Ausversehen glücklich~ von Zicke (accidently on purpose) ================================================================================ Kapitel 1: Unlucky ------------------ Nami, aufgewachsen in Montana zwischen Livingston und Billings, ganz in der Nähe von Big Timber, derzeitiger Wohnort mitten in Chicago, war drauf und dran heute ihrem langjährigen Freund namens Sanji das Ja-Wort zu geben! Während ihre drei Freundinnen Vivi, Robin und Kaya noch an ihr rumfummelten, um auch die letzte Haarklammer und die letzte Eindrehperle in einen perfekten Sitz zu bringen, wurde die Orangehaarige von ihrem Handy abgelenkt, das wild und nach Aufmerksamkeit blinkend und vibrierend auf ihrer Kommode umherzappelte. Sich aus den Klauen der anderen drei Mädels befreiend und mit einem bestimmten Gesichtsausdruck verständlich machend, dass sie jetzt keine Wiederworte duldete, griff sie das Telefon auf und bewegte sich hinüber zu dem Balkon des Hotelzimmers, welcher ihr die einzige Chance bot, telefonieren zu können, ohne dass der Empfang zusammenbrach. Allein von der Anzeige des Displays her konnte sie sehen, dass es Zorro war der anrief, der Grünhaarige Jenigewelche, bei dessen Familie sie so zusagen groß geworden war. Aus dem Grund ging Nami auch mit heller und freudiger Stimme an den Apparat. "Heyyyyyy, na mein großer wie geht’s dir? Bist du bald da? Gott du glaubst nicht, welchen Stress ich hab!“ Allein bei ihrer so aufgedrehten und auch etwas hektischen Art musste Zorro lachen, er grinste vor sich hin und lehnte sich an einen Pfeiler in der Wartehalle des Flughafens, in der er sich gerade noch befand. „Nein sieht leider nicht so aus. Ich enttäusch dich ja echt nur ungern, aber der Flieger hat Verspätung und da er wohl erst in frühestens zwei Stunden hier eintrudelt werde ich die Trauung wohl verpassen.“ Gleich war ein wütendes schnaufen der Orangehaarigen zu hören, aber kurz darauf seufzte sie, er konnte ja nun am wenigsten dafür. „Ach so ein Dreck… Ich hab mich so gefreut, dass du kommen kannst, Janna und Koshiro schaffen es ja leider nicht… „ Zorro seufzte nun ebenfalls auf und ließ sich dann in der Wartehalle auf einem der Plastiksitze nieder. Es war eben einfach nur zum verrückt werden. „Ich weiß, ich hatte ja auch gehofft, dass alles klappt, aber ich bin ja auch nicht eher von der Ranch weg gekommen.“ Das ging eben nicht so einfach, schon gar nicht jetzt Anfang Juni, wo die Pferde wieder auf die Bergwiesen kamen und unten das Heu gemacht wurde. „Naja, dann machen wir eben heute Abend Party, das ist immerhin besser, als wenn ich gar nicht komm.“ „Hm….“, Nami seufzte erneut und lehnte sich dann an die Wand des Hotels, im Moment interessierte sie es auch gar nicht, ob ihr Kleid schmutzig wurde. Tsss in weiß heiraten, bei ihr wäre das doch eh so was von gelogen, denn unschuldig war sie mit ihren 23 eh nicht mehr! Schon lange nicht … „Ja das ist besser als nichts. Hoffentlich kommst du nicht so spät, das wäre echt schade.“ Vor allem da der Weg ja nun nicht gerade der nächste war… Zorro nickte leicht vor sich hin, auch wenn Nami das nicht sehen konnte. „Das hoffe ich auch, aber wenn der Flieger wirklich spätestens in zwei Stunden geht, dann bin ich ja wenigstens zum Kaffee pünktlich da.“ So lang brauchten die kleinen Maschinen zum Glück nicht, wenn es darum ging die Distanz von Billings nach Chicago zu überbrücken. „Na gut, aber wehe du erscheinst hier später, Zorro, dann kannst du dein blaues Wunder erleben!“, scherzte Nami noch, ehe sie dann auf die Uhr blickte und bemerkte, dass es ja Zeit wurde, sich endlich mal fertig zu machen. So viel Zeit blieb ihr nämlich nicht mehr und von dem Hotel, wo die Feier stattfinden sollte, bis zur Kirche war auch noch ein Stückchen Weg zurück zu legen. Lachend lehnte sich Zorro also in seinem mehr als unkomfortablen Sitz zurück und strich sich dann einmal durch die kurzen wuscheligen Haare. „Keine Sorge Nami, ich werde mein Bestes geben, kümmre dich lieber darum, dass du fertig wirst.“ Immerhin wollte sie ja in ein paar Stunden heiraten, da sollte sie dann doch nicht zu spät eintrudeln. Zorro hatte wohl recht gehabt, denn es war zwar fast schon ein wenig Tradition das die Braut einige Minuten zu spät kam, auch um den zukünftigen etwas zappeln zu lassen, aber aus ein paar Minuten mussten ja nicht gleich eine Stunde werden. Sanji war sicher schon vorausgefahren, er musste Nami ja vor dem Standesamt in Empfang nehmen und sie hinein führen. Ihr Vater konnte das leider nicht tun, denn sie kannte ihre leiblichen Eltern gar nicht. Aber auch Koshiro, Zorros Onkel konnte das nicht für sie tun, er kam eben nicht aus Big Timber weg. Aufgrund des Telefonates und etlichen kleinen Desastern mit der Frisur konnte es dann auch endlich mal los gehen und eines stand jetzt schon fest: Madame würde mindestens eine halbe Stunde zu spät erscheinen, also doch nicht ganz nur ein paar Minuten. Allein aus diesem Grund rannte die Orangehaarige auch über den langen Flur, der die Hotelzimmer voneinander trennte und sah zu, dass sie mit langen schnellen Schritten runter in die Empfangshalle kam. Robin, Vivi und Kaya hatten ganz schön zu tun, dass sie die rennende Braut noch einholten, bzw. mit ihr Schritt halten konnten. Nami war aber auch verdammt flink, das musste man ihr lassen. Jedoch… „The runnig Bride“ verlor ganz plötzlich an Geschwindigkeit und bremste vollständig ab, als sie das Zimmer 875 erreichte. Aus diesen Räumlichkeiten war nämlich ein heiteres Stöhnen zu hören und hin und wieder folgte darauf ein verzücktes Quieken! Die Tatsache das hier wohl noch zweier ihrer Gäste körperliches Vergnügen miteinander hatten war an sich ja schon schlimm genug, denn Nami war ja schon voll und ganz zu spät, was die Ankunft bei ihrer eigenen Trauung anging, aber das Schlimmste an der Sache war, dass sie, und das obwohl sie nur kurz die Stimmen aufgenommen hatte, genau sagen konnte zu wem sie gehörten. Anlässlich ihrer gerade gemachten Feststellung schoss ihr die Galle in die Speiseröhre, ihr wurde übel und ein regelrechter, dicker Ekel überkam sie. Zwar völlig fassungslos und halb starr aus Angst vor dem, was die junge Frau wohl gleich sehen würde, nahm sich Nami trotzdem zusammen und griff die Klinke der Zimmertür. Das nächste Empören breitete sich in ihr aus, denn als sie die alte, aus Messing gefertigte Klinke herunter drückte, war gleich klar das diese dreisten Schweine – anders konnte man es nicht sagen - nicht mal abgeschlossen hatten!!! Wütend und völlig enttäuscht riss die Orangehaarige also die Zimmertür auf, sodass ihr Blick auf ihren, ab jetzt, Ex-Freund fiel, der gerade voller Elan SEINE Cousine poppte! „SANJI … BOA…“, kam es also kreischend aus Namis Kehle und dann begann ihr zierlicher Körper auch schon zu beben. Sie biss sich auf die Unterlippe und kurz darauf kamen ihr auch die Tränen. Es war gerade gar nicht in Worte zu fassen, wie betrogen und verraten sich Nami fühlte. In ihr explodierten etliche Gefühle, Traurigkeit, Enttäuschung, Wut, Zorn, allesamt vermischten sich in einem großen Strudel, der sich in ihr aufwirbelte und ihr noch mehr Übelkeit bescherte. Der Blonde, der eigentlich schon längst hätte beim Standesamt sein sollen, hielt in seinen heftigen Bewegungen inne und warf den Kopf in ihre Richtung. Sofort breitete sich blankes Entsetzen darauf aus, sodass er außer Stande war, irgendetwas zu sagen. Nur ein trockenes und gehauchtes „Shit“, glitt über seine Lippen, aber dann stürzte seine Verlobte auch schon aus dem Raum. Einzig allein ein lautes und lange nachhallendes, „ES IST SOWAS VON AUS!!!“, stand noch im Raum und dann waren nur noch die raschen Schritte von Nami zu hören. Ihre Brautjungfern folgten ihr zwar, aber ohne Erfolg. Auch ihr ständiges Rufen konnte Nami nicht zurückhalten, aber die Orangehaarige nahm das alles eh nicht mehr war. Sie rannte runter in die Empfangshalle, raus auf die Straße und während sie blind und mit Tränen gefüllten Augen in die Richtung der U-Bahn rannte, die sie zu ihrem kleinen geliebten Apartment bringen würde, riss sie sich alles was möglich war vom Leib! Sie warf den Schleier auf die Straße, fegte die Ohrringe aus ihren Ohrläppchen. Die Kette riss sie sich vom Hals und pfefferte sie auf den hitzigen Asphalt. Sogar die weißen Satinschuhe ließ sie irgendwo nahe eines Gullis stehen und ihr kleines Täschchen landete im nächstgelegenen Mülleimer. Den Verlobungsring, den sie sich fast zuletzt vom Finger zog, den warf sie in den Hut eines Obdachlosen, der ihr fassungslos nachsah, denn das glänzende Schmuckstück war mit seinem echten Smaragd sicher viel Geld wert! So hatte es sich die junge Frau aber auch nicht vorgestellt... Das hier heute, das hätte der schönste Tag in ihrem Leben werden sollen und nun? Nun war es wohl der schlimmste Tag, den sie sich annährend vorstellen konnte. Nicht mal der Tod ihrer Eltern war für sie schlimm gewesen, denn sie hatte keinen von beiden je kennen gelernt. Umso schlimmer war es aber, dass der Mann, der ihre neue Familie hätte werden sollen, ihr so das Herz brach! Als Nami nämlich seine Stimme und die von Boa Hancock, dieser Schlange, gehört hatte, da hatte sie in ihrem Inneren deutlich ein schmerzvolles Krachen vernommen. Ein Krachen das von ihrem Herzen gekommen war, als es in tausende und abertausende kleiner Scherben zerborsten war. Und für dieses Schwein hatte sie ihr zu Hause hinter sich gelassen… Ganze fünf Stunden später, wobei es für Nami wohl eher drei Whiskeyflaschen später waren, stieg der Grünhaarige, schon bekannt als Namis bester Freund, aus dem Taxi, das ihn vom Flughafen zum Hotel gebracht hatte, in dem die Hochzeitsfeier seiner „kleinen Hexe“, wie Zorro die Orangehaarige gern nannte, stattfinden sollte. Schon als er die Eingangshalle betrat war einiges arg merkwürdig, denn etliche Menschen die zweifelsohne festlich gekleidet waren hatten ihre Koffer bei der Hand oder ließen sie sich gerade bringen. Am Schalter für den Check-in oder Check-Out herrschte Hochkonjunktur und eine brünette Hostess schien ganz schön überfordert zu sein. Trotzdem schaffte es der junge Mann sich irgendwann mal bis zu der doch recht hübschen jungen Dame durchzukämpfen, um ihr freundlich seine Frage stellen zu können. „Entschuldigen sie, wo findet denn hier die Hochzeit statt? Ich bin gerade erst angekommen, aber dieses Gebäude kann sicher mehr Menschen beherbergen wie die kleine Stadt aus der ich komme, daher wäre es wirklich nett, wenn sie mir Etage und Saal nennen, Mam.“ Die Braunhaarige Hostess blickte nun fassungslos diesen… naja, diesen Cowboy vor sich an, denn anders konnte man den Grünhaarigen wirklich nicht bezeichnen. Gut, er sah schon verdammt gut aus und deswegen musterten ihre dunkeln Augen auch den Mann vor sich, aber seine Kleidung verriet schon dass er wohl eher aus den nördlicheren Staaten dieses Landes kam. „Ähm…“, begann sie zu stammeln. „Da sie hier, wie sie ja gerade selbst sagten, gerade erst eingetroffen sind, haben sie wohl auch nicht mitbekommen das die Hochzeit geplatzt ist.“ Nun waren es die dunklen Augen des Grünhaarigen die groß wurden: Die Hochzeit war geplatzt??? Wie zum Teufel war das denn nun passiert? Ungläubig blinzelnd sah Zorro immer noch die Empfangsdame an und zog eine Braue hoch. "Ähm... Wissen sie, was da vorgefallen ist? Ich meine vor ein paar Stunden habe ich noch mit der Braut telefoniert und da war noch alles in Ordnung. Wie kann es sein, dass dann alles abgesagt ist?" Eine noch bessere Frage war dann, wo Zorro bleiben sollte, aber um das Problem konnte er sich auch noch später kümmern. Die Brünette blinzelte Zorro überfreundlich und zuckersüß an und lehnte sich dann etwas auf ihren Tresen. "Naja sie kam vor einigen Stunden hier vorbei gebraust und meinte dass sich alles erledigt hatte. Ihre Brautjungfern hatten dann allerdings den Rest in die Hand genommen. Ich kann ihnen wirklich nur sagen dass die Feierlichkeiten kurzfristig abgesagt wurden." Dann deutete sie aber auf eine junge Frau mit hellblauen Haaren und erhob wieder die Stimme. "Die junge Frau dort ist die Trauzeugin, sie wird sicher mehr wissen. Wenn sie mich dann allerdings wieder entschuldigen, ich habe wirklich noch einiges zu erledigen." Okay... der Grünhaarige war dadurch nun auch nicht wirklich schlauer, aber er hatte nun eine Ansprechpartnerin gefunden. Zu der setzte er sich auch rasch in Bewegung und sprach sie ebenfalls gleich auf die gesamten Geschehnisse an. Die Blauhaarige, die Vivi hieß und inzwischen zu Namis bester Freundin geworden war, begrüßte Zorro erst mal und erklärte ihm dann, was vorgefallen war. Es war wohl nicht verwunderlich, dass Namis bester Freund beinahe aus der Haut gefahren wäre, als Vivi ihm schilderte, dass der EX-Bräutigam lieber seine eigene Cousine beglückt hatte, als zum Altar zu schreiten... Gut... Zorro erfuhr dann weiterhin, dass sämtliche Zimmer im Hotel, sowie auch alles andere storniert worden waren und dass er nun sehen musste, wo er erst mal unterkam. Vivi vermutete die Orangehaarige aber in ihrem eigenen Apartment und da Zorro ja, selbstverständlicher Weise, nach ihr sehen wollte, verriet sie ihm die Adresse. Der Grünhaarige sollte die zwar eigentlich auch wissen, aber er kannte lediglich ihre Telefonnummer aus dem Kopf und auch nur, weil man mit dem Handy zwischen Billings und Big Timber nichts anfangen konnte und noch über Münztelefone kommunizierte! Scheiß Empfang eben, um es mal direkt auszudrücken! Ihre Adresse in Form eines kleinen Zettels in der Hand, suchte Zorro sich draußen also wieder ein Taxi und ließ sich quer durch Chicago fahren um an dem Wohnblock anzukommen, wo sich die Wohnung seiner Kleinen befand. Samt Tasche und Rucksack ging es dann also einmal über die Straße und rüber zu dem Hochhaus wo er nur noch die richtige Klingel finden musste, aber die Namensschildchen würden schon helfen, ganz bestimmt! Wie der Grünhaarige dann allerdings auf der anderen Straßenseite ankam, stand da schon ein Typ, der bei irgendjemand eine Art Sturmklingeln veranstaltete. ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)