Winter von Paperdemon ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Winter Der große, gepflegte Garten in der Nähe von Chiakis Wohnung am Rand von Tokyo, war nicht immer einer gewesen. Der Garten in dem er so oft als Junge gespielt hatte. Hier waren seltsame Gesetze und Dinge am Werk, denn nie hatte er jemals einen Gärtner, einen Zaun, oder einen Besitzer gesehen. Es war ein sehr prächtiger Garten mit schillernden Blumen und er war außerhalb normaler Jahreszeiten. Es war ein Ort wo es im Sommer schneite, im Winter alles grün war und im Herbst heiß sommerlich. Nur der Frühling war genauso, wie er sein sollte. Chiaki wusste nicht, das hier einst eint Tempel gestanden hatte. Er ahnte auch nicht, dass hier keinerlei Götter verehrt wurden, sondern dämonische Kräfte. Die Menschen hatten vor langer Zeit hier mit Dämonen fröhliche Feste gefeiert. Wann immer eine Jahreszeit in eine andere wechselte, so wurde eine rauschende Feier veranstaltet. Sie waren sehr beliebt, diese Dämonen, denn sie waren echt freundlich. Bei jedem Fest kamen sie alle und mischten sich unter die Feiernden. Da war der absolut elegante, kühle Winter im weißen Kimono. Außerdem gab es den feurigen, impulsiven Herbst in den Farben der fallenden Blätter. Es gab die umwerfend schöne Sommer, welche sich in stilvolle, zeitlose Eleganz hüllte. Frühling ließ sich nur sehr schwer einschätzen, obgleich er ebenfalls mit Stil in verschiedenen Grüntönen gekleidet war. Ja sie fanden auf diesen Feierlichkeiten immer Begleitung, weil sie von allen gern gesehen waren. Doch all diese Dinge lagen schon lange zurück. Im heutigen Japan erinnerte sich niemand mehr daran, dass es solche Feste und Dämonen gab. Wie konnte ihm das hier nur passieren?!Hier in diesem Garten, der doch immer sein persönliches Paradies war! Wie war es möglich, dass ihn dieser Fremde in grünen Klamotten, so unglaublich harsch anpackte?!Was faselte der jetzt davon, er sei eine frau?!Was musste der sich ausgerechnet an ihm vergreifen und ihn auf dieser Art Altar festhalten?!Er war vor Entsetzen eh wie gelähmt, da musste ihn diese type nicht mit dem Rücken an Armen und Beinen da dran fest schnallen!!Großer Gott und jetzt zerfetzte der ihm ja auch noch die Sachen! Um Himmels Willen nein! Er war keine Frau! Nee was kleisterte der ihm jetzt für süßes, klebriges Zeug auf den Mund und wieso lief ihm jetzt sein rasender Puls davon?!Uah wieso tat das nicht weh, als ihn dieser Typ wie ein läufiger Hund besprang?!!Er hörte wirklich ein dunkles Knurren? Die seltsam goldenen Augen waren plötzlich von Rot durchzogen. Vor Horror zuckte sein ganzer Körper. Als dem jetzt Flügel und Reißzähne wuchsen. Der biss ihn tatsächlich und schlürfte sein Blut durch diese Zähne?!!Sein Körper war schwer von roten Striemen und Ähnlichem gezeichnet. Sein Atem ging nur noch rasselnd und schwer. Eine dunkle Schwereriss ihn mit sich fort, er sah und hörte nichts mehr von dieser reißenden Bestie. Kapitel 2: ----------- Oh Scheiße da hatte er wohl Etwas voll übertrieben!!Jetzt lag dieser Mensch hier bewusstlos vor ihm und gab keine Lebenszeichen von sich! Da würden seine Freunde aber gar nicht begeistert sein… Was hatte ihn geritten, das er sich zu so einer miesen Sache herabgelassen hatte?!Er dem die Verehrer immer sabbernd hinterher rannten. Der aber grundsätzlich auf weibliche Wesen stand, was hatte ihn nur gepackt?! Mit einem lautlosen Seufzen griff er den leblosen Körper, denn er konnte ihn ja unmöglich hier lassen. Oh je das würde Ärger bedeuten, wenn er jemanden so übel zurichtete, ohne jeden Grund. Naja sie mussten es ja nicht merken, wenn er diesen Menschen einfach in seinem Gästegemach unterbrachte und sich selber kümmerte. Er erschien also im Gästezimmer und legte diese Person bedacht aufs Bett. Dann wusch er von den Verletzungen das Blut und hüllte den Fremden in eines seiner Nachtgewänder. Sorgfältig zog er die schwere, warme Decke über die jetzt schlafende Gestalt. Es dürfte schwierig werden, ihn nach Allem zum Essen zu bewegen… Es waren Wochen vergangen und jetzt erst öffneten sich seine bemerkenswerten Augen wieder. Türkis? Und dazu wirklich so ein helles Blond? Er hatte es in den ersten Momenten gar nicht beachtet. An Irgendwas erinnerte ihn das, Irgendwas und es versprach definitiv Ärger! Nein so was konnte er den Anderen echt nicht erzählen!!Das dieser Mensch nicht zu sich kam, obwohl die Augen offen waren, seltsam. Winter sorgte sich um Frühling, denn dieser war seit einiger Zeit irgendwie abgehetzt. Da war etwas an ihm, so als hätte er für eine Sache Schuldgefühle. Na hoffentlich steckte da nichts Ernstes dahinter, denn so hatte Winter ihn nie zuvor erlebt! Jetzt packte ihn die Neugier und er schlich Frühling nach. Das Gästezimmer, aber wieso derart vorsichtig? Das war ja wirklich interessant!!Er musste Gewissheit darüber haben, was sich da in diesem Raum befand! Nachdem Frühling das Zimmer wieder verlassen hatte, überlegte Winter wer der Gast von Frühling sein konnte… Still trat er also ein. Oha! Wie war Frühling nur an jemanden so verlockendes geraten? Seine Gesichtszüge waren fein geschnitten, fast schon androgyn zu nennen…Seit wann stand der denn auf Männer? Hm interessant, aber wieso lag diese Person so apathisch im Bett? Zögernd kam er leise näher an den Fremden heran. Es war ein faszinierender Anblick, der sich ihm bot. So oft gab es keine Menschen mit so heller Haut und dann noch türkisfarbenen Augen. Also vielleicht würde er Herbst ja in einigen Wochen davon mal beiläufig erzählen…aber heute nicht. Diese helle Haut schimmerte samten und der ganze Typ wirkte fast so wie eine Porzellanpuppe. Er konnte nicht anders und fuhr mit den Handrücken hauchzart über die Wange des Schlafenden. Dieser regte sich überraschend und dreht den Kopf leicht nach seiner Berührung. Erstaunlich, eben hatte der auf Winter noch so leblos gewirkt! Jetzt war er wirklich interessiert, auf alle weiteren Tage die kommen würden! Vielleicht sollte er Herbst doch gleich auf den Stand seiner Entdeckungen bringen. Auch die nächsten Tage änderten nichts, der Fremde zeigte auf Frühling nicht den kleinsten Funken eines Erwachens. Irgendwo frustrierte ihn dieses stillstehen in Allem. Er hatte gewartet und gehofft, dass dieser Mensch endlich aufwachen könnte. Doch es geschah einfach nicht, nein er wirkte eher wie eingefroren. Starr, das war es! Wo ihn doch schon seit einiger Zeit sein schlechtes Gewissen plagte!!Wenn der da nicht wieder munter wurde, wie sollte er sich dann für den ganzen Mist entschuldigen?! Herbst lauschte den kaum hörbar gewisperten Worten Winters. Da sie nun beide am Bett des schlafenden standen, starrte Herbst nur fassungslos in das schöne Gesicht. Er teilte die Meinung Winters ohne Einschränkung. Mit gleicher Neugier streckte er die Finger nach den hellen Haaren aus. Auch diesmal drehte der Mensch seinen Kopf. Staunend sahen sich die Zwei an und schüttelten fast unmerklich ihr Haupt darüber. Mit großen Augen blicken sie runter und Winter strich ihm probehalber nochmals leicht über die Wange. Die Reaktion kam promt und Herbst konnte sich eines Kicherns über die absurde Situation nicht erwehren! Mit einem fröhlichen grinsen verließen sie den stillen Raum. Ob sie den nicht aufwecken konnten?! Kapitel 3: ----------- Sommer, die berückende Schönheit, fragte sich still was wohl der Auslöser für die gute Laune war. Denn Winter und Herbst steckten die Köpfe zusammen und kicherten ohne Ende. Wenn sie mal nicht kicherten, dann grinsten sie den ganzen Tag. Waren die nicht langsam mal aus dem Pubertätsalter raus?!Sie seufzte genervt auf, da war Frühling aber deutlich erwachsener. Wobei dieser im Moment von Schwermut gedrückt schien, dabei war dies ihr jüngster Bruder. Sollte er da nicht etwas mehr Fröhlichkeit haben? Konnte dieser ganze Unsinn nicht aufhören und der Alltag wieder einziehen? Sie war zwar ihre ältere Schwester, doch in den letzten Tagen fühlte sie sich eher wie eine Gouvernante! Herbst und Winter weihten Frühling nicht in ihr Vorhaben ein. Und sie pflegten still zu warten, wenn er aus dem Gästezimmer schritt. Sie kannten den Grund für sein allzeit frustriertes Gesicht nicht. Doch sie waren zu aufgeregt, um Schadenfreude zu kennen. Da! Hatte dieser Fremde nicht eben geblinzelt?!Andererseits dürfte das bei dem großen Einsatz seitens Winter kein Wunder sein. Herbst stand verblüfft vor Winter, als dieser sich ohne einen Kommentar herunter beugte. Seine Augen weiteten sich, als der jetzt mit seinen kalten Lippen einen Kuss auf die Stirn hauchte…Anscheinend ging es Winter hier echt mal um mehr, als das Erlebnis einer Nacht. Dabei gab es genug Dämonen, die ihn nur zu gern bei sich im Gemach hätten. Aber Winter blieb dann nur für einige Nächte bei ihnen. Hach ja dachte sich Herbst amüsiert, Mister Herzensbrecher, sah ja bei gewissen Aufgaben umwerfend aus. Immer wenn Schnee gewünscht war, ließ er seine kühle Maske fallen. Oh es war schon ein interessanter Anblick, wenn er im weißen Seidenkimono, mit Blauschimmer, mit seinem Fächer tanzte! Denn dann wurde sein sonst so beherrschtes Gesicht von einem strahlenden Lächeln erhellt. Seine schwach pinkfarbenen, langen und seidigen Haare schwebten dann wie ein Parfum um ihn. Da gab es viele, die sich fragten, wie er diesen Trick beherrschte. Es gab gar keinen Trick! Ah er schweifte von der Szenarie vor seinen Augen ab! Fassungslos blickte er zu Winter. Dessen kalter Körperbefand sich jetzt unter der Bettdecke und seine Fingerspitzen strichen über die Porzellanhaut des Schlafenden. Sah er wirklich wie Winter diesen auf die Lippen küsste??Oha! Na den musste ja volle Kanne erwischt haben! Also echt, so hatte er Winter nie zuvor erlebt! Sollte Herbst jetzt den Kopf schütteln, oder eher lauthals loslachen?!Oh nun sah er das bedauernde Gesicht seines Bruders und es blieb im Hals stecken. Er überlegte kurz und kroch dann auf die andere Seite des Schlafenden unter die Decke. Die Herztöne waren sehr leise, kaum zu hören. Es war Herbst so, als schwebe die Seele des Schlafenden zwischen den Welten. Er sagte Winter, das er versuchen wolle in die Traumwelten ein zu tauchen, schauen ob da Anhaltspunkte zu finden wären. Winter begrüßte diese Idee, da ihm selbst diese Möglichkeit fehlte. Was er herausfand, war für Herbst eher irritierend als erschreckend. Der Fremde, sein Herz, war bei seinen verstorben Großeltern und bei seinen teilweise toten Freunden. Diese Sache erstaunte ihn ehrlich. Wenn er in den Erinnerungen richtig las, so hatte sich Frühling voll vergessen und war zur reißenden Bestie geworden. Da war es kein Wunder, das dieser Fremde hier im Wachkoma lag. Das war es, was er immer bei Frühling befürchtet hatte! Er schluckte trocken und erzählte Winter im Flüsterton von seinen Ergebnissen. Na da war klar, dass kein Kuss auf der Welt diesen Fremden Wecken konnte. Es brauchte wieder eine reißende Bestie um ihn zu wecken. So was würde Winter übernehmen müssen, weil bei Herbst die Gefahr bestand, den gleichen Fehler zu begehen! Jeder Dämon konnte sich in sein instinktgesteuertes Selbst verwandeln. Jedoch unterschätzen viele das Gefahrenpotenzials, welches sich damit ergab. Es war nicht schwer den Verstand dabei zu verlieren! Oder was noch schlimmer war, in diesem Zustand wie ein Berserker zu wüten! Kapitel 4: ----------- So konnten sie trotz Allem nur erahnen, was Frühling im Genaueren angerichtet hatte. Das würde sicherlich ein hartes Stück Arbeit werden und außerdem seine Zeit dauern. Herbst rollte mit den Augen und Winter seufzte hörbar schwer. Oh man das konnte ja was werden! Das Fiese an Allem war der Punkt, dass sie ja die Gründe nicht kannten! Schweren Herzens verließen sie für heute nach einer Stunde, da sie keine Mitwisser wollten. Sie hatten wieder Glück und kamen ungesehen in ihre Gemächer. Die Tage zogen sich dahin. Sie hatten ihre Pflichten in der Dämonenwelt zu erledigen und so blieb ihnen keine Zeit für Anderes. Insgesamt waren bereits mehrere Wochen vergangen seit sie diesen Fremden entdeckt hatten. Abermals war jetzt eine solche Zeit vergangen, ehe sie ihn wieder sahen. Frühling machte sich in diesen Tagen und Monaten überraschend rar. Doch sie waren zu aufgekratzt, um es an die große Glocke zu hängen. Denn endlich konnten die zwei ihr Vorhaben umsetzen! Da kümmerten sie sich nicht um die Dinge die ihr Bruder tat. Winters Körper überzog sich mit weißen Fell und er nahm eine hundeartige Gestalt an. Jetzt leckte er über die porzellanfarbene Haut, doch eine Reaktion blieb aus. Seine Eckzähne wuchsen zu denen eines Säbelzahntigers. Nun legte er seinen großen Kopf auf die Brust des Jungen und sah endlich ein klares Lebenszeichen in den fast toten Augen. Seine Wirbelsäule überzog sich mit Stacheln und seine Pfoten wurden langsam und stetig zu riesigen Pranken. Lederne, große Schwingen durchbrachen seinen Rücken. Ein dunkles Grollen kam aus seiner Kehle und er stürzte zum Fenster des Zimmers. Seine Beherrschung schwand zusehends und so würde es sonst ein Unglück geben! Mit seinen silbergrauen Augen blickte er auf die Umgebung unter sich. Er hasste diese Gestalt, denn Menschen hatten Angst davor. Seine rief bei all denen, die ihn verehrten, ein Raunen hervor. So hatten ihn nur sehr Wenige jemals gesehen. Schuppen überzogen ihn und seine handtellergroßen Augen blickten weit. Jetzt setzte er zum Landeanflug an. Sein Maul spuckte Eisbrocken, kein Feuer. Unruhig peitschte sein langer Schwanz auf den Boden. Er fühlte noch immer diesen unermesslichen Zorn auf Frühling! Ehe dieser nicht verrauchte, würde sich sein Körper nicht verändern. Letzteres erinnerte ihn an etwas lange Zeit Zurückliegendes. As in Japan, oder Edo, das Zeitalter der Shogun und ihrer Samurai herrschte, da war er schon einmal in der menschlichen Welt für einige Wochen. Aus Interesse hatte er sich damals als Kämpfer verdingt. Kapitel 5: ----------- Letzteres erinnerte ihn an etwas lange Zeit Zurückliegendes. As in Japan, oder Edo, das Zeitalter der Shogun und ihrer Samurai herrschte, da war er schon einmal in der menschlichen Welt für einige Wochen. Aus Interesse hatte er sich damals als Kämpfer verdingt. Anfangs hatten sie ihn ob seiner grazilen Gestalt nicht ernst genommen. Erst als er sein Geschick und seine Kraft bewiesen hatte, änderte sich das. Er hatte ihnen verschwiegen, was genau er war und ein exakt menschlichen Körper besessen. Mit der Zeit stiegen Ansehen und Beliebtheit im Heer des Shoguns beträchtlich. In ihrer wenigen freien Zeit betranken sich viele. Er würde solche Dinge nie verstehen. So gehörte er zu den wenigen ihrer Truppe, die es nicht taten. Das war auch die Gelegenheit, sich besser kennen zu lernen. Mit Kitsune-San hatte er die größten Gemeinsamkeiten, denn dieser war ein stiller Taktiker mit großer Präzision. Dementsprechend hohe Achtung konnte er von allen Seiten für sich verbuchen. Mit ihm zu plaudern, gab erstaunliche Einblicke in jene Kultur. Das ihm Kitsune-San näher kam, ergab sich so irgendwie. Manchmal hatte ihn in dieser territorialen Schlacht, das Heimweh nach seiner Welt gepackt. Auch wenn er seine Heimat nicht kannte, so hatte er Winter immer wieder aufgemuntert. Anscheinend war es in diesem Folk auch nicht verboten, sich in stärkerer Neigung nahe zu kommen. Was ihn außerdem verwunderte, war der Punkt, gewesen das Kitsune-San seit Kindertagen eine Verlobte hatte. Doch der hatte ihm mit bitterem Lachen erklärt, dass es eine übliche Prozedur war. Es gab da keine freie Entscheidung für Kitsune! Sie teilten ihre Gefühle in mancher Nacht, doch einige Wochen waren nur kurz. Ihr Gegner aus dem Nachbarterritorium, griff sie überraschend im Morgengrauen an. So sammelten sie ihre Leute in aller Eile. Der Kampf war erbittert und ohne Gnade. Er verlor Kitsune mit nur einem Hieb des Katakanas eines Gegners. Doch m Getümmel der Schlacht bemerkte er es zu spät. Sie hatten den Sieg davon getragen dank des Einsatzes von Kitsune und seiner Taktik. Doch nun, wo der ganze Rummel vorbei war, lag er sterbend vor Winter! Dieser war viel zu entsetzt und erschüttert für Worte. Als er seinen letzten Atemhauch auf seiner Haut erkalten fühlte, glomm eisiges Feuer in Winters Augen auf. Ein animalisches Grollen drang über seine Lippen. Entsetzt und erschrocken wichen seine Untergebenen vor ihm zurück. Wer konnte es ihnen verübeln, wo Winter doch dabei war, alles Menschliche zu verlieren? Als die Verwandlung abgeschlossen war, ging ein ehrfürchtiges Raunen durch Reihen. Wer hätte schon vermutet, dass der grazile Fremde in ihren Heer, eine solche Kreatur war. Wo sonst nur Legenden darüber erzählten! Grenzenlos wütend, doch ohne seinen Leuten einen Kratzer, oder Ähnliches an zu tun, erhob er sich in die Luft. Die gewaltigen Schwingen rauschten bedrohlich dabei. Staunend sahen sie seinem Abflug zu. Ohne Umweg steuerte er auf das gegnerische Heer zu. Sie sahen ihn in der Ferne wüten. Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Als er schließlich wiederkehrte, da lebte keiner ihrer Gegner mehr. Von oben bis unten reichten die Blutspritzer an den Schuppen, als er dann wieder bei ihnen war. Kleinlaut und unterwürfig versicherte der Shogun seinen Dank. Kapitel 6: ----------- Der Blick aus Winters Augen war unendlich traurig und müde. Kitsune, sein Fuchs, würde ihn nie wieder anschauen. Sie fürchteten ihn mit seiner Möglichkeiten auf einmal, weil der Wetterdrachen jetzt seine wahre Natur erkennbar war. Nein hier konnte er nicht länger bleiben! Sie würden nur seine Macht ausnutzen, das wollte er nicht. Als ihm der Shogun einen hohen Sold und verschiedene Ehrentitel anbot, lehnte er Beides ab. Er hatte einfach nur Kitsune gewollt, aber der war tot. Winter hatte kein weiteres Mal seine menschliche Gestalt angenommen und dem Shogun nur über seine behandschuhten Hände geleckt. Hatten es diese Menschen denn wirklich nicht gewusst?! Ja daran hatten ihn die Vorkommnisse in den letzten Wochen erinnert! Er öffnete seine halb geschlossenen Augen wieder jetzt wusste er, woher er diesen großen Zorn kannte. Weil er sich innerlich wieder ruhig fühlte, sah er an seinem Körper herunter. Nun erst bemerkte er die Anderen, welche sich im Kreis um ihn gestellt hatten. Er lag hier in seiner eher menschlichen Gestalt auf dem Boden. Da er dieses Aussehen zurück hatte, konnte er nach dem Fremden sehen. Ja das wäre schön…Und so schlich er erst mal zu Herbst und fragte diesen. Der erzählte ihm aufgeregt, dass der Fremde endlich durch Winters Idee aufgewacht wäre. Sie schlichen also zum Gästezimmer und sahen Frühling mit gefrusteter Miene den Raum verlassen. Jetzt endlich fragen sie ihn zu der ganzen Sache, da sich das ja einige Wochen zog. So erzählte Frühling alles, mit den ganzen Details. Jetzt war der Fremde zwar endlich bei Bewusstsein, doch er ertrug nicht mal den Anblick Frühlings. All diese Dinge erzählte er und seine Brüder schwiegen geschockt dazu. Nun saßen sie zu dritt um das Bett. Der Fremde hieß Chiaki und sah sie verwirrt an. Alle drei hatten bei dieser Sache das gleiche merkwürdige Gefühl bevorstehenden Ärgers. Chiaki starrte in drei fast erschrocken wirkende Gesichter. Gut dass diese zwei Anderen da waren, denn sonst wäre er in restlose Panik verfallen. Sie wirkten ziemlich freundlich und ihr Mienenspiel drückte unverkennbare Sorge aus. Da war dieser Eine mit den langen, weißen Haaren der dazu passend auch noch einen weißen Kimono trug. Seine silbrigen Augen schauten ihn ruhig an. Des Weiteren wirkte seine schlanke, zierliche Gestalt zeitlos elegant. Der Andere sah ebenso freundlich aus, doch sein Haar war kurz und geflammt Rot. Grüne Augen funkelten ihn übermütig voller Neugier an. Sein Kimono wirkte eher zweckmäßig, als elegant in seinen Farben, die an Herbstlaub erinnerten. Wo war er hier und was machten die alle um sein Bett?!Seine blauen, fast türkisfarbenen Augen wurden dunkler als er die drei Fremden einer Musterung unterzog. Wo war er denn nur gelandet, war das noch Japan?!Wie war er hier her gekommen? “Du hast sehr lange geschlafen junger Mann, schön dass du wieder wach bist! Sag uns doch bitte wenn wir benachrichtigen können. Du hast doch sicher Familie und auch eine Freundin nicht wahr?“ Chiaki sah sie jetzt perplex an, wer würde ihn schon groß suchen und vermissen?!Sein Vater hatte doch sowieso nie Zeit für ihn, da ihn sein Job als Arzt viel zu sehr einnahm. Seine ganzen Verehrerinnen in der Schule? Freunde hatte er wegen seines auffälligen Aussehens auch keine. Also wer würde ihn vermissen, wo er doch keine Mutter mehr hatte! So hatte er sich die ganzen Jahre einfach ins Lernen gestürzt und glänzte dementsprechend mit guten Noten. Noch immer sahen ihn diese drei abwartend an, vielleicht sollte er doch mal antworten. Aber was?!Ah diese Antwort würde sicher wieder andere Fragen nach sich ziehen! Darauf hatte er nicht die geringste Lust. „Äh…nein ich habe zwar einen Vater, doch der ist mit seiner Arbeit verheiratet, meine Mutter habe ich nie gekannt! Eine Freundin? Nein das wäre mir im Moment zu viel Trubel!“ Betretenes Schweigen herrschte unter den drei Dämonen und Chiaki lächelte hilflos. Mühsam setzte er sich auf um sie besser im Blick zu haben. Hunger machte sich laut knurrend bemerkbar und er wendete peinlich berührt den Kopf ab. Wann hatte er zuletzt eine Mahlzeit gehabt? Der Raum, in dem er lag, wirkte auf ihn eher wie eine mittelalterliche Burg aus dem Geschichtsunterricht. Wandteppiche und grob behauene Steine in der Wand ließen wirklich an eine Trutzburg denken und sicher nicht an Japan! „Wo bin ich hier?“ Unsicher blickte er in drei abwartende Gesichter. „Du bist nicht mehr in Japan, der Garten den du immer besucht hast ist unser Platz, denn in früherer Zeit feierten die Menschen hier Feste. Wir haben dich in unsere Welt `Makai` mitgenommen weil unser Frühling richtig Mist bei dir angerichtet hat! Wir sind die Jahreszeitdämonen und früher haben die Menschen immer dann, wenn die Jahreszeit wechselte, mit uns gefeiert! Wir pflegen den Garten und da du ihn sehen kannst, bist du uns immer willkommen gewesen.“ Jetzt sah er sie staunend an, das was sie da sagten, konnte unmöglich stimmen! Solche Dinge wie Makai gab es einfach nicht und basta! Die dampfende Mahlzeit vor ihm, kam überraschend und er überlegte nicht länger, sondern aß mit großen Bissen. Lächelnd sahen sie ihm zu, aber das Gefühl drohenden Ärgers blieb diffus bestehen. Die seltsame, anziehende Wirkung welche Chiaki auf alle drei hatte, ließ sich auch mit nichts erklären, vor Allem wenn es Frühling dazu brachte, total aus zu ticken! Kapitel 7: ----------- Mit gut gefülltem Bauch fühlte er sich deutlich wohler, auch wenn er das alles nicht begreifen konnte. Weshalb sahen ihn diese eigenartigen Typen so seltsam an? Dämonen! Wer sollte das schon glauben?!Naja er würde es erst mal so hinnehmen, ehe er wieder nach Japan konnte. Wer wusste schon auf welche Ideen die sonst noch kamen? Na gut er würde das hier als Urlaub von seiner schulischen Laufbahn betrachten…Und vor allem fanden sich hier keine kreischenden Mädels, wenn er grade eine seiner Sportübungen machte. Ja es konnte durchaus als entspannend gesehen werden! Einige Tage mussten vergehen, ehe er sich wieder stark genug fühlte, um auf zu stehen. So wurde Chiaki klar, dass sie ihm einige Dinge verschwiegen, denn normal war es nicht gerade. Er war schließlich immer absolut fit im Sport! Aber gut das würde er schon noch rauskriegen, da war er sicher! Den Typ in Grün mochte er gar nicht, denn der erinnerte ihn zu sehr an seinen furchtbaren Alptraum, die zwei anderen mochte er lieber. Die Tage in Makai vergingen und er empfand die Gesellschaft von Winter und Herbst als angenehm erfrischend. Doch so ganz allmählich wollte er doch zurück in sein normales Leben mit Schule und Allem anderen. Deshalb kamen die Fragen dieser Zwei völlig überraschend für ihn. „Bist du absolut sicher das dich auf Erden niemand vermisst und du keine Freundin hast?!“ „Ja genauso ist es!“ „Hast du dann schon mal darüber nachgedacht, dass du an weiblichen Wesen keinerlei Interesse haben könntest?“ Mit dieser Frage hatten sie ihn sowohl überrascht wie Schockiert, da er nie im Ansatz darüber gegrübelt hatte! Chiaki war so in diesen Gedanken vertieft, das er das Eintreten Frühlings nicht bemerkte. Dieser wollte ihm einen Strauß dunkelrot blühender, langstieliger Blumen geben und stammelte dabei etwas von einer Entschuldigung. Nun stand er am Sessel, in den Chiaki saß. Der begriff blitzartig, dass der scheinbare Alptraum, Wahrheit war und große Panik packte ihn. Unfähig auch nur einen Ton von sich zu geben, kniff er seine Augen zu. Als es laut krachte, riss er sie erschrocken wieder auf. Entsetzt starte er zur Wand, denn da war dieser Typ dagegen gekracht! Nun hing er in den Steinen, aus denen die Wand bestand. Wie war das möglich? Was war geschehen?! Winter und Herbst zuckten zusammen! Wie war das möglich, dass es solche Druckwellen hier gab?!Sie eilten so schnell wie möglich dem Ursprung entgegen und starten die Szene, welche sich ihnen bot, fassungslos an. Da hing Frühling in der Wand und dieser Fremde Typ kniff die Augen krampfhaft zu! Sie staunten wortlos und zogen Frühling aus den Steinen der Wand. Der stöhnt vor Schmerz dumpf auf. Jetzt öffnete er seine Augen langsam und sah vorsichtig zu dem Jungen. „Der hat mich einfach gegen die Wand geknallt, als ich die den Blumenstrauß geben wollte! Ich wollte ihm doch nur sagen, dass es mir leid tut!“ Betroffen schwiegen sie über Frühlings Worte, dem es ja echt leid tat. Der Junge war in eine tiefe Ohnmacht gesunken, was ihnen etwas Zeit verschaffte. Wie konnte es sein, dass dieser Mensch, in der Lage war eine solche Waffe zu nutzen?! Kapitel 8: ----------- Aufgeregt unterhielten sie sich fassungslos über die Geschehnisse. Sommer kam hinzu und verlangt den Grund der Aufregung zu wissen und sie erschraken heftig! Wie sollten sie das Erlebte denn nur erklären, wo sie es selbst nicht verstanden?!Sommer trat zu dem schlafenden jungen Mann und sah ihn sich genau an, dann schüttelte sie lange ihren Kopf. „Wisst ihr, was hier eine Kreatur vor euch liegt?“ So fragte sie fast schon scheinheilig. Ratloses Verneinen ihrer Brüder war die einzige Reaktion. Sie sah ihre Brüder der Reihe nach an, doch keiner konnte ihre Frage beantworten. „Ich hoffe euch ist klar, dass ihr hier mit eurer Sicherheit spielt! Dieser unscheinbare Junge hätte euch ernstlich verletzen können, ohne das er davon wissen kann!“ Winter meldete sich zögernd zu Wort. „Naja Sommer, wir fühlten uns alle unerklärlich zu ihm hingezogen, doch wir fanden den Grund nicht! Was weißt du?“„Dann haltet euch fest!“ So ließ Sommer die Bombe platzen. Chiaki erwachte just in dem Moment, als sie sich zu ihm herunter beugte. Er erschrak höllisch vor ihr, doch sie wurde nicht gegen die Wand geknallt, denn sie blockte die starke Druckwelle. Sie staunten über ihre schnelle Reaktion und sie lächelte umwerfend, sodass Chiaki unverkennbar rot um die Nase wurde. Nun sprach sie den Jungen an. „Hallo ich bin Sommer, die ältere Schwester der Drei hier.“ Chiaki grinste leicht verlegen, denn so eine umwerfende Schönheit direkt vor ihm, machte ihn unsicher. Staunend sah er zu ihr und es fehlten ihm zuerst die Worte, ehe er sich zusammen riss. „Ich bin Chiaki und im letzten Jahr der Oberschule.“ Sie lächelte und nahm ihm so fast den Atem.“ Sag Chiaki was weist du über deine Mutter?“ „Leider nicht viel Sommer, ich habe nie auch nur ein Foto meiner Mutter gesehen und mein Vater spricht kaum über sie. Ich weis nur, dass er sie über alles Geliebt hat und dass sie sehr krank wurde, dass sie zurück in ihre Heimat musste. So musste ihre große Liebe enden!“ Traurig sah ihn Sommer an, ein mitleidiges Lächeln umspielte ihren sinnlichen Mund. Es war ihr klar, dass Der Vater von Chiaki wirklich kein einziges Wort über die Identität seiner Mutter gesagt hatte. Sie bedauerte den jungen Mann für seine Unwissenheit sehr! „Weist du Chiaki, es ist nicht die Regel, dass andere Menschen in der Lage sind unseren Garten zu sehen, oder ihn gar zu betreten! Er ist eigentlich nicht einmal sichtbar für Menschen! Außerdem hast du grad eben unseren Frühling mit einer Druckwelle mal einfach so an die Wand geknallt.“ „Aber ich hab doch überhaupt nicht mit ihm gemacht, ich wollte nur dass er geht! Ich hatte solche Panik vor ihm! Ich hab ihn wirklich nicht angefasst!!“ Chiakis Stimme überschlug sich vor Aufregung. Ruhig und gefasst und seltsam bestimmt hörte ihm Sommer zu. „Ich hab da so eine Vermutung, denn du konntest ja auch unseren Garten sehen und betreten Chiaki. Du sagtest doch auch, es würden keinerlei Fotos deiner Mutter existieren. Weißt du zufällig, wo dein Vater deine Mutter erstmals getroffen hat?!“ Chiaki sah sie überrascht an, denn wenigstens das hatte sein Vater vor langer Zeit mal erzählt. „Ja er sagte, dass er sie bei einem Tempel getroffen hat und das sie wohl so etwas wie ein Tempelmädchen sein musste. Er erzählte mir das er sich auf den ersten Blick in sie verliebt hätte und das er sie unbedingt heiraten wollte.“ Jetzt sahen ihn alle vier Wetterdrachen gespannt an, denn auch wenn sie menschlich aussahen, so waren es doch dämonische Kreaturen. Ein unruhiges Flackern machte sich in ihren rätselhaften Augen breit, weil Chiaki plötzlich stoppte. „Und hat er sie denn auch geheiratet?!“ Der Junge dachte nach und überlegte angestrengt. „Ich glaube nicht weil sie nach wenigen Monaten wieder in ihre Heimat zurück musste, sie kam nur noch einmal zurück, um mich hier zu lassen!“ Sommer suchte fieberhaft nach den richtigen Worten, um die komplizierten Umstände zu erklären, welche sie soeben begriffen hatte. Kapitel 9: ----------- Bedauernd lächelnd sah sie ihn jetzt an. „Du es ist sehr wahrscheinlich, dass deine Mutter nicht eine Tempelschönheit war, sondern die Göttin des Tempels Chiaki!“ Chiaki strauchelte vor Überraschung und schnappte nach Luft. Ihm fehlten vorübergehend und komplett die Worte. Ungläubig sah er sie alle an, ehe er aufgewühlt den Raum verließ. Sie staunten alle vollkommen sprachlos, denn jetzt fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen, dass Chiaki ja doch mehr als nur ein Mensch sein musste. Denn es war ja sehr ungewöhnlich dass er Frühling einfach so an die Wand knallen konnte! Winter fing sich als Erstes wieder und trat lächelnd auf Chiaki zu. Der wich von so viel Freundlichkeit deutlich verunsichert, zurück. Bedauernd sah ihn der Wetterdrachen an und er kam ins Grübeln. Herbst verfolgte das irgendwie lauernd, konnte es sein das es jemanden gab der Winter nicht vor Begeisterung die Füße küsste? Das war ja so erstaunlich! Doch auch ihm tat das irgendwo unbestimmt traurige Gesicht des Jungen weh. So fragte er Chiaki. Und dieser schaute einige Momente wehmütig in die Ferne und meinte dann leise, dass er Heimweh nach Japan hätte. Betroffen schwiegen die Wetterdrachen, denn sie hatten doch so sehr gehofft, dass er für immer bliebe! Doch er machte ihnen den Vorschlag, dass sie doch mitkommen konnten und sie stimmten zu. Frühling kam kurz vor ihrer Abreise nochmals zu Chiaki und sein erneutes Zusammenzucken machte allen klar, dass er Frühling nie mögen würde. Selbst der unberechenbare Frühling hatte gemerkt wie unglaublich ernst es Winter mit diesem Jungen war. So ließ er den Jungen ohne weitere Worte ziehen. So kamen alle Drei wieder im Garten an, nachdem sich das Portal geschlossen hatte. Sie hatten noch schnell alle wichtigen Angelegenheiten in ihrem Reich geregelt und würden nur kommen wenn es sich nicht vermeiden ließ. Da Winter und Herbst so furchtbar neugierig auf sein Leben waren, schlug er ihnen vor es doch mit ihm zu teilen. So beschlossen die zwei Wetterdrachen mit auf seine Schule zu gehen. Es hatte ihn Erstaunlicherweise niemand während der ganzen Monate vermisst und Chiaki merkte, das in Japan kein einziger Tag vergangen war. Die Mädels in seiner Schule starrten auf die zwei neuen Typen, welche ab heute mit in ihrer Klasse sein sollten. Als sie merkten, das Chiaki und diese Typen sich kannten, brach das allzeit bekannte und Chiaki verhasste Kreischen los. Nun ja man musste die Mädels seiner Klasse aber auch verstehen, denn die zwei Neuen gefielen ihnen einfach zu gut! Sie trafen einfach ihren Geschmack. Das war auch kein Wunder denn der eine mit den roten Haaren und den grünen, funkelnden Augen hatte Witz und Ausstrahlung mit dem ließe sich bestimmt eine Menge Spaß in jeder Beziehung haben! Doch die Mädels begannen erst richtig zu tuscheln, als sie den Anderen sahen! Dessen helle, fast weiße und lange Haare und seine silbergrauen Augen brachten manches Herz zum Schmelzen! Nachdem in der Nähe von Chiaki saßen unterhielten sie sich in der Sprache ihres Landes über das Erlebte, so einige weibliche Wesen hingen an ihren Lippen und lauschten. Leider war es so, dass sie kein Wort davon verstanden. „Ey und ich hab geglaubt dieser Junge macht nen Scherz über die Mädels seiner Klasse! Das war ja schockierend Winter!“ Der seufzte lautlos als er an die Blicke dachte, hey die hatten ihn mit ihren Augen ja fast verschlungen! Nein das es so sehr heftig werden würde, damit hatte Winter bei Weitem nicht gerechnet! Es schauderte ihn, wenn er bloß daran dachte, dass ihn die Mädels morgen wieder so ansehen würden! Irgendwie hatten sie ihren ersten Tag in der Menschenwelt überstanden und Winter fühlte sich am Abend mehr tot, als lebendig. Herbst hatte es mit erstaunlicher Ruhe hingenommen, dass sie ihn so mit Beschlag belegt hatten und kicherte fröhlich über Winters Gesicht. Chiaki fragte sie nun, ob sie denn ernsthaft in Erwägung zogen noch weitere Tage hier zu bleiben. Winter nickte still, denn für ihn hing der Himmel voller Geigen wann immer der Junge lächelte. Nur gab es das Problem, das er ihm noch immer nicht davon erzählt hatte. Ja dieses Problem fiel ihm ausgerechnet jetzt siedend heiß ein. Und das wo Winter doch in Privatangelegenheiten so sehr schüchtern war, er brauchte unbedingt eine gute Taktik von Herbst! Als Chiaki sie nach den Grund fragte aus dem sie mit ihm gekommen waren, brachte Winter kein Wort über die Lippen und Herbst grinste nur breit. Für ihn war Chiaki so was wie ein jüngerer Bruder von denen er ja noch einen hatte. Anfangs hatte er die eigenartige Anziehung zu dem Jungen mit Liebe verwechselt. Doch nun war ihm diese Sache klarer. Die Tage vergingen und Chiaki gewöhnte sich sehr an die Gesellschaft der zwei Dämonen. Er fragte sie des Öfteren, was an ihnen denn bitte dämonisch sein sollte, doch sie schwiegen sich aus darüber. Nie hatten sie diese Seite ihres Charakters ihm gegenüber gezeigt! Die Monate vergingen und sie hatten sich sehr gut mit dem Menschlichen Alltag arrangiert. Es stimmte das Chiakis Vater mit seinem Beruf verheiratet war, denn er kam nur sehr spät nach Hause und sie bekamen ihn kaum zu Gesicht. Natürlich hatten die Zwei auch einen Spind und sie glänzten mit hervorragenden sportlichen Leistungen so dass sich die sportlich orientierten Clubs der Schule um sie rissen damit sie doch eintraten! Winter hatte es immer noch nicht über sich gebracht, Chiaki etwas von seinen Gefühlen zu sagen, denn der könnte es ja ablehnen! Nun hatten sie hier den Valentinstag und so kam es das außer den (üblichen)Briefen im Spind, die Mädels ihnen unglaublich viel an Schokolade schenkten, was sie zusehends verblüffte je weiter der Schultag voran schritt. Nun war es Chiaki darüber zu kichern, das diese Zwei es nicht kannten. Langsam aber sicher wurde es Winter mulmig, dass Chiaki den Mädels nie eine Zusage auf ihre Mühen ab. Was würde das erst werden wenn er damit ankam?!Herbst riet ihm allerdings diesen Zirkus Ausnahmsweise mal mit zu machen und so überreichte ihm Winter dann zuhause auch ein Paket Schokolade, in der Hoffnung das der Junge dann schon verstehen würde und er nicht noch etwas dazu sagen musste! Diesem fehlten komplett die Worte und so griente er nur verlegen. Was sollte er auch dazu sagen? Das er darauf gewartet, aber nicht im Kleinsten damit gerechnet hatte?!Es war ja schwierig weil diese Zwei nicht aus Japan stammten und so auch nichts über die Einstellung der Asiaten wussten. So konnten sie nicht wissen, dass es bei amourösen Dingen immer Zurückhaltung gefordert wurde. Allerdings hatte er bei Winter auch nicht im Ansatz mit solchen Gefühlen gerechnet, denn Herbst hatte ihm verraten, dass der in Makai unheimlich gefragt war. Welche Ironie das doch war, denn hier erging es Chiaki nicht anders! Allderdings gab es ja den sogenannten Whiteday, an dem der Angebetete seiner Verehrerin weiße Schokolade schenken konnte. Hier in Japan wusste jeder was das dann für eine Bedeutung hatte, aber in Makai sicher nicht! Oh wie waren die Umstände doch kompliziert. Winter hatte ihm also besagte Schokolade geschenkt und harte der Dinge, die jetzt kommen mochten. Herbst fand ihn in Gedanken versunken grübelnd, ob das eine gute Idee gewesen war. So gesellte er sich dazu und versucht ihn ein Wenig auf zu muntern, denn seine Stimmung war echt gedrückt. Die Wochen vergingen schneller, als gedacht und Chiaki ihm ohne großen Wirbel am Whiteday erwähnte weiße Schokolade. Nun wurde Winter von ihm mit größter Aufmerksamkeit beobachtet, ob er den davon wusste. Es sah nicht danach aus! Klar Winter freute sich über den Süßkram aber er begriff den Grund dafür nicht. Aber war es nicht auch so an der Zeit endlich mal Nägel mit Köpfen zu machen?!So bat er Chiaki eines Abends mit hinaus ins Freie. „Du wirst mit Sicherheit bemerkt haben, das ich dir nicht nur äh freundschaftliche Gefühle entgegenbringe, oder?!“ Chiaki fühlte sich wegen seiner Gefühle ertappt und lächelte verlegen. Ein Nicken war jetzt am besten, oder? „Äh oh das ist ein wenig neu für mich!“ So murmelte er leise zu Winter. Der starrte ihn nur perplex an und nun? Doch hatte ihm Herbst nicht geraten endlich mal zum Punkt zu kommen, wenn er nicht wollte das Chiaki doch noch einem der Mädchen zusagte?!so nahm er seinen Mut zusammen und riss Chiaki an sich. Dieser staunte nicht schlecht über den stürmischen Kuss des sonst so beherrschten Winter! Allerding ging die Überraschung noch weiter, denn seine bisher menschliche Gestalt begann ihre Form zu verlieren! Fell und Schuppen begannen seinen Körper zu überziehen, bis ihn nur noch Schuppen bedeckten. Auch war er jetzt um Einiges größer als zuvor und goldene, sichelförmige Krallen kamen aus seinen Pranken. Ein Reißen ertönte und es brachen große, lederne Schwingen durch die glänzenden Schuppen. Chiaki wich zurück und starrte den Drachen vor seinen Augen fassungslos und ungläubig an! Solche Dinge konnte es doch unmöglich im 21.Jahrhundert geben! Jetzt kam ihm der große Kopf bedrohlich nahe und er hörte die vertraute Stimme Winters erklingen. „Nun bin ich dir jetzt dämonisch genug Chiaki? Hast du nicht Lust auf einen kleinen Flug durch die Nacht?“ Dem fehlten vor Schreck die Worte, als sich die großen Schwingen jetzt flach auf den Boden legten, dass er hochklettern konnte. Wortlos kam der Junge der Aufforderung nach und sie gewannen schnell an Höhe. Es war ein gigantischer Anblick Tokyo bei Nacht von oben zu sehen, weil alles hell erleuchtet war. Winter landete kurz auf dem Tokyotower, doch Chiaki drängte ihn zu Weiterfliegen. Nach einer gefühlten Ewigkeit landete Winter wieder und seine Gestalt nahm erneut eine menschliche Form an. Jetzt hatte Chiaki doch noch eine Frage an ihn. „Und warum nennt ihr euch eigentlich Wetterdrachen? Wegen dieses anderen Aussehens?“ „Nein das hat einen anderen Grund!“ Winter lächelte über die plötzliche Neugier Chiakis, anscheinend hatte Herbst doch Recht gehabt! Es kam ebenso plötzlich wie alles andere zuvor, dass Winter anfing mit zwei Fächern vor ihm zu tanzen! Ein Wirbel aus Schneeflocken kam auf und wurde dichter, je länger Winter tanzte. Nun fiel Chiaki auf dass die Flocken den Bewegungen der zwei Fächer folgte und dass sie sich nur verdichteten, wenn sich die Geschwindigkeit erhöhte! Er sah das strahlende Gesicht Winters direkt vor sich und schluckte trocken. „Na glaubst du mir jetzt, dass wir dämonische Kreaturen sind, Sohn einer Göttin?!“ Er wartete Chiakis Antwort nicht ab, sondern packte diesen und riss ihn mit seinen Fächern in die Luft! Nun erlosch der Wirbel aus Schnee und er breitete seine Arme aus in die ihm Chiaki schwebte, denn die Schwerkraft hatte er irgendwie aufgehoben… Herbst stand am Fenster und sah den Beiden ein wenig neidisch zu, denn dass sich da zwei gefunden hatten, konnte ein Blinder sehen! Nun ja er würde sich auch noch ein solches Glück finden es war ja noch viel Zeit für ihn zum suchen… ENDE^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)