Mitternacht von Akio21 (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 19: Ehrliche Worte -------------------------- Ich freute mich, das ich wieder bei Phil war. Eigentlich wollte ich ja gar nicht mehr zu Sasuke zurück, aber jetzt – war ich eben hier. „Was denkst du?“ fragte ich, weil er mich so komisch ansah. „Ähm, also was ich denke, fragst du.“ „Ja, was denkst du grade?“ war das irgendwie eine schwierige Frage? „Ich bin froh, das du wieder da bist. Das hab ich grade gedacht. Und was denkst du?“ „Ich hoffe, es bleibt so friedlich wie jetzt, weil – ich geb zu du hast mich ehrlich verletzt. Obwohl ich nicht mal sagen kann, wieso. Und – wenn es nochmal passiert, dann komm ich nicht wieder. Und nehme Phillip mit.“ „Naruto, es tut mir leid, entschuldige.“ Naruto nickte nur. „Ich wollte dich ganz bestimmt nicht verletzen.“ „Hm, es war vielleicht keine Absicht, aber es war eben so.“ „Ich weiß, du wurdest schon sehr oft in deinem Leben verletzt. Allein schon wegen deinen Eltern, besonders durch deinen Vater.“ „Mein Vater? Nein, mein Vater hat mich eigentlich nie verletzt. Kann mich jedenfalls nicht erinnern, vielleicht früher mal.“ „Was sagst du? Aber – er hat dich geschlagen, und dich aus dem Haus geworfen.“ Und wer wusste, wie er ihn noch behandelt hatte. „Schon, aber – das hat mir nichts ausgemacht.“ „Nicht?“ „Nein, er – bedeutet mir eigentlich nichts, weißt du. Ich vermisse ihn nicht, oder so. Von daher – war es mir auch egal, ob er mich geschlagen hat, oder nicht.“ „Aber – ich bin dir nicht egal?“ „Nein.“ Seine Offenheit berührte mich. Sein Geständnis, oder vielleicht eher seine schlichte Aussage, dass ich ihm nicht egal sei ließ mein Herz schneller schlagen, und die Atmosphäre in dem kleinen Wohnwagen, nur wir beide, veränderte sich irgendwie. Jedenfalls aus meiner Sicht. Sie wurde – sinnlich. Verlegen sagte ich. „Ich mag dich auch.“ „Stimmt das auch wirklich?“ Ich fühlte mich in Bedrängnis. „Ja, sicher. Sonst würde ich es nicht sagen.“ Misstrauisch sah er mich an. „Was denn?“ fragte ich nervös und wischte mir den Schweiß von der Stirn. „Glaubst du mir etwa nicht?“ „Wieso hast du mich dann einfach gehen lassen?“ „Aber – was sollte ich denn machen, hinter dir her rennen?“ „Ja, tut man das nicht, wenn man jemanden mag?“ Von welcher Art von mögen sprach er eigentlich genau. „Ich dachte, du würdest schon wiederkommen, wenn du dich beruhigt hast, und ich war in dem Moment auch etwas – nun ja, geschockt. Wegen deinem Vorschlag mit dem Autosprung oder was du meintest.“ Verlegenheit machte sich breit. Ich hielt Ausschau nach irgendetwas was ich tun könnte, Abendessen zubereiten oder so. „Ich hab keinen Hunger.“ Ich fühlte mich durchschaut und sah ihn an. Direkt in seine blauen Augen, die mich ehrlich und arglos ansahen. Hikari hatte ganze Arbeit geleistet, er sah sehr hübsch aus, und roch auch gut. Ob ich ihm das sagen sollte? Nein, vielleicht lieber nicht. „Ähm, gut, ich auch noch nicht.“ Schweigen. „Ich – geh mal kurz ins Bad“, sagte ich und stand auf. Im Bad ließ ich mir kaltes Wasser über den Kopf laufen. Ja, diese Atmosphäre war ziemlich sinnlich da draußen, aber ich bezweifelte, dass er sich dessen bewusst war. Mir war jedenfalls ziemlich heiß geworden und ich brauchte dringend eine Abkühlung. Sasuke war rot geworden und hatte angefangen zu schwitzen, er floh schon fast ins Bad. Ich wandte mich wieder Phil zu und streichelte ihn. „Ich glaube, Sasuke hat Probleme damit, jemandem zu sagen, dass er ihn mag, oder er hat gelogen, keine Ahnung.“ Phil schnurrte. „Nein, ich glaub nicht, dass er gelogen hat, aber ich wollte ihn noch was fragen. Was der wohl für Probleme hat? Ob es vielleicht dran liegt, weil seine Freundin ein Auto ist?“ Wie funktionierte das mit den beiden überhaupt. Die Beziehung. Sexualkunde hatte ich in der Schule schon in der fünften Klasse gehabt, aber niemand hatte mir gesagt, wie das bei oder mit einem Auto funktionieren sollte. Und sie waren ja zusammen, oder? Ja, das würde ich auch gerne wissen. Es dauerte fast eine Viertelstunde bis Sasuke mit nassen Haaren wieder auftauchte. „Tja, und jetzt hätte ich doch Hunger, wie stehts mit dir?“ Er sah fröhlich aus, aber es wirkte gekünstelt. Ich wollte lieber gleich fragen, sonst würde ich es vergessen. Aber wenn er sich wohler fühlte, wenn er dabei kochte? Aber – nein vielleicht war das kein Thema über das man redete während man am kochen war. „Wir könnten noch ein wenig warten,“ sagte ich deshalb. Seine fröhliche Maske fiel in sich zusammen. „Ich wollte dich nämlich noch was fragen.“ Er sah sich hilfesuchend in der Umgebung um. „Setz dich doch wieder.“ Zögerlich kam er näher und setzte sich verspannt hin ohne mich anzusehen. Ich hatte auch überhaupt keine Ambitionen die Autoshow aufzugeben, aber diese Frage war dann wohl zu viel im Moment. Während ich Phil streichelte fragte ich, „wieso ist Kiba schon wieder weg, hat er sich mit dem anderen wieder vertragen?“ „Du meinst mit Shino? Ja. Es war nur ein Missverständnis gewesen.“ „Hm, schade.“ „Wieso denn?“ „Irgendwie hab ich gehofft, du hättest Kiba wegen mir rausgeschmissen.“ Sasuke fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und in den Hemdkragen. „Du bist ganz schön direkt“, brachte er mühsam hervor. „Wieso? Wenns nun mal so ist.“ „Naruto du äh, du willst damit nicht sagen, also , wie soll ich es ausdrücken - „ „Du sagst du magst mich, bist mir aber nicht hinterher gekommen, nachher habt ihr mich gesucht. Ich dachte, wegen mir, aber du sagtest, weil Chistine wütend war?“ Sasuke wurde wieder rot. „Also ja, sie tobte geradezu.“ „Und das war der einzige Grund, ja?“ „Naruto, du bist noch sehr jung, viel zu jung für mich, also – meinst du nicht auch.“ Ich verstand nicht, was er damit meinte. „Was meinst du? Soll das heißen, wir können keine Freunde sein, weil ich zu jung bin? Ich bin doch kein kleines Kind.“ „Ähm, doch, natürlich können wir Freunde sein, nur – nicht solche Freunde.“ „Solche Freunde? So wie Kiba?“ „Ja, so wie Kiba. Solche Freunde können wir nicht sein, wie Kiba und Shino.“ „Das ist nicht so schön zu hören, Sasuke. Aber du kennst Kiba natürlich länger, ich versteh schon, dass er dir ein besserer Freund ist als ich.“ „Wie? Nein, das hab ich nicht gemeint.“ „Was dann?“ Sasuke rieb sich nervös die Hände an seinen Hosen ab, dann wischte er sich wieder über die Stirn. Ich beschloss die Sache erst mal auf sich beruhen zu lassen, bevor er wieder ins Bad musste. „Ich wollte dich noch was anderes fragen, was Intimes.“ Sasuke sprang auf. „Also, ich habe jetzt Hunger, wenn du magst können wir im Bierzelt essen.“ „Mann“, ich war enttäuscht, „ aber es interessiert mich total wie genau der Sex dabei abläuft. Ich habe nämlich überhaupt keine Erfahrung.“ Sasuke rannte plötzlich zum Schrank, holte aus der Schublade seine Brieftasche und rief fröhlich, „wir könnten auch in der Stadt essen gehen, alles was du willst, vielleicht willst du einen Hamburger? Na? Lust auf Fast Food? Komm ich lade dich ein.“ Er lief zur Tür und war auch schon verschwunden. Na schön, dabei hätte er doch einfach sagen können, dass er nicht darüber reden wollte. Ich folgte ihm zum Auto. „Wenn du nicht darüber reden willst ist es auch okay, aber wen soll ich denn sonst fragen, wenn nicht dich, ich kann ja schlecht Hikari oder seinen Opa fragen.“ „Komm Naruto, steig ein und schnall dich an.“ Tja, nun war ich so schlau wie zuvor. Ich wusste, das man es mit einem andern im Auto machen konnte, aber wie mit einem Auto selbst. Nein, da würde ich nochmal nachhaken. Wenn er nicht klipp und klar sagte, er will nicht drüber reden, kam er mir so nicht davon. Und falls er es nicht sagen wollte würde ich eben Christine fragen. Schließlich war sie ja seine Freundin und musste es wissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)