Ich darf dich nicht lieben von Akio21 (verbotene liebe - brüder) ================================================================================ Kapitel 26: Mikoto greift ein ----------------------------- Mikotos Sicht Ich hasste kochen. Ein undankbarer Job. Man stellt sich bei der Hitze in die Küche, mit den ganzen Geräten die zusätzliche Hitze ausstrahlen, während man kocht, stellt sich gedanklich ein einigermaßen gesundes Menü zusammen und macht sich an die Arbeit. Und egal, was es ist, am Ende läuft es darauf hinaus, dass man bei Tisch nur Gemeckere und Nörgelei hört. „Ich mag keine Truthahnwurst,“ hört mein geschultes Mutterohr egal aus welcher Entfernung von dieser Seite. Oder ein lautes, „Igitt, was ist das? Also das esse ich nicht,“ von der anderen Seite. Auch vorwurfsvolle Blicke bekommt man zugeworfen, die zu sagen scheinen, liebst du mich nicht mehr, Mama? Das gemeinsame Mittagessen ist immer ein halber Weltuntergang. So könnte sich der anfühlen. Irgendeine schlimme Sache. Wie gesagt, ich hasse kochen. Darum, das muss ich zu meiner Schande zugeben, gehe ich auch manchmal einfach bei einem Burgerladen vorbei. Allerdings wusste ich auch von meinem Kurs über gesunde Ernährung, das Burger nicht so schlecht sind, wie ihr Ruf, vorausgesetzt, man lässt die Mayonnaise weg. Aber das heute, - war viel schlimmer. Ich saß mit meinen Söhnen am Esstisch und keiner sagte irgendetwas. Beunruhigt fragte ich, „schmeckt es euch nicht?“ „Doch.“ „Sehr gut.“ „Prima.“ Das war nun nicht mehr witzig. Ich legte besorgt mein Besteck zur Seite und musterte meine drei Söhne nach irgendwelchen Krankheitssymptomen, sowie Anzeichen von Prügeleien oder Mobbing oder gar ...Drogen? Mist das alle nach unten sahen, so das ich ihre Augen nicht sehen konnte. Oder taten sie das mit Absicht? Nein, wohl eher nicht. Die Stimmung allgemein war sehr negativ. Man hätte liebend gerne die Teller weggeräumt nur, um in einen anderen Raum flüchten zu können. Die Luft war wirklich zum Schneiden dick. Probehalber öffnete und schloss ich meine Hand. Ich meine, hätte bei der Luft ja schwieriger sein können, als normalerweise. Mein Blick fiel auf Naruto. Er sah stur auf seinen Teller und stocherte in seinem Essen herum. Ab und zu nahm er einen Bissen zu sich und es schien ihn einige Mühe zu kosten. Entweder der hatte heimlich genascht, keinen Hunger oder es schmeckte ihm nicht. Aber normalerweise hätte er sich dann beschwert. Normalerweise. Dann sah ich zu Sasuke. Der sah auch auf seinen Teller und aß, wenn auch ziemlich langsam. Ab und zu sah er auf und schaute fragend zu Naruto, um dann sofort und mit hochrotem Kopf wieder auf seinen Teller zu sehen. Darauf konnte ich mir überhaupt keinen Reim machen. Ich sah zu Itachi. Der stocherte nicht, der erschlug sein Essen schon fast, und ich musste mich beherrschen um nicht zu sagen, hör auf, Itachi, das ist schon tot. Er aß schnell, eigentlich stopfte er alles in sich rein, ohne Rücksicht auf Verluste und blickte relativ häufig mit funkelnden Augen zu Sasuke, so dass man Angst bekommen konnte, schüttelte dann den Kopf und hieb wieder auf seinen Teller ein. Ich lehnte mich zurück und seufzte. Am besten, ich nahm mir jeden einzeln vor. Das Essen verlief weiterhin schweigend und jeder schien sich zu beeilen um fertig zu werden und von dannen zu eilen. Ich brachte das Geschirr in die Küche und räumte den Spüler ein, während ich überlegte, zu wem ich als Erstes gehen sollte. Es wäre ganz gut, Itachi zu beruhigen, aber – das konnte auch nach hinten losgehen, besser er beruhigte sich selbst schon mal etwas. Naruto hatte bedrückt ausgesehen und stur zugleich. Und bei Sasuke hatte ich überhaupt keine Idee, was mit ihm los sein könnte. Naruto war mein Jüngster und wenn man wusste, wie man ihn zu nehmen hatte, auch der Zugänglichste. Ja, wenn ich etwas herausfinden konnte, wohl am Ehesten von ihm. Ich beschloss, ihnen noch etwas Zeit zu geben und beschäftigte mich mit irgendwelchem Haushaltskram. Unsere Putzfrau würde sich sicher freuen, wenn sie am Nachmittag kam. Naruto Ich drehte mich im Kreis. Auf dem Bürostuhl sitzend. Es war noch lange nicht vier Uhr und um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, ob ich überhaupt online gehen sollte. So schlecht, wie ich drauf war. Natürlich, Itachi und Sasuke hatten ihre eigenen Sachen, Privatsphäre und so, das wusste ich ja und akzeptierte es auch. Ich würde auch nicht wollen, dass sie sich ungefragt in meine Angelegenheiten mischen. Aber das sich die beiden zusammen getan hatten und mich ausschlossen – nee, das war nicht okay. Es fühlte sich wie Verrat an. Wahrscheinlich übertrieb ich sogar maßlos und ihr Geheimnis war irgendetwas total Blödes, trotzdem konnte ich nichts daran ändern, das es sich einfach scheiße anfühlte. Ich stöhnte laut auf und entschloss mich, doch noch online zu gehen. Vielleicht hatte ich ja eine Nachricht, die mich ein wenig aufmunterte. Oder – bei meinem Glück – einen Kettenbrief, der mir ewigen Wohlstand versprach oder ein Leben in der Gosse, je nachdem. Zu meiner Überraschung war Julia online. Mist, hoffentlich hatte sie mich nicht gesehen, ich wollte mich schon wieder ausloggen, als sich das Chatfenster öffnete. „Hi.“ Shit, was jetzt? Am besten, ich – nein, Moment mal, das war ja, als ob sie auf mich gewartet hätte. Da konnte ich sie schlecht abwimmeln. „Hi.“ „Ich hab auf dich gewartet.“ Also wirklich. „Warum? Was ist denn?“ „Es klingt vielleicht blöd, aber ich brauche jemandem zum Reden, ich fühl mich schrecklich.“ Genau wie ich. Das musste wirklich eine Seelenverwandte sein. „Warum, was issn passiert?“ „Mein Bruder hat sich in meinen Bruder verliebt. Er – na ja, wie soll ich ihm helfen? Er ist total unglücklich.“ „Hä? Welche Brüder haben sich verliebt?“ „Ich hab zwei Brüder. Und mein ältester Bruder hat sich in meinen jüngeren verliebt.“ Ich musste den Satz ein paarmal lesen, um ihn zu begreifen und brauchte dann nochmal etwas Zeit, um zu verstehen um was es überhaupt ging. Na gut, da fühlte sie sich wohl hilflos aber es betraf sie ja nur indirekt. „Bist du noch da?“ wurde ich gefragt. „Ja.“ Ich überlegte, wie ich sie trösten sollte. „Bestimmt keine schöne Situation für dich, aber so was liest man doch dauert in der Zeitung, das klärt sich schon. Irgendwie.“ „Meinst du?“ „Ja. Spätestens dann, wenn sich dein älterer Bruder in jemand anders verliebt. Ähm – er ist schwul? Wie alt isser?“ „Fünfzehn.“ „Bestimmt nur so eine Phase,“ schrieb ich und kam mir wie ein Erwachsener vor, die auch solche Ratschläge gaben, weil sie es nicht ernst nahmen. Deswegen fügte ich hinzu: „Natürlich ist das ne schwierige Situation.“ Das war auch nicht besser. „Und du?“ „Was meinst du?“ „Du hast auch zwei Brüder, oder?“ O ja, dachte ich verärgert. „Nicht mehr,“ tippte ich wütend. „Nicht mehr?“ „Nein, die beiden haben ein Geheimnis, das sie mir nicht verraten wollen. Aber – ist mir egal. Das lässt mich vollkommen kalt. Wenn sie mich ausgrenzen wollen, von mir aus. Juckt mich nicht die Bohne.“ „Was für ein Geheimnis?“ „Ich hab doch gesagt, sie verraten es mir nicht, also woher soll ich das wissen?“ Oh, wie gedacht, es war keine gute Idee online zu gehen. Jetzt ließ ich meine Wut auch noch an Julia aus, die sich große Sorgen um ihren verrückten Bruder machte. Gerade als ich mich entschuldigen wollte, klopfte es an der Tür. „Naruto, ich möchte mit dir reden.“ „Sorry, muss off, meine Mutter kommt,“ tippte ich schnell. Wahrscheinlich sah das so aus, als wolle ich mich aus dem Staub machen. Die Art und Weise gefiel mir zwar nicht, aber ich war tatsächlich ganz froh, nicht länger mit Julia chatten zu müssen, das Mädel hatte mich sogar noch mehr runter gezogen. Ich hatte nicht mal eine Ahnung wieso. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)