Gundam Wing Teil 4 von Phai8287 (Nach dem Krieg... Familienjahre) ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Ein Taxi folgte Heero und Duo, da sie alle zu viel waren um sicher in einem Auto zu sitzen. Außerdem brauchte Quatre mit seiner frischen Narbe mehr Platz als üblich. Sie waren froh, dass es inzwischen diese Kombination aus Kleber und Fäden gab, mit der man auch nach einem Kaiserschnitt einen Tag später wieder aus dem Krankenhaus durfte. Um das Taxi nicht abzuhängen, fuhr Heero sogar noch ordentlicher, als er es bereits seit Duos Schwangerschaft tat und hielt schließlich vor seinem Haus. „Alles Aussteigen!“ Duo stieg aus und scheuchte dann die drei ältesten Kinder von der Rückbank ihres Autos. „Ich bring den Wagen in die Garage.“, verkündete Heero und blieb somit im Auto sitzen. Duo nickte das nur ab und scheuchte die Kinder ins Innere, als auch das Taxi vor dem Haus hielt. Zärtlich half Trowa seinem Liebsten aus dem Taxi und führte ihn dann ins Haus, bevor er seinen Sohn und den Kindersitz holte und ebenfalls eintrat. Im Inneren war Duo bereits dabei die Kinder zu bändigen, indem er sie vor den Fernseher setzte. „Wenn sie zu laut sind könnt ihr Basim zu uns ins Zimmer legen.“ „Das ist nett.“, erklärte Trowa und half Quatre auf das Sofa vor dem Kamin, dass er sich wieder hinlegen konnte. „Brauchst du irgendwas?“ Der Blonde schüttelte den Kopf. „Ich könnte gar nicht zufriedener sein.“ Er bekam einen Kuss. „Ich liebe dich!“ Dann sah der Artist zu Duo. „Setzt dich zu zu Q, ich kümmer mich mit Heero ums Essen.“ „Wird gemacht, Boss!“, grinste Duo da breit. „Wo bleibt Heero eigentlich?“, fragte Trowa jetzt nach. „Er wollte eigentlich nur den Wagen parken…“ „Und wo?“ „In der Garage, wo sonst.“ „Warum? Ihr habt doch gleich noch einen Termin.“, verstand Trowa nicht, was das sollte. Es war doppelte Arbeit und daher unlogisch. Nun begann auch Duo die Stirn zu runzeln. „Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht.“ Doch da betrat Heero schon wieder das Haus. „Da bist du ja!“ Trowa kam zu dem Wingpiloten und fing ihn auf halbem Wege zum Sofa ab. „Wir haben zu kochen!“ Trowa schob ihn in die Küche, während Duo sich zu Quatre setzte. „Möchtest du ihn mal halten?“, fragte der Blonde seinen Freund und hielt ihm seinen Sohn entgegen. „Als könnte ich widerstehen.“, murmelte Duo und nahm das Kind auf die Arme. Quatre schmunzelte und strich sich über den Bauch, als er die Beiden beobachtete. „Er ist wirklich süß und noch kleiner, als Dion es war.“ „Basim ist auch zwei Wochen zu früh.“, kam es etwas unangenehm berührt zurück. „Dennoch ist er erstaunlich gesund.“ „Ja, er ist kerngesund!“, strahlte die stolze Mutter und strich seinem Sohn über das Köpfchen. „Verträgt sich Dion denn gut mit ihm?“, wurde Quatre da neugierig gefragt. „Bis jetzt glaube ich ja. Dion hat tief und fest geschlafen, egal wie oft sich Basim gemeldet hat. Aber nachdem er ausgeschlafen war, war er ganz fasziniert von meiner Bohne.“ „Ist ja auch eine ganz bezaubernde Bohne.“ „Ja.“ Quatre nickte. „Eine vollkommene Familie… Vor allem jetzt, wo der Papa auch zu Hause bleiben will.“ „Ernsthaft? Trowa gibt den Zirkus auf?“ Er nickte und sah glücklich zu seinem Mann. „Ich weiß es noch nicht offiziell. Aber der Direktor hat sich verplappert, als er das letzte Mal mit mir gesprochen hatte.“ Erstaunt folgte Duo seinem Blick. „Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.“ „Ich auch nicht.“ Quatre sah wieder den Langhaarigen an. „Ich hätte das auch nie von ihm verlangt!“ „Vielleicht hat er sich deshalb dazu entschieden.“ Er blinzelte verwirrt und runzelte die Stirn. „Was meinst du?“ „Die Tatsache, dass du der perfekte Mann für ihn bist.“ Quatre errötete und senkte den Blick. „Nett das du das sagst!“ Duo grinste und wippte Basim in seinen Armen. „Stimmt doch, oder Böhnchen?“ Da fühlte er, wie etwas an seinem Hosenbein zog, denn Dion stand vor ihm und fand den Namen für seinen kleinen Bruder nicht lustig. Das zeigte er, indem er die Hände in die Hüfte stemmte. Duo grinste und krauelte Basim so am Bauch, dass dieser furzte. „Hörst du? Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen.“ Quatre grinste ebenfalls, nur Dion schüttelte den Kopf. „Nicht?“, fragte Duo grinsend nach und zog Dion dann mit einer Hand auf seinen Schoß. Der Kleine hatte seinen Mund noch immer verzogen, küsste sein Brüderchen aber liebevoll, was so viel sagen sollte wie, dass er es nicht lustig fand. „Willst du ihn halten, Dion?“ „Es ist ok!“, versicherte Quatre lächelnd und zwinkerte Dion zu. So ließ er zu, dass Duo ihn positionierte und ihm dann das Baby in die Arme legte, wobei der Langhaarige die Arme um sie Beide hatte. Mit staunenden Geräuschen sah der Junge auf seinen Bruder hinunter. „Das machst du gut, Knirps.“, lobte Duo ihn da leise. „Ich auch!“, verlangte nun Odin und sprang auf um zu seiner Mutter zu laufen. „Er ist mein Bruder, ich darf zuerst!“, protestierte Nesrin. „Einer nach dem anderen.“, erklang es lachend aus der Küche. „Da hört ihr es, außerdem ist Dion noch an der Reihe.“ Als das Essen aufgegessen war, wurde Odin eindringlich darauf hingewiesen, dass er auf Trowa und Quatre zu hören hatte, denn seine Eltern mussten zu ihrer Verabredung. „Ja, Mama. Ja, Papa.“, wiederholte er dabei immer wieder. „Ich verlass mich auf dich, du bist ja schon ein großer Junge.“, erklärte Heero lächelnd. „Ich pass auf alles auf, Papa!“ „Bis später!“ Odin bekam noch einen Kuss, bevor Heero seinen Liebsten aus dem Haus führte. Dort bestand Heero darauf, das Auto allein aus der Garage zu fahren, was Duo mit einem skeptischen Blick quittierte. Dann aber fuhr der Kurzhaarige ohne Umschweife in die Stadt. „Bist du nervös?“ „Ich versuche nicht darüber nachzudenken.“ „Ich passe auf dich auf und beschütze dich!“, versprach Heero und drückte Duos Hand. „Dr. Judy ist ok, du musst mich also nicht beschützen.“ „Mache ich aber gern.“, versicherte er ruhig. „Ich weiß, Heero.“ Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend und Heero hielt schließlich vor einem Hotel. „Judy meinte, es ist besser, wenn wir zu ihr kommen. Vorerst.“ „Hat sie in ihrem Zimmer auch ne Couch?“, versuchte Duo zu scherzen. „Sicher, die Suite ist teuer genug.“ Der Langhaarige atmete tief durch. „Lass uns rein gehen.“ Im Hotel wurden sie bereits erwartet und nach einer kurzen telefonischen Anmelden zu Judys Suite gewiesen. Nun wurde Duo sichtlich nervös. Er spielte an seinen Haaren und plapperte lautstark über alles Mögliche. Vor der Tür zu seiner Ärztin zog Heero ihn noch einmal an sich. „Es ist alles gut. Du kennst sie doch.“ „Ja, aber das ändert nichts an dem Knoten in meinem Magen.“ „Soll ich anklopfen?“ Heero hob seine Hand und hielt sie vor das Holz. „Bitte.“ Und Heero tat, was er angekündigt hatte, bevor eine ältere Dame mit grauen Haaren, die zu einem Dutt hoch an ihrem Hinterkopf gedreht waren und die eine Lesebrille mit goldenem Kettchen auf ihrer Nasenspitze trug, ihnen die Tür öffnete. „Hallo Duo. Mr. Yuy.“, grüßte sie ihre erwarteten Gäste, bevor sie diese herein bat, wobei auffiel, dass ihr karierter Faltenrock derart gesteift war, dass er keinen Millimeter mitschwang. „Hallo, Dr. Judy.“, grüßte Duo sie und bemühte sich um sein breitestes Grinsen „Kommt rein!“ Sie schloss die Tür hinter den beiden Männern und bot ihnen etwas zu trinken, was vor allem für den Schwangeren sehr wichtig war. Im Endeffekt schenkte sie beiden Wasser ein und bot ihnen an sich auf die Couch, im Wohnbereich ihrer Suite, zu setzen. Sie selbst setzte sich in einen Sessel ihnen gegenüber. „Es ist ganz schön lange her, als wir uns gesehen haben. Ich würde ja sagen, dass sie unglaublich gewachsen sind, Duo, aber das wäre eine Lüge.“ Heero konnte sich daraufhin ein Grinsen nicht verkneifen und trank an seinem Glas. „Er hat eigentlich meine Körpergröße.“ Duo verzog das Gesicht, während Judy das belächelte. „Wir sind aber auch nicht hier zusammengekommen um über Größen zu sprechen.“, kam die Ärztin schnell zum Punkt. „Es wäre gut, wenn sie mir erzählen würden, was geschehen ist.“ Duo seufzte und legte die Arme um sich selbst. „Er ist wieder da.“ „War Shinigami jemals weg?“, fragte sie ruhig um zu erfahren, wo Duo stand. Duo seufzte und sah an ihr vorbei aus dem Fenster. „Nein, ich denke nicht.“ „Aber sie haben die letzten zwanzig Jahre die Kontrolle gehabt, ja?“ Der Langhaarige nickte. „Es gab keine mir bekannten Zwischenfälle.“ „Dann sollten wir einmal herausfinden, was sich jetzt geändert hat.“ Judy zückte einen Block. „Wollen sie mir von den vergangenen Jahren erzählen? Was hat sich seit unserem letzten Treffen verändert, wie sind sie damit umgegangen?“ „Es sind fast zwanzig Jahre seit unserem letzten Treffen vergangen, es hat sich also einiges geändert!“ Judy lächelte. „Wie ich in meinem Telefonat mit ihrem Mann erfahren habe, hat sich sehr viel Gutes getan, oder irre ich mich da?“ Duo nickte und rieb sich selbst über den linken Arm. „Das stimmt. Ich bin verheiratet, habe einen Sohn und zwei weiter Kinder sind unterwegs. Meine Werkstadt läuft großartig, wir haben viele Freunde und sind generell ziemlich glücklich.“ „Keine Schwierigkeiten?“ „Nichts Weltbewegendes.“ Judy nickte und würde vorerst nicht weiter darauf eingehen. Duo atmete tief durch und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Ich weiß nicht, warum es jetzt passiert.“ „Wollen sie mir vielleicht von ihrem Sohn und ihren Zwillingen erzählen?“, wurde er gefragt, damit Judy eventuell auf eine Spur kam. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Duos Gesicht, als er ihr von Odin zu berichten begann und erzählte wie sehr sie sich auf die Zwillinge freuten. „Ein kleiner Wirbelwind also?“ „Nicht nur das, er ist auch cleverer, als es gut für ihn ist.“ „Ich versteh nicht.“, gab die Ärztin zu. Ihr Patient seufzte und erzählte ihr von Odins Fund. „Hat das in ihnen alte Erinnerungen hervorgerufen?“ „Schon…“ „Wie ging es ihnen dabei?“ „Ich war in Sorge, schockiert, aber ich war ich selbst!“ „Haben sie sich danach wieder intensiver mit den Maschinen beschäftigt?“ „Nicht wirklich, ich hatte danach nur ein Gespräch mit Scythe.“ „Das war ihre Maschine, richtig?“ „Er ist mehr als eine Maschine.“ „So?“ „Ein Gundam ist was Besonderes.“ „Nun gut.“ Judy machte sich ein paar Notizen. „Wie ist Shinigami bisher in Erscheinung getreten?“ „Er hat mehrfach für eine Weile meinen Alltag übernommen, als ich das realisierte und Heero einweihen wollte übernahm er die Kontrolle für eine ganze Nacht und legte es darauf an mir angst zu machen.“ „Hat er das geschafft?“ „Ja…“ „Wie hat er das geschafft?“ Duo schnaubte abfällig und umarmte sich nun wieder selbst. „Er hat eine ziemliche Show inszeniert.“ Zart legte Heero einen Arm um ihn und zog ihn näher zu sich. „Duo war verschwunden. Er rief dann am nächsten Tag an und wusste weder, wo er war, noch was passiert ist. Nur das er voller Blut war. Gott sei Dank wusste ich, nach seiner Beschreibung, wo ich ihn finden konnte und eine Computeranalyse hat fehlerfrei ergeben, dass es nur Tierblut war.“ „Das scheint mir ein seltsames Verhalten für Shinigami zu sein.“, warf sie nun ein, was auf ihrem vergangenen Wissen beruhte. „Da kann ich nichts zu sagen.“, stellte Heero fest und streichelte Duo zärtlich. Jener seufzte und sah zögerlich zu Judy. „Es ist logischeres Verhalten, als der Angriff auf Hilde damals.“ Die Ärztin blinzelte und sah den Langhaarigen an. „Inwieweit logischer?“ „Damals… drehte er einfach durch… attackierte alles, was sich ihm in den Weg stellte. Dieses Mal ist er kalkulierter.“ „Nur das eine Mal oder immer?“ „Ich hab noch niemanden umgebracht, oder?“ „Nicht das ich wüsste.“ Judy nickte. „Da haben sie es, Doc! Er ist kontrollierter!“ „Dann sollten wir herausfinden, was Shinigami möchte.“ Duo schnaufte. „Viel Glück dabei.“ „Ich nehme die Herausforderung an!“, versprach Judy und nickte, bevor sie ihren Notizblock zur Seite legte. „Können sie sich noch an die Entspannungsübungen erinnern, die wir damals gemeinsam geübt haben?“ „Natürlich, ich fand sie fürchterlich lächerlich.“ Sie zog eine Augenbraue hoch und grinste. „Dennoch sollten sie wieder damit anfangen.“ Duo verzog das Gesicht. „Hab ich eine Wahl?“ „Es wäre gut, wenn sie meinen Rat befolgen, aber es wäre fatal, wenn ich sie dazu nötigen würde.“, kam die ruhige Antwort. Seufzend ließ Duo den Kopf nach hinten auf die Lehne des Sofas fallen. „Ich weiß.“ Vorsichtig legte er sich die Hände auf den Bauch. „Ich denke, dass soll es denn auch für heute gewesen sein, oder haben sie noch etwas, dass sie mit mir besprechen möchten?“ Duo schüttelte den Kopf und streichelte seinen Bauch. „Nein, dass war mehr als genug.“ „Dann sehen wir uns übermorgen wieder?“, wurde er vorsichtig gefragt, denn jede Hilfe konnte nur funktionieren, wenn er sie auch wollte. Der Langhaarige sah auf und nickte. „Ich werde da sein.“ Zufrieden nickte Judy und machte noch eine Uhrzeit aus, bevor sie ihre beiden Besucher verabschiedete. Still starrte Duo aus dem Autofenster, während er sich über den Bauch strich, als würde er so seine Kinder liebkosen. „Worüber denkst du nach?“, wurde er da von seinem Mann gefragt, der sich durch den Verkehr wühlte. „Das was noch kommen wird.“ Duos Blick wanderte nun zu Heero. „Es wird noch richtig unschön werden.“ „Willst du mich ein bisschen vorbereiten?“ Sein Ehemann seufzte und senkte den Blick. „Du weißt inzwischen, wie mein Leben war, aber… die Details habe ich uns beiden immer erspart, das wird jetzt nicht mehr der Fall sein.“ „Ich versteh nicht.“, gab Heero zu. „Was hat deine Vergangenheit mit unserem Jetzt zu tun?“ „Sie sind die Ursache für meine… Zweisamkeit.“ „Ich bin für dich da!“, versprach er und drückte Duos Hand, die er ergriff. „Ich weiß, aber du musst darauf vorbereitet sein, dass du viele wirklich furchtbare Sachen hören wirst.“ „Das wird nichts daran ändern, dass ich dich liebe und du zu mir gehörst!“ Heero erhielt ein schwaches Lächeln. „Ich liebe dich auch.“ „Sollen wir noch ein paar Burger für alle mit nach Hause nehmen?“ „Heero? Lass uns einfach nach Hause, ok?“ „Ist gut!“ Der Kurzhaarige nickte und fuhr an einer bekannten Fastfoodkette vorbei. „Denkst du zu Hause ist alles ok?“ „Warum sollte etwas nicht stimmen?“ „Es gibt keinen Grund, meine Nerven sind nur überspannt.“ „Es ist alles gut!“, versprach Heero und fuhr in den Wald hinein, indem sie lebten. Duo war wieder still geworden und starrte aus dem Fenster. Vor ihrem Haus blieb Heero wieder stehen und streichelte ihm das Knie. „Gehst du schon mal rein? Ich bring den Wagen in die Garage.“ Duos Brauen zuckten kurz misstrauisch zusammen, bevor er nickte. „Ist gut.“ Es vergingen zwei Wochen, in denen Trowa und Quatre samt Kinder wieder nach Hause mussten. Der Blonde hatte natürlich erst abreisen dürfen, nachdem sein Kaiserschnitt vollständig verschlossen war und hatte versprochen, jederzeit wiederzukommen, wenn er gebraucht werden würde. Ebenso hatte Duo regelmäßig seine Sitzungen bei Dr. Judy und Heero hatte gelernt zu erkennen, wann der inzwischen häufig anwesende Shinigami die Kontrolle über den Geliebten besaß. So gefror ihm das Blut in den Adern, als er ins Erdgeschoss kam und sah, dass es nicht Duo war, der bei Odin saß. Heero schluckte und atmete tief durch, bevor er seine Stimme erhob. „Odin, Schatz, gehst du auf dein Zimmer spielen? Mama und Papa müssen sich mal unterhalten.“ War es doch so, dass er und Duo sich einig darin waren und sie nicht wollten, dass Odin und Shinigami zusammen waren. Der Junge verzog das Gesicht, erhob sich aber nickend. Als er dann jedoch gehen wollte hielt ihn die Stimme seiner Mutter zurück. „Odin.“ Der Wingpilot wurde wasserleichenblass er er sah, wie Shinigami die Hände an seinen Sohn legte. Tatsächlich hatte er die Hände mehr an dessen Hals, als an seinem Kinn, als er Odin zu sich zog, um ihn zu küssen und Heero verstand, was ihm gesagt wurde, mit nur einer Handbewegung könnte der Langhaarige Odin das Genick brechen. „Geht jetzt auf dein Zimmer Odin, es ist wichtig!“ „Ja, Papa!“, maulte der Junge, lief aber in sein Zimmer. „Du weißt, dass Duo nicht möchte, dass du in Odins Nähe kommst“, erklärte Heero, als ihr Sohn sicher in seinem Zimmer war. Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht seines Mannes aus, während dieser sich auf dem Sofa zurücklehnte. „Es gibt vieles was er nicht will. Eine Unterhaltung zwischen uns zum Beispiel.“ „Du wirst nicht mehr gebraucht. Duo ist sicher! Niemand wird ihm jemals wieder etwas tun. Er war glücklich, bis du zurückgekommen bist! … und jetzt ganz offensichtlich Odin benutzt.“ „Schätzchen.“, wurde es Heero da entgegen gesäuselt. „Wäre er so glücklich oder so sicher, wie du glaubst, wäre ich dann da?“ „Vielleicht ist das auch nur das letzte Aufbäumen eines aussterbenden Gefühls.“ Ein seltsam fremd klingendes Lachen ertönte da. „Herrolein, denkst du nicht, dass ich unseren kleinen Duo ein wenig besser kenne?“ „Nein, du bist ein Selbstschutz aus vergangenen Tagen.“ Der Wingpilot trat näher. „Gib ihn frei. Duo erwartet Zwillinge und sollte jetzt eine der schönsten Zeiten seines Lebens erleben.“ „Und doch tut er es nicht.“, konterte der Andere gelassen. „Woran mag das wohl liegen? An deiner Unfähigkeit euren Sohn zu beschützen? An deiner anderen kleinen Schwäche vielleicht? Duo war nie ein dummes Kind, er hat längst Verdacht geschöpft „Lass ihn gehen! Gib Duo frei!“, forderte Heero. „Sonst was?“ „Du tust ihm nicht gut und auch wenn ich inzwischen weiß, wie gefährlich du für anderes Leben sein kannst, so weiß ich doch, dass du keinesfalls selbstzerstörerisch bist!“ Shinigami lachte nur abfällig. „Oh Heero, ich bin vollkommen selbstzerstörerisch!“ Da packte ihn der Größere an den Schultern und schüttelte ihn leicht. „Duo! Bitte! Duo! Komm zu dir!“ Nun sackte der Langhaarige mit einem Mal in sich zusammen. „Duo?!??? Engel?“ Panisch und mit roten, vor Tränen überlaufenden Augen, begann Heero dem Langhaarigen über die Wange zu streicheln. „Duo??“ Der Kleinere stöhnte und kräuselte die Stirn, bevor er vorsichtig die Augen aufschlug. „Heero?“ „Duo…“, hauchte der Kurzhaarige und drückte ihn fest an sich. „Heero? Was ist los?“ „Shinigami war hier.“, erklärte Heero und löste sich etwas um sich zu fassen, was er damit bewies, seine Tränen fort zu wischen. „Er hat mit Odin gespielt, als ich oben war.“ „Arschloch.“, murmelte der Langhaarige heiser. „Geht’s dir gut?“ „Ja… mach dir keine Sorge, Babe.“ „Kann ich dann Odin wieder zu uns holen, bevor er sich Sorgen macht? Ich hab ihn auf sein Zimmer geschickt, um mit dir in Ruhe zu reden. Er wird bestimmt mit dir weiter spielen wollen.“, erklärte Heero kurz was passiert war. „Ja, das wäre wohl gut.“ Als Heero aufstand griff Duo nach seiner Hand. „Er würde Odin nie etwas tun.“ Da drehte der Kurzhaarige sein Gesicht weg und Duo konnte für einen Moment tiefen Schmerz darin erkennen. „Wir sind gleich wieder da.“ Seufzend blieb Duo auf dem Sofa zurück. „Mama! Spielen wir jetzt weiter?“, erklang es kurz danach als Odin bereits wieder ins Wohnzimmer gestürzt kam. „Klar doch, Spatz… Wo waren wir?“ Mit rollenden Augen, da seine Mutter tatsächlich vergessen hatte, was sie gerade gespielt hatten, begann Odin alles zu berichten, damit Duo auch nichts ausließ, während Heero im Hintergrund das Haus verließ. Duo strich seinem Sohn zärtlich durchs Haar und deckte ihn noch einmal richtig zu. Der schmatzte daraufhin zufrieden und lächelte im Schlaf. Odin wurde nun allein gelassen, während sich seine Mutter in das obere Stockwerk aufmachte, in dem Glauben Heero sei dort. Nur das sein Gatte nachdem er ihn mit Odin am späten Nachmittag allein gelassen hatte, sich nicht in ihren Anbau zum Arbeiten verzogen hatte und somit nicht dort war. Verwirrt sah Duo sich um, da er sich nicht vorstellen konnte, wo er sich sonst hin geflüchtet haben sollte. „Heero?“ Niemand antwortete ihm, da dort niemand war. Seufzend ging Duo wieder nach unten und zog sich seine Jacke über, damit er draußen suchen konnte. Aber auch im Garten, der näheren Umgebung und dem Hangar war Heero nicht zu finden. Duo lief ein kalter Schauer über den Rücken und er wandte sich der Garage zu. Tatsächlich brannte in der Garage Licht, was bewies, dass Heero dort war, denn er würde seit dem sie außerhalb des Hangars, ihren Strom selbst zahlten, niemals diesen vergeuden. Der Langhaarige schluckte und trat nun an die Garage ran. Als er diese betrat, war eigentlich alles wie immer, außer die leere Flasche Wein, die neben das Auto gerollt war. „…Heero?“ Ein leises Brummen aus der hintersten Ecke war zu hören „Heero?“ Sorgenvoll eilte Duo zu besagter Ecke, nur um seinen zusammengekauerten Ehemann zu finden. „Babe?“ Neben dem Kurzhaarigen lagen vier weitere leere Weinflaschen und Heero selbst war apathisch. Sein langhaariger Ehemann kniete sich neben ihn und berührte ihn sanft an der Schulter. „Heero? Hörst du mich?“ Es brauchte eine etwas kräftigere Berührung, bis Heero ein wenig zu sich kam und er noch einmal brummte. „Komm hoch, bitte.“, flehte Duo und versuchte ihn nun auf die Beine zu ziehen. Blinzelnd öffnete Heero seine Augen und wusste nicht wirklich was geschah, dennoch realisierte er, dass sein schwangerer Liebster ihn hochziehen wollte. „Maahe schooon.“ „Vorsichtig!“, mahnte Duo, als der Größere schwankend aufstand. Immer wieder begann sich Heero nun lallend zu entschuldigend und zog sich auch einen Schritt von dem Langhaarigen zurück. So hatte er ihm nicht mehr unter die Augen treten wollen. „Shh… Babe, komm einfach mit mir ins Haus, ok?“ Irgendwie brachte Heero ein Nicken zustande und wankte aus der Garage. Sein Mann klebte regelrecht an seiner Seite, bereit ihn zu fangen, sollte er stürzen. So sollte es in ihrem Haus auch geschehen, Heero fiel, doch genau so, dass Duo ihn nicht fangen konnte. Während seines Sturzes verbog er sich sogar so, dass er zuerst mit dem Kopf auf den Boden knallte und so erst einmal liegen blieb. „Er hatte Recht…“, begann er dabei zu schluchzen. „Heero!“ Erschrocken sank Duo neben ihm zu Boden und tastete vorsichtig seinen Kopf ab. „Tut dir was weh?“ „Ich bin nicht gut für dich… Ich kann dich nicht schützen…“ Heero hielt sich die Stelle auf die er gelandet war und drehte sich ein. „Babe, bitte. Du musst wieder aufstehen.“ Wieder tat Heero, was Duo wollte und rappelte sich schwerfällig wieder auf. „So ist es gut.“, lobte der Kleinere und strich Heero zärtlich über das Gesicht. „Wir bringen dich jetzt ins Bett, ok?“ Langsam und sich an der Wand festhaltend, stand der Kurzhaarige wieder auf und schaffte es dann doch endlich in ihr Schlafzimmer und das Bett. Von dort sah er Duo einfach nur weinend an. Seufzend setzte der sich neben ihn und strich ihm durch die Haare. „Schlaf dich richtig aus, dann ist es ganz schnell alles wieder besser.“ „Ich möchte dich nicht verlieren!“, nuschelte Heero und griff nach Duos Hand, bevor er die Augen schloss. „Das wirst du nicht, niemals.“, wurde es ihm zärtlich versichert. „Shinigami denkt da anders…“ „Du solltest nicht auf ihn hören, Heero.“ „Aber er hatte doch sonst Recht…“ Er drehte sich ein und legte seine Hand wieder auf seinen Kopf bevor er einschlief. Die Vorhänge waren zugezogen, um das Sonnenlicht fernzuhalten und ein kühler Lappen lag über Heeros Augen. „Das tut gut.“, flüsterte jener und hatte Duo nach seinem Erwachen noch immer nicht geschafft anzusehen. „Willst du noch Wasser?“ „Bitte.“, erklang es leise und Heero wartete regelrecht darauf, dass Duo ihn rausschmiss. Dem Größeren wurde vorsichtig aufgeholfen, sodass er aus dem Glas trinken konnte, dass ihm an die Lippen gehalten wurde, ohne sich zu verschlucken. Heero trank das Glas leer und senkte dann den Blick. „Danke.“ Er griff nach Duos Hand, als dieser das Glas abgestellt hatte und drehte ihm den Kopf zu. Doch aufsehen tat er noch immer nicht. Zärtlich tupfte der Langhaarige ihm mit dem feuchten Lappen die Stirn. „Hast du noch Kopfweh?“ Das bestätigte sein Mann, erklärte aber gleichzeitig, dass er es ja selber schuld sei. Erst dann hob er den Blick und sah Duo mit frischen Tränen in den Augen an. „Ich warte um ehrlich zu sein jeden Moment damit, dass du mich rauswirfst.“ Verwirrt runzelte Duo die Stirn und ließ den Lappen sinken. „Babe, warum sollte ich das tun.“ Auch wenn es Heero noch mehr Kopfschmerzen verursachte, hob er eine Augenbraue und runzelte die Stirn. „Habe ich meine Unfähigkeit und Unzuverlässigkeit gestern nicht genug unter Beweis gestellt?“, flüsterte er ängstlich. Seufzend griff Duo nach seiner Hand. „Heero, ich liebe dich. Ich würde dich nie rauswerfen, weil du einen Rückfall hattest.“ „Vielleicht wäre es aber besser für dich?“ „Wie könnte es mir ohne dich besser gehen?“ „Du könntest ein besseres Leben anfangen und nicht auf vier Kinder aufpassen müssen oder Angst haben, dass ich die Drei nicht beschützen kann.“ „Heißt das, du willst mich verlassen?“, fragte Duo verwirrt und auch verletzt nach. „Nein!“ Die Tränen nahmen ihren Lauf über Heeros Wangen und er schüttelte den Kopf. „Ich will dich immer an meiner Seite haben, ich will mit dir alt werden! Ich liebe dich!“, erklärte er überzeugt, bevor er den Kopf wieder senkte. „Aber Shinigami hat deutlich gemacht, dass ich nicht gut für dich bin.“ „Heero!“, unterbrach Duo ihn da harsch. „Shinigami ist der, der nicht gut für mich ist!“ Der Kurzhaarige sank in sich zusammen und legte die Hände über sein Gesicht, wo er nun ungehindert weinte. „Ich kam nicht gegen ihn an. Er weiß so viel und… und… und…“ „Er spielt mit dir, Heero. Hast du vor ihn gewinnen zu lassen?“ „Er ist ein Teil von dir… Es war alles so echt.“, versuchte der Alkoholkranke zu beschreiben, dass er die Wahrheit nicht vom Rest hatte unterscheiden können. „Heero.“ Duo griff sanft nach seinem Gesicht. „Ich war immer schon ein gewiefter Lügner, vor allem weil ich behauptet habe nie eine Lüge zu sprechen. Glaubst du, dass er anders ist?“ „Du bist dennoch das Beste, was mir jemals geschehen konnte!“, versicherte der Kurzhaarige und schämte sich. „Und du bist das Beste, was uns je passieren konnte.“, konterte Duo und zog sich Heeros Hand auf den Bauch. Tatsächlich erschien daraufhin ein schwaches Lächeln auf dem Gesicht des Größeren. „Du musst stark sein, Heero. Ich weiß, dass du das kannst.“ Heero schwieg einen Moment, bevor er Duo in die Augen sah. „Wenn du mich wirklich weiter behalten willst, dann werde ich mein Bestes geben und das mit dir zusammen durchstehen!“ „Ich habe nicht vor dich je wieder gehen zu lassen!“ „Und ich will dich nie wieder so einfach laufen lassen!“ Heero küsste Duo kurz nach seinem Schwur und ließ sich dann zurück ins Kissen sinken, da ihm sein Kopf vom Sturz und Alkohol schwer zu schaffen machte. „Schlaf noch etwas, Babe. Du hast noch immer einen ziemlich hohen Alkoholpegel.“ „Ich weiß.“, nuschelte der Kurzhaarige, der in den letzten Wochen bereits wieder so ‚fleißig‘ gewesen war, dass er zitterte, wenn er zu wenig Wein getrunken hatte. Duo zögerte, bevor er wieder nach Heeros Hand griff. „Wie lange?“ „Nach Weihnachten war ich wieder artig.“, schwor Heero, bevor er auf ihre verbundenen Hände sah. „Aber nachdem du verschwunden warst und ich für alle einkaufen gefahren bin. Ich wollte stark für dich sein!“, begann sich der Süchtige direkt zu rechtfertigen. „Ich muss doch jetzt für dich da sein!“ „Brauchst du dafür wirklich den Wein?“ „Er gibt mir das Gefühl, dass ich das schaffen kann und stark genug für dich bin.“ „Dafür brauchst du keinen Wein!“, protestierte Duo. „Ganz im Gegenteil macht er dich schwächer, als stärker.“ Doch darauf schüttelte Heero seinen Kopf. „Er nimmt mir ein wenig das Gefühl, dass ich versagt habe, wenn es um deinen… euren Schutz geht.“ „Heero, du hast nicht versagt. Shinigami ist nicht etwas gegen den mich irgendwer beschützen kann.“ „Ich hätte es aber früher merken müssen!“ Heero stöhnte und hielt sich den Kopf. „Du hattest so nie Kontakt mit ihm, Heero.“ „Bitte Duo, ich hab Kopfschmerzen.“, flehte der Kurzhaarige darum, nicht weiter darüber sprechen zu müssen. Der Langhaarige seufzte. „Du hast recht. Schlaf dich aus.“ „Bleibst du noch etwas bei mir?“ „Wenn du das möchtest.“ „Ja.“ Heero schloss seine Augen und legte Duos Hände darüber. „Du bist schön weich!“ „Weich? Das sind Mechanikerhände.“ „Für mich bist du immer weich!“ Heero lächelte schwach und legte einen Arm um Duo. „Schlaf endlich.“, hauchte jener ihm sanft zu. Da Heero nicht nur einen Kater, sondern vermutlich auch eine leichte Gehirnerschütterung von jener Nacht davongetragen hatte, kam er an diesem Tag nicht lange aus dem Bett. Er leistete seiner Familie im Wohnzimmer etwas Gesellschaft und verschwand auch einmal kurz in der Garage. Doch er verbarg es nun nicht mehr vor Duo. Trotzdem ging er an jenem Abend noch vor Odin ins Bett, was jenen sehr freute. „Dein Papa schläft schon und du willst mir sagen, dass du noch gar nicht müde bist?“ Der Junge grinste breit und nickte. „Ich bin gaaaar nicht müde!“ „Wirklich?“ Odin nickte und gähnte herzhaft. „Ganz wirklich!“ „Seltsam, dabei sieht es fast so aus, als würden dir die Augen zufallen.“ „Unsinn!“, wehrte Odin ab und kuschelte sich dennoch müde an Duo, wo er ihm den Bauch streichelte. „Die Beiden schlafen auch schon.“, wurde es Odin sanft erklärt. „Dann sind ja nur noch du und ich wach.“ Odin überlegte. „Vielleicht sollte ich dann doch ins Bett.“ „Das wäre sicher klug.“, stimmte seine Mutter zu. „Gehst du dann auch schlafen?“, fragte er nun und kletterte bereits vom Sofa. „Ich muss. Wenn die Zwillinge wach werden ist es mit den Schlafen nämlich vorbei.“ „Dann gute Nacht Mama!“ Odin lächelte und gab Duo noch einen Kuss. „Gute Nacht, Spatz.“ Schnell lief der Junge ins neue Bad und wusch sich, bevor er in sein neues Zimmer nach oben weiter lief und dort ins Bett huschte. Normalerweise würde Duo ihn noch zudecken gehen, aber Odin wusste, dass seine Mutter geschwollene Füße hatte und so die Treppe mied. „Gemütlich hast du es hier.“, erklang es wenig später neben Duo, der inzwischen unter einer dünnen Decke auf dem Sofa lag und die Restwärme des Kamins genoss. „Ich hab das Sofa selbst ausgesucht.“, murmelte Duo und streckte sich genüsslich. „Es passt perfekt zu dir, denn es ist so rot wie meine Hände.“ Der Langhaarige grinste und durchstreifte ein wenig das Wohnzimmer. Duo schnurrte zustimmend und krauelte sich über den flachen Bauch. „Ein Heim ist doch das, was du immer wolltest, nicht?“ „Du wolltest nie eins.“ „Vielleicht ist es an der Zeit, dass du es verlässt!“, stellte der Langhaarige fest und hielt ihm seine Hand entgegen. Duo schlug gemächlich die Augen auf und sah sein Gegenstück an. „Und wenn ich nicht will?“ „Du brauchst mich und dieses Leben, dass wir führen.“ Er beugte sich hinab und strich Duo zärtlich über die Wange. „Seien wir ehrlich: Du brauchst es viel mehr, als ich.“, konterte der Zopfträger gelassen. „Ohne bin ich nicht lebensfähig.“ Der Langhaarige beugte sich noch tiefer und küsste Duo brennend. „Und ich werde nicht zulassen, dass ich sterbe!“ Überrascht riss Duo die Augen auf, bevor er sie wieder schloss und die Arme um sein Spiegelbild legte. Die langen Haare Shinigamis legten sich um ihn, während dieser den Kuss noch intensivierte. „Wir sind eins und werden es immer sein!“ Duo konnte nicht widersprechen, vor allem nicht, als ihm ein leises Keuchen entwich, das seine Lippen nur noch verführerischer machte. Ganz langsam und liebevoll wurde er dabei umarmt und in eine sitzende Position gebracht. So konnte sich Shinigami bei ihm niederlassen und verführerisch streicheln. Ihren Kuss unterbrach er aber nicht, auch wenn er die Augen offen hielt um Duo zu beobachten. Als sich der Kuss dann doch löste ließ Duo den Kopf nach hinten sinken und bot Shinigami seinen Hals dar. Mit lüsternen Blicken leckte sich jener gleich etwas tiefer und zupfte dann immer wieder mit seinen Lippen am Hals. Duo seufzte genießend und spürte seinen Körper beben. Gierig strichen nun auch seine Hände über den willigen Körper, während sich Shinigami noch tiefer küsste. „Du wirst immer mein sein!“ „Das… liegt daran, dass wir dieselbe Person sind…“, stöhnte Duo hervor. „Und ich lasse dich niemals frei!“ Wissend, wo es Duo gefiel, streichelte Shinigami ihn weiter und hinterließ einen großen Knutschfleck an dessen Hals. Duo schreckte auf, als er eine Hand auf seiner Schulter fühlte. „Engel.“, weckte Heero ihn sanft und hielt ihn zärtlich fest, als er hochschreckte. „H… Heero?“, fragte Duo verwirrt und errötete bis zu den Haarwurzeln. „Du warst nicht im Bett und ich wollte dich hier unter der dünnen Decke nicht frieren lasse.“, erklärte der Größere sein Erscheinen. Erst dann runzelte er die Stirn und strich Duo über die heiße Wange. „Nicht das du schon krank bist!“ Der Langhaarige schüttelte verlegen den Kopf. „Nein…ich bin ok.“ „Du bist ganz heiß.“, erklärte Heero seine Sorge und zog ihn in seine warmen Arme. „Das ist kein Fieber, Heero.“ „Ach nein?“ „Nein, die Hitze ist ein Überbleibsel eines… Traums…“ „Was für ein Traum?“, fragte der Kurzhaarige weiter und zog ihn näher. Duo warf ihm einen eindeutigen Blick zu, woraufhin er ihn küsste. „So ein Traum also… Willst du mir mehr erzählen?“ „Nur wenn du versprichst nicht böse zu werden oder… zu lachen oder so was!“ „Ich verspreche es!“, entschied Heero und kuschelte sie aufs Sofa unter die Decke. „Und wenn du mir das Gleiche versprichst, will ich dir auch von einem Traum erzählen.“ Nervös spielte Duo an seinem Zopf rum, als er Heero gestand: „Du warst nicht in dem Traum.“ „Das kann vorkommen.“, erklärte Heero und war froh, dass er vor dem Schlafengehen noch einen guten Schluck getrunken hatte. „Du warst nicht in dem Traum, aber Shinigami schon…“ „Wie soll das funktionieren?“ „Naja, er und ich… hier auf dem Sofa…“ „Er hat mit dir in deinem Traum geschlafen?“ „Und wie!“ „Er war gut, ja?“ „Ja! Ich wusste nicht, dass ich so gut sein kann!“ „Hat er dir vielleicht auch etwas über sich verraten? Warum ist er da? Was hat er vor?“ „Wir haben nicht viel gesprochen.“, gab Duo mit roten Wangen zu. „Er hat nur immer wieder betont, dass wir zusammengehören, während er… huh…“ „Vielleicht sollte ich dir jetzt zeigen, dass ich ihm in nichts nachstehe…“ „…Ich bin nicht sicher, ob alles was wir gemacht haben physikalisch möglich ist.“ Lächelnd begann Heero an Duos Ohr zu knabbern. „Aber wir können sehen, was sich tun lässt.“ Der Langhaarige legte, fast scheu, die Arme um Heero. „Wirklich?“ „Ja!“, versprach Heero und knabberte weiter. Duo gurrte und krabbelte Heero auf den Schoß. „Das war heiß!“, kam es zwei Stunden später erschöpft von Heero, der sich mit Duo ins Bett kuschelte. „Besser als jeder Traum es je sein könnte, das schwöre ich.“, keuchte der Langhaarige matt. „Ja!“, bestätigte Heero und legte seinen Kopf vorsichtig aufs Kissen. Duo schwieg einen Moment, bevor er sprach: „Nun?“ „Hm?“, verstand sein Mann ihn gerade überhaupt nicht. „Du wolltest mir von deinen Träumen erzählen.“ „Aber du darfst ebenfalls nicht lachen und böse sein und so!“, bestand Heero, der sehr rot wurde. „Babe, perverser als Qs Fantasien können sie eh nicht sein!“ „Versprich es!“ „Ich verspreche es.“ „Ich habe hin und wieder von Frauen geträumt…“, begann Heero nun zuerst, bevor er schüchtern den Blick senkte. „Und? Das ist mir als Teenager auch passiert, auch wenn die immer ziemlich burschikos waren.“ „Du warst auch in einem dieser Träume…“ „Wir hatten also einen flotten Dreier?“ Heero schüttelte seinen Kopf und berichtete leise weiter. „Du warst eine Frau…“ „Oh.“ Erstaunt drehte Duo sich zu ihm. „So richtig mit Möpsen und allem?“ Er sah ein nicken. „Und Reizwäsche…“ „War es wenigstens Seide?“ „Und Spitze.“, bestätigte Heero mit einem scheuen Lächeln. „Scheinbar hat mein Mann Geschmack.“ „Du hast an der Stange für mich getanzt und mit deine Möpse ins Gesicht gedrückt. Außerdem durfte ich mich zwischen sie schieben…“ „Und lass mich raten, die Haare waren offen?“ Jetzt begann Heero breit zu Grinsen und nickte. „Oh ja! Da kannst du von ausgehen!“ Duo wurde geküsst. „Und ich mag es auch sehr, wenn wir mal die Rollen tauschen.“ „Ist mein großer, starker Heero etwa ein Bückstück?“ fragte Duo mit einem verführerisch amüsierten Unterton. „Nicht mehr als du auch.“ Duo gluckste und schmiegte sich an seinen Mann. „Ich muss noch was einkaufen. Brauchst du auch was?“, wurde Duo sanft gefragt, da Heero keinen Wein mehr hatte. „Ja, dass du hier bei mir im Bett bleibst.“ Glücklich trat er zu dem Langhaarigen ans Bett und küsste ihn. „Ich bin doch nicht lange weg.“ Duo seufzte resignierend. „Trink bitte erst wenn du zu Hause bist. Ich mache mir zu viele Sorgen, wenn du betrunken fährst.“ „Ich bin nie betrunken.“, seufzte Heero und setzte sich wieder an die Bettkante. „Lügst du gerade dich oder mich an?“ „Das vor kurzem war eine Ausnahme!“, erklärte der Kurzhaarige vehement und machte somit deutlich, dass er sich selbst anlog. Duo seufzte und drehte ihm den Rücken zu. Sein Mann verzog das Gesicht, bevor er sich seine Schuhe auszog und wieder zu Duo ins Bett kam. „Danke.“, hauchte der Langhaarige leise. „Wir können ja nachher mit dem Taxi in die Stadt. Heute treffen wir uns ja wieder mit Judy. Auf dem Weg dahin, werde ich aber noch ein bisschen einkaufen.“ „Einverstanden.“ Heero schmunzelte und vergrub seine Nase in Duos Haaren, bevor er dessen Bauch zu streicheln begann. „Was glaubst du, wie lange es noch dauern wird?“ „Hoffentlich schaffe ich noch vier Monate.“ „Es war sehr viel für dich.“, seufzte Heero und beschäftigte sich intensiver mit den Zwillingen. „Odin war nach acht Monaten bereit für die Welt. Die Beiden werden wohl noch weniger Zeit in meinem Bauch haben.“ „Vermutlich. Deshalb sollten wir jetzt für ruhige restliche Wochen sorgen, meinst du nicht?`“ „Sag das nicht mir… oder doch, sag es mir.“ „Shinigami, ich bitte dich, für Duo!“ „Hoffentlich hat er es gehört.“ „Hoffentlich!“, stimmte Heero zu, bevor ihm eine Idee kam. „Wir könnten vielleicht Urlaub machen…“ „Urlaub?“ „Wir könnten uns ein paar Tage bei Q parken. Das wäre nicht nur gut, er würde sich auch freuen.“ „Wäre es wirklich klug Kinder um mich zu haben, die Shinigami so gar nichts bedeuten?“, warf Duo da vorsichtig ein. „Und wenn wir uns Odin schnappen und einfach raus ins Blaue fahren?“ „Es war nur eine Idee, für ein paar Tage, dass du entspannen kannst.“ „Ein heißes Bad und mein liebster Ehemann sind alles was ich zum Entspannen brauche.“ „Dann sollst du das heute Abend bekommen, wenn unser Sohn im Bett ist!“ „Ich danke dir.“ Die Teetasse klapperte, als Duo sie zurück auf die Untertasse stellte. Er beobachtete, wie der Tee darin sich bewegte, bevor er seufzend zu Judy sah. Er und Heero waren erneut bei ihr im Hotel, für eine weitere Sitzung. „Es ist wichtig, dass sie alles voneinander wissen.“, erklärte Judy, was sie in dieser Sitzung mit dem Ehepaar plante. „Und zwar schonungslos. Der Schmerz in ihnen Duo ist der Grund, warum Shinigami existiert und deshalb müssen sie ihn freilassen um wieder eins mit ihm zu werden. Ich denke, dass ihr Vertrauen, dass sie in ihren Mann stecken und die Geborgenheit, die er ihnen schenkt, ihnen dabei helfen kann.“ „Klingt nicht, als würde die nächste Stunde lustig werden.“ „Sie wird wichtig.“ Die Ärztin lächelte mitfühlend und lehnte sich zurück. „Schon klar.“ Duo seufzte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Wir können mit leichten Sachen beginnen.“, schlug Judy ruhig vor. „Und was wäre das?“ „Warum hast du damals angefangen, dich um die Kleineren in eurer Gruppe zu kümmern?“ Der Langhaarige zuckte mit den Schultern. „Weil niemand sonst es getan hat. Hätte Solo sich damals nicht um mich gekümmert wäre ich gestorben und ich wollte nicht, dass sie sterben oder andere Dinge durchmachen müssen…“ „Was für Dinge?“ „Diebstahl, Prostitution, Hunger…“ „Erzähl uns davon.“, flüsterte Heero und zog Duo in seine starken Arme. „Nahrung war auf L2 immer knapp. Die Vorräte haben kaum für die arbeitende Bevölkerung ausgereicht, weshalb niemand was an dreckige Straßenkinder verschwenden wollte.“ „Das muss schlimm gewesen sein.“ Ein trockenes Lachen entwich dem Langhaarigen da. „Das kann nur jemand sagen, der nie Hunger gelitten hat.“ „Nein, habe ich nie. Er hat mich immer gut versorgt.“, stimmte Heero zu. „Essen war teuer, also wurde es gestohlen. Wenn das nicht ging musste Geld beschafft werden… Geld wurde mit allem bewacht, wogegen ein normal Sterblicher nicht ankam, also musste man es sich verdienen und es gab genug dreckige Widerlinge auf den Straßen von L2.“ Heero streichelte seinen Liebsten beruhigend und versicherte ihm, er brauchte nicht weitererzählen, wenn er nicht wollte, aber die Ärztin betonte noch einmal, wie wichtig das sei. „Ich erinnere mich nicht wirklich an die Dinge, die ich getan habe oder die mir angetan wurden, aber ich erinnere mich an die Schmerzen danach und den Ekel…“ „Was für Schmerzen? Welcher Ekel?“, bohrte Judy weiter. Duos Lippen bebten, als er genauer wurde: „Mein ganzer Körper hat geschmerzt und überall waren fremde Körperflüssigkeiten…“ „Wo saß der Schmerz?“ „Wo wohl?!“ blaffte Duo, bevor er zurück gegen Heero sackte. „Sag es uns!“, forderte Judy dennoch. „Du musst es sagen, sonst bleibt es immer ein Teil von ihm!“ Auf einmal ruckte Duo nach vorne und schlug mit seinen Händen auf den Kaffeetisch zwischen ihnen. „Halt dich da raus, du kleine Schlampe!“ Die Ärztin zuckte zurück, während Heero sofort reagierte und Shinigami an den Schultern festhielt. „Ruhig alter Junge, du bist hier sicher!“ Er hatte sich überlegt, wenn Shinigami immer in Erscheinung trat, wenn Duo in Schwierigkeiten war, würde es vermutlich gar nicht schlecht sein, wenn man Shinigami versuchte zu beruhigen. „Nimm die Hand weg, alter Junge, oder ich reiß sie dir ab!“, zischte der Langhaarige und sah Heero giftig an. „Du bist hier in Sicherheit!“, wiederholte sich Heero aber nur und zog Shinigami zärtlich an sich. Der packte ihn nun fest an der Kehle. „War ich nicht deutlich genug??“ „Niemand wird dir je wieder etwas tun!“, röchelte der Größere nur, ohne ihn loszulassen. Shinigami drückte zu. „Lass! Mich! Los!“ Erst als Heero die Kräfte ausgingen, ließ er den Langhaarigen los und sank neben ihm auf dem Sofa zusammen. „Sag uns, was man dir angetan hat…“ Shinigami betrachtete ihn verächtlich, bevor er seinen Blick auf Judy legte. „Ich hätte sie letztes Mal schon umbringen sollen.“ Die Ärztin brauchte einen Moment, bevor sie Antworten konnte. „Nun denn, jetzt ist es zu spät dafür.“ Sie deutete auf den Schwangerschaftsbauch. „Und sonst musst du noch eine Weile warten. Also, warum nutzt du nicht die Zeit und erzählst uns, was Duo wissen muss!“ „Um das mal klar zu stellen, Lady. Ich muss nicht mal aufstehen, um sie umzubringen!“ „Tu es für ihn!“, forderte Heero leise und hustete. „Als wüsstest du, was gut für ihn ist, Mr. Alkoholiker.“ Schwer schluckend fasste sich der Kurzhaarige an den schmerzenden Hals, bevor er lächelte. „Ja, das weiß ich!“ Im Gegensatz zu ihrer letzten Unterhaltung, war sich Heero dem nun sicher, denn das hatte er Duo zu verdanken. Shinigami schnaubte und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Glaub das nur, wenn du dann besser schlafen kannst.“ „Ja, denn ich liebe Duo und ich weiß, dass er mich liebt!“ Shinigamis Grinsen breitete sich auf Duos Gesicht aus. „Das leugne ich nicht, aber es ist süß, wie du dir einredest er würde dich mehr lieben, als mich.“ „Es wäre falsch, wenn Duo sich nicht selbst so lieben würde, wie ich weiß, dass er mich liebt.“ Heero legte wieder eine Hand an Shinigami. „Und jetzt komm zurück zu mir, Duo!“ Shinigami packte die Hand und drehte sie bedrohlich. „Das ist nicht seine Entscheidung!“ Doch sein Freund ließ sich den Schmerz nicht anmerken. „Wir können es freundlich machen, oder ich gewinne trotzdem!“ „Reiz mich Heerolein und ich könnte zu dem Schluss kommen, dass diese Bälger in mir nur ein Hindernis sind!“ „So mächtig bist du nicht!“ Heero sah auf seine Hand, als sie knackte. „Dafür bist du einfach zu schwach!“ „Ist das eine Herausforderung?“ „Ich weiß es!“ Heero grinste siegessicher und rief dann verzweifelt nach seinem Duo. Mit einem Mal verdrehte Shinigami die Augen und fiel vorn über. Er wurde, wenn auch unter Schmerzen, sofort gehalten und auf Heeros Schoß auf das Sofa gelegt. „Was… was ist passiert?“ „Shinigami hat uns deutlich erklärt, was er von Dr. Judys Arbeit hält.“, erklärte Heero und streichelte ihn mit seiner ganzen Hand. Blinzelnd richtete Duo seinen Blick auf den Größeren und keuche schockiert. „Heero!“ „Hm?“ „Dein… dein Hals!“ „Oh.“, betreten senkte Heero den Blick. „Shinigami hat seinen Willen mit Nachdruck durchsetzen wollen. „Oh Gott.“, keuchte Duo und setzte sich wieder auf. „Das tut mir so leid.“ „Das warst nicht du.“, versicherte Heero und gab ihm einen Kuss. „Das war ein Unfall während der Therapie. Das kann passieren!“ Trotz seiner wohlwollenden Worte drehte Duo sich von ihm weg. Verletzt senkte Heero den Blick, während Judy wieder das Wort ergriff. „Shinigami will dich auch heute noch schützen, wobei ich deutlich den Eindruck hatte, dass er genauso verhindern will wieder in der Versenkung zu verschwinden, oder gar vollständig von dir verdrängt zu werden.“ „Doc.“, erhob Duo da leise die Stimme. „Halten sie es für besser, wenn ich wieder in die Anstalt gehe?“ „Für die Gesundheit anderer ja.“, beantwortete sie kurz und knapp. „Aber für deine Genesung, nein.“ „Für mich klingt das nach einem generellen Ja.“, murmelte der Langhaarige. „Kommt gar nicht in frage!“, widersprach Heero sofort und klang so kalt, wie zu seinen besten Tagen im Krieg. Nun drehte Duo sich doch wieder zu ihm um und sah hart zurück. „Du würdest eher zulassen, dass ich dir oder vielleicht sogar Odin schade??“ „Du tust Odin nichts!“, widersprach Heero weiter und würde unter keinen Umständen zulassen, dass Duo ging. „Und wenn du meinst dich heimlich verdrücken zu können, sei gewiss, dass ich dich zurückhole und die Anstalt in die Luft jage um weitere Versuche zu verhindern!“ Duo schluchzte auf und vergrub das Gesicht in den Händen. Die Arme seines Mannes schlangen sich etwas fester um ihn damit er ihm Halt spenden konnte. „Wir schaffen das, so wie wir alles geschafft haben! Und wenn Shinigami wirklich durchdreht, sperre ich dich ein, so dass du und wir sicher sind!“ Duo zitterte und versuchte Heero von sich weg zu drücken. Jener verzog das Gesicht und ließ ihn sich lösen. Kaum war er losgelassen drehte Duo sich wieder zur Seite. „Ich kann ihnen versichern, Duo, dass ihr Mann weiß, wie er mit Shinigami umzugehen hat.“, erklärte Judy ruhig. Duo schnaubte verbittert. „Das sieht man.“ „Er hat uns ermöglicht, mit Shinigami zu reden. Als er dann zu gefährlich wurde, hat er sie sofort zurückholen können.“, versicherte die Ärztin. Duo drehte sich weiter ins Sofa ein, als hätte er sie gar nicht gehört. Judy seufzte und rieb sich die Nasenwurzel unter ihrer Brille. „Wir beenden das für heute besser.“ „Ja.“ Heero erhob sich. Stumm ließ Duo sich mit vom Sofa ziehen und aus dem Hotel raus, ohne sich von Judy zu verabschieden. „Wenn du willst, werde ich die Garage vernünftig abdichten und herrichten, wo ich Shinigami einsperren kann.“, schlug Heero im Auto vor. Statt zu antworten brach Duo in Tränen aus und ließ sich, heftig schluchzend, gegen die Autotür sacken. „Duo!“ Verzweifelt beugte Heero sich zu ihm, nicht wissend, was er machen sollte. Nach einem Zwischenstopp im Krankenhaus, wo Heeros Hals und Hand versorgt wurde, fuhren sie direkt nach Hause. Die ganze Fahrt über war Duo vollkommen aufgelöst, sodass er sich zumindest größtenteils ausgeweint hatte, als sie vor ihrem Haus vorfuhren. „Soll ich Odin ein paar Tage zu Quatre bringen?“, bot der Kurzhaarige ihm dort an. „Wäre vielleicht gut.“, murmelte der Langhaarige leise. „Dann lass uns Odin vorbereiten und für ihn packen.“ Todunglücklich stieg Heero aus und ging zum Haus. Duo wischte sich über das Gesicht, bevor auch er ausstieg und Heero folgte. Odin freute sich, als seine Eltern nach Hause kamen und winkte bereits mit einem Zettel. „Ich hab eine richtig gute Arbeit geschrieben!!“ „Das ist toll, Spatz!“, versuchte Duo ihn zu loben. Sein Sohn lief ihm entgegen und in die Arme. „Rechnen war ganz leicht!“, erklärte er weiter und hielt Duo das Blatt direkt vor die Augen. Duo nahm das Blatt an, um es richtig betrachten zu können. „Wow, du hast sogar einen Stern dafür bekommen.“ „Ich war der Beste!“, verkündete Odin und bekam zur Belohnung von seinem Vater ein Küsschen. „Das klingt nach meinem Sohn.“, lobte Duo matt. „Geh wir schlafen?“, fragte sein Sohn nun etwas leiser, wofür ihm durchs Haar gestrichen wurde. „Du bist ziemlich schlau. Ich bin wirklich etwas krank und sollte mich hinlegen.“ „Dann bring ich dich ins Bett!“, verkündete Odin, der nun auch von seinem Vater gestreichelt wurde. „Ich komm gleich zu euch, muss vorher nur noch einmal telefonieren.“ „Ist gut, Papa!“, verkündete sein Sohn und zog Duo ins elterliche Schlafzimmer. Kurz darauf war Heero mit einem ihrer schnurlosen Telefone in der Garage verschwunden und wählte die Nummer ihrer besten Freunde. Unterdessen half Odin seiner Mutter beim Ausziehen und küsste den auffallenden Babybauch, bevor er den Langhaarigen ins Bett steckte. „Hi Q, Heero hier.“, grüßte Heero dem Blonden, als dieser gerade abgenommen hatte und noch nicht begrüßen konnte. „Heero? Alles ok?“, fragte jener sofort, da seine Feinfühligkeit direkt Alarm schlug. „Ich brauche deine Hilfe!“, erklärte der stolze Krieger und Familienvater auch gleich. „Was kann ich tun?“ „Nimm bitte Odin für eine Weile zu dir.“, bat Heero und seufzte mit den Nerven am Ende. Gleichzeitig setzte er eine Weinflasche an seine Lippen und trank ein paar Schlucke. Dann verschloss er die Flasche fest und vergrub sie wieder im Schrank um nicht in Versuchung zu kommen, sie komplett zu leeren. Quatres Stimme beruhigte ihn da sofort: „Natürlich nehme ich ihn. Du weißt, ich helfe euch wo ich kann.“ „Danke!“, erklärte Heero ehrlich, auch wenn er noch immer nicht erleichtert war und mit dem Rücken zur Wand auf den Boden rutschte. „Ich bringe ihn noch heute Abend zu dir.“ „Willst du mir sagen was passiert ist und was ich Odin erzählen kann?“ „Duo ist fix und fertig und ich auch.“ Heero schluckte. „Shinigami hat mich heute fast ungebracht…“ Einen Moment schockierte Stille. „Oh, Gott.“ „Dr. Judy hat Duo gesagt, als er nachgefragt hat, dass sie ihn zum Schutz anderer besser in der Anstalt sehen würde. Aber auch! Dass es für seine Genesung besser wäre, wenn er nicht gehen würde.“ Heero seufzte. „Ich werde ihn nicht gehen lassen! Trotzdem ist es wohl besser, wenn Odin ein bisschen zu dir kommt.“ „Und was ist mit dir? Geht es dir gut, Heero?“ „Ich hab irgendeinen Handknochen gebrochen und Quetschungen im Hals. Das heilt wieder.“, erklärte jener was ihm körperlich geschehen war. „Das muss schrecklich gewesen sein.“ „Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll.“, stellte Heero sein größtes Leid klar. „An so Tagen wie heute komme ich einfach nicht mehr an Duo ran. Was Shinigami körperlich mit mir anstellt ist mir egal! Aber das macht mich fertig!“ Quatres Sorge um ihn und Duo klang deutlich in seiner Stimme mit, als er Heero gut zu redete: „Du brauchst Ruhe, Heero. Ihr beide seid einer enormen Belastung ausgesetzt, der ihr nicht durchgehend standhalten könnt. Steck Duo ins Bett, mach den Kamin an und entspann dich diesen Abend einfach nur, ok? Ich verspreche dir, dass du morgen dann gleich viel besser an die Situation rangehen kannst.“ „Vermutlich…“ Heero seufzte wie bereits schon so oft. „Würdest du mir sagen, wie es damals war? Ich weiß nur ein Bisschen.“ Er hörte den Blonden am anderen Ende seufzen. „Es war… unschön. Hilde rief mich um Hilfe, weil Duo sich… irrational zu verhalten schien, regelrecht paranoid. Als ich auf L2 ankam war er ihr gegenüber bereits handgreiflich geworden.“ „Wie wurde es besser??“, wollte Heero eher wissen. Quatre zögerte, bevor er antwortete: „Ich ließ ihn einweisen, da ich in Sorge um seine Gesundheit war. Er hatte tägliche Sitzungen mit Judy und anderen Ärzten. Seine ganze Umgebung war darauf ausgerichtet nicht bedrohlich zu wirken und nach einer Weile blieben die Shinigami Episoden aus.“ Nun sah sich der große Asiate um und überlegte, wie er ihr Haus sicher aussehen lassen konnte und ihm fiel da tatsächlich das ein oder andere ein. „Danke Q.“ „Ich bin immer bereit dir zu helfen, Heero.“ „Dann bis nachher.“, verabschiedete sich jener, bevor er auflegte. Als er dann ins Haus zurückkehrte fand er seinen Mann und Sohn zusammen in Schlafzimmer. „Hey…“ Heero zauberte für Odin ein Lächeln auf sein Gesicht und trat ans Bett. Der Kleine hielt sich einen Finger an die Lippen. „Psst, Papa! Mama schläft.“ Heero nickte und setzte sich zu ihm an die Bettkante, bevor er flüsterte. „Ich hab gerade mit Onkel Q telefoniert.“ Neugierig sah sein Sohn ihn an. „Ja?“ Er nickte und strich Odin über den Kopf. „Er fragt, ob du nicht ein paar Tage zu Besuch kommen willst.“ Misstrauisch runzelte der Junge die Stirn. „Aber ich muss mich doch um Mama kümmern.“ „Das machst du auch ganz toll!“, versicherte Heero und grinste. „Aber Mama geht es im Laufe des Abends wieder gut. Das liegt an den Babys, dass es ihm hin und wieder etwas schlechter geht, ist aber normal.“, versicherte er weiter. „Das ist aber nicht nett von den Babys.“ Glücklich, dass Odin so mitfühlend gegenüber Duo war zog Heero ihn auf seinen Schoß. „Das machen die Babys nicht. Der Körper deiner Mama zeigt ihm so nur, dass er die Babys in sich hat und er mehr schlafen soll. Das ist zum Schutz für Mama und den Babys.“ „Dann sollten die Zwillinge aber bald schon raus aus Mama.“ „Das werden sie, mein Schatz!“, versprach Heero und gab Odin ein Küsschen. „Versprochen?“ „Versprochen!“ Odin lächelte erleichtert und streckte sich zu Heero, um ihn zu küssen. Der drückte ihn dabei liebevoll an sich. „Magst du jetzt zu Onkel Q und ein paar Tage Spaß haben?“ „Ja, Papa. Ich kümmere mich für dich auch um Dion.“ „Du bist ein guter Junge!“ Heero schmunzelte. „Und ich hab dich sehr, sehr lieb!“ „Ich hab dich auch lieb.“ „Wollen wir jetzt Mama wecken und ihm sagen, dass du zu Onkel Q fährst?“ „Ich mach das, Papa.“ Heero nickte und ließ seinen Sohn wieder los. Jener kuschelte sich sofort an Duo und begann ihm sanft über das Gesicht zu streichen. „Aufwachen, Mama…“, flüsterte er dabei in Duos Ohr. Der brummte und schlug die Augen auf, wobei er sofort in das fröhliche Kindergesicht seines Sohnes sah. „Hey, Spatz.“ „Papa sagt, ich darf zu Onkel Q!“, platzte dann doch der kleine Junge sofort raus. „Und er sagt, dass du nur wegen den Babys müde bist und das das gar nicht schlimm ist!“ „Babys sind halt schon vor der Geburt anstrengend.“, murmelte Duo und strich seinem Sohn durch das dicke Haar. „Freust du dich auf deinen Besuch?“ „Nur wenn du nicht traurig bist, dass ich weg bin!“ „Ich verspreche es dir, Spatz.“ Heero lächelte und strubbelte Odin durchs Haar. „Dann lauf und pack deine Sachen.“ Lachend sprang der Junge vom Bett und eilte in sein Zimmer. „Hast du dich etwas erholt?“, wurde Duo nun sanft gefragt, der daraufhin nickte. „Ein bisschen.“ „Das ist gut.“ Schüchtern hob Heero die Hand und strich ihm über die Wange. „Wie geht es deiner Hand?“ Der Asiate bewegte seine Finger in der kleinen Schiene, die ihm der Arzt gebunden hatte. „Ich hab keine Schmerzen und du kennst mich doch. Morgen sind sie ganz weg und bald schon ist alles wieder heil.“ „Ja?“ „Du kennst mich doch!“, versicherte Heero und küsste Duo auf die Schläfe. „Und die blauen Flecken sind übermorgen bestimmt auch wieder weg.“ „Es tut mir so leid.“ „Es ist ok, solange du nicht aufgibst.“ Er lächelte Duo an und zog ihn an sich. „Ich will dir nur nicht mehr weh tun.“ „Dann lass uns daran arbeiten!“ Heero grinste jetzt. „An dir und mir.“ „Und wie?“ „Q hat mir erzählt, dass du damals in der Anstalt in einer absolut sicheren Umgebung untergebracht wurdest, damit Shinigami keine Angriffsfläche hat. Das könnten wir hier auch versuchen.“ „Ok, das können wir versuchen.“ Heero nickte. „Und du wirst mir in Zukunft den Wein geben. Heißt, du wirst die Menge entscheiden und wir können es somit langsam wieder runterfahren.“ Duo schniefte. „Kannst du das wirklich durchstehen?“ „Es wird nicht leicht…“ „Glaubst du es klappt?“ „Ich weiß nicht. Aber ich will es genauso versuchen wie du.“ „Ok… einverstanden…“ Da kam auch schon Odin zurück ins Zimmer gestürmt und trug einen großen Koffer bei sich. „Fertig!“ „Hast du auch deine Schulsachen eingepackt?“ Odin erstarrte und lief noch einmal zurück. „Bin gleich wieder da!“ Das brachte seinen Vater zum herzlichen Lachen. „Du musst seinen Koffer überprüfen, bevor ihr fahrt.“ „Bei dem vollen Kleiderschrank den Q für ihn hat?“, fragte Heero nach. „Hast du wohl recht.“, murmelte Duo zustimmend. „Soll ich dir auf dem Rückweg was mitbringen?“ „Nein… naja… vielleicht Eiscreme… und Gewürzgurken… oh! Honig brauch ich auch noch!“ Nun begann Heero wirklich zu strahlen und wieder zu lachen, während er einen lang gezogenen I–Laut von sich gab. Auch Duo gab ein leises Lachen von sich. „Schweig still, ich hab nicht gesagt, dass ich das alles zusammen essen will.“ „Besondere Wünsche beim Eis?“, fragte Heero dennoch nach und fand es ein wirklich gutes Zeichen, dass sich Duo einfach seiner Schwangerschaft hingab. „…Karamell.“ „Sollst du haben!“ Er drückte Duo noch einmal und stand dann auf. „Wenn sonst noch etwas sein sollte, ich nehme das Handy mit.“ Duo nickte. „Ich werde einfach hier liegen bleiben.“ „Jetzt hab ich alles!“, verkündete Odin, als er nun wieder ins Zimmer gelaufen kam. Duo beobachtete ihn lächelnd, bevor ihm wieder die Augen zufielen. „Nicht schlafen, Mama!“, beschwerte sich sein Sohn aber gleich. „Hm?“ Müde blinzelte Duo sein Kind an. Das sprang nun zu ihm aufs Bett und in seine Arme. „Tschö Mama! Hab dich lieb und rufe ganz viel an!“ „Ich warte sehnsüchtig am Telefon.“, versprach Duo ihm und drückte den Kleinen liebevoll. „Hab dich lieb!“ Odin küsste ihn und löste sich wieder um vom Bett zu klettern. „Wir können, Papa!“ „Grüßt Q und die Anderen von mir, ja?“ „Machen wir!“, versicherte Heero und warf Duo noch einen Luftkuss zu. „Schlaf gut!“ Der Langhaarige schlief bereits, bevor die Beiden das Zimmer verlassen hatten. „So, was wir jetzt machen, darfst du der Mama nicht verraten!“, flüsterte Heero seinem Sohn zu, als sie vor dem Haus standen. „Ein Geheimnis, Papa?“ „Genau, Mama wird ganz böse, wenn er es hört!“ Odin begann zu strahlen. „Das klingt gut, Papa!“ „Denk aber dran, Mama darfst du niemals etwas sagen!“, verlangte Heero aber noch ein Versprechen. „Das muss ein Geheimnis zwischen Vater und Sohn bleiben!“ Feierlich hob Odin die Hand, wie bei den Pfadfindern, zu denen er inzwischen nicht mehr ging. „Ich schwöre es ganz doll, Papa!“ „Dann komm mal mit mir!“ Heero zwinkerte ihm zu und führte ihm zum versteckten Eingang des Hangar. Sofort bekam Odin große Augen. „Papa?“ „Wenn du niemals etwas sagst, fliegen wir mit Wing zu Onkel Q.“ „Ernsthaft??“ „Ja.“ Heero stieg auf den Fahrstuhl und zog Odin zu sich, bevor er ihn aktivierte. ________________________________________________________________________________________ ach... war ich diese woche fleißig :D und wir hoffen es gefällt euch. lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)