Suddenly, Love von addyfair ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Eigentlich stehe ich nicht wirklich auf Partys. Ich sitze gern mit meinen Freunden zusammen und trinke. Wir tanzen auch zur Musik. Trotzdem ist das was anderes, im Gegensatz zu dem hier. Das Haus ist brechend voll. Zu viele Leute für meinen Geschmack. Ich hasste es mit so vielen Menschen unter einem Dach zu sein. Deswegen mag ich auch Discos und Kaufhäuser nicht. Im Freien ist das kein Problem, aber unter einem Dach krieg ich die Krise. Ein Grund warum ich hier draußen im Garten sitze. Obwohl ich auch allgemein Menschenansammlungen lieber aus dem Weg gehe. Aber hier draußen ist fast niemand bis auf ein Mädchen Trio, ein Pärchen, meine beste Freundin Jen, ihren Freund Cameron und mich. Der Rest befindet sich im Haus. Man hat wohl die ganzen höheren Stufen unserer Schule eingeladen. Drinnen befinden sich außerdem auch irgendwo, Megan und Lisa. Die zwei anderen aus unserer Clique. Ihr könnt euch sicher denken, das ich absolut keine Lust auf eine Hausparty kurz vor unserem Abschluss gehabt habe. Da ich die Zeit auch mit lernen hätte verbringen können. Aber ich wurde sozusagen überredet. Und wieso? Das ist ganz einfach, wegen einem Typen. Ja. Das würde man von mir nicht unbedingt denken, aber leider ist das so. Ich habe mich sogar extra in ein halterloses, kurzes, weißes Kleid und in High Heels gezwängt. Was tat man aber auch nicht alles um einem Mann zu gefallen. Ich hoffe zumindest das er mich so bemerkt. Und ich bin wirklich nicht die Einzige die denselben Gedanken hat, wie man wunderbar an den Weibern sieht die sich um ihn herum versammelt haben. Ich beobachte ihn nämlich schon eine Weile. Oder besser gesagt, ich starre ihn an. Um aber zurück zu den Mädels zu kommen; kurze Röcke bzw. Kleider und Monsterausschnitte. Eigentlich sollte ich es besser wissen, was ihn angeht, aber das tue ich nicht. Denn dazu ist man nicht in der Lage, wenn man verknallt ist. Und ich bin auch nicht die Einzige tzz, warum auch? So ziemlich alle Mädchen der Schule himmeln ihn an. Ich meine, seht ihn euch an. Und ich klinge jetzt nicht wie eines dieser kleinen verliebten Schulmädchen mit diesem sehnsüchtigen Seufzen. Okay, ihr könnt ihn nicht sehen, aber er sieht einfach heiß aus. Er ist groß, gut gebaut, gut aussehend, hat braune kurze Haare, blaue Augen und trägt einen Drei Tage Bart. Da muss ich schon automatisch lächeln, aber in meinen Gedanken. Ich versuche es zumindest, aber es ist mir wohl doch nicht so gelungen, denn Jens Stimme bringt mich in die Realität zurück. “Kopfkino?” Ich sehe sie an. Cameron grinst. “Ich war in Gedanken”, sage ich dann. “Glaub ich dir.” Sie folgt meinem Blick, denn ich sehe ihn wieder an. “Geh doch hin.” “Spinnst du, guck dir doch an wie sie um ihn herum stehen wie Hyänen.” “Aber genau deswegen bist du doch her gekommen.” Ich drehe den Kopf in ihre Richtung. “Obwohl ich keine Ahnung habe was du an dem so toll findest.” Das sagt sie immer seit sie weiß das ich auf ihn stehe. “Das würde ich an deiner Stelle jetzt auch sagen”, gebe ich zurück und sehe sie und Cameron an. Sie hat einen Blick aufgelegt der sagt; Ich bitte dich. “Er weiß auf was für Männer ich stehe, aber er macht sich keine Sorgen weil das alles Männer sind an die ich im Leben nicht rankommen werde.” - “Jared ist ‘n Arschloch”, kommt es dann auch von Cameron. Jen nickt beipflichtend. “Alle Männer sind Arschlöcher”, murmle ich. “Hey, ich nicht!” - “Doch, du auch”, lächelt Jen ihren Freund an. Er öffnet empört den Mund und starrt sie an. “Genau wie Seth.” - “Seth ist kein Arschloch”, erwidere ich. “Doch ist er”, sagt meine beste Freundin seit Kindertagen. “Du hast es gerade selbst gesagt, alle Männer sind Arschlöcher.” “Außer Seth.” “Ach und warum?” “Das frag ich mich auch”, mischt Cameron sich ein. “Na ja ich hab noch nie miterlebt das er irgendwas gemacht hat, das ihn zu einem Arschloch macht.” Die zwei antworten nicht sofort. Jen starrt mich nur kurz an. “Ich schon.” “Ja ich auch.” “Ach”, mach ich und starre Jared weiter an. Seth ist übrigens, ein ziemlich guter Freund und gehört auch zu unserer Clique, zusammen mit seiner Schwester. Seth ist einer der wenigen Männer mit dem man auch als Frau einfach nur befreundet sein kann. Er ist mit Abstand der coolste Mensch den ich kenne. Er ist witzig, charmant und besitzt an die 30 Paar Schuhe. Er sollte eigentlich auch bald auftauchen. “Geh hin”, fordert Jen mich auf. “Ich kann nicht.” “Hat Chase etwa Angst?” “Wenn du’s genau wissen willst, ja hab ich!” “Sonst hast du auch keine Angst auf jemanden zuzugehen.” “Das ist aber nicht irgendjemand. Ich kann nicht. Ich mein, was soll ich denn sagen?” “So was wie: Hey Jared, willst du tanzen?” “Ich kann nicht tanzen.” “Na dann…: Hey Jared, wollen wir nach oben gehen?” “Jen.” “Was? Dann wird er bestimmt ja sagen und du kannst mit ihm allein sein.” Ich bin total unsicher. Ich weiß absolut nicht was ich machen soll. Ich will ja, aber ich trau mich nicht. Was untypisch für mich ist. So bin ich normalerweise nicht drauf. Normalerweise. Hier geht es um einen Typen, in den ich verknallt bin und mich deshalb nicht traue. Andererseits hat Jen Recht, genau deswegen hab ich doch erst ja gesagt zu der Party. In der Hoffnung ich könnte ihm näher kommen. Und wenn ich weiter hier rum sitze, wird das nichts. Also gut. “Ich hol mir noch was zu trinken”, sage ich und stehe von der Bank auf. “Bringst du mir auch was mit?”, höre ich Cameron und dann Jen. “Ich glaube nicht das sie zurück kommt.” Im Haus bahne ich mir einen Weg in die Küche. Wo ich mir eine neue Flasche Becks aufmache und die leere in den Kasten stelle. Dann betrete ich das Wohnzimmer und bleibe stehen, sehe wie Jared da steht und sich der Kreis von Leuten um ihn herum verändert. Die Weiber verschwinden. Gleich zu fünft, und wahrscheinlich auf die Toilette um sich frisch zu machen. Jetzt wäre der perfekte Moment um hin zugehen. Es stehen nicht viele Zeugen herum. Warum zum Teufel bin ich eigentlich so nervös? Och Scheiße. Okay, tief durchatmen. Du kannst das. Was soll schon passieren?…Oh mein Gott. Meine Beine setzen sich selbst in Bewegung, und diese Schuhe bringen mich um! Ich nehme einen Schluck von dem Bier. Ich hätte mich vielleicht erst betrinken sollen. Ich weiche den Massen aus und quetsche mich hindurch, bis ich an meinem Ziel angekommen bin. Mein Herz schlägt wie wild und mir wird heiß. Ich schlucke, trinke aus der Flasche und überwinde die letzten Zentimeter auf ihn zu. Er redet mit den Jungs über etwas, ich kann aber nicht sagen was. Ich räuspere mich als ich an ihn heran trete. “Ehm, Jared?” Er dreht den Kopf in meine Richtung und grinst. “Heyyy, Chase!” Er ist wohl schon ordentlich angesäuselt. Dann legt er einen Arm um meine Schultern. “Ich hab dein Flammenköpfchen gar nicht gesehen. Wo warst ‘n du?” - “Draußen.”, antworte ich und lächele. Er nickt und fragt weiter. “Und wie is es draußen?” - “Schön.” Er lächelt und trinkt aus seinem Glas. Er sieht echt süß aus wenn er lächelt. “Wollen?”, fange ich an. “wir vielleicht nach oben?”, sage ich ihm ins Ohr. Die Musik dröhnt und ich will nicht schreien. Dann grinst er. “Klar, wenn du willst.” Ich lächle ihn weiter an. “Also Leute, die Dame will nach oben!” - “Alles klar.” - “Viel Spaß!”, grinsen sie. Jared nimmt meine Hand und führt mich zur Treppe, lässt mir den Vortritt. Oben angekommen grinst er und öffnet eine Tür. “Wenn hier überhaupt was frei ist.” Auf einem Bett sitzen zwei Mädchen und unterhalten sich. “Sorry Mädels, wir brauchen das Zimmer”, lächelt er sie mit seinem süßesten Lächeln an. Die Mädchen lächeln zurück, stehen auf und gehen. Jared macht die Tür hinter ihnen zu. Jetzt sind wir allein. Shit. Ich gehe ins Zimmer, nippe an meinem Bier und setzte mich auf die Bettkante. Er trinkt sein Glas leer, stellt es auf den Nachtisch und lässt sich neben mich nieder. Ich spüre seinen Blick auf mir und sehe ihn an. “Also…” - “Also…?”, sage ich. “Du wolltest nach oben, hier sind wir.” - “Ja.” Ich lächle, wende den Blick ab, schaue ihn dann aber wieder an. Er starrt mir in die Augen. “Was ist?”, frage ich. “Du hast geile Augen.” Ich werde rot, will den Kopf drehen aber Jareds Hand an meiner Wange hält mich davon ab. Er kommt näher und ich schließe schon die Augen ehe er seine Lippen auf meine drückt. Ich küsse zurück. Er will seine Zunge in meinen Mund drücken und ich lasse es zu. Er stupst meinen Muskel an, ich spiele mit. Dann spüre ich seine Hand auf meinem Bein. Er schiebt sie weiter dem Saum meines Kleides entgegen. Dann dringt er unter mein Kleid. Ich lasse es dennoch zu, obwohl ich es nicht unbedingt gut heiße. Aber als er seine Hand weiter wandern lässt, zwischen meine Beine, breche ich den Kuss ab und halte seine Hand auf. Ich lächle ihn unsicher an. “Was ist?” “Was wird das?” “Ich fasse dich an.“ Er grinst und legt seine Hand wieder auf mein Bein, will mir wieder zwischen die Beine fassen und ich drücke ihn weg. Er lacht nur. “Man, was ist?” “Hör auf.” “Mit was denn? Du bittest mich hoch und jetzt zickst du rum?” “Ich hatte nicht vor mit dir zu schlafen!”, sage ich ernst. “Ach was denn dann?” Er legt den Kopf schief und zieht die Brauen hoch. Ich hätte es eigentlich wissen müssen. Das er sich nicht wirklich für mich interessiert. Das er nur das Eine will. Das hätte ich mir denken können. Ich wollte es nur nicht. Ich habe gehofft und hoffen darf man doch. Und trotzdem trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag und ich starre ihn an. Er scheint es zu kapieren, denn er sieht mich ungläubig an und fängt an zu lachen. “Du dachtest…du dachtest ich steh auf dich?!” Er tut als wäre er überrascht. “Du hast ‘nen netten Körper aber…” Ich schaue an mir herunter und frage mich wie bescheuert man eigentlich sein kann und dann habe ich keine Angst mehr. Ich spüre Wut und Schmerz in mir aufsteigen. So sehe ich ihn auch an, wie dämlich grinsend er neben mir sitzt und den Kopf schüttelt. Ich stehe auf und lasse den restlichen Inhalt meines Bieres auf ihn runter laufen. Er ist zu überrumpelt um was zu sagen und hat nur den Mund aufgemacht. Als die Flasche leer ist, schmeiße ich sie ihm in den Schoß und gehe. “Verdammte Schlampe!”, ruft er als ich die Tür aufmache. Ich murmle ein “Du mich auch” und mache dich Tür zu. Mache ein paar Schritte, bleibe dann aber stehen und stütze mich an der Wand ab um die Folterinstrumente an meinen Füßen auszuziehen. Ich will nämlich nur noch weg. Ich spüre das ich heulen muss. Und ich weine nicht gerne vor anderen. Meine Fresse. Endlich kommen wir bei der Hausparty an. Ich hoff nur die haben nicht den ganzen Alk weggesoffen. Ich bin nämlich schon viel zu spät dran, Mann. Und es ist nicht mal meine Schuld. Mein liebes Schwesterherz, konnte sich einfach für kein Outfit entscheiden. Dafür hätte ich sie verfluchen können! Okay, ich hab sie verflucht. Mehrmals verflucht. Besagte Schwester -Evie- die neben mir her trottet, hat sich dann dem verdammten Himmel sei Dank entschieden was sie anziehen will. Aber dann haben wir den Bus verpasst. Es ist also ihre Schuld das wir nicht pünktlich zur Party und zum Alkohol kommen, Mann. Ich bin zudem eigentlich nie pünktlich, also macht es nicht viel aus. Auch wenn ich mit dem Wagen hätte kommen können, aber ich will mich ja betrinken. Ich und meine Sis, der Esel nennt sich ja immer zuerst, gehen also zur Tür, sie klingelt. Und man öffnet uns auch gleich die Pforten. Ich grinse innerlich und reibe mir die Hände. Daddy ist schon da--. Ich weiß nicht wer der Typ ist der uns rein lässt, aber er ist auf jeden Fall nicht der, dem das Haus gehört. Oder eher dem, dessen Eltern das Haus gehört. Aber wenn er hier wohnt gehört ihm das Haus doch eigentlich auch oder…? Ach, ist ja auch egal. Alk Mann, ich komme! Wir gehen also rein und die Musik dröhnt aus den Boxen, die Leute tanzen, betrinken und bekiffen sich. Bomben Stimmung also. Ich grüße hier und da einige Leute die ich kenne und arbeite mich zur Küche durch. Ich suche nach ihr besser gesagt. Ich war hier schließlich noch nie. Gleichzeitig halte ich nach den Anderen Ausschau, entdecke Megan…Lisa, aber den Rest seh ich nich. Und da laufen mir Cameron und Jen vor die Linse. Aber Chase seh ich immer noch nich. “Hey”, grüßt Cam. Durch die Musik sind wir gezwungen zu schreien um uns zu verständigen. Okay schreien ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Ich und Cam geben uns die Faust. “Bevor du irgendwas sagst”, fang ich an, an Jen gerichtet. Sie hasst es nämlich wenn man nicht pünktlich ist. “zu spät gekommen wäre ich trotzdem, aber diesmal ist es ihre Schuld.” Ich deute mit dem Daumen auf meine Schwester und spüre ihren Blick auf mir. Als ich zu ihr rüber sehe, rollt sie mit den Augen. “Ja ja, schon gut”, winkt Jen ab. “Wo habt ihr Chase überhaupt gelassen?” - “Dazu wollte ich gerade kommen. Sie ist weg.” - “Wie weg?”, hack ich nach. Die kann doch nicht einfach verschwinden. “Einfach weg, wie abgehauen.” - “Wie abgehauen?”, frag ich weiter. Ja, wie? Chase haut nicht einfach ab. “So wie ich es sage.” Sie will weiter reden, überlegt es sich aber anders, greift nach meiner Jacke und zieht mich hinter sich her. Ohhhh, die Küche! “Cameron und ich sind uns was zu trinken holen gegangen”, sagt sie. Hier muss man nicht mehr so schreien. “Wir sind drinnen geblieben. Als ich Chase dann gesehen hab wie sie runtergekommen ist, wollte ich sie fragen wie’s lief aber sie ist zur Tür gegangen. Ich bin ihr hinter her, hab sie gerufen aber ich hab nur ein “Ich muss weg” verstanden. Sie klang auch nicht sonderlich happy. Aber ich dachte, ich lasse sie in Ruhe. Und jetzt mache ich mir ernsthaft Sorgen.” - “Wieso ist sie abgehauen?”, frag ich ernst. “Ich weiß es nicht. Aber am besten du fragst Jared.” Ich sehe sie fragend an. “Weil sie mit ihm oben war”, sagt sie dann. Ich drehe mich um, gehe aus der Küche und suche Jared in der Menge. Der ist aber auch nicht schwer zu finden. Ich gehe zu ihm rüber, merke wie Cam, Jen und meine Schwester mir folgen. Jareds Haare sehen feucht aus und er hat auch kein T-Shirt mehr an und ist allem Anschein nach auch total dicht. Ich rufe ihm zu. “Jared!” Er hört mich aber scheinbar nicht. “Jared!” Jetzt sieht er mich. “Yo Seth, was geht!”, grölt er. “Wo ist Chase?!” “Wer?” “Chase! Wo ist sie?!” “Oh!…Keine Ahnung.” Er hat ‘ne Bierflasche in der Hand aus der er trinkt. Das Bier läuft ihm das Kinn runter. Ich hoffe ich bin nich so wenn ich besoffen bin.. “Du warst mit ihr aber als letzter!” “Was?!” Grrr. “Macht die scheiß Musik aus!!” Es dauert, aber ich werde erhört. Die Musik verstummt abrupt. “So und jetzt noch mal, wo ist Chase?” - “Alter, woher soll ich wissen wo die kleine Schlampe ist. Ist mir auch egal.” Hat er Chase gerade, eine Schlampe genannt? “Wie hast du sie grad genannt?” Ich baue mich gefährlich vor ihm auf, als er es für mich noch mal wiederholt. “Schlampe.” Wir starren uns dann gegenseitig an, bis er weiter quatscht. “Ruft die mich hoch und will nicht mal ficken. Zickt noch rum weil ich sie angefasst hab.” “Du hast sie angegrabscht, obwohl sie es nich wollte?” “Ich sag doch sie hat rum gezickt.“ Ich neige den Kopf zur Seite, sehe Jen, Cam und Evie in der Nähe stehen, kaue auf meiner Unterlippe und schnelle dann vor um diesem Motherfucker meine Faust in die Fresse zu schlagen. Er ist so zu das er umfliegt. Wie die Musik sind auch die Gespräche und alles andere verstummt. Sprich es ist still, niemand redet. Ich höre von Evie ein “Ohooo..” Ich sehe zu ihnen rüber. Jen hat die Hand vor den Mund geschlagen und grinst dabei. Cams Lippen formen “Uhh” während er den Kopf schüttelt. “Ich geh sie suchen”, sag ich zu ihnen und mach mich auf Richtung Ausgang. Jared liegt blutend am Boden. “Leg dich niemals mit dem Schwarzen an”, höre ich Evie noch sagen und bin dann aus der Tür. Wo kann sie hingelaufen sein? Ich hab keine Ahnung, Mann. Ich beschließe dem Weg zu folgen aus dem auch Evie und ich gekommen sind. Ich lauf die Straße ab, seh mich nach allen Seiten um und ruf nach ihr. Aber nirgendwo seh ich sie. Und ich mach mir auch langsam Sorgen. Ich hoff ihr ist nichts passiert, Mann. Mal sprinte ich, mal geh ich an den Häusern vorbei. Bis ich irgendwann den…keine-Ahnung-wie-der-heißt Park erreiche. Vielleicht ist sie ja dort hingelaufen. Ich laufe am Planetarium vorbei, auf die Spazierwege. Es ist zwar dunkel aber das beleuchtete Planetarium und die Laternen geben Licht. Ich bleibe stehen und guck mich um. Wo steckt sie, Mann? Dann sieht er nicht weit von sich entfernt, einen leuchtenden Haarschopf in der Dunkelheit und läuft auf diesen zu. Chase sitzt am Strand der Englischen Bucht auf etwas. Möglicherweise auf einem Baumstamm. Fast ist er bei ihr. “Hey.” - “Nein, ich bin keine Nutte”, sagt sie nüchtern. Sie weiß das es Seth ist. “Chase.” - “Noch ein paar Zentimeter weiter und ich werde dir so in die Eier treten das selbst du sie nicht mehr wieder erkennen wirst.” Seth bleibt stehen und fasst sich unsicher an den Schritt. “Ich hänge schon sehr an meinen Eiern”, murmelt er. Wagt sich näher an sie heran, steigt über den Baum und setzt sich vorsichtig hin. Sie dreht den Kopf weg. “Geh einfach weg.” - “Jen macht sich Sorgen. Und ich auch. Seit sie mir erzählt hat das du weg bist.” Sie antwortet ihm nicht, sondern starrt nur geradeaus. “Ich hab ihm eine runtergehauen, falls es dich interessiert.” “Ich hoffe es hat weh getan.” “Er hat’s überlebt. Außerdem wird’s erst richtig weh tun, wenn der Sack nüchtern ist.” Er sieht sie an. “Willst du erzählen was passiert ist?” “Da gibt es nichts zu erzählen.” “Ja. Ich weiß das er dich, angefasst hat.” “Tch”, macht sie und Seth kann ihr Gesicht sehen. Ihr Augenmakeup ist verschmiert. Sie hat geweint. “Ich weiß nicht wie dämlich ich sein konnte, zu glauben das er vielleicht auch was für mich empfindet.” Sie schüttelt ihren Kopf und lächelt traurig. “Du warst blind”, sagt er. “Mir hätte klar sein müssen das er nur Sex will.” Seth lacht kurz spöttisch auf. “Verzeih mir die Ausdrucksweise aber, du bist nichts weiter als eine Pussy für ihn.” Erst dann bemerkt Seth das sie gar keine Jacke an hat. Und da es doch schon recht frisch ist, zittert sie. “Ist dir kalt?”, fragt er und zieht seine Jacke aus. “Nein, geht schon.” - “Bullshit.” Er legt ihr die Jacke um die Schultern, dann schlüpft sie mit den Armen rein. “Danke.” - “Ich kann dich doch nicht erfieren lassen”, sagt er und grinst. Die Augen der beiden treffen sich, worauf Chase den Blick abwendet, schnieft und sich über ihr verlaufenes Makeup wischt. “Ich seh bestimmt scheiße aus”, lächelt sie. “Nein, du siehst wunderschön aus.” Sie sieht zu ihm rüber, er meint es ernst denn er lächelt nicht. “Das hast du auch gesagt als ich frisch aus der Dusche gekommen bin.” Seth lacht. “Und als du krank warst.” Chase nickt grinsend. “Und als du gekotzt hast.” Sie fängt an zu lachen. “Und ich dir den Rücken gestreichelt und deine Haare gehalten habe.” - “Ja”, lacht Chase weiter und holt aus ihrem Handtäschen einen Handspiegel und ein Taschentuch heraus und wischt sich das Augenmakeup weg. Seth schaut ihr dabei zu und murmelt “Du sieht immer hübsch aus.” Sie schielt zu ihm rüber und lächelt. Seth stützt die Arme auf seine Beine, nimmt sich einen Kieselstein vom Boden und sielt damit. Lässt ihn dann wieder fallen weil ihm was eingefallen ist. Aus seiner Hosentasche zieht er ein Handy hervor. “Ich sag lieber mal Bescheid, das es dir gut…das ich dich gefunden hab.” Das tut er indem er eine kurze SMS an seine Schwester schickt. “So was wie der hat dich doch überhaut nicht verdient”, spricht er weiter und steckt sein Handy zurück, nimmt sich dann wieder einen Stein und spielt damit. “Ich mein, du hast was besseres verdient. Du weißt das du was besseres verdient hast.” Dann sagt er eine Weile nichts, wirft den Stein zwischen seinen Händen hin und her. “Mann, ich könnt dem Wichser noch mal eine verpassen.” Dann verbringen die beiden eine weitere Weile in Schweigen. In dem Chase so gut es geht den verschmierten Lidschatten, Mascara und Eyeliner entfernt hat und wieder ganz passabel aussieht. “Hey”, sagt Seth dann. “Hast du Hunger?” Und sieht zu ihr rüber, sie macht es ihm nach antwortet aber nicht sofort. “Wenn ich ehrlich bin ja”, lächelt sie. “Dann geh wir was essen.” “Die Party…?” “Willst du wieder zurück?” “Nein.” “Dann geh wir essen”, verkündet Seth und steht auf. Chase kichert. “Ich hab immer für Notfälle ein bisschen Kleingeld dabei.” Er geht in die Hocke, legt einen Arm um sie und den anderen um ihre Beine um sie hochzuheben. “Seth? Was machst du?” “Dich tragen.” “Ich kann auch laufen.” “Du bist schon viel zu viel gelaufen.” ”Bist du sicher du schaffst das?” “Natürlich. Du bist leicht wie ne Feder.” Er will zum Weg zurück gehen als sie ihn aufhält. “Warte!” “Was?” “Meine Schuhe”, lacht Chase und Seth dreht sich mit ihr in den Armen um. “Oh.” Geht zurück, dann in die Hocke um Chase ihre Schuhe an den Riemen aufheben zu lassen. Er geht den ganze Weg zurück den er gekommen ist, auf der Suche nach einem Café oder dergleichen. Seth geht an den einzelnen Häusern der Wohnsiedlung vorbei. Es ist nicht mehr weit und sie haben das nächste Diner erreicht. Chase fällt auf das er laut atmet und schnauft, worauf sie lächeln muss. Hat er doch gesagt das es ihm nichts ausmacht, sie den ganzen Weg zu tragen. “Du kannst mich auch wieder runter lassen”, sagt sie deshalb. “Was? Wieso?” “So lange kannst du mich nicht tragen.” “Natürlich, wir sind doch schon fast da.” “Seth.” “Du bist leicht wie eine Feder. Das halte ich aus bis dahin.” Chase schaut ihn an, seine Nasenflügel flattern. “Lass mich runter.” “Nein.” “Seth--.” Er blickt in ihr Gesicht und sie lächelt ihn an. “Den Rest kann ich auch laufen…Mein starker Held.” Sie lacht und Seth bleibt stehen, verschnauft. “Also gut”, sagt er schließlich und setzt sie ab. “Aber, du willst doch nicht barfuss laufen”, fügt er hinzu als ihm auffällt das Chase ja keine Schuhe anhat. “Meine werde ich sicherlich nicht anziehen. Meine Füße tun immer noch weh.” - “Dann…zieh meine an”, überlegt er und zieht sich sogleich die Schuhe aus. “Was?” Sie sieht ihn an und dann runter auf seine Füße. “Nein, Seth.” - “Hier. Zieh sie an.” Er schiebt das Paar Schuhe zu ihr rüber. “Sie sind vielleicht ein bisschen zu groß aber besser als gar nichts.” - “Ich kann dir nicht auch noch deine Schuhe wegnehmen.” Er winkt nur ab. “Ach, ich will nicht das du dich erkältest”, lächelt er. “Und du?”, fragt sie aus Sorge. “Ich werd’s aushalten. Ich bin schließlich ein Mann.” Er grinst. Chase schüttelt den Kopf und schlüpft da ihr nichts anderes übrig bleibt in Seths Nike Sneaker. Die beiden gehen anschließend weiter und Chase hackt sich bei ihm ein. “Ich hätte dich auch weiter getragen. Das ist absolut kein Problem für mich, nur damit du’s weißt.” “Natürlich.” “Und ich verstehe nicht warum ihr Frauen euch das antut. Die Dinger sind doch die reinste Fußfolter.” Er deutet auf die schwarzen High Heels in ihrer Hand. “Wer schön sein will muss leiden”, meint sie. “Außerdem gefällt es euch doch wenn wir die anziehen.” “Es ist trotzdem die reinste Folter.” “Ihr seid einfach nie zufrieden zu stellen.” Die beiden erreichen das Diner. Seth lässt Chase den Vortritt. Es ist, verständlicherweise um diese Uhrzeit niemand da, außer einem Mann im Anzug. Chase und Seth setzen sich an einen Tisch am Fenster nachdem sie die Frau hinter der Theke begrüßen. “Und vergiss nicht ich lad dich ein”, sagt Seth als sie sitzen. “Du tust heute eindeutig zu viel für mich.” “Hast du Geld dabei?” “Nein.” “Na also.” Chase nimmt sich die Speisekarte und blättert herum. “Aber nimm nichts allzu teures”, fügt er hinzu worauf sie ihm einen Blick zuwirft. Dann kommt die Frau von hinter der Theke zu ihnen. Sie ist mittleren Alters, hat gelockte dunkle lange Haare und ist etwas fülliger. “Und? Wisst ihr Hübschen schon was ihr wollt?” Chase antwortet zuerst. “Ich nehme eine Cola und einen Cheeseburger mit Pommes.” - “Mhm”, macht die Frau und schreibt die Bestellung auf ihren kleinen Block, dann sieht sie zu Seth. “Ehm, ich nehm dasselbe.” - “Alles klar”, lächelt sie freundlich und geht. Sie reden bis das Essen kommt und danach reden sie weiter. Seth erzählt ihr Witze, Geschichten und spielt mit dem Essen, indem er sich ein Pommes zwischen Nase und Oberlippe klemmt und so tut als hätte er einen Schnauzer. Er bringt Chase zum lachen sodass sie nicht mehr aufhören kann. Er tut alles damit es ihr wieder gut geht und sie sich nicht mehr an diesen Idioten erinnert. Denn er weiß, sie hat was besseres verdient. Aber sie weiß nicht, das er im Grunde das Bessere für sie ist. “Und so hab ich vor meine Sammlung zu vergrößern”, beendet Seth seine Erzählung als die beiden schon an Chase’ Haus angekommen sind. “Reichen dir die 30 Paar etwa nicht?” Er lacht. “Bei weitem nicht. Schuhe kannst du immer brauchen.” “Stimmt auch wieder, ändert aber nichts daran das du wie ne Frau bist.” “Und wenn schon.” “Das Mädchen das mit dir zusammen kommt, tut mir leid.” “Hey…das Mädchen wäre mir wichtiger als meine Schuhe.” “Glaubst du?” “Ich glaube nicht, ich weiß es”, erwidert er. “Vorausgesetzt es ist nicht irgendein Mädchen.” Sie stehen sich vor ihrem Haus gegenüber. “Und was heißt das?”, hackt Chase nach. “Das heißt es muss schon ein besonderes Mädchen sein.” “Und hast du dieses besondere Mädchen schon gefunden?” Seth sieht sie sanft an. “Ja, hab ich.” - “U--nd?”, fragt sie grinsend weiter. “Was und?” “Na wer ist sie? Kenn ich sie?” Seth überlegt. “Ja. Ja, du kennst sie.” “Okay”, sagt sie lässt sich Zeit um nachzudenken. “Megan?” Er schüttelt den Kopf und zieht die Augenbrauen zusammen. “Nein.” “Lisa.” “Nein.” “Hmm, diese Michelle?” “Nein.” “Also sonst fällt mir da niemand ein…Es ist doch nicht Jen?” “Um Gottes Willen, Mann.” Daraufhin muss sie lachen. “Wer dann?” “Du kennst sie besser als Jen.” “Sogar besser als Jen?” “Ist ja auch egal”, sagt er dann den Blick auf den Boden gerichtet. “Kann ich meine Schuhe wiederhaben?” - “Oh. Ja, natürlich”, lächelt Chase und zieht seine Schuhe aus. Dann steckt Seth, nachdem er seine Socken vom Schmutz entfernt hat, seine Füße in die Sneaker. “Und deine Jacke”, sagt Chase und reicht ihm auch seine Jacke, die er gleich wieder anzieht. “Danke”, lächelt Chase. “Seth, für alles.” - “Ich hab doch gar nichts gemacht”, lächelt er zurück und sie sehen sich an. “Ich werde mich dafür revangieren.” Er schüttelt den Kopf. “Brauchst du nicht.” Dann stehen sie nur da ohne ein Wort zu sagen. “Warum können nicht alle Männer wie du sein?”, fragt Chase. “Auf der Party haben wir geredet und ich hab gesagt das alle Männer Arschlöcher sind.” Seth will was sagen aber Chase kommt ihm zuvor. “Außer du.” “Das ist schön zu hören.” “Jen und Cameron waren aber anderer Meinung.” “Ach so”, meint er und nickt bedächtig. “Ich meine, ich hab keinen Grund der dich zu einem macht”, lächelt sie. “Da fühl ich mich aber echt geschmeichelt”, sagt Seth theatralisch und legt sich die Hand auf die Brust um seine Worte zu unterstreichen. Chase kichert. “Na ja ich sollte dann vielleicht mal langsam rein gehen. Bevor ich mich erkälte.” - “Ja das solltest du. Wir wollen ja nicht das du dich erkältest.” Sie lächelt, sagt “Okay” und dreht sich um, kommt aber nicht weit. “Eh”, murmelt Seth. “Chase?” Sie dreht sich um. “Ja?” Er räuspert sich. “Oh Mann.” - “Was?” - ‘Sonst hab ich doch auch kein Schiss Mann”, denkt er und atmet tief aus. “Als ich gesagt hab, das du dieses Mädchen, besser kennst als Jen…” - “Jaaa?” - “Hast du da auch mal, an dich gedacht?”, bringt er schlussendlich raus und sieht sie abwartend an. Sie denkt sie hat sich vielleicht verhört, weiß aber das sie genau gehört hat was er gesagt hat, kann es allerdings nicht glauben und weiß auch nicht was sie sagen soll. “Was?” Seth überwindet die paar Schritte zu ihr und stellt sich vor sie. Seths braune und Chase’ grüne Augen treffen sich und sehen sich an. Dann streicht er ihr die Haare zurück, legt die Hand sachte an ihr Gesicht, befeuchtet seine Lippen und legte diese auf ihre. Chase hat die Augen zugemacht als Seth näher gekommen ist und seine geschlossen hat. Sie erwidert den Kuss. Kurz darauf löst er sich von ihr und sie sehen sich wieder in die Augen. Chase ist es die den Kuss wieder auffängt. Sie legt die Hände zuerst auf seine Brust, schiebt sie dann weiter um seinen Hals herum. Seth macht ihr nach und legt seine Arme um sie. Er ist nur ein paar Zentimeter größer als sie. 1,77 m. Sie lösen sich voneinander um Luft zu schnappen. Da hämmert das Herz in Chase’ Brust schon wie verrückt. So sehr das sie Angst hat er könnte es hören. Und wenn sie wüsste, das es Seth nicht anders geht. Er zieht die Arme zurück und grinst. “Tja dann wünsch ich dir, ne gute Nacht. Und…komm gut nach Hause.” Chase kichert und sieht ihn an. “Du auch”, sagt sie leise und zieht ihre Hände ebenfalls wieder zurück. Seth verabschiedet sich mit “Bye” und macht sich auf den Weg nach Hause. “Bye”, sagt Chase zurück. “Und sei vorsichtig.” Er dreht sich um und grinst. “Was soll einer Maschine wie mir schon passieren?” Er zwinkert ihr zu, dreht sich wieder um und geht. Chase lacht und sieht ihm hinterher. Bis sie dann einatmet und sich umdreht und zu der Haustür geht. Sie steckt den Schlüssel ins Schloss, macht die Tür auf, geht rein und lehnt sich dann gegen die Tür. Ihr Vater der wegen ihr wach geblieben ist, kommt aus dem Wohnzimmer. “Na, wie war die Party?”, fragt er sie lächelnd und sie lächelt zurück. “Gute Nacht Dad.” Sie geht die Treppe hoch auf ihr Zimmer. Verwundert sieht ihr Vater ihr nach. END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)