Mitternacht von Akio21 (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 22: Deidaras Schlüssel ------------------------------ Sasukes Sicht Christine hatte Naruto eigentlich von Anfang an irgendwie gemocht. Als friend of misery hatte sie ihn bezeichnet, also hatte ich die ganze Zeit angenommen, die beiden hätten sozusagen etwas gemeinsam. Anders als andere zu sein, zum Beispiel. Aber wenn Christine das mittlerweile anders sah, vielleicht sollte ich sie einfach mal so nebenbei fragen. Verdammte Kopfschmerzen. Narutos Sicht Durch den Geruch des Frühstücks hatte ich Sasukes Geruch nicht wahrgenommen. Er war eindeutig krank. Irgendetwas Bakterielles musste das sein, dem Gestank nach. Und so wie ich ihn kannte würde er nicht im Bett bleiben bis er gesund war. Ich meine, es ist ja nicht so, das man nicht auch ohne Medizinkram gesund wird. Also – musste wohl ein Arzt her. Ich persönlich konnte Ärzte nicht ausstehen. Weil sie mich immer so ansahen, als ob sie mich am liebsten gleich auseinander nehmen wollten. Und zu allem Überfluss musste ich nun auch noch zu Kiba und Shino gehen. Klar hätte ich auch Hikaris Opa fragen können, aber ich wollte ihn nicht belästigen. Vor dem Wagen des seltsamen Paares blieb ich stehen und holte zuerst einmal tief Luft. Dann klopfte ich und machte drei Sprünge rückwärts. Hoffentlich waren das auch drei Meter Abstand. Kurz darauf hörte ich ein Poltern und ein Fluchen. Fing schon mal gut an. Shino öffnete die Tür. „Morgen“, gähnte er mir entgegen. „Guten Morgen, ich hoffe ich störe nicht?“ Shino drehte sich kurz um und dann wieder mir zu. Wenn ich die Geräusche richtig deutete, war wohl jemand aus dem Bett gefallen. Und der Jemand war höchstwahrscheinlich Kiba. „Nein, was gibt’s?“ „Sasuke ist krank. Er braucht einen Arzt.“ Shino war auf einmal wach. „Ist es schlimm? Was hat er denn?“ Ich zuckte die Schultern. „Vielleicht eine Bronchitis oder Nebenhöhlenentzündung, aber – er sagt, er könne nicht im Bett bleiben, und so wie ich ihn kenne...“ „Ja, ja ich weiß was du meinst,“ sagte Shino sofort. „In Ordnung, sag ihm er soll sich anziehen, ich fahre ihn zum Arzt.“ So hatte ich mir das zwar nicht vorgestellt, aber ich nickte. Erleichtert, dass es der Insektenkopf und nicht der Vampir war, der in einem Bett schlief, anstatt in einem Sarg, überbrachte ich Sasuke die gute Nachricht. Aber dem schien es egal zu sein, mit wem er fuhr. Ich konnte ihm ansehen, das er Schmerzen hatte, als er sich anzog, aber ich hatte keine Erfahrung in Sachen trösten. „Weißt du, wenn der Arzt dich untersucht hat, und ihr die Antibiotika oder so aus der Apotheke geholt habt, legst du dich wieder ins Bett und morgen geht es dir schon wieder viel besser,“ sagte ich deshalb und auch um überhaupt irgendwas zu sagen und nicht nur in der Gegend herum zu stehen. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich das nicht machen kann.“ „Und ich hab dir gesagt, dass du die Bude wirklich mir überlassen kannst.“ Sasuke sah mich an und lächelte plötzlich. „In Ordnung.“ Stolz streckte ich mich. Shino tauchte auf, aber nicht alleine. Am Arm hatte er einen genauso schlecht wie Sasuke aussehenden Deidara hängen. Und er roch auch genauso. Oha, hatten die sich gegenseitig angesteckt? „Sasuke, du bist auch krank, hm?“ krächzte er. Sasuke nickte nur und hielt sich gleich darauf schmerzverzerrt den Kopf. „Na, das ist ja mal übel. Hm?“ „Kann man wohl sagen,“ warf ich ein. „Deine Show kann ich nicht auch noch übernehmen.“ „Du übernimmst die Schießbude, Kleiner, hm?“ wurde ich gefragt. „Jawohl.“ „Dann kannst du doch zwei Stunden schließen, und wenigstens eine meiner Shows übernehmen, hm?“ Sprachlos sah ich Deidara an. War der verrückt geworden? Von Sprengstoff hatte ich doch gar keine Ahnung. Moment mal, diese glasigen Augen – der Junge hatte Fieber. Er tat mir leid. Im gleichen Augenblick flog mir was entgegen und ich fing es reflexartig auf. Schlüssel? „Da, hm?“ „Aber – selbst wenn, wer soll sich dann um euch beide kümmern?“ fragte ich. „Nichts da,“ Sasuke fing an zu husten. „Du wirst schön deine Finger vom Sprengstoff lassen, wenn du sie behalten willst.“ „Ist okay“, sagte Shino. „Ich werde nach den beiden hin und wieder sehen. Warum ich das tun werde? Weil sie meine Freunde sind, also ist es selbstverständlich.“ Ich wollte Sasuke zum Wagen helfen, schließlich ließ sich Deidara auch von Shino schleifen, aber Sasuke wimmelte mich ab. Er wäre kein alter Mann. „Nein, aber ein Kranker.“ „Musst du immer das letzte Wort haben?“ stöhnte er und griff sich an den Kopf. Ich sah dem davonfahrenden Wagen nach und dann auf den Schlüssel. Die Schießbude war ja kein Problem, aber – na ja, es konnte ja nicht schaden, sich dort mal umzusehen, oder? Autor Akio Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)