Sweetest Perfection von GogetaCat (Sherlock BBC) ================================================================================ Kapitel 8: Aufkommende Gefühle ------------------------------ Hey! FROHE WEIHNACHTEN nachträglich!x) Ich hoffe ihr hattet bis dato eine schöne besinnliche und erholsame Zeit, bzw. werdet es noch weiterhin haben bis zum Ende dieses Jahres und darüber hinaus!x3 Auch wieder ein Dankeschön für die lieben Kommis!! Hier nun endlich das nächste Kappi! Viel Spaß beim Lesen! _________________________________________________ 8. Kapitel - Aufkommende Gefühle ------------------------------------------------- . . . Sherlock setzte sich auf den neben ihm stehenden kleinen Hocker, besah sich weiter die Tasche seines Verdächtigen. Nun hatte er schon auf einen Schlag Informationen von ihrem gewissen ‘Noah Brown’, welche in den Augen des Consulting Detectives allerdings nicht weitgehend wichtig für sie waren. Er brauchte bestimmte Fakten, die auf die anderen bereits toten Menschen hindeuteten. Er brauchte einen Weg, nur eine kleine Richtung, eine klitzekleine-… Sein Blick fiel plötzlich auf ein weiteres Foto, was er gleich in die, mit dem Taschentuch umhüllte, Hand nahm und gar nicht erst lange wartete, schnell ein Foto mit seinem Handy davon machte und es dort zurück legte wo er es vorgefunden hatte. Seine Gedanken überschlugen sich, schloss dabei die Augen während er mit steinerner Miene nochmals alle Details, alle Wahrnehmungen, Geschehnisse und alle wichtigen Infos zusammenlegte, miteinander verknüpfte und seine eigenen Schlüsse daraus zog. Sherlock öffnete wieder mit einem Schlag die Augen, sein linker Mundwinkel hob sich zu einem vielsagenden Grinsen - er wusste nun bescheid. Er hatte das was er wollte und nun konnten er mit seinem Kollegen hier wieder schnell aus diesem Club verschwinden. Vor dem Mitarbeiterraum derweil, stand auf seinem Posten noch immer der Arzt, mit wachen Augen konzentriert vor sich hin. Andauernd wurden ihm flirtende und interessierte Blicke zugeworfen, so langsam hielt er diese ‘Aufmerksamkeit’ nicht mehr aus. Auch der Alkohol ließ nicht lange um sich bitten und brachten seine innerliche Heiterkeit und Gelassenheit ein wenig zum Vorschein. Er war noch immer nicht ansatzweise betrunken, doch er merkte die giftige Flüssigkeit, wie sie seine Sinne und Stimmung ein wenig beeinflussten. Sein bemühter aufrechter Gang wurde ein wenig betäubt, sodass er jetzt mehr oder weniger ungeduldig und etwas zappelig dort vor der roten kühlen Kachelwand stand und einfach nur versuchte die Zeit hinter sich zu bringen bis sein Kollege endlich fertig wurde. “Hey Kleiner, so alleine hier?” John drehte fragend seinen Kopf in die Richtung aus der er jene Stimme vernommen hatte. Vor ihm stand ein ebenso kleiner Latinoboy mit langen schwarzen Haaren. John räusperte sich. “Bist wohl schüchtern, was? Hast du nicht Lust mit mir etwas tanzen zu gehen? Ich bin ein sehr guter Führer!” Der Blondschopf dachte sich nur seinen Teil, schüttelte sogleich den Kopf und winkte mehr genervt als freundlich dem anderen Mann ab. Sich nicht beirren lassend dachte der Schwarzhaarige erst gar nicht daran John hier alleine stehen zu lassen. “Hhrr, ich steh auf solche Schüchternheit! Du lässt mir wirklich keine andere Wahl Süßer!” Mein Gott, was war denn nun schon wieder los?! Auf einmal wurde sein Handgelenk gepackt und in die Richtung, aus der laut dröhnende Technomusik kam, mitsamt eines verdutzten und gar überrumpelten John gezogen. “Mo-Moment mal, Sie können doch nicht einfach-” “Lass dich einfach fallen Kleiner, du wirst es nicht bereuen, glaub mir!” Warum nur wurde John das Gefühl nicht los, dass er es sehr wohl bereuen würde, vor allem weil er gerade dabei war seinen Wachposten zu verlassen. Verflixt noch eins!?! Schnell und mit ein wenig Gewalt entriss er sich aus dem Griff des Anderen, winkte abermals ab und machte dem anderen kleinen Mann klar, dass er wirklich nicht wollte. Mit angepisstem und unzufriedenem Gesichtsausdruck suchte der Latinoboy dann auch endlich das Weite. Gott sei Dank - so dachte sich der Arzt. Also eins war schon mal sicher, wenn man Single war und auf Männer stand brauchte man sich hier in diesem Nachtclub keine Gedanken machen jemanden zum ‘Spaß haben’ zu finden. Es gab massig Männer die an einem Interesse zeigen würden. Doch um nicht weiter die Zeit zu verschwenden lief der Blonde sofort wieder zurück zu seinem Platz, wollte es zumindest, als er plötzlich jene verdächtige Person an ihm vorbeirauschen sah. Mit großen Augen sah er ihm hinterher. … //Mist!!// … Das konnte jetzt nicht wahr sein, ihr Herr Brown ging direkt auf den Mitarbeiterraum zu, hatte anscheinend etwas vergessen und wollte es sich nun schnell holen. Johns Herz fing an schneller zu schlagen und ein kleiner störender Kloß machte es sich in seinem Hals bequem. Er musste sofort handeln. Geschwind lief er hinter Brown her, machte einen Satz zu ihm nach vorne und blieb breit lächelnd vor diesem stehen. Eben jener blieb ebenfalls abrupt stehen und blinzelte einige male sein Gegenüber überrascht an. “Ja Bitte?”, fragte er höflich aber dennoch misstrauisch nach. “Entschuldige, ich bin neu hier und finde einfach die Toiletten nicht! Ich habe schon so einiges getrunken, mein Schädel dröhnt und ich komme hier einfach nicht weiter!”, fing John freundlich und dabei lachend an zu sprechen, wobei er noch etwas hin und her wankte und sich, um sein Auftreten noch glaubhafter erscheinen zu lassen, an Browns Schulter festhielt. “Könntest du mir Bitte die Toiletten zeigen?” Noch etwas überrascht schaute ihm der junge Barkeeper in die Augen, schien es dem Doktor letzen Endes tatsächlich abzukaufen und hielt ihm schließlich hilfsbereit den Arm hin. “Na gut hier, halt dich fest ich bring dich schnell hin!” Freundlich wurde John angelächelt, nickte dankend und ging mit dem Barkeeper weiter den Gang rauf, direkt an der Tür, hinter der sich momentan noch der Detektiv befand, vorbei. Dank der lauten Musik bekam es Brown nicht mit, wie John schnell und unauffällig zwei mal beim Vorbeigehen an die Tür klopfte. Sofort hob Sherlock den Kopf - das war das Signal gewesen. Es kam wie gerufen, da er eh schon fertig war, legte er alles was er zuvor in die Hand genommen hatte, dort hin wo es gelegen hatte und lief schnell zur Tür. Er horchte, überprüfte ob sich noch irgendjemand vor dieser Tür befand - doch kein Laut war zu hören. Kurzerhand öffnete er jene Tür langsam einen Spalt, schaute sich mit den Augen schnell in der Umgebung um und war auch schon draußen, schloss hinter sich fix die Tür und ging weiter, als wäre nichts geschehen. Sofort fiel ihm auf, dass sein Kollege hier nirgends zu sehen war. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, ging er ganz normal den Weg zurück, bis hin zur Bar, sah sich auch dort nochmals um, fand aber einfach keinen John. “Seltsam…”, sprach er leise zu sich selbst und wollte sich gerade wieder umdrehen und zurück laufen, als er auch schon eine ihm wohlbekannte Stimme vernahm. “Suchen Sie Irgendjemanden?” Ein fast schon freches Grinsen zierte Johns Mund, als er sich neben seinem Freund stellte und ihm in die Augen sah. “Wo waren Sie?” Hörte John in dessen Stimme etwa eine leichte Besorgnis heraus? “Ich war auf der Toilette und habe Sie davor bewahrt erwischt zu werden!” Sherlock verstand nicht ganz, was der Kleinere sofort in dessen Gesichtszügen herauslesen konnte. In irgendeiner Art und Weise amüsierte diese Erkenntnis den Arzt, er fand es jedes mal aufs Neue interessant und faszinierend wenn er es schaffte den Meisterdetektiv ein wenig in die Irre zu führen. “Irgend so ein Kerl wollte mich auf die Tanzfläche schleppen und als ich ihn abwimmeln konnte sah ich Brown vorbeilaufen, der wohl was vergessen hatte! Ich versuchte ihn einfach abzulenken und bat ihn mir die Toiletten zu zeigen! Gott sei Dank ist er ein netter Kerl und hilfsbereit, so konnte ich ihn dort weg locken!” Man sah es John deutlich an, dass dieser sich über seine Tat freute und jetzt auch mittlerweile lockerer drauf war als Anfangs. “Nicht schlecht John, nicht schlecht!” Das war es! Genau DAS. Innerlich freute sich der Kleinere über diese Worte. Ein Lob, eine kleine Anerkennung, eine Bestätigung dafür, dass er dem Anderen helfen konnte, ihm nicht im Wege stand oder gar in seinen Ermittlungen aufzuhalten schien. Er wollte wirklich gebraucht werden. John wollte helfen, wollte sich nützlich machen, wollte Sherlock zur Seite stehen, wollte….für Sherlock ein guter Kollege sein. … John lächelte, nickte bestätigend und sah sich wieder etwas um. “Das heißt dann also, unser Job ist hier für heute getan?!” Die Aussage des Doktors war ohne Frage korrekt, woraufhin Sherlock zu seinem Freund hinunter sah und erneut ein Mundwinkel in die Höhe ging. “Es sei denn Sie wollen noch zum Abschluss eine Runde tanzen!”, meinte der Dunkelhaarige und bekam durch diesen überraschenden Satz wieder Johns Aufmerksamkeit. “Sehr witzig! Nein Danke, für heute reicht es mir, ich habe genug erlebt!” “Ach wirklich?” Erstaunt musterte Sherlock den Anderen. “Auch wenn ich Sie darum Bitten würde mit MIR zu tanzen?” Johns Augen weiteten sich für eine Sekunde, verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Spucke und sah den Größeren verdattert und ungläubig an. “Erstens würden Sie das nie tun und Zweitens, Nein, auch dann nicht!” Sherlock hatte, zum Tanz bittend, seine Hand auffordernd heben wollen. Doch ließ er es nach jener Aussage gleich wieder bleiben. “Gut, dann eben nicht! Dann können wir ja gehen!” Und somit ging der großgewachsene junge Mann auch schon los ohne John noch weiter eines Blickes zu würdigen. …Verstand er das jetzt richtig? Hätte John gerade eben tatsächlich die Chance gehabt mit dem Detektiv zu tanzen? Dem seine Geste zu Urteilen hatte es nämlich genau so ausgesehen, als wollte er ihn wirklich zum Tanz Bitten. Das gab’s doch nicht. Das konnte und wollte John einfach nicht glauben, mit Sicherheit war das mal wieder nur ein Scherz gewesen, sicher wollte Sherlock ihn nur wieder aufziehen. … Oder nicht?… John bekam Zweifel. Nicht, dass er nicht ganz abgeneigt gewesen wäre, er hatte schon etwas Rhythmusgefühl und gegen Tanzen hatte er wirklich nichts, aber…..”John!” Gerufener legte nun einen Zahn zu und lief neben dem Anderen her, wollte nochmals auf die Sache von eben eingehen, doch…ließ er es letztendlich lieber sein und blieb still. Sherlock war Johns gedankenverlorene Gesichtszüge nicht entgangen. “Alles klar bei Ihnen?”, erkundigte sich Sherlock während er seinen Mantel und die Jacke seines Kollegen am Garderobenstand entgegen nahm. John nahm sich seine Jacke und schlüpfte sogleich hinein. “Ja, klar! Alles in Ordnung!” Er wirkte locker und ausgelassen, und genauso fühlte sich der Arzt momentan auch, das musste er wirklich zugeben. Nicht nur, dass sie da heil wieder raus kamen, sie hatten auch noch das was sie wollten. Jedenfalls hatte Sherlock das, John wusste zwar noch nicht genau was es war, doch er vertraute wie auch jedes mal zuvor auf seinen Freund. Jetzt konnten sie endlich wieder weiter gehen mit ihren Ermittlungen, er war gespannt. Und somit verließen beide Männer wieder das Barcode Vauxhall und machten sich auf den Heimweg. . . . Mit einem lauten Knall schlug Sherlock die Haustür zu und entledigte sich seinen Mantel. Etwas ausgelaugt zog der Doktor ebenfalls gleich seine Jacke aus und setzte sich in einen der Sessel. Die weiche Polsterung tat mehr als gut, woraufhin John leise stöhnend die Augen schloss. Sein Kollege unterdessen machte es sich auf dem Sofa gemütlich, nahm sein Handy auch schon sogleich zur Hand und fing an Gedankenversunken darauf rumzutippen. Für kurze Zeit die Ruhe genießend, da John noch immer ein widerhallendes ‘Boom Boom Boom’ in seinem Kopf zu hören glaubte, versank dieser schließlich ganz im Sessel und schien beinahe einzuschlafen. Wäre da nicht die tiefe und mit ernstem Unterton vermischte Stimme des Consulting Detectives gewesen, die ihn gleich wieder wach werden ließ. “Morgen Mittag werden wir in ‘Surrey‘ unsere Ermittlungen fortsetzen!” John fing an zu überlegen. “Moment! Ist Surrey nicht eine Grafschaft, außerhalb Londons?!” “Richtig! Unser genaues Ziel ist ‘Wandsworth’, welches sich in jener Grafschaft im Südwesten Englands befindet, ist also nicht gerade um die Ecke!” Nun setzte sich der Blondschopf wieder aufrecht hin, sah interessiert hinüber zu seinem Mitbewohner und hörte diesem weiter aufmerksam zu. Jetzt war er wieder hellwach. “Sagt Ihnen dieses Anwesen irgendetwas?” Sherlock warf sein Handy rüber zu John, was sofort aufgefangen und sich angesehen wurde. John besah sich das Bild, welches Sherlock noch vorhin im Nachtclub, als er im Mitarbeiterraum nach Indizien gesucht hatte, von einem bestimmten Foto in Browns Portmonee gemacht hatte, genauer an. Drauf zu sehen war ein sehr altes und doch prunkvolles Anwesen, inmitten einer grünen Wiesenfläche, beschmückt mit vielen gepflegten Bäumen und Sträuchern, eine Vielzahl an Pflanzen, und sich alles befindend an einem angrenzenden Wald, soweit er das auf dem kleinen Foto erkennen konnte. Es war ein sehr schönes Anwesen, die Außenwände des Gebäudes waren dunkelbraun und weiß, eine wunderschöne Mischung, gepaart mit dunkelroten Türen und gold verzierten Rahmen, die jenes Anwesen nicht gerade günstig erscheinen ließen. Doch dem Älteren fiel etwas auf. “Ja!…Es kommt mir bekannt vor! Wurde dieses Anwesen nicht vor vielen Wochen mal in den Medien gezeigt? Dort soll doch der Besitzer, ein alter Mann und dem sein Enkel, verstorben sein! Nur damals dachten sie er sei wegen dem Alter eines natürlichen Todes gestorben und das Enkelkind angeblich soll Selbstmord begannen haben!” “In der Tat!”, kam es knapp und Sherlock stand mit einer schnellen Bewegung von seinem Platz auf. Er schnappte sich sein Handy, tat es zurück in seine Hosentasche und fing an die ersten beiden Knöpfe seines Hemdes aufzumachen. Ihm war es warm geworden wie John bemerkte, doch ließ er sich davon nicht beirren und hörte Sherlock weiterhin zu, als dieser auch schon zu erzählen begann. “Jedoch lagen alle, besonders Scotland Yard, mal wieder falsch! Damals schon kam mir dieses Sache seltsam vor, fand es aber eher uninteressant weiter darauf einzugehen! Heute aber kommt alles perfekt zusammen und dieser Fall kann neu aufgenommen werden!”, freute sich der Lockenkopf, welcher sich mit einem Grinsen wieder nach hinten auf seine Couch fallen ließ. “Jener alte Mann ist nicht eines natürlichen Todes gestorben und der Fall des Enkelkindes, welches seine ‘Enkeltochter’ war, hat mal wieder nichts mit Selbstmord zu tun, das wäre viel zu offensichtlich! Beide, Mister Thomsen, Besitzer jenes Grundstückes, und dessen Enkeltochter, wurden umgebracht! Warum genau werden wir morgen noch herausfinden, dazu fehlen mir noch die Details! Gleich morgen früh werde ich für uns eine Besichtigung dieses Grundstückes arrangieren, damit wir dort ungehindert und ungestört Beweise sammeln können, dazu bedarf es nur eines einzigen Telefonats!” Damit war das Thema ‘Wie kommen wir dort rein?’ schon für den Größeren geklärt und abgemacht, was John schließlich schon gewohnt war, ihn also nicht wirklich überraschte. Eins allerdings störte ihn noch an der ganzen Sache. “Aber was hat das jetzt alles mit unserem Verdächtigen zu tun? Und was haben Sie in diesem Mitarbeiterraum eigentlich gefunden?” “Noah!” “Wie Bitte?”, wollte John wissen, als er nur diesen Namen als Antwort bekam. “Noah Brown heißt unsere verdächtige Person! Und er ist deshalb wichtig für uns, weil er Teil jenes Falls von damals ist, welcher im übrigen genau zwei Monate zurück liegt! Unser lieber Noah ist nämlich das zweite Enkelkind von Mister Thomson, dem schon erwähnten Besitzer des Grundstückes!!” John sah überrascht zur Seite, fing an zu grübeln. “So ist das also! Aber wieso ist er nicht dort geblieben, er hat doch sicherlich das ganze Haus vererbt bekommen, oder nicht?” “DAS mein Lieber werden wir morgen noch herausfinden!” Doch so leicht ließ sich der Arzt nicht abwimmeln. “Sherlock, ich kenne Sie mittlerweile gut genug! Sie wissen doch schon wieder irgendetwas und wollen es nur noch nicht sagen, weil sie auf den perfekten Augenblick warten! Was ist mit diesem Noah, sagen Sie es schon?!”, drängelte der Ältere und stand von seinem Sessel auf. Sherlock konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. “Wie wahr, Sie kennen mich einfach schon viel zu gut, weshalb ich auch, wie Sie gerade schon sagten, mit meinen anderen Antworten den perfekten Zeitpunkt abwarten werde!” Seufzend verdrehte John die Augen und schüttelte leicht den Kopf. War ja so klar gewesen, aber gut, wenn der ach so tolle Meisterdetektiv es so meinte, dann sollte er doch machen was er wollte. “Sie werden es noch früh genug erfahren und nun rauf ins Bett, es ist Schlafenszeit!” Sofort hielt John in seiner Bewegung inne. Hatte er da gerade richtig gehört? Belustigt und ungläubig sah er, als sich nun auch Sherlock erhob, zu eben diesem und drehte sich in seine Richtung. “Sie sind nicht meine Mutter!” Ein Schmunzeln seitens Sherlock. “Das ändert nichts daran, dass wir jetzt schlafen gehen müssen, da wir morgen wieder einen anstrengenden Tag haben werden!” “Ich wiederhole, Sie sind nicht meine Mutter!” Der Größere kam einen Schritt näher, was seinem Mitbewohner zwar auffiel, dieser sich aber nicht vom Platz rührte. “In Ordnung, dann sage ich es Ihnen als Ihr Freund und Kollege, in Sorge, dass Sie morgen unausgeschlafen und unkonzentriert für unseren Fall sein könnten! Ist das besser für Sie?” John hob die Augenbrauen, kam nun ebenfalls einen Schritt näher. “Ich denke ich bin alt genug um selbst entscheiden zu können Wann genau ich schlafen gehen muss!” “Allerdings nicht alt genug um zu wissen wie man sich fremde Leute vom Hals schafft!” “Bitte?” Dies war eindeutig eine Anspielung auf die Sache im Nachtclub gewesen, was John nun nicht gerade erfreulich fand. “Das ist wohl kaum zu vergleichen, schließlich war ich zuvor noch nie in solch einer Situation gewesen! Außerdem wurde ich bedrängt, das gilt nicht!” Jetzt war es Sherlock der überrascht eine Augenbraue hoch. “Tatsächlich? Ich bin der Meinung, dass man sich auch aus der Affäre ziehen kann ohne vorher schon mal etwas in der Art durchgemacht zu haben! Das nennt man Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen!” Abermals wurde ein kleiner Schritt nach vorne getan, beide Männer standen sich nun schon näher als gewollt, ob sie es nun mitbekamen oder nicht, die Luft um sie herum fing an zu knistern. “Wollen Sie damit etwa andeuten, dass ich kein Selbstvertrauen besitze?” “Das und keine Erfahrungen! Sie wirkten oftmals sogar Recht schüchtern!” “Was erwarten Sie? Diese Männer hatten mich bedrängt und wollten einfach nicht verschwinden!” “Ober aber SIE konnten sich nicht richtig durchsetzen!” Unwillkürlich legte sich ein leichter Rotschimmer dezent auf Johns Wangen, Sherlock reizte ihn immer mehr, er spürte wie er sich über die Aussagen, die im Grunde genommen stimmten, ärgerte und es aber eigentlich um etwas ganz anderes ging, jedenfalls Anfangs noch. Der Größere drehte und legte geschickt alle Sätze so zurecht, dass es immer wieder nur um John und die Sache im Barcode Vauxhall ging. Dieser konnte sich kaum rausreden, es war ihm sichtlich unangenehm, das hatte auch Sherlock sofort bemerkt. Doch dieser konnte und wollte einfach nicht aufhören diese Sachen anzusprechen, nicht jetzt. Ohne wirklich zu wissen wie diese Sache hier enden sollte redeten beide Männer weiter auf ihr Gegenüber ein, näherten sich dabei unmerklich immer mehr und standen sich kurze Zeit später schon direkt gegenüber. … “Ich fasse es nicht! Finden Sie das etwa lustig? SIE hat ja keiner dazu gedrängt mit Ihnen tanzen zu gehen, andauernd wurde ich von der Seite her angequatscht!” “Ich Bitte Sie John, ein deutliches ‘Nein’ hätte schon genügt, aber anscheinend wollten Sie mal wieder nicht unhöflich sein!“ “Entschuldigung, dass ich kein Eisklotz wie Sie bin! Wahrscheinlich hatten die anderen Männer schon ihre eiskalte Aura gespürt und sich deshalb nicht getraut sich Ihnen zu nähern!” Sherlock lachte auf. “Und wenn schon, die anderen gehen mich nichts an! So kaltherzig kann ich außerdem gar nicht sein, dafür sind Sie schließlich der beste Beweis!” John stoppte und spürte den warmen Atem des Anderen, wie dieser sanft seine Wange strich. Erst jetzt fiel ihm diese plötzliche Nähe auf, zwar waren ihre Gesichter noch ein Stück weit entfernt, konnte aber dennoch eindeutig spüren wie sich der etwas abstehende Stoff seines T-Shirts und der von Sherlocks Hemd, leicht streiften. “Wieso wenn ich fragen darf? Weil ich etwa ihre Launen ertrage?” “Nein,…”, kam es leiser als zuvor. “…weil nur Sie wissen und erkennen, dass auch in Mir etwas Gutes steckt!” John hielt die Luft an. Hatte er das gerade richtig gehört? Hatte Sherlock das gerade eben ernst gemeint? Jedenfalls sah dieser nicht aus als würde er scherzen. Der Blondschopf wusste nicht wie ihm geschah, die momentane Situation war wieder einmal so seltsam, so….er konnte es nicht beschreiben. Immer nur bei diesem verflixten Detektiv kamen jene Gedanken und Gefühle zum Vorschein. Aber Moment. ….Gefühle? … Auf unerklärliche Weise senkten sich Johns Augenlieder, schaute aus halbgeschlossenen Augen in die seines Gegenübers und konnte wieder einmal nur staunen. Diese hellen leuchtenden Augen, dieser durchdringliche Blick. … Auch Sherlock erging es momentan nicht anders. Er konnte es nicht begreifen. Konnte es nicht nachvollziehen wieso nur ihn Johns Blick ebenfalls so faszinierte. Konnte einfach nicht wegschauen. Wollte noch etwas sagen, wenigstens noch irgendeine schnippische Bemerkung,…doch die fiel aus. … Beide Kollegen näherten sich stumm, Zentimeter um Zentimeter. Waren sich schon so nahe, viel zu nahe. Johns Alarmglocken schlugen zwölf, doch er konnte nicht auf sie hören. Ob es nun am bisschen Alkohol lag, an jener so späten Stunde, oder an diesem Kindskopf vor ihm,…es schien als ob er nicht mehr zurück konnte,…bis-…. “BLLIIIINNGGgggg!!!!” Innerlich zusammenzuckend riss John die Augen wieder auf, starrte den Anderen fragend an. Auch Sherlock wurde wieder abrupt aus den Gedanken gerissen und starrte geradeaus. Nachdem es bei beiden wieder Klick gemacht hatte, wusste sie auch sofort was jenes Geräusch zu bedeuten hatte. Es war ganz einfach nur der Klingelton seines Handys gewesen, was Sherlock auch gleich aus seiner Hosentasche holte und die gerade eben neu empfangene SMS öffnete und schnell durchlas. Wie laut dieser Ton aber auch sein konnte wenn man in Gedanken versunken war. Beide hatten sich etwas erschrocken, doch viel mehr über diese Szene von eben. Sie mussten zugeben, dass sie über ihr Verhalten gleichermaßen leicht entsetzt waren. Um von der Sache schnell abzulenken räusperte sich der Ältere leise. “Und? Etwas Wichtiges?” “Nicht wirklich, nur unnötige Werbung!” Etwas verloren standen beide nun mitten im Wohnzimmer, wobei Sherlock sich wieder von dem Kleineren weg drehte, hinüber zu dem Schreibtisch ging und sein Handy darauf ablegte. “Gut dann,…würde ich sagen legen wir uns jetzt schlafen! Gute Nacht John!” Ohne sich nochmals umzudrehen bereitete Sherlock seine Couch vor, ließ den Doktor hinter sich einfach stehen und widmete sich voll und ganz seiner momentanen Tätigkeit. Etwas verwirrt und doch dankend zugleich nickte der blonde Mann nur und meinte leise, “Ja, Gute Nacht!” Mit fühlbarer, aber keiner sichtbaren, Röte auf den Wangen verließ John schnellstens das Wohnzimmer, war innerlich doch froh dort rauszukommen und atmete, als er in seinem Zimmer oben ankam und die Tür hinter sich schloss, tief ein und wieder aus. Gott verdammt?! WAS WAR DAS GERADE BITTESCHÖN GEWESEN??? Sich die Handflächen aufs Gesicht legend versuchte er wieder klaren Kopf zu bekommen, schloss verkrampft die Augen und nahm gleich wieder seine Hände vom Gesicht. Ohne noch irgendetwas zu sagen, geschweige denn zu denken, zog er sich geschwind um, machte das Licht aus, ging zu seinem Bett und schlug sich die Bettdecke bis hoch zu seinem Kopf. Ein leises Grummeln war zu hören, bis sich schließlich auch dieses Geräusch in der Stille des Raumes auflöste und John letztendlich mehr unruhig als ruhig endlich einschlief. … . . . _________________________________________________ Fertig!! Hoffe es hat gefallen!:3 Bis zum nächsten Kapitel!=D VLG Cat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)