♆ Auf dem Weg zum Messias ♅ von Khyre (Sailor Moon, Haruka x Michiru) ================================================================================ Kapitel 9: Der Alleingang geht weiter – Mit Folgen -------------------------------------------------- Der Alleingang geht weiter – Mit Folgen Das Lernen nun die höchste Priorität hatte, der Meinung waren auch die Lehrer und ihnen wurden stapelweise Übungsblätter ausgeteilt, die sie auf die Abschlussprüfungen vorbereiten sollten. Zwei Wochen bekamen sie Zeit, diese neben dem Unterricht vorzubereiten. Dann, eine Woche vor den Prüfungen bekamen sie die Lösungen und die folgenden Tage würden unterrichtsfrei sein. „Guten Morgen, Michiru!“, begrüßte Haruka diese. Michiru zuckte zusammen und starrte auf ihren Tisch. „Jetzt schau mich doch mal an!“, rief Haruka ihr zu und nahm sogar Michirus Kinn in die Hand, um ihren Kopf anzuheben. Doch Michiru befreite sich mit einem leichten Nicken zur Seite davon. „Lass mich, Haruka.“ „Dann eben ohne Augenkontakt, auch wenn das Unglück bringt...Also: Zum Mitschreiben für dein Schlechtes Gewissen: Ich bin nicht wütend oder sonst was wegen Elza und dir. Du hast mir gestern einen ganz schönen Schock verpasst, weil ich nicht gedacht hätte, dass du auf Frauen stehst. Aber das ist auch alles. Wir sind immer noch Freunde und ich vertraue dir voll und ganz. Dass man das nicht so einfach jemandem erzählen kann, ist doch klar. Also alles ist in Ordnung. Ja?“ Unter ihrem Tisch verkrampfte sich Michirus Hand zu einer Faust, deren Knöchel sich weiß färbten. Michiru hob langsam den Kopf und blickte Haruka ins Gesicht. Ihre Stirn war zu Sorgenfalten zusammen geschoben und ihre Augen glänzten... Haruka wusste nichts mit der Miene anzufangen. Michiru sah so verletzt aus, aber was war nun schon wieder falsch? War es nicht das, was sie wollte? „Das ist doch, was du wolltest, oder? Du...möchtest mit mir befreundet sein?“ „J-Ja.“ „Gut. Und dann lasse ich dich und Elza in der Mittagspause auch in Frieden. Ich hatte so oder so vor, zu lernen. Sonst erreiche ich mein Ziel ja nicht.“ „Welches Ziel?“, fragte Michiru, auch wenn sie noch immer abwesend war wegen dem Schlag, den Haruka ihr verpasst hatte. „Du kannst es dir nicht denken? Dann bleibt es ein Geheimnis!“, freute sich Haruka und grinste Michiru zu. Doch diese meinte nur: „Na dann“, und tauchte dann unter dem Tisch ab, um ihre Bücher für die kommende Stunde heraus zu kramen. In der Mittagspause ging Michiru wie von ihr erwartet wurde zur Grünfläche neben dem Stadion. Doch schon auf halbem Weg kam ihr Elza entgegen und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Was hab ich mir sagen lassen? Wir sind zusammen?“, fragte sie Michiru. Michiru konnte nicht mehr. Sie brach in Tränen aus und drückte Elza an sich. „Was ist denn los, meine Kleine?“, fragte Elza überrascht und legte ihre Arme um sie. Und Michiru erzählte, wie Haruka sie verletzt hatte „Wenn du mich fragst, dann ist Haruka ein blinder Vollidiot. So sind Männer nun mal.“ „Sag mal, wie hast du eigentlich reagiert, als man dich gefragt hat, ob du mit mir zusammen bist?“ „Neutral. Hab gemeint, dass sie glauben sollen, was sie wollen. Aber willst du es nicht mit mir probieren? Wie du sicher bemerkt hast, hab ich dir ja nicht ganz abgenommen, dass du nur auf Männer stehst. Wie wär's wenn du mal was Neues ausprobierst?“ „Elza, mal ehrlich, hast du Gefühle für mich? Ich probiere hier nichts aus, wenn du das ernst nimmst.“ „Das lass mal meine Sorge sein. Aber wenn's dich so stört, dass ich unter Umständen Gefühle für dich entwickle, dann werd ich mir das im Hinterkopf behalten und mich rechtzeitig bremsen.“ „Gut. Danke. Dann...lass uns das ausprobieren,“ meinte Michiru und atmete einmal tief ein und aus. „Du sprichst davon, als wär das was ganz Schlimmes. Eine Beziehung ist was Schönes!“ „Aber nicht, wenn man sie als Schutzschild gegen jemand anderen missbraucht.“ „Abwarten! Also...wollen wir uns mal wieder außerhalb von der Schule treffen?“ „Wie du möchtest.“ 'Ich würde so ziemlich alles für Elza tun, wenn sie mich nur lange genug deckt...', dachte Michiru. Dass Elza bei „alles“ als Freundin Michirus auch „an die Wäsche“ implizierte, wusste Michiru zu diesen Zeitpunkt noch nicht. Aber das sollte sie innerhalb der Woche noch erfahren. Zwei Tage vor Unterrichtsbeginn jedoch kam etwas dazwischen, dass Harukas Vertrauen doch aufwühlte: Michiru kam mit Krücken und Verletzungen am ganzen Körper in die Schule. Gerade um sich vor Harukas Blicken zu schützen, wollte sie eigentlich daheim bleiben, doch diese letzten Tage vor der Prüfung waren die wichtigsten in den ganzen drei Jahren der Mittelschule. Wenn sie also die Prüfungen bestehen wollte, dachte Michiru, dann müsse sie doch im Unterricht erschienen. Und so kam es, dass Haruka sie in diesem Zustand sah. Als Haruka Michiru erblickte, sprang sie von ihrem Stuhl auf. Beinahe hätte sie sie angeschrien, doch sie verkniff es sich in letzter Minute noch und stützte sie dafür auf ihrem Weg zu ihrem Platz. „Was ist passiert?“, flüsterte sie ihr zu. „Bin gestürzt.“ „Das kannst du deiner Mutter erzählen, aber nicht mir. Es gab wieder einen Angriff! Warum hast du mich nicht gerufen?!“ Michiru schwieg und drehte den Kopf zur Seite. „Wir reden später in Ruhe,“ beschloss Haruka und ging zurück zu ihrem Platz. In der Mittagspause half Haruka Michiru aus und begleitete sie zur Grünfläche des Stadions. Haruka war unwohl dabei, mit Elza zusammen zu stoßen, vor allem, weil sie mit Michiru über den Dämon sprechen wollte, doch Michiru ließ sich zu keinem anderen Ort überreden. „Also, jetzt: Wieso hast du mich nicht gerufen?!“ „Ich sagte doch, dass es ein Unfall war...“ „HÖR AUF, MICH ANZULÜGEN!! Verdammt nochmal, ich dachte, wie arbeiten zusammen? Warst du nicht diejenige, die auf Vertrauen geschworen hatte?!“ Elza kam angelaufen. Spätestens jetzt wusste sie, dass Michiru anwesend war. „Was ist hier los? Wieso schreist du sie an?! Und noch dazu in so einem Zustand! Michiru, was ist passiert???“ Sofort beugte sich Elza zu Michiru herunter, die auf dem Rasen Platz genommen hatte. „Was für ein Unmensch bist du eigentlich?!“, schrie sie nun Haruka wieder an. „Ich schreie sie an, weil es mein gutes Recht ist! Ich will nicht, dass sie sich unnötig in Gefahr bringt! Und tut mir Leid, wenn ich das sagen muss, Elza, aber das ist eine Sache die nur Michiru und mich was angeht.“ „Wenn du Michiru dabei aber weh tust, geht es mich als ihre Freundin sehr wohl etwas an, du Großmaul!!“ „Warum? Warum hast du mich nicht gerufen, Michiru? Elza, bitte. Gib mir 10 Minuten mit Michiru.“ „Nein.“ „Dann willst du also, dass Michiru bei eurem nächsten Treffen als Geist erscheint, weil sie dann nämlich tot ist?“ „So ein Blödsinn!“ Michiru seufzte. Es hatte ja keinen Sinn. Spätestens bei dem nächsten Dämon würde sie Harukas Hilfe wieder brauchen. Sie hoffte nur, dass ihre Feinde sich mit dem nächsten Angriff eine Woche oder mehr Zeit nehmen würden. „Elza...ich glaube, ich muss wirklich mit Haruka sprechen.“ „Kannst du ja.“ „Unter vier Augen.“ „Also schön, wenn du meinst. Aber ich bin nicht weit weg. Also keine Angst, wenn er handgreiflich wird, ich komm sofort.“ „Danke.“ Haruka enthielt sich jeglichen Kommentars. Zumindest bis Elza außer Hörweite war: „Was zum Geier hast du ihr über mich erzählt?!“ „Nichts. Die Vermutung, dass du handgreiflich werden könntest entspringt aus deinem Verhalten von gerade.“ „Kannst du nicht verstehen, dass ich sauer bin?!“ „Doch. Aber Elza nicht.“ „Ach, mir kann es im Grunde auch egal sein, was Elza über mich denkt. Also, warum?“ „Das ist unwichtig.“ „Nein, ist es nicht! Du bist die Einzige, die die Dämonen aufspüren kann, ich bin verdammt nochmal von dir abhängig! Wie soll ich dir denn helfen, wenn du mir nicht Bescheid gibst?“ „Dieses Mal ging es doch auch so.“ „Ja, und mit welchem Verlust?! Beim nächsten Kampf muss ich wirklich um dein Leben fürchten!“ „Deshalb rede ich ja jetzt mit dir. Ich werde dir bei den kommenden Kämpfen Bescheid geben. Reicht dir das?“ „Nein, ganz und gar nicht. So was ist für mich keine Partnerschaft, sondern ein Pflichtverbund.“ Michiru schwieg und starrte zu Boden. „Warum? Ich verstehe einfach nicht, warum du das alleine durchziehen musstest! Du weißt doch, wie viel einfacher ist, wenn wir zusammen arbeiten!“ „Ja...aber...- “ „- Aber?!“ „Jetzt lass mich doch mal ausreden!“, fluchte Michiru und blickte sie an. Haruka schwieg und nickte auf ihrer Unterlippe kauend. „Es war am anderen Ende der Stadt. Und du hättest ewig gebraucht, um dorthin zu kommen!“ „Na und?“ „Ich....wollte, dass du in Ruhe lernst. Ich weiß, wie hart die Zeit gerade für dich ist.“ Haruka war erschlagen. Michiru hatte sich für sie geopfert. „Du-Du hast sie doch nicht mehr alle“, meinte sie schließlich und lächelte sie berührt an. Als Michiru das Lächeln auffing, wich sie sofort mit ihrem Blick aus. „So eine kleine Spazierfahrt und der Kampf gegen einen Dämonen sind gut für den Kreislauf! Das unterstützt das Lernen doch nur!“, versuchte Haruka Kontakt mit Michiru Kontakt aufzunehmen. „Ich bitte dich. Was auch immer du sonst noch für Geheimnisse vor mir hast – wir sind ein Team, also lass uns zusammen arbeiten, ja? Wir Sailor Kriegerinnen und haben eine gemeinsame Mission und die ist um vieles wichtiger als alle unsere Privatangelegenheiten. Und wenn eine von uns ausfällt, ist keine Garantie mehr auf einen Sieg und wir können diese Aufgabe unter Umständen nicht mehr erfüllen. Es gibt sonst niemanden, der das übernimmt!“ Michiru schluckte. „Du hast recht, Haruka,“ „Sieht du? Du musst kein schlechtes Gewissen dafür haben, dass du Geheimnisse vor mir hast.“ „Wieso denkst du, dass ich ein schlechtes Gewissen habe?“ „Weil ich es sehe. Eindeutiger als du kann man das ja wohl nicht zeigen!“ „Ach, jetzt plötzlich verstehst du mich?“ „Ich bin vielleicht blöd, aber so blöd, dass ich nach Tagen immer noch nicht merke, wie du worauf reagierst, bin ich nun auch nicht!“ „Na, dann,“ und Michiru lächelte ein wenig. „Komm, lass uns schwören,“ meinte Haruka und hob ihr ihren kleinen Finger hin. Überrascht blickte Michiru auf die Geste. „Unser erster Schwur hat ja nicht so geklappt, hoffen wir, der zweite wird besser!“, sagte Haruka und lachte. „Schwören auf was?“ „Auf gute Zusammenarbeit. Durch Dick und Dünn.“ Michiru hob den Kopf und sah Haruka in die Augen. Obwohl sie Haruka so schlecht behandelt hatte, hielt sie noch immer zu ihr und lächelte sie sogar an. Am liebsten wäre sie ihr weinend um den Hals gefallen und hätte ihr alles gestanden, wenn es nicht genau das gewesen wäre, gegen das sie die ganze Zeit angekämpft hatte. Aber Haruka hatte recht. Wenn sie ihr schon keine gute Freundin sein konnte, dann wollte sie ihr wenigstens eine gute Teampartnerin sein. „Durch Dick und Dünn!“, rief Michiru feierlich und lächelte ihr zu. „Yes!“, freute sich auch Haruka, als hätte Michiru gerade ihren Heiratsantrag angenommen. Aber im Anbetracht der Tatsache, dass sie in den letzten Tagen kaum ein Wort miteinander gewechselt hatten, war das hier wirklich etwas Besonderes. „Wir sprechen uns dann. Ruf mich an. Wenn's sein muss auch um Mitternacht oder danach. Und jetzt wünsch ich dir noch viel Spaß mit deinem Aufpasser-Hündchen! Bye bye!“ Und weg war sie. „Aufpasser-Hündchen...“, murmelte Michiru und musste schmunzeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)