Gundam Wing Teil 4 von Phai8287 (Nach dem Krieg... Familienjahre) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Wie Odin erging es auch Duo, als sie einige Zeit später selbst zu Bett gingen. Er war fest eingeschlafen, noch bevor sein Kopf das Kissen berührte. Seinem Mann war es nicht so ergangen, er hatte nicht schlafen können und ihm gingen immer wieder die Geschehnisse des Vormittags durch den Kopf, bis er wieder aufstand. So kam es, dass Duo sich im Bett drehte, nur um durch die Abwesenheit seine Mannes geweckt zu werden. „…ero?“ Es erklang keinerlei Antwort, was zu Stande kam, da Heero das Zimmer verlassen hatte. Müde setzte Duo sich auf und sah sich im Zimmer um. Mit einer Hand auf seinem Bauch erhob er sich dann und wickelte sich in seine Decke, bevor er nach seinem Mann zu suchen begann. Diesen fand er schließlich im Wohnzimmer, neben den Tannenbaum gekauert und mit einer halb leeren Flasche Wein in der Hand. Duo seufzte leise und ging zu ihm, um sich neben ihn zu setzen. Heero zuckte leicht, als er ihn wahrnahm und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Konntest du nicht schlafen?“ „Ich schlafe nie gut, wenn meine persönliche Heizdecke fort ist.“ Heero streckte seine Beine aus und hob Duo vorsichtig auf seinen Schoß. „Du solltest nicht auf dem Boden sitzen.“ „Hast du Angst ich verkühle mir meinen hübschen Po?“ „Hier bei Quatre unwahrscheinlich. Dennoch sollten wir vorsichtig sein.“ Der Kurzhaarige seufzte und legte seine Arme fest um Duo. „Alles ok?“ Heero nahm einen Schluck aus der Flasche und schüttelte dann den Kopf. Doch sagen konnte er nichts. „Weißt du…“, fingt Duo da ruhig an zu sprechen. „Ich hab über was nachgedacht.“ „Hm?“, fragte der Kurzhaarige leise und legte seinen Kopf auf die Schulter des Langhaarigen. „Bezüglich Odin. Sein Name stammt doch von dem nordischen Göttervater, da dachte ich, dass wir in der Region und Mythologie nach den Namen für die Babys suchen.“ Heero nickte zustimmend. „Da habe ich nichts gegen, es gibt dort schöne Namen.“ Er lächelte kurz und leerte dann seine Flasche, bevor er sie irgendwo neben sich stellte. „Ich mag für ein Mädchen Freyja.“ „Wie die Göttin der Schönheit?“ Er nickte erneut und sah Duo dann ganz unschuldig an. „Mein Mädchen würde für mich immer die Schönste sein!“ „Du redest jetzt schon wie ein stolzer Papa.“ Seufzend senkte Heero nun den Kopf. „Das heißt aber noch lange nicht, dass ich auch ein guter Vater bin.“ „Babe… Ich war vorhin wütend, erschüttert und noch so viel mehr. In Wirklichkeit weiß ich, dass du nicht ahnen konntest wie clever unser Sohn ist.“ „Ich hätte daran aber denken müssen.“, warf er sich vor. „Ich habe auch nicht daran gedacht.“ „Es war aber meine Aufgabe.“ Unglücklich schmiegte sich Heero an. „Es tut mir leid, dass ich versagt habe!“ „Verkriechst du dich deshalb hier mit einer Flasche?“ Heero glaubte den Vorwurf zu hören und zuckte, bevor er schuldbewusst den Kopf wegdrehte, da er ja bereits vor einigen Jahren für Duo vollständig aufgehört hatte zu trinken. „Ist ok.“, hauchte der Langhaarige und küsste ihn. „Ich mach mir nur Sorgen.“ „Ich mir auch.“ Heero seufzte. „Was es nicht leichter macht, dir die deinen zu nehmen.“ „Ist ok. Versprich mir einfach, dass du darauf aufpasst.“, erklärte Duo und deutete auf die Weinflasche. „Versprochen!“ Heero nickte und sah seinen Liebsten nun mit glasigem und betrunkenen Blick an, auch wenn dieser erkennen konnte, wie ehrlich die Antwort gewesen war. „Na komm, Schnapsnase. Bringen wir dich ins Bett.“ „Sag es Q nicht.“, bat der Kurzhaarige leise, als er aufstand, nachdem er Duo aufgeholfen hatte und sich dann wackelnd an der Wand festhielt. „Mach ich nicht.“, versprach Duo und sammelte die Flasche ein, um sie weg zustellen. „Danke!“ Heero sah ihm nach und wackelte dann zur Zimmertür. Schnell hatte sein Mann ihn wieder eingeholt und konnte ihn stützen. „Sags mir, wenn ich zu schwer bin.“, bat Heero nun und ließ sich in ihr Zimmer führen. „Du bist mir nie zu schwer, Babe.“ Tatsächlich entlockte Duo dem Größeren somit ein ehrliches Lächeln. Duo brachte sie so zurück in ihr Zimmer und in ihr Bett. „Schlaf jetzt, ok?“ „Du auch!“ Heero zog ihn an sich und summte leise, damit sie schlafen konnten. Als Heero am nächsten Morgen wach wurde, hatte er fürchterliche Kopfschmerzen. Er wusste natürlich woher sie und auch das Zittern in seinen Knochen kam, doch da musste er jetzt durch. „Morgen.“ wurde es da leise an sein Ohr geflüstert. „Morgen…“, antwortete er leise und drehte seinen Kopf weiter ins Kissen. Er entblößte so seine linke Schulter, die prompt geküsst wurde. Heero lächelte und hob seine zitternde Hand um sie um Duo zu legen und ihn näher zu ziehen. „Hast du gut geschlafen?“ „Sehr gut und du?“ „Tief.“, murmelte Heero und vergrub sein Gesicht nun in den schönen langen Haaren. „Das hat dich nicht vor den Kopfschmerzen geschützt, oder?“, wurde der Größere zärtlich gefragt, während jener freien Zugang zu Duos Haaren hatte. „Nein.“, stimmte Heero zu und genoss die Zuwendung, die Duo ihm schenkte. „Ich könnte einen schönen schwarzen Kaffee anbieten oder Aspirin.“, säuselte Duo ihm da zu. „Ich möchte lieber noch etwas so mit dir liegen.“, lehnte er jetzt leise ab. Er wusste zwar, dass es Duo klar war, wenn er es nicht sogar schon gesehen hatte, dass er zitterte. Doch mit einem Glas oder einer Tasse in der Hand, wäre es noch offensichtlicher. „Ok, dann bleiben wir ihn einfach hier liegen.“ „Du bist ein Engel!“ Heero lächelte und küsste ihn. „Und wir beide wissen was für einer.“, erwiderte Duo grinsend. „Wie geht es euch Dreien denn?“, fragte Heero nun leise und strich über den schwangeren Bauch. „Wir fühlen uns gut und sehr verschmust.“ „Dann solltet ihr diesem Gefühl freien Lauf lassen!“ Der Langhaarige gluckste und küsste Heero nun von sich aus. So zumindest selig zufrieden, zog dieser die Decke über sie Beide. „Heero.“, erklang es sanft neben dem groß gewachsenen Mann. „Mh?“, brummte der, unwillig wieder zu erwachen, nachdem er in Duos Armen eingeschlafen war. „Komm schon, Babe. Ich hab ein Katerfrühstück für dich und gepackte Koffer.“ „Hm…“, brummte Heero erneut, nur um sich dann zu erheben. „Koffer?“ „Du hast ein ziemlich langes Schläfchen gemacht.“ „Wie spät ist es?“ Heero schien nun tatsächlich richtig zu erwachen und rieb sich die Augen. „Es ist kurz nach drei.“ „Dann sollte ich wirklich aufstehen!“ Er fasste sich schmerzlich an den Kopf und schob seine Beine aus dem Bett. „Babe, bleib liegen, bis du gegessen hast.“ Der Kurzhaarige nickte zustimmend und lächelte Duo an, bevor sein Blick zur Tür glitt, welche sich einen Spalt breit öffnete und sich Dion hinein schob. „Da will dir offensichtlich jemand Gesellschaft leisten.“ Der Junge strahlte und lief zu den beiden Männern. „Na komm Dion!“ Heero hob ihn sanft zu sich ins Bett und sah dann zu Duo. „Magst du dich zu uns setzen?“ „Gern.“ Lächelnd kam Duo zu ihm samt Kaffee und Wasserglas mit Aspirin. Dankend nahm Heero zuerst das Glas Wasser, während sich Dion an ihn kuschelte. „Am liebsten würde ich Dion mitnehmen!“ „Ich kenne mindestens zwei Leute, die was dagegen hätten.“ Der Kurzhaarige nickte zustimmend, kuschelte aber mit dem kleinen Jungen. „Aber er darf jederzeit zu uns kommen!“ Duo nickte diesbezüglich auch zustimmend. „Dion? Willst du uns nicht im neuen Jahr besuchen kommen?“ Der jüngster aus der Winnerfamilie begann zu strahlen und drückte Heero zustimmend einen Kuss auf die Wange. „Das sieht nach einer Zustimmung aus.“ Dion nickte und drückte nun auch Duo. „Ja, das denke ich auch!“ Heero wurde angelächelt und Dion über den Kopf gestreichelt. „Jetzt müssen wir nur noch einen überzeugen.“ „Ich krieg das schon hin!“, versicherte der Kurzhaarige selbstsicher. „Da bin ich sicher, Babe.“ Inzwischen war das Glas geleert und Heero sah besser aus. „Wollen wir uns dann fertig machen?“ „Keinen Kaffee?“ „Doch!“ Heero grinste und griff zitternd nach der Tasse, bevor er Duo küsste. „Warum kuschelt ihr beiden Süßen dann nicht noch, während du trinkst und ich kümmere mich um unsere Abfahrt?“ „Ist gut, danke mein Engel!“ Duo erhielt noch einen Kuss, bevor Heero mit Dion kuschelte und seinen ersten Schluck Kaffee trank. Etwa eine halbe Stunde später war die Familie bereit zu fahren. Traurig bekam Heero von Dion noch einen Kuss, bevor dieser sich leise weinend an die Brust seiner Mutter verkroch. Heero selbst sah ihn mitfühlend an, versuchte aber eher krampfhaft sein Zittern zu verbergen. Das spürend drückte Duo seine Hand. „Ich fahre.“ „Macht es gut!“, rief Odin ihrer Familie, die sie zurück ließen und stieg ins Auto, gefolgt von Heero. „Schöne Weihnachten noch!“ Duo verabschiedete sich auch und brachte sie dann auf die Straße. „Das war so schön!“, strahlte Odin im Auto und guckte zwischen seinen Eltern nach vorn. „Darf ich gleich im Flugzeug spielen?“ „Natürlich darfst du das, Spatz.“ „Aber du musst warten, bis wir gestartet sind.“, warf Heero ein. „Und flirte nicht wieder so viel mit dem Bodenpersonal.“, wurde der Kleine von seiner Mutter geneckt. „Was ist flirten?“, fragte Odin da verwirrt. Duo lachte. „Das musst du noch nicht wissen.“ „Aber wenn ich es doch nicht machen soll, muss ich doch wissen, was es ist, damit du nicht böse wirst.“ „Spatz. Ich hab bloß einen seltsamen erwachsenen Witz gemacht.“ Jetzt lachte Odin und nickte. Kam er sich doch für den Augenblick unglaublich erwachsen vor. „Wenn du willst kannst du ja die Autos zählen, die uns bis zum Flughafen entgegen kommen, ok?“ Er bekam große Augen und begann zu strahlen. „Glaubst du, dass ich soweit zählen kann, Mama??“ „Zähl soweit du kannst, Spatz.“ „Und wenn du nicht weiter weißt, sag mir die Zahl und fang wieder bei 1 an. Ich helfe dir dann am Schluss.“, versprach Heero. „Mach ich, Papa!“ „Ich kontrolliere dich auch.“, versprach dieser dem Jungen noch und gab das Zeichen zum loszählen. Aufgeregt sah Odin aus dem Fenster. „1, 2…oh da ist noch eins! Das macht 3.“ Zufrieden das ihr Sohn beschäftigt war, sah Heero nun nach vorn und legte Duo eine Hand aufs Bein. „Ich bin froh, wenn wir wieder zu Hause sind.“, murmelte da der Langhaarige. Enttäuscht stellte Odin zwei Tage später fest, als er und seine Eltern auf dem Weg unter das Haus zu den Gundams waren, dass er sich wohl nicht mehr würde reinschleichen können, denn sein Vater drückte nun nicht mehr nur das Stück Holz in der Hauswand, sondern ließ auch an einem Rohr, welches offiziell das Regenwasser vom Dach in einen Auffangbehälter leiten sollte, seine Iris scannen, bevor sie über die Bodenplatte in den Hangar fuhren. „Ich weiß du bist enttäuscht, Spatz.“, versicherte Duo ihm da und ergriff seine Hand, während es abwärts ging. „Du musst verstehen, dass das nicht nur Roboter sind, es sind Waffen und du kennst die Waffenregel in unserem Haus.“ „Keine Waffen für Odin…“, erklärte der Junge, was er bisher gelernt hatte und hielt die Hand seiner Mutter fest. „Und warum ist das so?“ „Weil ich zu klein bin.“ Lieblich lächelnd sah er zu seiner Mutter auf. „Und?“ „Weil sie gefährlich sind.“ „Ganz richtig, Odin.“ Duo drückte seine Hand, als sie unten ankamen. „Hallo Wing! Hallo Scythe!“, rief Odin wieder fröhlich und zog an der Hand seiner Mutter um schneller bei den Gundams zu sein. Duo hielt ihn aber eisern zurück. Heero war dabei dicht an seiner Seite und hatte einen Arm fest um seine Hüfte gelegt. Das Zittern des Kurzhaarigen war inzwischen fast wieder komplett verschwunden, es kam nur noch, wenn er nervös war und auch das Verlangen nach Alkohol hatte er so gut wie komplett wieder im Griff. Es hatte ihm geholfen, dass sie zu Hause, auch durch die Schwangerschaft von Duo, keinen Wein mehr hatten. Heero wurde angelächelt, bevor Duo wieder Odin fixierte. „Du darfst dich verabschieden, aber sei vorsichtig.“ Dafür strahlte sein Sohn ihn an und löste seine Hand um Kontakt mit Scythe herzustellen. Duos Augen wurden groß, als sein Sohn in den Gundam stieg. „…er wird doch nicht?“ „Lass ihn sich verabschieden.“, erklang die Stimme seines Mannes beruhigend und zog ihn näher an sich. „Aber…“ „Ich habe alle Waffen außer Kraft gesetzt.“, versicherte Heero, als sich ihr Sohn ans Zerosystem anschloss. „Und du kannst mir versichern, dass es ihn nicht verrückt macht?“, fragte Duo, offensichtlich angespannt. Heero nickte und lächelte ihn offen an. „Ich habe es die letzten Jahre benutzt um mit ihnen zu arbeiten und wie du siehst, bin ich nicht verrückt. Ähm… nicht mehr als vorher auch.“ „Sein Verstand ist unbelastet, was wenn ihn das angreifbar macht?“ „Es ist sicher!“ Heero nickte entschlossen. „Er wird sich mit Scythe auf einer Ebene in seinem Kopf lediglich unterhalten. Mehr wird nicht geschehen. Odin wird nichts geschehen!“ „Versprich es mir trotzdem noch einmal.“ „Ich verspreche dir, dass Odin nichts passieren wird!“ Der Kurzhaarige lächelte, als Odin bereits wieder aus dem Cockpit kletterte. „Ich soll euch lieb von Scythe grüßen!“ „Nur weil er weiß, was für eine Standpauke ihm noch droht.“ „Aber er hat doch nichts gemacht!“, verteidigte Odin die Gundams und kletterte auf Wing, als er Scythe hinabgestiegen war. „Oh glaub mir, er weiß genau was er getan hat.“ „Sei ihm aber nicht böse“, bat Odin nun und stieg in Wing ein. Duo seufzte und lehnte sich an Heero. „…Manchmal glaube ich, dass mich das Zerosystem nur nicht verrückt gemacht hat, weil ich es bereits war…“ „Shinigami ist verrückt, nicht du!“, widersprach der Kurzhaarige und zog ihn näher. „Wir sind ein und dieselbe Person, Heero.“ „So sehe ich das nicht.“, erklärte Heero erneut und sah nach oben, als Odin wieder aus Wing kletterte. „Ich hab lange gebraucht, um es so zu sehen.“ „Wing sagt, es tut ihr leid und sie hats für die Familie getan.“, rief Odin dazwischen und rutschte am Bein hinunter. „Ihr wird es noch leidtun.“, murmelte Duo in seinen nicht vorhandenen Bart. „Ich hab jetzt tschö gesagt!“, erklärte Odin und trat vor ihn. „Sehr gut.“, wurde er gelobt und auf seiner Stirn geküsst. „Gehst du dann mit deinem Papa zurück ins Haus? Ich komme gleich nach.“ Odin nickte und nahm die Hand seines Vaters, der Duo noch einmal küsste. „Bis gleich.“ Duo atmete tief durch, als er sich in das Cockpit von Deathscythe setzte. „Ich hoffe du hast eine gute Erklärung parat.“ Doch als er sich an das Bedienungspult des Gundam setzte, wurde er lediglich fröhlich begrüßt. „Das ist deine Reaktion? Ernsthaft??“ Scythe erklärte ihm da lediglich, dass sie sich so viele Jahre nicht gesprochen hatten, dass ihm das angebracht schien. „Ist das der Grund, warum du meinen Sohn hier rein gelassen hast??“ Auf diese Frage wurde Duo mitgeteilt, dass Odin ein Blut mit dem Langhaarigen teilte und somit außer Frage stand, ob er den Gundam bedienen dürfte. „Er ist ein Kind, Scythe! Ok, ich war nicht viel älter, als ich dich das erste Mal gesteuert habe, aber er ist kein Soldat!“ „Du könntest es ihm viel besser erklären, wenn du dich mit ihm verbindest.“, kam es jetzt von Heero. Er hatte Odin vor den Fernseher platziert und steckte nun seinen Kopf ins Cockpit. „Heero…“ Zärtlich wurde Duo geküsst. „Es kann dir nichts passieren, ich passe auf dich auf!“ Der Langhaarige seufzte und kapitulierte in ihrem langjährigen Krieg. „Was muss ich machen?“ Da wurde ihm ein Chip gezeigt. „Der ist direkt mit Scythe und dem System verbunden. Kleb ihn dir in den Nacken, die Verbindung kommt dann über schmerzfreie Stromimpulse von allein.“ „…Und das ist Babysicher?“ Heero nickte. „Nichts geht in die Organe oder den Körper direkt. Ausschließlich die Nervenstränge deines Rückenmarks werden stimuliert.“ „Ok.“ Duo musste tief durchatmen. „Gib das Ding schon her.“ So wurde ihm der Chip gereicht, doch bevor er ihn nehmen konnte, stockte Heero. „Soll ich ihn dir anbringen?“ „Wäre vielleicht besser.“ „Komm her!“, lächelte Heero und rückte Duo selbst auf die Pelle um ihm den Chip zärtlich in den Nacken zu setzen. Im ersten Moment wurde Duo von Panik überflutet, bevor er sich beruhigte und eine Präsenz wahrnahm, die nur als Deathscythe zu beschreiben war. „Endlich sind wir einmal auf gleicher Ebene.“, vernahm er kurz darauf den Gundam in seinem Kopf, der ganz offensichtlich freundlich klang. „Ich habe lange darauf gewartet.“ „Wow.“ „Heero hat viel gearbeitet, damit wir das tun können.“, erklärte die Maschine weiter. „Nimm es mir nicht übel, Buddy, aber das ist ein bisschen unheimlich.“ „Du solltest trotzdem wissen, dass wir deinem Sohn kein Leid zufügen würden und es auch nicht getan haben.“ „Ich weiß, aber ihr hättet ihn auch nicht decken dürfen.“ „Haben wir nicht, genau so wenig, wie ihr je gefragt habt. Keine Fragen, keine Antworten, wir sind noch immer Maschinen.“ Seufzend rieb Duo sich über die Augen. „Ich will ihn nur beschützen.“ „Du kannst ihn aber nicht immer beschützen, Duo. Die Welt ist groß und jedes Kind muss seine eigenen Erfahrungen machen.“ „Und das weiß eine Blechbüchse, wie du, woher?“ „Das Internet… und dein Mann.“ „…Du gehst ins Internet?“ „Um meine Daten immer auf dem aktuellen Stand zu halten.“ „Wahrscheinlich lädst du dir nur heimlich Schweinkram runter!“ „Das verstehe ich nicht.“ „Immer noch keinen Sinn für Humor, was?“ „Ich verstehe deine Aussage nicht, wenn es ein Witz war.“ „Ich weiß.“ „Du hast dich sehr verändert.“, erklärte Scythe nach einer Weile, in der er Duo seine Gedanken hatte ordnen lassen. Duo ließ die Hände über die Steuerungselemente gleiten, als würde er seinen Gundam streicheln. „Inwiefern?“ „Du bist ruhiger geworden als damals. Du hast Menschen gefunden, die du mit Leib und Seele schützen willst, für die du alles gibst.“, erläuterte der Gundam, was er an den Gehirnwellen des Piloten erkannt hatte. „Wer hätte das gedacht, was?“, murmelte Duo und strich weiter über die Steuerung, wobei er sich daran erinnerte, wie er sie bedient hatte. „Ich hätte nie gedacht, dass es uns nach dem Krieg noch geben würde.“ „Den Gedanke hatte dein Mann auch viele Jahre. Doch irgendwann war er fort. Du warst der Grund dafür.“ „War gar nicht so leicht…bei seinem Dickschädel…“ „Dein Krieg ist auch vorbei.“, erklang es seltsam sanft für eine Maschine, doch sie kannte Duo bereits sehr lange. „Dein Schatten ist fort, Shinigami existiert nicht mehr. Du solltest den Krieg jetzt loslassen.“ Mit einem Mal lief Duo ein kalter Schauer über den Rücken und wie das Flackern einer Kerze flimmerten Bilder vor seinen Augen. „…Was?“ „Du kannst jetzt in Frieden leben, Duo.“ „Ja…ja…“ „Dann geh jetzt wieder zu deiner Familie.“ „Ich…ja…wir reden später weiter, Buddy.“ „Machs gut.“, verabschiedete sich der Gundam. Schwankend verließ Duo seinen Gundam und brauchte einen Moment, um auf den Metallsteg zu kommen, der auf Höhe der Cockpits angebracht war. Als Heero das sah, der an den Füßen der Maschinen gewartet hatte, kletterte er auf schnellstem Wege zu seinem Mann und zog ihn an sich. „Alles in Ordnung?“ „Ja…mir ist nur ein bisschen schwindelig.“ „Dann bringen wir dich jetzt aufs Sofa.“ Vorsichtig führte Heero ihn aus dem Hangar und zurück in ihr Haus. „Nur, wenn du dir keine Sorgen machst. Schwindel ist ein ganz normales Schwangerschaftssymptom.“ „Ich weiß!“, lächelte Heero und küsste ihn. „Dennoch bin ich vorsichtig.“ „Übervorsichtig.“ „Nur für uns!“, versicherte er jetzt und stellte sie auf den Fahrstuhl. „Du solltest dir trotzdem keine Sorgen machen. Es läuft doch alles wie es soll, oder nicht?“ „Es läuft alles gut.“, stimmte der Kurzhaarige zu und schmunzelte. „Lass mir doch meine Fürsorge.“ „Als würde ich ihr entkommen.“, neckte Duo ihn zärtlich. „Erst wenn meine kalte Leiche einige Meter unter der Erde vermodert.“, versicherte Heero mit guter Laune. „Ürks! Du bist eklig.“ „Soll ich uns jetzt gleich was kochen?“, fragte Heero nun und führte ich ins Haus, wo Odin noch immer vor dem Fernseher saß. „Nichts zu Schweres, denn mein Bauch ist schon voll.“, erklärte der Langhaarige und tätschelte sich seine Rundung. Sein Mann lachte vergnügt und nickte. „Ist gut, mein Schatz!“ „Du musst den Schal auch dran lassen.“, lachte Duo und richtete den Schal seines Sohnes zum dritten Mal. Odin lachte und schüttelte den Kopf. „Aber der Schal ist doof!“ Er sah demonstrativ zu Paul, mit dessen Familie sie Sylvester feierten. „Er trägt ja auch keinen!“ „Paul ist alt genug um selbst dumme Entscheidungen zu treffen.“ Duos Partner streckte dem Langhaarigen die Zunge raus, während Odin sich widerwillig den Schal umlegen ließ, da Heero verkündete, dass in wenigen Minuten das neues Jahr beginnen würde. „Ok, alle Mann raus!“, rief Duo da und trieb alle raus aus Pauls Haus, auf die Straße. Nun wieder begeistert, lief Odin vor in den Schnee und zog Pauls Sohn Eric mit sich. Bald sammelten sich auch die Erwachsenen um sie, die Sekt und Orangensaft ausschenkten, damit angestoßen werden konnte. Heero nahm sich, sich das innerlich wahrlich bewusst machend, ein Glas Orangensaft, wo er auch Duo eines von reichte. Sein Ehemann lächelte, bevor er einen Blick auf seine Uhr warf. „Ok… macht euch bereit! 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1… Frohes neues Jahr!!!“ „Frohes neues Jahr!“, rief Odin begeistert mit, als sich auch die anderen gratulierten und die ersten Raketen in die Luft flogen, sowie Böller auf der Erde landeten. Die ersten Momente stießen sie alle noch freudig miteinander an, bevor ein Knaller dicht bei ihnen explodierte. Heero der Duo im Arm hatte spürte da nämlich ganz deutlich, dass sich Duo extrem verkrampfte. So wurde sein Griff um ihn beschützender und er streichelte ihn mit einem sanften Blick. Duo lächelte ihm dankbar zu, da er nicht verstand, was ihn so erschreckte, doch als das Knallen richtig los ging war an Entspannung nicht mehr zu denken. „Schh…“, hauchte Heero beruhigend in sein Ohr, während ihr Sohn begeistert mit Kinderkrachern mitmachte. „Es sind nur Silvesterkracher, keine Bomben.“ „Ich weiß. Das ist nicht mein erstes Silvester, Heero.“ Trotz der beruhigenden Worte streichelte jener den Langhaarigen weiter und sah zu Paul. „Lässt du die Raketen für mich los?“ „Klar. Odin kann helfen, wenn er darf.“ „Nein, Odin ist noch zu klein dafür.“, verbot der Vater. Paul nickte und baute ihre Sektflasche auf, um damit die Raketen zu starten „Komm zu Mama und mir, Odin.“, rief Heero nun und wollte ihren Sohn mit in der Umarmung haben. „Aber Papa!“, meckerte Odin und warf eine Knallerbse auf den Boden. „Sei ein guter Junge.“, bat der Wingpilot sanft und hielt ihm eine Hand entgegen. Odin verzog das Gesicht, kam aber zu ihnen. Dafür wurde er stolz umarmt und geküsst. „Ich hab dich lieb, mein Schatz!“ „Weiß ich, Papa.“, erwiderte Odin, während seine Mutter zitternd eine Hand auf seinen Kopf legte. „Wollen wir jetzt nicht rein gehen und uns die bunten Farben durchs Fenster angucken?“, fragte Heero ruhig und tat, als würde er vor Kälte zittern. „Ist schon ok.“, warf Duo da ein. „Lass Odin seinen Spaß haben.“ „Sollen wir denn schon einmal reingehen?“, wurde er sanft gefragt. „Paul passt bestimmt auf.“ „Ja…bitte…“ Mit einem warnenden Wort an Odin, damit er vorsichtig war, führte Heero seinen Liebsten so wieder ins Haus. „Ich weiß nicht, was mit mir los ist.“, murmelte der Langhaarige, als sie wieder rein gingen. „Dein Mutterinstinkt ist stärker als früher.“, versuchte Heero ihn mit einem leisen Scherz zu beruhigen und führte sie aufs Sofa. „Ja, vielleicht macht mich die Schwangerschaft nur hypersensibel.“ „Das ist nicht schlimm!“, versicherte er Duo und küsste ihn. „Ich weiß, ich fühl mich nur plötzlich so…angespannt.“ „Dann werde ich dir jetzt helfen, dich zu entspannen!“, versprach Heero und kuschelte sie aufs Sofa, wo er Duo zu streicheln begann. Tatsächlich schien der Langhaarige sich zu entspannen, bis ein extrem lautes Knallen zu hören war. „Schh… Alles ist gut!“, wurde ihm beruhigend ins Ohr geflüstert. „Ich weiß, ich weiß…“ Heero legte nun ein sanftes Lächeln auf und Küsste Duo. „Ich finde es ziemlich niedlich. Zum ersten Mal kann ich dich so wirklich beschützen. Auch wenn es dafür keinen Grund gibt.“ „Ich bin ein Mann und nicht niedlich, Heero.“, protestierte Duo schwach. „Du bist mein Mann und ich liebe dich über alles!“, konterte der Kurzhaarige und erklärte, dass er Duo so niedlich finden konnte wie er wollte, bevor er ihn erneut küsste. „Ich liebe dich auch.“ Auf einmal stand Odin vor ihnen, der das Knallen ohne seine Eltern doch etwas unheimlich fand und streckte ihnen seine Arme entgegen. „Ich will auch kuscheln!“ Duo lächelte und winkte ihn zu sich. Glücklich kletterte Odin zu seinen Eltern und in ihre Arme. „Knallen ohne euch ist doof!“, gab er dort zu. „Ohne dich ist es auch nicht so lustig.“ Der Junge strahlte zu seiner Mutter und zu seinem Vater, auch wenn dabei deutlich wurde, dass seine Augenlider sehr schwer waren, weshalb er auch nur Minuten später in ihren Armen einschlief. Duo musste einen richtigen Kampf ausstehen, als er nach den Winterferien endlich in seine Werkstadt zurückkehren wollte. Das schaffte er auch nur unter den Voraussetzungen, dass Heero ihn zur Arbeit fuhr und abholte. Außerdem erlaubte sein Mann ihm nur Bürotätigkeiten, in denen er nichts heben oder sich irgendwie verrenken musste. Das war natürlich die Arbeit, die Duo am wenigsten lag, doch er ließ sich nichts anmerken, um seinen Sieg nicht zu ruinieren. So kam es aber auch, dass Odin immer Mittags nach der Schule besuchte und mit ihm gemeinsam aß. „Sag aber Papa nicht, dass wir Pommes hatten, ok?“ Odin schüttelte grinsend den Kopf. „Nein, mach ich nicht!“ Grinsend wurde Odin durchs Haar gewuschelt. „Du bist ein guter Junge.“ „Ich mag Gemüse und Fleisch.“, erklärte Odin da fröhlich. „Aber das was Papa macht ist langsam echt doof!“ „Ganz deiner Meinung, Spatz! Ab und an braucht der Mensch auch mal was richtig Ungesundes.“ Er lachte und begann voller Genuss die Pommes zu verschlingen. „Darf ich nach den Hausaufgaben wieder spielen gehen?“ „Willst du jemanden besuchen oder auf den Spielplatz?“ „Wir wollen uns auf dem Spielplatz treffen.“, erzählte Odin fröhlich. „Gut, aber pass auf die Straßen auf und sei wieder da, bevor dein Papa kommt, ok?“ „Ist gut!“, strahlte Odin und gab Duo einen Kuss. „Du bist ein guter Junge.“, lächelte der Langhaarige und rieb sich über den Bauch. „Und du bist eine tolle Mama!“ Duo lächelte ihn an und strich ihm durchs Haar. „Wenn du fertig bist, kannst du mit deinen Hausaufgaben anfangen.“ Kaum ausgesprochen, begann Odin die Fritten in sich reinzustopfen um schneller zu seinen Freunden zu kommen. Lachend sah Duo ihm zu, war aber nicht weniger gierig. „Kann ich jetzt spielen gehen?“, fragte Odin aufgeregt, als er endlich mit seinen wenigen Hausaufgaben fertig war. „Lauf nur, Spatz.“ Odin strahlte und gab seiner Mutter einen Kuss. „Bis nachher!“ Dann lief er aus der Werkstatt. Duo sah ihm mit einem seltsamen Blick nach, bevor er sich seinen Papieren zuwandte. Knapp eine halbe Stunde später kam Paul zu ihm, mit einem Stapel neuer Rechnungen, die Duo katalogisieren musste. „Hey, ich hab dir ein bisschen Arbeit mitgebracht.“ „Hm?“ Aufgeschreckt sah Duo auf. „Was ist?“ „Neue Kundenrechnungen.“, grinste sein Partner und legte ihm jene vor die Nase. „Wir sind gefragt und haben eine Menge Aufträge!“ Duo nahm sie an und sah sich dabei suchend um. „Wo ist Odin hin verschwunden?“ Paul runzelte die Stirn und deutete nach draußen. „Du hast ihn doch zum Spielplatz laufen lassen!“ Dann legte er den Kopf schief. „Vielleicht solltest du für heute Feierabend machen. Du bist ein bisschen durch den Wind.“ Duo runzelte ebenfalls die Stirn und versuchte sich daran zu erinnern, wann sein Sohn gegangen war. „Ich… ich bin ok.“ „Sicher? Heero killt mich, wenn mit dir was nicht stimmt.“ „Dann solltest du besser nicht petzen!“ „Ist ja gut!“, abwehrend hob Paul seine Hände. Grinsend ordnete Duo seine Papiere. „Jetzt lass mich arbeiten.“ „Soll ich dir nicht noch ein Wasser bringen?“ „Du bist ein Schatz.“ In den folgenden zwei Wochen verlief es ganz ähnlich, es kam des öfteren vor, dass Duo unterschiedliche Sachen mehrfach erledigen wollte oder das er mache Dinge nachfragen musste, obwohl er sie selbst kurz zuvor beschlossen hatte. Doch das geschah immer nur, wenn er auf der Arbeit und somit in der Stadt war, weshalb Heero davon keinerlei Kenntnis genommen hatte. In ihrem Haus im Wald hatte Heero unterdessen auch noch einiges zu tun, da der gesamte erste Stock noch nicht bewohnbar war. Aber er gab sein Bestes, denn nachdem vor Weihnachten die Wände und das Dach fertig gestellt waren, zwischen Weihnachten und Neujahr dann die Wasserleitungen für ihre kleine Kammer gelegt hatte, war er nun dabei, die komplette Elektrik zu legen, was bedeutete, nicht nur die Kabel in die Wände zu legen, sondern auch die Steckdosen vernünftig zu verteilen, genauso wie die Schalter und Anschlüsse für die Lampen. Dabei hatte er seinen Mann mehrere Stunden abwehren müssen, in denen Duo immer wieder darauf beharrte, dass er dabei helfen könnte. Auf einmal fühlte Heero starke Arme von hinten um sich und ein Babybauch, der sich an ihn schmiegte. „Ich muss doch arbeiten, Schatz!“, seufzte er leicht frustriert. Lippen strichen über seinen Hals und er konnte spüren, dass sie zu einem Grinsen verzerrt waren. „Ich bin sicher, dass du für heute Schluss machen willst.“ Heero seufzte erneut, konnte dann aber fühlen, wie sich lange Haar über seine Schulter nach vorn legten, als Duo seinen Hals weiter mit Küssen übersäte. „Mhh… Möglich, dass du mich überreden könntest…“ „Ich konnte ein Nein schon immer in ein Ja verwandeln.“ Er grinste und drehte sich zu dem Langhaarigen um. Mit einem Blick, wie Heero ihn noch nie gesehen hatte, sah Duo ihn an und forderte ihn regelrecht zu einem Kuss auf, doch noch bevor sich ihre Lippen trafen wandte er sich ab und schlenderte die Treppe ins Erdgeschoss herunter. Heero klappte entsetzt der Mund auf und er starrte Duo nach. „Aber…“ Er schluckte und sah auf den wohl wissend schwingenden Hintern, seines Liebsten, bevor dieser über die Treppe verschwand. Heero folgte ihm keuchend, doch Duo schien regelrecht verschwunden. Doch er fand ihn schließlich in ihrem Schlafzimmer und es verschlug ihm die Sprache. Duo lag nackt auf ihrem Bett und war, trotz schwellenden Bauches, der Inbegriff der Verführung. Sein Blick war lockend und seine Haare fielen um seinen Körper wie ein Schleier aus Seide. Niemand, vor allem nicht Heero, hätte diesem Anblick widerstehen können. Wie gebannt trat der Kurzhaarige weiter zum Bett und schloss die Türe hinter sich. Auf seinem Weg, entledigte er sich gleich seines Shirts und leckte sich demonstrativ über die Lippen. Grinsend winkte Duo ihn näher. Und Heero kam, wobei er das Shirt auf den Boden fallen ließ und dann bereits seine Hose öffnete. Bevor er dann aber auch diese ausziehen konnte wurde der Jeansstoff ergriffen und Heero mit einem Ruck aufs Bett gezogen. „So stürmisch?“, lachte Heero und wollte sich auf Duo rollen um ihn zu küssen. Doch bevor er das vollbrachte lag er plötzlich unter seinem Mann. „Heute Nacht gehörst du mir!“ Nach einer unbeschreiblich guten, heißen, aber vor allem wilden Nacht, lag Heero vor Duo und schlief mit einem seligen Lächeln den Schlaf der Gerechten. Der Langhaarige schlief weniger gut und erwachte früh am Morgen mit einem schmerzenden Kopf, als hätte er am Abend zu viel getrunken. „Uhh…“ Als er sich dabei bewegte, fühlte er, dass er gerade, mit den letzten flüssig, klebrigen Überbleibsel ihrer Nacht, aus Heero heraus kam, der sich nun noch ein wenig nach hinten lehnte, da er weiter Duos Arme um sich haben wollte. „Was zum…?“ Verschlafen löste Duo sich von ihm und setzte sich auf. Er versuchte durch den Nebel seiner Erinnerungen zu steigen, um zu verstehen wie er ins Bett gekommen war. Das letzte an was er sich erinnerte war nämlich, wie er Odin ins Bett gebracht hatte. Das war auch der Grund, warum Heero vollends erwachte und sich verschlafen und mit verzerrtem Gesicht zu ihm umdrehte. „Was ist los, Schatz?“ „Heero?“ Duo wollte ihn gerade fragen, wann sie zu Bett gegangen waren, als die Decke so verrutschte, dass er das Blut an den Beinen des Größeren sehen konnte. „Was ist passiert?“ Auch wenn Heero Schmerzen zwischen seinen Schenkeln hatte, setzte er sich auf und streichelte Duo verträumt über die Wange. „Hast du dir so das Hirn rausgevögelt, als du mir den Verstand geraubt hast, dass du nicht mehr weißt, wie wild die letzte Nacht war?“ „Was?“ Verwirrt sah Duo ihn an, bevor er mit Entsetzen realisierte, dass er das Blut verursacht hatte. „Du warst so unglaublich heiß letzte Nacht!“ Heero grinste und zog ihn in seine Arme. „Du… Heero, du bist vol Blut!“ Jetzt verzog der Kurzhaarige wieder sein Gesicht. „So fühlt es sich jetzt auch an." „Bist du verletzt??“ „Möglich.“, gab Heero zu. „Heero!“ „Ja.“, erklärte der Kurzhaarige und gab Duo einen Kuss. „Aber bleib ruhig, dass kann passieren, so heftig, wie wir diese Nacht waren.“ „Wie soll ich da bitte ruhig bleiben??“ „Sollen wir es versorgen?“, wurde Duo sanft gefragt und weiter gestreichelt, wobei er Striemen an Heeros Handgelenken und Hals entdeckte, von den Kratzspuren an dessen Schultern einmal abgesehen. Duos Augen wurden wässrig, als er mit zittrigen Fingern über den Hals des Größeren fuhr. „Schatz!“ Besorgt wurde er direkt an Heero gezogen und gehalten. „Es tut mir leid.“, hauchte Duo mit bebender Stimme. „Ich würde dir nie weh tun wollen.“ „Ich weiß!“ Heero trennte sie einige Zentimeter und streichelte dem Langhaarigen über das Gesicht. „Das war ein kleiner Unfall! Es ist alles gut. Ich habe keine Schmerzen und du hast doch sofort wieder losgelassen.“ „Keine Schmerzen? Willst du mich verarschen?“, entwich es Duo da krächzend. Er bekam einen vorsichtigen Kuss. „Wollen wir mich verarzten gehen? Geht es dir dann besser?“ Duo schüttelte erst den Kopf, nickte dann aber. Dafür wurde er geküsst und dann umarmt. „Na komm!“ Vorsichtig stand Heero auf, bedacht darauf, dem Langhaarigen keine Schmerzen zu zeigen und half diesem dann auch auf. „Wollen wir danach baden? Es wird noch was dauern, bis Odin aufsteht.“ „Baden ist vielleicht nicht so klug.“, murmelte Duo und deutete auf Heeros unteren Körperbereich, ohne hin zusehen. Sanft wurde er in eine Decke gewickelt und dann ins Bad geführt. „Und wie wäre es mit einer Dusche?“ „Die werden wir brauchen.“ Im Bad angekommen, erhielt Duo wieder einen Kuss, bevor Heero ihn aus der Decke wickelte und zu ihrem Verbandskasten schritt. „Was brauchst du?“ Duo schluckte und legte die Arme um sich selbst. „Sollte ich das nicht fragen?“ Da kam der Kurzhaarige wieder zu ihm und streichelte ihn. „Soll ich es lieber allein machen?“ „Nein! Ich will dir helfen…“ „Gut.“ Heero nickte und kam mit einer Salbe zu Duo zurück, die er ihm reichte. „So wie es sich anfühlt, wird die helfen.“ „Es tut mir leid.“, wisperte Duo da noch einmal. „Es wird nicht mehr passieren.“, versprach ihm der Größere und reichte ihm nun noch einen feuchten Waschlappen. „Ich liebe dich.“, nuschelte Duo da und küsste ihn vorsichtig. „Ich wollte dir nicht weh tun.“ „Ich weiß und ich bin nicht böse!“, erklärte Heero und ließ sich nun zwischen den Beinen versorgen. Duo war äußerst vorsichtig mit ihm und versuchte dabei auch noch nicht in Tränen auszubrechen. „Es ist ok.“, hauchte Heero ihm immer wieder zärtlich zu und zeigte keinerlei Regung, vor allem wenn es weh tat. „Ich… ich bin fertig… ist es ok?“ „Es ist gut!“, versicherte Heero und zog ihn in seine starke Arme. „…Es tut mir so leid…“ „Ich liebe dich!“, flüsterte er dem Kleinen nun zu und hielt ihn erst einmal nur fest. Duo schniefte und umarmte Heero zärtlich. „Ich liebe dich über alles in der Welt!“ Der Kurzhaarige hielt ihre Umarmung und wollte für Duo da sein. „Du… du bist nicht böse auf mich?“ „Nein, bin ich nicht!“, erklärte er Duo weiter ohne ihn loszulassen. „Dann sollten wir uns jetzt richtig sauber machen, okay?“ „Ja.“ Heero versuchte sich an einem Lächeln und stieg mit ihm in die Badewanne zum Duschen. „Du musst vorsichtig mit dem Wasser sein.“, wies Duo ihm da leise an. Wieder stimmte Heero zu und machte das Wasser an, wonach er fragte, ob die Temperatur für den Langhaarigen so in Ordnung war. „Du machst dir viel zu viele Sorgen um mich.“, wurde Heero da zärtlich gescholten. „Ich kann gar nicht anders!“ Der Kurzhaarige lächelte und steckte den Duschkopf über ihnen fest. „Dabei bist du der Verletzte.“ Seufzend strich Duo ihm über die Brust. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Zärtlich wurde seine Hand festgehalten. „Ja, du könnest aufhören dir Vorwürfe zu machen. Bitte…“ „Das ist nicht so leicht…“ „Versuchst du es denn für mich?“, bat Heero sanft und streichelte die Finger. „Für dich.“, wurde es ihm versprochen. Dafür schenkte er Duo ein Strahlen und einen Kuss. „Dann lass mich dir die Haare waschen und wenn du lieb bist, schrubbst du mir danach den Rücken.“ Gefasster, aber immer noch ziemlich unglücklich, stand Duo später in der Küche und machte Frühstück. Heero war derweil in ihr Schlafzimmer verschwunden und bezog das Bett neu und Odin kam verschlafen in die Küche. Er gewöhnte sich so langsam an seinen Wecker, den er zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte und stand nun meist allein auf. „Morgen Mama!“ „Morgen, Spatz.“ Abwesend lächelnd beugte Duo sich zu ihm und küsste ihn. „Gibt es schon Frühstück?“, fragte der Junge und setzte sich an den Tisch. „Dein Rührei ist so gut wie fertig.“ „Bekomme ich auch Speck?“ „Wenn du dich schnell waschen und anziehen gehst, dann ja.“ „Toll!“ Odin strahlte und lief zu Duo um ihm einen Kuss zu geben. „Mach ich!“ Dann lief er weiter ins Badezimmer. Seine Mutter sah ihm lächelnd nach, auch wenn Duo sich innerlich nicht nach einem Lächeln fühlte. Es war nicht nur, dass er Heero verletzt hatte, es war auch, dass ihm jegliche Erinnerung daran fehlte. Kurz darauf trat auch Heero wieder aus dem Schlafzimmer. Er war genau so frisch gekleidet, wie er das Bett bezogen hatte und er trug einen Schal, damit Odin nichts von den nächtlichen Überbleibseln sah. „Sicher, dass du heute zur Arbeit willst?“, fragte er sanft und kam zu Duo in die Küche. „Ich lasse Paul schon während des Mutterschutzes lang genug allein.“, wehrte Duo den Vorschlag ab. „Ich komme schon klar.“ „Du warst vorhin so verwirrt.“, versuchte Heero sich zu erklären. „Ich kann trotzdem meine Unterschrift auf die Auftragspapiere setzen.“ „Wenn aber irgendwas ist, kannst du jederzeit anrufen und ich komme dich holen!“, versicherte er dem Langhaarigen nun. „Ich weiß, aber ich bin in Ordnung.“ „Nun gut.“ Heero sah zu ihrem Sohn, der aus dem Bad gestürmt kam. „Ist mein Speck fertig???“ „So gut wie, setz dich schon mal an den Tisch.“, wies Duo an und wendete den Speck in der Pfanne, bevor er das Ei auf ihre Teller verteilte. „Mjam!“, strahlte Odin und nahm, genauso wie Heero Platz. Kurz darauf bekam er dann seine Eier und Speck. „Lasst es euch schmecken.“ Duo bekam noch einen letzten Kuss. „Dann viel Spaß beim Arbeiten, ich bringe jetzt Odin in die Schule.“ „Ist gut.“ Duo beugte sich zur Rückbank, um auch Odin einen Abschiedskuss zu geben. „Bis heute Mittag, Mama!“, grinste der Junge und winkte Duo. „Bis dann und viel Spaß in der Schule!“ Heero nickte genauso wie Odin, bevor der Kurzhaarige losfuhr. Duo sah dem Auto noch nach, bevor er sein Handy zückte und eine bekannte Nummer wählte. Dort klingelte es nur einmal, bevor der Gewünschte abnahm. „Hi Duo, was verschafft mir so früh die Ehre?“ „Q…können wir uns treffen? Heute? Jetzt?“ Quatre hörte sofort, dass etwas nicht stimmte und nickte. „Ich sage gleich alle Termine ab und nehme den Flieger. Ich bin in zwei Stunden bei dir!“ „Danke.“ „Dann bis gleich.“, verabschiedete sich der Blonde und wollte auflegen. „Warte!“, hielt Duo ihn noch einmal auf. „Hol mich in der Werkstadt ab und sag Heero nichts, ok?“ Quatre stutzte, stimmte aber zu, bevor er das Telefonat beendete. Duo steckte sein Handy wieder ein, atmete tief durch und betrat seine Werkstadt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)