Ich darf dich nicht lieben von Akio21 (verbotene liebe - brüder) ================================================================================ Kapitel 33: Du fehlst mir ------------------------- //Naruto Sofort stand ich im Mittelpunkt des Interesses und war plötzlich umringt von Kerlen, die auf den PC-Monitor starrten. Zwar glaubte ich nun nicht unbedingt, dass mir Susanna Julia einen Liebesbrief oder gar einen obszöne Mail geschrieben hatte, aber es widerstrebte mir trotzdem, sie in Gegenwart der anderen zu öffnen. „Was wollt ihr? Kann ich vielleicht ALLEIN meine Mail lesen?“ fragte ich unwirsch. „Seit wann kennst du sie?“ „Wo hast du sie kennen gelernt?“ „Habt du sie schon gevögelt?“ „Wie groß sind ihre Möpse?“ Ich wurde mit Fragen nur so bombardiert und als wäre dies noch nicht genug, wurden sie immer anzüglicher. Außerdem wurde die Luft irgendwie immer dicker und ich fühlte mich wie auf dem Präsentierteller. Mit den Ellenbogen nach links und rechts austeilend, versuchte ich mir etwas Platz zu schaffen. „Das geht euch gar nichts an. Haut ab.“ „Hey, hey, hey. Du musst uns alles erzählen, das ist hier so üblich,“ log Kuro ohne rot zu werden. Der Schlauste war ich sicher nicht, aber so dumm nun auch wieder nicht. Ich verschränkte meine Arme und schaltete auf stur. „Komm schon, sag uns wenigstens wie sie so ist,“ änderte sich der fordernde Tonfall in einen etwas bittenden. „Seid ihr notgeil oder was? Außerdem, meine Schwester geht euch einen Scheiß an, klar?“ Das war zwar gelogen, aber ich hoffte, dass eine Schwester tabu war. Murrend verzogen sie sich endlich. Ich sah zurück und traf auf mehrere Augenpaare, die mir deutlich sagte, dass es das noch nicht gewesen war. Immerhin, jetzt war ich allein. Seufzend ließ ich den Kopf hängen. Diese Typen hatten mich eine Menge Zeit gekostet. Und in der Hausordnung hatte gestanden, das man um neun im Bett sein musste. Morgen früh würde man mich und die anderen natürlich, sofern sie noch zur Schule gingen, in die nächstbeste Schule fahren. Vermutlich auch keine Sache, auf die man sich freuen konnte. Den Koffer hatte ich noch nicht geöffnet, aber einige Schulsachen hatte ich ja mitgenommen, da ich direkt vor der Schule den Bus in die Stadtmitte genommen hatte. Ich öffnete die Mail und spürte die Blicke der anderen förmlich in meinem Rücken. Jede Wette, das sie unbedingt wissen wollten, was darin stand. Nur gut, das ich ein schwer zu knackendes Passwort hatte. Julia schrieb, das sie mit mir quatschen wolle. „Wozu?“ dachte ich. Aber irgendwie freute ich mich trotzdem. Vielleicht, weil ich sie kennengelernt hatte, sofern man von kennenlernen reden konnte, als bei mir noch alles in Ordnung war? Und – sie hatte mir auch vertraut. Ja, ich wollte gerne mit ihr reden, nur wo? Per Mail war schlecht. Ich drehte mich nochmal nach den anderen um. Keine Ahnung, ob sie zu mir hersahen, weil ich mich umgedreht hatte, oder vorher schon geguckt hatten. Wo ich war, durfte ich auch nicht verraten. Es gab hier Jugendliche, die von ihren Eltern misshandelt worden, oder auch kriminell geworden waren. Und niemand von der Leitung hier wollte Probleme mit randalierenden Eltern oder verratenen Kumpeln haben. Ich genauso wenig. Also, ich wollte auch nicht schuld daran sein, wenn hier plötzlich komische Leute auftauchten, die Ärger machten. Außerdem würde man mich vielleicht rausschmeißen und untendurch war ich dann sowieso. Ich hielt es nicht mal für ausgeschlossen, das ich Prügel einstecken würde. Von meinem ehemaligen Zuhause war ich knapp fünfzig Kilometer entfernt. Julia ging ja in unsere Schule, soweit ich das in Erinnerung hatte. Hach, nein. Das war irgendwie auch nichts. „Hallo Julia, ich hab mich echt über deine Mail gefreut, aber ich habe im Moment keinen eigenen Computer mehr. Ich wohne auch nicht mehr zuhause. Keine Ahnung, wann ich den PC überhaupt benutzen kann.“ Moment mal, hier gab es doch ein Internetkaffee? Ich löschte die Mail wieder. „Hallo Julia. Wenn du magst können wir uns morgen um sechs Uhr ja im Internet treffen.“ In die Singlebörse wollte ich nicht. Wegen Sasuke. Bestimmt war er wütend auf mich, oder enttäuscht oder vielleicht sogar froh, dass ich weg war. „In einem Chatraum. Ich habe dich ja in meiner Freundesliste und nehm dann Kontakt zu dir auf, wenn du kommen kannst. Liebe Grüße Naruto.“ Ich verbesserte Naruto in Gipsbein. Dann sandte ich die Mail ab und suchte nach einem Spiel. Schach gab es massenhaft, ein Spiel bei dem ich immer verlor oder im besten Fall ein Unentschieden erreichte. Dann schon lieber Mahjong. Gerade als ich das Spiel geöffnet hatte, ließ mich eine Stimme wissen, sie haben Post. Überrascht ging ich nochmal zu meinen Mails. Julia. Offenbar war sie grade online und nicht nur das, sie hatte mir auch den Link zu einem Chatraum mitgeschickt. Ach Julia, wenn du wüsstest, na gut was soll´s, ich konnte ja kurz mal Hallo sagen. Ich klickte auf den Link und fand mich in „Gay Japan“ wieder. Verdutzt verließ ich wieder den Raum und klickte wieder auf den angegebenen Link. Das Gleiche. Oh, ja. Ihr Bruder war ja schwul oder so. Ob der wohl auch im Raum war? Eine Julia sah ich nicht unter den Anwesenden. Überhaupt war der Raum totenstill. „Hi“, grüßte ich. Sofort ging ein Tele auf. „Wie alt?“ stand dort. Was sollte das denn jetzt? Wie alt, was? Egal, wenn da jemand nicht mal grüßen konnte...“200“ gab ich zur Antwort. „Aha.“ Meine Güte, wie bescheuert. Ich schloss das Fenster. Wo war Julia denn nun? Hätte sie mir nicht wenigstens ihren Namen sagen können? „Wie alt seid ihr alle so?“ wurde im Raum gefragt. Nacheinander tauchten Zahlen auf. Da waren ja doch Leute. Ich schrieb mein Alter hin und sofort wurde ich überschwemmt mit unzähligen Telegrammen. „Woher?“ Mehr als ein oder zwei Worte konnten diese Schwule wohl nicht schreiben? Was waren das denn für Manieren? „Hi du. Bist du wirklich erst vierzehn?“ fragte mich einer. „Ja, wieso?“ „Hast du einen Freund?“ „Natürlich nicht, ich bin nicht schwul,“ wollte ich gerade schreiben, als ich in Großbuchstaben angeschrien wurde: „Bist du noch da?“ Herr je, ich war sicher nicht der schnellste Schreiber, aber das war nun doch übertrieben. Andere fragten, ob ich Lust auf t6, c6, c2c oder sm hätte, als ich fragte, was das eigentlich ist herrschte Schweigen. Anschließend stand im Raum: „Gipsbein ist ein Faker. Das ist bestimmt ein alter Opa.“ Okay, das reichte. Ich verließ umgehend den Raum und schloss alle Telegramme. Ich hatte genug. Von mir aus konnte jetzt ein anderer an den PC gehen. Ich wollte gerade offline gehen, als ein Telegramm von „dufehlstmir“ kam. „Hallo Naruto. Weißt du, wer ich bin?“ Sasuke dachte ich nur seltsamerweise. //Sasuke Ich ging auf die Toilette. Als ich mir die Hände wusch, wurde die Türklinke gedrückt. Aber ich reagierte nicht sofort, was zur Folge hatte, dass an die Tür gehämmert wurde und Itachi schrie: „Mach endlich, dass du da raus kommst, Naruto.“ Ich verspürte einen schmerzhaften Stich in der Herzgegend und draußen herrschte Schweigen. Anscheinend hatte Itachi gerade auch gemerkt, welchen Namen er gerufen hatte. Am Handtuchhalter hing nur ein Handtuch. Es war orange und mit blauem Garn war der Name Naruto darauf gestickt, oder gestrickt oder vielleicht auch genäht. Mit so was kannte ich mich nicht aus. Ich trocknete meine Hände ab und dachte, das hätte ich ihm auch einpacken können. Ohne etwas zu sagen ging ich nach draußen, an Itachi vorbei der mich nicht ansah und wieder zurück in mein Zimmer. Naruto hatte die Mail bestimmt noch nicht gesehen, aber ich konnte nicht stillsitzen und Däumchen drehen. Also loggte ich mich ein. Zu meinem Entsetzen waren Sakura und Ino online, und schrieben mich natürlich sofort an. Nach dem üblichen Geschwafel fragten sie, ob es Naruto besser ginge, ob er morgen wiederkäme ohne ihn wäre es langweilig. Das stimmte. Ohne ihn war es langweilig, selbst wenn er einem manchmal auf die Nerven gehen konnte, er fehlte einfach überall. Plötzlich wurde mir mitgeteilt, das ich eine neue Mail hatte. Unter diesem Namen – das musste er sein. Mit Herzklopfen und zitterten Fingern öffnete ich sie. Er wollte mit mir reden, oder besser gesagt, mit Julia. Und ich wollte ihn endlich wissen lassen, was ich in Wirklichkeit für ihn empfand. Ja, ich hatte es beiseite geschoben, und nur gedacht, das ich meinen Bruder zurück haben wollte, aber – in diesem Augenblick wollte ich nicht länger lügen. Ich gab mir einen neuen passenden Nicknamen und schickte Naruto unter Julias Emailaddresse den Link zu einem Gayroom. Keine so gute Idee wie sich bald herausstellen sollte. Ich kam überhaupt nicht dazu, mit Naruto zu reden, weil ich von privaten Chats nur so zugeschmissen wurde. Wie dumm von mir, dachte ich. Schließlich kannte ich das schon. Es war ja nicht das erste Mal, das ich diesen Raum besuchte. Ich sperrte einfach alle außer Gipsbein und sah dann zu meinem Entsetzen, dass Naruto den Raum verlassen hatte. Schnell gab ich Gipsbein in die Buddyliste ein, und erwischte ihn gerade noch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)