Epiphany von PinkyTwinkleLeo ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Einst, vor nicht allzu langer Zeit, nichteinmal drei Jahrzehnte zurückliegend, gab es in dem Land, dass den wundervollen Namen Lux Aeterna trug, einen gerechten und wunderbaren Herrscher. An dessen Seite stand eine ebenso wunderhübsche und liebevolle Königin. Sie regierten nebeneinander in Güte und Weisheit, unterstützten einander so gut es ging. König Aaron liebte seine wunderschöne Königin Anarya abgöttisch, doch war ihnen bis zum heutigen Tag die Krönung eben dieser Liebe verwährt geblieben. Anarya enstammte einem alten Adelsgeschlecht der hohen Hauptstadt Lux Aeternas und war von Geburt an der Hand Aarons versprochen gewesen. Das lange blonde Haar fiel ihr glatt bis zu den Hüften hinab. In den zarten haselnussbraunen Augen lag ein ganzes Leben, der Schmerz über Verluste, der Sieg über Kleinigkeiten, die Weisheit ihres Lebens. Als besonderes Merkmal diente wohl der Halbmond auf ihrer Stirn, der sie als einstige Hohepriesterin des Ordens der Deus Fortuna auswies. Doch auf Geheis ihres Abtes hatte sie den Orden verlassen und war Aaron zur Erfüllung ihres Schicksals zur Seite gestellt worden. Aaron höchst selbst war Nachfahr großer Könige und Herrscher über das Land des ewigen Lichtes gewesen. Die Erziehung durch seinen Vater hatte ihn gelehrt, mit Güte und Weisheit über jenes Land zu herrschen, dass ihm anvertraut worden war. An seiner Seite stand, nebst seiner Frau, noch ein Kind. Henry, der Sohn seines einst besten Freundes, welcher zusammen mit seiner Gemahlin bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Aaron und Anarya hatten Henry adoptiert, da ihre Ehe selbst nach so langer Zeit noch nicht mit einem eigenen Kind gesegnet worden war und sie liebten den Jungen wie ihren eigen Fleisch und Blut. Doch neben all den Bewunderern für das Königspaar, gab es auch andere, die ihnen weitaus weniger Gutes wollten. Neider, Missgünstlinge und Verräter. Unter ihnen befand sich auch ein einst angesehener Berater des Hofes, der dem König näher gestanden hatte als niemand sonst. Jedoch war er durch seine unklugen und grausamen Taten bei Aaron in Ungnade gefallen und war des Hofes, sowie des Landes verwiesen worden. Niemand wusste wo er sich aufhielt, doch sprach das Volk von einem grauen Schatten, der sich an den Grenzen zu Lux Nocturna verdichtete. Niemand wagte es die Grenzen zu diesem Land zu überschreiten, denn es hieß, dort würde das Böse herrschen. Und so geriet dieser Verräter in Vergessenheit. Als Anarya die Hoffnung auf Nachwuchs bereits aufgegeben hatte, empfing sie ein Kind. Neun Monate wuchs das kleine Wesen in ihrem Bauch, machte die Königin zur strahlensten und wunderschönsten Person im ganzen Reich. Jeder der sie sah, wusste, dass sie bis tief in ihrem Herzen glücklich war. Sie bekam endlich dass, wonach sie sich immer gesehnt hatte. Die Wochen und Monate zogen ins Land. Es gab nichts außergewöhnliches zu vermelden. Die Ernte war eingefahren und sie hatten mehr Ertrag erhalten, als zu Anfangs gedacht. An den Obstbäumen im Garten hinten reife Äpfel und Birnen und die Flüsse trugen genügend Wasser, um auch den winter zu überstehen. Am Tag der prophezeiten Niederkunft schlug das Wetter mit einem Mal um. Der Sonnenschein der Tage zuvor noch geherrscht hatte war mit einem Schlag wie weggewicht und selbst am hellichten Tag war es beinah finster wie des Nächtens. Sturm und Regen peitschten über das Land und den König sowie all seine Diener am Hofe befiel ein ungutes Gefühl, dass sie die ganze Zeit über unruhig durch das Schloss hasten ließ. Lediglich Anarya blieb die Ruhe selbst, verbrachte selbst diesem stürmischen und nachtgleichen Tag am Fenster ihres Gemaches und stickte. Sie wusste dass die Frucht ihres Leibes wohlauf war und ihr nichts schlimmes geschehen konnte, solange das Kind gesund geboren wurde. Als sich der Schatten der Nacht nun über Lux Aeterna ausbreitete, setzten auch unweigerlich bei der Königin die Wehen ein. Aranya hatte in ihrem ganzen Leben noch nie einen solchen Schmerz durchlebt. Zwar hatten viele Frauen im Kloster ihre Kinder zur Welt gebracht und sie hatte ihnen zur Seite gestanden, doch hätte sie es sich niemals selbst so schwer und anstrengend vorgestellt. Ihr Kammerzofen und Hofdamen brachten heißes Wasser und Tücher am laufenden Band, während sie sich von erneuten Wehen geplagt im Bett aufrichtete und ein markerschütternder Schrei ihrer Kehle entfloh. Aaron tigerte bereits seit Stunden vor der Tür des königlichen Gemachs auf und ab. Man hatte ihm verboten, dieses Zimmer zu betreten, solange das Baby nicht geboren war. Es dauerte noch bis in die Morgenstunden, als endlich das Schreien eines Babys zu hören war und man den König endlich zu seiner Frau und dem Kind ließ. Die Ärzte teilten Aaron mit, dass die Königin viel Blut bei der Geburt verloren hatte und es fraglich war, ob sie den folgenden Tag überleben würde, doch das Kind, ein Mädchen, sei wohlauf. Der König freute sich sehr über die Geburt seiner Tochter, dennoch beherrschte sein Herz im Moment mehr Sorge um das Wohlergehen seiner Frau. Wie sollte der das Mädchen ohne die Hilfe seiner über alles geliebten Aranya erziehen? Er hatte doch keinerlei Ahnung von solchen Dingen und Henry wäre ihm sicherlich dabei auch keine sonderlich große Hilfe. Dieser war im Moment mehr damit beschäftigt, sich in seiner Pubertät zurechtzufinden. Schweren Herzens betrat er nun das Gemach der Königin. Die anwesenden Diener und Hofdamen verneigten sich ehrerbietend, während sie noch die Anzeichen der Geburt beseitigten. Sie hatten Aranya auf weiche Kissen gebettet und sie schien zu schlafen. In ihren Armen ruhte ein kleines Bündel, aus dem sich eine kleine Hand erhob und nach den blonden Strähnen der Königin griff. Aaron setzte sich an die Kante des Bettes, strich seiner Frau die Haare aus der Stirn und warf anschließend einen Blick auf das Baby. Es war zerknautscht und er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es einmal eine wunderschöne Prinzessin werden sollte. Was ihn dennoch faszinierte, waren die dunkelbraunen Augen, die ihn aus zartumrahmenden Wimpern anblickten. Vorsichtig, um die Prinzessin nicht zu verletzen, hob er sie aus den Armen seiner Gattin und wiegte sie hin und her. Ein leises Räuspern ließ ihn umblicken und er sah seinen Sohn im Rahmen der Tür stehen. „Komm nur rein Henry!“ Er machte etwas Platz für seinen Sohn, sodass sich auch dieser an den Rand des Bettes setzen konnte und seine kleine Schwester betrachten. „Das ist Helena, deine Schwester und zukünftige Königin.“ Henry sah auf das Bündel in Aarons Armen, er konnte sich nicht vorstellen, dass dieses zerknautschte und rosige Knäuel einmal irgendwas werden sollte. Durch das Stöhnen der Königin blickten beide auf die Frau. „Sie soll nicht Königin werden!“ flüsterte Aranya leise. „Sie ist meine Tochter, ich möchte, dass sie den gleichen Weg beschreitet, wie einst ich! Henry wird ein guter König sein, auch wenn er nicht von unserem Fleisch und Blut ist. Es würde noch Jahre dauern, bis Helena in der Lage wäre, Königin zu sein!“ „Solltest du überleben Liebste, wird unsere Tochter allein diener Obhut obliegen. Ich werde sie zu nichts zwingen und die Entscheidung über die Regentschaft sollen sie und Henry einmal gemeinsam fällen!“ Aranya streckte die Hände nach dem Baby aus und Aaron legte Helena wieder zurück in die Arme ihrer Mutter, ehe er und Henry aufstanden und das Gemach der Königin verließen. In der Tür blieb der König aber nocheinmal stehen und blickte auf seine Frau und seine Tochter. „Dies ist mein Versprechen an dich Geliebte: Unsere Tochter sei dein, wenn du überlebst.“ Aranya sah zu ihrem Mann, erwiederte seinen Blick hart und ohne Gnade. „Ich nehme dir dieses Versprechen ab mein Liebster. Und ich sage dir, sie wird zu etwas Größerem bestimmt sein, als dieses Land zu regieren.“ Aaron nickte seiner Frau zu. Er wusste nicht, ob er oder sie recht behalten würden, doch das würden sie wohl auch nie erfahren. Aranya überlebte die Geburt ihrer Tochter Helena und kümmerte sich liebevoll um das kleine Mädchen, welches zu einem wunderschönen Kind heranwuchs. Auch Henry liebte seine Schwester über alles, beschützte sie, so gut er konnte, vor allem und jedem. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)