Ausversehen glücklich~ von Zicke (accidently on purpose) ================================================================================ Kapitel 2: Solace ----------------- ... Da Zorro zwangsläufig auf die Schilder sah, um das Knöpfchen zu finden, welches eventuell Nami herbeirufen würde, fiel ihm auf, dass der Blondschopf ebenfalls dauernd auf die Klingel drückte, die Zorro jetzt ins Visier genommen hatte. Etwas skeptisch blickte er den schnöseligen Typen also an und hob eine Braue. "Darf man fragen was das wird? Einmal klingeln sollte doch reichen, oder?" Der Blondschopf warf nun einen Blick auf den Grünhaarigen, der meinte ihm Tipps geben zu müssen. "Reicht es eben nicht, ich steh hier schon seit einer guten Stunde und Klingel Sturm, aber die Gute macht nicht auf, dabei müsste ich ganz dringend mal mit ihr reden..." Zorro wurde nun stutzig, wieso klingelte der Typ denn bei Nami Sturm? War der etwa dieser Sanji? Blondie drückte aber weiter und die kleine Lampe neben der Klinge leuchtete wieder ein paar Mal auf, anschließend war dieses Mal ein Rascheln im Lautsprecher zu hören und dann ertönte eine kratzige und auch leicht schrille Stimme. "Sanji verpiss dich!!! Ich will dich nicht mehr sehen!" "Nami!", brach der Blonde dann aber hervor. "Komm schon, lass uns da nochmal drüber reden, es ... es war nicht so wie du denkst!" Ha von wegen... Okay, damit war wohl alles klar... für Zorro zumindest, der Typ hier hatte also seiner "kleinen Hexe" das Herz gebrochen!!! KNIRSCH So, dafür brach er ihm jetzt was anderes!!! Seine Faust war nämlich ohne weiter zu zögern in Sanjis Gesicht gerauscht und hatte ihm die Nase geplättet. Der Blonde hatte daraufhin wie ein bunter Brummkreisel Pirouetten gedreht und war in die Hauswand gekracht, an der er jetzt hinabrutschte. Fast schon wie im Zeichentrickfilm schwirrten nun die kleinen gelben Vöglein um seinen Kopf herum und er wusste gar nicht was los war. Da Nami oben aber noch nicht wieder von der Sprechanlage weggegangen war, hatte sie diesen dumpfen Knall und das leichte Aufschreien Sanjis vernommen, der gerade ordentlich eine gedrückt bekommen hatte. Jetzt doch irgendwie neugierig geworden, legte sie den Hörer der Sprechanlage auf und rannte hinunter zum Eingang des Hochhauses, wo sie die Eingangstür öffnete und das Szenario begutachtet. Also, da war schon mal Sanji aus dessen Nase unheimlich viel Blut lief und der offensichtlich irgendwelche Wahrnehmungsstörungen hatte, denn er schielte nach oben zu seinem Gegenüber und gab irgendwelche primitiven Laute von sich. Das Gegenüber ihres Ex-Freundes identifizierte sie dann als Zorro, der noch mit geballter Faust dastand und den Blonden anknurrte, wahrscheinlich als ernst zu nehmende Drohung, dass Sanji sich bloß nicht erheben solle, andernfalls gab’s noch eine! Auf den Lippen der angesäuselten Orangehaarigen bildete sich nun ein breites Lächeln, denn dieser Gigolo hatte es einfach nicht besser verdient! Aber noch mehr freute sie sich, ihren „Großen“ zu sehen, der ihr gerade eine riesen Freude bereitet hatte! So musste sie sich jetzt wenigstens nicht die Hände schmutzig machen! Anschließend fiel sie Zorro aber erst mal um den Hals, sie hatten sich so eeeeeeewig nicht gesehen und Worte hätten es eh nicht ausdrücken können, wie er ihr gefehlt hatte! „Schön dass du endlich da bist!“, schnurrte Nami, wobei sie sich fest an ihn drückte. Zorro schlang auch seine Arme um das zierliche Geschöpf, das aber zweifelsohne den Teufel in sich trug, und grinste breit. „Stimmt, wurde echt Zeit!“ Nami löste sich dann aber von ihrem besten Kumpel und griff nach seiner Hand, „Los lass uns nach oben gehen. Ich will weder in der Nähe dieses Mistkerls sein, noch will ich mir länger dieses jämmerliche Bild antun!“ Dagegen hatte Zorro jetzt nichts einzuwenden und ließ sich von der Orangehaarigen durch die Wohnungstür geleiten. Sanji hingegen streckte nur seinen Arm aus und nuschelte etwas, das wohl: „warte doch Namilein“ heißen sollte. Im kleinen Apartment der Orangehaarigen ließ man sich erst mal auf dem gemütlichen Sofa nieder, das inmitten des Wohnzimmers stand und Nami griff auch gleich wieder zu der Whiskyflasche, die noch immer offen auf dem gläsernen Couchtisch stand. Dieses braune Gesöff hatte es ihr schon immer angetan und gerade jetzt, wo sie sich mal mit einem Wort beschrieben, einfach nur scheiße fühlte, da war es eine Wohltat, wenn es brennend die Speiseröhre hinunter lief. Da sie eine gute Gastgeberin war, schenkte sie Zorro etwas in ein Glas, so dass er ihr beim Betrinken Gesellschaft leisten konnte und dann musste sie sich erst mal aussprechen! Der Grünhaarige wusste zwar bereits von Vivi, der Freundin Namis, was vorgefallen war, aber Nami beschrieb alles noch mal ausführlicher und nicht so durch die Blume gesprochen. "Da pimpert dieses Arschloch doch tatsächlich SEINE Cousine, in seinem Hotelzimmer und das an unserem Hochzeitstag. Ich hab echt gedacht, ich werd nicht mehr! Vor allem, ich dachte nicht im ersten Moment, 'Du Schwein', nein ich dachte mir viel eher, 'Bei mir hast du dich nie so ins Zeug gelegt'. Ich meine wie krank eigentlich!" Vor Wut schnaubend nahm sie noch einen ordentlichen Schluck aus der Flasche und dann lehnte sie sich an ihren Großen an. "Ach man Sorro... warum ey? Was hab ich denn falsch gemacht?" So langsam wurde ihre Stimme weich, ihre Worte schwammig und ihre Augen glasig. "Ich bin für den Mistkerl weg aus meiner geliebten Heimat! Ich hab hier ‘nen Job, den ich überhaupt nicht mag und ich bin, seit ich hier, nicht einmal auf ‘nem Pferd gesessen. Früher bin ich nirgendwo ohne so ein süßes "Monster" hin!!!" Zorro merkte schon, wie bei ihr der Schock nun langsam nachließ und wie sie die Trauer überrannte. Dieser blonde Scheißkerl hatte ihr verdammt weh getan! Langsam nahm Zorro ihr dann aber die Flasche aus der Hand und stellte sie auf dem Tisch vor sich ab, dann zog er Nami in seine Arme und drückte sie fest an sich, so dass sie spürte, dass sie jetzt nicht allein war. Es war auch gut das Zorro da war, verdammt gut, denn wer wüsste schon, was Nami sonst für Dummheiten gemacht hätte. Sie kuschelte sich auch gleich in seine Arme und ihre zarten Finger vergruben sich in seinem Hemd. Keine Sekunde später rannen der Orangehaarigen auch schon die ersten Tränen über die Augenlieder und kullerten ihre blassen Wangen hinunter. Immer mehr Tränen suchten sich den Weg über ihre erhitze Haut und mit jeder Träne wurde auch das Schluchzen stärker und lauter. Der Stoff von Zorros Hemd wurde dort auch langsam durchsichtig, wo Nami ihr Gesicht an ihm anlehnte und gegen seine Brust schluchzte. Sie verstand das alles einfach nicht... Was war da nur in Sanji gefahren?... Aber sie wollte gar nicht wissen, wo er vielleicht noch alles seinen Spaß gehabt hatte, wenn er gemeint hatte, er müsste heute länger im Restaurant arbeiten. Zorro legte seine Arme dann aber auch noch um einiges fester um sie und strich beruhigend über ihren Rücken. Jetzt im Nachhinein ärgerte er sich schon, dass er diesem Schnösel nicht noch eine mehr drauf gehauen hatte. Er hätte wirklich mehr verdient, als nur eins auf die Nase... Naja, das war nun nicht mehr zu ändern und gerade war die oberste Priorität, dass sich die Orangehaarige wieder beruhigen konnte. Sanft drückte der Grünhaarige ihr ein, zwei Küsse auf den Kopf und dann löste er sich etwas von Nami. "Hey Süße, das wird schon wieder. Ich bin ja auch erst mal noch ein paar Tage hier und dann sehen wir weiter, hm? Du hast doch bestimmt noch ´ne Weile Urlaub, in der Zeit sorgen wir einfach für Ablenkung von dem ganzen~" Nami sah ein wenig zu ihm auf, aber aus ihren tränengefüllten Augen konnte sie nicht viel erkennen. Das musste sie ja aber auch gar nicht. Sie spürte ja, dass Zorro sie im Arm hatte und nach einem kurzen Nicken drückte sie sich wieder an seine feste Brust und ließ die Tränen dann weiter laufen. Nami war wirklich froh, dass er da war und auch froh darüber, dass Zorro gleich zu ihr gekommen war. Jemand anderen hätte sie jetzt gerade gar nicht bei sich haben wollen... Einige Zeit lang ließ Nami die Trauer, die Enttäuschung und die Wut heraus, aber in Zorros Armen konnte sie das nur zu gut. Er war schon immer für sie da gewesen, seit sie sich kannten und sie hatte sich auch immer auf ihn verlassen können! Immer!!! Selbst als sie als 5 Jährige in seine Familie gekommen war, war er nicht der 8-Jährige Junge gewesen der sie ärgerte, nein er hatte sie gleich wie seine kleine Schwester behandelt. Er hatte ihr den Hof gezeigt und er hatte ihr auch den Umgang mit den Pferden beigebracht. Als Nami dann 6 gewesen war, hatte sie besser im Sattel gesessen wie manch ein Erwachsener. Ja... er war wirklich immer da gewesen, auch als sie beim Abschlussball sitzen gelassen wurde und als sie ihren ersten Unfall mit dem Auto gebaut hatte und jetzt war er wieder da, genau zur richtigen Zeit! Nami beruhigte sich also und drückte sich dann von Zorro weg, sie wischte sich über die Augen und versuchte dann, ihn anzulächeln. Das gelang ihr auch, denn wenn sie den Grünhaarigen ansah, dann musste sie einfach die Mundwinkel anheben und ihre Lippen breiter werden lassen. Als Zeichen das sie sich wieder eingekriegt hatte, drückte sie ihm einen Kuss auf die Nase und dann wischte sie sich noch mal gänzlich über ihr gerötetes Gesicht. "So, genug geheult!", schalt sich die Orangehaarige laut selbst und dann griff sie sich wieder die Whiskeyflasche, um einen Schluck daraus zu trinken. Von Zorro wurde sie deshalb aber auch etwas argwöhnisch gemustert, denn es war eigentlich nicht nötig, noch weiter zu trinken, oder? "Hey, stell das weg okay? Wenn ich mir das so ansehe, dann hattest du doch genug für heute!" Immerhin lagen schon drei Flaschen an der Erde und dieser Sanji war es nicht Wert, sich noch eine deftige Blutvergiftung einzuhandeln. Es war ja guter und auch hochprozentiger Whiskey, so dass das schneller ging, als einem lieb war. Nami seufzte auch gleich bei seinen bevormundenden Worten, aber nickte leicht. "Okay... dann machen wir die Pulle hier noch leer und dann ist Schluss..." Sie goss also Zorro noch ein, bis sein Glas zum Rand gefüllt war und schüttete sich anschließend den restlichen Inhalt aus der Flasche in den Rachen. Kurz darauf schüttelte sie sich noch mal und dann flog das gläserne Gefäß auf den Boden zu seinen leeren Artgenossen. Der Grünhaarige grinste und nahm sich dann sein Glas, welches er ebenfalls leerte und dann auf dem Tisch abstellte. "So und was möchtest du jetzt tun?", fragte er Nami, die zusammengesunken im Sofa saß. Auf seine Frage hatte Nami aber gleich die passende Antwort, sie war immerhin eine Frau und sie war frustriert, also gab es nur eins was sie jetzt tun wollte, naja oder eben eine Reihe von Dingen die Frauen eben taten, wenn sie deprimiert waren. "Also erstens werde ich mir jetzt ganz sicher um die zwei Kilo Eis reinpfeifen, dabei guck ich ‘nen Horrorfilm, weil ich auf Liebesschnulzen nicht stehe und da du schon mal da bist, will ich kuscheln! Whiskey hatte sie dann doch genug, das spürte die Orangehaarige junge Frau nämlich als sie abrupt aufstand, um sich besagtes Eis zu holen und dann arg ins Schwanken geriet. Zorro griff aber gleich zu und bewahrte sie davor, nach vorn auf die Tischplatte zu kippen, was Nami dann mit einem recht gackernden Lachen abtat. "Hups das war wohl doch zu viel!!!" Dann eiste sie sich von ihrem Grünhaarigen Freund los und lief wie auf Eiern in die Küche, um den Gefrierschrank zu plündern. Zorro schüttelte nur den Kopf, aber er musste auch grinsen. Das war eben Nami, sie ließ sich nicht unterkriegen und schon gar nicht wenn sie jemanden hatte, der ihr dabei half sich ab zu lenken. Die angeschwipste "Nichtbraut" kam in Kürze auch mit zwei riesigen Pötten Creme Eis und zwei Löffeln zurück. Außerdem trug sie nicht mehr das Brautkleid, nein sie hatte ein schlabbriges Hemd und eine Boxershorts an, womit sie dann wie ein nasser Sack auf das Sofa plumpste. "Soooooooooooo, da wär ich!" Zorro zog dann aber erst mal seine Schuhe aus und schob sie unter den Couchtisch, dann machte er noch seinen Hemdkragen auf und streckte die Beine aus. Allerdings musterte er die kleine Orangehaarige auch sanft lächelnd. "Irgendwoher kenn ich das Hemd doch, hm? Das ist nicht zufällig mein Lieblingshemd das mir, seltsamer Weises, seit deinem Auszug abhandengekommen ist?!" Nami grinste nun auch und kramte sich erst mal ihre Kuscheldecke aus der Sofaritze, worin sie sich dann einmummelte. "Doch mein Großer, aber jetzt ist es mein Lieblingshemd!" Sie schob ihm die Zunge entgegen und dann drückte sie Zorro auch noch einen der Pötte Eis samt Löffel in die Hand. "Hier das is deiner! Aber lass die Hälfte über dann tauschen wir!" Nami schnappte sich noch die Fernbedienung und knipste dann die Glotze an, irgendwas würde sich da doch sicher finden lassen. Im Pay-TV lief dann auch auf jeden Fall etwas. Der Streifen nannte sich "Tucker and Dale vs. Evil", eigentlich kein richtiger Horrorfilm, da er eher die ganzen Klischees auf die Schippe nahm, aber er war ein wenig eklig und man konnte sich totlachen, also war die Wahl nicht wirklich schlecht gewesen. Die Becher mit dem Eis leerten sich ebenfalls Minute um Minute, aber Vanille-Karamell mit Krokant und Baleys-Brwonie mit Schokosplittern konnte man auch nicht wiederstehen. Die zwei Kilo Eis taten es aber nicht, Nami holte also noch Popcorn und Buttermais, außerdem machte sie zwischendurch noch Kaffee und Kakao. … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)