Mitternacht von Akio21 (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 14: Einkaufen --------------------- Allerdings wesentlich langsamer, als zuvor. Ich stand vor dem Wagen und überlegte, ob ich jetzt wohl anklopfen musste. Das war vermutlich zu meinem eigenen Besten, ja. Wer wusste schon, welches Trauma mir dadurch erspart bleiben würde. Zum Beispiel könnte es sein, dass Kiba grade mit seinen langen Zähnen an Sasukes Hals hing, und der entzückt vor sich hin stöhnte. Ich schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben und klopfte. „Ja?“ Das war Kiba. Lieber draußen bleiben. „Ist Sasuke da?“ „Nein, der ist mit Christine einkaufen gefahren“, die Tür ging auf. Kiba grinste mich irgendwie seltsam an. „Komm doch rein, Naruto.“ Meine Schwanzhaare stellten sich auf. „Ähm, nö.“ Kiba machte den Weg frei. „Aber wieso denn nicht? Komm rein, wir könnten Karten spielen, reden, uns näher kennenlernen.“ Was hatte der falsche Kerl vorhin über mich gesagt? „Nee du, lass mal. Ich hab gerade meine Tage, da bin ich immer ein bisschen launisch und lieber für mich, weißte.“ Sozusagen noch auf dem Absatz drehte ich mich um und wollte gehen. Aber vor mir tauchte wie auf dem Nichts Kiba auf. Ich hatte ihn weder vorbeihuschen gesehen noch Schritte gehört. „Oh Gott“, ich presste mal wieder die Hand gegen mein Herz. „Erschreck mich doch nicht so.“ Kiba grinste eine Entschuldigung. „Und wieso tauchst du so plötzlich vor mir auf? Bist du ein Vampir?“ Erstaunt sah er mich an. Hatte der Dummkopf etwa geglaubt, das wäre normal, mal eben an einer Stelle zu stehen und im nächsten Augenblick woanders aufzutauchen? Ich verdrehte die Augen. Kiba legte den Kopf zur Seite. „Vielleicht“, meinte er und grinste immer noch. „Ist mir auch egal, Kiba. Mein Blut trinkst du sicher nicht,“ sagte ich leicht genervt. „Und was macht dich da so sicher?“ fragte er lauernd. „Ganz einfach. Ich bin kein Mensch, falls du das vergessen hast, also – kein richtiger, sondern ein Halbfuchs und Vampire trinken nur Menschenblut.“ „Wohl zu viele Horrorfilme gesehen, wie? Die verfälschen die Dinge immer.“ Überrascht sah ich ihn an. „Stimmt, du bist auch kein Mensch, irgendwie habe ich das tatsächlich vergessen, also kannst du es ruhig wissen.“ Was meinte der, was konnte ich ruhig wissen, das er tatsächlich ein Vampir war? Oder einer dieser Leute, die sich vom Zahnarzt falsche Zähne basteln ließen, aber die tranken auch Blut, allein bei der Vorstellung wurde mir übel. „Wir trinken auch Tierblut, wenn es sein muss. Natürlich kein Vergleich zu Menschenblut.“ „Natürlich.“ „Allerdings, dein Blut ist gemischt.“ Er kam interessiert näher an mich heran. „Ich habe noch nie gemischtes Blut getrunken.“ Mittlerweile stand er so dicht vor mir, dass ich seinen fauligen Atem riechen konnte. Das machte es nicht unbedingt besser. Ich versuchte keine Angst zu haben, schubste ihn beiseite und sagte, „Na prima, dann misch dir doch welches.“ Als ich weitergehen wollte, packte mich der Verrückte an der Schulter und drehte mich mit ganz schönem Schwung zu sich herum. „Ich glaube, dass das nicht das Gleiche wäre.“ Jetzt wurde es übel, das hatte ich im Gefühl, als wir beide abgelenkt wurden durch lautes Motorengeräusch und ein roter Wagen mit hoher Geschwindigkeit über die Wiese gehoppelt kam, direkt auf Kiba zu. Ich konnte hinter dem Steuer Sasuke erkennen der ziemlich unsanft auf und ab geschleudert wurde und aus dem Radio ertönte laut und deutlich „Dangerous“ von Akon. Mir fiel ein Stein vom Herzen. „Christine.“ Das – 'that girl' is so dangerous – beschloss ich zu ignorieren, außerdem hatte sie es ja auf Kiba abgesehen. Während Kiba flüchtete blieb Christine vor mir stehen. Ich streichelte ihre Motorhaube und sagte leise, „oh Mann, Christine, ich bin vielleicht froh dich zu sehen.“ Prompt kam von Miley Cyrus „See you again.“ I got my sight set on you and I am ready to aim – ich habe dich im Visier und bin bereit zu zielen. Öh, klang ja fast wie eine Drohung. Sasuke stieg aus und an seinen Bewegungen konnte ich erkennen, dass er nicht unbedingt freiwillig hierher gekommen war. Verärgert sah er Christine an und ich fühlte mich irgendwie verantwortlich. „Ähm, Sasuke, guck doch nicht so böse. Christine wollte mir nur helfen.“ Er sah mich an. „Dir helfen? Was meinst du?“ „Na ja,“ ich überlegte kurz, ich würde ihm echt gerne ein paar Schuldgefühle einreden, nachdem er mich rausgeworfen hatte. „Weißt du, es ist so, ähm , hm, wie soll ich sagen, dein Freund, dein guter Freund Kiba, ich glaube er ist komisch und vielleicht schwul.“ „Ich weiß, dass er schwul ist.“ Sasukes Stimme klang schon wieder etwas ungehalten. Mist, der Kerl war also schwul. Plan B Naruto, Plan B, was war nur Plan B, so einen hatte ich gar nicht. „Ähm, Moment mal, er – Naruto? Ich weiß, er liebt Shino wirklich, auf der anderen Seite ist er manchmal etwas – nun – heißblütig.“ Ich sah Sasuke an. Heißblütig? Ein Vampir? Aber so wie Sasuke gerade aussah schien er besorgt zu sein. Besorgt, dass Kiba mich belästigt hatte? Umso besser. „Mag ja sein, Sasuke, ich glaub dir wenn du sagst, das Kiba Shino liebt, ändert aber auch nichts daran, das er – nun wie soll ich es sagen – über mich herfallen wollte. Noch dazu hat er komisches Zeug gefaselt.“ „Komisches Zeug?“ „Ja, wenn ich das richtig verstanden hab, es würde ihn interessieren, wie gemischtes Blut schmeckt“, ich zuckte unschuldig mit den Schultern während Sasuke blass wurde. „Natürlich war ich nur da, weil ich dachte, du wärst da. Schließlich würdest du doch nie ohne mich einkaufen, wir wohnen ja zusammen oder? Kiba ließ mich rein, fiel über mich her, ich wollte abhauen und – das glaubst du mir nie Sasuke – aber plötzlich ...“ „Schon gut, ich glaub dir jedes Wort“, Sasuke beeilte sich um mich zum Schweigen zu bringen. Er fuchtelte mit den Händen herum. „Es ist ja nicht so, dass ich dich nicht mit zum Einkaufen nehmen will, es ist nur wegen Christine, weil sie...“ Quietschend öffnete Christine die Beifahrertür und Sasukes Mund stand offen, auch wenn er nichts mehr sagte. „jo gutes Mädchen Christine, wenigstens auf dich kann man sich hier verlassen“, dachte ich. „Weil sie?“ hakte ich nach. „Gar nichts, steig ein.“ Das ließ ich mir doch nicht zweimal sagen. Ich rannte um Christine herum, flüsterte ihr auf Höhe der Scheinwerfer zu, „hey, wenn ich dich wo streichle während der Fahrt, also ich meine, wenn ich dich dort streichele, wo du es magst, dann spiel „sexy and i know it“ von Ryan Christopher, okay?“ - Christine schaukelte ein bisschen, als würde sie lachen und ich stieg ein. Sasuke stieg auf der anderen Seite ein. Kaum waren wir auf der Straße fing ich an, den Ledersitz zu streicheln. Ehrlich gesagt, war ich mir nicht ganz sicher, ob sie das wirklich so gerne mochte, oder auch nur anderen gerne einen Streich spielte. 'Ich habe Leidenschaft in meiner Hose und keine Angst es zu zeigen' ging es die ganze Fahrt lang. Zuerst war Sasuke verwirrt, dann wurde er - und blieb es für den Rest der Fahrt – rot. Autor akio Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)