Warum!?! - Plötzlich war es anders! von Deku_Ko_Kenma ================================================================================ Kapitel 5: Enthüllung.. ----------------------- Am nächsten Tag wurde ich unsanft von meinen Wecker geweckt. Leider konnten wir nicht ausschlafen. Als ich mich dann endlich aufgerafft hatte, fiel mir auf, dass Ethan noch schlief. Ich versuchte so leise, wie möglich zu sein. Zwischendurch war mir meine Haarbürste runter gefallen. Aber er drehte sich nur zur Wand. Da war ich erleichtert. Dann verließ ich das Zimmer. „Die haben es gut. Wenigstens länger schlafen können sie“, sagte ich, während ich auf den Weg zu Charlotte´s Zimmer war. Als ich gerade anklopfen wollte, kam sie mir schon entgegen. Beinahe hätte sie mich mit um gerannt. „Chloe, du bist schon da? Sonst bist du doch immer die Langschläferin“, neckte sie mich. Ich rollte nur mit den Augen und antwortete schon leicht genervt:„Ja, ja. Ist auch egal. Lass uns Frühstücken gehen.“ Sie war damit einverstanden und sofort machten wir uns auf den Weg. Wir nahmen uns dann Brötchen und Marmelade. Während wir saßen, fragte ich sie:„Was machen wir eigentlich heute?“ „Erst gehen wir wandern. Und so wie ich es mit bekommen habe, gehen wir zu einen Dorf und da haben wir dann Freizeit“, erklärte sie dann. Sie lernte die Pläne immer auswendig. Zwar wusste sie dann das, aber helfen konnte es ihr auch nicht. Doch das war ja ihre Sache. Aber auf die Wanderung hatte ich gar keine Lust. Kurz sah ich Charlotte an, die gerade in ihr Brötchen biss. Als sie mein Blick erwiderte, wollte sie wohl etwas sagen, aber sie tat es nicht. Ich konnte mir schon denken, worum es ging. Da sagte ich aber nichts drauf. Nach dem Frühstück ging ich ins Zimmer zurück, um eine Tasche zu holen. Ethan war schon nicht mehr da. Eigentlich wollte ich fragen, was sie heute taten. Aber dazu kam ich jetzt nicht mehr. „Kommst du!“, rief Charlotte. Schnell schnappte ich meine kleine Tasche und ich ging mit Chalotte raus. Die meisten der Klasse waren schon da. Auch unser Klassenlehrer. Es war lustig ihm zu zusehen. Denn er hetzte von einen Schüler zum anderen. Anscheint wollte er wissen, wo die letzten Schüler waren. Aber da kamen schon wieder zwei Schüler aus dem Hotel. Der Lehrer hetzte sofort dahin. So wie ich es mitbekommen hatte, waren sie die letzten beiden. Nun sagte auch der Lehrer, dass es los ging. Wir liefen durch einen Wald. Mal Berg auf und mal Berg ab. Irgendwann ging es dann nur noch Berg ab. Zwar war es so viel leichter, aber ich wollte nachher den ganzen Weg nicht zurück gehen. Denn da würde es nur Berg auf gehen. Wenn ich daran schon dachte verging mir die Lust. Plötzlich blieben alle stehen. Kurz sah ich nach vorne. Unser Lehrer zeigte auf etwas und sprach dazu. Aber leider zu leise. Ich verstand es nicht. Doch als ich auf das Gezeigte sah, lächelte ich erleichtert. Ein Dorf. Na endlich. Ich konnte schon nicht mehr laufen. Da kam mir das Dorf gerade recht. „Lass uns nachher ein Eis essen gehen“, schlug Charlotte fröhlich vor. Ich nickte und schon lief die Gruppe weiter. „Ich hoffe wir sind bald da. Ich kann schon nicht mehr laufen.“ Schließlich waren wir schon fast zwei Stunden unterwegs. Außerdem wollte ich nur noch sitzen und nicht weiter gehen. Plötzlich blieb die Gruppe wieder stehen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir kurz vor dem Dorf waren. Obwohl es noch so weit weg aus gesehen hatte, war es doch ganz nah gewesen. „Hier treffen wir uns in drei Stunden wieder. So lange könnt ihr machen, was ihr wollt. Nun geht schon“, sagte der Lehrer. Schon stürmten die meisten los. Charlotte und ich ließen es langsam angehen. Schließlich hatten wir viel Zeit. Sehr viel Zeit. Erst sahen wir uns etwas um. Doch dann hatten wir eine Eisdiele gefunden. Sofort beschlossen wir ein Eis zu essen. Wir betraten den Laden und setzten uns an ein Fensterplatz. Das Wetter war nämlich herrlich und die Sonne schien so schön rein. Charlotte erzählte gerade von einen Basketballturnier, dass morgen stattfinden sollte. „Oh mein Gott“, unterbrach ich sie. „Was?“ „Da! Guck mal, wer gerade rein gekommen ist.“ Charlotte drehte sich zur Tür um und schien genau so überrascht, wie ich. Da kam wirklich unser Klassenlehrer mit der Klassenlehrerin der dreizehnten Klasse rein. „Meinst du, die haben was mit einander?“ „Kann gut möglich sein. So nervös, wie unser Lehrer in ihrer Nähe ist.“ Wir beide mussten leicht kichern. Doch dann kam schon die Kellnerin. Wir sagten ihr, was wir wollten und dann sprachen wir wieder über das Basketballturnier. Ich hatte schon Lust mit zu machen. Das riet mir auch Charlotte. Aber dennoch war ich unschlüssig. Schon lange hatte ich nicht mehr gespielt. Aber ich wollte schon gerne. Ich hatte ja noch Zeit mir das zu überlegen. Dann brachte uns die Kellnerin das Eis. Charlotte war immer noch dabei mich zu überreden. Damit sie endlich aufhörte, stimmte ich zu. Sie freute sich schon drauf. Wir aßen unser Eis und sie erzählte mir, wie ihre Mutter sie verabschiedet hatte. Es war ziemlich süß. Sie machte sich sehr viele Sorgen, denn ihre Mutter war sehr fürsorglich. Auch zu mir. Sie war wie eine Ersatzmutter geworden. Und Charlotte war wie eine Schwester. Deshalb vertrugen wir uns auch immer ziemlich schnell. Wir konnten nie ohne einander sein. Nachdem wir den Laden verlassen hatten, trafen wir auf Ethan und seine Kumpels. Wir beachteten sie nicht und sie uns auch nicht. Das war wenigstens etwas gutes. Aber was machten die bloß hier. Hatten wir nicht einmal Ruhe vor den Älteren. Wir Mädels hatten noch beschlossen uns die Dom – Kirche anzusehen. Wir hatten gehört, dass es eine berühmte Kirche sei. Ein Dorfbewohner hatte uns von der Sage erzählt: Einst lebte in der Kirche die Todesbotin. Doch war sie sehr gefährlich. Sobald sie die Kirche verlassen hatte und sie Jemand sah, starb die Person. Nicht durch natürliche Art. Sondern durch sie. Sie stahl ihnen die Seele. Sie konnte ihre Hände in den Oberkörper gleiten lassen. Und dann trennte sie die Seele von dem Körper. Außerdem wusste sie, wann Jemand sterben musste. Außer wenn sie sich nicht unter Kontrolle hatte. Dann tötete sie ohne Grund. Mittlerweile war sie verschwunden. Die Kirche wurde nie restauriert. Alles ist so geblieben. Ich war richtig gespannt, wie es dort aussah. Charlotte war etwas ängstlich. Dennoch folgte sie mir. Die Kirche war von außen viel kleiner, als von innen. Das Unglaubliche war, dass es mehr wie eine Wohnung aussah, als eine Kirche. „Chloe, guck mal“, rief sie mir zu. Ich ging zu ihre und sie zeigte mir alte Tagebücher. Es musste sie also wirklich gegeben haben. Ich blätterte etwas darum. Einige Seiten war ausgebleicht und vergilbt. Manches konnte man gar nicht mehr lesen. Dennoch konnte ich etwas lesen. Der Name von der Todesbotin war Merella und sie war ziemlich einsam gewesen. Doch dann wurde es besser. Sie lernte Jemanden kennen. Sie bekam sogar ein Kind. Plötzlich viel mir wieder ein was Ethan gesagt hatte. Du bist ein Todesüberbringer. Eine Merella Ich merkte wie mir schlecht wurde. Charlotte sah mich besorgt an und wollte mir helfen. „Ich muss kurz weg. Warte hier!“ Nachdem ich das gesagt hatte, machte ich mich auf den Weg zur Eisdiele. Hoffentlich waren die Ethan und seine Kumpels noch da. Aber das waren sie nicht. Ich sah auf die Uhr. Halbe Stunde noch. Nach ihnen zu suchen, erschien mir sinnlos. Also ging ich zurück zu Charlotte. „Was war denn los?“, wollte sie von mir wissen. Ich gab ihr nur ein Kopfschütteln zur Antwort. Ich merkte, dass ihre das nicht gefiel. Aber ich konnte im Moment nur mit Ethan reden. Wir hatten beschlossen zurück zu gehen, denn was anderen blieb uns nicht übrig. Langsam wurde es am Treffpunkt voll. Auch unser Lehrer trudelte ein. Er sagte, dass die höhere Klasse uns zurück begleiten würden. Jetzt hatte ich die Chance. Aber dazu waren zu viele hier. Und es wurde auch immer mehr. Nachdem alle da waren, ging es los. Den ganzen Weg wieder Berg auf. Könnte er recht haben? Das ist doch nur eine Sage. Das kann nicht sein. So etwas gibt es nicht. Ich war so vertieft in meine Gedanken, dass ich nicht mal gemerkt habe, das ich mich verlaufen hatte. Ich hatte wirklich die Gruppe verloren. Nervös sah ich mich um. Wo könnten sie sein? Sie konnten nicht weit weg sein und beschloss in irgendeine Richtung zu gehen. Ich musste einfach meine Gruppe wieder finden. Doch stattdessen kam ich zu einer Klippe. Ich wollte nur runter sehen, um zu wissen wie tief es ist. Aber Jemand tippte mich an und ich verlor das Gleichgewicht. Ich konnte mich gerade so an einen Vorsprung von größeren Steinen fest halten. „Warte! Ich helfe dir!“ Ich sah nach oben und erblickte Ethan. Er reichte mir seine Hand. Aber danach greifen konnte ich einfach nicht. Mein Körper weigerte sich. Es fühlte sich an, als wäre ich ein Stein gewesen. „Du musst zu greifen!“ „Ich kann nicht. Es geht einfach nicht!“ „Lass ganz langsam deine rechte Hand los und dann packst du meine.“ Ich ließ die Steinwand los. Meine Hand zitterte so, dass ich sie kaum bewegen konnte. Ich merkte, wie Ethan meine Hand ergriff und mich versuchte hoch zu ziehen. Die Wand verschwand vor meinen Augen und ich konnte den Boden sehen. Als ich dann endlich wieder Boden unter den Füßen hatte, sackte ich erstmal zusammen. Mein Puls raste und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. „Alles in Ordnung?“ „Ja... D-danke, dass du mir geholfen hast.“ Ich spürte, wie er mich von hinten umarmte. „Alles ist wieder gut. Ganz ruhig“, flüsterte er mir leise ins Ohr. Ein leichter Wind wirbelte meine Haare durch einander. Dann war seine Wärme plötzlich weg. Ich suchte sein Gesicht. Und als ich es gefunden hatte, merkte ich wie Wärme in meinen Wangen auf stieg. Wurde ich gerade wirklich rot? Schnell sah ich wieder weg. Ethan half mir auf und gab mir sogar seine Jacke. Ich war ziemlich wackelig auf den Beinen. Dennoch gingen wir zusammen zurück. Mein Orientierungssinn war so wieso nicht der beste. Deshalb wusste ich nicht mal, wohin wir gingen. Ich folgte ihm einfach. Irgendwann fragte ich:„Weißt du wohin wir gehen?“ Plötzlich blieb er stehen und sah mich an. „Was? Vertraust du mir etwa nicht?“ „Nein. Warum sollte ich. Ich kenne dich doch kaum. Und außerdem...-“ Ich spürte seine warmen Lippen auf meinen. Aber nur kurz. Dann sah er mich nur an. „Du bist schon wieder ganz rot im Gesicht.“ Das war das einzige was er sagte und er ging einfach weiter. „Was sollte das? Warum hast du?“ Doch er sagte nichts. Immer wieder fragte ich. Und immer wieder blieb er still. Da ich nie eine Antwort bekam, ließ ich es sein. Es half doch alles nichts. Irgendwann kamen wir bei dem Hotel an. Unsere Lehrer hatten uns schon erwartet. „Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seid. Ihr könnt doch nicht einfach verschwinden.“ „Es war meine Schuld. Ich hatte mich verlaufen und Ethan hatte mich zurück gebracht. Ihm trifft keine Schuld“, schützte ich ihn. Beide Lehrer schwiegen kurz. „Okay. Dann geht jetzt in euer Zimmer“, sagte dann mein Klassenlehrer. Wir nickten und verschwanden. Im Zimmer schnappte ich Duschzeug und verschwand wieder. Es waren nur noch ein paar Mädchen in der Dusche. Ich ließ mir Zeit. Dann fiel mir ein, dass ich Ethan noch etwas fragen wollte. Doch als ich ins Zimmer kam, lag er schon im Bett und schlief. Ich seufzte leicht und legte mich auch ins Bett. Schließlich musste ich mich ausruhen. Doch schlafen war nicht drin. Das Einschlafen viel mir schwer. Aber als ich eingeschlafen war, schlief ich ruhig. Plötzlich wachte ich aber auf. Obwohl ich nicht viel sah, merkte ich das etwas nicht stimmte. Ich verließ das Zimmer und lief durch die Flure. Dann sah ich einen jungen Mann. „Oh mein Gott. Eine Fee!“ Ich wusste zwar nicht, was er meinte. Aber etwas stimmte nicht. Ich ging auf den Mann zu und legte meine Hand auf seine Brust. Meine Fingernägel waren wieder schwarz gefärbt. Doch diesmal störte es mich nicht. Es war normal. „Chloe! Nicht!“ Ethan?! Ich spürte eine Umarmung und eine stärkere Kraft, die mich zu Boden zwang. Ich hörte ein dumpfes Geräusch. Der Mann war gerade auf den Boden gefallen. „Komm zu dir. Alles ist gut. Komm zu dir“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich zwinkerte mit den Augen und sah Ethan an. „Warum umarmst du mich?“ Ich riss mich von ihm los und ging zurück ins Zimmer. Mir war komisch. Was war bloß los. Ich hatte nur Erinnerungsfetzen. Was sollte das? Als ich schon im Bett lag, fragte Ethan ob alles in Ordnung war. Ich nickte ganz leicht. Auch wenn es dunkel war und er es nicht sehen konnte. Das war mir egal. Ich wollte einfach nur noch schlafen. Und das tat ich auch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)