Ewig dein! Ewig mein! Ewig uns! von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 5: (K)ein freier Tag ---------------------------- 5. (K)ein freier Tag   Es war noch früh am Morgen. Die Sonne war erst vor wenigen Minuten aufgegangen und erstreckt sich nun über die weiten Straßen Konohas. Nur wenige Menschen waren schon unterwegs. Die meisten lagen noch in ihren Betten und schliefen tief und fest. Nur ein paar Shinobi gingen bereits ihrer Arbeit nach. So war es auch nicht verwunderlich, dass es an diesem frühen Morgen bereits leise an die Tür des Hokage klopfte. Mit einem müden „Herein“ gewährte dieser seinem frühen Gast den Eintritt. Dieser öffnete daraufhin die Tür und trat ein, um dem Hokage sein Anliegen vortragen zu können.   „Hier sind die Listen von Temari und Shikamaru“, berichtete Iruka nach einer angedeuteten Verbeugung und legte den Umschlag auf dem Tisch vor dem Hokage ab.   „Und wie lief es?“, fragte der Hokage ihn gespannt und sah von seinen Unterlagen auf. Sein Gesprächspartner holte grinsend das Foto raus, welches er vorher gemacht hatte.  „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber näher gekommen sind sie sich auf jeden Fall schon. Sie haben die ganze Nacht dort verbracht. Ich denke sie haben eine Pause verdient, oder nicht?“, antwortete Iruka, wobei er dem Hokage das Bild reichte, sodass dieser es betrachteten.   „Ja sag ihnen bitte, dass sie für den Rest des Tages frei haben. Shikamaru ist auch von der Aufgabe als Leibwächters befreit. Du kannst jetzt gehen!“, meinte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Es war ihm eine Freude, dass mal alles nach seinem Plan verlief. Sonst war das ja nie der Fall gewesen.   Iruka deutete eine Verbeugung als Verabschiedung an und machte sich dann auf dem Weg zu dem Haus, in dem Temari und Shikamaru seiner Meinung nach noch immer schliefen. Als er dort ankam, sah er sich suchend nach den beiden um, immerhin mussten sie doch hier irgendwo liegen. Er bezweifelte nämlich, dass die beiden nach einer so langen Nacht schon so früh aufgestanden waren, doch weder Temari noch Shikamaru war dort zu sehen. Scheinbar hatte er sich doch geirrt. Er vermutete, dass Temari sie beide aufgeschreckt hatte, als die Sonne durchs Fenster gekommen war. Nach dieser würde er nun auch als erstes suchen, denn bei ihr war er sich sicher, dass er sie in ihrem Haus finden konnten.   Mit schnellen Schritten liefe er also durch die Straßen Konohas und mach sich auf den Weg zum Haus der Sabakuno. Zu seinem Glück war dieses nicht weit entfernt, sodass er es nach wenigen Minuten schon erreicht hatte und die Klingel betätigte. Er musste nicht lange warten, da wurde ihm auch schon die Tür geöffnet. Was  er dort aber zu sehen bekam, ließ ihn schmunzeln. Temari stand dort vor ihm mit zerzausten Haaren und dunklen Ringen unter den Augen. Sie sah echt schlimm aus. Schrecklich und unglaublich müde. Iruka war sich sicher, dass sie sich über die guten Nachrichten freuen würde. So konnte sie wenigstens noch ein wenig Schlaf nachholen, wobei er sich nicht so ganz sicher war, ob Temari dies wirklich tun würde. Er traute ihr auch zu, dass sie ihren ganzen Tag mit noch mehr Arbeit verbrachte, denn anders kannte er sie eigentlich gar nicht. Immer wenn sie in Konoha war, egal ob als Botschafterin oder um die Chuunin-Auswahlprüfung zu planen, sie war eigentlich nur am Arbeiten oder Trainieren. Freizeit schien ihr zumindest in dieser Zeit ein Fremdwort zu sein. Ihm sollte das aber egal sein. Sie würde schon wissen, was richtig war.   Mit großen Augen sah Temari ihn an. Was machte Iruka denn hier? Gab es etwa noch mehr Aufgaben zu erledigen? Hatten sie nicht mal ein paar Minuten ruhe verdient? Sie haben doch schon die ganze Nacht durcharbeiten müssen. Sie war zwar ein Arbeitstier, aber ein wenig Ruhe brauchte auch sie mal. Von Shikamaru wollte sie gar nicht reden. Sie konnte sich seinen genervten Blick schon bildlich vorstellen. Ob er sich wohl beschweren würde? Sollte er, würde sie ihn unterstützen, denn in diesem Punkt hatte er Recht. Sie brauchten auch mal eine Pause und das würde sie nun durchsetzen.   Als Iruka aber ihren Blick sah und bemerkt, was sie vorhatte, wehrte er dies mit seinen Händen ab.   „Keine Angst! Ich bin hier, um dir zu sagen, dass du den Rest des Tages frei hast und tun kannst, was du willst“, erklärte er ihr schnell mit einem kleinen Lächeln. Temari sah den Älteren überrascht an, nickte dann aber. Das war leichter gewesen als sie gedacht hatte. Vielleicht sollte sie sich wirklich noch mal hinlegen, bevor sie sich überlegte, was sie mit dem Rest des Tages anfangen wollte. Vorher verabschiedete sie sich aber noch von Iruka, welcher sich gleich auf den Weg macht, um auch Shikamaru die Botschaft zu überbringen.   ~~~   Nachdem Iruka gegangen war, nahm der Hokage ein Zettel und einen Stift zur Hand. Er wollte dem Kazekage von den neusten Ereignissen berichten. Es würde diesen sicher interessieren, was seine Schwester so tat und mit wem sie nach Feierabend kuschelte. Während er die Zeilen schrieb, lag ein breites Grinsen auf seinen Zügen.   Ehrenwerter Kazekage,   es sieht so aus, als würde alles nach Plan verlaufen. Wind und Schatten kommen sich langsam näher. Die Idee von Ino und Kankuro war wirklich nicht schlecht gewesen und auch die Umsetzung konnte sich sehen lassen. Wenn es so weitergehen wird, müssen wir wohl nicht mehr lange warten, bis eine neue junge Liebe zu sprießen beginnt, womit sich die Ältesten unserer Dörfer wohl wieder beruhigen dürften, immerhin wird diese unser Bündnis stärken, auch wenn es gar nicht nötig wäre. Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit zwischen Wind und Schatten weiterhin so gut verlaufen wird und wir bald neue Ergebnisse bekommen. Ich werde Sie natürlich auch weiterhin auf den Laufenden halten, damit Sie wissen, was Sie zu erwarten haben.   Hochachtungsvoll Hokage.   Er faltete den Brief zusammen und versiegelte ihn, bevor er ihn einen Adler überreichter, welcher ihn auf dem schnellsten Weg nach Suna bringen sollte. Wenige Sekunden später war der Adler bereits auf dem Weg. Der Hokage sah ihm noch eine ganze Weile lang hinterher, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete, auch wenn er sich lieber etwas anderem widmen würde. Doch das würde nicht gehen. Als Hokage hatte er mittlerweile viele neu Verpflichtungen, die er nachgehen musste. Das war das negative an seinem Beruf und doch machte er es unglaublich gerne, weil es einfach mit dazu gehört.   ~~~   Schwer atmend klopfte Iruka an die Tür der Familie Nara. Er hatte sich wirklich beeilt, um den Nara informieren zu können, schließlich hatte er sich diesen freien Tag wirklich verdient und er war sich sicher, dass er sich wirklich über diese Nachricht freuen würde. Lange konnte er darüber aber nicht mehr nachdenken, denn genau in diesem Moment wurde ihm die Tür geöffnet. Der Mann, der dies getan hatte, lächelte ihn freundlich an, als er sah wer da vor seiner Tür stand. Er hatte den ehemaligen Lehrer seines Sohnes schon lange nicht mehr gesehen.   „Hallo Iruka! Was verschlägt dich zu uns?“, begrüßte er den Shinobi vor sich. Auch Iruka lächelte seinen gegenüber freundlich an.   „Hallo Shikaku! Ich will eigentlich mit deinem Sohn reden“, erklärte er sein Anliegen. Shikakus entschuldigender Blick offenbarte ihm jedoch, dass er sich doch noch ein wenig gedulden musste, bevor er sich seinen anderen Aufgaben widmen konnte.   „Tut mir leid. Er hat sich eben auf den Rasen gelegt und ich befürchte er ist schon wieder eingeschlafen“, erklärte Shikaku, wobei er sich verlegen am Nacken kratzte. Es war ihm ein wenig unangenehm, dass er so sehr auf seinen Sohn abgefärbt hatte.   „So etwas hatte ich mir eigentlich schon gedacht. Könntest du ihm vielleicht etwas von mir ausrichten? Er hat für den Rest des Tages frei und ist auch von seiner Leibwächteraufgabe befreit!“, fragte Iruka in der Hoffnung, dass er bald doch noch weiter arbeiten konnte.   „Ja klar. Das mache ich. Da wird er sich bestimmt freuen“, erwiderte der Nara lächelnd. Iruka bedankte sich bei ihm, bevor er auch schon wieder gehen musste. Die beiden Männer verabschiedeten sich voneinander und Iruka verließ das Nara-Anwesen wieder. Hinter ihm verschloss Shikaku die Tür wieder.   „Was wollte der denn so früh schon wieder?“, fragte Shikamaru seinen Vater misstrauisch.   „Er wollte nur sagen, dass du heute frei hast“, antwortete dieser ihm, wobei er seinen Sohn betrachtete. Er hatte gar nicht bemerkt, wie er das Haus wieder betreten hatte. Shikamaru aber nickte nur gleich gültig und ging raus vor die Tür. Da er nun offiziell frei hatte, wollte er seinem liebsten Hobby nachgehen und er wusste auch schon genau, wo er dies tun wollte. Normalerweise wäre er nun auf sein Dach gegangen und hätte sich dort auf die Bank gelegt, aber er vermutete, dass sollte doch noch Arbeit anfallen, würden sie dort als erstes nach ihm suchen, immerhin war bekannt, dass dies sein Lieblingsplatz war. Also suchte er sich eine schöne Wiese, die etwas abgelegen war, sodass man ihn nur schwer finden konnte. Als er eine gefunden hatte, ließ er sich in den weichen Rasen fallen und richtete sein Augenmerk auf den Himmel, um die dort thronenden Wolken beobachten zu können und seine verdiente Ruhe zu genießen.   ~~~   Temari wusste zwar nicht so recht, was sie mit ihrem freien Tag anfangen sollte, doch wusste sie genau, was sie nicht tun wollte. Sie würde heute sicher nicht arbeiten. Das hatte sie in der letzten Nacht genug getan. Diesen Tag wollte sie nutzen, um sich endlich mal wieder auszuruhen und zu entspannen. Das hatte sie sich nämlich ihrer Meinung nach mal so richtig verdient. Aus diesem Grund machte sie es sich auch gerade auf ihrem Sofa bequem und schaltete den Fernseher an. Eigentlich hatte sie sich ja in ihr Bett legen wollen, um noch ein wenig Schlaf nachholen zu können, aber irgendwie hatte sie nicht einschlafen können, weshalb sie sich dafür entschieden hatte, es mal mit fernsehen zu versuchen. Vielleicht kam dann bei einer ermüdenden Fernsehserie der erlösende Schlaf.   Temari lag erst seit ein paar Minuten auf dem Sofa und schaltete noch immer durch die Programme, als es plötzlich an der Haustür klingelte. Sie überlegte erst, ob sie einfach liegen bleiben sollte, immerhin hatte sie frei, jedoch fühlte sie sich nicht wirklich wohl bei dem Gedanken, weshalb sie aufstand und zur Tür ging, um diese dann zu öffnen und zu sehen, wer sie besuchen kam. Als Temari die Tür geöffnet hatte, blickte sie in Inos blaue Irden. Ab diesem Moment wusste sie, dass es ein Fehler gewesen war die Tür zu öffnen. Sollte Ino erfahren, dass sie frei hatte, würde sie sie nicht mehr in Ruhe lassen. Konnte man sie nicht einfach mal in Ruhe lassen, immerhin hatte sie eine lange Reise und eine lange Nacht hinter sich?! Stand ihr da nicht wenigstens ein Tag Ruhe zu?! Das war doch schließlich ihr freier Tag...   Ino aber lächelte sie nur erwartungsvoll an, wobei sie große Augen hatte. Temari erwiderte diesen Blick nur zweifelnd.   „Und was willst du hier?“, fragte Temari nach ein paar Minuten der Stille, auch wenn sie sich nicht wirklich sicher war, ob sie das wirklich wissen wollte.   „Also ähm ich hab gehört, dass du heute frei hast und...“, begann sie schüchtern, was Temari dazu veranlasste ihre Augenbraue zu heben. „Willst du mich nicht erst mal rein lassen?“, wechselte die Blondine schnell wieder das Thema.   „Nein! Also was willst du?“, erwiderte Temari hart, wobei sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und sich in den Türrahmen lehnte. Sie wollte Ino auf keinen Fall in ihrer Wohnung haben. Nicht jetzt. Wenn sie sie jetzt rein lassen würde, würde sie sie nicht mehr loswerden. Das wusste Temari genau. Abgesehen davon traute sie dem Braten nicht so richtig. Sie konnte in den Augen der anderen Blondine sehen, dass sie etwas vor hatte und sie war sich ziemlich sicher, dass sie darauf keine Lust hatte.   Bei ihrer groben Antwort verzog Ino das Gesicht, lächelte sie dann aber wieder an. Nun war sich Temari sicher, dass es besser gewesen wäre, die Tür nicht geöffnet zu haben.   „Na was wohl. Du bist so selten und Konoha und ich komme ja auch nicht gerade oft nach Suna und wenn das doch mal der Fall ist, hast du keine Zeit. Darum dachte ich, dass wir jetzt, da du ja offensichtlich frei hast, etwas zusammen unternehmen können. Das haben wir doch so lange schon nicht mehr gemacht“, erklärte Ino ihr Anliegen.   „Und woran hast du genau gedacht?“, fragte Temari skeptisch. Eigentlich hatte sie nicht wirklich Lust darauf, etwas mit Ino zu unternehmen. Viel lieber würde sie auf ihrem Sofa liegen und einen Film sehen…   „Frauensachen halt. Shoppen, reden und so. Was Frauen halt in ihrer Freizeit machen... Und hast du Lust?“, antwortete Ino hoffnungsvoll, wobei sie Temari aus großen Augen anstrahlte.   Es klang fast so, als hätte sie wirklich eine Wahl, als könnte sie nein sagen, wobei sie sich bei Ino da nicht so sicher war. Es klang zwar wie eine Frage und als ob sie eine Wahl hätte, aber Temari war sich sicher, dass es eigentlich eine Aufforderung gewesen sein sollte und dass sie es nur zum Schein so freundlich formuliert hatte. Sie wollte sie sicher dazu zwingen etwas mit ihr zu Unternehmen. Dabei hatte sie darauf gar keine Lust. Sie stand nicht so wirklich auf solche Sachen. Es kam nicht wirklich oft vor, dass sie etwas Frauentypisches tat. Meistens verbachte sie ihre Freizeit damit zu trainieren oder das Haus in Schwung zu bringen, denn neben den ganzen Missionen blieb oft das ein oder andere liegen, vor allem wenn sie für längere Zeit weg war und ihre Brüder alleine zu Hause blieben. Abgesehen davon hatte sie auch niemanden, mit dem sie frauentypische Sachen tat. Es nervte sie einfach und passte absolut nicht zu ihr. Das war schon immer so gewesen. Was sollte sie ihr also antworten?   „Und was ist nun? Kommst du mit mir mit? Wir zwei hübschen werden einen richtig hübschen Frauentag machen. Nur wir zwei!“, riss Ino sie aus ihren Gedanken.   „Habe ich denn eine Wahl?“, seufzte die Blondine niedergeschlagen.   „Also wenn du mich so fragst: NEIN!“, erwiderte Ino und grinste sie breit lächelnd an. Mit einem weiteren Seufzer drehte Temari sich um, um ihre Wohnung zu betreten. In dieser suchte sie nach einer kleinen Tasche, in die sie ihr Geld und ihre Schlüssel packte. Dann verließ sie ihre Wohnung wieder, schloss sie ab und stieg die Stufen der Treppe hinunter, um dann mit Ino durch die Straßen Konohas zu schlendern, wobei schlendern hier das falsche Wort war. Ino zog sie durch etliche Geschäfte und zeigte ihr ein Outfit nach dem anderen, doch nie hatte Temari etwas Schönes für sich entdecken können. Eigentlich hatte sie ja auch gar keine Lust aufs Shoppen, was wohl der Grund dafür war, dass sie nichts für sich entdecken konnte. Sie würde viel lieber auf ihrer Couch sitzen und faulenzen, anstatt mit Ino durchs ganze Dorf zu laufen und die Modegeschäfte abzuklappern. Klar passte das Wort faulenzen nicht wirklich zu ihr, wahrscheinlich färbte Shikamaru auf sie ab, doch, wenn sie sich recht erinnerte, war ein freier Tag doch dafür da, um zu faulenzen, um sich zu entspannen. Oder hatte sie da etwas falsch verstanden?   „Teeemariii! Hörst du mir überhaupt zu?“, holte Ino sie in die Realität zurück, wobei sie sie genervt ansah. Seit Minuten versuchte sie Temari nun schon von diesem Kleid zu überzeugen und sie hörte ihr nicht mal richtig zu…   „Entschuldige. Was sagtest du?“, fragte Temari ihre Freundin, welche genervt stöhnte. Sie hatte doch gewusst, dass die Sabakuno ihr nicht zugehört hatte.   „Ich habe dich gefragt, was du von diesem Kleid hier hältst?“, fragte Ino sie noch einmal, wobei sie ihr ein kurzes, schwarzblaues Cocktailkleid entgegen streckte. Es war an den Taillen betont und hatte an der Seite einen kleinen Schlitz, wodurch man ihre langen Beine sehen könnte. Der weite Ausschnitt würde ihrem Dekolleté mit Sicherheit schmeicheln Gehalten wurde das Kleid mit dicken Spagettiträgern.   „Gar nicht mal so schlecht…“, musste Temari zu geben, nachdem sie das Kleid einer genauen Betrachtung unterzogen hatte.   Ino interpretierte dies als eine Zustimmung ihrerseits, weshalb sie Temari das Kleid einfach in die Hand drückte, um sie dann kurz darauf in eine freie Umkleidekabine zu schieben, damit diese es dort anprobieren konnte. Das alles ging so schnell, dass Temari keine Chance hatte sich zu wehren, aber eigentlich wollte sie das auch gar nicht, denn obwohl sie auf diese ganze Aktion keine Lust hatte, musste sie wirklich zugeben, dass das Kleid echt spitze war. Noch dazu war sie sich ziemlich sicher, dass es ihr perfekt stehen würde, weshalb sie für diesen Moment auch ihre Schimpftrirade, die ihr auf der Zunge lag, hinunter zu schlucken. Lieber entledigte sie sich ihrer Kleidung, um dann das Kleid anziehen zu können. Als dies getan war, betrachtete Temari sich skeptisch von allen Seiten   „Nicht schlecht“, murmelte sie leise zu sich selbst, während sie sich weiterhin im Spiegel betrachtete und mit dem Gedanken spielte das Kleid zu kaufen.   Geduldig wartete Ino auf die Blondine, um sich das Ergebnis ansehen zu können. Als Temari nach einer Weile aber noch immer nicht aus der Kabine getreten war, steckte sie ihren Kopf in die Kabine, um zu sehen wie weit die Sabakuno war.   „Wie la...“, wollte sie fragen, jedoch stoppte die Blondine, als sie das Ergebnis sah. Während ihr Blick über den Körper der Sabakuno wanderte, wurden ihre Augen immer größer und größer.   „W-O-W!“, war das einzige, was sie sagen konnte. Noch immer war ihr Blick starr auf Temaris Körper gerichtet. Auch sie musste zugeben, dass der Älteren das Kleid wirklich unglaublich gut aussah. Es schmeichelte ihrem Körper einfach viel zu gut als wäre es extra für sie geschneidert.   Es dauerte eine paar Minuten dauerte, bis Ino sich wieder fing und sich aus ihrer starre lösen konnte.   „Das Kleid steht dir wirklich gut! Das musst du einfach kaufen!“, forderte sie Temari aufgeregt auf. Diese warf ihr einen zweifelnden Blick zu, bevor sie sich noch einmal im Spiegel betrachtet. Ein kleines Lächeln zierte dabei ihre Lippen. Ino hatte wirklich Recht. Es stand ihr ausgezeichnet und schrie eigentlich danach von ihr gekauft zu werden. Nur gab es da ein kleines Problem. Wobei Problem war nicht das richtige Wort. Sie wusste einfach nur nicht zu welchem Anlass sie es anziehen sollte. Eigentlich gab es in ihrem Leben kaum Momente, in denen sie etwas so elegantes tragen würde. Wahrscheinlich würde es in Suna nur in ihrem Schrank hängen und dort vergammeln, weil sie sich entweder nicht traute es zu tragen oder es einfach zu hübsch für den Anlass war, immerhin kannten die Leute sie nicht in so einem eleganten Kleid, sondern nur in ihren Missionsoutfits.   Temari warf noch einen letzten traurigen Blick in den Spiegel, bevor sie sich wieder an Ino wand.   „Ja du hast schon Recht. Es steht mir wirklich gut und ist echt schön, aber ich wüsste nicht wann ich es tragen sollte. Es wäre also nur eine Geldverschwendung, abgesehen davon, dass es für das Kleid viel zu schade ist, wenn es nur in meinem Schrank hängt und nicht ausgeführt wird“, erklärte Temari ihr sachlich. Natürlich hätte sie das Kleid gerne gekauft, doch sie sah einfach keinen Sinn darin. Also ließ sie es lieber. Ino wollte das aber nicht so schnell akzeptieren. So schnell gab sie sicher nicht auf, immerhin stand das Kleid Temari echt gut und sie wüsste schon, wer große Augen machen würde, wenn er sie so sehen könnte. Ein breites Grinsen zeichnete sich auf Inos Lippen ab. Das Temari allerdings nicht sehen konnte, da sie ihren Blick auf den Spiegel gerichtet hatte, sonst hätte sie bemerkt, dass Ino etwas plante und dass das sicher kein gutes Ende nehmen würde.   „Du könntest das Kleid zum Beispiel tragen, wenn du ein Date hast“, schlug Ino Temari vor.   „Und mit welchem Typen?“, fragte diese spöttisch. Manchmal fragte sie sich wirklich, was für ein Bild Ino von ihr hatte. Als würde sie so aussehen, dass sie sich auf irgendwelche Typen einließ beziehungsweise dass diese sich auf sie einließen.   „Du hast nie ein Date?“, fragte Ino verwirrt und gleichzeitig schockiert. Temari ließ das nur den Kopf schütteln.   „Ino, die meisten Männer mögen mich nicht oder haben sogar Angst vor mir oder meinen Brüdern. Außerdem habe ich für so was keine Zeit. Ich bin schließlich Jonin und ständig auf neuen Missionen und wenn ich nicht gerade auf Mission bin, bin ich hier und gehe meiner Arbeit nach. Abgesehen davon hab ich an so etwas kein Interesse“, erklärte Temari ruhig.   „Und es gibt wirklich keinen der dich interessiert? Ich meine es gibt echt viele gutaussehende Shinobi. Einer von denen würde sicher gerne etwas mit dir anfangen wollen. Außerdem bist du doch jetzt hier und hast noch dazu einen freien Tag! Da hast du doch genügend Zeit für ein Date“, erwiderte Ino, welche keines falls so schnell aufgeben. „Weisst du was, ich organisiere dir ein Doppeldate mit Hinata und Naruto oder...“, wollte sie fortfahren, doch sie unterbrach sich selbst, als sie Temaris wütenden Blick sah, mit dem die Blondine sie taxierte. Ino ließ sich davon aber nicht beirren. Sie setzte einfach ihren Schmollmund auf und betrachte Temari traurig und mitleidig.   Temari aber blieb hart. Sie sah Ino nur weiter vernichtend an. Sie ließ sich ganz sicher nicht auf ein Doppeldate mit irgendwelchen anderen Shinobi ein. Wie sah so was denn aus?! Als wäre sie nicht dazu in der Lage, sich selbst ein Date zu beschaffen. Lächerlich. Es war nur der Fall, dass sie sowas einfach nicht brauchte. Sie kam auch so ganz gut durch die Welt. Dafür braucht sie nicht extra einen Kerl, vor allem weil es alles nur verkomplizierte, immerhin reiste sie die meiste Zeit durch die Welt. Wie sollte man da bitte eine Beziehung aufbauen, abgesehen davon dass ihre Brüder jeden Anwärter für die Bezeichnung Freund verschrecken würde. Da konnte sie ihre Energie auch in etwas Sinnvolleres investieren als die Suche nach einem Freund.   Aber Temari war nicht die einzige, die auf stur blieb. Auch Ino blieb hart.   „Bitte, bitte, bitte. Wenn kein Doppeldate, dann ein einfaches Blinde Date. Bitte, du musst dich auch um nichts kümmern. Ich werde das übernehmen“, flehte sie die andere an. Als das aber nicht funktionierte und Temari sie einfach nur unbeeindruckt betrachtete, versuchte sie es einfach mit Erpressung.   „Wenn du ja sagst, gebe ich für den Rest des Tages Ruhe und du kannst wieder das machen, was du willst. Nachdem du das Kleid gekauft hast, versteht sich. Bleibt deine Antwort nein, werde ich dich auch noch den Rest des Tages nerven, bis du doch noch einwilligst. Du siehst, es läuft auf das gleich hinaus. Nur mit dem Unterschied, dass du bei der einen Option von unserem Frauentag erlöst bist und ich dich bei der anderen nerve und du weißt, dass ich das tun werde. Also du hast die Wahl“, schlug sie ihr vor, wobei ein fieses Grinsen ihre Lippen zierte.   Das war wirklich ein verlockendes Angebot. Nicht dass sie sonderlich scharf darauf war einen Abend mit irgendeinem Typen zu verbringen, den Ino für sie ausgesucht hatte, aber ihre Ruhe hätte sie jetzt schon gerne, vor allem weil die andere Option bedeutete, dass sie Ino noch weitere Stunden ertragen musste. Da war ihr ein Typ, den sie nach ein paar Minuten wieder abservieren konnte wesentlich lieber, oder? Schnell sie kam zum Entschluss, dass, egal wer der Typ war, der Abend nicht schlimmer werden konnte als das, was ihr mit Ino bevorstand, vor allem wenn die Blondine ihre Drohung wahr machte. Wer wusste schon was der Yamanake alles einfallen konnte. Also fasste sie sich ein Herz und nickte. Die Ruhe, die sie dann haben würde, war einfach zu verlockend als dass sie hätte ablehnen können, auch wenn sie dafür dieses blöde Blinde Date in Kauf nehmen musste.   Ino freute sich riesig über Temaris Antwort. Ein Grinsen zog sich über ihr Gesicht. Sie wusste genau, wer der Richtige für diesen Job war. Sie würde ihn nur noch überreden müssen, aber auch das bekam sie sicher hin, immerhin hatte sie es sogar geschafft Temari zu überzeugen. Während Ino innerlich plant, wie sie Temaris Date überreden konnte und was die beiden bei dem Date machen sollten, zog sich Temari wieder um und ging zur Kasse, um das Kleid zu bezahlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)