Ewig dein! Ewig mein! Ewig uns! von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 57: Schrecken der Nacht ------------------------------- 54. Schrecken der Nacht   Schwerfällig öffneten sich ihre Augen. Sie spürte wie etwas Kaltnasses auf ihrer Stirn lag. Die Decke war bis zu ihrem Kinn gezogen. Ihr Körper fühlte sich schwer an und ihr Kopf brummte. Nur langsam kamen ihre Erinnerungen wieder zurück. Sie wollte aufstehen, doch dafür fehlte ihr die Kraft, weshalb sie ihren Kopf zur Seite drehte, um sich ihr Umfeld anzusehen, doch konnte sie nur verschwommene Umrisse erkennen. Es dauerte etwas, bis sich ihre Sicht aufhellte und sie etwas mehr erkannte. Und so sah sie, dass eine Person auf dem Fensterbrett saß und hinaus in die Nacht sah. Nach einer Weile erkannte sie auch, wer es war.   „Was ist passiert?“, fragte sie leise. Ihre Stimme klang rau und krächzend als hätte sie sie eine ganze Weile nicht mehr benutzt. Erst jetzt bemerkte der Braunhaarige, dass sie wach war, sprang vom Fensterbrett und kam langsam auf sie zu, um besorgt auf sie hinunter zu sehen.   „Du bist mir in die Arme gefallen, nachdem du die Tür geöffnet hattest. Gut, dass du es bis dahin noch geschafft hast. Du hattest und hast noch immer sehr hohes Fieber, deshalb hab ich dich in dein Bett gebracht, wobei ich mir nicht so sicher bin, ob das der richtige Ort für dich ist, wenn man bedenkt, dass du wieder schwanger bist!“, erzählte er ihr, woraufhin sie ihn verwirrt ansah. „Kurenai ist wach geworden. Sie hat es mir erzählt, sie hat mir auch gesagt, warum du es versteckst, also keine Sorge, ich werde es ihm nicht erzählen“, erklärte er ihr. Temari nickte.     „Was wolltest du hier? Du kämpfst dich sicher nicht ohne Grund durch diesen Sturm, oder?“, fragte sie schließlich weiter. Noch immer war ihre Stimme rau und schwach. Er schüttelte den Kopf und reichte ihr ein Glas Wasser, welches sie gierig austrank.   „Naruto schickt mich, der Adler von Shikamarus Team ist endlich angekommen. Sie werden heute oder morgen in Konoha ankommen. Naruto meinte, dass ich dir so schnell es geht Bescheid sage. Er wusste, dass du uns belauscht hast und dass du dir ziemlich große Sorgen machst. Sakura hat ihm wiederum erzählt, dass Stress und so was eigentlich nicht gut für dich ist. Mittlerweile verstehe ich auch warum. Deshalb bin ich so schnell ich konnte gekommen, um dir zu sagen, dass Shikamaru bald zu Hause sein wird“, berichtete er. Wieder nickte Temari, wobei sich ihre Augen schlossen.   „Das ist gut…“, murmelte sie. „Ich danke dir, Genma. Wenn du willst kannst du hier auch übernachten, bis der Sturm sich legt. Ich kann dir aber nur das Sofa anbieten…“   „Ist schon ok, Kleines. Ich warte hier, bis er da ist. Wenn dein Fieber steigt, bring ich dich ins Krankenhaus, denn das ist sicher nicht gut für dich oder dein ungeborenes. Also ruh dich noch ein wenig aus. Schlaf wird dir sicher gut tun. Wenn was ist, bin ich da“, erwiderte er ruhig, wobei er sie noch ein wenig mehr zu deckte. Temari sank langsam wieder zurück in die Traumwelt.   ~~~   Schnell sprangen sie von Baum zu Baum. Der Regen prasselte schon seit Stunden auf sie hinab, doch sie liefen immer weiter. Es würde nicht mehr lange dauern und sie wären in ihrer Heimat angelangt. Ihr Teamführer trieb sie immer mehr an, wobei er seinen Kameraden keine Pause gönnte, obwohl der Regen immer stärker und der Himmel von Blitzen erleuchtet wurde.   „Shikamaru, lass uns endlich eine Pause machen und vor dem Unwetter Schutz suchen! Es reicht auch, wenn wir morgen früh in Konoha ankommen!“, beschwerte sich seine Kameradin.   „Wir wissen ja, dass du so schnell es geht nach Hause willst, aber du bist Temari sicher keine Hilfe, wenn du krank bist und das wirst du sicher, wenn du so weiter durch den Regen rennst. Das werden wir alle!“, stimmte sein Kamerad zu.   „Wenn ihr wollt, könnt ihr euch einen Unterschlupf suchen, aber ich laufe weiter! Naruto hat sicher nicht ohne Grund geschrieben, dass wir uns beeilen sollen und dass Temari meine Hilfe braucht. Da lass ich mich sicher nicht von so einem Mistwetter aufhalten, außerdem ist es nicht mehr weit!“, erwiderte er.   Ino und Choji sahen ihren Freund an. Sie mussten sich mal wieder eingestehen, dass Shikamaru sich wirklich verändert hatte, seit er Vater war. Er war verantwortungsbewusster geworden, denn für ihn stand seine Familie immer an erster Stelle. Dafür würde er auch durch den dunklen Wald bei Regen rennen, was er früher sicher nie getan hätte, das wäre ihm damals viel zu anstrengend gewesen, nun würde er für Temari und seine Kinder Berge in Bewegung setzten. Ihre Blicke wanderten zueinander, wobei sie sich zunickten. Seufzend sprang Ino auf Shikamarus Höhe.   „Wir werden mit dir gehen, aber dann lass uns etwas schneller machen, ich will nicht noch länger durch den Regen laufen, sonst kräuseln sich meine Haare“, meinte sie. Shikamaru nickte und beschleunigte seinen Schritt noch ein wenig. Die anderen beiden folgten ihm.   Es dauerte wirklich nicht mehr lange, bis sie das Tor von Konoha erreicht hatten, wo Izumo und Kotetsu sie schon erwarteten, zumindest mehr oder weniger. Eigentlich hatten sie die Gruppe erst am Morgen, wenn es aufgehört hatte zu regnen, erwartete. Ino erklärte ihnen schnell, warum sie jetzt schon da waren, dann liefen sie weiter zum Hokageturm, wo sie Naruto Bericht erstatten, doch schickte dieser sie wieder nach Hause, da auch er  so langsam nach Hause wollte.   Shikamaru verabschiedete sich von seinen Freunden, dann machte er sich auf nach Hause. Er freute sich schon darauf seine Temari endlich in seine Arme schließen zu können und seine Kinder zu sehen, die er während seiner Mission so sehr vermisst hatte. Schon von Weitem konnte er sehen, dass in seinem Schlafzimmer noch Licht brannte, was ihn wirklich sehr verwunderte, immerhin war es mitten in der Nacht und er hatte erwartet, dass alle im Haus bereits schliefen, wenn er kam, doch freute es ihn auch ein wenig, denn dann konnte er ihre Stimme noch vor dem Schlafen hören und sich mit ihr ein wenig über seine Mission unterhalten beziehungsweise ihr erklären, warum er so lange nicht bei ihr sein konnte, außerdem konnte er sich dann selbst ein Bild davon machen, wie es ihr ging, schließlich hatte Naruto ihn zwar vorgewarnt, doch wollte er ihm nichts genaueres erzählen.   Voller Vorfreude schloss er die Haustür auf, streifte sich seinen Mantel, der den größten Teil des Regens abgehalten hatte, seine Schuhe und Socken, die beide völlig durchnässt waren, ab und lief dann die Treppe hinauf. Sein erster Weg führte ihn ins Kinderzimmer, wo er nach seinen Kindern sah. Es beruhigte ihn zu sehen wie seine Söhne sich um seine Tochter kümmerten und sie vor dem Gewitter schützten. Ja er hatte wirklich gute Söhne. Da er nun wusste, dass es seinen Kindern gut ging, machte er sich auf dem Weg zum Schlafzimmer. Leise öffnete er die Tür und wollte seine Freundin begrüßen, doch blieb ihm das Wort im Halse stecken, als er Genma neben seiner Freundin auf dem Bett sitzen sah. Feindselig sah er ihn an.     „Was machst du hier?“, fragte er drohend. Es gefiel ihm nicht, dass Temari immer wieder mit dem Älteren unterwegs war, auch wenn er wusste, dass sie ihn sicher nicht betrügen würde.   „Reg dich ab, Nara. Ich war gekommen, um ihr zu sagen, dass du bald kommen würdest, jedoch ist sie mir vorher in die Arme gefallen, denn, wenn du schon mal einen Blick auf deine Freundin geworfen hättest, wüsstest du, dass sie hohes Fieber hat und sonst auch nicht gerade gut aussieht!“, erwiderte er. Shikamaru wand sein Blick von Genma ab und sah zu Temari. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihr Gesicht kreidebleich war, dass auf ihrer Stirn ein nasses Tuch lag und dass sie, wahrscheinlich durch das hohe Fieber, schwitzte.   „Temari…“, murmelte er und trat näher an sie heran, um sich neben sie aufs Bett setzten zu können. Genma war extra aufgestanden und hatte ihm Platz gemacht.   „Sie muss wohl schon so hohes Fieber gehabt haben, bevor ich gekommen war. Ich habe mich mit Kurenai abgesprochen, die im Übrigen mit Hinoko in eurem Gästezimmer schläft. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir ihr Fieber überwachen und sie ins Krankenhaus bringen, wenn es steigt, aber auch nur, weil wir wussten, dass du kommst, sonst hätten wir sie gleich ins Krankenhaus gebracht“, erklärte er dem Jüngeren. Shikamaru nickte, während er seiner Liebsten über die Wange strich. „Ich werde dann aber auch gehen. Wenn du sie doch noch ins Krankenhaus bringen willst, sollst du Kurenai Bescheid sagen, sie passt dann auf eure Kinder auf. Also bis dann, Shikamaru“, verabschiedete er sich und drehte sich zur Tür um, um wieder zu gehen.   „Warte Genma! Wenn du willst, kannst du auf dem Sofa schlafen. Draußen tobt noch immer ein starker Sturm“, meinte Shikamaru, wobei er Genma entschuldigend ansah. Es tat ihm leid, dass er am Anfang so feindselig reagiert hatte, obwohl er gar nichts Schlimmes getan hatte.   „Schon gut, Nara. Ich geh nach Hause, kümmere du dich um Temari“, erwiderte Genma. Shikamaru nickte.   „Danke, dass du auf sie aufgepasst“, sagte er, bevor Genma aus der Tür verschwand. Dieser hob jedoch nur die Hand und winkte, dann verschwand er zur Tür hinaus und verließ das Haus.   Shikamaru zog sich schnell ein paar trockene Sachen an, damit nicht auch noch er krank wurde, dann holte er eine Schüssel mit kaltem Wasser und wechselte fürsorglich den Lappen auf Temaris Stirn. Als er damit fertig war, stieg er unter die Decke, kuschelte sich an Temari heran und stützte seinen Kopf auf seinem Arm ab. So lag er einfach nur da und beobachtete seine Temari beim Schlafen.   ~~~   Plötzlich spürte sie wie sich neben ihr etwas bewegte. Ein warmer Körper schmiegte sich an ihren, eine kalte Hand legte sich auf ihre Stirn. Langsam öffneten sie ihre Augen und blickte direkt in zwei braune. Obwohl sie sich immer schwächer, immer schlapper fühlte, legte sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen, als sie erkannte, wer neben ihr lag.   „Shikamaru…“, flüsterte sie leise. Er schenkte ihr ein kleines Lächeln und strich über ihre Wange.   „Was hast du nur schon wieder gemacht…“, fragte er sie leise.   „Ich habe mir Sorgen gemacht!“, murmelte sie erschöpft.   „Ich weiß und es tut mir leid! Aber jetzt bin ich da und werde auch nicht so schnell wieder gehen. Ich werde mich um euch kümmern, das verspreche ich dir! Doch jetzt schlaf erst mal, du brauchst Ruhe!“, erwiderte er, jedoch schüttelte Temari den Kopf.   „Ich muss dir etwas sagen!“, meinte sie, doch war es nun Shikamaru, der den Kopf schüttelte.   „Das hat bis später Zeit. Wichtig ist, dass du wieder gesund wirst und dich erholst. Wenn dein Fieber nicht sinkt, bring ich dich ins Krankenhaus! Genma hat mir erzählt, dass du es schon seit stunden hast und dass es besser wäre, wenn sich ein Arzt um dich kümmert“, meinte er. Temari schloss die Augen und atmete tief durch, wobei sich ihre Hand auf ihren Bauch legte, der sich anfühlte als hätte jemand mit tausenden Nadeln auf ihn eingestochen.   „Wie hoch ist mein Fieber?“, fragte sie leise.   „39° zwischendurch war es auch mal 39,5°“, antwortete er ihr. Temari seufzte.   „Bring mich bitte ins Krankenhaus!“, sagte sie. Shikamaru sah sie überrascht an. Er wusste genau, dass sie Krankenhäuser hasste, weshalb es ihn verwunderte, dass sie ihn jetzt darum bat sie in eines zu bringen, doch zeigte es ihm, dass es ihr wirklich schlecht ging…   Schnell zog er sich etwas über, weckte Kurenai, damit sie Bescheid wusste, und half Temari in ihre Sachen, dazu wickelte er sie noch in eine warme Decke, damit sie noch etwas mehr vor dem kalten Regen geschützt war. Im Brautstill trug er sie so schnell es ging zum Krankenhaus, wo sie bereits von Sakura erwartet wurden. Kurenai hatte, als sie losgelaufen waren, im Krankenhaus angerufen und Sakura, die zu ihrem Glück die Nachtschicht hatte, alles erklärt. Sie hatte ihr auch von Temaris Bauchschmerzen erzählt, von denen Temari ihr zuvor berichtet hatte. Aus diesem Grund bekam sie auch zu allererst ein fiebersenkendes Mittel und wurde dann in einen der Behandlungsräume gebracht, um zu gucken woher die Bauchschmerz kamen.   Shikamaru musste draußen warten. Am liebsten hätte er ihre Hand gehalten, doch hatte Sakura es ihm nicht erlaubt, da Temari auf dem Weg ins Krankenhaus schon wieder eingeschlafen war, wobei sie immer wieder versucht hatte ihm etwas zu erzählen, würde sie seine Anwesenheit so oder so nicht spüren.. Deshalb musste er sich wohl oder übel auf einen der Plastikstühle setzten und warten.   Doch musste er gar nicht so lange warten, denn wenige Minuten später wurde Temari schon wieder aus dem Zimmer geschoben. Zuerst war er erleichtert, jedoch bemerkte er schnell, dass etwas nicht stimmte, denn alle hatten eine ernste Miene und waren in Eile. Von einer Schwester erfuhr, dass man Temari operieren musste. Ab da begann das lange Warten. Fast drei Stunden saß er da und wartete darauf, dass etwas passierte. In der Zeit machte er sich immer mehr Gedanken und Sorgen, wobei er sich die Schuld gab, weil er nicht für sie da gewesen war, als sie und die Kinder ihn brauchte, immerhin hatte schon vor seiner Mission gewusst, dass etwas nicht stimmte…   Jedoch blieb eine Frage: Was war mit Temari los? Niemand wollte ihm etwas sagen. Alle schwiegen ihn an oder sagten ihm, dass sie ihm nichts sagen konnten und er sich gedulden musste. So blieb ihm also nichts anderes übrig als sich etwas auszudenken, doch wollte er das alles gar nicht, denn in seinen Gedanken schwirrten die verschiedensten und schrecklichsten Gründe herum, warum sie hier lag und operiert werden musste. Seine größte Angst dabei war, dass er seine geliebte Temari verlor und einfach nichts dagegen tun konnte. Er war einfach machtlos.     Auch von Sakura, die nach drei Stunden mit ernster Miene vor ihm auftauchte, erfuhr er nichts. Sie sagte ihm nur, wo er Temari finden würde und dass es ihr den Umständen entsprechend ging, doch welche Umstände verriet sie ihm nicht. Sakura meinte, dass Temari ihm alles erklären würde, wenn sie wieder wach war, doch würde sie erst mal viel Ruhe brauchen, welche Shikamaru ihr auch sicher geben würde. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, nach der Mutter seiner Kinder zu sehen und ihre Hand zu halten, bis sie aus ihrem tiefen Schlaf erwachte und ihn endlich von seiner Sorge befreite. Doch hätte er in dieser Nacht gewusst, was alles auf ihn zukommen würde, hätte er Sakura soweit ausgequetscht, bis sie ihm gesagt hätte, was los war… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)