc.", sprach er nach hinten wo er Kai vermutete, während Ruha mühsam das Becken wegzubewegen versuchte. Ein sinnloses Unterfangen, denn Ruki griff fest zu, dass er nur mühsam einen weiteren Laut verhindern konnte, als der Knirps ihn allein mit diesem Griff in Position hielt. "Und wehrhaft ist er auch. Vielleicht sollten wir später seine Bewegungsfreiheit noch weiter einschränken. Nur aus Sicherheitsgründen.", kommentierte er und erntete dafür ein gezischtes "FICK DICH!", was er amüsiert lachend mit einem fest über die Eichel reibenden Daumen beantwortete. "Nun werd mal nicht frech, wir wollen dir ja nur helfen." Mit kurzem festem massieren hatte er Uruhas Glied hart genug um ihm einen Cockring überstreifen zu können, doch das reichte ihm nicht. "Wir können nicht die anderen Patienten von dir gestört sehen, sorry.", sprach er künstlich liebevoll, ehe er Ruha einen Knebel mit kleinem Dildo zwischen die Zähne zwang und ungeachtet des laut werdenden Gefluches die Gurte hinter dem Kopf festzog. "Hmmm.... Jetzt habe ich ganz vergessen, dass unser Patient die Wartezeit genießen soll. Wie wäre es mit bewegender Beschäftigung?", lachte er und kümmerte sich nicht im geringsten um das ruckartige reißen an den Fesseln und das wilde Gefluche, nachdem er einen mittelgroßen Vibrator mit ausreichend Gleitgel versehen und gegen Uruhas Eingang gedrückt hatte. "Du machst es dir schwerer als es sein muss.", knurrte er, wandte mehr Druck an, um durch den verkrampften Muskelring zu kommen. Als Uruha trotzdem das eindringen verweigerte, klang das laute klatschen des roten Handschuhs auf dem festen Hintern durch das gesamte Zimmer. Ebenso wie Uruhas erschrockener Schrei und das umso wütendere Stöhnen, da Ruki bei dessen Schreckmoment den Vib so tief wie möglich in ihn gerammt hatte. Etwas das mehr als offensichtlich war, so stark wie das Becken des Älteren zuckte. "Nun hab dich mal nicht so, ich hab ja noch nicht einmal die Vibration eingeschalten.", kommentierte er nüchtern, griff zu einem sauberen Tuch und zwang zwei mit dem Tuch umgebene Finger neben dem Vibrator in ihn, rieb damit einmal runderhum den Eingang und das Ende des Vibs wieder trocken. "Damit du kleine Schlampe ihn nicht sofort wieder herauspresst. Ich warne dich. Wenn du es tust bin ich gezwungen, einen größeren mit Noppen zu nehmen." Die Worte saßen, Ruha wurde erstaunlich handzahm und Ruki belohnte ihn indem er nochmal sein Glied und seine Hoden fest massierte und ihn damit erneut unterdrückt aufstöhnen ließ. Dann ließ er von ihm ab und lief zu Kai, während Uruha gefrustet auf dem Minidildo in seinem Mund herumzukauen begann. Was war er? Ein Stück Sex-Fleisch für notgeile Zwerge? Dass sein Glied aber hart war, war etwas problematisch für seine Verteidigung. Kai beobachtete in der Zeit nur. Ruki durfte sich austoben, allerdings würde er sicher nicht in den Genuss kommen Uruha zu nehmen – wobei er sich das wohl im weiteren Verlauf noch überlegen würde. Je nachdem wie brav der Vocal war, durfte er es eventuell doch. Dieser genoss diese Macht die er gerade hatte wohl mehr als man es glauben konnte, was in Kai die Frage aufkommen ließ, warum er ihn nicht schon früher zu sich ins Schlafzimmer eingeladen hatte. Es wäre sicherlich alles andere als ein Fehler gewesen und hätte für sehr viel Spannung gesorgt. „Nur weil es noch zu keinem Sex kam heißt das ja nicht, dass man nicht in stillen und einsamen Stunden an bestimmte Bandmember gedacht hat.“, warf er auf Rukis Provokation hin in den Raum. Für ihn waren Reita und Aoi allerdings weggefallen, denn mit dem Bassisten konnte er sich das gleich gar nicht vorstellen, wobei der Nasentanga sicherlich eine gute Hilfe war, wenn man ihn immer zur Hand hatte. Bei Aoi hatte er sogar ab und an dran gedacht wie es wäre, aber es hatte ihn nie wirklich geil gemacht, sodass dieser Gedanke bald verworfen war – man musste allerdings zugeben, dass seine Hüftbewegungen oftmals nicht von schlechten Eltern waren. „Und ich bin mir sehr sicher, dass wir etwas in meiner Sammlung finden, womit wir unseren Patienten komplett bewegungsunfähig machen können. Er soll ja keine Gefahr für sich und uns darstellen, wenn er sich bei der Behandlung zu wehren beginnt.“ Ab sofort würde Uruha von ihm nicht mehr beim Namen angesprochen werden, etwas das er auch gleich Ruki untersagte. Alle Formen von Kosenamen wie 'Schönheit' oder Patientenbegriffe waren erlaubt, doch der Name war für den restlichen Abend tabu. Zufrieden betrachtete der Leader das Werk vor ihm, als der Sänger fertig war. Es war wirklich nicht zu verachten, welche Fähigkeiten sich bei ihm zeigten und mit welcher Sorgfalt er sie erledigte, etwas womit Kai innerlich schon gerechnet hatte, denn bei Ruki waren solche Gedanken nur zu erwarten gewesen. Eher dass der Gitarrist von dieser Behandlung so wuschig wurde wunderte ihn. Für unschuldig hatte er ihn noch nie gehalten, doch dass er genauso auf solche Spielchen stand, wie es wohl die anderen Beiden hier im Raum taten, daran hatte er nie so ganz geglaubt. Erahnt vielleicht, spätestens nach ihrer letzten gemeinsamen Nacht, aber so wurde er eines besseren belehrt. „Du genießt das hier ja mehr als ich dachte. Geht es dir so gegen den Strich, dass ich ihn zuerst hatte?“, fragte Kai nach, während er Ruki an seine Seite zog, ihm belohnend über die Seite fuhr. Allerdings durfte er in seiner Rachelust die kleinen Details nicht vergessen, die den Unterschied machten. Elegant erhob sich der Leader von seinem Platz, ließ seine Krankenschwester dort stehen, während er sich die schwarzen Handschuhe die dem Untersuchungsset beilagen anzog, Uruha damit genauso eine Gänsehaut bescherte. Latex klatschte offensichtlich mehr als Lack. Mit einer geschickten Handbewegung stellte er die Vibration ein, schwach, denn noch sollte der zu Behandelnde nicht zuviel bekommen, er musste es sich schon verdienen. Doch wenn es nach dem Gitarristen ging, hätte das Teil auch ausbleiben können so wie es Kai schien, denn dem gefiel die plötzliche Vibration wohl erstmal gar nicht. Blöd für ihn, dass Kai sehr achtsam bei solchen Spielen war, sowohl in die positive als auch negative Richtung. Es gehörte für ihn einfach dazu und er würde seine Konzentration erst mindern, wenn es der Zeitpunkt zuließ – und das tat er noch lange nicht. Unauffällig nahm er für den Rückweg selbst einen Vibrator und Gleitgel mit, wobei er sich sicher war, dass der Vocal das definitiv bemerkt hatte und sich wehren würde, komme was wolle. Er durfte allerdings nicht vergessen, dass Kai stärker war als er. „Solche Fehler sollten bei der Vorbereitung auf eine Untersuchung nicht passieren. Da hast du in der Ausbildung wohl nicht ganz aufgepasst.“, erklärte er seiner Nurse tadelnd, während er sich wieder setzte und ihn breitbeinig auf seinen Schoß zog. Sein Grinsen verhieß nichts Gutes, wobei für Ruki vorerst sowieso alles im harmlosen Bereich liegen würde. Grob zog den Jüngeren daraufhin mit der Hand im Nacken in einen Kuss, schob ihm ohne Gegenwehr zu erwarten die Zunge in den Mund und plünderte diesen, während die Hand über seinen Rücken Richtung Po hinabglitt, den Weg mehrmals bestritt, ehe Kai den Rock nach oben schob, sodass das Hinterteil frei lag. Ein Anblick für den Uruha nun sicherlich einiges gegeben hätte, doch er blieb ihm verwehrt. Damit er es aber wenigstens erahnen konnte, ließ Kai seine Hand kräftig auf die freigelegte Haut niederschnellen. „Du weißt, dass solche Fehler bestraft werden müssen.“, drohte Kai in den Kuss und ehe Ruki richtig reagieren konnte, hatte er den Vibrator schon mit Gleitgel bestrichen, die Chance genutzt und ihn tief in den Vocal hineingeschoben, woraufhin er auch sofort die Vibration anstellte. „Außerdem klingt begatten so animalisch. Ich würde ficken bevorzugen.“, raunte er in das Ohr des sich wehrenden Sängers, während er ihn auf sich festhielt. „Untersteh dich den Vibrator wieder rausziehen zu wollen, denn sonst hast du schneller mit unserem Patienten den Platz getauscht als dir lieb ist. Und vielleicht würde ich ihm ja dann die Chance geben, dass er dich so richtig schön durchnehmen kann.“ Und letzteres würde er sogar wahr machen, denn daran hätte auch sicherlich der Gitarrist Spaß und würde es nutzen, nachdem er in diese Situation geraten war, die eindeutig auf Rukis Mist gewachsen war. Doch obwohl Kai mit der Situation zufrieden war, wollte er selbst nicht nur zuschauen. Er wollte auch was davon haben, sodass er Ruki am Kinn packte und ihm in die Augen sah. „Ich finde ich hab auch noch etwas viel an und kam noch viel zu wenig in den Genuss unserer Aktivitäten. Als meine Assistentin ist es deine Aufgabe, etwas dagegen zu unternehmen.“ Mit diesen Worten stieß er ihn von seinem Schoß herunter, darauf bedacht, dass er nicht hart auf dem Boden aufschlagen würde, allerdings genug Raum hatte, um sich vorerst um Kais offensichtliches Problem zu kümmern. Ruki wagte es aber besser nicht, nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er ihm ebenfalls etwas schieben durfte. Der hatte an Bandmember gedacht? Er wollte ihn noch mehr verzurren?! War Ruha hier im falschen Film gelandet, oder was ging ab?! Pissig knurrend versenkte er die Zähne kraftvoller in dem harten Jelly, knabberte fester darauf herum. Allmählich pisste ihn die Nichtbeachtung samt der gehörten Worte sogar mehr an als das was zuvor mit ihm gemacht worden war. Wenn man mal davon absah, dass das hier eh einem grottenschlechten Porno glich. How the fuck hatte er es geschafft, binnen weniger Wochen zum Mittelpunkt in Kais perversem Sexleben zu werden?! Davor hatte er ihm nicht einmal zugetraut, dass außer bisschen ans Bett fixieren und sanftem Sex mit der Frau seiner Wahl überhaupt etwas in Kais Bett passierte. Ein fataler Irrtum, wie er jetzt feststellen durfte. Und nicht nur das, wegen der scheiß Suffnacht war er scheinbar zur Bandschlampe Nummer 1 verkommen, an der man sich bedienen durfte wie es einem passte. Wer kam als nächstes, um ihm Obszönitäten zuzuraunen? Aoi, der ihm eh seit Jahren treudoof nachstellte, als hätte er sein Lieblingsessen am Arsch? Oder Reita, den er sich nicht einmal sexuell hätte vorstellen können wenn es um sein Leben gegangen wäre?! Mit manchen Leuten wollte man einfach nicht ficken. Sei es aus Stolz, aus brüderlichen Gefühlen oder weil man jemandem zuvor keine sexuelle Attraktivität bescheinigt hatte. Gut, Kai war also das krasse Gegenteil dessen was er erwartet hatte. Ruki war..... er. Ruki war genau das was er eh schon erwartet hatte. Eigentlich hatte er immer gedacht, dass wenn überhaupt eher was mit dem passieren würde. Dass dieser sich jetzt trotzig holte was er wollte kam Kai offensichtlich sehr gelegen, sorgte bei Ruha aber eher für gewaltigen Frust. Allmählich kam er sich vor wie ein übergroßes Sextoy. Oh, der Vocal war geil? Einfach mal vor seinen Augen irgendeinen Scheiß kaufen und ihn dann mit Kais Hilfe überwältigen und aufs Bett fesseln. Hey, was scheren uns die Wünsche unseres erwachsenen Bandkollegen?! Wo er gerade so in Gedanken war wurde er nur wieder wütend und fluchte soweit es der Knebel zuließ vor sich hin. Und natürlich hatte Kai Recht, es ging Ruki ganz gewaltig gegen den Strich, dass Kai Ruhas Arsch vor ihm gehabt hatte. Oh und wenn er das erst Aoi erzählen würde... Der war zwar im Vergleich zu ihm geradezu prüde und langweilig, aber dass er Uruha zu gern im Bett gehabt hätte hatte jahrelang ein Blinder mit nem Krückstock sehen können. Er blickte dem Drummer nach, ehe er zufrieden beobachtete, wie dieser Ruha nochmal zusätzlich ärgerte. Ooh ja, diese Handschuhe hatten Wirkung auf den Gitarristen. Ruha zuckte erneut als er das klatschende Geräusch von Latex auf Haut hörte und an Kais Reaktion war nur zu offensichtlich zu sehen, wie sehr dem das gefiel. Ruha zum zucken bringen - eindeutig ein gemeinsames Hobby. Genauso wie das sexuelle quälen, bei dem sich Uruha aufmurrend und knurrend auf dem Bett bewegte, als könne er gegen die Vibration ankämpfen, wenn er sich nur genug Mühe gab. Scheiße nur, dass er das Mistding damit mit einer unüberlegten Bewegung noch tiefer in sich trieb und schmerzerfüllt aufstöhnte, als es dabei kraftvoll an einen empfindlichen Punkt stieß. Dabei reichte das sachte surren durchaus aus, dass er den Hintern mehr als unzufrieden murrend auf dem Bett rieb, als würde ihm das Linderung verschaffen. Scheiße nochmal, er wirkte sicher total notgeil während er das tat. Dabei wollte er nur den scheiß Vibrator wieder loswerden. Und er fluchte gedanklich gerade zuviel. Verfickte Bastarde! Ruki indes hatte die Stirn in Falten gelegt als er sah mit was Kai da wiederkam. Also wurde es jetzt für ihn hässlich, gut zu wissen. "Bei so vielen Details kann man schonmal was übersehen, Doctor.", erwiderte er, auch wenn es sinnlos war. Er wusste sehr wohl, dass Kai das Zeug bestimmt bald an ihm benutzen würde. Und da er dem eh nicht würde entgehen können, konnte er auch einfach aufs Ganze gehen. Mit nacktem Hintern unter dem Rock auf Kais Schoß sitzend erwiderte er den Kuss nicht minder intensiv, um klarzustellen, dass er nicht der kleine stupide Uke war, der nur hinnehmen würde. Nein, er wollte seinen Spaß. Und auch wenn Kai auf seiner Fickliste nicht allzu hoch gestanden hatte, so würde er sicher nicht abgeneigt sein, es trotzdem auszutesten. Der Drummer küsste nicht einmal schlecht, wenigstens nicht so verweichlicht. Nur leider hatte der Arsch eindeutig zuviel Selbstbewusstsein, denn als er seinen Rock hochschob und seinen nackten Hintern entblößte, um kurz darauf kraftvoll draufzuschlagen, war ihm klar, dass hier wirklich alles nur nach dessen Regeln laufen würde und ihr Leader keine Skrupel kannte, auch Ruki eiskalt sich unterzuordnen. Ruha in Entfernung erschrak leicht auf dem Bett und hatte mehr als genug damit zu tun, akzeptieren zu müssen, dass die beiden Vollidioten es allen Ernstes im selben Raum treiben wollten, während er gefesselt in der Gegend rumlag. Musste er das wirklich mit anhören? Bis vor kurzem hatte er das für unmöglich gehalten und auch jetzt wollte er es lieber nicht Realität werden sehen. Es stattdessen zu hören machte die Sache auch nicht besser. Ruki stöhnte dunkel und kehlig auf, verkrampfte sich und begann sich fluchend gegen ihn zu wehren, kaum dass Kai das Ding in ihn gerammt hatte. Kommentare was er für ein Arsch sei und dass er das Ding nicht mit einem Stoß reinrammen sollte wechselten sich mit Geschimpfe, dass Kai sich wohl besonders stark vorkam. "Hör auf, mir ständig damit zu drohen! Ohne mich hättest du ihn gar nicht erst in diese Lage bekommen!", knurrte er missgestimmt und spannte die Muskeln um den Vib, murrte dann genervt aber erstmal nachgebend. "Ich habe ein verficktes Krankenschwestern-Outfit mit einem verfickten Minirock an und einen verfickten Vibrator in meinem Arsch. Wie willst du DAS wieder gutmachen?" Allerdings schien Kai sich nicht darum zu scheren, es allzu bald wieder gut zu machen. Stattdessen fand sich Ruki auf dem Boden wieder und leckte sich über die Lippen. "Sie fühlen sich eindeutig zu stark, Doc.", raunte er, während er sich zwischen Kais Beine kniete und dessen Hose öffnete, ehe er die Hand hineingleiten ließ und fest zupackte. „Ich weiß, dass das ohne dich nicht geklappt hätte. Aber im Vergleich zu dir hatte ich ihn schon zweimal.“ In diesem Moment ignorierte er sogar die kleine Stimme in seinem Kopf, die ihm sagte, dass er sich so Uruhas Freundschaft nicht wieder zurückholen würde – ihr letztes Gespräch war also eindeutig für die Katz‘ gewesen. Doch das war ihm gerade reichlich egal. Auch wie er es wieder gutmachen konnte interessierte ihn herzlich wenig, denn dieser Anblick war es einfach wert gewesen. Spätestens wenn Ruki wegen Merchandise oder Outfits seine Unterstützung brauchte, um die Idee durchzubekommen, konnte er das sogar gegen ihn ausspielen, denn damit konnte er dann auch etwas wieder gutmachen, wobei er sich sicher war, dass der Vocal ihm das noch ewig vorhalten würde. „Dagegen kannst du auch nichts tun, denn das hier ist meine Spielwiese.“, antwortete der Leader grinsend. Niemand konnte was dagegen tun, dass er sich hier stark und selbstsicher fühlte, schließlich kannte er den Raum und seine Sammlung auswendig. Wer mitspielen wollte, musste demzufolge auch auf ihn hören, denn sonst konnte das ziemlich unschön werden, wobei Kai nie darauf bedacht war jemanden ernsthaft zu verletzen – ein weiterer Grund, weshalb er Uruha immer im Auge behielt, beobachtend ob seine Atmung weiterhin richtig funktionierte oder nicht sonst irgendwas wegen eines dummen Fehlers passierte. Aber solange der Gitarrist noch Fluchen, Zetern und sich auf dem Bett bewegen konnte, witterte Kai noch keine Gefahr. Er wusste aber auch, dass sich Ruki sicherlich nicht so schnell unterordnen ließ, wenn er es denn überhaupt tat. Jeder wusste wie eigensinnig und stur er sein konnte, aber genau das machte für Kai den Reiz an dem Vocal aus. Er war eine kleine Herausforderung, denn Sexpartner, die alles mit sich machen ließen ohne auch nur das kleinste bisschen Gegenwehr zu leisten, hatte er schon genug gehabt und da war der Mann zu seinen Füßen eine wahre Erfrischung. Als dieser dann endlich zupackte, kam Kai nicht umhin, aufzustöhnen und den Kopf in den Nacken kippen zu lassen. Die ganze Szenerie ging schließlich nicht spurlos an ihm vorbei, dazu liebte er die Machtdemonstration zu sehr, die er als Leader nicht vollständig ausleben konnte – aber den Job hatte er auch nicht umsonst. Für diesen Moment blendete er den Gitarristen sogar noch komplett aus, konnte aber mit Sicherheit darauf zählen, dass auch Ruki auf ihn achtete. Er ließ den Vocal machen, wunderte sich bei dieser Zuwendung aber nicht, dass er sich nicht so einfach in die Uke-Rolle drängen ließ. Ruki war dominant, richtig dominant wenn er wollte und zu stolz, um sich nur nehmen zu lassen. Und genau das gefiel Kai, während er sich einen Moment fragte, wie der Jüngste sich wohl in dem eigenen Territorium verhielt. Doch diesen Gedanken verwarf er bald wieder, als sein Schwanz endlich an die frische Luft kam, Ruki seine Lippen einsetzte. Ja, das war richtig gut. Ungehemmt stöhnte der Drummer aufgrund dieser neuen Umstände auf, gab sich ganz diesem Gefühl hin. Dass der Zwerg das konnte war zu erwarten gewesen, immerhin bekamen sie auf Lives davon öfter eine Kostprobe – jedenfalls das Mikrofon – dass es allerdings so gut war, damit hätte er nun wirklich nicht gerechnet, machte er doch sogar Uruhas Lippen Konkurrenz. „Weiter!“, forderte Kai, dem der Vocal auch sogleich nachkam. Allerdings musste er aufpassen, dass er sich nicht zu sehr darin verlor, sollte er doch nicht das Gefühl bekommen, dass er Kai einen Moment überlegen war, was auch der Grund war warum Kai es dann früher als gewollt abbrach, sich etwas vorbeugte, damit er Ruki besser am Kragen seines Oberteils packen konnte, um ihn wieder forsch zu küssen, während seine eigene Hand in den Schritt des Vocals wanderte, ihn dort erneut zu verwöhnen begann. Vom Bett aus war wütendes Gefluche zu hören, kaum dass Kai seinen Spruch von 'schon zweimal' herausgehauen hatte. Er war ein Sextoy! Er war in den Augen seiner beiden Arschloch-Kollegen ein verficktes Sextoy!! Und dank Fesseln und Knebel konnte er ihnen nicht einmal die Abreibung verpassen, die sie eindeutig verdient hatten. Umso mehr weil sie es verflucht nochmal im selben Zimmer trieben!! Er wusste zwar nicht ganz genau was sie dort taten, aber er war nicht so dumm, nicht zu wissen was ein ratschendes metallisches Geräusch und schmatzende Laute bedeuteten. Und er wollte sich erst gar nicht vorstellen wie es aussah, weil es ihn nur an sein eigenes-- Er begann erneut laut gegen die Beiden zu fluchen, als Bilder hochschossen, die ihn daran erinnerten, wie locker er Kais Glied geleckt hatte. Wenn er aus diesen Fesselungen herauskommen würde, würde es Leichen geben!! Umso mehr weil seine Nippel allmählich ernsthaft wegen der Bewegungen und den daran schwingenden Klemmen schmerzten und sein Arsch sowieso schon Hassmeldungen an sein Gehirn schickte, für den verdammten Vib, den er sich vorhin tiefer geschoben hatte als er eh schon gewesen war. Oh ja, das würde definitiv blutige Rache geben. Und je länger die es da ohne ihn trieben, desto größer würde die Sauerei werden. Dass er fern jeder erwachsenen Logik Morddrohungen ausfantasierte aus Frust über fehlende Beachtung und verspätetem Ärger über seine Willigkeit im Lovehotel war etwas, das er dabei geflissentlich ignorierte. Nein, er wollte wütend sein. Er hörte was sie da trieben und es regte ihn tierisch auf. Ruki fühlte sich derweil allerdings sehr selbstsicher, zeigte das sogar durch vereinzelte fresse Bisse, ehe er ebenso irritiert wie gefrustet von Kai abließ, nur um ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen anzumurren. Was war verkehrt daran, sich gepflegt einen von ihm blasen zu lassen? Dass man ihn wegschob war etwas, das er absolut nicht haben konnte. Da konnte auch Kais forscher Kuss nichts dran ändern, den er beantwortete indem er ihm zwischenzeitig in die Lippen biss. Auch ungeachtet der neuen Zuwendungen an seinem Schwanz und seinen Hoden. Einen Ruki schob man nicht mitten in der Aktion von sich, ohne dass es Konsequenzen hatte. Kapitel 10: des Teufelchens Spiel --------------------------------- Natürlich hatte Kai das Murren gehört und am liebsten hätte er Ruki auch weitermachen lassen, aber Uruha bereitete ihm gerade leichte Sorgen, denn so wie er wohl gerade am Zetern und Meckern war – was man dank des Knebels kaum hörte - würde er Amok laufen sobald er frei war. „Du kannst gerne nachher weiter lecken, wenn du so scharf darauf bist. Aber mir scheint, dass unser Patient bereit für seine Untersuchung ist.“, raunte er Ruki entgegen, als er den Kuss unterbrach, ehe er ihn in Richtung Bett schob und sich darauf niederließ. „Bist du heute so ungeduldig?“, fragte er Ruha tadelnd, während er ihm in den Schritt packte. Durch das Latex war es ein ganz anderes Gefühl, ein spannendes und aufregendes, das einen noch wuschiger machte, wie der Leader fand, hatte er es vorher doch selbst schon gemerkt, als Ruki ihn angefasst hatte. Und zwischen Latex und Lack würde wohl kein sehr großer Unterschied sein. Jetzt galt es aber erst einmal, die Wut des Gitarristen in pure Lust umzuwandeln. Kai stand wieder auf und umrundete das Bett. „Kümmer dich um seinen Schwanz!“, befahl er Ruki, während er sich dem Spielzeug zuwandte. Als erstes fiel ihm das Dillatorenset ins Auge, welches er auch gleich zu dem Vocal aufs Bett legte, konnte er das bei Bedarf nutzen. Währenddessen studierte er das Anal-Untersuchungsset, jedenfalls das was es zum studieren gab, was nicht sehr viel war. Mit einer weiteren hygienischen Unterlage, dem Rektalspekulum, Abstrich-Wattestäbchen und dem speziellen Gleitgel begab er sich wieder auf das Bett, breitete es darauf aus. Hygiene war für ihn bei diesen Spielen sowieso das A und O, außerdem fand er dass das aufreißen der sterilen Packungen meist noch für weitere Spannung sorgte – vor allem jetzt bei Ruha, der zwar hörte, dass etwas aufgemacht wurde, aber dennoch nicht bestimmen konnte was es war. Grinsend beobachtete er Ruki, der wohl gerade den größten Spaß seines Lebens bei dieser ganzen Sache hatte. Er selbst positionierte sich zwischen den langen Beinen, schaltete nach einem kurzen Moment den Vibrator aus, den er dann langsam aus dem Gitarristen zog. Das musste Erleichterung sein, so tief wie der dringesteckt hatte, aber daran war er schön selber schuld, wenn er sich die ganze Zeit bewegen musste. Für einen Moment hatte sein Arsch aber Pause, denn Kai musste erst das Spekulum aus der sterilen Verpackung holen – was natürlich begleitet wurde von einem lauten Zerreißen des Papiers und des Plastiks – und es großzügig mit Gleitgel bestreichen. Gemächlich führte er es in Ruha ein, beobachtete jede einzelne seiner Reaktionen. Er würde es wohl gar nicht richtig merken, was gerade an seinem Hintern geschah, so wie Ruki ihn gerade in den Wahnsinn zu treiben schien, sodass Kai begann das Spekulum fast bis zum Anschlag aufzudrehen – das musste ihre Schönheit spüren. Daraufhin nahm er eines der Abstrich-Wattestäbchen zur Hand, betrachtete es misstrauisch. Er hasste diese Dinger und war froh, wenn er keins mehr zu spüren bekam, warum konnte er nicht sagen, aber sein Gedächtnis sagte ihm nur, dass er sich nicht mehr so gern daran zurückerinnerte. Trotzdem strich er damit an Ruhas Innenwänden entlang, legte es dann in eine Petrischale mit Nährboden, die er sich vor einiger Zeit für solche Klinik-Spielchen hatte zukommen lassen. Kurz wartete er auf die Auswertung, auch wenn er wirklich keine Ahnung hatte was sie bedeutete, doch für ihren Patienten war es nichts Positives. „Der Abstrich gefällt mir gar nicht. Da muss was gemacht werden.“, erklärte er in den Raum hinein, während er aufstand und einen aufblasbaren Plug und ein Vibro-Ei holte. Hinter letzterem konnte man immer noch etwas hinterherschieben. „Was sagst du? Was wäre hier wohl die bessere Methode?“, fragte er an Ruki gewandt und überließ ihm damit die Wahl des Mittels. Rukis Lippen zuckten, nicht zuletzt weil sein eigener verdammter Vib im Arsch Probleme machte, kaum dass Kai ihn zum Bett schob. War es nicht der Ältere gewesen, der vorhin gemeint hatte, dass man keine Details vergessen sollte? "Dir ist schon klar, dass ich nen Kunstschwanz im Arsch habe?", knurrte er missgestimmt aber leise, ehe ihn die Aussicht auf Uruha und das tolle Dillatorenset milder stimmte. Uruha selbst glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Wie war es dazu gekommen, dass die in so kurzer Zeit miteinander umgingen, als hätten sie nie etwas anderes getan? Hatten die es zuvor doch schon häufiger miteinander getrieben? Er zuckte deutlich unter dem unerwarteten Griff in den Schritt, stöhnte gepresst unter dem Gefühl der behandschuhten Hand auf empfindsamem nacktem Fleisch. Kais Anweisung klang mehr als deutlich im Raum und automatisch versuchte er die Beine zusammenzuziehen, verursachte aber nur einen Ruck an den Fesseln die sie so weit gespreizt hielten. Wieder empfand er Scham, so offen und hilflos vor seinen Bandkollegen zu liegen. "Oh, unser Patient zeigt aber noch eindeutige weitere Probleme, Doctor.", erklang Rukis Stimme, der die Klemmen von den Nippeln zog und dann mit seinen behandschuhten Fingern fest hineinkniff, was Ruha mehr als deutlich zucken und schmerzerfüllt aufstöhnen ließ. Ruki meinte ein 'Fick dich!' hinter dem Knebel geflucht zu hören, scherte sich aber nicht darum. Stattdessen raschelte er in der Tüte, ehe er zwei kleine Nippelsauger hervorzog, deren Glocken er an die gereizten Nippel setzte und pumpte, bis sie steil und hart hineinstanden und Ruha sich stöhnend wand, in der sinnlosen Hoffnung, dem zu entkommen. Ruki beantwortete das mit einer fest auf seinen Brustkorb gedrückten Hand, um ihn unten zu halten. "Benimm dich, sonst bin ich gezwungen, weitere Schmerztests an deinen Nippeln durchzuführen, wenn du schon wegen ein bisschen Unterdruck so einen Aufstand machst.", warnte er den Gitarristen, was ein deutliches Murren zur Antwort hatte, aber Ruha erstmal stillliegen ließ. Rukis Mund verzog sich erneut zu einem zufriedenen hintergründigen Grinsen, ehe er zu Desinfektionsspray und Dillatoren griff. "Dann wollen wir doch mal sehn, ob die Dehnbarkeit deiner Harnröhre der Norm entspricht...", raunte er, während er die Handschuhe, die Öffnung der Gleitgeltube und die dünnen Metallstäbe desinfizierte und sich passend hinhockte, ehe er mit dem kalten glatten Handschuh fest Uruhas Glied griff, es hart pumpte und dann die Spitze der Gleitgeltube etwas in Uruhas Öffnung drückte, um die Tube zu drücken und ihn damit entsetzt aufstöhnend das Becken nach unten gegen die Matratze pressen zu lassen. "Na Na! Benimm dich gefälligst!! Wie soll ich so anständig arbeiten!!", empörte er sich, legte die Tube weg und schlug Uruha dreimal kraftvoll mit der freien Hand seitlich gegens Glied, was diesen jedes Mal zucken und aufstöhnen ließ. Danach packte er mit der anderen Hand wieder ums komplette Glied zu, presste es hart, ehe er etwas lockerer ließ und zum dünnsten Stab mit 2mm-Kugel am Ende griff, diese gnadenlos sofort tief in ihm versenkte und ihn damit wieder stöhnend aufzucken und an den Fesseln rucken ließ. "Na!! Soll ich den Patienten erneut abstrafen?!", herrschte Rukis dunkle Stimme durch den Raum, bevor er den Stab mit einem Mal zog und zu einer anderen Größe griff. "Da du dich nicht zu benehmen weißt, muss ich die Untersuchung wohl beschleunigen.", meinte er kalt und griff zu einer 4mm-Stärke, die er ihm ohne Skrupel ebenfalls ohne Pause hineinpresste und Uruha damit dazu brachte, laut gegen den Knebel stöhnend das Becken tief in die Matratze zu pressen. Ruki reichte das jetzt endgültig. Er beugte sich vor und biss an den Seiten um den herausragenden Stab mehrmals fest in die empfindliche Eichel, ließ Uruha dabei schon fast schreien, während die Matratze absolut nicht mehr nachgeben konnte und er den Kopf mehrmals aufs Kissen schlug. Dieser verdammte Bastard!! Ruki war mehr als nur zufrieden und leckte rauh über die malträtierte Eichel, ehe er den Stab in dem Glied hin und her zog. Fast raus, ehe er ihn wieder tief hineinstieß und Uruha damit völlig um den Verstand brachte, der in seinem Stöhnen nicht mehr wusste, wo ihm der Kopf stand. Er war sich ziemlich sicher, dass das einer Harnröhrenvergewaltigung gleichkam. Mit etwas, das umgerechnet niemals in so gewaltiger Größe in seinen Arsch geschoben worden wäre. Ruki hätte bei diesen Gedanken wohl nur gelacht. Sein Opfer war gefesselt und geil wie sonstwas. Egal was Uruha geflucht hätte, er hätte es ihm eh nicht abgekauft. Als er sah dass Kais Vorbereitungen abgeschlossen waren ließ er den Stab kurz tief stecken, lehnte sich vor, ehe er Uruha zwei große Kissen unter den Arsch schob, damit dieser nicht auf dumme Gedanken kam, wenn Kai ihn mit seinem Spielzeug penetrierte. Ruha selbst hatte für nichts mehr einen Nerv. Er hörte die ratschenden Geräusche der Verpackungen, ahnte Böses. Umso mehr als dass er spürte, dass Ruki sein perverses Spiel erneut begann und Kai sich zwischen seine gespreizten Beine gehockt hatte. Oh Gott, das konnte nur schrecklich werden. Er spürte das kalte glitschende Metall wie Kai es in ihn schob, dessen behandschuhte Hand an seinem Oberschenkel. Es war noch nicht ganz so schlimm, doch das Material beunruhigte ihn und spätestens als er realisierte, WAS Kai da in ihn geschoben haben musste, und spürte wie er es immer weiter und weiter aufspannen ließ, begann er sein Becken erneut zu bewegen um dem zu entkommen. Sehr zu Rukis Ärgernis, der den Stab knurrend zog und ihn erschrocken zucken und stillhalten ließ. Scheiße, das hätte er nicht tun sollen. Sein Arsch klaffte weit auf, er konnte es spüren. Ebenso wie das verdammte Abstrich-Teil das Kai an ihm nutzte, als wäre das eine richtige Untersuchung. Es beschämte ihn ebenso wie es ihn so verdammt geil machte. Oder vielleicht war er beschämt weil er geil war. Und wie er es befürchtet hatte drang die nächste Größe in seinen Schwanz ein, ließ ihn entsetzt aufstöhnen so dass es durch die ganze Wohnung klingen musste, während Ruki unbarmherzig den 6mm-Stab in ihn schob und ihm das Gefühl gab, als würde er ihn gerade mit seinem eigenen Schwanz ficken. Ein Gedanke der spätestens dann nicht mehr abwegig war, als Ruki das Ding tatsächlich stoßend in seiner Röhre bewegte und Uruha entsetzt die ganze Wohnung zusammenzustöhnen begann. Kais Worte waren da nur noch vernichtender und spätestens als Ruki völlig trocken und eiskalt antwortete "Füll unserem Patienten den Arsch mit dem aufpumpbaren Ballondarmrohr." wollte er ihn einfach nur noch erwürgen. Ruki kümmerte sich indes einen Scheiß um Uruhas Geilheitsprobleme oder dessen Mordgedanken, von denen er durchaus wusste, dass er sie hatte. Stattdessen deutete er auf den langen Schlauch mit mehreren Ballons, der definitiv unangenehm weit hineingehen würde, und verzog den Mund zu einem zufriedenen Schmunzeln. Oh er war schon lange nicht mehr so geil gewesen. "Bitte lass mich unseren Patienten nachher durchficken, Doc... Mein Schwanz schreit nach Beachtung.", säuselte er und fasste sich dabei selbst an, um sich fest zu massieren. Ein kleiner klebriger Faden hatte sich bereits aus der Spitze gelöst, seinen Genuss an diesem Spiel nur zu deutlich zeigend. Offensichtlich hatte er sich über seine Lust über das Spiel mit ihrem Gitarristen sogar mit dem Vib in ihm angefreundet. Uruha so leiden zu sehen, machte Kai richtig geil. Und je nachdem wie lange es noch gehen würde, könnte er allein von dem Anblick schon kommen. Ruki war wirklich gnadenlos, wodurch sich der Gitarrist nur so hin und her wendete, jedenfalls soweit wie es die Fesselkonstruktion zuließ. Und das war genau das, wodurch der Leader richtig rattig wurde. Allerdings warf ihn Ruki einen kurzen Moment aus dem Konzept, hatte er das Ballondarmrohr übersehen gehabt, aber so war es noch besser. Schnell griff er danach, bestrich es sorgfältig, aber nicht zu großzügig, mit Gleitgel, ehe er es in Ruhas Hintern schob und als es ganz drin war begann, es aufzupumpen. Kai genoss jede einzelne Reaktion seitens ihres Patienten, genoss es aber auch zu sehen, wie Ruki sich wohl bald nicht mehr beherrschen konnte. Ja, ihn machte das hier wohl am meisten scharf. Auf sein Betteln hin stand Kai schließlich vom Bett auf, drückte ihm dabei die Pumpe in die Hand. „Hm…“, machte er gespielt überlegend. „Wenn du ihn nehmen darfst… was mach ich dann? Ich will schließlich nicht leer ausgehen.“, raunte Kai grinsend in das Ohr des Sängers, als er hinter ihm zum Stehen kam, dabei seine Hand erneut in dessen Schritt legte und für ihn zu massieren begann. Seine andere Hand wanderte indes zu Rukis Hinterteil, wo er den Vibrator mit einer schnellen Handbewegung eine Stufe höher stellte. Ruki würde Ruha bekommen, soviel stand für Kai fest, schließlich hatte er ihm eine der besten Sessions seit langem beschert. Im Gegenzug wollte er allerdings seinen Arsch haben, doch das würde er ihm selber anbieten müssen, ihn darum anflehen müssen, nur damit er endlich einmal den Gitarristen bekommen würde. „Hm? Was bekomm ich dafür?“, fragte er nochmal nach, knöpfte währenddessen die Bluse von Rukis Kostüm auf, damit er besser an dessen Nippel kam, begann diese zu reizen, auch wenn es eigentlich unnötig war. Das Latex klebte auf der erhitzen Haut, den Leader störte das allerdings wenig, reizte er den Sänger vor sich weiter, indem er ihm in die zarte Haut an seiner Halsbeuge biss, dabei deutliche Spuren hinterließ. „Entscheide dich schnell, denn sonst nehm ich ihn.“ Damit ließ er von ihm ab, setzte sich ans Kopfende des Bettes – ein Glück hatte er sich damals für das große Bett entschieden – und schaute Ruki mit einem herausfordernden Blick an, während er Uruha mit einer Hand von seinem Knebel befreite, bekam er jetzt schon zu wenig Luft durch seine Tortur und Kai wollte nichts riskieren. Gosh, das durfte doch nicht wahr sein!! Dieser Arsch hatte das weit aufklaffende Spekulum einfach in ihm stecken lassen und nutzte es aus, um ihm den verdammten Schlauch tief hineinzuschieben. Ruha zuckte stöhnend, wollte sich dagegen verschließen, doch das war ihm unmöglich. Nur allzu leicht schob sich das Ding viel zu tief in ihn, begann Kai es aufzupumpen bis es einem mittelgroßen Vib Konkurrenz machte. Er spürte wie Kai vom Bett herunterkam, hörte wie er Ruki ins Ohr raunte. Absprachen? Absprachen ob Ruki ihn ficken durfte? Er hatte gar keine Entscheidungsgewalt mehr?! Ruki indes kostete die neue Macht aus, griff nur allzu gern die Pumpe und nutzte Ruhas aufklaffendes Loch, um den Schlauch noch ein ordentliches Stück tiefer zu schieben und Ruha schmerzerfüllt aufzucken zu lassen. Oh ja, er hatte die Tiefe erreicht in der er ihm definitiv Schmerzen bereiten konnte. Und dass Ruki sexuellen Genuss davon erlangte, seinem Spielpartner Schmerzen zu bereiten, war wohl inzwischen Jedem der Anwesenden klar. "Hmmm.... Unser Patient zeigt eindeutig Tiefenschmerz. Ohne einen harten Fick werden die Keime unmöglich aus seinem dreckigen Loch gelangen... Und diese beschmutzende Aufgabe will ich Ihnen nicht zumuten, Doctor.", säuselte er mit kaltschnäuziger Schamlosigkeit, die sogar Uruha die Röte auf die Wangen trieb. War der schon immer so abartig verdorben gewesen? Und zu allem Überfluss pumpte Ruki dabei langsam immer weiter, ließ ihn sich in Schmerz und Lust winden, was Ruki nur noch mehr aufheizte. Umso mehr, da er zufrieden stöhnend die massierende Hand und die stärkere Vibration bei sich selbst zur Kenntnis nahm. Er legte den Kopf in den Nacken, grinste bei der Reizung seiner Nippel. Oh, diese Handschuhe machten ihn eindeutig noch geiler als er ohnehin schon war. Den Hals mehr darbietend verzog er allerdings etwas den Mund darüber, dass Kai ihm solch ein offensichtliches Mal bescherte. Wehe ihm, wenn sich das am Folgetag nicht wegschminken ließ. Kais Forderung klang aber mehr als eindeutig heraus, etwas das er aber eh erwartet hatte. Kais Schwanz für Ruhas Loch.... klang nach einem akzeptablen Tausch. Ruha indes japste hörbar nach Luft, sog sie tief in seine Lungen und genoss den kühlen Sauerstoff, der sie wieder ausfüllte. Rukis verdammtes pumpen hatte es ihm zum Schluss beinahe unmöglich gemacht, noch anständig atmen zu können. Leider bedeutete das, dass er zwar atemlos Flüche haspelte, sie aber praktisch nicht zu verstehen waren. Ruki musterte ihn, ehe er nach vorne griff und ihm auch noch die Augenbinde über den Kopf striff. "Ich will dass er mich ansieht wenn ich ihm den Verstand rausficke..", raunte er erneut verdorben und grinste Kai hintergründig an. "Sie kriegen meinen Arsch, Doc...... aber erst wenn der Patient ordentlich durchgefickt ist und ich kurz vorm kommen stehe.... Hmm.... Und wenn ich einen übergroßen Vib bekomme, um sein Loch weiterzuvögeln, während meines fällig ist.", grinste er verdorben und massierte dabei Ruhas Hoden, welcher immer noch japsend allmählich verständlichere Flüche ausstieß. Und nichts davon klang freundlich, auch wenn er sich nicht gegen das Spiel an sich beschwerte. Sehr wohl aber dagegen, wie bösartig Ruki ihn gefüllt hatte. Sogar dessen Dirty Talk wurde nicht kritisiert, also zuckte der Jüngere die Schultern und nahm es als akzeptiert hin. "Ist dein Arsch überhaupt schon empfindlich genug für mich? Doc, ich will einen Noppendildo.... Zur kleinen Fickvorbereitung....", grinste er und ließ Ruha damit endgültig entnervt den Kopf in den Nacken ziehen. Dieser Kerl bekam wohl niemals genug. Der geborene Sadist, gegen den war Kai geradezu harmlos. Wenn man davon absah, dass der Arsch dem Zwerg dabei geholfen hatte, seinen Sadismus überhaupt erst an ihm ausleben zu können. Scheiße, er würde den nächsten Tag nicht mehr sitzen können. Der Vocal wollte also die Drecksarbeit. Damit hatte Kai kein Problem, wusste er doch wie der Sex mit Uruha sein konnte. Und ihn gab er gerne her, um Ruki mindestens einmal zu haben. Kurz sah er zu dem Gitarristen als dieser zu fluchen begann, allerdings war das so unverständlich, dass er ihn auch gleich wieder ignorierte. Sollte er doch, wenn er unbedingt wollte, immerhin konnte er nicht leugnen, dass es ihm doch auf irgendeine Weise gefiel. Sein Körper log nicht. Auf Rukis Deal hin grinste der Leader nur dreckig. Der Kleine war verdorben, sehr verdorben, schlimmer als er selbst, aber davon war er davor schon ausgegangen. „Bedien dich nur. Ich denke bei der Auswahl wirst sogar du das richtige finden.“, antwortete er ihm, während er Ruha eine Haarsträhne aus dem verschwitzen Gesicht strich. Eine kleine Zärtlichkeit, die Kai gerne während solcher Sessions zuließ, die Betroffener nun sogar eventuell gebrauchen konnte bei dem, was er bereits durchstanden hatte und was ihm nun bevorstand. Er würde diese Show auf dem Bett sitzend genießen, kramte allerdings noch schnell ein Kondompäckchen aus der Nachttischschublade, welches er dem Vocal zuwarf. Ohne Schutz ging nichts! „Und du wirst nachher reiten, damit das klar ist!“ Etwas auf das der Leader schon lange wieder scharf war, eigentlich schon seit dem letzten Sex mit Uruha, was ihm aber in der Zwischenzeit nicht erfüllt werden konnte. Für Ruki war es keineswegs Drecksarbeit. Ooh nein, er genoss jede Kleinigkeit mit der er Uruha quälen konnte. Und jetzt da dieser auch noch garstig starren konnte war es nur noch verführerischer. Sich weit vorbeugend raubte er ihm einen besitzergreifenden Kuss, während er zwischen seine Beine griff und erst den Schlauch zog und dann das Spekulum kleiner einstellte und ebenfalls zog. Uruha ächzte in den Kuss, hasste das Gefühl das diese Handlungen auslösten. "Keine Sorge, ich füll dein Loch gleich wieder mit meinem Schwanz...", raunte der Jüngere an seinen Lippen und nahm in Kauf, dass Uruha ihn zur Erwiderung schmerzhaft in die Unterlippe biss. "Immer noch so biestig...", kommentierte er und kam wieder hoch, zog mit einer glatten Bewegung den Vib aus seinem eigenen Hintern und stand auf, um in Kais Sortiment einen geeigneten Dildo zu finden. Mit einem Prachtexemplar mit deutlichen Noppen und gewisser Übergröße kam er dann wieder aufs Bett, leckte provozierend darüber, ehe er spontan drei Finger in Ruhas geweitetes Loch schob und sie spreizte, um die Größe auszutesten. "Dafür dass unser Patient so wehrhaft ist, ist sein Loch erstaunlich nass. Man könnte meinen, du seist eine Frau.", provozierte er und spreizte den Eingang mit den Fingern der linken behandschuhten Hand, ehe er ihm mit der rechten den Noppendildo bis zum Anschlag hineinrammte, gerade als Uruha lauthals gegen ihn zu fluchen beginnen wollte. Die Worte blieben ihm buchstäblich im Halse stecken und machten entsetztem japsen Platz, ehe verspätet das schmerzerfüllte stöhnen ertönte. "Hmm.... Ich hab da noch so eine schöne Salbe, die uns Beiden gefallen könnte.... Die funktioniert garantiert auch in deinem Arsch.", ertönte wieder Rukis verdorbene Stimme, ehe er kurz nach der runden Tube fahndete und dann den Dildo zog, um zwei Finger tief in die Creme zu schieben und sie anschließend in Uruha zu versenken, wo er sie rundherum kreisen ließ, um das Zeug gut in ihm zu verteilen. Sich nachnehmend griff er dann an Hoden und Glied, die er auch damit einmassierte und dann eine kleine Spur nach oben zu seinem Bauchnabel und von dort höher zog, während Ruha dunkel und leise aufstöhnend das Becken zu bewegen begann. Uh, es schien schnell zu wirken. Umso besser. Mit zwei leisen plops zog er die Nippelglocken ab, provozierte erneut so wohlklingende Töne von ihrem sonst so unnahbaren Gitarristen. Oh ja, er würde ihn nachher zum schreien bringen. Das hatte er sich fest vorgenommen. Die Hitze und Brennen auslösende Creme auch in die nur noch empfindlicheren Nippel einreibend grinste er fies. "Zur Strafe für dein Gefluche.... Patienten sollten dankbar für die Behandlung sein. Ich werd dir deine Bockigkeit schon noch rausvögeln. So lange bis du meinen Namen stöhnst....", raunte er verdorben, während er wieder zu den Nippelklemmen griff und Ruha schmerzerfüllt die ersten leisen Schreie ausstoßen ließ, die ungedämpft in den Raum klangen und wie Musik in seinen Ohren waren. "Oh ja, schrei für mich.. das macht mich nur noch geiler." Mit einem Ruck hatte er ihm wieder den Noppendildo reingerammt, den er unbarmherzig in ihm zu bewegen begann, Ruha stetig schmerz- und stresserfüllte Stöhner entlockend. Wenn er mit ihm fertig war würde der Schöne definitiv nicht mehr in der Lage sein, gegen sie vorzugehen. Er würde dankbar dafür sein, auf dem Bett liegen bleiben zu dürfen. Falls er denn durfte. Rukis Mundwinkel zeigten seine Gedankengänge, zuckten in Amüsement nach oben. "Doc... was halten Sie davon, wenn unser Patient beim nächsten Mal ein kleines dreckiges Fickpet mit Schlafkorb und Entenschwanz ist?", fragte er und genoss das wütende zucken das sich in Ruhas Gesicht zeigte, nur Momente bevor er den Noppendildo erneut kraftvoll in ihn stieß und ihn wieder schmerzerfüllt aufstöhnen ließ. Dafür dass Ruha so massiv von ihm gequält wurde, stand sein Schwanz aber wie eine Eins. Ruki würde ihm sicher nicht abkaufen, dass das nur am Cockring lag. Und tropfen tat er inzwischen auch, und das nicht zu knapp. Mit sichtbarem Genuss fickte er Ruha mit dem Toy, ließ die Noppen hart gegen die Innenwände reiben, bis sein Schöner mit dem Becken zu zucken begann und er das Toy endlich aus ihm zog, eines der Kondome aufriss die Kai ihm hingeworfen hatte und es sich über die pralle Erregung rollte. "Lucky, Ducky-chan. Jetzt wird dein dreckiges Patientenloch mal saubergefickt.", knurrte er erregt und versenkte sich ebenso gnadenlos mit einem Stoß tief in das zuckende Becken des Gitarristen. Griff mit den Handschuhen fest an dessen Schenkel, was diesen sogar gesondert mit jenen zucken ließ und Ruki auf eine Weise beglückte, die einen ganz besonderen Fetish befriedigte. Mit harten kraftvollen Stößen begann er ihn zu ficken, so tief wie er konnte, so ausschwenkend wie er konnte. Ruha stöhnte lauthals, verlor sich in seiner Lust, während das heiße brennen der Salbe auch Rukis Schwanz erfasste und ihn kehlig in Ruhas Klänge mit einstimmen ließ. Verdammt, wie konnte ihre Beauty sich trotzdem so sehr zusammenziehen? So geil und lustvoll stöhnen? Nach all den Qualen die sie ihm bereitet hatten klang Uruhas Stimme trotzdem so warm und kräftig, hüllte den Raum in lustvollen und schmerzerfüllten Klang. "Du verkappter Masochist!", provozierte er ihn und schnipste eine Klammer von einem der Nippel, ließ Ruha kurz schmerzerfüllt aufschreien, ehe seine Finger den überreizten Nippel fest zu massieren und zu kneifen begannen. Rukis Stöße unvermindert gewaltsam in den willigen warmen Körper des Älteren eindrangen. Ihn fast um den Verstand brachten. Ruha war verdammt laut, das hatte Kai ihm definitiv vorenthalten. Doch er hatte nichts dagegen, konnte nur nicht so lange fortfahren wie er es gern getan hätte. Es war zuviel. Zu heiß, zu brennend, zu erregend. Schneller als es ihm lieb war löste er sich aus ihm, küsste die sich heftig hebende und senkende Bauchdecke und streckte seinen eigenen Arsch nach oben, um Kai zu verdeutlichen, dass es soweit war, dass er ihn nehmen konnte. Ruha kämpfte ebenfalls heftig mit seiner Lust, das sah er. Sein Glied konnte es kaum noch ertragen, den Cockring zu tragen. Er löste ihn, verschaffte ihm damit einen heftigen Orgasmus der Uruha an den Rande der Bewusstlosigkeit brachte und seine Lider flattern ließ, ehe er den Samen auf dem brennenden Glied verrieb um die Wirkung der Creme etwas zu dämpfen und dann statt dem angedrohten Dildo seine Finger in Ruhas geweitetes weiches Loch schob, um ihm massierend noch etwas Gutes zu tun. Ruha selbst atmete heftig, während er die Augen geschlossen hielt, um das Schwindelgefühl in den Griff zu kriegen. Seine Bandkollegen raubten ihm wirklich den Verstand. War er jemals so heftig unterdrückt und bespielt worden? Er glaubte nicht. Nicht bis an so viele Grenzen. Er wusste auch nicht, ob er schonmal so heftig gekommen war. Etwas das eh gerade schwer nachzugrübeln war, war sein Kopf doch so leergefegt und hatte dem Gefühl von Überlastung und Befriedigung Platz gemacht. Er spürte die behandschuhten Hände des Vocals an seinem nackten Oberschenkel und an und in seinem Eingang, doch trotz der Beschämung und Erregung darüber, wie ein Sextoy behandelt worden zu sein, empfand er es allmählich eher als angenehm. Es war positiv, von so einem intensiven Spiel nicht sofort komplett alleingelassen zu werden. Kais kurze Zuwendung vorhin hatte ihm auch gezeigt, dass die Beiden sich sehr wohl ihrer Verantwortung bewusst waren. Dennoch wollte er bis zum nächsten Tag lieber nicht darüber nachdenken, ob er denen noch in die Augen würde sehen können, wenn das alles erstmal vorbei war. Ruki kannte da hingegen keine Skrupel. Er hatte Kai seinen Arsch versprochen und ohne Ausflüchte bot er ihm diesen auch an. Ebenso wie es ihn nicht kümmerte, dass er Ruha gequält und gefickt hatte. Er würde ihm schon noch zeigen, dass er nichts zu bereuen hatte. Und dann würde er ihm zeigen, dass er sich nicht dauerhaft sicher fühlen konnte. Oh ja, das würde definitiv nicht ihr letztes Sexspiel gewesen sein, Viel zu lange hatte er darauf gewartet, Ruha zu kriegen. Kai bot da einen nur allzu netten Zusatz, hatte der sich doch auch als interessanter entpuppt als er es für möglich gehalten hatte. Jedem normalen Menschen würde Ruki nun Angst machen und wahrscheinlich würden auch einige Fans schreiend weglaufen, sollten sie diese Aktivitäten jemals zu Gesicht bekommen. Er war sadistischer als er selbst, da war sich Kai mittlerweile sicher. Nicht, dass er es schlimm oder gar abtörnend fand, er würde nur den Teufel tun, dem Zwerg auch nur den Ansatz einer Chance zu geben, dass er das mit ihm machen konnte – wobei diese Chance sowieso Niemand bekam. Allerdings war Uruhas Schreien und Stöhnen viel zu erregend, als dass er überhaupt einen Gedanken daran verschwendete einzuschreiten. Ruki würde ihn dann sowieso nur lynchen. Wie der Gitarrist morgen allerdings arbeiten sollte, blieb ihm ein Rätsel. Die Mimik des Sängers, die von Kai schon eine ganze Weile beobachtet wurde, verriet ebenfalls nichts Gutes. Ob er schon weiterplante? Sich eine Fortsetzung überlegte? Doch ehe Kai den Gedanke weiterführen konnte, sprach Ruki das aus, was er befürchtet hatte. „Du meinst wohl, falls er jemals wieder deine oder meine Wohnung betreten sollte?“, antwortete er relativ nüchtern, konnte aber nicht verstecken, dass ihm dieser Gedanke gefiel, genauso wenig wie Ruha leugnen konnte, dass er Gefallen an der Sache gefunden hatte, dass es ihn mehr als nur geil machte und tief im Inneren sicherlich nichts gegen eine Wiederholung hatte. Als der Sänger sich dann schließlich das nahm was er wohl schon so lange von Ruha wollte, fasste sich der Leader selbst in den Schritt und begann sich zu massieren und zu verwöhnen. Das Latex, das immer noch einigermaßen glitschig von dem Gleitgel war, fühlte sich interessant an, besser noch als Rukis Lackhandschuhe. Genussvoll schloss er die Augen, die Erregung seiner Bandmitglieder einfach nur hörend, während er sich seiner eigenen hingab. Ja, so gut war es schon lange nicht mehr gewesen. Leises stöhnen entwich seinen Lippen, dachte er auch nicht daran, es zu unterdrücken. Es war viel zu gut und er wartete schon viel zu lange darauf endlich Rukis Arsch zu bekommen. Just in dem Moment als er seine Augen wieder öffnete, zog sich dieser aus dem Gitarristen zurück, deutete ihm an, dass er nun an der Reihe war. Es hatte auch lang genug gedauert! Solange Ruki noch ihren Patienten fingerte, holte sich Kai ein Kondom aus der Schublade, rollte es sich über sein langsam nach Erlösung schreiendes Glied, ehe er Ruki grob zu sich zog, ihm sofort einen Kuss raubte. Er konnte noch hören, wie ihre Zähne aneinanderstießen, was ihn herzlich wenig interessierte, während er den Vocal zwang auf seinem Schwanz Platz zu nehmen, sich selbst damit ein erregtes grollen entweichen ließ. Er hatte es ihm vorher schon gesagt, wollte sich nicht nochmal wiederholen müssen. Ruki sollte ihn reiten, schließlich schien er noch genug Energie dafür übrig zu haben. Mit einer geschickten Handbewegung löste er nebenbei einseitig die Fesselkonstruktion, in der Ruha immer noch gefangen war, sollte er es wenigstens jetzt etwas bequemer haben, sich sogar selbst befreien können, wenn er noch die Kraft dazu hatte. „Beweg dich.“, raunte er seiner Krankenschwester schließlich entgegen, biss ihm danach in den Hals, während er die Hände auf seinen festen Hintern legte, diesen aber gleich darauf fest griff, die Fingernägel in ihn bohrte. Ruki sollte spüren, dass man den Leader nicht warten zu lassen hatte. Ruki hatte zu lange verdorbene Fantasien dazu angestellt gehabt, was er alles mit ihrem Leadgitarristen machen würde wenn dieser ihn endlich mal heranlassen würde. Viel zu lange, als dass er akzeptiert hätte, seine Aktivitäten an ihm auch nur ein wenig herunterzuschrauben. Nein, er befriedigte gleich mehrere Wünsche an ihm und zu seinem großen Genuss reagierte der Schöne unter ihm traumhaft gut darauf. Vielmehr noch, Ruki scherte sich nicht darum wie Uruha den folgenden Tag würde arbeiten können. Er würde es auskosten, zu beobachten ob ihre unnahbare Queen Zeichen zeigen würde, die den heutigen Sex verrieten. Er hatte ihn eindeutig nicht genug gefickt, als er von ihm ablassen musste. Aber er wusste auch, dass er den Noppenvib nicht noch einmal nutzen konnte, wenn er ihm nicht schaden wollte. Die Wirkung der Creme war zu intensiv und er fürchtete, die Innenwände zu verletzen, wenn er ihn erneut in ihn stieß. Er mochte ein verdammter Sadist sein, aber er war nicht verantwortungslos. Was er allerdings war, war eine gehörige Portion an Geilheit. Dementsprechend scherte er sich erstaunlich wenig darum, dass Kai ihn auf seinen Schoß zerrte und ihm diesen dominanten Kuss raubte. Oh, ihr Leader irrte gewaltig wenn er hoffte, ihn wie Uruha zum Daueruke degradieren zu können. Nicht dass Uruha das schon wusste, aber für Ruki war es beschlossene Sache. Nein, er würde sich seine dominante Position neben dem Drummer sichern. Etwas das er auch mehr als deutlich zum Ausdruck brachte, als er sich selbstbewusst und ohne jede Verzögerung fest und ausladend auf ihm zu bewegen begann, ihn anständig zu reiten begann, während er dunkel dabei aufstöhnte. Oh seine Stimme hatte einen schönen Klang. Heller als die des Leadgitarristen, aber dafür kratziger, wenn er es denn wollte. Und zu seinem Genuss hatte Kai wenigstens ein anständiges Exemplar an Schwanz zu bieten. Uruha brauchte einen Moment, ehe er realisierte, dass er es tatsächlich hinter sich hatte und seine Kollegen schamlos neben ihm zu vögeln begannen. Gosh! Er war sich immer noch nicht sicher, ob er dabei im selben Raum sein wollte. Viel freie Wahl hatte er dabei allerdings nicht, denn als seine Handgelenke endlich frei waren brauchte er fast die ganze Dauer von deren Sex, um sich jene zu reiben, das kribbeln in den Armen loszuwerden und mit etwas weichen Fingern endlich die verdammte verbliebene Klemme und die Beinfesseln zu lösen. Geschafft seufzend zog er die Beine dann nur mehr zueinander, zuckte aber, als das brennen der Salbe umso deutlicher in sein Bewusstsein drang. Nach kurzem liegen mit geschlossenen Augen und bewusst ruhigem atmen drehte er sich dann auf die Seite und beobachtete doch, was die anderen Beiden da trieben. Ruki hatte er schon immer als attraktiv empfunden, aber der Knirps hatte eindeutig Boden bei ihm verloren, nachdem dieser ihn gequält und gefickt hatte. In SEINER Fantasie hatte Ruki immer unterlegen und dass dieser es nun bei Kai tat - auch wenn es eher so aussah, als würde trotzdem Ruki dominieren - machte die Sache trotzdem nicht besser. Seine Kehrseite erinnerte sich leider viel zu gut daran, was diese Beiden mit ihr angestellt hatten. Etwas das nicht zuletzt erneut heftig an seinem Ego kratzte, ganz besonders weil er wegen der Reaktionen seines Körpers und der so rasch gefehlten Gegenwehr keine Chance hatte, die Beschämung zu mindern, die sie verursacht hatten. Ruki brauchte bloß nicht denken, dass er bei Kai immer so eine Dominanz an den Tag legen konnte. Er mochte zwar heute durchaus dominanter sein als er selbst, aber auch nur weil er es zuließ. Ihm diesen Abend zu verdanken hatte. Der Drummer stöhnte ungehemmt, als der Vocal sofort begann, ihn hemmungslos zu reiten. Das war ein Ritt, wie er zu sein hatte! Nach kurzer Zeit ließ Kai mit einer Hand von seinem Hintern ab, begann dafür dessen schon zuckendes Glied und dessen Hoden zu massieren, würde der Vocal doch nicht mehr lange durchhalten, das war sicher und spätestens dann war es bei ihm ebenfalls vorbei. Genüsslich legte er mit geschlossenen Augen den Kopf in den Nacken, ließ den Sänger immer unkontrollierter werden, bis er sich plötzlich um ihn verengte, Kai dadurch noch lauter werden ließ, bis er selbst mit einem langgezogenen Stöhnen kam. Nachdem sich sein Atem wieder einigermaßen beruhigt hatte, öffnete er wieder seine Augen, sah zu Uruha, der sie offensichtlich beobachtet hatte. „Na? Wieder im Hier und Jetzt angelangt?“, fragte er ihn direkt heraus, während er Ruki, den das Ganze wohl doch mehr erschöpft hatte, als er zugeben würde, leicht im Rücken festhielt, damit er ihm nicht vom Schoß kippte. Von dem Gitarristen erwartete er eigentlich nun, dass er sich zu beschweren begann, begann zu zetern und zu meckern, doch sollte er sich das jetzt trauen, waren seine Hände schneller wieder am Kopfende des Bettes befestigt und ein Knebel in seinem Mund als ihm lieb war. Früher oder später würde er sie zwar sicher dafür strafen, doch für heute sollte er es sein lassen und lieber die Nachwirkungen genießen. Ruki störte sich nicht an der massierenden Hand, war eher froh dass er diese Beachtung bekam. Es brauchte nicht lange, ehe er abspritzte und im selben Moment verfluchte, das Kondom drangelassen zu haben. So geil das Gefühl mit Kais Handschuh und dem Kondom beim massieren gewesen war, so scheiße fühlte es sich an, wenn der Erguss spürbar um die Spitze zurückspritzte. Ein Umstand der ihm verdeutlichte, warum das Ding eigentlich IN jemandem genutzt werden sollte, aber vorhin hatte er keinen Gedanken daran verschwendet, es abzustreifen. Etwas das nach seinem Höhepunkt aber eh keine Rolle mehr spielte, denn der lange Shoppingtag, das Spiel an Ruha und seine eigene Geilheit zollten endlich Tribut und ließen seinen Körper in Trägheit erschlaffen, aus der er sich zumindest für die nächsten Minuten nur ungern lösen wollte. Umso weniger, da Kai warm war und er dessen Größe in sich genoss. Nicht dass er dem irgendeine Freude daran lassen würde, ihn gefickt und befriedigt zu haben. Er würde sicher nicht zurückstehen und akzeptieren, dass Kai sich als etwas Besonderes sah. Geil war es trotzdem gewesen und als Kais Stimme erklang wandte er den Kopf zur Seite, um ebenfalls zu Uruha schielen zu können. Uruha verzog nur leicht die Lippen, schwieg aber und bettete den Kopf etwas bequemer. Nach weiterem Gefluche stand ihm nicht der Sinn, das hatte er zuvor zur Genüge gemacht. Und da sein Körper voll Adrenalin und Glückshormonen und Trägheit war begnügte er sich fürs erste damit, einfach bewegungslos liegen zu bleiben und Kais Blick zu erwidern. Während die anderen Beiden es getrieben hatten hatte er sehr wohl Kais penibel genutzte hygienische Unterlagen erspäht und innerlich nur den Kopf über so viel Perfektionismus geschüttelt. Andererseits war er froh gewesen, dass die Beiden mit so viel Sorgfalt vorgegangen waren. Etwas das ihn umso mehr verwunderte, hatte er doch gedacht, dass das eine Spontanaktion von höchstens ein-zwei Tagen gewesen sein musste. Dafür hatten sie allerdings erstaunlich gut Hand in Hand gearbeitet. Kai lächelte etwas. Gut, dem Gitarristen war nicht nach reden, sodass er den Kopf wieder abwand und Ruki leicht den Rücken tätschelte. Ja, nun war die Realität wieder zurück und der Leader musste unweigerlich daran denken, dass er das alles noch sauber machen musste, wobei ihm der Vocal sicherlich helfen würde, wenn er denn überhaupt irgendwann von ihm aufstehen würde. Als er das nach einer Weile dann endlich tat, sich aber sogleich aufs Bett legte, was ihm nicht zu verübeln war, stand Kai auf, schloss seine Hose – er war schließlich angezogen geblieben – und sah die beiden Männer auf seinem Bett an. Und so hübsch die Beiden anzusehen waren - wo zur Hölle sollte er denn schlafen, wenn die sich nicht mehr bewegen würden? Kurz wanderte eine Augenbraue in die Höhe, ehe er zur Seite blickte und erst das Chaos auf seinem Boden betrachtete. Das würde eine lange Nacht werden, die wie er sich nun doch sicher war, Ruki nicht hier verbrachte. Immerhin hatte er noch Koron zu Hause, den er bestimmt nicht vernachlässigen würde, egal wie kaputt er war. In Ermangelung dessen, dass er sowieso nicht mehr auf das Bett passte, sammelte er die Sachen auf dem Boden zusammen, brachte sie vorerst ins Badezimmer, wo er sie später noch reinigen würde, ehe er wieder zurückkam und die Kleidung seiner beiden Gäste säuberlich auf seinem Sessel zusammenlegte und dann die Bettdecke über die Männer legte. Schließlich hatten die Beiden nicht gerade viel an und wenn die eigene Hitze erstmal nachließ, würde es kalt werden. Und einen kranken Sänger und kranken Gitarristen konnte er nun mit Sicherheit nicht gebrauchen. Natürlich legte Ruki sich aufs Bett. Er war gerade geritten, nachdem er selbst gestoßen hatte, er brauchte eine Pause. Und die nutzte er genüsslich dazu, mit den Fingerspitzen über Uruhas empfindsamen Körper zu streichen. Nicht intim, der Gitarrist hätte ihn sonst wohl wirklich gekillt. Aber der Oberkörper, sein Bauch und seine Seiten boten genug Fläche um ertastet und gekost zu werden. Ruha empörte sich erst, nahm es dann aber hin. Nach der harten Nummer waren Sanftheiten offensichtlich auch bei dem zu Grund murrigen Gitarristen eine willkommene Abwechslung. Für Ruki ohnehin, konnte er doch endlich auch in Ruhe und ohne Gezeter oder Schläge den hübschen Körper erkunden. Und dabei gleichzeitig der Arbeit entgehen, das verursachte Chaos aufzuräumen. Erst als die Decke über sie gelegt wurde, blickte er zu Kai auf und verzog die Lippen zu einem schrägen schmunzeln, wieder maskuliner wirkend als während seiner fast pubertären Spieleskapaden, die er vorhin genossen hatte. Jetzt da er ruhiger und geschaffter war, wirkte er erstaunlich männlich und erwachsen. Umso mehr, als er von Uruha abließ und sich erhob, um nackt wie er war ins Bad zu gehen und sich eines von Kais Handtüchern auszuleihen, mit dem er sich über den Körper rieb. Ja, ganz offensichtlich gedachte er zu gehen. Sein Schatz war es zwar gewohnt, mal längere Zeit allein daheim zu bleiben, allerdings hatte er ihm nicht ausreichend Nassfutter für die gesamte Nacht hingestellt und war Koron es auch nicht gewohnt, dass sein Besitzer über Nacht wegblieb, wenn er so früh aufbrach. In diesem Punkt war er sehr verantwortungsbewusst. Anschließend zu seinem kleinen Kleiderstapel tretend zog er sich gemächlich wieder an. Nicht ohne den anderen Beiden dabei Blicke zuzuwerfen. Es war gut gewesen, sehr gut sogar. Vielleicht nicht der beste Gedanke, den ersten Sex gleich mit Hardcore-Fetish-Spielen zu beginnen, doch im Endeffekt beschwerte sich Keiner von ihnen. Als er ging pattete er auf die Stelle der Decke, unter der er Uruhas Oberarm vermutete. "Sag Bescheid, wenn du Revenge willst.", sprach er entspannt und schmunzelnd, ehe er Kai noch verabschiedete und sich dann auf den Heimweg machte. Als der Vocal ins Bad lief, dachte Kai erst, dass er nun duschen würde und dann zurückkommt, aber schien dann doch so, dass er wirklich ging. „Du drückst dich doch nur vor der Arbeit!“, antwortete Kai auf die Verabschiedung hin, grinste schief, ehe er ihn zur Tür begleitete und sich richtig verabschiedete. „Falls ich morgen nicht zur Arbeit komme, hat er mich heute Nacht noch erstickt. Dann würde ich aber aufpassen, weil du der Nächste wärst.“ Zutrauen tat er es Uruha zwar nicht, aber man durfte alles in Betracht ziehen, wobei es ihm ja gefallen hatte. Es gab höchstens im Laufe der Woche noch Ärger. Nachdem Ruki dann wirklich gegangen war lief Kai zurück ins Schlafzimmer, ging vor dem Bett in die Hocke und legte den Kopf auf seinen Armen ab, sah Uruha an. „Soll ich dir ein Bad einlassen? Und was kochen? Ich glaub nicht, dass du dich heute noch nach Hause quälen möchtest. Dann überlasse ich dir mein Bett und schlaf heute Nacht auf dem Sofa.“, sagte er immer noch leicht lächelnd. Wann war er das letzte Mal so entspannt gewesen? Das war sicher schon etwas länger her. Uruha hatte die Zeit genutzt, um sich das Kissen zurechtzuschieben und sich umzudrehen, damit er die Schlafzimmertür im Blick hatte. Was Kai und Ruki sprachen hörte er nicht, allerdings interessierte es ihn auch nicht allzu sehr. Sie klangen vertraut und entspannt miteinander, also würde es wohl kaum etwas negatives sein. Es dauerte nur kurz bis Kai wiederkehrte und sich ihm in einer Weise präsentierte, die das faulenzerische Wohligkeitsgefühl nur noch verstärkte. Ein Friedensangebot also, das war ihm recht. Leicht nickte er, während er die Gesichtszüge des Drummers musterte. Normalerweise mochte er sie nicht, hatten sie doch immer etwas verbissenes oder abgearbeitetes an sich. Jetzt schienen sie deutlich entspannter, was das ganze Gesicht weicher erscheinen ließ. Baden, essen und in diesem gemütlichen Bett schlafen - definitiv wert, umgesetzt zu werden. Da scherte er sich auch nicht wirklich darum, Kai darüber in Kenntnis zu setzen, dass seine Badezeit umgerechnet eben solche zeitlichen Überziehungen mit sich brachte wie das duschen. Aber da er ein kluger Kopf war, würde er es sich sicher denken können. Auch wenn er überrumpelt und gegen seinen Willen bespielt worden war, Ruki und Kai hatten ihn danach trotzdem sehr sanft behandelt und geschaut, dass es ihm gut ging. Es hinterließ keinen fahlen Nachgeschmack, wie er es eigentlich erwartet hatte. Nein.. Leader-kun gab sich gerade alle Mühe, dass er sich nicht benutzt vorkam. Wirklich mit ihm reden wollte er aber trotzdem gerade nicht, stand ihm noch nicht der Sinn danach. „Kannst du laufen?“, fragte Kai noch, während er aufstand und zu seinem Schrank lief, dort ein paar bequemere Sachen für Uruha raussuchte. Irgendetwas musste er nachher schließlich anziehen und die Alltagskleidung war dafür nicht sehr vorteilhaft. Als er sich wieder zu dem Gitarristen umdrehte, saß dieser zumindest schon einmal. Zwar sah er dabei nicht sehr glücklich aus, aber es würde wohl auch mit dem Laufen klappen. Falls nicht würde er sich schon bemerkbar machen. Im Badezimmer legte der Leader Handtücher zurecht, die Ruha nachher benutzen konnte, ließ dann schonmal Badewasser ein. Auch wenn er davor noch duschen wollte – er war gerade mehr als froh, dass er Wanne und Dusche separat hatte – würde das Wasser noch warm sein, und so wie er Uruha kannte, würde dieser vor der Wanne noch duschen. „Wenn du was brauchst ruf einfach.“ Eigentlich war es klar, aber Kai wollte es nochmal betont haben, wusste er schließlich nicht wie gut Ruha nachher auf den Beinen sein würde, geschweige denn wie er es jetzt war, doch wollte er auch nicht zu aufdringlich sein. Wenn er seine Hilfe bräuchte würde er sich melden, oder halt auch nicht. Er war sich da bei dem Gitarristen nie ganz so sicher, allerdings war das auch eine Situation, die nicht gerade normal war. Viel Zeit zum darüber nachgrübeln hatte er allerdings nicht, jetzt musste er erst mal dafür sorgen, dass was auf den Tisch kam, auch wenn er dafür genügend Zeit hatte und er nichts arg kompliziertes mehr machen würde. Kais übliche Meldungen. Ruha nahm sie zur Kenntnis, kümmerte sich aber nicht darum, sie zu beantworten. Es reichte dem Anderen immerhin meist, dass er es einfach hatte aussprechen können. Etwas genervt war er zwar schon von dieser unterschwelligen Hektik, aber das würde man wohl nur schwerlich aus dem Drummer herausbekommen. Stattdessen stand er endlich völlig vom Bett auf, nahm eine der Wohndecken mit, die er unachtsam um seine Hüfte zusammenraffte, und verzog sich gemächlich in den Dusch-und Wannenbereich. Natürlich würde er vorher duschen. Was das anging war er bekennender Japaner, auch wenn Kai gedanklich einen großen Pluspunkt dafür erhielt, eine zwar japanisch tiefe aber auch europäisch lange Wanne umgesetzt zu haben. Ein Luxus den auch er sein Eigen nannte und auf den er seitdem auch nicht mehr verzichten wollte. Nachdem er die Plastetür geschlossen hatte ließ er sich etwas schwerfällig auf dem Hocker nieder, auf den er ein Handtuch gelegt hatte, ehe er seufzend die Beine etwas ausstreckte. Einen Moment saß er nur so da und wartete darauf, dass er besser mit der Trägheit und dem schmerzenden Hintern klarkam, ehe er sich kurz abduschte und dann in aller Ruhe einzuseifen begann. Seine Nippel brannten höllisch, doch das Duschgel bewirkte wahre Wunder an seinen brennenden Genitalien. Da er sich nicht besser zu helfen wusste, fanden auch zwei Finger in ihn, um auch dort etwas das brennen loszuwerden, ehe er zum Shampoo und anschließend wieder zur Dusche griff und sich gründlich abspülte, auch in sich spülte, was ihn sehr zu seinem Ärgernis schon eindeutig zucken ließ. Ruki war wirklich nicht sehr sanft mit ihm umgegangen und nachdem das gröbste brennen erfolgreich beseitigt worden war spürte er auch, dass diese Stäbe in seinem Glied auch nachträglich ein schmerzhaftes ziehen und ein offenes Gefühl bewirkt hatten. Nachdenklich massierte er die Eichel leicht, konnte aber keine Linderung verspüren. Zumindest war der Eingang wieder geschlossen genug, dass er sich trotzdem ins heiße Wasser wagte. Nicht, ohne vernehmlich aufzuzischen. Scheiße, brannte sein Arsch dabei. Er konnte wohl froh sein, dass Ruki keine Gerte in die Hand bekommen hatte, sonst würde er bestimmt nicht einmal mehr sitzen können. Auch sein Glied sandte Schmerz aus, ließ ihn sich unterdrückt stöhnend nach hinten sinken lassen, wo er schließlich völlig in der Wanne zu liegen kam und erleichtert ausatmete, die Augen schloss. Das war ein heftiges Erlebnis gewesen und die Zeit die Kai brauchte um ungeduldig zu werden nutzte er dazu, es revue passieren zu lassen und emotional zu verarbeiten - soweit das allein und so kurz danach ging - während sein Körper wohlig von dem heißen Wasser umschlossen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)