Ausversehen glücklich~ von Zicke (accidently on purpose) ================================================================================ Kapitel 9: Reconciliation ------------------------- Sorry das die Kapitel immer so dauern, aber ich habe leider im Moment wenig Zeit zum schreiben. Ich werde aber versuchen das das letzte Kapitel nicht so lange auf sich warten lässt und dann sehen das ich bei der FF "Lucilla" auch öfter ein Kapi uploade~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nichts, aber auch rein gar nichts entwickelte sich gerade so wie es sollte... Die Orangehaarige hatte beinahe die ganze Nacht lang nur geweint und auch am nächsten Morgen fand sie nicht sehr lange Schlaf. Müde wischte sie sich über die verquollenen und roten Augen, ehe sie rüber auf den Wecker sah. Es war gerade mal kurz nach fünf und draußen war es noch stock finster. Über Nacht schien es auch kälter geworden zu sein, denn am Rand ihres Fensters hatten sich kleine zarte Eisblumen gebildet, die darauf hinwiesen, dass sie Temperaturen wohl unter null gegangen waren. Schwer atmend und seufzend rollte sich die junge Frau auch auf den Rücken und fuhr sich mit dem Handrücken abermals über das Gesicht. Hier auf dem Hof würde in wenigen Stunden die Arbeit beginnen und dann würde sie nicht so recht wissen wo sie hin gehen sollte. Zorro wollte sie nicht sehen, Janna würde nur Fragen wie das Gespräch verlaufen sei und Koshiro sah ihr dann auch nur wieder an, das etwas nicht stimmte. Darauf hatte Nami aber nun wirklich keine Lust, sie fühlte sich schlecht genug und noch immer bereute sie ihren Wutausbruch von neulich. Das hätte sie auch gerne Zorro klar gemacht, aber nach dem er sie gestern so hart abgewiesen hatte, bezweifelte Nami das sie noch mal so schnell an ihn heran kommen würde. Am liebsten wäre sie im Boden versunken, oder hätte sie sich in einem tiefen Loch verkrochen, doch beides war nicht möglich oder gerade nicht zur Verfügung. Dennoch wollte sie heute Morgen niemanden sehen, keinen der ihr von den Augen ablas das alles aus der Bahn gelaufen war und keinen der ihr sagte, das alles wieder gut werden würde. Einige Zeit warf sich die Orangehaarige also im Bett noch etwas hin und her und versuchte noch mal etwas Ruhe oder Schlaf zu finden, doch das gelang ihr keines Falls. Im Gegenteil, wenn sie die Augen schloss, dann sah sie nur wie ihr Leben vor all dem ausgesehen hatte, vor dem Streit und bevor sie Montana verlassen hatte. Am besten war es ihr wohl wirklich gegangen als sie hier noch zur Schule gegangen war, als sie und Zorro noch unzertrennliche Freunde gewesen waren, die ihren Eltern das ein oder andere Büschel an grauen Haaren beschert hatten. Keiner von ihnen beiden hatte getan was er sollte, nur was er wollte und das wichtigste war gewesen, alle Zwei machten dabei immer kräftig mit! Nami war wahrlich kein Mauerblümchen gewesen und sie hatte sehr wohl gewusst sich selbst zu verteidigen, aber wenn es doch mal Stress mit irgendwelchen aufdringlichen Typen gegeben hatte, dann war Zorro da gewesen. Gerade auf größeren Festen oder Veranstaltungen hatte er schon gerne mal dazwischen gehauen wenn einer dieser perversen Trunkenbolde Nami zu nahe gekommen war. Folglich hatte man sich dann immer ein kleines Heer von solchen Kerlen angelacht, die ihrem Mitstreiter zu Hilfe eilen wollten und die ein oder andere Prügelei war nicht ausgeblieben. Ja, und auch Nami war dann doch immer noch mittendrin gewesen! Dank dem Grünhaarigen hatte sie allerdings so gut wie nie einen Schlag oder dergleichen einstecken müssen, aber selten kam es dann trotzdem vor, dass auch Madame ein blaues Auge kassiert hatte. War ein solches Szenario dann ausgeartet, hatte man sich, wenn auch sechzehn und neunzehn Jahre alt, irgendwo verkrochen, um nicht gleich noch dicken Ärger mit den Eltern zu bekommen. Solche Abende und Nächte waren dann auf eine ganz bestimmte Art und Weise, an einem ganz bestimmten Ort rum gebracht worden. Wie Nami nun also an diese Zeit dachte, wusste sie auch plötzlich wo sie hingehen konnte! So schnell würde man sie dort nicht vermuten, es war geschützt und sogar etwas gemütlich, es war nur ein Stückchen weg, aber bei der Menge an Pferden die hier standen, würde das kein Hindernis darstellen. Ohne weiter zu zögern erhob sich die junge Frau also aus dem Bett, machte sich frisch und zog sich etwas Warmes an. Ihr nächster Gang endete in der Küche, wo sie sich einen kleinen Rucksack mit Proviant vollstopfte und dann verließ sie das Haus. Quer über den Hof ging es zu den Ställen und da Zorro Star Bucks wohl als ersten vermissen würde, wenn er bald an seine Arbeit ging, entschied Nami sich dafür, es noch mal mit Going Marry zu versuchen. Sie war ja auch eine zuverlässige Seele und mehr brauchte die Orangehaarige gerade nicht. Die gefleckte Stute wurde also gesattelt und bevor sie das Zaumzeug um bekam, fütterte Nami sie noch mit ein paar Möhren und zwei Händen voll Kraftfutter, so dass sie wenigstens etwas in ihren Magen bekam. Anschließend führte sie das Pferd aber auf den Hof und bis hinter die Stallungen, wo ein Feldweg begann. Dort saß Nami auf und dann trieb sie das Tier an. Marry trotte sogleich auch am losen Zügel los und ließ sich von ihrer Reiterin den Weg zeigen. Dieser führte erst mal die Sandige Straße hinauf und irgendwann ging es eine Abzweigung rein. Inzwischen war es auch schon heller draußen geworden und selbst wenn auf der Ranch jetzt alles lebendig wurde, so schnell würde keiner merken das sie Beide fehlten. Nach der Abzweigung war der Weg dann allerdings etwas schwerer begehbar, denn er war zum Großteil schon zugewuchert. Noch war er aber zu überwinden und Nami wunderte eigentlich nicht, das man hier kaum noch entlang kam. Wer wusste denn schon wann hier das letzte Mal einer lang gekommen war. Nun, Fakt war, das es gar nicht so lange her war, aber das würde die Orangehaarige noch früh genug merken. Fürs erste freute sie sich einfach nur auf eine vertrauten, ruhigen Ort, an dem sie sich sammeln konnte. Das war es nämlich was sie gerade brauchte und wer weiß, vielleicht ging es ihr dann ja im Laufe des Tages schon besser, so das ihr die Rückkehr auf den Hof leichter fallen würde. Nach gut einer Viertelstunde gemütlichen Schritts, nährte man sich dann schon dem Ziel, hohe Wiesen taten sich auf und ein breiterer Bach schlängelte sich vor ihnen durch das saftige Gras. Auf seiner anderen Seite, war das kleine verträumte Häuschen zu sehen, das Häuschen in das sie und Zorro so oft gekommen waren um wenigstens noch eine Weile dem Ärger verborgen zu bleiben, den sie sich durch ihre kleinen Eskapaden eingehandelt hatten. Früher war dieser Ort hier das zu Hause des Grünhaarigen gewesen, aber als sein Vater dann die Familie verlassen hatte, war Janna dort ausgezogen. Es war ihr dort eben nicht mehr heimisch genug gewesen und alles hatte eh nur an die letzte schlimme Zeit mit ihrem Ex-Mann erinnert. Zorro hingegen hatte das Haus am Fluss nie ganz abgeschrieben, weswegen er ja auch oft her gekommen war. Als Nami dann etwas älter wurde, hatte er auch ihr das Versteck gezeigt und zusammen hatte man eben oft hier rumgehangen, war im Fluss baden gegangen oder hatte eben irgendetwas gespielt. Für zwei Kinder war ein leer stehendes Haus ja auch ein regelrechter Abenteuerspielplatz. Für jugendliche und pubertierende war es oftmals aber der Perfekte Zufluchtsort gewesen, gerade wenn man sich nicht wohl gefühlt hatte und allein sein wollte. Gut, zwischen ihnen Beiden hatte eine gewisse Vertrautheit geherrscht, so dass man über die Anwesenheit des anderen immer froh gewesen war. Somit musste man sich auch nur nach „Water-Ship-Down“ begeben und bald kam der Beistand wie von ganz allein. Als Nami am ersten Abend hier auf der Ranch mit Zorro draußen auf der Treppe das großen Familienhauses gesessen hatte, hatte sie auch daran denken müssen wie lange sie hier am Flusshäuschen immer draußen auf der Treppe gesessen hatten, in eben der gleichen Position. Nebeneinander, sie an ihn gelehnt und meist in eine Decke gekuschelt... Gemeinsam mit Marry überquerte die Orangehaarige noch eine kleine Brücke und dann ritt sie um das Haus herum. Hinten stand das Weidegatter der kleinen Wiese noch immer offen, wie früher schon. Nami ritt als hindurch, stieg ab, schloss es und nahm der Stute dann den Sattel und die gebisslose Trense ab. Going Marry steckte auch gleich ihren edlen schmucken Kopf in das Hohe Gras und begann zu fressen. Inzwischen war für sie ja auch die Zeit für den Weidegang gekommen und ihre innere Uhr schlug schon Alarm. Umso besser das sie nun gleich so ein saftiges Frühstück bekam. Nami sah sich allerdings gleich mal um und was ihr gleich auffiel war, das das Außenrevier, also die Wiese, der Garten und auch der kleine Vorgarten aufgeräumt waren. Sie wusste noch genau das hier und da Gartenmöbel rumgelegen hatten oder das hier und da der Zaun beschädigt gewesen war, aber alles war nun hergerichtet und auch die Fenster waren mit keinen weißen Laken mehr verhangen. Ein wenig wundern tat die junge Frau das schon, weshalb sie auch gleich zur Haustür ging und beim üblichen Versteck, nämlich in einem kleinen Loch unter der Fensterbank, den Schlüssel ertastete. Da der kleine Messinggegenstand noch immer dort anzufinden war, musste sie leicht lächeln. Sofort schloss sie die alte, aber schöne breite Holztür auf und betrat das Haus. Augenblicklich stockte ihr aber der Atem, allein als sie den Hausflur betrat. Überall waren die Fenster frei gemacht, die Türen zu allen Räumen standen weit offen und alle Möbel waren von den lumpigen Decken befreit die sie vor dickem Staub geschützt hatten. Es war egal in welchen Raum die Orangehaarige blickte, sie waren alles sauber, renoviert und gelüftet. Zwar waren die Fenster geschlossen, aber dieser typische, alte, muffige Geruch war nicht da, wie früher. Nein, es roch angenehm und frisch, mal abgesehen von einem leichten Hauch von Farbe und Lasur. Je mehr Zimmer betrat und begutachtete, desto bewusster wurde ihr, dass jemand dieses Haus wieder auf Vordermann brachte. Als sie dann sogar nach oben, zu den letzten wenigen Zimmern ging, kullerten ihr beim Anblick des kleinsten die ersten Tränen über die Wangen. Vor vielen Jahren, so wusste sie, war dieses Zimmer Zorros gewesen, aber hier hatte sich einiges getan! Während alle anderen Räume in ihrem Ursprung belassen worden waren und man sie nur gereinigt, ausgebessert und kleine Reparaturen verrichtet hatte, so war hier alles verändert! Alles war neu gestrichen, die Fenster waren getauscht, der alte Dielenboden war wärmenden Teppich gewichen und alles war heller und bunter gemacht, eben wie man es sich für ein Kinderzimmer vorstellte, in das bald ein kleiner Mensch einziehen sollte. Wie sie hier so stand und alles noch mal durch ihren hübschen Kopf gehen ließ, war ihr klar, das Zorro vor gehabt hatte mit ihr hier hin zu ziehen. Hier hin, wo sie unter sich waren, wo das Baby ein ruhigeres Umfeld hatte, wo sie einfach ein Häuschen für sich gehabt hatten. Das alles hier musste so unendlich viel Arbeit gemacht haben, Arbeit die er sich zusätzlich zu den unendlichen Stunden auf der Ranch aufgehalst hatte und dann fuhr er noch Quer durch die Staaten um sie abzuholen... Es war kein Wunder, es war wirklich kein Wunder das er so wütend und verletzt war. Bestimmt hatte er sie mit all dem hier überraschen wollen und sie hatte sich so daneben verhalten. Nami konnte gar nicht anders, sie schluchzte los und anstatt sich sammeln zu können, begann sie wieder über so vieles nach zu denken. Was sie nicht wusste war, dass auf der Ranch schon ganz schöner Aufruhr herrschte. Zorro war eben doch schnell aufgefallen das Marry weg war und demzufolge hatte er auch gleich im ganzen Haus nach Nami gesucht. Die Orangehaarige war aber nirgends zu finden gewesen und allein deshalb war sofort Panik in ihm ausgebrochen. Jetzt schon könnte er sich dafür ohrfeigen ihr gestern nicht zugehört zu haben, es hatte ihr doch offensichtlich leid getan, was sie gesagt hatte und wie lange hatte sie versucht sich zu entschuldigen? Eine Woche lang war es mit Sicherheit gewesen... Wenn ihr jetzt etwas passierte, dann war er allein daran schuld! Aber es nutzte nichts, man musste nach ihr suchen! Jana würde beim Haus bleiben falls sie wieder auftauchte und Koshiro und Zorro wollten mit den Pferden los. Wenn Marry fehlte, dann war Nami ganz sicher mit ihr unterwegs, fragte sich eben nur wie lange?! Die Pferde gesattelt ging es auch gleich im Eiltempo vom Hof und Bucks durfte gleich am frühen Morgen mal so richtig reinhauen und Staub aufwirbeln. Zuerst suchte Zorro die Strecke ab, die sie neulich vor dem Streit geritten waren, aber es gab nirgends ein Anzeichen von ihr. Als nächstes ritt er den Berg auf der westlichen Seite hinunter, bis sich der Weg in mehrere Pfade aufteilte und wie er überlegte welcher wohl am eheste in Frage kam, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! Der Fluss!!! Das Haus!!! Ganz sicher war Nami dort, ja ganz bestimmt! Wieder wurde Starbucks angetrieben und sauste über den staubigen dunkelgelben Weg, der bald schon vor einer kleinen Brücke endete, die Brücke über die auch Nami und Marry geritten waren. Die Stute war dann auch am hinteren, seitlichen Rand des Hauses auf der kleinen Weide zu sehen und als Zorro rüber zum Haus ritte und sah das die Tür offen stand, fiel ihm ein Stein vom Herzen! Auch er ritt auf die Wiese, stellte den jungen Hengst dort abgesattelt hin und vergewisserte sich, dass die Paint-Stute unversehrt war. Weiter hielt ihn dann aber nichts auf, sogleich stürzte er ins Haus, suchte unten alles ab und rannte dann die schmale Treppe nach oben. Dort angekommen erkannte er auch schon die Orangehaarige, die weinend im Türrahmen des geplanten Kinderzimmers stand. Nami hatte bis jetzt auch gar nicht mitbekommen das Zorro jetzt ebenfalls da war, erst als er kurz vor ihr stehen blieb schrak sie auf und wand sich zu ihm um. Unweigerlich biss sie sich auf ihre Unterlippe. Er hatte sie gesucht! So wie er gerade aussah, hatte er auch sehr wahrscheinlich Angst um sie gehabt... Verdammt... Sie war schon wieder einfach davon geritten... Nami konnte dann aber gar nicht anders, sie kniff die Augen zusammen, schluchzte wieder auf und warf sich dann schniefend in seine Arme. „ES TUT MIR SO LEID ZORRO!!! Es tut mir so leid, ich - ich wollte das alles nicht, ich hab das alles nicht so gemeint! Bitte - BITTE - vergiss was ich letztens gesagt hab, das war alles ganz großer Blödsinn!“ Der Grünhaarige war schon etwas erschrocken als sie so auf ihn zustürzte, aber im selben Moment fasste er sich auch wieder und drückte sie an sich heran, so dass seine kräftigen Arme ihren Oberkörper vollkommen umschlossen. Sein Kinn fand auf ihrem Haupt Platz und eine seiner großen Hände strich ihr sanft über den Rücken. „Shhht, schon gut Nami. Ist doch alles vergessen. Mir tut´s doch auch leid, ich hätte dir wenigstens gestern zu hören müssen! Ich bin nur so froh das du hier bist, ich hab mir verdammt noch mal echt Sorgen um dich gemacht.“ Hier war sie aber sicher und es war auch nicht weit von der Ranch weg, so dass zum Glück ja auch gar nichts hätte passieren können. Marry hatte auch nicht geschwitzt gehabt, wie Zorro eben festgestellt hatte, daher waren sie wohl auch langsam unterwegs gewesen. Nun hob Nami aber auch leicht den Kopf und ihr Schluchzen beruhigte sich etwas. „Du hast schon so viel für mich gemacht und jetzt noch das hier! Zorro, ich hätte nie von hier weggehen sollen und ich hätte dich heiraten sollen, dann wär ich jetzt wahrscheinlich mehr als glücklich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)