Die etwas anderen Seiten Japans von Shiki_chan ([ItaXSaku]) ================================================================================ Kapitel 5: Brüder wie Tag und Nacht ----------------------------------- Sakura nahm sich den nächsten Tag frei. Das Ereignis des Vortages hatte sie ziemlich mitgenommen und sie brauchte dringend etwas Ruhe und Zeit für sich. Sie schlief sich erst mal aus, wobei das nicht ganz so einfach war, wie erhofft. Als sie dann wach war, beschloss sie mal nach Sasuke zu sehen, immerhin bezweifelte sie etwas, dass er einfach so ruhig im Bett liegen bleiben würde. Und wie erwartet fand sie den Uchiha auch nicht in seinem Zimmer vor. Die Ärztin seufzte genervt auf. Unfassbar wie viel Stolz ein Mensch haben konnte, dass er nicht mal, wenn er verletzt war, sich schonen wollte. Sakura beschloss also nach dem jüngeren Uchiha zu suchen. Und sie hatte auch schon eine Ahnung, wo sie ihn finden würde. Sie ging zur Schießanlage und kaum betrat sie diese, konnte sie auch schon Schüsse hören. Einen Moment sah sie sich um und schon erkannte sie die gesuchte Person. Augenrollend ging sie zu ihm hinüber. „Was an den Worten „Ruh dich aus“ war für dich unverständlich?“, wollte sie von ihm wissen, als Antwort kam jedoch nur das Geräusch eines Schusses. Die Haruno seufzte und verschränkte die Arme. Es hatte seine linke Brust erwischt, weswegen er das scheinbar nicht als Hindernis für ihn sah, er war Rechtshänder und mit seiner Waffe konnte er somit weiterhin hantieren. Aber irgendwie hatte Sakura das Gefühl, dass ihn etwas aufregte, denn sonst traf sie ihn nur selten hier an. Für gewöhnlich war er ja ein guter Schütze, aber möglicherweise kamen Zweifel in ihm auf. Die Rosahaarige ging wieder zu ihm und legte eine Hand auf seine rechte Schulter, um ihn etwas ruckartig zu sich zu drehen. Sie hatte darauf geachtet, dass er nicht gerade zielte, also konnte somit auch nichts schiefgehen. Sasuke sah sie an, als er ruckartig umgedreht wurde. Er sah etwas überrascht aus, dass die Ärztin solche eine Kraft hat, aber dann war sein Blick wieder kühl. „Was ist?“, wollte er wissen und war schon fast wieder dabei sich umzudrehen, doch Sakura hielt ihn davon ab. „Ich hab doch gesagt du sollst dich ausruhen! Die Wunde ist noch nicht mal ansatzweise verheilt und du musst schon wieder deine ganze Kraft beanspruchen“, murrte sie. Selbst die Infusionsnadel hatte er sich einfach hinausgezogen. „Was soll’s, ist nicht das erste Mal“, murmelte er. „Aber das erste Mal, seit ich hier bin! Und wenn ich hier schon Ärztin spielen muss, dann erwarte ich, dass ihr halbwegs erträglich Patienten seid! Wenn die Naht ausreißt, dann wird die Wunde wieder höllisch bluten und denkst du wirklich, dass es so gesund ist, ständig Blut zu verlieren?!“, meckerte sie ihn an, er schien allerdings einfach nur unbeeindruckt davon. „Wie du meinst“, murmelte er und wollte sich abermals wegdrehen, wurde aber erneut von Sakura daran gehindert, worauf er nun doch ziemlich sauer wurde. „Was glaubst du wer du bist, dass du mich herumkommandieren kannst? Lass mich einfach in Ruhe, kapiert? Du nervst!“, schrie er sie an, steckte seine Waffe ein und verließ die Schießanlage, wobei die Tür mit einem lauten Knallen zufiel. Schweigend blieb sie am Fleck stehen, senkte etwas den Blick und seufzte leise. Zugebenermaßen musste Sakura sich eingestehen, dass es doch etwas verletzend war, wenn sie sich anhören musste, dass sie nervte. Sie war doch nicht freiwillig hier, sie würde niemanden nerven, wenn sie nicht hier sein müsste. Sie hatte aber einfach keine andere Wahl. Es war ihre Pflicht jedes Mitglied hier am Leben zu erhalten. Sie wollte doch einfach nur, dass das was sie tat geschätzt wurde. Und am Tag zuvor hatte sie noch das Gefühl, dass Sasuke es schätze, dass sie ihm das Leben rettete, aber nun war dieses Gefühl mit einem Mal komplett verpufft. Sie schüttelte den Kopf, versuchte so ihre Gedanken abzuschütteln. Sollte dieser Sturkopf doch machen was er wollte, im Endeffekt war Sasuke auch nur irgendeiner dieser Yakuza-Typen und Sakura hatte ihren Job erledigt, dass der Schwarzhaarige einfach auf eigene Faust weiter machte, dafür konnte sie nichts. Leise seufzend machte sie sich schließlich auf den Weg aus der Anlage und wollte eigentlich wieder zurück in ihr Zimmer, da hatte sie immerhin ihre Ruhe, jedoch kam ihr Itachi entgegen, welcher merkte, dass die Haruno wohl ein wenig aufgebracht war. Da er selbst zuvor nach Sasuke gesehen hatte und ihn nicht in seinem Zimmer finden konnte, ging er davon aus, dass er es war, über den sich die junge Frau ärgerte. „Ich vermute mal Sasuke zieht es nicht gerade vor sich hinzulegen und auszuruhen“, sprach der Uchiha sie schließlich darauf an, worauf Sakura seufzte und schließlich etwas nickte. „Es scheint so als würde er das mit Absicht machen. Gestern hat er sich noch bei mir bedankt und jetzt dreht er wieder am Rad und macht wonach ihm gerade ist“, grummelte die Rosahaarige und verschränkte die Arme vor der Brust. Am liebsten hätte sie noch viel mehr von ihrem Ärger hinausgelassen, doch sie hielt sich zurück, nicht weil sie mit Itachi sprach, dieser hatte bis jetzt nie etwas dagegen gesagt, wenn sie sich bei ihm über etwas aufgeregt hatte, aber sie fand einfach, dass es das gerade nicht wert war. Aber dass sie noch aufgebracht war, das bemerkte Itachi natürlich und versuchte sie nun einfach auf andere Gedanken zu bringen. „Wenn du nicht gerade schwer beschäftigt bist, könnten wir doch in die Stadt fahren“, schlug er ihr vor und wartete ihre Reaktion ab. Scheinbar hatte die junge Ärztin erkannt, was Itachi damit versuchte, weswegen sich doch ein leichtes Schmunzeln auf ihren Lippen zeigte. Dementsprechend nickte sie schließlich zustimmend und ging zusammen mit Itachi ins Versteck zurück. Aus ihrem Zimmer holte sie sich noch ihre kleine Handtasche und traf sich anschließend mit dem älteren Uchiha bei seinem Auto, in welchem er schon saß und wartete. Somit musste Sakura nur mehr zusteigen und sie fuhren gemeinsam in die Stadt. Sakura wusste zwar nicht, was genau Itachi machen wollte, doch einfach mal etwas Ablenkung zu haben, war schon ein guter Anfang. In der Stadt angekommen, schlenderten sie erst mal die Straßen entlang. Dabei schwiegen sie. Der Uchiha war nun mal kein Mann der großen Worte und Sakura störte das auch nicht sonderlich, ihr Blick war auf die Schaufenster neben sich fixiert. In diesen konnte sie alle möglichen Sachen entdecken. Kleidung, Handtaschen, Männeranzüge, Schmuck. Bei einem der vielen Schmuckgeschäfte blieb Sakura stehen und so tat es auch der Schwarzhaarige, welcher ihr bis eben nur hinterher ging. Die junge Ärztin hatte etwas entdeckt. Es war ein silbernes Armband mit mehreren kleinen Anhängern. Eigentlich war Sakura nicht der Typ Frau, der gerne Schmuck trug. Unter anderem ließ es ihre Arbeit auch gar nicht zu. Aber irgendetwas an diesem Armband gefiel ihr. Allerdings wandte sie sich schließlich seufzend von dem Schaufenster ab. Es würde sich nicht lohnen es sich zu kaufen, da sie es doch ohnehin nie tragen können würde, außer vielleicht in ihrer Freizeit. Itachi hatte ihr bis eben über die Schulter gesehen und somit auch einen Blick auf das Schmuckstück geworfen, welches der Rosahaarigen zu gefallen schien. Doch als sie sich wieder wegdrehte, tat es auch der Schwarzhaarige. Stattdessen bleib sie einen Laden weiter stehen. Sie sah zu Itachi. „Ich bin gleich wieder da, muss nur eben etwas besorgen“, meinte sie knapp und verschwand in dem Laden. Itachi wartete solange außerhalb. Nach einigen Minuten kam Sakura mit einer Plastiktüte wieder, in welcher sie einige Shampoos und Duschgels hatte. Ihre gingen nämlich langsam aus. „Was hältst du davon, wenn wir Eis essen gehen?“, schlug sie schließlich vor, was der Schwarzhaarige ohne weiteres annahm. So gingen sie zur nächsten Gelateria, wo sie sich eine Tüte Eis gönnten und sich dann auf einer Parkbank nieder ließen. Schweigend aßen sie ihr Eis, Sakura eine Kugel Erdbeereis und Itachi eine Kugel Schokoladeneis, bis schließlich die Ärztin ihre Stimme erhob. „Sag mal, Itachi…hast du jemals darüber nachgedachte die Yakuza zu verlassen? Deine Sachen zu packen und abzuhauen?“, fragte sie nach. Dabei achtete sie darauf, dass gerade kaum Menschen in der Nähe waren, damit niemand etwas mithörte. Sakuras Begleitung sah nun zu dieser und sie konnte aus seinem Blick heraus erkennen, dass er nicht ganz verstand, wie sie nun darauf kam. „Ich sehe es dir an. Du bist genauso ungerne bei den Yakuza wie ich. Also…hast du mal darüber nachgedacht?“, fragte sie schließlich erneut und sah Itachi dabei abwartend an. Dieser erwiderte ihren Blick, wandte sich aber schließlich seufzend ab. „Es tut nichts zur Sache, ob ich darüber nachgedacht habe. Ich gehör hier nun mal hin, ob ich will oder nicht“, antwortete er lediglich darauf und aß die letzten Bissen seines Eises. Sakura war sichtlich enttäuscht von seiner Antwort. Sie hatte einen Moment lang die Hoffnung gehabt, dass sie vielleicht mit Itachi Fluchtpläne schmieden könnte. Sie könnten doch zusammen einfach abhauen, in ein anderes Land untertauchen und dort ein neues Leben beginnen. Zusammen. Etwas überrascht von sich selbst, schüttelte sie den Gedanken wieder ab. Wie kam sie denn darauf, dass sie zusammen etwas aufbauen könnten? Immerhin kannten sie sich doch immer noch kaum, auch wenn sie nun schon einige Zeit miteinander verbrachten. Nachdem auch Sakura ihr Eis gegessen hatte, erhoben sie sich wieder und schlenderten auch noch einige Zeit durch die Stadt, bis sie wieder zu Itachis Auto zurück gingen und zum Yakuza-Versteck zurück fuhren. Dort angekommen trennten sich wieder ihre Wege. Die Ärztin beschloss sich eine Kleinigkeit zu Essen zu gönnen, weswegen sie in die Küche ging, um sich dort ein belegtes Brötchen zu machen. Während sie dieses Bissen für Bissen aß beschloss sie, nach dem Essen nochmal nach Sasuke zu sehen. Gerade als sie sich auf dem Weg zu Sasukes Zimmer machen wollte, kam dieser in die Küche und hätte Sakura nicht schnell genug gebremst, wäre sie in den Schwarzhaarigen hineingerannt. „Ich wollte gerade nach dir sehen. Wie geht es deiner Wunder?“, kam Sakura schließlich auf den Punkt und nahm sich die Freiheit sein Shirt hochzuziehen, damit sie einen Blick auf die Wunde werfen konnte. Diese war noch verbunden, immerhin etwas, allerdings wollte sie den Verband wechseln und sich nochmal alles genauer ansehen. Sasuke sah sie nur mit hochgezogener Augenbraue an. „Sag mal, gehst du eigentlich immer so ran? Vermutlich hat Itachi deswegen einen Narren an dir gefressen“, meinte er grinsend. Sakura rollte nur etwas mit den Augen. „Das wär dir vermutlich mehr als Recht, hm?“, entgegnete sie ihm, ließ dann sein Shirt los und griff stattdessen nach seiner Hand. „Los, ich schau mir das nochmal genauer an und wechsel den Verband“, meinte sie und zog ihn dann auch schon mit sich in den Behandlungsraum. Augen rollend ließ Sasuke es zu. Wenn er schon durch die Gegend lief, obwohl Sakura ihm es eigentlich verboten hatte, dann sollte er zumindest die Kontrolle zulassen. Im Behandlungsraum wies Sakura ihn an sich hinzusetzen, was der Uchiha dann auch tat. Kurzerhand entfernte sie den Verband, sah sich die Wunde nochmal an und nickte dann etwas. „Obwohl du deine Bettruhe nicht einhältst scheint die Wunde gut zu heilen“, erklärte sie und verband die Wunde schließlich wieder neu. „Das war’s, du bist mich wieder los“, erklärte sie, als sie fertig war. „Du bist ja viel lockerer als heute Morgen. So bist du nur mehr halb so nervig“, grinste er leicht, erhob sich dann aber und verließ mit ihr den Raum. „Schon klar, Uchiha“, erwiderte sie nur und ging mit einem Winken zu ihrem Zimmer. Sasuke sah ihr dabei nur etwas grummelnd hinterher. Da sich der Tag langsam zu Ende neigte, machte sich Sakura in ihrem Zimmer schließlich bettfertig. Doch gerade als sie sich umzog, bemerkte sie eine kleine Schachtel auf ihrem Nachtkästchen. Fragend setzte sie sich auf ihr Bett und nahm das kleine Schächtelchen in die Hand. Wo kam das denn plötzlich her? Sie schüttelte es kurz und es war ein leises Geräusch zu hören. Schließlich öffnete Sakura die Schachtel und entdeckte darin ein silbernes Armband mit mehreren kleinen Anhängern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)