Folgst du deinem herzen wenn es dich ruft? von Avialle ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Sie hatte seit Mias Entdeckung kaum mit Mia geredet, den gesamten Sonntag über und auch am Montagmorgen nicht. Sie hatten beide erstmal nachdenken müssen. Beim Essen herrschte eine seltsame Stimmung. Tsuji würde erst am Abend kommen und Kazumi und Mia wussten nicht recht was sie reden sollten. „Kazumi… Willst du mir nicht etwas erzählen? Ich meine… Seit gestern bist du mir irgendwie fremd. Ich dachte wir könnten reden und uns vertrauen.“ Kazumi schwieg etwas, sie musste genau überlegen was sie nun sagte. „Mia, ich glaube umso weniger du weist, umso besser ist es für dich und auch für Tsuji. Es macht eh keinen großen Unterschied ob ihr jetzt alles über Youkais wisst oder nicht.“, und ich müsste nicht zugeben, dass ich noch recht wenig über meine eigene Art weis, fügte Kazumi in Gedanken dazu. „Für mich ist es ein Unterschied. Ich will das verstehen.“ Mia lies also nicht locker. „Mia, hattest du Angst als Inu Yasha und ich gekämpft haben?“ „Natürlich hatte ich Angst. Wer hätte das nicht? Ich mein wie ihr euch so schnell bewegt habt und alles. Da ist es doch normal Angst zu haben.“ „Genau deswegen ist es besser wenn du und Tsuji so wenig wie möglich wisst. Mia, Inu Yasha hatte lange noch nicht voll aufgedreht, für ihn war das nur ein Aufwärmtraining. Als Inu Yasha von Kagome unterbrochen wurde, wollte er sagen, dass wenn unser Kampf ernst gewesen wäre, ich längst tot wäre. Er kann noch viel schneller sein. Unsere Welt ist nichts für Menschen.“ Kazumi würde Mia nur zu gern die Wahrheit sagen- aber das ging nicht, sie würde sich nur unnötig sorgen machen. „Aber warum? Kagome ist doch auch ein Mensch und ist mit einem Youkai zusammen.“ „Inu Yasha ist ein Hanyou, das ist ein Unterschied. Außerdem, Kagome ist eine Miko, sie gehört in die Welt der Youkai.“ „Wo soll da ein Unterschied sein? Und warum soll eine Miko dazugehören wo sie doch auch ein Mensch ist?“ „Der Unterschied ist der das in einem Hanyou auch Menschenblut fliest und das eine Miko sich einem Youkai entgegenstellen kann ohne einen Moment später tot zu sein. Kagome kann sich gegenüber einem Youkai durchsetzen, du könntest das nicht. Schon allein das du das nicht siehst zeigt, dass du davon eigentlich nicht mal was ahnen solltest.“ „Ich soll also so tun als hätte ich gestern nichts gesehen?“ Der Unterton in ihrer Stimme war nicht gerade erfreut. „Wenn du mich so fragst: Ja, du solltest so tun. Oder, nein, es wäre sogar am besten wenn du es einfach vergessen würdest.“ Mia sah Kazumi ungläubig an, das durfte nicht wahr sein. Und sie konnte nichts machen! Würde sie nun auf einmal dagegen sein das Kazumi wegfuhr, würde Tsuji Fragen stellen. Und wenn man Kazumi so sah, ein ganz normaler Mensch, er würde sie wahrscheinlich für verrückt erklären wenn sie ihm sagen würde das ihre Tochter ein Youkai ist. Und Kazumi würde ihn dabei bestärken, das machte ihr Blick deutlich. Vorerst musste sie sich geschlagen geben. Die Woche verging für Kazumi wie im Flug. Sie traf sich nun jeden Tag mit Inu Yasha und Kagome, trainierte und lernte wie man sich in der Vergangenheit richtig zu verhalten hat, vor allem als Youkai. Sie war Mia so gut es ging aus dem Weg gegangen und hatte jeden Versuch auf ein Gespräch mit dem Thema Youkai vermieden und Tsuji machte keine Probleme, es lief also alles ganz gut. Dennoch konnte Kazumi nicht länger ihre Aufregung unterdrücken, als sie nun am Samstagmorgen mit Kagome und Inu Yasha vor dem Brunnen stand. Ihr Reisekoffer würde bei Kagomes Familie bleiben, sie würde in der Vergangenheit auch die dort übliche Kleidung tragen. „Also, bist du soweit?“ Kazumi nickte und setzte sich neben Kagome auf den Brunnenrand. Kagome nahm Kazumi an die Hand und gemeinsam sprangen sie in den Brunnen, keiner wusste ob es klappen würde. Kazumi kniff die Augen zu, spürte aber das sich etwas veränderte. „Kazumi, du kannst die Augen wieder aufmachen. Und komm lieber raus damit Inu Yasha nicht in dich reinrast.“ Kagome war schon an einer Leiter hochgeklettert und hatte auf halben Weg angehalten. Kazumi blinzelte, ihre Augen mussten sich erst an das Licht gewöhnen. Schnell kletterte sie Kagome hinterher. Als sie über den Rand des Brunnens kletterte staunte Kazumi nicht schlecht. Völlig fasziniert sah sie sich ihre Umgebung an, sie selbst stand neben Kagome auf einer kleinen Lichtung im Wald. Sie konnte das nicht glauben, gerade eben war sie noch in einer Stadt gewesen und nun im Wald. Sie hörte etwas im Brunnen und drehte sich um, um zu sehen was Inu Yasha machte, aber da kam er schon mit einem Satz aus dem Brunnen gesprungen und das mit einer Leichtigkeit obwohl Kagome ihn wie einen Packesel beladen hatte. Wieder drehte sie sich um. Sie hatte noch nie so frische Luft gerochen, soviel Natur. Sie fühlte sich wie in einem ihrer Träume, nur das dass gerade die Realität war. „Kazumi, möchtest du noch den ganzen Tag hier rumstehen oder kommst du mit ins Dorf?“ Inu Yasha schien es eilig zu haben. Kazumi folgte den beiden und sah dabei völlig fasziniert um sich, so unberührte Natur kannte sie nicht. Sie traten aus dem Wald hinaus und standen vor einer offenen Fläche, dahinter kam das Dorf. „Kagome!“ Ein kleines etwas sprang auf Kagome zu und landete auf ihrem Arm. Das musste Shippo sein. „Und du bist Kazumi?“ Nach bevor sie Antworten kannte war er schon auf ihre Schulter gesprungen und schnupperte an ihr, sein Schwanz wedelte wie bei einem Hund hin und her. „Du riechst genauso komisch wie Kagome“, stellte er fest. Er sprang auf den Boden und stellte sich vor sie hin. „Ich bin übrigens Shippo, freut mich dich kennen zu lernen.“ „Hallo, ich freue mich auch.“ Ein Fipsen lies sie wieder zu Kagome schauen die gerade eine kleine, zweischwänzige Dämonenkatze begrüßte und hinter dem Ohr kraulte. „Das ist Kirara.“ Die Katze schnupperte an Kazumis Hand, die ihr diese hinstreckte. „Kommt, wir gehen weiter.“ Kirara sprang in Richtung Dorf, während Shippo mit den anderen langsam weiter ging. „Kazumi, wie gefällt es dir hier? Und spielst du nachher mit mir? Ich hab auch einen Ball.“ Shippo war irritiert als Kazumi beim letzten Teil rot wurde. „Was ist denn? Stimmt was nicht?“ „Shippo, stürm doch nicht so auf sie los, du bist doch kein kleines Kind!“ Inu Yasha schnaufte. „Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht?“ „Hört auf, alle beide!“ Die drei machten den Eindruck das derartige Unterhaltungen bei ihnen an der Tagesordnung waren. Sie waren längst beim Dorf angekommen, Kazumi war überrascht das die Menschen sie dort sofort als Youkai erkannten, sie das aber nicht weiter störte. Stattdessen begrüßten sie alle Kagome und Inu Yasha. Sie gingen auf eine Hütte zu, Kazumi zögerte kurz bevor sie den anderen rein folgte. Die Hütte war spärlich eingerichtet, genau vor dem Feuer saß eine alte Frau, ihren Kleidern nach eine Miko. „Schön das ihr wieder da seit. Und du bist Kazumi? Ich bin Kaede. Das da hinten sind Miroku und Sango.“ Jetzt erst sah Kazumi die zwei Menschen die weiter hinten saßen und sich anscheinend unterhalten hatten. „Ja, bin ich. Schön euch kennen zu lernen.“ Kazumi stand immer noch am Eingang der Hütte, Kagome und Inu Yasha verstauten gerade ihre Mitbringsel aus Kagomes Zeit. „Willst du noch länger hier stehen oder einen Tee?“ Miroku war aufgestanden und zu Kazumi getreten. „Ehm… danke, gegen einen Tee hätte ich nichts.“ Auch Inu Yasha und Kagome setzten sich zu ihnen ans Feuer, Sango blieb dort wo sie war. „Was gibt es denn neues, Kaede?“, fragte Kagome. „In einem Dorf in der Nähe treibt ein Youkai sein Unwesen, ihr solltet dort mal hingehen und ihn verjagen, das Dorf hat uns schon um Hilfe gebeten da sie keine Miko haben. Sango und Miroku wollten aber noch auf euch warten, ihr solltet das heute noch machen. Und nehmt doch Kazumi mit- da kann sie gleich mal sehen wie hier das Leben so ist.“ Kagome nickte. „Du kommst doch mit, oder?“ „Natürlich komme ich mit, wenn ich schon hier bin dann geh ich auch mit.“ „Gut, dann zieh dich da hinten um, wir gehen gleich los.“ Für Kazumi ging das alles ziemlich schnell, aber sie freute sich auch darauf. Sie trug nun einen Hakama und einen Haori, auch Sango hatte ihren Kimono gegen ihre Kampfausrüstung gewechselt. Sie unterhielten sich etwas, Kazumi merkte kaum wie die Zeit verging, erst als sie ein paar Stunden später ein Dorf erreichten fiel es ihr auf. „Inu Yasha, Kazumi, riecht ihr etwas?“ Kagome hatte die Augen geschlossen, sie versuchte das Youki zu erspüren. Kazumi konnte nichts riechen, sie wusste nicht mal auf was sie genau achten sollte und die vielen, neuen Gerüche irritierten sie zusätzlich. Sie schüttelte den Kopf. „Also ich hätte von einer vollwertigen Youkai mehr erwartet.“ Sango hatte die ganze Zeit über kein Wort mit Kazumi gewechselt und jetzt klang sie abwertend. „Jetzt sei doch nicht so, Kazumi weis eben noch nicht worauf sie achten muss. Inu Yasha?“ Kagome schien nichts zu fühlen. „Ich rieche nur eine Spur, aber der Geruch ist sehr schwach.“ „Dann gehen wir erstmal ins Dorf und reden mit den Leuten dort.“ Kagome ging weiter. „Ach, da seit ihr ja. Wir haben schon gewartet. Dieser Youkai hat schon auf drei Feldern die Ernte zerstört.“ Ein alter Mann kam auf die Gruppe zu. „Es ging nicht schneller. Wisst ihr was für ein Youkai es ist? Und könnt ihr uns die Felder bitte zeigen?“ Sie folgten dem Mann durch das Dorf, auch hier wurden ihnen nur Blicke zugeworfen aber keiner schien sich weiter daran zu stören das Youkai durch ihr Dorf spazierten. Kagome hatte auf dem Weg gesagt das sie schon oft hier im Dorf waren und die Menschen wenn sie eine Miko brauchten schon länger zu ihnen ins Dorf kamen. „Nein, ihr wisst doch, dass wir uns hier nicht sonderlich mit Youkai auskennen. Ihr habt ja Zuwachs bekommen. So langsam nehmen die Youkai bei euch in der Gruppe überhand. Dabei seit ihr doch so schon gute Dämonenjäger.“ „Wenn ihr es so nehmen wollt haben wir Zuwachs, Kazumi ist aber keine große Kämpferin, sie begleitet uns einfach nur.“ Kagome lies sich etwas zu Kazumi zurück fallen. „Wenn es zu einem Kampf kommt- und das wird es- dann halte dich zurück und überstürze nichts. Das kann irgendein schwacher Youkai sein der schnell erledigt ist, aber auch ein verdammt harter Brocken.“ Sie waren bei den zerstörten Feldern angekommen, jetzt roch auch Kazumi das ein Youkai hier war. Inu Yasha schnupperte auch etwas. „Es ist kein besonders starker Youkai, wir müssen ihn auch nicht suchen. Er ist auf der anderen Seite des Feldes im Wald und wartet nur darauf auf uns losgehen zu können.“ „Mein Stichwort um zu gehen.“ Damit drehte sich der Mann um und ging, schneller als man bei seinem Alter erwarten konnte, wieder in Richtung Dorf. Kazumi zuckte zusammen als neben ihr Kirara ihre Größe änderte und plötzlich nicht mehr das kleine, süße Kätzchen dastand. Sie sollte sich zurückhalten, also lief sie hinter den anderen her. Aber sie wollte mit helfen, sie würde also nicht irgendwo blöd herumstehen. Sie waren auf der Mitte des Feldes angekommen als aus dem Wald heraus ein… ein was? Kazumi schluckte beim Anblick des Youkais den sie bestenfalls mit einem mutierten Tausendfüßler vergleichen konnte. Und so was nannte Inu Yasha schwacher Youkai? Das Teil kam direkt auf die Gruppe zu. Aber sie würde ihnen beweisen, dass sie Kämpfen konnte. Neben ihr schwangen sich Miroku, Shippo und Sango auf Kirara, die hochsprang und einfach hoch flog. Inu Yasha hatte Kgome genommen und sprang mit ihr zur Seite. „Kazumi, der kann Säure spucken, also pass ja auf und geh da weg!“ Gerade noch rechtzeitig war auch Kazumi zur Seite gesprungen, die Stelle an der sie Gruppe gestanden hatte dampfte nun. Noch aus der Luft feuerte sie von ihren Krallen Energie ab, so wie sie es im Training gelernt hatte, den Wurm störten die paar Kratzer aber recht wenig, er hatte einen ziemlich dicken Panzer. Die anderen hatten sich aufgeteilt, sodass auf jeder Seite von dem Teil eine Gruppe war, nur Kazumi stand direkt in der Schusslinie. Der Youkai wollte sie angreifen als von rechts Kirara angeflogen kam und ihn ablenkte, von links schoss Kagome einen Pfeil ab, den Inu Yasha als Deckung nutzte und mit seinem Schwert ausholte. Ohne große Probleme tötete er den Youkai. Kirara landete und als sie wieder zusammentraten knurrte Sango zu Kazumi. „Wie kann man sich nur so blöd anstellen und mitten in der Bahn von einem Youkai stehen?“ „Sango, lass sie doch. Das war gerade das erste Mal das sie gegen einen echten Gegner gekämpft hat.“ „Und dabei hat sie sich schlechter als Kohaku bei seinem ersten Auftrag angestellt, dabei ist er ein Mensch und war damals jünger als sie.“ „Dein Bruder hat auch von Klein an Kämpfen beigebracht bekommen, Kazumi nicht. Das ist kein Vergleich.“ „Kagome, wenn du das Kindermädchen für eine Youkai spielen willst kannst du das gerne machen, aber ohne mich!“ Damit stapfte Sango davon. „Tut mir Leid… Ihr müsst euch doch nicht wegen mir streiten.“ Kazumi senkte traurig den Blick. „Dir muss das nicht Leid tun. So ist Sango nun mal, sie kriegt sich auch wieder ein.“ Kagome lächelte Kazumi aufmunternd an, während die anderen zustimmend nickten. „Shippo, Kirara, kommt wir gehen Sango nach. Wir treffen uns dann wieder bei Kaede.“ Miruko ging in die Richtung in die Sango gegangen war, die beiden anderen folgten ihm schnell. „Und wir räumen hier noch etwas auf. Kazumi geh doch zum Dorf und sag dort bescheid damit uns ein paar Leute helfen kommen. Inu Yasha, siehst du mal nach ob hier noch einer von denen unterwegs ist?“ Kazumi und Inu Yasha nickten kurz und sprangen in verschiedene Richtungen davon während Kagome die Überreste des Dämons zu versiegeln begann. „Vielen Dank für eure Hilfe.“ Der alte Mann verbeugte sich vor ihnen. „Gerngeschehen. Wenn wieder etwas ist, ihr wisst ja wo unser Dorf ist. Auf Wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen, aber hoffentlich nicht allzu bald. Ihr kommt immer nur vorbei wenn es Probleme gibt und die brauchen wir nicht.“ Alle lachten kurz bevor sie sich vom Dorf abwandten und sich auf dem Rückweg machten. Es war bereits Nachmittag, sie mussten sich also beeilen. „Kazumi, jetzt kannst du mal zeigen das du Kondition hast“, sagte Inu Yasha während er Kagome huckepack nahm. „Jetzt rennen wir mal eine Runde!“ Damit lief Inu Yasha los. „Das zählt nicht! Du bist vor mir los… Ach mensch.“ Kazumi versuchte Inu Yasha einzuholen, aber er war zu schnell für sie und lies sie zwar näher kommen, aber nicht ganz aufschließen. Seine Lauftechnik war eindeutig die bessere, während er einen großen Satz nach dem anderen machte und dabei meistens auf Baumästen eine Zwischenlandung machte, rannte sie normal hinterher. Sie knurrte leise und machte einen Satz. Auf vier Pfoten landete sie und konnte nun deutlich besser mit Inu Yasha mithalten. Ihre Größe hatte sie so angepasst, dass ihre Schulterhöhe der eines Menschen entsprach, so war es für sie komisch als sie aus dem Wald rauskamen, sie neben Inu Yasha zu stehen kam und größer als er war. Sie keuchte und war froh, dass sie nun in normalem Tempo das letzte Stück zum Dorf gingen, es dämmerte bereits. Sie hatte keine Lust sich wieder zurück zu verwandeln, also passte sie ihre Größe an bis sie in etwa so groß wie ein Tiger war. Erst jetzt folgte sie Kagome und Inu Yasha in die Hütte. „Da seid ihr ja wieder.“ Kaede mahlte ein paar Kräuter, sie hob nicht mal den Kopf. „Sango und Miruko sind in ihrer Hütte, in dem Topf dort ist noch etwas Essen.“ „Danke Kaede.“ Kagome machte sich daran das Essen warm zu machen, während Kazumi sich in eine Ecke legte und einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)