Die etwas anderen Seiten Japans von Shiki_chan ([ItaXSaku]) ================================================================================ Kapitel 2: Neuer Alltag, neue Hindernisse ----------------------------------------- Nun saß sie schon eine ganze Weile in diesem Raum. Es war ein anderer Raum, als der, in welchem sie aufgewacht war. Er war geräumiger, ein bisschen zumindest. Itachi hatte nicht viel gesagt, bevor er gegangen war, Sakura ahnte einfach mal, dass das nun hier ihr Zimmer war. Soweit war es ja ganz nett hier, aber dennoch, sie hatte keine Lust hier rumzusitzen. Und ihr Tattoo. Sie hatte es noch nicht gewagt in den Spiegel zu sehen, welcher in dem Raum neben dem Kleiderschrank hing. Warum wusste sie selbst nicht genau. Sie hatte einfach Angst vor dem, was sie nun für immer zieren würde. Früher oder später würde sie es ohnehin sehen. Fürs erste entschied sie sich aber für später. Viel eher wollte sie nun wissen, wie lange sie hier rumsitzen musste, bis sie endlich irgendetwas gesagt bekam. Immerhin hatte sie keine Ahnung wie es nun weiter gehen sollte. Würde sie nun für immer hier bleiben müssen? Und was war nun mit ihrem Job? Ob man sie schon suchte? Oder gekündigt hatte? Alle möglichen Gedanken gingen Sakura durch den Kopf. Doch schließlich öffnete sich ihre Zimmertür, die bis eben noch abgeschlossen war. Auch wenn Sakura sich hier wohl verlaufen würde, gingen die Verbrecher nun mal auf Nummer sicher. Der Blick der Rosahaarigen glitt zur Tür, welche nun geöffnet war und im Türrahmen stand eine schwarzhaarige Person. Die junge Ärztin hatte ihn schon vorhin, an dem großen Tisch gesehen. Und wenn sie ihn genauer betrachtete fand sie, dass er Itachi ziemlich ähnlich sah. Allerdings schwieg sie und wartete auf eine Reaktion des jungen Mannes. Dieser allerdings machte anfangs auch nicht die Anstalt etwas zu sagen. Stattdessen haftete sein Blick an der Haruno, musterte sie eingehend von oben bis unten. Und auch ihr Tattoo, welches sie immer noch bedeckt hatte, betrachtete er. Ein spöttisches Grinsen huschte über seine Lippen, verschwand aber genauso schnell wie es aufgetaucht war. „Da haben sie dir ja genau das richtige Tattoo verpasst. Was Passenderes gibt es für dich nicht“, meinte er kühl und trat schließlich ein, schloss anschließend die Tür hinter sich. Sakura blinzelte ein wenig, hatte sie keine Ahnung was genau er damit meinte, immerhin hatte sie es sich noch nicht angesehen. Nicht mal einen Blick nach unten hatte sie gewagt. Sie seufzte etwas genervt. „Schön und gut, deswegen will ich es trotzdem nicht“, murmelte sie und drehte den Kopf von ihm weg. Was wollte er? Irgendwie mochte sie es nicht, mit ihm hier alleine zu sein. Wer weiß was er vor hatte. „Besser das hier, als die Narben vom weglasern“, meinte er Schultern zuckend und trat schließlich näher an sie heran. Da sie auf ihrem Bett saß, musste er ein wenig zu ihr hinunter sehen. In der Tat war Sakura eine hübsche Frau, aber zugeben würde Sasuke dies niemals. Außerdem war eine Beziehung oder allgemein eine Frau einfach nur im Weg. Er hatte besseres zu tun, als sie um jemand anderen als sich selbst zu kümmern. Dennoch, vielleicht konnte er ja Sakura zu ganz anderen Dingen hinreißen, allerdings wohl erst später. Jetzt musste sie sich erst mal an ihre neue Routine gewöhnen, an ihr neues Leben. Sasuke ließ es sich jedoch nicht nehmen sie schon ein wenig für sich zu gewinnen, zumindest erhoffte er es sich so. Schließlich war er doch ein Frauenheld. Jede Frau lag ihm innerhalb kürzester Zeit zu Füßen und nachdem er sie mal im Bett hatte, waren sie ohnehin nicht weiter interessant. So würde es wohl auch bei der Rosahaarigen laufen, dachte Sasuke zumindest. Er blieb direkt vor ihr stehen und legte seine Finger unter ihr Kinn, um ihren Kopf schließlich ein wenig mit Schwung zu sich zu lenken. „Glaub mir, so schlimm wie du denkst, ist es hier nicht. Du wirst dich schnell zurecht fingen, Kleines“, meinte er ruhig und blickte in ihre strahlend grünen Augen. Sakura allerdings schob seine Hand mit ihrem Handrücken weg und schüttelte den Kopf. „Schlimmer als hier kann es nirgends sein! Und nenn mich nicht Kleines“, erklärte sie stur und wandte wieder ihren Blick ab. Der Schwarzhaarige merkte schnell, dass es bei Sakura wohl nicht so einfach war, wie bei anderen Frauen, deswegen musste er auch ein wenig Grinsen. Er mochte Herausforderungen. „Wer bist du überhaupt?“, wollte die Ärztin schließlich von ihm wissen und sah ihn deswegen doch wieder an, wäre es unhöflich ihn nicht anzusehen, wenn sie etwas wissen wollte. „Ich heiße Sasuke und bin Itachis Bruder. Übrigens hat er mich geschickt. Er scheint beschäftigt zu sein, deswegen soll ich dir schon mal die wichtigsten Räume zeigen und anschließend mit dir den Umgang mit Waffen trainieren“, erklärte er und erwiderte dabei ihren Blick, sah stur in ihre Augen und würde nicht wegsehen, bevor sie es tat. Eigentlich würde man sagen, dass es doch ziemlich früh war, Sakura jetzt schon eine Waffe in die Hand zu drücken. Immerhin könnte sie damit auch gleich jemanden bedrohen, in diesem Fall wohl Sasuke. Aber die Yakuza wussten scheinbar wie die Rosahaarige tickte. Nicht umsonst hatten sie gut ein Jahr die Routine Sakuras beobachtet. Ihr Verhalten, ihre Gewohnheiten, ihr Charakter, alles wurde aufs genauste studiert und notiert. Somit musste man sich keine Sorgen machen, denn sie konnte weder mit Waffen umgehen, noch konnte sie auch nur eine Fliege etwas zu leide tun. Sakura sah ihn ziemlich verdutzt an. Waffen? Hatte sie das richtig verstanden? Nein, da würde sie sich dagegen stellen! Niemals würde sie so ein Teil auch nur in die Hände nehmen! „Ich werde auf keinen Fall eine Waffe anfassen!“, protestierte sie und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Ich rette Leben, aber ich zerstöre keine Leben!“, erklärte sie und sah den Uchiha ziemlich mürrisch an. Da würde der jüngere der Brüder noch eine schwere Aufgabe vor sich haben. „Das wird dir nicht erspart bleiben“, meinte er dazu nur, entfernte sich von ihr und ging zur Tür. Bei dieser blieb er schließlich wieder stehen und sah zu Sakura hinüber. „Komm mit“, forderte er sie auf und verließ anschließend den Raum. Seufzend erhob Sakura sich und folgte dem Uchiha. Dieser führte sie ein wenig durch das Versteck, zeigte ihr die wichtigsten Räume, darunter auch der Behandlungsraum, in welchem sie künftig die verletzten Yakuza Mitglieder behandeln durfte. Wirklich viel zu sagen hatte Sasuke bei seiner Führung nicht. Viel eher ging er einfach nur stur von einem Raum zum anderen. Welche Räume es waren, war schließlich nie schwer zu erkennen. Zu guter Letzt führte er sie in die Schießanlage, wo er nun die Aufgabe übernehmen sollte ihr eine Waffe zuzuteilen und ihr den Umgang mit dieser zu erklären. Kaum hatten sie die Anlage betreten, schloss Sasuke die Tür hinter sich ab, nicht dass Sakura noch weglaufen würde, weil sie das nicht wollte. Anschließend ging Sasuke zu einem verschlossenen, großen Kasten, welcher an der Wand hing und sperrte diesen mit einem Schlüssel, den er immer bei sich hatte auf. Kaum war der Kasten geöffnet, sah sich der Schwarzhaarige nach einer geeigneten Waffe für Sakura um. Die Rosahaarige stand nur ziemlich unschlüssig da, beobachtete Sasuke dabei, wie er diesen Kasten öffnete und suchend seine Augen durch den Kasten schweifen ließ. Schließlich wate auch Sakura einen Blick in diesen zu werfen, erschrak aber ein wenig, als sie sah wie viele Handwaffen in diesem verstaut waren. Sie fragte sich wirklich, woher sie diese vielen Waffen hatten. Vermutlich illegal beschafft. Nach einer Weile des Überlegens griff der junge Uchiha nach einer der Pistolen, wog sie kurz in seiner Hand und schloss nickend wieder den Kasten und sperrte diesen auch wieder zu. Anschließend ging er zu der Ärztin und hielt ihr die Waffe hin. „Für den Anfang sollte das genau die richtige sein. Sie hat kaum Rückprall also solltest du nicht so einfach den Halt verlieren“, erklärte er, doch Sakura machte einfach nicht den Anschein, als wollte sie die Pistole in die Hand nehmen. Stattdessen wich sie ein wenig zurück und schüttelte den Kopf. „Ich will sowas nicht anfassen“, protestierte sie, worauf Sasuke genervt seufzte. Er überwand schnell die letzten Zentimeter, packte ihr rechtes Handgelenk und zog sie mehr zu sich. Ohne sie loszulassen versuchte er ihr die Pistole in die Hand zu legen, doch sie wollte einfach nicht ihre geballte Faust öffnen. Er grummelte genervt. „Jetzt mach nicht so einen Aufstand!“, murrte er und war schon knapp daran ihr die Waffe an die Schläfe zu halten, damit sie endlich tat was er wollte, doch er musste sie zusammenreißen, sie einzuschüchtern würde es nicht besser machen. „Du musst damit doch keine Menschen erschießen. Es dient nur zu seiner Sicherheit!“, versuchte er ihr zu erklären, allerdings widersprach er sich dabei ein wenig. Die Haruno gab einfach nicht nach, sie wollte keine Waffe anfassen, sie wollte nicht schießen lernen. Sie war Ärztin und keine Mörderin! Wofür also mit einer Waffe umgehen können? Selbstverteidigung reichte vollkommen aus. Und selbst wenn man sie wieder kidnappen würde, so wie Yakuza es tat, würde ihr eine Waffe auch nicht viel helfen. Wofür also eine verdammte Waffe? Der Geduldsfaden des Uchihas war schnell gerissen. Er ließ die Waffe auf dem Tisch nieder, welcher dort stand, zusammen mit zwei Stühlen, und drückte Sakura schließlich noch auf einen der beiden Stühle. „Beweg dich ja nicht vom Fleck!“, grummelte er und verließ schließlich die Anlage, warf dabei die Tür lautstark hinter sich zu, wobei Sakura ein wenig zusammenzuckte. Diese ganze Anlage hier gefiel ihr gar nicht. Der Kasten mit den Waffen. Die Waffe neben ihr auf dem Tisch. Und die einzelnen Bahnen, an dessen Enden je eine Figur stand, natürlich nur aus Karton, allerdings teilweise schon ziemlich durchlöchert. Das alles hier machte ihr einfach nur Angst. Sie wollte absolut nicht so werden, wie die anderen Mitglieder hier. Sie war die rettende Ärztin, nicht die kaltblütige Mafia-Braut. Mit dem Blick starr auf die Pistole auf dem Tisch gerichtete saß sie da und wartete. Lediglich die leichten Schmerzen ihrer Tätowierung brachten sie auf anderen Gedanken, wobei das nicht unbedingt bessere Gedanken waren. Sasuke währenddessen ging mit schnellen Schritten durch die langen Gänge. Das Gezicke der Rosahaarigen hatten ihm schnell seine Nerven gekostet, was aber mehr daran lag, dass er generell kaum Geduld hatte. Und wenn Sakura nicht mit ihm trainieren wollte, so musste er wohl oder übel seinen Bruder Bescheid geben. Schließlich war sie sein Schützling und nicht Sasukes. Bei Itachis Zimmer angekommen klopfte er an die Tür und trat schließlich auch gleich ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Das war wohl auch der Grund, weshalb Sasuke einen bösen Blick von seinem großen Bruder zugeworfen bekam. Dennoch ließ er sich davon nicht einschüchtern. „Die Kleine weigert sich eine Waffe in die Hand zu nehmen. Ich hab keine Geduld mehr für ihr rumgezicke. Ich überlass das wieder dir, ist ja immerhin dein kleiner Schützling“, meint er nur und wollte schon wieder gehen, allerdings fiel ihm da noch etwas ein. „Sie wartet in der Schießanlage“, mit diesen Worten verschwand er schließlich in seine eigenen vier Wände. Grummelnd erhob sich der ältere Uchiha und verließ sein Zimmer. Nicht mal so was Kleines bekam sein Bruder hin. Geduld hatte er wirklich absolut keine. Nach wenigen Minuten hatte Itachi schließlich die Anlage erreicht und betrat diese schließlich auch gleich. Und wie erwartete fand er darin Sakura, welche immer noch auf die Waffe starrte, als wäre sie ein Lebewesen von einem anderen Planeten. Er wenig später bemerkte sie den Uchiha, weswegen sie den Kopf zu ihm drehte. Allerdings schwieg sie nur. „Hast du dich zumindest mal mit der Pistole angefreundet?“, wollte er schließlich wissen, bekam aber nur ein Kopfschütteln von ihr als Antwort. Itachi seufzte, griff sich den zweiten Stuhl und zog ihn vor sie. Dann ließ sie sich ihr gegenüber auf dem Stuhl nieder und sah sie eindringlich an. „Das Leben als ein Mitglied von Yakuza ist nicht ungefährlich. Sobald andere Verbrecherorganisationen mitbekommen haben, dass du nun zu uns gehörst, wirst du das Ziel von ihnen sein, weil du eine Frau bist und in ihren Augen ein schwaches und vor allem leichtes Opfer. Zwar wirst du ständig von uns beobachtet, aber es kann nicht immer jemand bei dir sein und auf dich aufpassen“, erklärte er ihr ruhig und ohne jeder emotionalen Regung in seinem Gesichtsausdruck. Sakura hörte ihm zwar zu, allerdings erklärte das noch lange nichts für sie. „Hättet ihr mich nicht hergebracht, wäre ich erst gar nicht in Gefahr!“, widersprach sie. Und sie hatte Recht, aber das konnte Itachi natürlich nicht zugeben. Er ignorierte es stattdessen gekonnt und griff nach der Handwaffe auf dem Tisch. Mit seiner anderen Hand, nahm er die von Sakura, schob seine Finger zwischen ihre, sodass sie die Hand nicht zu einer Faust ballen konnte und schob den Griff der Pistole langsam zwischen ihre und seine Hand. Natürlich gefiel der Haruno das gar nicht, doch sie konnte sich gegen seinen Griff kaum wehren und die Waffe so nah bei sich zu haben schüchterte sie doch ein wenig ein. Also musste sie es einfach mal zulassen. Und nach kurzer Zeit hielt sie die Waffe ohne Itachis Unterstützung in ihrer Hand. Blinzelnd sah sie zu dem Schwarzhaarigen, welcher ihr nur zunickte. Dann erhob er sich, schob den Stuhl zur Seite und half auch Sakura hoch. Zusammen mit ihr ging er zu einer der Schießbahnen. Er stellte sich hinter sie, schob sie möglichst weit nach vorne und umfasste schließlich ihre Hand, in welcher sie auch die Pistole hielt. „Sieh zu, dass du einen festen Stand hast. In Stresssituationen sollte das immer von alleine passieren, dafür musst du es aber jetzt immer gut trainieren“, mit diesen Worten stupste er mit seinen Füßen ihre Beine ein wenig an, damit sie sich ein wenig breitbeiniger hinstellte. „Als nächstes fixierst du dein Ziel, den Punkt, welchen du treffen möchtest. Bei dieser Figur ist das jetzt der rote Punkt, bei seinem „Herzen“. Fixier ihn mit deinen Augen. Dann richte die Waffe darauf, so genau wie möglich“, erklärte er weiter und half Sakura schließlich dabei die Waffe auf ihr Ziel zu richten. „Und zum Schluss…“, Itachi schob ihren Zeigefinger in den Abzug, legte seinen Zeigefinger auf ihren und…PENG! Die Figur hatte genau auf dem roten Punkt ein Einschussloch. „Du solltest die Augen offen lassen, wenn du abdrückst“, meinte er, als er bemerkt hatte, dass sie ihre Augen zusammengekniffen hatte, als Itachi für sie abgedrückt hatte. Ihr Körper schien ein wenig zu zittern, allerdings wusste Itachi nicht ob vor Angst oder vor Aufregung. „Ich denke, wir sollten es für heute nicht übertreiben“, meinte er schließlich kühl, nahm ihr die Waffe ab und verstaute sie wieder im Kasten. Dann führte er die sprachlose Haruno in ihr Zimmer. Ja, das war wohl wirklich zu viel für sie. In ihrem Zimmer angekommen, blieb Itachi noch ein wenig bei ihr, bis sie sich wieder beruhigt hatte, dann ließ er sie wieder alleine. Da sich Sakura wieder gefangen hatte, glitten alle möglichen Gedanken durch ihren Kopf. Sie hatte ernsthaft geschossen. Eine Waffe hatte sie in der Hand! Schrecklich! Kopfschüttelnd ging Sakura zum Kasten, wollte sich frische Klamotten rausholen, um diese nach dem Duschen anziehen zu können. Allerdings hielt sie etwas davon ab. Sie kam dabei an ihrem Spiegel vorbei und aus dem Augenwinkel sah sie da etwas, was sie noch gar nicht so genau betrachtete hatte. Also ging sie zurück zum Spiegel und zum ersten Mal warf sie einen Blick auf das Tattoo, welches ihre Seite zierte. Es war wirklich passend, so wie Sasuke es sagte. Sakura, Kirschblüte…ein Kirschblütenzweig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)