Phoenix Flames von AlenaChen (Ace X Marco) ================================================================================ Kapitel 3: Verzweiflung ----------------------- Kapitel  3: Verzweiflung   Ace war auf einer Lichtung stehen geblieben und hatte noch immer seinen Blick in Richtung Himmel gerichtet. Der Regen prasselte ungehindert auf seinen Körper und verdampfte mit einem leisen, zischenden Geräusch, wenn er auf die Flammen traf, welche ihn noch immer umgaben. Das Wasser fühlte sich auf seiner Haut unangenehm kalt an und der Regen füllte seine Ohren mit einem Rauschen, welches ihn seine Umgebung vergessen ließ. Er hasste den Regen. Welche Ironie, dass sich jetzt selbst der Himmel über ihn lustig machen musste. Er begann zu zittern. Vor Kälte und Wut. Das Feuer, welches ihn bis vor einen Moment noch umgeben hatte, verschwand letztlich vollkommen.   Was machte er hier eigentlich? Was für einen Sinn hatte es, dass er versuchte diese Aufgabe alleine zu erledigen? Marco hatte… Nein. Er durfte nicht darüber nachdenken. Er musste einen Schlussstrich unter dieser Sache ziehen. Alles was zählte war, dass er diese Aufgabe für ihren Vater erledigte. Marco konnte ihm fürs Erste gestohlen bleiben.   Er machte ein paar Schritte vorwärts, doch seine Beine fühlten sich seltsam schwach an. Ob das am Regen lag, oder an der plötzlichen Kälte? Eigentlich sollte er nicht frieren können. Eigentlich war ihm auch gar nicht wegen des Wetters kalt. Seine Brust zog sich schmerzlich zusammen. In Wirklichkeit war er einfach nur verwirrt, enttäuscht und vor allem unsicher. Es half nichts, er konnte nicht aufhören darüber nachzudenken. Entmutigt sah er zu Boden, seine Arme hingen schlaf neben seinem Körper. Wenn er nur wüsste, warum Marco ihm gegenüber so abweisend gewesen war.   In seinen Gedanken versunken bemerkte Ace nicht, wie jemand sich langsam von hinten an ihn heran schlich. Der groß gewachsene, braunhaarige Mann, näherte sich ihm grinsend, seine Hände in Kampfposition vor sich gestreckt. An seiner rechten Hand trug er noch immer den mit Seestein verzierten Schlagring. Als er nur noch einen Meter von Ace entfernt war ging auf einmal alles ganz schnell…   Ace vernahm ein merkwürdig klingendes Knacken hinter sich und drehte sich, aus seinen Gedanken gerissen, blitzartig um. Er blickte sogleich in die Augen eines ihm unbekannten Mannes, welcher ihn böse anstarrte und mit seiner rechten Hand zu einem Schlag ausholte. Ace, welcher nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte, wollte die Attacke, dank seiner Logia Kräfte, durch seinen Körper hindurch gehen lassen, doch sein Versuch scheiterte. Mit einer unglaublichen Wucht wurde er auf den Boden geworfen und spürte sogleich kaltes Metall gegen seine Kehle drücken. Er versuchte sich aufzurichten, sich dem Griff zu entwenden und seine Feuerkräfte zu aktivieren, aber es klappte nicht. Stattdessen fühlte er sich auf einmal entkräftet und er spürte, wie sein Feuer seinen Körper verlies. „Was zur…?!“ Begann er krächzend und sein Blick fiel auf die Waffe, die ihn am Boden festhielt.   Seestein. Dank seiner Unaufmerksamkeit war er überwältigt und seiner Kräfte beraubt worden. Letztlich gab er seine Versuche sich aus dem Griff zu befreien auf und starrte den Mann über sich wütend an, doch dieser grinste ihn nur gerissen und selbstgefällig an. „Puma D. Ace.“ Begann er schließlich. „Die Feuerfaust. Nur schade, dass du dein Feuer jetzt nicht mehr einsetzen kannst, was?“ Er drückte mit seiner Faust fester zu und Aces Gesicht verzog sich vor Schmerz. „Wie lange ich auf solch eine Gelegenheit gewartet habe! Und dann läufst du uns direkt in unsere Falle.“ Er blickte hinter sich. „Leute, kommt her.“ Aus dem Dickicht näherten sich langsam einige weitere Männer, welche wohl die Mannschaft des  braunhaarigen Piraten darstellten. „Mein Name ist Piet. Piet der Hinterlistige.“ Mit diesen Worten wandte er sich erneut Ace zu. „Du vergisst das besser nicht.“ Er grinste. „Auch wenn du vermutlich nicht lange Zeit haben wirst es dir zu merken.“ Er änderte seinen Griff und packte Ace an dessen Hals um ihn hochzuheben, darauf bedacht, dass der Schwarzhaarige durchgehend den Seestein berührte. „Rate mal, was wir jetzt mit dir machen.“ Piet lachte hämisch, doch Ace erwiderte nichts. „Schon gut, ich werde es dir so oder so sagen. Wir werden dich nicht umbringen, Lebendig bist du um einiges wertvoller als tot.“ Er leckte sich mit seiner Zunge über die Unterlippe. „Aber ‚so-gut-wie-tot‘ wäre eine Option.“ Mit diesen Worten trug er Ace zu einem der Bäume die hinter ihnen standen und drückte ihn gegen den Baumstamm. „Ich frage mich, wie viel du über diese Insel weißt. Bestimmt hast du bemerkt, dass es hier giftige Pflanzen gibt.“ Er sah erneut hinter sich zu seiner Mannschaft. „Hey, ich brauche meinen Revolver.“ Sogleich kam einer seiner Männer und überreichte ihm die Waffe. Piet ergriff diese mit seiner freien Hand und zielte auf Aces Schulter. Die Augen des Gefangenen weiteten sich und der Braunhaarige schien diese Reaktion für einen Moment zu genießen, doch dann begann er lautstark zu lachen und drückte ab.   Der Moment schien sich in eine Ewigkeit zu dehnen. Wie war er nur in diese Situation geraten? Von irgendwelchen dahergelaufenen Piraten überrumpelt. Gerade er. So hatte er sich das bestimmt nicht vorgestellt, seine glorreiche Aktion die Mission alleine zu erledigen. Er hatte Marco und seinem Vater beweisen wollen wie stark er war. Und alles was er letztlich beweisen konnte, waren seine Schwächen. Ace spürte wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Er hatte verdient was geschah, er hatte diese Situation durch seine Unachtsamkeit selbst herauf beschworen.   Und dann spürte er einen schreckliches Stechen in seiner Schulter als die Kugel in sein Fleisch eindrang. Durch den Schmerz wurde ihm für einen Moment schwarz vor Augen. Und dann schrie er. Er schrie vor Schmerz, vor Scham wegen seiner Unfähigkeit und er schrie um Hilfe. Und in eben diesem Moment musste er wieder an den Anderen denken. Marco. Marco! Keine halbe Stunde hatte er es ohne ihn ausgehalten ohne sich in Schwierigkeiten zu bringen. Er wünschte, er wäre achtsamer gewesen und nie in diese Situation geraten. Er wünschte sich, dass Marco ihn nicht so erniedrigt sehen musste und dennoch hoffte er, dass der Andere kommen würde. Er musste einfach kommen.   Aber würde er ihm wirklich helfen, nach allem was passiert war? Dabei wusste er, dass er keine Hilfe verdient hatte. Niemand sollte ihm helfen. Niemand… Durch den Schrei seines Gefangenen erschrocken schlug Piet dem Schwarzhaarigen mit seinem Revolver hart ins Gesicht. „Halt die Klappe!“ Brüllte er ihm ins Gesicht. „Pass lieber auf, was jetzt passiert.“ Er begann erneu bösartig zu lachen.   Von oberhalb des Baumstammes an den Ace gedrückt wurde schlängelte sich langsam eine grüne Pflanze, in der Form einer Schlange, herunter. An dem Ende das sich auf ihn zubewegte hatte die seltsame Pflanze einen Mund mit großen, gefährlich aussehenden Zähnen. „Sie riecht dein Blut.“ Stellte Piet belustigt fest. „Und sobald sie dich beißt wird sie ihr lähmendes Gift durch deinen Körper jagen und dann können wir dich ohne Probleme ausliefern.“   Ace verzog sein Gesicht zu einer angestrengten Grimasse. Wenn das passierte, hatte er keine Chance sich je wieder alleine aus dieser Situation zu befreien. Er musste sich wehren, jetzt sofort. Wenn sein Körper ihm nur gehorchen würde…   Doch dann hatte die seltsame Pflanze ihn bereits erreicht und verbiss sich in seiner Schulter. Er zuckte kaum merklich zusammen, das Gift wirkte schnell. Er spürte, wie er los gelassen wurde und sein Körper langsam zu Boden sank. Es war vorbei. Mit aller Kraft die er noch aufbringen konnte, versuchte er bei Bewusstsein zu bleiben und seine Augen einen Spaltbreit offen zu halten. Doch er spürte, wie sein Bewusstsein langsam in eine Besinnungslosigkeit sank. Kurz bevor sich seine Augen schlossen konnte er ein helles, warmes Licht im Regen sehen. Doch er wusste sogleich, dass er sich getäuscht haben musste. Marco konnte unmöglich hier her gekommen sein nach allem was passiert war.   „Was fällt euch ein!?“ ertönte wieder aller Erwartungen die wütende Stimme des Blonden, als er sich, in seiner Phoenix Form auf die feindlichen Piraten stürzte. „Verteidigt euch!“ Rief Piet seiner Mannschaft noch zu, doch sie waren keine Gegner für den Phoenix, welcher diese einen nach dem Anderen mit einer Reihe schneller Angriffe erledigte. Als auch der letzte Gegner gefallen war, verwandelte Marco sich aus seiner Phoenix Form zurück und wandte sich Ace zu, welcher schwer atmend und noch immer bewusstlos an den Baumstamm gelehnt saß. „Ace!“ Rief er mit einem ängstlichen Unterton in seiner Stimme und lief auf den Schwarzhaarigen zu. Mit einem Wisch seiner Hand beseitigte er die giftige Pflanze, welche sich noch immer in der Schulter des Jüngeren verbissen hatte und besah sich dessen Wunde.   „Verdammt!“ Er war so unsagbar wütend auf sich selbst. Er hatte den Jüngeren alleine gelassen. Wegen seinem Verhalten war Ace abgelenkt gewesen und hatte sich von solchen Idioten überwältigen lassen. Es war seine Schuld. Ganz alleine seine Schuld. „Ace… bitte…!“ Der Schwarzhaarige schien durch die vertraute Stimme vor sich für einen Moment sein Bewusstsein wieder zu erlangen und lachte leise und schwach auf. „Haha… Marco…“ Man konnte merken, welche Anstrengung ihn diese Worte kosteten. „Du bist... wirklich… gekommen…“ Kurz bevor er sein Bewusstsein erneut verlor, war Marco sich sicher ein leichtes Lächeln auf den Lippen des Schwarzhaarigen gesehen zu haben. „Natürlich…“ antworte er leise, obwohl er wusste, dass der Andere ihn nicht mehr hören konnte.   Die Wunde an Aces Schulter sah bereits seltsam entzündet aus. Marco wusste sofort, dass die Schusswunde an sich nicht das Problem war. Die Kugel war glatt durchgegangen und schien keinen größeren Schaden angerichtet zu haben. Solang er die Blutung stillen konnte…   Aber diese seltsame Verfärbung  der Wunde, welche schon nach wenigen Minuten aufgetreten war, musste an der Pflanze liegen die er beseitigt hat. Paps hatte ihnen gesagt, dass die Pflanzen hier giftig waren. Aber sie hatten diese als eher harmlos abgetan und nicht einmal Gegengift mitgebracht… zumal er bei dem Sturm, der immer schlimmer geworden war, ohnehin nicht zu ihrem Schiff zurückgehen konnte.   Außerdem konnte er es sich nicht erlauben Ace alleine zu lassen. Wenn er nicht auf ihn aufpasste, dann würde er noch… Er dachte diesen Gedanken nicht zu Ende und schüttelte angestrengt nachdenkend seinen Kopf. Zuerst musste er die Blutung stoppen. Er zog seine Jacke aus und drückte sie Ace auf dessen Wunde. Und dann musste er ihn aus diesem Unwetter heraus bringen. Vorsichtig schob Marco seine Arme unter Aces Körper und hob ihn langsam an, darauf bedacht ihn nicht zu sehr zu bewegen, dennoch stöhnte der Schwarzhaarige vor Schmerz auf. Als Marco ihn anblickte, bemerkte er, dass der Andere seine Augen erneut geöffnet hatte. „Du schaffst das, Ace.“ Flüsterte er so ruhig er konnte. Aber er war sich über den Ernst der Lage durchaus bewusst. Wenn sich dieser Sturm nicht legte, dann würde er Ace nicht zur Moby Dick zurückbringen können, damit er behandelt werden konnte.   Mit einem ernsten Gesichtsausdruck trug der den Schwarzhaarigen in eine nahe gelegene Höhle um ihn dort vor dem Gewitter zu schützen. Vorsichtig legte er Ace ab und  beugte sich über diesen um ihm eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht zu streifen und seine Stirn zu fühlen. Der Schwarzhaarige hatte Fieber.   Viel schlimmer konnte es gar nicht mehr kommen. Ace war lebensbedrohlich verletzt und er konnte nichts machen. Er fühlte sich so unsagbar nutzlos. Wenn Ace jetzt etwas zustieß, dann war das ganz alleine seine Schuld. Nur weil er sich wie ein Idiot verhalten musste. Wenn er nur einmal an den Anderen gedacht hätte, anstatt nur an sich selbst zu denken, dann wäre das alles nicht passiert. Wie konnte er nur? Whitebeard hatte sie nicht ohne Grund zu zweit losgeschickt gehabt und dann hatte Marco dafür gesorgt, dass sie sich trennten. Nur weil er Ace unbedingt provozieren musste. Er war so ein Vollidiot. Noch immer über Ace gebeugt murmelte er mit halb erstickter Stimme „Es tut mir leid Ace…“ er schluckte. „Das ist alles… alles meine Schuld. Ich hab dich in Gefahr gebracht… es tut mir leid…“   Ace reagierte auf die Worte des Blonden mit einem kaum merklichen Lächeln. Er hob zitternd seine Hand einige Zentimeter an und krallte seine Finger in den Stoff der Hose des Älteren. „Mir tut es leid…“ sagte er schwach. „Ich wollte dir beweisen… wie stark ich bin…“ Er wandte seine Augen von denen des Anderen ab und sein Griff an dessen Hosenbein wurde schwächer. „Ich… bin wohl doch nur eine… Last…“   Das war zu viel für den Blonden. Aus seinen Augen quollen dicke Tränen. Sie rannen für einen Moment über sein Gesicht und tropften dann auf den Körper des Schwarzhaarigen. Er konnte nicht aufhören. Er musste Ace helfen, aber er wusste nicht wie. Er wandte sich von dem Anderen ab und wischte sich mit seinem Arm über sein Gesicht um die Tränen aufzuhalten, doch es half nichts.   Wenn er doch nur etwas machen könnte. Er verfluchte seine Teufelskräfte in diesem Moment. Warum musste es ihm möglich sein sich selbst heilen zu können, wenn er Anderen damit nicht helfen konnte? Warum mussten seine Kräfte nur so nutzlos sein wenn er sie am meisten brauchte? Er Schlug mit seiner Faust gegen den Erdboden unter sich. Wenn er nur etwas machen könnte…   Für einen Moment saß er so da, doch letztlich versuchte er sich zu beruhigen und schaffte dies nach einem weiteren Moment auch halbwegs. Sein jetziges Verhalten würde an der Situation nichts ändern können. Er musste sich zusammenreißen und einen Weg finden, wie er Ace helfen konnte, anstatt darüber zu verzweifeln, was er nicht konnte.   Mit einer schnellen Handbewegung entfernte er das Tuch um seine Hüfte und benutzte es dafür um die Wunde des Schwarzhaarigen notdürftig zu verbinden. Er würde Ace hier nicht sterben lassen. Er würde seinen Fehler wieder gut machen und ihn sicher nach Hause bringen, dass schwor er sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)